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Nachhaltigkeit: Neumarkter Lammsbräu weiht Bio-Mälzerei ein

 NACHHALTIGKEIT

Neumarkter Lammsbräu weiht Bio-Mälzerei ein

Ende November hat die Brauerei aus der Oberpfalz seine nach eigener Aussage weltweit einzigartige Bio-Mälzerei in Betrieb genommen. Mit der grunderneuerten Anlage werden die Kapazitäten deutlich ausgeweitet. Da Neumarkter Lammsbräu nun den regionalen Landwirten signifikant mehr Bio-Braugetreide abnimmt, schafft das Unternehmen damit die Basis für 10000 ha regionalen Bio-Landbau. Die Inbetriebnahme markiert einen Meilenstein im aktuell laufenden Modernisierungsprozess von Neumarkter Lammsbräu und im Engagement des Traditionsunternehmens für den Ausbau des Ökolandbaus in der Region.

Von der Qualität überzeugt: LammsbräuGeschäftsführer Johannes Ehrnsperger nimmt eine Malzprobe

Foto: Lammsbräu

(F.) Neumarkter Lammsbräu bekennt sich nach eigenem Bezeugen seit mehr als vier Jahrzehnten zu generationengerechtem Wirtschaften und Regionalität. „Mit unserem aktuellen Modernisierungsprozess gehen wir einen großen Schritt weiter und stellen unser Unternehmen mit einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen wirkungsvoll als Transformator für eine enkeltaugliche Landwirtschaft und damit für mehr Naturschutz und Artenvielfalt auf“, sagt Johannes Ehrnsperger, Inhaber und Geschäftsführer von Neumarker Lammsbräu. „Mit der Ausweitung unserer Kapazitäten schaffen wir eine wichtige Grundlage für einen großflächigen Ausbau der BioLandwirtschaft in der Region. Nur wo Nachfrage ist, braucht es auch entsprechende Flächen. Zusammen mit unseren Kunden schaffen wir die Blaupause, wie man den BioLandbau wirkungsvoll voranbringen kann.“ Die neue Bio-Mälzerei verfügt über eine Kapazität von 4500 t Malz jährlich. Der Einweihung gingen umfassende Modernisierungsarbeiten an der Technik voraus, die zuvor teilweise noch aus den 1950er-Jahren stammte. Die Technik befindet sich nun auf dem neuesten Stand. Dadurch konnten bereits Wärmeenergie-Einsparungen von fast 20 % realisiert werden. Weitere 15 % sollen 2022 durch den Einbau eines neuen Wärmerückgewinnungssystems hinzukommen.

Vom Acker bis ins Glas

Mit der eigenen Bio-Mälzerei stärkt Neumarkter Lammsbräu deshalb nicht nur den regionalen Ökolandbau, sondern auch das Handwerk des Mälzens und damit eine wichtige Qualitätskomponente des traditionellen Bierbrauens. Denn obwohl die Brauereien in Deutschland zum „Brauer und Mälzer“ ausbilden, verfügen die wenigsten heutzutage noch über eine eigene Mälzerei und kaufen stattdessen ihr Malz zu. Neumarkter Lammsbräu hat mit der eigenen Bio-Mälzerei den direkten Kontakt zu den Landwirten und damit die Rohstoffqualität selbst in der Hand. Zudem kann das Unternehmen über das Mälzen auch an dieser Stelle den Geschmack ihrer Bio-Biere vollständig selbst bestimmen. Lammsbräu verfolgt unter seinem jungen Chef aktuell einen konsequenten Modernisierungskurs am Traditionsstandort Neumarkt. Die Initiative umfasst mehrere Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen im zweistelligen Millionenbereich. Wichtige Wegmarken der vor zwei Jahren begonnenen und noch bis ins Jahr 2022 reichenden Arbeiten waren die Fertigstellung des neuen Logistikzentrums Blomenhof im Jahr 2020 und einer weiteren Logistikhalle 2021. Die Modernisierung sieht neben der neuen Bio-Mälzerei eine Erweiterung der Gär- und Lagerkapazität durch 16 weitere Outdoortanks mit einer Gesamtkapazität von 16 000 hl sowie den Bau einer ressourcensparenden Abfüllanlage mit einem Durchsatz von 17 000 Flaschen pro Stunde vor. In diesem Rahmen wurde kürzlich auch eine neue Flaschenreinigungsanlage installiert. Die Oberpfälzer fördern schon seit mehreren Jahrzehnten eine umwelt- und klimafreundliche BioLandwirtschaft als wesentliche Grundlage für eine enkeltaugliche Welt. Zu diesem Zweck hat Neumarkter Lammsbräu bereits im Jahr 1989 die Erzeugergemeinschaft EZÖB gegründet und zahlreiche konventionelle Landwirte in der Region überzeugt, auf eine Landwirtschaft ohne Kunstdünger und ohne Pestizide zu setzen. Inzwischen bewirtschaften mehr als 170 EZÖB-Landwirte ihre Äcker in der Oberpfalz nach ökologischen Standards. Eine weitere Förderung leistet Lammsbräu als Mitinitiator und Genosse im regionalen BIregOProjekt: Landwirte können dort auch kleine Mengen an biologisch erzeugten Feldfrüchten lagern und in der Genossenschaft zu marktfähigen Mengen bündeln.

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