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Bolero
Das Schweizer Magazin für Mode, Schönheit und Kultur NOVEMBER/DEZEMBER2009 www.boleromagazin.ch CHF12.– €8.–
Mode im Stil der jungen Coco Chanel | Die schönsten Preziosen | Die Zukunft des Parfums | Designmesse Blickfang |
lagarçonne starker auftrittimstil
derjungencocochanel
Dresscode chic! Die besten Stylings für den Abend Schmuck: Glamouröse Preziosen für die Eitelkeit Make-up: Blau ist die Farbe der Stunde Objekt der Begierde: Sexy Highheels von Stuart Weitzman
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Blickfang und Design +Design 09
NOVEMBER/DEZEMBER 2009
Mekka für Jäger und Sammler — Parfum im Wandel: So duftet die Zukunft — Gourmetperlen: The Peninsula Hong Kong Dom Pérignons Wunderland — Marni — Maria Sharapova — Jenny Holzer — Jimmy Choo für H&M 11 9 771420 394000
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Collier: Cartier, Lederjacke: Azzedine Alïa
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Mode 104
La Garçonne Im Stil der jungen Coco: Smoking, weite Männerhosen, dazu weisse Hemden
116
Les vanités Von Fabergé bis Cartier: Diamanten, Granate, Gold, Korallen, Opale, Amethyste
122
Abendmode Schwarz ist überall: Samt, Seide und Leder, dazu Strass, Perlen und Nieten
Style 41
Modenschauen Der Blick der Fotografin Roxane Lowit hinter die Kulissen
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Tipps 100 Jahre Mode, kommentiert von Lagerfeld; Cartiers Panthère-Schmuck
44
Uhren Kleine Herrenmodelle für zarte Damengelenke sind der neue Trend
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H&M Eine Schuhkollektion von Jimmy Choo kommt in die Läden der Schweden
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Accessoires Am Abend ist alles schwarz, von Pumps über Handschuhe bis zu Taschen
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Im Fokus Das ideale Sprungbrett für Modedesigner: der Swiss Textiles Award
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Mein Stil Christian Kägi vom Designstudio aekae hat Respekt vor der Vergangenheit
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Laufsteg Der Samt, lange verbannt, ist wieder in allen Varianten en vogue
Cover
MODEL Isabela/IMG Paris FOTO Stratis e Beva REALISATION Elisabetta Cavatorta HAIR Francee Euripidou/ D-Tails MAKE-UP Dimitra Altani/ Smile OUTFIT Mohairwoll-Bolero, mit schwarzer Spitze, Schleife, Kragen und Manschetten aus Satin, Chanel
Beauty 84
Blue Blau ist das neue Schwarz und die Lieblingsfarbe für die Zeit nach der Dämmerung
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Shopping Zehn Produkte, um sich in der Nacht als strahlende Göttin in Szene zu setzen
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Health Die individuellen Gen-Sequenzen können helfen, sich richtig zu ernähren
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Parfums-Spezial Düfte für dramatische Auftritte, Parfums von Cartier, Kurkdjian und Memo
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Vanity Case Helfer für dichte Wimpern; Ausflug ins LABO Spa; Chanels grüne Lacke
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Test Die besten Zauberstifte für die Augen: Miss B. nimmt fünf Kajals unter die Lupe
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Hair Eugene Souleimans Frisurentrends; Hilfsmittel für viel Volumen; Rausch-Kapseln Unsere Titelthemen sind rot gekennzeichnet
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november/dezember 2009
Reports
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Marni Designerin Consuelo Castiglioni lässt sich von der Kunst inspirieren
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Dom Pérignon Wie ein Benediktinermönch hinter die Geheimnisse des Champagners kam
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Maria Sharapova Der Tennisstar punktet auch als Businessfrau – für Tag Heuer
Kulturklub
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Ausstellung Die surrealen Welten von Tim Burton im New Yorker Museum of Modern Art
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Agenda Der «Turner Prize», mediale Realitäten, Robert Frank als Filmer, acht Kulturtipps
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Designmesse «Blickfang» – innovatives Design vom 20. bis 22. November in Zürich
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Im Fokus «Design+Design09» und «Dezember Bücher» für Liebhaber von Trouvaillen
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Aeschbachers Welt «Coeur de boeuf» und «Schwarzer Prinz» sind keine neuen Lover
72
Bücher Das Debütwerk von Paolo Giordano, dazu Romane von Dick, Möring und McCann
74
Musik Melancholisches vom Quartett Sarda, dazu die fünf richtigen CDs des Monats
Art de vivre 136
Peninsula Hong Kong Das Luxushotel ist eine Legende – und Heimat eines Schweizer Kochs
140
Reisetipps Das Hotel Nimb in Kopenhagen, Kube in Paris, Diamond Deluxe in Kos
141
Gourmet-Enzyklopädie Peter Brunner über Dieter Meiers argentinische Rinder
142
Sextrology Jahres-Horoskope für Skorpione und Schützen und die Monatshoroskope
Rubriken 17
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Inhalt
20
Editorial Neue Impulse in der Mode
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Reaktionen Post an Bolero
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Inside und Impressum
32
Umfrage Was macht die Nacht für Sie so besonders?
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Pinboard Last-Minute-News aus Mode, Beauty und Lifestyle
147
Objekt der Begierde Die Highheels «Glamazon» und die Tasche «Style Wattagate»
148
Leserangebot Die exklusive Bolero-Duftkerze «Bois d’Arabie» von Mizensir
149
Events Der neue Marc-O’Polo-Shop in Basel, die Swiss Red Cross Gala im Dolder Grand
151
Verlosung Gesichtspflegeset «Aqualia Antiox» von Vichy
152
Wo zu kaufen Sämtliche Bezugsquellen
153
Verlosung Das Peeling-Set, Prodigy Re-Plasty High Definition Peel» von Helena Rubinstein
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Kolumne Mona Vetsch über die bewusstseinsverändernde Wirkung des Mutterseins Unsere Titelthemen sind rot gekennzeichnet
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bolero | porträt fashion || marni annette görtz
Marni gilt als einer der wichtigsten Impulsgeber der Modewelt. Dabei glaubt Designerin Consuelo Castiglioni nicht an saisonale Trends. Vielmehr lässt sie sich von der Kunst inspirieren.
TEXT: STEFANIE SCHÜTTE
Consuelo Castiglioni hat alles erreicht, was man in der Modewelt erreichen kann. Ihre Entwürfe gehören in die Topriege internationalen Designs, sind absolut eigenständig, wiedererkennbar und bei schönen Frauen begehrt. In eigenen Boutiquen und den angesagtesten Läden auf dem Globus verkauft sie tolle Kleider und Pelze genauso wie Männermode, Sonnenbrillen, einzigartigen Schmuck, Schuhe oder Taschen. Doch anders als John Galliano oder Karl Lagerfeld, Marc Jacobs oder Miuccia Prada ist Castiglioni kein Star. Und der Grund dafür ist ziemlich banal: Sie hat sich niemals darum bemüht, einer zu sein.
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Schon zu Beginn ihrer Karriere revolutionierte sie die damals als spiessig geltende Pelzmode. Castiglioni, die zuvor als Beraterin ihres Mannes Gianni in dessen Kürschnerbetrieb gearbeitet hatte, präsentierte mit Marni eine ganz neue Art von Fellen: kurz, ultraleicht und toll eingefärbt, hip, jung und modern. «Wenn ich an den Weg denke, den ich zurückgelegt habe», sagt Castiglioni im Bolero-Interview, «dann gab es da verschiedene Stationen. Zuerst meine Art, mit Pelzen und Fell zu arbeiten: Rasiert und ungefüttert, habe ich sie wie Stoffe behandelt. Dann gab es die Drucke, die ich von Anfang an selbst entworfen habe – es waren immer ganz exklusive Marni-Drucke. Und es gab die Suche nach einer neuen Silhouette.»
Fotos: Sven Bänziger (1), Getty Images (1), Alessandro Lucioni (1)
Die zeitgeistresistente Trendsetterin
Schon ihr Name ist Leuten, die sich ausserhalb der engeren Modezirkel bewegen, wenig geläufig. Ihre Marke dagegen kennt fast jeder: Die in Lugano geborene und aufgewachsene Mailänderin mit chilenischen Wurzeln ist der kreative Kopf von Marni, jenem 1994 von ihr gegründeten italienischen Label, das ähnlich wie Prada unser Gefühl für Farben und Formen nachhaltig verändert hat. Bei Marni passen Dinge zusammen, die man vorher niemals miteinander in Verbindung gebracht hätte. Nilgrün und Gelb, dazu Flieder und Grau als Oberteil und vielleicht noch ein paar rotweisse Sandalen wie in Castiglionis Frühjahrskollektion 2009.
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«Ich glaube, dass die Grenzen zwischen Mode und Kunst heute aufgehoben sind, es ist wunderbar, wie alles ineinanderfliesst und die heutige urbane Kultur prägt.»
«Suche nach einer neuen Silhouette»: Consuelo Castiglioni (links), Marni-Kleid mit selbst entworfenem Druck (Mitte), kunstvoller Marni-Schmuck (oben und rechts).
Bis heute wirken Marnis Schnitte auffallend und ungewöhnlich, die Modemacherin spielt gerne mit Asymmetrien, verschobener Taille und ovalen Formen, ohne dass es irgendwie verkleidet oder unweiblich wirkt. Wie Miuccia Prada verschiebt auch Castiglioni gerne grafische Muster, als wolle sie allzu Gesetztes, Braves erst einmal gänzlich in Frage stellen, um es dann in eine neue, schräge, doch erstaunlicherweise vollkommen wirkende Harmonie zu bringen. Aber während man bei Prada auch immer gleich an Miuccia denkt, kommt einem Castiglionis Person bei Marni selten in den Sinn. Eher assoziiert man die Kleider mit den Models, die etwas anders aussehen als die klassischen Laufstegmannequins: Milla Jovovich zum Beispiel oder Guinevere van Seenus, beide Marni-Fans. Oder man denkt an den weniger glamourösen und umso sympathischeren zusammengewürfelten Look hübscher Studentinnen, die neben dem Reiz des Besonderen auch eine gute Portion jugendlichen Charme mitbringen. «Ich bin ziemlich schüchtern und reserviert», sagt Castiglioni, die mit ihren aparten südländischen Gesichtszügen, der gebräunten Haut und der schmalen Figur auch ein Model für die eigenen Entwürfe abgeben könnte. «Ich möchte, dass meine Arbeit für mich spricht.» Und das ist tatsächlich der
Fall: Marni wirkt jung und eigenwillig, und gerade durch die Assoziationen, welche die Entwürfe wecken, sagen sie eine Menge über ihre Schöpferin aus. Mit Castiglioni, die zwei erwachsene Kinder hat und mit ihrem Mann Gianni eine skandalfreie langjährige Ehe führt, würde man niemals Begriffe wie «etabliert», «konventionell» oder «bieder» in Verbindung bringen. Oder eben «alt». Dabei kann Marni inzwischen auf eine 15jährige Tradition verweisen und auf solide althergebrachte Strukturen: Das Haus ist ein Familienunternehmen mit dem Ehepaar Castiglioni an der Spitze – Gianni als CEO, Consuelo als Chefdesignerin. Vielleicht liegt die Jugendlichkeit der Entwürfe darin mitbegründet, dass einiges im Universum von Marni das Kindchenschema abruft. Die Schuhe gleichen manchmal ein wenig der Fussbekleidung niedlicher Comicfiguren, auf der Marni-Website kann man mit Kinderzeichnungen bedruckte, unglaublich hip wirkende T-Shirts für ein Hilfsprojekt kaufen, zwei virtuelle, superschic angezogene Puppen führen derzeit durch den Online-Store (den im übrigen Castiglionis Tochter Camilla konzipiert hat). Und natürlich erinnert auch der auffallende Marni-Schmuck, mal metallisch klimpernd, mal aus Naturmaterialien gefertigt und mal bunten PlastikWelten entstammend, an die fantastischen Schmuckträume kleiner Mädchen.
Doch nie wirkt dies lächerlich. Die Affinität zur kindlichen Psyche entspricht eher der Auseinandersetzung zeitgenössischer Kunst mit naiven Sichtweisen. In der Tat wurden beispielsweise die «Puppen» im Online-Store in Zusammenarbeit mit dem jungen Videokünstler Rohan Wadham realisiert. Castiglioni beschäftigt sich sehr ernsthaft mit Kunst, und bei jeder Kollektion merkt man, dass dies einem echten ursprünglichen Interesse entstammt und keine aufgesetzte Geste ist. «Kunst inspiriert und emotionalisiert mich», erklärt sie selbst. «In meiner Freizeit gehe ich oft in Museen und Galerien, besonders in die, in denen ich die Werke zeitgenössischer junger Künstler finden kann.» In Castiglionis Entwürfen findet diese Quelle mittlerweile auch direkten Niederschlag – im vergangenen Sommer etwa durch die Arbeiten der «Sonic Youth»-Bassistin Kim Gordon. Gordon hatte Eindrücke aus Konzerten der Band in kunstvolle Aquarelle gebannt, und einige dieser «Faces in the Crowd» fand man nun als Prints in Marnis spezieller «Summer Edition 2009» auf Taschen und Shirts wieder. «Ich glaube, dass die Grenzen zwischen Mode und Kunst heute aufgehoben sind, es ist wunderbar, wie alles ineinanderfliesst und die heutige urbane Kultur prägt», meint sie. Mit Olivier Theyskens haben wir einen Poeten, mit Raf Simons einen Modernisten, mit Hussein Chalayan einen Konzeptualisten, >
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tipps
miriam dembach claudia müller
Lohnende Blicke in die Vergangenheit Der Panthère-Schmuck von Cartier ist zeitlos kostbar, die Mode von Windsor zeitlos elegant. Karl Lagerfeld zeigt uns, was die Fashion-Welt in den letzten 100 Jahren prägte.
EDLE GESCHÖPFE
Die Schauspielerin Maria Felix trug schon in den sechziger Jahren Cartiers Panthère-Schmuck. Die aktuellen Interpretationen: Armreif aus Gelbgold, mit Onyx , Brillanten und Tsavorit-Granat. CHF 30000.–; www.cartier.com
Karl Lagerfeld präsentiert in «The Story of Fashion» 100 Jahre Modegeschichte. Der redefreudige Designer lässt auf den drei DVDs auch Kollegen wie Giorgio Armani oder Donna Karan zu Wort kommen. CHF 79.90; www.arthaus-musik.com
PRETTY IN PINK
Romantisch, feminin und doch ein klares Statement: Die Ohrhänger von Kurz aus Weissgold mit rosa Koralle, weissen und braunen Brillanten sowie rosafarbenen Saphiren ziehen die Blicke auf sich. CHF 9300.–; www.kurzschmuckuhren.ch
EINS, ZWEI ODER DREI
ABENDSTIMMUNG
WILDE ZWANZIGER
CHF 2750.–; www.louisvuitton.com
www.windsor.ch
CHF 890.–; www.longchamp.com
Louis Vuitton bietet den perfekten Rezessionsschuh. Aus eins mach drei: Der Wildlederstiefel lässt sich durch Reissverschlüsse vom Overkneeboot in einen Schaftstiefel oder in eine Bottine verwandeln.
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MODEGESCHICHTE
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Windsor steht für zeitlose und elegante Mode. Attribute, die Chefdesigner Frank Wojczewski jetzt auch erstmalig in eine kleine, aber feine Kollektion an Abendkleidern einfliessen liess.
Die «Exotic Gatsby» in Pythonoptik mit kontrastreichem Reissverschlussdetail ist das neue Lieblingsstück aus dem Hause Longchamp – die Henkeltasche in der Formensprache des dekadenten Zeitalters.
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laufsteg
miriam dembach fotos alessandro lucioni
BOTTEGA VENETA
MARC JACOBS
Samt Zukunft
Nach einer Pannesamt- und Nickistoff-lastigen Phase während der achtziger Jahre wurde der Stoff aus den Kleiderschränken erwachsener Frauen verbannt.
CHRISTOPHER KANE
RALPH LAUREN
Lediglich zuckersüsse Babys durften noch in den kuschelweichen Stoff gehüllt werden. Doch wie so oft in der Mode verlaufen Trends wellenförmig und neue modische Extravaganzen aus Samt stehen schon wieder bereit. Denn auch das glänzende Gewebe erlebt im Zuge des Eighties-Revivals seine Wiedergeburt. Dezent eingesetzt an Jacken oder Hosen verleiht es sowohl dem Tagesoutfit als auch dem Abendlook das gewisse Etwas. Wer keine Berührungsängste hat, wählt aber gleich die Totalvariante, egal ob in Pannesamt, Ausbrennersamt oder der klassischen Form. Wiedersehen machen manchmal doch Freude. Wo zu kaufen Seite 152.
CHLOÉ
CALVIN KLEIN
GIANFRANCO FERRÉ
FENDI
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PRADA
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accessoires
miriam dembach foto alfredo albertone/miu miu
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Der perfekte Begleiter für glamouröse Nächte ist die mit schwarzen, weissen und grünen Strasssteinen besetzte Clutch von Valentino. Preis auf Anfrage.
Schwarz ist die Farbe der Nacht Schwarz ist für Abendaccessoires unerlässlich. Die Farbe wird durch Pailletten und Strass extravagant.
Für einmal stehen die Hände im Mittelpunkt. Am schönsten verpackt in Lammnappahandschuhe, mit in Baguetteform geschliffenen Glassteinen besetzt, von Meier Bruecher. Preis CHF 375.–.
Das schwarze Metallcollier mit überdimensional grossen Strasssteinen von Lanvin scheint aus einem Science-Fiction-Roman zu stammen. Preis auf Anfrage.
Bewegungsfreiheit verspricht das Täschchen von Marni aus zu Blättern geformten Pailletten. Preis CHF 1290.–.
Strass so weit das Auge reicht. Als waschechter Italiener und Luxusliebhaber geizt Roberto Cavalli bei dieser Clutch nicht mit dem funkelnden Zierrat.
In diesem Kleid von Miu Miu sollte die Nacht nie enden. Kein anderes funkelt so schön im Mondschein. Wo zu kaufen Seite 152.
Preis auf Anfrage.
Hoch hinaus will die Trägerin der strassbesetzten Plateaupumps von D&G. Mit diesem Kunstwerk an den Füssen scheint dies ein leichtes Unterfangen. Preis auf Anfrage.
Zieh die Tanzschuhe an! Ankleboot von Giuseppe Zanotti Design mit violettem Innenleben, Cutouts und schwarzen Strasssteinen. Preis CHF 1330.–.
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Bolero Ausstellung
kulturclub
Surreale Märchenwelten Im MoMA sind Tim Burtons skurrile Szenarien zu sehen. Text: Leoni Hof
Die bizarren Figuren in den Filmen des Regisseurs Tim Burton (*1958) scheinen einer seltsamen, mal grellbunten, mal düster-morbiden Welt zu entspringen. Grund zur Vorfreude gibt seine 3D-Verfilmung des Klassikers «Alice im Wunderland», die nächstes Jahr im März startet. Eintauchen in die detailverliebten Szenarien des Tim Burton, der bereits mit 13 Jahren seinen ersten Film drehte, Trickfilmkunst studierte und dann bei Disney arbeitete, kann man in der grossen Retrospektive im New Yorker MoMA. Mehr als 700, zum Teil nie gezeigte Zeichnungen, Storyboards, Puppen, Kostüme und natürlich Filme sind zu sehen. Wem New York zu weit ist: Das Museum of Modern Art gibt begleitend zur Ausstellung eine Publikation heraus. «Tim Burton», 22. November 2009 bis 26. April 2010, MoMA New York, www.moma.org
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Agenda Der «Turner Prize», mediale Realitäten, Robert Frank als Filmer, acht Kulturtipps
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Designmesse «Blickfang» – innovatives Design vom 20. bis 22. November in Zürich
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Im Fokus «Design+Design09» und «Dezember Bücher» für Liebhaber von Trouvaillen
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Aeschbachers Welt «Coeur de boeuf» und «Schwarzer Prinz» sind keine neuen Lover
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Bücher Das Debütwerk von Paolo Giordano, dazu Romane von Dick, Möring und McCann
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Musik Melancholisches vom Quartett Sarda, dazu die fünf richtigen CDs des Monats
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bolero kulturclub Fotos: Vassilij Gureev/2009 Jenny Holzer, member Artists Rights Society (ARS), New York/Pro Litteris (1), Nanda Lanfranco (1)
agenda
jörg schwerzmann
Ausstellung
Sprachbilder als Hightech-Kunst Jenny Holzers Kunst-Strategie ist subversiv. Mit cooler Ästhetik konfrontiert sie uns mit nicht so coolen Binsenwahrheiten.
Die Künstlerin Jenny Holzer und oben ein Detail aus dem Werk «Monument» aus dem Jahr 2008.
Jenny Holzer (*1950, Ohio) hat ihre Karriere als Malerin abstrakter Bilder begonnen. Doch bald begann die Künstlerin, sich mehr für die Titel und Bildlegenden von Gemälden zu interessieren als für das Dargestellte. 1977 ging Holzer nach New York und konzentrierte sich fortan auf Text-Bilder, die sie im öffentlichen Raum deponierte: Auf Hausfassaden, Plakatwänden, Parkingmetern, in Telefonzellen und auf öffentlichen Gebäuden verbreitete sie ihre «Truisms» (Binsenwahrheiten, Plattitüden).
Seit den achtziger Jahren arbeitet Holzer zunehmend mit computergesteuerten LED-Bildschirmen. Auch mit spektakulären Text-Projektionen auf öffentliche Gebäude und Plätze in Grossstädten rund um die Welt wurde Holzers Kunst einem breiten Publikum vertraut. In ihren kurzen Statements behandelt die Künstlerin die grossen Themen der Menschheit: Sexualität, Geburt, Tod, Liebe, Politik, Religion, Krieg. Allerdings unterläuft sie vorgefasste Erwartungen und spielt Inhalt und Form gegeneinander aus.
Anfänglich produzierte sie Plakate, die sie anonym in Manhattans Strassen verteilte. Später benutzte Holzer andere Medien als Träger der Textbotschaften: Aufkleber, Sitzbänke, T-Shirts, Präservative. 1999 beschriftete die Künstlerin einen BMW-Rennwagen für das 24-StundenRennen von Le Mans. Für Diskussionen sorgte sie im Herbst 1993, als sie eine Sondernummer des Wochenend-Magazins der «Süddeutschen Zeitung» gestaltete. Dort stellte sie den Werkkomplex «Lustmord» vor, in dem sie über lange Zeit die Massenvergewaltigungen an slawischen Frauen im Balkankrieg der neunziger Jahre dokumentierte.
In neueren Arbeiten zitiert Jenny Holzer Texte der polnischen Dichterin Wislawa Szymborska, von Franz Kafka und anderen Autoren. In letzter Zeit hat sie Dokumente aus FBI-Akten zu Tafelbildern verarbeitet. Bei aller Ernsthaftigkeit, die ihre Kunst oft verstörend und verletzend macht, sind die Arbeiten der Künstlerin auch ästhetische (und computertechnische) Sensationen, in denen man sich verlieren möchte. Dieser Aspekt kommt in der Museumspräsentation, die in Riehen zu erleben ist, stark zur Geltung. «Jenny Holzer», Fondation Beyeler, Riehen bei Basel, 1. November 2009 bis 24. Januar 2010, www.beyeler.com
Erleben Sie die Kunst von Jenny Holzer und setzen Sie sich während einer Führung oder eines Workshops mit der Künstlerin und ihrem Werk auseinander. Mehr Informationen und das Anmeldeformular unter www.boleromagazin.ch.
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bolero kulturclub
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Thema Herrenmode 1 und 2: Pragmatischer Stil mit Wurzeln in der Streetwear – das Label Sopopular. 3: Mit hochwertigen Materialien dem Trend ein wenig voraus: Kreationen von Adrian Reber. 4: Erfahrung und Know-how der italienischen Handwerkskunst: das Label Fratelli.
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Design-Mekka Zürich Die grösste Designmesse der Schweiz, die Blickfang, lädt vom 20. bis 22. November ins Zürcher Kongresshaus. Bolero verrät Ihnen vorab bereits einige Highlights. BLICKFANG – DIE WICHTIGSTEN DATEN: Termin 20. bis 22. November 2009 Veranstaltungsort Kongresshaus Zürich Claridenstrasse 5, 8002 Zürich Öffnungszeiten Freitag 20. November, 11 bis 22 Uhr Samstag 21. November, 11 bis 22 Uhr Sonntag 22. November, 11 bis 19 Uhr Eintrittspreise Tageskarte: CHF 23.–, ermässigt CHF 17.– (Schüler und Studenten), Modenschau: CHF 10.– (zusätzlich zum Messeeintritt), Mehrtagesticket CHF 35.– Kinder bis 12 Jahre frei. Modenschauen Die Schauen finden wieder an allen drei Blickfang-Tagen statt. Freitag: 20.30 Uhr Samstag: 16 Uhr und 19 Uhr Sonntag: 13 Uhr und 17 Uhr
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Ganz so weit haben wir uns wohl doch noch nicht vom Jäger- und Sammlerdasein entfernt – die Lust am Stöbern und Entdecken kennen wir alle. Im November können wir ihr wieder freien Lauf lassen, wenn die Designmesse Blickfang ihre Tore öffnet. Junge Talente und arrivierte Designer aus den Bereichen Mode, Möbel, Leuchten und Schmuck zeigen ihre neuesten Kreationen; mit rund 220 ausstellenden Labels ist dies die grösste Designmesse der Schweiz. Wem sollte man auf jeden Fall einen Besuch abstatten? Wo lohnt es sich, genauer hinzuschauen?
kommen. Ein reduzierter, pragmatischer Stil kennzeichnet die Herrenkollektion, mit schmalen Silhouetten, kantigen Elementen und futuristischen Designdetails. «Unser Stil ist alte Schule, was Qualität und Verarbeitung angeht. Er ist gepaart mit aussergewöhnlichem, modernen Design», so Labelmitbegründer Daniel Blechman. Die Kreationen des Designers Adrian Reber sind dem Trend meist ein wenig voraus. Der Schweizer achtet dabei vor allem auf hochwertiges Material – wenn möglich auf Naturprodukte – und eine gute Verarbeitung. Dabei entsteht Design, das seinen Preis wert ist.
Besondere Aufmerksamkeit wird dieses Jahr den Herren der Schöpfung eingeräumt. Rund zehn Labels präsentieren ihre neuesten Kollektionen im Rahmen einer Sonderschau. Das Label Fratelli aus Zürich verknüpft vom Saum bis zum Knopfloch die Erfahrung und das Know-how italienischer Handwerkskunst. Weniger klassisch sind die Kreationen des Labels Sopopular, das in der Streetwear wurzelt, deren modische Codes aber erwachsen daher-
Unbedingt anschauen sollte man ausserdem die in reiner Handarbeit hergestellten Strümpfe von Meike Diedling. Bilder lernen laufen in der Kollektion Diedeling Handdruck: Da schlängelt sich das biblische «hohe Lied der Liebe» der Wade entlang oder ein Wortspiel wie «Laufmasche». Feines für Untendrunter gibt es bei Lyn Lingerie. Inspiriert von der Geschichte französischer Wäsche, jedoch neu interpretiert, wird die exklusive
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bolero | beauty | blau
—DieblaueStunde— Abend-Make-upeinmalgeheimnisvollin Blau,derneuenLieblingsfarbederSaison. Siewissenschon:BlauistdasneueSchwarz. TragenSieesvonderStundeder Dämmerung bisweitnachMitternacht. FOTOS: MEL KARCH
STYLING: JUNE NAKAMOTO
MAKE-UP: TATYANA MAKAROVA/AIRPORT
HAIR: LESLIE THIBAU/MARIE-FRANCE THAVONEKHAM FOTOASSISTENT: GREGORY GEX
DIGITAL: JOHN CHEVALIER/IMAGIN
REALISATION: MARIANNE ESCHBACH, MALENA RUDER, JÜRG STURZENEGGER
Augen mit «Double Wear Pencil Midnight Blue», «Sumptuous Color Bold Volume Lifting Mascara Sapphire» und «Pure Color Eyeshadow Periwinkle». Teint mit «Double Wear Stay in Place Light» und «Gilded Rose Marbleized Shimmer Powder». Lippen mit «Signature Hydra Lustre Lipstick 57 Cinnamon» und «35 Rich Red». Alles von Estée Lauder. Figurbetontes Kleid mit Kristallapplikationen von Hervé Léger by Max Azria.
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MODELS: ALINA ILIÉ/IMG PARIS, IRINA TKACHEVA/NATHALIE MODELS
STUDIOASSISTENTEN: ALEXANDRA TAUPIAC, PIERRE FAHYS/UPPER EAST
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bolero | fashion | la garรงonne FOTOS: STRATIS E BEVA STYLING: ELISABETTA CAVATORTA ASSISTENT STYLING: JEAN HUGUES DORMOIS HAIR: FRANCEE EURIPIDOU/D-TAILS MAKE-UP: DIMITRA ALTANI/SMILE MODEL: ISABELA@IMG PARIS
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—LaGarçonne. Siezeigtsichgern imSmokinganzug. UndihreBeine stecktsieinweite Männerhosen. Dazuträgtsieoft weisseHemden. IhrStil-Vorbild istdienochjunge CocoChanel.— Coco Chanel befreite die Frauen aus Modezwängen und propagierte Hosen für das weibliche Geschlecht. Doch Yves Saint Laurent war es, der den Smoking als Abendgarderobe für Damen salonfähig machte. Schwarzer Smoking mit Puffärmeln, weisse Bluse und Fliege. Alles Dolce & Gabbana. Pumps, Casadei. Strumpfhose, Falke.
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bolero | jewellery | les vanités
VIVE LA VANITÉ! Kommt her, hübsche Steine. Schmückt meine Hände, rahmt mein Gesicht, lasst meinen Hals funkeln! Prächtige Schmuckstücke befriedigen kleine und grosse Eitelkeiten. «Vanités», ein Ausdruck für spezielle Preziosen, erinnern auch daran, dass alles endlich ist. FOTOS: NICOLAS CLERC STYLING: BLANCHE CHEFFRE DIGITAL: LISE DECOOX/ZÉRO REALISATION/REDAKTION: MARIANNE ESCHBACH JÜRG STURZENEGGER WO ZU KAUFEN SEITE 152.
Fig. 2
Fig. 1 Fig. 3
TAFEL I — LEBEN UND TOD. Fig. 1: Ring «Jane» aus Weissgold mit Diamanten. Die grösseren Diamanten von 6 Karat sind umgekehrt gefasst. Lorenz Bäumer — Fig.2: Haute-Joaillerie-Collier aus Weissgold mit Smaragden von 27 Karat und Diamanten von fast 10 Karat. Bulgari — Fig.3: Ring «Katharina Aqua» aus Gelb- und Weissgold mit einem wasserblauen Turmalin von 36 Karat, Diamanten, Aquamarinen und Mondsteinen. Fabergé.
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Fig. 3
Fig. 1
Fig. 2
TAFEL II — DIE SCHLANGE IM PARADIES. Fig. 1: Schlangenring aus Platin mit weissen und gelben Brillanten und einem Smaragdcabochon. Aus der neuen Haute-Joaillerie-Kollektion «Secrets et Merveilles» von Cartier — Fig. 2: Ring aus Weiss- und Gelbgoldgeflecht mit gelben und weissen Diamanten, gelben Spessartinen und einem Diamanten im neuen LV-Flower-Schliff im Zentrum. Aus der neuen Haute-Joaillerie-Kollektion «L’Ame du Voyage» von Louis Vuitton by Lorenz Bäumer — Fig. 3: Brosche aus Platin mit gelbgrünen und orangefarbenen Saphiren, grünen und gelben Diamanten im Navette- und Poire-Schliff sowie weissen Brillanten. Aus der neuen Haute-Joaillerie-Kollektion «Secrets et Merveilles» von Cartier. | november/dezember 09 | bolero
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Meine Nächte sind schöner als deine Tage Paris nach Sonnenuntergang. Das romantische Postkartenflair weicht einem berauschenden Film-noir-Szenario. Anmutige Geschöpfe der Nacht wandeln auf den Boulevards, die Farbe Schwarz ist allgegenwärtig. Samt, Seide und Leder erhalten glänzende Akzente durch Strass, Perlen oder Nieten. Schwarzer Minirock aus mit Perlen und Strasssteinen verzierten Seidenstreifen. Schwarzer Wollblouson mit Pelzbesatz. Beides von Lanvin.
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2.10.2009
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abendmode | fashion | bolero FOTOS: MARC PHILBERT REALISATION: MIRIAM DEMBACH MODEL: AGNES BUZALA/NEXT HAIR: SEBASTIEN QUINET/CALLISTE MAKE-UP: ANGELIK IFFENECKER/ MARIE-FRANCE THAVONEKAM
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2.10.2009
9:59 Uhr
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bolero | art de vivre | peninsula hong kong
Auf eine Tasse Tee ins «The Pen» Das Peninsula Hotel in Hongkong zählt zu den besten der Welt. Jetzt spannt das legendäre Grandhotel mit der Swiss zusammen. Ein Grund mehr, dem «duftenden Hafen» Hongkong einen Besuch abzustatten.
TEXT: TINA BREMER
An der Kreuzung Salisbury Road und Nathan Road hat sich eine Menschentraube gebildet. Erwartungsvoll blicken die Passanten zum nachtblauen Himmel, versuchen, das gleissende Scheinwerferlicht mit den Händen abzuschirmen. Das bunte Flimmern der Werbetafeln und die drückende Hitze machen schwindlig. Endlich kommt der Helikopter in Sicht. Das Geräusch von schwingenden Rotorblätter mischt sich unter das Hupen und Quietschen der Autos, die sich mehrere hundert Meter tiefer durch die Strassenschluchten Hongkongs schieben. Für ein paar Minuten schwebt der Helikopter wie ein Insekt auf der Stelle, bevor er sanft auf dem Dach des Peninsula Hotels landet. Mit einem kräftigen Ruck öffnet sich die Tür und Morgan Freeman springt aus dem Inneren.
Unsere Hongkong-Tipps
ANREISE Swiss Airlines Swiss fliegt täglich ab Zürich direkt nach Hongkong. Mindestens bis Herbst kommenden Jahres werden den Gästen in der Business und First Class auf der Rückreise die Kreationen von Florian Trento serviert. Aktuelle Preisangaben, Informationen und Buchung unter www.swiss.com
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UNTERKUNFT The Peninsula Hong Kong Das Peninsula Hong Kong zählt zu den besten Hotels der Welt und ist bekannt für seine Rolls-Royce-Flotte, mit der die Gäste chauffiert werden. Das Hotel verfügt über rund 300 Zimmer und acht Restaurants plus Bar; es werden auch «culinary journeys» angeboten, bei
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denen je ein Gang in einem anderen Restaurant serviert wird. Nicht nur die Zimmer bieten eine fantastische Aussicht auf Hong Kong Island, auch der Blick vom Restaurant Felix, das sich im obersten Stockwerk befindet und von Philippe Starck designt wurde, ist sagenhaft. Auf jeden Fall einplanen sollte man auch einen Besuch im schönen Spa. Das Treatment «Spirit of the Peninsula» war eines der besten, das wir je hatten!
Salisbury Road,Tsim Sha Tsui, Tel. +852 2315 2888 DZ ab ca. CHF 550.–, www.peninsula.com
SHOPPING Ranee K. Die Hongkonger Designerin Ranee K. bringt mit ihren Kleidern ihre Sicht der chinesischen Kultur zum Ausdruck, gepaart mit orientalischem Stil. 16 Gough Street, Central, Tel. +852 2108 4068 www.raneek.com
Zoe Für alle Naschkatzen ist diese Confiserie à la «Chocolat» ein Traum. Wunderbar für leckere Mitbringsel. Shop 6 Sunning Plaza, 10 HysanAvenue,Causeway Bay, Tel. +852 2234 7188, www.zoe.com.hk
Blanc de Chine Nicht nur die Bezeichnung für chinesisches DehuaPorzellan, sondern auch der Name des Hongkonger Modelabels von Designer Kin Yeung. Die Kleider verbinden chinesische Ästhetik mit westlichen Einflüssen. Juliette Binoche ist treue Kundin. 201-203A Pedder Building, 12 Pedder Street, Central, Tel. +852 2524 7875, www.blancdechine.com
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2.10.2009
9:59 Uhr
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(von l. nach r.) Suite des The Peninsula Hong Kong, der Aargauer Chefkoch Florian Trento, nächtlicher Schilderwald im Stadtteil Mong Kok, Promenade mit Blick auf Hong Kong Island.
Seitdem 2007 eine Szene des Batman-Films «The Dark Knight» auf dem Helipad des Peninsula Hotels in Hongkong gedreht wurde, haben etliche Prominente den Landeplatz der «Grande Dame des Fernen Osten» in Anspruch genommen. Dabei mag die Anreise aus der Luft zwar gleichwohl spektakulär wie anonym sein (Lady Di reiste stets auf diesem Weg an), schade ist es jedoch um den dann verlorenen ersten Eindruck, mit dem die imposante Hotellobby auf den Besuch in einem der legendären Hotels der Welt einstimmt. Als das Peninsula Hotel Hong Kong im Dezember 1928 von den Brüdern Ellis und Elly Kadoori eröffnet wurde, nahmen sie sich nicht weniger vor, als das Haus zum «feinsten Hotel östlich des Suezkanals» zu machen. Eine britische Enklave im damals noch mit Bäumen bestandenen Stadtteil Kowloon, in dem hauptsächlich
Shanghai Tang Das Label wurde 1994 von David Tang Wing Cheung gegründet und hat es zu internationalem Erfolg mit eigenen Stores wie etwa in New York oder Tokio gebracht. Die asiatisch geprägten Kleidungsstücke haben kräftige Farben. G/F & 1/F, House 1, 1881 Heritage, 2A Canton Road, Tsim Sha Tsui Tel + 852 2368 2932, www.shanghaitang.com
Initial Mitten in der geschäftigen Cameron Road befindet sich diese kleine Oase. Der Concept Store mit angeschlossenem Café lädt zum Verweilen ein.
Shop 2, G/F, 48 Cameron Road, Tsim Sha Tsui, Tel. +852 2311 4223, www.initialfashion.com
Chinesen lebten. Doch der erste Aufschrei, den die Lage bei Europäern auslöste, war schnell verhallt, befand sich das Gebäude doch direkt an der Endhaltestelle der Transsibirischen Eisenbahn, die Europa mit Asien verbindet. Prominente wie Tennessee Williams, Richard Nixon, Charlie Chaplin oder Elizabeth Taylor gaben sich die Klinke in die Hand, selbst Roger Moore flanierte als James Bond in «Der Mann mit dem goldenen Colt» durch die Hotellobby, die bis heute unverändert ist. Lediglich die hölzernen Ventilatoren wurden durch eine Klimaanlage ersetzt. Noch immer spielt nachmittags ein Streichorchester auf der Empore zum «Afternoon Tea», reihen sich Einheimische und Touristen in die Warteschlange ein, um einen der begehrten
Lane Crawford Der Traum einer jeden Fashionista: Unter einem Dach sind die angesagtesten internationalen Designerlabels versammelt. Kleine Kostprobe gefällig? Schlendern Sie von Raf Simons zu Marni, bevor Sie Azzedine Alaïa und 3.1 Philip Lim einen Besuch abstatten. Falls Ihnen bei diesem Angebot der Kopf schwirrt, können Sie auch die Hilfe des hauseigenen Stylisten in Anspruch nehmen. Level One, Pacific Place, 88 Queensway, Tel. + 852 2118 3668 www.lanecrawford.com
RESTAURANTS & BARS Sevva Das derzeit angesagteste Restaurant in Hongkong. Das schicke Ambiente und der Langschläfer-Brunch am Samstag machen das Restaurant auch zu unserem Favoriten.
Prince’s Building, 25. Stock, 10 Chater Road, Central, Tel. +852 2537 1388 www.sevvahk.com
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The Pawn Hier trifft sich die (Künstler-) Szene, um zu sehen und gesehen zu werden. Sehr gutes Restaurant mit Bar, regelmässig legen Djs auf, man kann aber auch einfach nur auf dem Balkon einen Cocktail schlürfen und das Treiben von Wanchai beobachten. 62 Johnston Road, Wanchai. Tel. +852 2866 3444 www.thepawn.com.hk
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