Grad°Wanderungen zum Horizont

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Eine Spurensuche auf dem Weg in die Kreativbranche

von Stefan Busch GrellstraĂ&#x;e 13 10409 Berlin +049 (0)151 - 22 77 33 80 www. blister-design.de contact@blister-design.de 4. Semester, Kommmunikationsdesign Fachhochschule Potsdam Sommersemester 2012


Vorwort

Kreativ? Legende/ Erklärung zum Buch Mein Horizont & Ich

Warum Design? Werkschau

Erstes Semester

Designmanagement myREALspace Grundlagen Farbe und Form Fotografie / Lichtfänger I

Zweites Semester

Grundlagen der digitalen Dar stellung Typografie Basis Grundlagen der grafischen Gestaltung Sourcecode: Small+Smar t Apps

Drittes Semester

Adver tising Design Mediabasics 23 Illustration

Viertes Semester

Panorama

Papier Französische Filmgeschichte

Tape Ar t Fotografie Reiseplanung Kursübersicht


VoR Wenn mich jemand fragt was ich so mache, dann sage ich: „Ich studiere.“ … „aha“ … „und was studierst du?“ „Design.“ … „aha“ … „also was Kreatives. Wow, das könnte ich ja nicht!“ Um kreativ zu sein muss man Talent haben, das kann man nicht lernen. Ich habe mich früher sowieso immer mit dem Kunstlehrer gestritten. Zum Beispiel über das Bild „Wanderer im Morgen“ von Ludwig Munthe. Wir konnten uns einfach nicht darauf einigen, ob er auf seinem einsamen Weg nun gerade kommt oder geht. Wenn ich meinen Weg im Studium zwei Jahre zurückverfolge bin ich erstaunt, wie sehr sich mein Blick auf das allgegenwärtige Mantra der Kreativität gewandelt hat. Es gibt für mich nichts schlimmeres als dieses Wort und je öfter ich es höre, umso beklemmender lastet der Rattenschwanz an Erwartungen, die damit einher gehen auf meiner Arbeit. Wenn Kreativität bedeutet, etwas zu erschaffen, dann halte ich jeden Handwerker für kreativer als mich. Steht das Wort für Ide-

enreichtum und Fantasie, dann kann ich mich schon eher damit identifizieren. Vom wissenschaftlichen Standpunkt definiert sich Kreativität über die Fähigkeit, gedankliche Parallelen in unterschiedlichen Wissens- und Lebensbereichen zu finden, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Und die einfachste Definition beschränkt sich auf die einfache Handlung ein Problem zu erkennen und es zu lösen. Was auch immer dieses Wort nun genau bedeutet, so werde ich auch in Zukunft nicht daran vorbei kommen und habe mir deshalb eine These überlegt, mit der ich mich nach meinen Erfahrungen im Studium am besten identifizieren kann. Kreativität ist eine Gradwanderung. Man muss spielerisch damit umgehen, sich Freiraum verschaffen, mit offenen Augen durch die Welt gehen, unterschiedlichste Einflüsse in sich aufsaugen, seinen Horizont ständig erweitern und auch einfach mal machen. Gleichzeitig bedeutet es, jede Menge knallharte Arbeit in Entwürfe, Verwürfe, Organisation und endloses Feintuning zu stecken, das nicht selten zu der Erkenntnis führt, dass das so doch nicht funktioniert.

Wort


WIN

Fail

Legende Erklärung zum Buch

Know How Think Simple Experimentiere Tausche dich aus Achte auf Details Mach einfach mal Komm zum Punkt Diese Dokumentation versteht sich als analysierender Katalog meiner Arbeiten in- und außerhalb des Studiums und stellt Kursarbeiten auf jeder Doppelseite zueinander ins Verhältnis. Aufgaben an denen ich gescheitert bin können durchaus gewinnbringender gewesen sein, als Erfolge.

Die gewonnenen Erkenntnisse des Grundstudiums habe ich für mich in 7 Kategorien unterteilt. Diese goldenen Tugenden funktionieren wie Teile in einem Puzzle, das zusammengengesetzt meine Definition von K R E A T I V ausmacht. Am Ende des Buches werden diese Erkenntnisse in einer Kursübersicht zusammengefasst.


Mein Horizont

+ Ich

Warum Design? So wie es sich für die 90er Jahre MTV-Generation gehört wollte natürlich auch ich nach der Schule etwas mit Medien machen. Auf keinen Fall einen langweiligen Schreibtisch-Job. Dass ich mich in einer Eignungsprüfung hunderten von Mitbewerbern ausgesetzt und bestanden habe, kann ich rückblickend nur mit meiner Ahnungslosigkeit begründen. Die zweite Begründung beginnt mit dem Satz

„Weil ich‘s kann.“ und könnte entweder bedeuten, dass ich im Vorwort erwähntes Talent tatsächlich besitze, oder die Prüfungskommission einen schlechten Tag hatte. Welche Variante die richtige ist, kann ich jedes Semester neu beantworten, aber wenn sich nichts verändert hätte, wäre es ja auch ein langweiliger Schreibtischjob.


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Werkschau Die Arbeiten auf dieser Seite stammen alle aus meiner Zeit vor dem Studium. „Weniger ist mehr“ war damals nicht gerade die Prämisse meiner Arbeit. Den Gedanken „Da fehlt etwas“ nahm ich in der Regel ziemlich wörtlich. Wie Grafikdesign aus meiner heutigen Sicht funktionieren sollte bringt das Cover der NovumAusgabe rechts ziemlich gut auf den Punkt.

Das mein Interesse für Grafikdesign in erster Linie durch die Möglichkeiten von Photoshop & co. initiert und natürlich beeinflusst wurde, ist deutlich zu sehen. Vor allem in dieser Hinsicht hat sich mein Horizont während des Studiums sehr deutlich erweitert.

01 Illustration zur Hausaufgabe der HTW 2010

02 HDR-Fototografie + Mehrfachbelichtung

03-06 Verschiedene Konzertflyer für den Jugendclub Erkner

07 Cover der Novumausgabe im Juni 2012


ERSTES SEMESTER

Projekt Stroh zu Gold: Dacia goes V.I.P. Die einfachste und erste Erkenntnis des Kurses bestand nach umfassender Analyse des deutschen Automobilmarktes in der Tatsache, dass die Marke Dacia imagetechnisch noch einiges an Luft nach oben hat. Also setzten wir uns hohe Ziele: „Wir verhelfen einem 10.000 € teuren Auto einzig und allein mittels Design zum zehnfachen Kaufpreis.“ Was unwissende Einkäufer im Geschäft als

Wucher bezeichnen entpuppte sich für mich als als eine wichtige Insiderinformation, um meiner Berufswahl Rückendeckung zu verschaffen. Der emotionale Mehrwert erhielt Einzug in meinen Wortschatz und dient mir seither vielseitig in Grundsatzdiskussionen. Schließlich ist ja nicht jeder mit einem goldenen Löffel im Mund geboren.

Der private Raum Meine erste Erfahrung in Sachen experimentelles Arbeiten endete fast mit einem Schmerzvollen Zwischenfall und einem Hund. Die Idee ein Kostüm zu entwerfen, dass den privaten Raum um eine Person visualisiert, entpuppte sich als wesentlich aufwändigeres Unterfangen als gedacht. Bei der finalen Umsetzung war deshalb sehr viel Improvisation gefragt und die einzig

relevante Reaktion auf mein agressives Outfit kam von besagtem Hund, dem diese Tatsache anscheinend ebenfalls aufgefallen war. Der Kurs hat mir eine wichtige Lektion in sachen subjektiver Wahrnehmung erteilt. Ich habe gelernt wie wichtig es ist, die Gefühle anderer zu antizipieren um im Sinne seiner Zielgruppe zu arbeiten.


Design

My Space

Management

real

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01-03 Kampagnenmotive f端r die neu entwickelte Marke Dal鱈a

06 Einzelteile des Kost端ms, gefaltetes Papier

04 Versuche zur Erfassung des privaten Raumes

07 Beim Videodreh

05 Konstruktionsskizzen meines Kost端ms 03


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VISUAL BRANDDRIVER 01

Viele Wege führen nach Rom. Um zu als Designer zu wissen welcher der Richtige ist, braucht man Referenzen. Denn gerade wenn es um viel Geld geht, will jede Gestaltungsentscheidung sorgfältig getroffen sein. Lektionen über den Visual Brand Driver, Positionierungskreuze und Marktmechaniken haben mir eine gute Vorstellung von der professionellen Berufspraxis gegeben und mir besonders

geholfen, eine strategische Herangehensweise an Projekte zu entwickeln. Mir fällt es zwar immernoch besonders schwer derartig organisiert an ein Projekt zu gehen, aber ich weiß, wie ich mit diesem Problem umzugehen habe.

Die Abschlussaufgabe „Home“ befasste sich mit der symbolischen Bedeutung von Gegenständen und damit verbundenen Emotionen. Hier scheiterte ich vor allem an der technischen Umsetzung und der nötigen Präzision. Die Abschlussdokumentation besteht aus einem vorgefertigten Leporello auf dessen

Cover ich aus Zeitmangel eigene Fotos geklebt habe. Trotzdem enthält das Buch einige Stimmungsvolle Bilder, die mich besonders wegen effektvollen mit Blitz- und Langzeitbelichtungen faszinieren.


Fokus Farbe Grundlagen Farbe und Form

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NEON! Ein Wort das mein Gespür für Farbe kurz und treffend beschreibt. Wenn es einen Grundlagen-Kurs gibt der für mich absolut notwendig war, dann war es Fokus Farbe. Leider blieb der erhoffte Exorzismus aus, stattdessen gab es eine Aufrischung von Grundwissen aus dem Kunstunterricht. Im Sinne meiner Leidenschaft für alles Bunte war es allerdings spannend, über Assoziationen

und praktisches Arbeiten nach der Perfekten Abstimmung zu suchen. Beim Abschlussprojekt „colorfull Tacheles“ konnte ich mich engagiert mit meinem inneren Konflikt außeinandersetzen und besonders viel Zeit in die Zusammenstellung einer Farbpalette investiert, die ich durch mehrere Rundgänge und Fotos direkt aus dem bekannten Kunsthaus extrahiert habe.

07 01 Visual Branddriver für Queen Elisabeth II

04-05 Auszüge aus „Home“

02 Abschlussdokumentation für myREALspace „Home“

06-07 Vorder- und Rückseite des Leporellos

03 Making of, „colorful Tacheles“


Fotografie Lichtfänger I

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Aus den Aufnahmen ist ein Stopmotionfilm entstanden, der das Ziel hat, die historischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge rund um das Gebäude in einer stimmungsvollen Farbengeschichte zu erzählen. Im Zentrum steht das Kontroverse Identdität des Hauses zwischen BürokratieRuine und lebendigem Kunsthaus.

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Fotografie ist für mich gleichermaßen Grundhandwerk und Kunstform. Als Designer muss man ein Auge für Dinge haben und es gibt keine Sujet, in dem es mehr darauf ankommt. Auch wenn ich mit meinen Fotos nicht wirklich zufrieden bin hat mich die Teilnahme am Kurs unglaublich weit gebracht. Fast alle wichtigen Faktoren für ein gutes Foto konnte ich im Studium auch auf andere Bereiche anwenden.

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Von der technischen Perfektion, über experimentelle Arbeitsweisen bis zur sorgfältigen Auswahl und Komposition von Bildern. Ich fotografiere auch außerhalb der Hochschule viel und gern und werde dies auch weiterhin tun.


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01-02 Storyline aus „colorful Tacheles“

06-07 freie Portraits im Fotostudio

03 kaltes Portrait

08-09 lautes und leises Portrait „Noise“

04-05 Abschlussaufgabe: Analoge Schwarzweiß-Fotografie


Zweites SEMESTER Für dieses Semester brauchte ich wirklich Nerven. Neben unübertroffen schlechtem Zeitmanagement waren vor allem mangelnde technische Kenntnisse in Illustrator, Flash und After Effects ein Grund für die Zerreisprobe. Die Mühe hat sich jedoch gelohnt und ich konnte die neue

gelernten Fähigkeiten auch im späteren Studienverlauf immer wieder gebrauchen.

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Grundlagen

TypograFie

der digitalen Darstellung

Basis

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Ich wäre sicherlich schneller vorangekommen, wenn ich bestimmte Funktionen in Illustrator gekannt hätte, aber so war es der entgültige Beweis dafür, dass die achso K R E A T I V E Arbeit eines Gestalters auch aus jeder Menge Akkordarbeit bestehen kann. Erst später wurde mir klar, wie relevant die peniblen bis teilweise nervigen Aufgabenstellungen meine Fähigkeit geprägt haben,

Flächen intuitiv und ausgewogen aufzuteilenDer Austausch mit anderen Kursteilnehmern war ebenfalls eine gute Schulung in sachen Wahrnehmung.

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Wenn es als Designer darum geht, ein Auge für Details zu haben, dann war Typografie sicherlich das notwendigste Ziel meines Grundstudiums, zumal ich keinerlei Vorbildung in diesem Bereich hatte. Diese Herausforderung und schlechtes Zeitmanagement machten mein gut gedachtes Buch leider zu einem instabilen und unsauber verarbeiteten Anschaungsobjekt. Den Kurs in

der Buchbindewerkstatt habe ich glücklicherweise im vierten Semester nachgeholt. Vor dieser Erfahrung waren mir Bücher als Designobjekte nicht wirklich im Bewusstsein. Besonders die Übungen mit Wort-Zwischenräumen und -Bildern haben mich gelernt Buchstaben als grafische Formen wahrzunehmen, bei denen es wie in einer Zeichnung auf jedes Detail ankommt.


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leghazt채ny 09 11

Ein gutes Beispiel f체r meine typografischen Entwurfsprozesse ist die Ausarbeitung der Initial체bungen. Ich war erstaunt wieviel ich aus meiner ersten Skizze durch schrittweises Nachbessern auf Transparentpapier noch herausholen konnte.


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Besonders stolz bin ich in diesem Kurs auf das Ergebnis der Abschlussaufgabe. Nach mehreren Versuchen ohne jegliche Programmierkenntnisse, fiel meine Wahl auf Flash-Catalyst, ein Prototyping-Tool für Web- und Interfaceentwicklung von Adobe, das mittels grafischer Oberfläche Programmierkenntnisse interaktive Anwendungen erstellt.

Das Interface bildet in Leserichtung von links oben nach rechts unten die einzelnen Kursaufgaben ab und unterstützt so eine intuitive Bedienung.

01 Übung zur Flächenmodulation

05 Konstruktion des Covers, Moosgummi + Lederimitat

11 Wortbilder

06 unsauberer Buchrücken mit Kleberesten, Heißleimbindung

12 Interface der interaktives Interface derAbschlussaufgabe

03 Matrix verschiedener Lineamente

07-09 Bleistiftskizzen, Punkte und Linien, Progression

04 Lockere Seite im Kursbuch

10 Initialien, Skizze und Ergebnis

13 Visitenkarten, o.l. aus dem Kurs Produktion Printmedien im vierten Semester

02 Cover des Kursbuches „Typografie des Wahnsinns“


Grundlagen

SOurcecode

der grafischen Gestaltung

Small + Smart Apps

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2D-Grundlagen war für mich die Initialzündung mich wieder auf meine Leidenschaft aus der Kindheit zurückzuerinnern. Das Zeichnen! Zusätzlöich zum altbekannten Bleistift und Radiergummi bekam ich hier Werkzeuge wie Farbe und Pinsel in die Hand, malte mit Sand, löste den Knoten in meinem Kopf und ging befreit an gestalterische Aufgaben. Übungen wie das Speedportraitzeichnen halfen mir, das

Wesentliche in einem Bild zu erkennen. Besonders zufrieden bin ich mit dem Bild-Duett „A-ssoziationen“ bei denen neben dem kreativ grafischen Ansatz auch die Perfektion im Bild stimmt.

Sourcecode: small + smart apps interessierte mich aufgrund meiner vorherigen Tätigkeit als Onlineredakteur und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an mich selbst. Leider musste ich feststellen, dass die AppEntwicklung für Smartphones weit komplexer und ansprcuhsvoller ist, als ich gedacht habe. Ich habe mir mit der Wahl, eine AugmentedReality-App zu entwickeln außerdem keinen

Gefallen getan, da für Demonstrationszwecke auf jeden Fall eine Videoanimation nötig war. Die Demo-Videos in After-Efects sind mir leider nicht so anschaulich gelungen wie erhofft, dafür konnte ich die Programmkenntnisse später im Kurs, Mediabasics 23 gut gebrauchen. „It‘s all about refining and refining and refining“


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„Secret-Views“ ist konzipiert als eine App, die soziale Netzwerke direkt in den Stadtraum an den Ort sozialer Aktivitäten integriert. Es ist möglich kommende Veranstaltungen direkt vor Ort zu bewerben, mit anderen Nutzern zu kommunizieren und Bilder auszutauschen. Technisch soll die App durch ein System aus GPS-Navigation sowie LLA- und optischen Markern funktionieren

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01 Leporello von oben, Vorderund Rückseite aus Holz + Tape

04-05 teilweise aufgefaltetes Leporello, Vor- und Rückseite

08 A-ssoziationen, positiv/negativ

02 Buttondesign, „Secret-Views“

06 Anschauung, Kommentare in „Secret Views“

09 links: Naturmalerei, rechts: Selbstportrait

03 Foto mit bemalter Wand, Übung Naturmalerei

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07 Anschauung, Events in „Secret Views“

10 links: Pfeilkompositionen rechts: Sandmalerei


DRITTES SEMESTER

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Durch Erfolge aus den vorherigen Grundlagenkursen geprägt, entwickelte ich zunehmend Interesse an klassischem Grafikdesign und habe mich daher ergänzend für den Kurs Illustration entschieden. Um klassisch zu bleiben wählte ich noch Advertising-Design, der mir noch mehr als Designmanagement half, die Idee für eine Kampagne auf den Punkt zu bringen und Emotionen zu erzeugen.

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Auf der anderen Seite wollte ich mich an das große Monster Videoanimation heranwagen. Mit den gewonnenen Kenntnissen aus den vorherigen Kursen war ich zuversichtlich, dass ich den gestalerischen Teil bewaltigen kann um mich gleichzeitig den anpruchsvollen technischen Herausvorderungen zu stellen. Auch wenn das fertige Video mich zufriedenstellt, steht das Ergebnis eines 30sec Films in

keinem Verhältnis zu den Aufwendungen die dafür nötig waren. Ich habe mich wiedereinmal verzettelt, musste mir Nächte um die Ohren schlagen und feststellen, dass ich mir jede Menge Zeit hätte ersparen können, wenn ich zuvor mehr davon in die Projektplanung investiert hätte. Der Kurs hinterlässt außerdem den faden Nachgeschmack, dass ich wesentlich mehr über After-Effects hätte lernen können.


Advertisising

Mediabasics

design

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Die Idee rückwärts vom Motiv ausgehend eine Werbekampagne zu entwickeln bot mir enorm viel Raum für Entwürfe. Am Ende war es das Schierigste, sich für eine Idee zu entscheiden, wobei mir die Diskussion im Kurs sehr geholfen haben. Und manchmal muss man sich auch einfach auf seine Intuition verlassen. Ein gutes Bild hat immer ein davor und ein danach.

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Als Thema meiner Abschlussarbeit wollte ich das Verpackungsdesign der ZDF-Serie „Große Städte große Träume“ verbessern. Ausgehend vom sterilen Look des Intros sollte die neue Version zum einen emotionaler und zum anderen farblich aufgeräumter Wirken.

Anstatt nach intelliegenten Lösungen zu suchen habe ich mir an vielen Stellen mit Workarounds weitergeholfen und hauptsächlich Techniken verwendet, die ich schon kannte, anstatt die Möglichkeiten des Programms auszuschöpfen.


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01 Kampagne für das Modelabel „Humör “, Motiv 1 02 Letzte Seite der KursDokumentation 03 Projektfenster der Animation

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04 Verschiedene Entwürfe mit Labello und Vodka-Flasche

07-08 Making of, in der Badewanne Footage für Animation

05 Original Logoanimation für „Große Städte große Träume“

09 Kampagne für das Modelabel „Humör “, Motiv 2

06 Logo-Redesign, „GSgT“

10 Aufgenommenes Footage, Tinte auf Aquarellpapier

11 Grafische Entwürfe für die Animation


01 „Humör “ Motiv 3 02 Storyline der fertigen Introanimation „Große Städte große Träume“

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Illustration

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Illustration war für mich geradezu ein Befreiungsschlag, um den immer fester werdenden Knoten in meinem Kopf zu lösen. Mit jedem Semester nahmen die Ansprüche an die eigene Arbeit zu und damit auch der Druck eine geniale Idee zu haben. Nachdem ich viel zu viel Zeit damit verbracht hatte, an Konzepten zu arbeiten und zu analysieren, konnte ich hier endlich wieder befreit, spielerisch und in

meinen Augen wirklich K R E A T I V arbeiten. Mein Abschlussprojekt „Like a Bird“ ist inspiriert von den Anfängen des Skateboardens in den 70er Jahren und besteht aus einem 150 cm x 60 cm großen Plakat, einer Dokumentation mit Hintergrundinformationen und einer zugehörigen Fotoserie „Born and Raised“, die am Ende dieses Buches zu sehen ist.

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01 „Like a Bird“, Verpackung Lasergravur auf Hartkarton

04 Künstlerportrait, Marilyn Manson

02 „Like a Bird“, Ausschnitt aus dem Plakat

05 freie Arbeit, Skizzenbuch

03 Künstlerportrait, Zach de la Rocha

06 freie Arbeit, Skizzenbuch


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VIERTES SEMESTER

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Die Wahl meines interdisziplinären Zusatzfaches fiel auf einen Kurs an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam Babelsberg. Im Modul Filmgeschichte belegte ich „Das klassische französische Kino 1933-1945“. Eine gute Wahl, denn es trug nicht nur zu meiner Allgemeinbildung bei, sondern zeigte mir Arbeitsweisen beim Film, die mich zutiefst

beeindruckt haben. Große Regisèure wie René Clair oder Jean Renoir achteten mit einer solchen Präzision auf jedes Detail ihrer Filme, dass mir die Arbeit an einem einzelnen Bild im Vergleich dazu fast schon kindisch vorkommt. Des weiteren schaffte der Kurs bei mir schärferes Bewusstsein für das zeitgenössische Hollywood-Kino.

Papier erwies sich zum Abschluss meines Grundstudiums nochmal als eine riesige Herausforderung. Auch hier machte ich die Erfahrung, dass eine ausgiebige Entwurfsphase stets einem guten Produkt vorrausgeht. Bei fast jeder Aufgabenstellung hatte ich Probleme eine Idee vom zweidimensionalen Entwurf in ein sauber gearbeitetes Objekt umzusetzen.

Ich verlor mich schon im Entwurf in Details, um am Ende festzustellen, dass schon die grundsätzliche Idee in 3D nicht funktioniert. Übertragen auf andere Kurse die mir mehr lagen, nehme ich die Erkenntnis mit, dass ausprobieren immer eine gute Entscheidung ist, wenn man Zweifel an einer Idee hat.

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Filmgeschichte

Papier

Das klassische französische Filmgeschichte 1933-45

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Grundlagen Fläche und Struktur

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Von allen gesehenen Filmen haben mich diese drei am meisten fasziniert. Mit ihrer speziellen Licht- und Tonästhetik sind sie für mich die beispielhaftesten Vertreter des poetischen Realismus der 30er Jahre. Interessant ist auch, dass das französische Kino zu dieser Zeit stark von deutschen Emigranten wie Eugen Schüftür und Fritz Lang beeinflusst war.


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01 Filmplakat, „Á nous la liberté“ 1931, René Clair

05 misslungener Versuch, Cluster aus drei- und Sechsecken

02 Filmplakat, „Liliom“ 1934, Fritz Lang

06 Ergebnis zum Thema Pop-up

03 Filmplakat, „Sous les toits de Paris“, 1930, René Clair

07 Übung zum Thema Flechten


Pano

Rama 01

Über den Horizont Ich bemühe mich, auch außerhalb der Hochschule Projekte zu realisieren und K R E A T I V zu arbeiten. Neben dem Fotografieren interessiere ich mich z.B. für Tape-Art. In diesem Bereich möchte ich ergänzend auch diesen Arbeiten platz bieten. Besonders freut mich meine erste Auftragsarbeit die zufällig genau während der Vorbe-

reitungen für mein Kolloquium auf mich zu kam. Die Lifestyle- und Modeplattform „Vice Magazine“ bat mich, für eine Partydekoration ein 3 m x 3 m großes Tape Art Bild zu installieren. Obwohl die Zeit für Vorbereitung und Ausfühung äußerst knapp war, ist das Bild fertig geworden und ich konnte zum ersten mal Geld mit meinem Studium verdienen.

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Tape Art

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Hierbei handelt es sich um eine Kollage aus der aktuellen Kampagne der Bildzeitung. Um Authenzität und Seriösität zu bewahren haben wir selbstverständlich darauf geachtet, dass jedes Wort, jeder Buchstabe und jedes Satzzeichen der beiden Original-Plakate in unserem „Zitat“ Verwendung findet. Wir bitten daher um Verständnis, dass es in den genauen Details unserer Berichterstattung

unsignifikante Sinnverschiebungen im Bezug auf den Gesamtkontext gibt. Mein herzlicher Dank gilt bei dieser Arbeit meinem Mitbewohner Piet Weiss, der mir bei der Zusammenstellung der Texte geholfen hat.


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01 [T]Ape-Art

04 „Bildzeitung“, Ansichten

02 Flurgestaltung in meiner Wohnung

05 Dokumentation, Auftragsarbeit für „Vice Magazine“

03 Collage „Bildzeitung“ Spiegelscherben + Neon-Tape

07 Originalvorlage des Motivs


Fotografie

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„We where born and raised to live beyond the heft and weight of a world undone like a bird from the north our hearts will roam in search of warmth“


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07 Fotoserie „Born and Raised“ inspiriert vom gleichnamigen Song der Band „Alexis on Fire“. Entstanden als Begleitprojekt im Kurs Illustration, aufgenommen in der Skatehalle Berlin


Reiseplanung

Meine Stärken liegen eindeutig im klassischen Kommunikations- und Grafikdesign. Darauf möchte ich mich auch weiterhin konzentrieren. Ich möchte noch wesentlich mehr mit verschiedenen analogen und digitalen Gestaltungsmitteln experimentieren und meine handwerklichen Fähigkeiten verbessern. Ein großes Ziel in dieser Richtung, die Einladung zum Kurs „5 Sterne Illustration“, habe ich bereits dank Prof. Jörg Kotulla erreicht. Im Hinblick auf die berufliche Relevanz moderner Medien möchte ich ergänzend Kurse im Studiengang Interfacedesign belegen. Was die persönliche Entwicklung angeht habe ich festgestellt, dass ich mehr Zeit für einzelne Kurse brauche und werde deshalb im Hauptstudium nicht mehr als drei Kurse pro Semester belegen. Und natürlich werde ich weiter Fotografieren.


KREATIV Gradwanderungen zum Horizont (c)Stefan Busch 2012 zur Verwendung im Rahmen der Fachhochschule Potsdam gedruckt bei CSV Service-Vertrieb-Kopieren GmbH Pappelallee 20 10437 Berlin Papier Munken Polar, 120gr verwendete Schriftarten und Schnitte Segoe UI, light Memphis LT Std, bold/light Futura Bold Didot LT Std, headline



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