Praxiszeitung Frühling 2018

Page 1

Liebe Patientinnen und Patienten, in Deutschland warten derzeit mehr als 10.000 Patienten auf ein Spenderorgan, ca. 8000 auf eine Niere. Für Patienten, bei denen ein Organ versagt, bedeutet Transplantation häufig die einzige Chance auf Überleben. Es warten etwa dreimal so viele Menschen auf eine neue Niere, wie Transplantate vermittelt werden können. Für die Organspende gibt es keine Altersgrenze, entscheidend ist der Zustand der Organe. Nur bei schwerwiegenden Vorerkrankungen wie akute Krebserkrankung oder ein positiver HIV-Befund kommt eine Organspende nicht in Frage. Bei allen anderen Erkrankungen entscheiden die Ärzte nach den vorliegenden Befunden, ob Organe für eine Transplantation in Frage kommen. Es ist somit nicht notwendig, sich ärztlich untersuchen zu lassen, bevor man sich zur Organspende bereit erklärt. Erst nach dem Tod wird die medizinische Eignung der Organe für eine Transplantation geprüft. Die Entscheidung zur Organspende – Zustimmung oder Ablehnung - kann auf einem Organspendeausweis dokumentiert werden. Diese seit November 2012 geltende Regelung in Deutschland heißt „Entscheidungslösung“. Ist keine Entscheidung des Verstorbenen oder sein mutmaßlicher Wille bekannt, können die nächsten Angehörigen nach ihren Wertvorstellungen entscheiden. Gibt es keinen Zustimmungsberechtigten, darf keine Organspende erfolgen. In anderen Ländern wie Frankreich, Italien oder Österreich gilt die sogenannte Widerspruchslösung. Hier wird erwartet, dass jeder, der eine Organspende für sich ablehnt, zu Lebzeiten seinen Widerspruch dokumentiert. Im Falle eines Unfalls oder einer schweren Erkrankung ist das Ziel aller medizinischen Maßnahmen alleinig darauf ausgerichtet, das Leben des Patienten zu retten. Tritt dennoch der Tod durch den Ausfall von Großhirn, Kleinhirn und der lebensnotwendigen Funktion des Hirnstammes ein, und können gleichzeitig Kreislauf und Atmung noch künstlich intensivmedizinisch aufrechterhalten werden, stellt sich die Frage der Organspende. Liegt eine Einwilligung zur Organspende vor, so müssen vor der Organspende zwei dafür qualifizierte Ärzte unabhängig voneinander den irreversiblen Hirntod des Organspenders feststellen. Diese Ärzte dürfen weder an der Entnahme noch Übertragung der Organe beteiligt sein, noch der Weisung eines beteiligten Arztes unterliegen. Die Organentnahme erfolgt dann in einer Operation durch ein spezielles Ärzteteam. Niere, Leber, Lunge, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm können für eine Transplantation gespendet werden. Bei der Organentnahmeoperation ist der respektvolle Umgang mit dem Verstorbenen eine Selbstverständlichkeit. Die Entnahme erfolgt unter den gleichen Bedingungen wie jede andere Operation, inclusive eines sorgfältigen Wundverschlusses. Die Familie kann anschließend bei Wunsch von dem Verstorbenen Abschied nehmen. Das Organ wird dann durch eine Vermittlungsstelle (Eurotransplant) nach medizinischen Auswahlkriterien vermittelt und in einem Transplantationszentrum übertragen. Nach dem deutschen Transplantationsgesetz von 1997 sind die drei Bereiche Organspende, Organvermittlung und Transplantation organisatorisch und personell voneinander getrennt, um Interessenskonflikte auszuschließen. Organspendeausweise und Informationen erhalten Sie bei Ihrer Krankenkasse, hier bei uns in der Praxis oder über folgende Adressen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www. bzga.de; www. organspende-info.de Oder über das Infotelefon Organspende (gebührenfrei): 0800/9040400.

Herzlichst, Ihre Dr. Friederike Hübner-Frey

Stefanie Pietz und Petra Böhme-Gassmann sind: www.die-3-gestalten.de

-

2018

Gemeinschafts

Pr a x i s

Pietz-Zimmermann-Schneidemann Schulte-Hübner-Stross

gesund und munter in den Frühling

Liebe Patientinnen und Patienten, in den letzten Wochen hatten wir unter einer Kälte- und Grippewelle zu leiden, die es ordentlich in sich hatte. Auch in unserer Praxis hatten wir einige Ausfälle zu verkraften und mussten mit Notfallplänen arbeiten. Wir hoffen, Sie hatten nicht unter diesen Turbulenzen zu leiden. Doch der Frühling kommt bestimmt und vielleicht können Sie ihn umso mehr in vollen Zügen genießen. Machen Sie sich fit mit Nordic Walking und lesen Sie in der Praxiszeitung, was Sie dabei für Ihre Gesundheit tun und worauf Sie achten sollten. Unsere leckeren Rezepte sind „Gemüsepfanne mit Fenchel, Kokosmilchreis und Cashewkernen“ und „BärlauchGnocchi“ – wie immer schnell und einfach gemacht! Wenn Sie möchten, könnten Sie sich den Bärlauch zum Beispiel am Grötzinger Baggersee selber sammeln. Dort gibt es davon im Frühling jede Menge. Der ärztliche Beitrag von Frau Dr. Hübner-Frey beschäftigt sich mit dem Thema Organspenden. Mit ihrem Artikel möchte sie dazu ermutigen, sich einen Organspendeausweis ausstellen zu lassen, denn in Deutschland warten leider derzeit ungleich viel mehr Patienten auf ein Spenderorgan, als Transplantate vermittelt werden können.

Es grüßt Sie herzlich das Praxis-Team und Die-Drei-Gestalten.

Das muss man dem Frühling hoch anrechnen:

Alle Jahre besingen ihn die Dichter,

und er kommt trotzdem immer wieder.

Karl Valentin (1882-1948)


Fit in den Frühling mit Nordic Walking Nordic Walking mit Stöcken trainiert nicht nur die Beinmuskulatur, sondern durch den Stockeinsatz auch die Arme und die Rumpfmuskulatur. Ebenso stabilisiert es die Knochen, was Osteoporose entgegenwirkt. Das Herzvolumen und die -schlagkraft nehmen zu, der Körper wird besser durchblutet und der Blutdruck senkt sich. Durch den Einsatz der Stöcke werden die Fuß- und Kniegelenke weniger stark belastet, als beim normalen Laufen und durch die ausdauernde Beinarbeit werden die Venen gestärkt. Fast alle Muskelgruppen sind aktiv und verbrauchen jede Menge Kalorien, wie auch Fettreserven und Glucose. Dadurch senken sich Blutfettwerte und der Blutzuckerspiegel und damit auch das Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2, Arteriosklerose und Übergewicht zu erkranken. Wichtig für ein gesundes Nordic Walking sind unter anderem die Stöcke. Besorgen Sie sich möglichst eigens dafür entwickelte aus Carbon-Material – diese sind besonders leicht und vibrationsarm. Die richtige Stocklänge berechnet sich aus der Formel 0,7 x die Körpergröße in cm. Idealerweise ergibt sich zwischen Ober- und Unterarm ein rechter Winkel, wenn man die Stöcke senkrecht auf den Boden stellt. Besonders für Anfänger können sie aber auch 5 cm kürzer sein, bis man die richtige Armschwungtechnik erlernt hat. Dann bewähren sich aber Stöcke in normaler Länge, um eine aufrechte Körperhaltung zu gewährleisten. Nutzen Sie die Handschlaufen, so dass Sie die Stöcke beim Ausschwingen nach hinten loslassen können. Das beugt einer Verkrampfung der Hand- und Armmuskulatur vor. Sportschuhe mit bestmöglicher Dämpfung sind empfehlenswert – besonders bei Übergewicht! Tragen Sie atmungsaktive Kleidung, bei kaltem Wetter lieber mehrere dünne Schichten übereinander.

Gemüsepfanne mit Fenchel, Kokosmilchreis und Cashewkernen Zutaten für 4 Personen: 50 g Ingwer, 2 rote Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, 2 Fenchelknollen, 2 Zucchini, 2 gelbe Paprika, 300 g Basmatireis, 300 ml Kokosmilch, 50 g Cashewkerne, 20 g Thai-Basilikum oder Koriander, 80 ml Sojasoße, 40 ml Sweet-Chili-Soße, 1 EL Honig, Salz, Pfeffer, Öl Zubereitung: Gemüse und Kräuter waschen. Basmatireis in einem Sieb waschen. Kokosmilch mit 300 ml Wasser und etwas Salz in einen Topf füllen, kurz aufkochen lassen, den Reis einrühren, Deckel aufsetzen und bei schwacher Hitze 10 Minuten köcheln lassen. Den Topf vom Herd nehmen und den Reis abgedeckt 10 Minuten quellen lassen. Rote Zwiebeln und Knoblauch abziehen und die Zwiebeln in Streifen schneiden. Gelbe Paprika grob würfeln, Fenchel halbieren, den Strunk entfernen und die Knollen in feine Streifen schneiden. Zucchini längs halbieren und in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Ingwer schälen und fein reiben. Knoblauch in eine kleine Schüssel pressen, Sojasoße, Sweet-Chili-Soße, Honig und geriebenen Ingwer dazugeben und zu einer Soße verrühren. In einer großen Pfanne Cashewkerne ohne Fett rösten, dann grob hacken und beiseitestellen. In der Pfanne 2 EL Öl bei mittlerer Hitze erwärmen, Zwiebeln, Paprika, Fenchel und Zucchinistücke zugeben und ca. 5 Minuten anbraten. Dann mit der vorbereiteten Soße ablöschen und alles ca. 3 Minuten weiterköcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Blätter vom Thai-Basilikum oder Koriander abzupfen und ebenfalls grob hacken. Die Hälfte des davon zum Gemüse in die Pfanne geben. Basmatireis nach der Quellzeit mit einer Gabel auflockern und auf Teller verteilen. Gemüsepfanne darauf anrichten, mit gehackten Cashewkernen und dem restlichen Koriander bestreuen und genießen. Wir wünschen gutes Gelingen!

Nordic Walking Technik erlernen: Nordic Walking baut auf das natürliche Bewegungsmuster des Gehens auf. Nur die Stöcke sind zunächst etwas ungewohnt. Konzentrieren Sie sich am besten zunächst auf die richtige Fußtechnik und nehmen Sie die Stöcke erst nach einigen Trainingseinheiten hinzu. Die richtige Ausgangsposition: Den Oberkörper leicht schräg nach vorn beugen, die Schultern dabei nicht hängen lassen, der Blick ist vier bis fünf Meter nach vorne gerichtet. Oberkörper und Hüfte ruhig halten – dazu die Bauch- und Gesäßmuskeln anspannen. Gleichmäßig ein- und ausatmen - trotz Anstrengung sollte es möglich sein, sich mit jemandem zu unterhalten. Die richtige Beintechnik: Die Knie weder nach innen noch nach außen drehen. Die Fußspitzen zeigen parallel in Gehrichtung und die Knie bleiben mit den Fußgelenken in einer Linie. Die Füße bei jedem Schritt bewusst von der Ferse zur Zehe abrollen. Beim Aufsetzen des Fußes die Knie leicht gebeugt lassen, um die Bewegung abzufedern. Lange raumgreifende Schritte machen, die mit kraftvollem Armeinsatz unterstützt (nicht abgestützt!) werden. Die richtige Armtechnik: Die Arme schwingen locker parallel zum Körper und gegengleich zu den Beinen mit. Die Schultern nicht verkrampfen oder hochziehen. Beim Armschwung nach vorn den Arm leicht beugen. Sobald der Stock auf dem Weg nach vorn an der Hüfte vorbeischwingt, Stock festhalten und schräg nach vorne aufsetzen. Beim Armschwung nach hinten den Arm bis hinter die Hüfte führen und dabei möglichst strecken. Der Stock ist hinten schräg aufgesetzt. Beim nach hinten Schwingen des Stocks die Hand öffnen. Vielleicht finden Sie Gefallen an diesem Sport und sind bald fit wie ein Turnschuh! :-)

Bärlauchgnocchi Zutaten: 300 g Kartoffeln ( mehlig kochend ), etwas Salz, 30 g frische Bärlauchblätter, 1 Ei, 4 EL Mehl, 2 EL fein gemahlenen Hartweizengrieß, 50 g Parmesan Zubereitung: Die Kartoffeln mit der Schale in Salzwasser in ca. 25 Minuten garen. Den Bärlauch waschen und gut trocknen. Blätter in Streifen schneiden und mit dem Ei pürieren. Kartoffeln abgießen, im Topf gut trocken dämpfen. Schälen, mit dem Kartoffelstampfer zu einem festen Brei stampfen und etwas abkühlen lassen. Bärlauch-Ei-Mischung, Grieß und Mehl unterheben, mit Salz abschmecken. Falls die Masse noch zu feucht ist, zusätzlich etwas Mehl zugeben. Auf der Arbeitsfläche etwas Grieß verteilen, den Kartoffelteig in fingerdicke Rollen formen. Diese in ca. 2 cm breite Stücke schneiden, gegen die Rückseite einer Gabel drücken. Das ergibt das typische Rillenmuster. Die Gnocchi bis zum Kochen auf Grieß legen. Salzwasser zum Kochen bringen, die Gnocchi zugeben und ca. 3 Minuten ziehen lassen. Mit dem Schaumlöffel herausnehmen, gut abtropfen lassen und mit frisch geriebenem Parmesan bestreuen. Guten Appetit!


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.