Dialogabend Kleider machen Leute & chi fa i nostri vestiti? 12.05.2016 // wianui – Brixen conflict kitchen – ein Projekt von blufink in Zusammenarbeit mit
AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE
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Dialogabend Kleider machen Leute – Chi fa i nostri vestiti? Am 12. Mai war es soweit – Conflict Kitchen erlebte eine Premiere, nämlich die erste Dialogrunde außerhalb Bozens. Ausgehend von der OEW Organisation für ein Welt/ Fair Trade und ihrer Kampagne zur internationalen Kleiderproduktion trafen sich Interessierte, ImpuslgeberInnen und Moderatoren im reizvollen „wianui – upcycled living“ Geschäft in der Brixner Stadelgasse zu einem fruchtbaren und blickwinkelreichen Austausch. Woher kommt all diese billige Kleidung, die unsere Innenstadt- und Shoppingcenter-Läden überfluten, zu welchen Bedingungen werden Textilien produziert, gibt es überhaupt bezahlbare Ware aus regionaler Herstellung und warum kaufen Jugendliche kaum Fair-TradeKleidung? Als Tenor vor und nach der Veranstaltung galt die Losung: Wie werden unsere Kleiderberge kleiner, was können wir dafür tun?
Dialogabend // Kleider machen Leute & chi fa i nostri vestiti // 12.05.2016
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IMPULSGEBERiNNEN
TAVOLO 01 DER STOFF IM STOFF GIFT IN UNSERER KLEIDUNG
TAVOLO 02
TAVOLO 03
REGIONALE KREISLÄUFE
FAIR TRADE
Nunu Kaller
Traudi Schwienbacher
Greenpeace Österreich
Bergauf, Wollprodukte Ultental
Verena Gritsch, fair trade Katharina George,
Moderation: Michael Schlauch
Moderation: Barbara Riedl
Arcade ET, Inneneinrichtung Moderation: Klaus Tumler
TAVOLO 03 TAVOLO 04 REUSE & UPCYCLING
TAVOLO 05 FASHION REVOLUTION?
Sigrid Regensberger,
Tessa Moroder, lottozero Roberto Di Felice,
Sozialgenossenschaft VergissMeinNicht, Bruneck
Guido Osthoff,
Gebrauchtkleidersammlung Caritas
Skonsumo Ekotex Moderation Gaia Palmisano
Moderation Matthias Oberbacher
Dialogabend // Kleider machen Leute & chi fa i nostri vestiti // 12.05.2016
SPECIAL GUEST Doris Raffeiner,
Sozialgenossenschaft Wianui, Brixen
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TAVOLO 01
DER STOFF IM STOFF GIFT IN UNSERER KLEIDUNG Nunu Kaller, Greenpeace Österreich Moderazione Michael Schlauch Großes Interesse gab es gleich von Anfang an am Tisch 1, mit der Greenpeace Aktivistin Nunu Kaller aus Wien. Eine ganze Menge Chemie ist nötig, um unsere Kleider so knitterfrei, schmutzabweisend oder hautschmeichelnd hinzukriegen, wie wir es gerne haben. Dass diese Gifte vor allem der Umwelt gar nicht gut bekommen, wissen wir alle. Greenpeace betreibt seit 2011 eine Detox-Kampagne für die Entgiftung der Lieferkette von Sportmodeherstellern und sogenannten Fastfashion-Ketten besonders in China. Dort werden Textilien in Masse produziert und vor allem beim Färbeverfahren gelangen die Chemikalien in die Umwelt, in die Flüsse und ins Trinkwasser, zum Schaden von Mensch und Tier. Mit der „Kampagnisierung“ großer Unternehmen versucht Greenpeace Bewusstsein zu schaffen, bei den Unternehmen und bei den Kunden. Denn, liest der Konsument erst in der Zeitung, mit welchem Chemiecocktail seine Kleidung hergestellt wird, sind die Textilketten schneller bereit, nach alternativen Lösungen zu suchen, so Nunu Kaller. Derzeit arbeite man mit 40 Unternehmen zusammen. Ein Lob für Greenpeace gab es von allen an Tisch 1, jedoch was könne der Konsument als einzelner tun, um der giftigen Kleidung zu entkommen? Wie kommt man an Informationen, die aufzeigen, wer was und auf welche Weise herstellt im Textilbereich? Einen Fashionguide dazu bietet Greenpeace Austria an; über das Projekt REACH der EU kann sich jeder über die Einfuhr von chemiebelasteten Produkten informieren. Sie selbst, so Nunu Kaller, kaufe kaum noch Kleidung neu ein; sie veranstaltet und besucht Kleidertauschpartys und klappere die Second-Hand-Läden ab; auch so erneuere sich die Garderobe.
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TAVOLO 01
Konkrete Schritte
// Umändern; nicht produzieren 2nd Hand // Informieren // Recycling // Öko+fair // Reparieren // Umweltfreundlich waschen // Biobaumwolle // Consumer support fragen // Weniger und bewusst kaufen // Kampagnen unterstützen // Gots Siegel
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TISCH 02
REGIONALE KREISLÄUFE Traudl Schwienbacher, Bergauf, Wollprodukte Ultental Moderation Barbara Riedl Die Wolle als gesunde und umweltfreundliche Faser stand im Mittelpunkt an Tisch 2. Die Ultner Pionierin in Sachen regionale Kreisläufe Traudl Schwiebacher hatte ihre Wollprodukte mitgebracht und geriet ins Schwärmen über die guten Eigenschaften der Wolle: hautfreundlich und atmungsktiv, mit einer Faser die sich je nach Nässe und Trockenheit öffnet und schließt und eine beruhigende Atmosphäre schaffen Wollprodukte darüberhinaus. Neben der Ultner Winterschule betreibt Frau Schwienbacher die Genossenschaft bergauf zum Sammeln der Wolle bei Ultner Bauern, die sonst weggeworfen würde. Ein nachhaltiges Projekt par excellence. Die Kleidung sollte wie eine zweite Haut sein, sagt Traudl Schwienbacher, auch der Wohn- und Schlafbereich sollte mit einfachen, gesunden Materialien ausgestattet sein. Die Naturprodukte aus Schafswolle, Holz, Hanf oder Alpenrosen- und Zirbelspänen seien Gold wert, aber oft ist es uns nicht bewusst, wie wichtig gesunde Kleidung für uns ist. Denn in Wirklichkeit brauchen wir zum guten Leben gar nicht so viel, und jeder der diese Einfachheit erlebt hat, gelangt zum Frieden, so die Ultnerin. „Zufriedenheit“ – das stecke als Philosophie in ihren Naturmaterialien und den verarbeiteten Produkten und die Herausforderung für uns alle bestehe darin, vom Hundersten wieder zum Einfachen zu gelangen. Das passiert nicht von alleine, deswegen hat man sich an Tisch 2 ganz konkrete Dinge für den nächsten Tag vorgenommen: in der Früh zeitig hinausgehen und Kräuter zu sammeln, mehr zu Fuß gehen und bewusst wahrnehmen, auf die Farben achten und darauf, welche einen anspricht, achtsam sein mit sich.
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TISCH 02
Konkrete Schritte
// Tun was mir „taugt“ // es „überschwappen“ lassen zu anderer Begeisterung // in der Freiheit bleiben // Abende wie heute // morgen am Weg zur Arbeit bewusst rechts und links schauen (Farben, Formen, Düfte) // morgen bewusst in den Kleiderschrank schauen: welche Farbe spricht mich an? // 3 Tage lang dieselben Kleidungsstücke tragen
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TAVOLO 03 + 04
FAIR TRADE Katharina Georges, Arcade ET, Inneneinrichtung Moderazione Klaus Tumler
REUSE & UPCYCLING Sigrid Regensberger, Sozialgenossenschaft VergissMeinNicht, Bruneck Guido Osthoff, Gebrauchtkleidersammlung Caritas Moderazione Matthias Oberbacher An Tisch 3 und 4 wurde in großer Runde diskutiert, zu den Themen gebrauchte, wiederverwertete, also upgecycelte und fair gehandelte Kleidung. Guido Osthoff erzählte Spannendes über die Gebrauchtkleidersammlung der Caritas, vom 2700 Tonnen schweren Kleiderberg, der jedes Jahr in Südtirol aufgehäuft wird. Eine Zahl die staunen lässt und die die Frage aufwirft, woher all diese Kleidung komme und was wir tun könnten, um diesen Berg abzutragen? Jeder hat Kleider für den „gelben Sack“ oder den Container zu Hause und ist froh, diese für die gute Sache loszuwerden. Ob für die in Südtirol lebenden Flüchtlinge, für die „Armen in Afrika“ oder für die Kleiderkammer etwa des Vinzensvereins. Wobei die Caritas auch von dort überschüssige Kleidung bekommt, es ist überall zuviel. Dabei gilt einmal weggeworfene Kleidung regelrecht als Müll, der in den Besitz der jeweiligen Gemeinde übergeht und nur die Abkommen mit der Caritas verhindern die Weiterbringung der Textilien als Abfall. Mit einer angepeilten Sortieranlage könnte sehr viel bewirkt werden, so Osthoff. In Vorarlberg sortiert man 1500 Tonnen Kleidung und könne diese an SecondhandLäden oder Upcycling-Einrichtungen weiterreichen. Gebrauchtkleider werden nach wie vor in südliche Länder verfrachtet, jedoch sei dies wenig zielbringend, wenn sogar dort die Billigtextilien den gebrauchten vorgezogen werden.
Dialogabend // Kleider machen Leute & chi fa i nostri vestiti // 12.05.2016
Das Upcyceln kombiniert gebrauchte Materialien und Textilien mit kreativen Ideen und lässt so alte und wiederverwertete Produkte in neuem Glanz erstrahlen. Gerade durch das Upcyceln wird dem Gebrauchten der Geruch des Getragenen genommen, viele Jugendliche sähen darin nämlich etwas Verpöntes. Auch sollen Kleidungsstücke toll und peppig sein und nicht nach Jute und kastenförmigen Schnitten aussehen. Deshalb sei auch Fair-Trade-Kleidung unter Teenagern wenig angesagt. Wie aber mache ich einem shoppingverliebten 17-Jährigen seine H&M-Leibchen abspenstig und gewinne ihn für verantwortungsbewussteres Einkaufen? Wichtig sei bereits der Aufruf dazu, Kleider nicht als Massenware zu konsumieren; es sollte über Schulen und Bildungseinrichtungen das Bewusstsein für gute Stoffe, Qualität und Verarbeitung geschaffen werden, auch natürlich wo ich diese kaufen kann. Es bedarf guter Netzwerke, die Informationen weitergeben über Gebrauchtkleider, Kleidertausch, Secondhand-Geschäfte, wiederverwertete Textilien. Auch könnten Testimonials wie z.B. Miss Südtirol oder andere Prominente für faire und gebrauchte Kleidung werben. Und ein Sortierzentrum für Gebrauchtkleider sollte von allen ideell und finanziell, etwa durch Crowdfunding unterstützt werden.
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TAVOLO 03 + 04 Konkrete Schritte
// Thematisieren in Schulen -> nachhaltige Schule // Emotionen erzeugen // Sensibilisierung – Bewusstseinsbildung // Nähkurse // Selber leben
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TAVOLO 03 + 05
FASHION REVOLUTION?
FAIR TRADE
Tessa Moroder, lottozero Roberto Di Felice, Skonsumo Ekotex
Verena Gritsch, fair trade
Moderation Gaia Palmisano Il 24 aprile di ogni anno viene commemorato la tragedia a Rana Plaza in Bangladesh, quando 1.134 persone rimasero uccise e altre 2.500 gravemente feriti per il crollo dell’edificio di 8 piani con dentro 5 fabbriche tessili. Ancora oggi le vittime aspettano un risarcimento, mentre da li in poi il giorno della tragedia è chiamato il „fashion revolution day“. Giornate nelle quali le cosumatrici di moda di tutto il mondo dovrebbero chiedere ai produttori dei loro vestiti in che modo e con quali techniche vengono prodotti. Un’iniziativa per creare solidarietà con le troppe vittime a Bangladesh, ma soprattutto per dare segno che esiste una coscienza individuale e comune nel reclamare la buona produzione del tessile. Per questo le informazioni sono importanti se conosciamo la filiera dei tessuti che portiamo e usiamo e quando questa filiera va direttamente dal produttore al consumatore, meglio è, anche per il nostro portafoglio. L’ironia vuole che quest’anno anche le grandi catene come H&M hanno adoperato il fashion revolution day per la loro strategia nel promuovere i loro vestiti „conscious“, cioè sostenibili. Hanno chiamato „World Recycle Week“ la loro iniziativa di collezionare tutti i vestiti usati da parte dei loro clienti e di volerli riciclare; ma il fatto sta, che la technologia di riciclaggio dei più vari tessuti non è in grado di smistare le fibre. Cosi si tratterebbe di „Green Washing“, cioè di una pura campagna marketing da parte di H&M.
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TAVOLO 03 + 05 3 passi concreti
// Avviciniare consumatori e produttori con possibilità di incontri veri in varie occasioni // Educare verso il „new made in Italy“, diffondere la coscienza di qualità, filiere corte, il sapere e l’artigianato locale // Trasparenza: Perchè non chiedere direttamente in negozio da dove viene il nuovo abbigliamento, la blusa, la gonna, il collant? Il venditore deve saperlo e se non lo sa, la brutta figura la fa lui o appunto lei.
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IMPRESSIONEN
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Dialogabend // Kleider machen Leute & chi fa i nostri vestiti // 12.05.2016
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Loslassen bringt Zufriedenheit – Zum Frieden finden
Nieder mit dem Kleiderberg!
STATEMENTS SCHLAGWORTE
Wo kann ich gute Kleider kaufen?
An den Farben der Flüsse in China erkennt man die Farbe der nächsten Modesaison
Detox-Kampagne gegen Gift in den Kleidern
Wir konsumieren viel zu viele Kleider
Schuhe aus Hanf, Alpenrosen Zirbelsspänen
Miss Südtirol trägt Fair Trade
Dialogabend // Kleider machen Leute & chi fa i nostri vestiti // 12.05.2016
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Text Christine Helfer Photography Andreas Bertagnoll
Dankeschรถn & grazie allen Beteiligten.
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