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Das Eliminationsprinzip
schen Beschwerden wie Magenschmerzen, Blähungen, Verstopfungen und Durchfall als auch Bereiche außerhalb des Magen-Darm-Traktes, die sich durch Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Herzrasen, Hautreaktionen, Depressionen, körperliche Schwäche und Müdigkeit zeigen können. (S. C. Bischoff 2012) Ernährungsprotokolls lässt sich oft feststellen, welches Nahrungsmittel der Auslöser war. Dieses muss dann ebenfalls umgehend eliminiert werden. Damit das Ergebnis nicht verfälscht wird und der Darm und das Immunsystem genug Zeit haben, sich zu regenerieren, ist es dann notwendig, die Elimination für zwei zusätzliche Wochen fortzusetzen.
DAS ELIMINATIONSPRINZIP
Das Eliminationsprinzip ist ein diagnostisches Verfah- DIE WIEDEREINFÜHRUNG ren zur Ermittlung von Nahrungsmittelunverträglich- Nach den Eliminationsphase beginnt man mit der Wiekeiten, wenn allergologische Tests keine hinreichenden dereinführung der Nahrungsmittelgruppe, die man daAufschlüsse ergeben haben. Bei dem Prinzip der Eli- vor am häufigsten gegessen hat, und nimmt davon eine mination werden nach einem festen Schema wochen- große Menge zu sich. Anschließend wird die nächsten weise verschiedene Lebensmittelgruppen weggelassen zwei Tage beobachtet, ob sich Symptome einstellen. und anschließend wieder in den Es- Auch diese Phase sollte unbedingt sensplan aufgenommen, um mögli- protokolliert werden. Stellen sich che Reaktionen des Körpers gezielt keine Symptome ein, kann zwei Taauf einzelne Lebensmittel zurück- ge später die nächste Gruppe einführen zu können. Zu Beginn wird geführt werden. So wird dann nach ein Ernährungstagebuch erstellt, und nach mit allen Lebensmittelein sogenanntes Symptomproto- gruppen vorgegangen. Werden diekoll. Es kann den Verdacht einer se Nahrungsmittel ohne Probleme Nahrungsmittelunverträglichkeit vertragen, dürfen sie wieder konsuerhärten und hilfreich dabei sein, NANCY SÖLTER miert werden. individuell schlecht verträgliche Die Autorin ist in Leipzig als Wird allerdings festgestellt, dass Nahrungsmittel zu identifizieren. Personal Trainerin und Ernäh- sich bei einer Nahrungsmittelgruprungsberaterin speziell auf pe Symptome entwickeln, muss diedem Gebiet der NahrungsmitABLAUF telunverträglichkeiten tätig. se umgehend vom Speiseplan geWährend der eigentlichen Elimiwww.nancy- strichen und für mindestens sechs, nation werden dann für vier Wo- personaltraining.de besser neun Monate erneut elimichen gleichzeitig Koffein, Zucker, niert werden. In dieser Zeit können Alkohol, Sojaprodukte, Milchpro- sich der Darm und das Immunsysdukte, verarbeitetes Fleisch und tem ausreichend regenerieren. Mitglutenhaltiges Getreide vollständig gemieden. Sollte hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln kann man seine dies nach den ersten Wochen keine Besserung bringen, Darmflora dabei unterstützen. Ich empfehle die Zugabe können zusätzlich Nachtschattengewächse, Eier, Fisch von Glutamin, Vitamin D3 und eines Komplexes aus u. a. eliminiert werden. Um das Ergebnis nicht zu ver- Darmbakterien (Probiotikum), um die Darmflora wiefälschen, sollten in der festgelegten Zeit keinerlei Aus- deraufzubauen. (Alpers DH 2006, De-Souza DA, Greene nahmen gemacht werden, was z. B. Restaurantbesuche U 2005; O‘Mahony L et al. 2005; Guyonnet D et al. 2009; oder den Verzehr von Fertiggerichten schwierig macht. Guyonnet D, Schlumberger et al. 2009) Während der Elimination wird das Ernährungstage- Nach drei bis sechs Monaten wird das Nahrungsmitbuch ebenfalls geführt, um zu dokumentieren, was tel, das nicht vertragen wurde, wieder eingeführt. Zeigenau gegessen wurde und ob dieses Nahrungsmit- gen sich keine Symptome, kann es wieder in den Speitel eine Reaktion ausgelöst hat. Im besten Fall sind seplan aufgenommen werden. Dennoch sollte es nur in die Beschwerden nach zwei Wochen verschwunden Maßen konsumiert werden, um eventuelle Überreaktioder zumindest stark verbessert. Ist dies nicht der Fall, onen zu vermeiden. muss überprüft werden, ob wirklich alle Hauptnahrungsgruppen genauestens eliminiert wurden; auch FAZIT sollte man unbedingt alle Etiketten auf den Produkten Das Eliminationsprinzip ist eine risikoarme Methode, mit der Auflistung der Inhaltsstoffe sorgfältig lesen. um Unverträglichkeiten gegen bestimmte Nahrungsmittel festzustellen. Sie funktioniert aber nicht, wenn BESCHWERDEN TROTZ ELIMINATION sie nicht gewissenhaft durchgeführt, die Symptome Wurde die Elimination genau eingehalten und die Be- falsch gedeutet oder diese nicht ausreichend dokuschwerden bestehen trotzdem weiter, könnte es daran mentiert werden. Deswegen ist es ratsam, die Eliminaliegen, dass eine andere Nahrungsmittelgruppe die Re- tion nicht allein durchzuführen, sondern einen qualifiaktion auslöst, die nicht eliminiert wurde. Mithilfe des zierten Ernährungsberater hinzuzuziehen. W