bolero mai 2013

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Das Schweizer Magazin für Mode, Schönheit und Kultur MAI 2013 CHF 8.50 € 6.– www.boleromagazin.ch

Wir sehen Weiss! Die Trendfarbe für den Sommer Le Smoking Der Catwalk-Klassiker Pink Passion Knalliges Make-up zum Erröten

Green Beauty Naturkosmetik Festival-Sommer in Manchester Neue Krimis Workout für tolle Beine

David Bowie Auf den Spuren des Superstars

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In Falten gelegtes knielanges Kleid mit durchsichtigen PlastikZierschrauben, Christopher Kane.

Blend

Werk

Strahlendes Weiss und puristische Silhouetten prägen die Sommermode 2013. Neben moderner Eleganz sicher auch ein willkommener Frischekick nach den intensiven Farben und auffälligen Mustern der vergangenen Saison. FOTOS: SVEN BÄNZIGER REALISATION: MIRIAM DEMBACH MODEL: ALEX S./PLACE MODELS HAIR: ALEX SOLTERMANN MIT PRODUKTEN VON KIEHL'S MAKE-UP: EMMA WILLIAMS WO ZU KAUFEN SEITE 128

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STIL

La Dolce Vita Sinnlichkeit, Lebensfreude und die Leidenschaft für Sizilien, seine Traditionen und seine Frauen prägen Dolce & Gabbanas Entwürfe. Ein perfektes Symbol für die «Emotionen und Souvenirs eines sizilianischen Sommers», wie die Designer sagen, sind die Ohrclips aus vergoldetem Metall, dekoriert mit natürlichen Steinen, bunten Pompons und Quasten aus Bast. Wo zu kaufen Seite 128. FOTO: ARMIN ZOGBAUM STYLING: ULRIKE MIEBACH/WWW.NINAKLEIN.COM

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STIL neuigkeiten

Statement-Piece

Lucrezia – skandalös schön Lucrezia. Schon der Name ist ein Versprechen, bedeutet er doch einerseits soviel wie die Erfolgreiche und wird andererseits im gleichen Atemzug mit Lucrezia Borgia genannt, einer Frau voller Widersprüche, Skandale und Leidenschaften. Eine starke Weiblichkeit steht auch im Zentrum der Entwürfe von Riccardo Tisci für Givenchy. Mühelos weiss er die richtigen Zutaten zu mischen, um aus einer simplen Doctor-Bag ein starkes und begehrenswertes Stück Mode zu machen. Mit ihrer puren und grafischen Linie sowie dem Oversize-Zip ist die neue Tasche Inkarnation von Eleganz und Coolness zugleich. «Die Lucrezia-Tasche ist von all den Dingen, die ich bis jetzt designt habe, am engsten und emotionalsten mit meiner Familie verbunden. Es klingt eigenartig, aber es ist die Wahrheit», sagt Tisci. Zu dieser Familie gehören wir nur zu gerne. | SAL www.givenchy.com

Modebibliothek

GROSSE MODESCHÖPFER «Vogue» öffnet ihr Fotoarchiv und gibt eine Buchreihe über Modedesigner heraus. Die ersten vier Titel der Sammelkollektion sind Coco Chanel, Christian Dior, Alexander McQueen und Elsa Schiaparelli gewidmet. «Vogue on» ist bei Collection Rolf Heyne erschienen und kostet pro Band CHF 24.50. Im Herbst erscheinen die nächsten vier. | MWE www.collection-rolf-heyne.de

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— Versteckspiel — Die Valentino-Designer Maria Grazia Chiuri und Pier Paolo Piccioli haben die Nase wieder einmal vorne. Ihre Camouflage-Kollektion für die Valentino-Garavani-Accessoire-Linie löst nicht nur Instant-Begehrlichkeit aus, sondern ist die über-coole Variante des aktuellen Mustertrends. Achtung: als Tarnung definitiv ungeeignet. | SAL www.valentino.com

Gewinner 2013

WOOLMARK PRIZE Christian Wijnants, der Antwerpener Designer mit Schweizer Wurzeln überzeugte die Jury, u.a. Donatella Versace und Victoria Beckham, mit «seiner modernen Interpretation von Wolle, mit schmeichelhaften, femininen und sexy Designs». Der Preis, der im Februar in London vergeben wurde, ist mit fast 100 000 Schweizer Franken dotiert. | SAL www.christianwijnants.be


BIJOUX Spezial & MONTRES

Shine bright... ...like a diamond. Den Klang des Kostbaren in den Ohren und die Beats des Schönen am Körper stimmen wir in den Chart-Hit ein und rocken die Schmuckschatullen. FOTOS: DAVID WILLEN/SILMÄ STYLING: ANDREA LUCIA BRUN MAKE-UP/HAIR/MANIKÜRE: DANIELA KOLLER/TIME MODEL: JENNY BACHMANN/OPTION WO ZU KAUFEN SEITE 128

VON LINKS NACH RECHTS: Armspange «Juste un Clou» aus Gelbgold von Cartier. Kreuzanhänger aus Platin mit Spinell, Onyx, Diamanten von Robert Vogelsang. Kreuzkette aus Gelbgold mit Smaragden, Diamanten von Meister. Ringe «Panthère» aus Gelbgold mit Smaragd, Tsavorit, Onyx, Lack von Cartier. Ringe «Juste un Clou» aus Gelbgold, Weissgold mit Diamanten von Cartier. «Love»-Bracelet aus Weissgold mit Diamanten, Keramik von Cartier. Armband aus Gelbgold mit Diamanten, Rubinen, Saphiren, Smaragden von Meister. Armspangen «Juste un Clou» aus Gelbgold, Weissgold mit Diamanten von Cartier. Uhr «Oyster Perpetual Day-Date II» (41 mm) aus Gelbgold mit Diamanten, Rubinen, mechanisches Manufakturwerk mit automatischem Selbstaufzugsmechanismus von Rolex. Seidentop, 3.1 Phillip Lim. Lederjacke, R13 bei Vestibule. Nagellack, Essie «Hip-Anema». Kopfhörer, Musik Hug.

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BIJOUX Spezial & MONTRES

VON OBEN NACH UNTEN: «Rose Ring» aus Roségold mit Diamanten von Piaget. Uhr «Tourbillon Classique Complication» (35 mm) aus Weissgold mit Diamanten, rot emailliertes Zifferblatt, mechanisches Uhrwerk mit Handaufzug von Breguet. Geknüpfte Armbänder mit Kugeln und Gliedern aus rhodiniertem Roségold, schwarzen Diamanten, Rubinen, weissen Diamanten, Mondstein, Roségold, Gelbgold und Tahitiperlen von Shamballa für Trois Pommes. Lasercut-Lederjacke, Muubaa. Nagellack, Maybelline New York «Colorama 677 Blackout». Mikrofon, Musik Hug.

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KULTUR

Von Riesen und Zwergen – Ron Mueck kreiert ein erstaunliches menschliches Panoptikum. TEXT: JÖRG SCHWERZMANN

Mueck (*1958 in Melbourne, Australien) hat für Filme und TVProduktionen Puppen hergestellt, bevor er Ende der neunziger Jahre freischaffender Künstler wurde. Anfangs aus Fiberglas, später aus Silikon modelliert Mueck menschliche Figuren, die einerseits extrem lebensecht erscheinen, andererseits aber durch den Massstab der Abbildung verblüffen, ja fast schockieren. Ein Liebespaar im Bett gerät bei ihm zu einer winzigen Miniatur, eine sinnierende Frau im Bett hat schon fast Einfamilienhaus-Format. Nach einer grossen, sehr erfolgreichen Präsentation im Jahr 2005 zeigt die Fondation Cartier nun neun neue Arbeiten des Künstlers, darunter drei, die er speziell für die Ausstellung geschaffen hat. Dazu ist in einem Film zu erleben, wie Mueck in seinem kleinen Studio in London in aufwändiger Arbeit seine Skulpturen herstellt.

VON OBEN: Ron Mueck in seinem Atelier, Januar 2013. «Drift», 2009. Foto: Gautier Deblonde, Courtesy Anthony d'Offay, London und Hauser & Wirth.

«Ron Mueck», Fondation Cartier pour l'art contemporain Paris, 16. April bis 29. September

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KULTUR bücher Bolero BLICKPUNKT

Was Sie noch lesen sollten

Die Macht des Erzählens – Elliot Perlmans neues Buch feiert den Wert der Erinnerungen. TEXT: LEONI JESSICA HOF

Mit Worten wie «Epos» sind Klappentextschreiber schnell bei der Hand, gern wird dieser oder jener Roman als ein solches bezeichnet – und meist ist das ein wenig zu hoch gegriffen. Elliot Perlmans neuen Roman «Tonspuren» darf man jedoch ohne schlechtes Gewissen tatsächlich ein Epos nennen. Auf 700 Seiten umspannt der Autor ein halbes Jahrhundert, es geht nach New York, Chicago, Melbourne, Warschau und Auschwitz. Vorangestellt ist dem Ganzen ein Zitat der russischen Dichterin Anna Achmatowa: «Vor diesem Leid beugen sich die Berge... und immer singt die Hoffnung in der Ferne.» Und tatsächlich sind dies die zwei Grundpfeiler des Romans, die Protagonisten schwanken zwischen Leid und Hoffnung. Da ist ein junger Afroamerikaner, der, frisch aus dem Gefängnis entlassen, versucht, in der Gesellschaft Fuss zu fassen, der sich nach seiner Tochter sehnt, die er jahrelang nicht gesehen hat. Da ist ein Holocaust-Überlebender, der auf dem Sterbebett die Vergangenheit aufleben lässt und ein Historiker, dem die Karriere abhanden kommt und irgendwie auch seine Freundin. Mit seinem Erstling «Drei Dollar» landete der Australier Perlman, der eigentlich Anwalt ist, bereits einen Überraschungserfolg. In seinem dritten Roman verknüpft er nun die Schicksale seiner Figuren kunstvoll zu einer Geschichte über das Erinnern, über Liebe und Schuld und über Helden, die über sich selbst hinauswachsen. Vor allem geht es aber auch ums Erzählen selbst und darum, dass sich Geschichte immer wiederholt. Der Roman beginnt mit den Sätzen: «Die Erinnerung ist ein sturer Hund. Sie lässt sich nicht rufen oder wegschicken, aber ohne dich kann sie nicht überleben. Sie kann dich stärken oder von dir zehren. Sie kommt, wenn sie hungrig ist, nicht wenn du es bist. (...) Sie kann dich zum Heulen bringen und zum Lächeln.» Ganz am Ende dieses nicht immer leicht zu ertragenden Romans hat man dann doch ein Lächeln im Gesicht. Elliot Perlman, «Tonspuren», DVA, CHF 35.50

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Kulturredaktorin

Das neue Buch von Amélie Nothomb, denn hier findet sich alles, für das wir die Autorin lieben. Um was gehts? Autorin Nothomb erhält täglich unzählige Briefe, Feldpost aber zum ersten Mal. Ein gewisser Melvin Mapple, Soldat mit verlorenen Ambitionen und zu vielen Pfunden, schreibt ihr aus Bagdad und erzählt von sich und von dem Grauen um ihn herum. Amélie schlägt ihm vor, mit einer Kunstaktion gegen den Krieg zu protestieren. Der Soldat ist begeistert – und plötzlich bricht der Briefkontakt ab. Amélie muss feststellen, dass sie in einen Hinterhalt geraten ist... Sommerlektüre, mal nicht nur lockerflockig, verspricht «Sommer in Maine». Das «Time Magazine» wählte das Buch unter die 10 besten des Jahres. Man meint, die Seeluft auf den Lippen zu schmecken und Segelboote am Horizont zu sehen, wir lesen von der unnahbaren Alice, Tochter Kathleen, Enkelin Maggie und Schwiegertochter Ann Marie. Sie alle treffen sich im Strandhaus in Maine, um hier ihre Ferien zu verbringen – und den Geheimnissen der jeweils anderen auf die Spur zu kommen... Ein Roman mit grosser Wucht ist «Bonita Avenue». Es geht um den angesehenen Mathematiker und Rektor einer holländischen Universität Siem Sigerius. Und um seinen Sohn, einen Mörder, der aus dem Gefängnis entlassen wird. Auch Stieftochter Joni erschüttert die so stabil geglaubte Welt ihres Vaters. Sprachgewaltig geht es um Schein und Sein und um durchkreuzte Erwartungen, die Eltern an ihre Kinder stellen. Amélie Nothomb «So etwas wie ein Leben» Diogenes CHF 28.90 J. Courtney Sullivan «Sommer in Maine» Deuticke CHF 27.90 Peter Buwalda «Bonita Avenue» Rowohlt CHF 35.50

Foto: Peter von Felbert

Elliot Perlman ist Quereinsteiger in Sachen Literatur, das aber mit Erfolg.

LEONI JESSICA HOF


KULTUR porträt

Eva Dewaele – hier mit blonder Perücke – im Stück «New Sleep» von William Forsythe, anlässlich des Ballettabends des Opernhaus Zürich.

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«Ich bin Eva und ich tanze» Eva Dewaele tanzt seit dieser Saison beim Ballett Zürich. Bolero traf die Belgierin, die eigentlich gern mal nur mit den Händen arbeiten würde. TEXT: LEONI JESSICA HOF

PORTRÄT: DAN CERMAK

Ihren Beruf sieht man diesen Füssen nicht an. Eva Dewaele zieht die Schläppchen aus und zeigt unversehrte Zehen mit wohlgeformten Nägeln. An der Art, wie sie ihren Fuss abspreizt, könnte man es allerdings erkennen: Dewaele tanzt am Opernhaus Zürich, vor kurzem konnte man ausserdem ein von ihr choreografiertes Tanzstück in der Fondation Beyeler erleben. Inspiriert von Hodlers «Blick in die Unendlichkeit», hauchten Tänzerinnen des Junior Ballett dem Gemälde Leben ein. Dewaele ist die assistierende Ballettmeisterin der Nachwuchstänzer. Sie führt ein Leben für den Tanz, das in Belgien begann. Ausgebildet an der Königlichen Ballettschule in Antwerpen, führten Engagements sie nach Deutschland, ans Theater Luzern, die Oper Göteborg und zum Cullberg Ballett. Sie tanzte in Lyon und als Solistin beim Royal Ballet of Flanders.

BALLETTFOTOS: BETTINA STÖSS

Bolero: Ihre Füsse sehen so intakt aus für eine Balletttänzerin – wie viele Schuhe zertanzen Sie? Eva Dewaele: Ich bin da etwas speziell, ich tanze nämlich keine Spitze mehr. Ich habe sehr flexible Füsse und mich nie ganz auf den Spitzentanz konzentriert, der machte mir Angst. Manche Leute brauchen zu ihrem Glück den Spitzentanz, ich tanze barfuss, in Schläppchen, manchmal in Highheels. Die Entscheidung so zu arbeiten, bedeutet natürlich, dass ich manche Rollen nicht tanzen werde. Aber dazu stehe ich. Sie lebten schon an vielen Orten – haben Sie eine Heimat? Wo mein Herz ist, da ist meine Heimat. Ich habe immer eine gute Beziehung zu meinen Eltern gehabt, die in Gent leben. Wenn man früh von zuhause weggegangen ist, merkt man, dass Verbundenheit nichts damit zu tun hat, ob man sich jeden Sonntag sieht. Meine Eltern reisen viel, auch meine Grosseltern sind sechs Monate pro Jahr mit dem Wohnwagen unterwegs, ich habe den Drang, unterwegs zu sein, wohl geerbt. War das Tanzen Ihr Kindheitstraum? Ich hab immer gern getanzt, mir aber nie ein rosa Tutu oder so angezogen. Meine Mutter ging jede Woche zum Jazztanz und das wollte ich auch mal versuchen. Ich war neun, als ich begann, und die Lehrerin sagte, ich solle klassisches Ballett machen, das sei besser für die Haltung. Wird man als professioneller Balletttänzer schneller erwachsen? Du folgst deiner Leidenschaft, dazu gehört auch eine gewisse Ernsthaftigkeit, ein Fokus. Mit 17 Jahren verliess ich die Schule und zog allein nach Deutschland. Das macht schon schneller erwachsen. Wie gross ist die Konkurrenz unter den Tänzern? Konkurrenz gibt es, aber es hängt von dir selbst ab, wie viel Energie du da reinsteckst. Ich habe von Anfang an einen Lehrer gehabt, der immer sagte: Gib einfach dein Bestes. Man wird immer nur man selber sein, nie jemand anderes. Natürlich fragt

man sich manchmal, wieso man nun diese oder jene Rolle nicht bekommen hat... Aber die Karriere ist so kurz, da sollte man Freude haben. Das ist so viel wichtiger, als dieser eine kurze Moment auf der Bühne. Heute habe ich die Verantwortung, andere gut aussehen zu lassen und selbstsicherer zu machen. Ich muss nicht mehr unbedingt allein im Rampenlicht stehen. Wie sehr bewegt man sich als Balletttänzer in seiner eigenen Welt? Für mich war es immer wichtig zu sagen: Ich bin Eva und ich tanze. Nicht: Ich bin Tänzer. Wir leben schon in einem Kokon, und weil die Leute von überall her kommen, werden wir zu einer Art Familie. Wichtig war mir auch immer, Projekte «draussen» zu haben, etwa meine Arbeit mit Behinderten. Da ging es nicht darum, welches Niveau die haben, sondern mit dem zu arbeiten, was da ist. Bei unserer Kunst steht ja nichts geschrieben, Malerei kann man in hundert Jahren noch ansehen, Tanz aber ist wie Äther. Weil ich schon so ein unstetes Leben führe, versuche ich mich zu erden. Sie sind 38, wie sehr drückt Sie das Alter? Ich bin ziemlich gesund und kann für mein Alter noch viel machen. Viele Kollegen arbeiten unter Schmerzen, ich versuche, dem mit Pilates, Yoga und Gyrotonics vorzubeugen. Ich spüre schon, dass ich älter werde, mit 18 musste ich mich nicht erst aufwärmen. Für Frauen ist natürlich die Kinderfrage ein Thema. Auch ich habe darüber nachgedacht, aber mal sehen, was die Natur so mit mir vorhat. Was bringt Ihnen die Zukunft? Ich bin jetzt assistierende Ballettmeisterin, vielleicht kann ich das öfter machen, wenn ich mal aufhöre zu tanzen. Aber vielleicht möchte ich auch etwas ganz anderes machen: etwa für Weleda die Pflanzen suchen oder Öl herstellen. Oder Massagen geben. Ich arbeite gern mit meinen Händen. < Eva Dewaele steht im Stück «Leonce und Lena» auf der Bühne, das am 27. April Premiere feiert. Weitere Daten unter www.ballett-zuerich.ch

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Aufmacherfoto: Marketing Manchester

ART DE VIVRE Manchester im Aufwind -->

Der einst geschmähte Industriemoloch Manchester präsentiert sich heute als Mikrokosmos kultureller Vielfalt. Christine Cort trägt mit dem «Manchester International Festival» wesentlich zum positiven Wandel bei. TEXT: ADRIAN VON MOOS FOTOS: AGI SIMOES

Sonnenschein begrüsst den Besucher – ein eher seltenes Bild im von Wind und Regen geplagten Nordengland. Ein erster Blick macht klar: In Manchester ist eine neue Zeit angebrochen. Die älteste Industriestadt der Welt hat den Übergang ins nachindustrielle Zeitalter, den Wandel vom trostlosen Moloch zu einer zukunftsgerichteten Universitätsmetropole, geschafft. Sie will sich nicht mehr verstecken, sondern wieder mitspielen. Viele Lagerhallen und Textilfabriken mit ihren roten Backsteinfassaden wurden aufwändig saniert und bieten heute nicht nur Platz für reiche

«Mancunians», sondern auch für eine pulsierende Kreativszene. Christine Cort ist ganz vorne mit dabei. Als Co-Direktorin des «Manchester International Festival» (MIF) gehört sie inzwischen fest zum Kreis der hiesigen Kulturförderer. «Die Stadt inspiriert mich immer wieder durch ihre stille Zurückhaltung und das grosse kulturelle Angebot.» Aufgewachsen ist die 49-jährige Powerfrau in Blackburn, heute lebt sie im malerischen Ribble Valley nördlich von Manchester. Durch Ihre Tätigkeit ist sie jedoch gesellschaftlich und kulturell tief mit der nordenglischen Metropole verwurzelt. > | mai 13 | bolero |

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Manchester ist Sinnbild für eine originelle und moderne Stadt. Sie zieht jede Menge kreative Köpfe an.

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Christine Cort, Kulturförderin

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