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Stoffwechselanalyse vor Trainingsplanung

Seit einigen Jahren sind gesundheits- und therapeutisch orientierte Konzepte im Fitnessmarkt kein Novum mehr. Begriffe wie „Medical Fitness“ und „Gesundheitszentrum“ sind mittlerweile den meisten Menschen vertraut und sprechen häufig die sogenannten Best Ager und Menschen mit gesundheitlichen Problemen an. Ziele wie die Wiedererlangung guter körperlicher Voraussetzungen für die Bewältigung der Herausforderungen im Alltag, die Reduktion akuter und/oder chronischer Schmerzen oder die generelle Steigerung der körperlichen Performance stehen hier oft im Vordergrund.

Fachlich-inhaltlicher Ansatz Der hochwertige Ansatz dieser Medical-Fitness-Einrichtungen, die besten Inhalte aus dem Fitnessmarkt mit den Themen „Gesundheit“ und „Therapie“ miteinander verschmelzen zu lassen, macht vor allem vor dem Hintergrund des demografischen Wandels Sinn. Der Fokus liegt hier klar auf Kunden mit muskuloskelettalen Problemen wie Schmerzen in der Lenden- oder Halswirbelsäule, muskulären Dysbalancen oder anderen orthopädischen Beschwerden. Auch internistische und stoffwechselbezogene Probleme wie u. a. das metabolische Syndrom können durch gezieltes Training und das geschulte Fachpersonal effektiv „behandelt“ werden.

Ganzheitliche Betrachtung Wenn man sich nun die Ausgangssituation des Kunden bzw. Patienten genauer ansieht, erfolgt nach einem ausführlichen Eingangsgespräch – der Anamnese – meist die Erstellung eines Trainingsplans, der sich auf Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination bezieht. Dies geschieht auf Basis der vorliegenden ärztlichen Befunde sowie der Schilderungen des Kunden.

Was aber häufig bei der Arbeit am aktiven und passiven Bewegungsapparat eines Menschen außer Acht gelassen wird, ist der Einfluss eines gut funktionierenden Stoffwechsels auf alle Strukturen im Körper. Zu Beginn analytisch exakt festzulegen, welche Bewegungsformen nun genau in welcher Intensität sinnvoll sind und mit welchem Stoffwechseltyp man es zu tun hat, ist für viele noch Neuland. Denn auch das Thema „Ernährung“ gehört zu einem ganzheitlichen und effektiven Ansatz dazu – ebenso wie ein gut dosiertes Kraft- und Ausdauertraining. Nicht umsonst ist die Kombination dieser wesentlichen „Säulen der Gesundheit“ auch in allen ambulanten Rehaeinrichtungen als verpflichtender Inhalt vorgegeben.

Die wissenschaftliche Studienlage ist hier eindeutig: Für die Optimierung der „Software“ (Muskeln, Sehnen, Bänder) und der „Hardware“ (Knochen, Gelenke) spielt der systemische Ansatz eine entscheidende Rolle. Nur die Kombination aus hochfunktionellen Übungen in der Bewegungstherapie, die genau am problematischen Segment angreifen, und einem aeroben Training zur Optimierung der generellen Stoffwechselabläufe – und vor allem des Abtransports von

Der Stoffwechsel eines jeden Menschen arbeitet anders und individuell. In der Trainingsplanung – besonders in der Medical Fitness – sollte dies stets berücksichtigt werden

Stoffwechselendprodukten – macht aus einem „normalen“ Training ein überaus hochwirksames Training. Dieses kann sich bereits über einen kurzen Zeitraum sehr positiv auf das gesamte körperliche Konstrukt auswirken.

Stoffwechseldiagnostik Wer nun einen entscheidenden Vorteil im Erreichen des selbstgesteckten Ziels in der Arbeit mit dem Kunden haben möchte, sollte sich darauf konzentrieren, auch alle notwendigen Parameter für die Optimierung der aktuellen körperlichen Situation zu analysieren. Dazu gehören an erster Stelle eine Grundumsatzmessung und eine Analyse des Fett- und Kohlenhydratstoffwechsels unter Belastung, um sowohl die Ernährung als auch das Training optimal und individuell auf den jeweiligen Kunden abstimmen zu können. Sonst ist es wie Operieren ohne eine differenzierte Diagnose.

Die Erfolgsquote einer ganzheitlichen Behandlung oder eines gut strukturierten und begleiteten Trainingsprozesses, der auf das Alter, die körperlichen Voraussetzungen und das konkrete Ziel des Menschen abgestimmt ist, steigt deutlich und ist auch deutlich leichter in der Umsetzung, wenn zuvor z. B. über die Atemgase die oben genannten Untersuchungen durchgeführt werden.

Hier gibt es mittlerweile einige smarte und mobile Hersteller, die sich explizit diesem Thema widmen und Stoffwechselanalysen vollautomatisiert und mit sehr hoher Messqualität für Jedermann einsetzbar machen. Ohne medizinische Vorkenntnisse ist das Atemgasanalysesystem von allen Mitarbeitern in Sportstätten einsetzbar, bezahlbar für die Einrichtung aber auch für den Kunden, der die Analysen zu einem günstigen Preis durchführen kann.

Vorteile für alle Parteien Wenn man es nun zusammen mit dem Kunden schafft, sowohl die individuelle Analyse mit der konkreten Planung und dem korrekten Ablauf – von der Kräftigung der „Sollbruchstellen“ über das Training im richtigen Pulsbereich und der Mobilisierung bis hin zur Entspannung nach dem Workout – optimal zu vereinen und das Ganze noch mit einer persönlich angepassten Ernährung kombiniert, so wird der Besuch beim Medical-Fitness-Anbieter des Vertrauens schnell zu einem positiven Lebensgefühl – und darauf möchte kein Kunde mehr verzichten, weil es ihm spürbar guttut und sein Wohlbefinden steigert.

Hiervon profitieren dann letzten Endes alle Beteiligten. Die Einrichtung kann dem Kunden die maximale Qualität für einen bezahlbaren Preis liefern und der Kunde wiederum kann z. B. durch Vorher-Nachher-Vergleiche auch tatsächlich schwarz auf weiß sehen, wie er sich verbessert hat und welche Schritte im Trainingsprozess nun anstehen. Parameter wie die individuelle anaerobe Schwelle, die Sauerstoffversorgung, die Höhe des Grundumsatzes und die Frage, ob sich der Kunde bzw. Patient in einem übersäuerten Zustand befindet, sollten heutzutage in jedem Trainings- und Ernährungsplan eine entscheidende Rolle spielen. Dies garantiert auch, dass die Qualität an erster Stelle steht.

Zudem ist der Effekt eines gezielten puls- oder wattorientierten Trainings in der Sport- und Bewegungstherapie von äußerst hohem Wert, da die Kunden über bestimmte Parameter erkennen und lernen, welche Intensität für sie gut ist und welche nicht. Dadurch eignen sie sich ein erhöhtes Körperbewusstsein an, was für die Prävention von Verletzungen hilfreich ist. Auch im Sinne der ganzheitlichen Versorgung mit Nährstoffen in Strukturen wie den Bandscheiben, Muskeln, Knochen und Gelenken ist das angepasste Training eine große Chance und wirkt zudem durch die Ausschüttung von Endorphinen ganz nebenbei auch noch stimmungsaufhellend.

Fazit Es ist wichtig, dass alle Institutionen im Medical-Sektor die Qualität des Trainings durch einfach integrierbare, aber zuverlässige Analysemöglichkeiten verbessern. Dazu gehört auch der Parameter „Stoffwechsel eines Menschen“, denn dieser ist genauso individuell wie ein Fingerabdruck. Manni Günther

Manni Günther ist Diplom-Sportwissenschaftler und Sporttherapeut. Er ist Co-Founder und Head of Sports Science bei DYNOSTICS, einem smarten System zur Leistungs- und Stoffwechselanalyse.

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