4 minute read

1. VLB-Jahresauftakt: Das 2. Forschungskolloquium stellt Forschungsprojekte der VLB erstmals online vor

 1. VLB-JAHRESAUFTAKT 2021 ONLINE

Das 2. Forschungskolloquium stellt Forschungsprojekte der VLB erstmals online vor

Der Virtual Campus war vom 26. bis 28. Januar Austragungsort des erfolgreichen 1. Online-Jahresauftakts der VLB. Neben den Themenblöcken Brauereitechnik und Getränkelogistik stand das 2. VLB-Forschungskolloquium auf dem Programm. Im Rahmen der deutschsprachigen Nachlese der entfallenen Tagungen 2020 gelang es den Vortragenden, einen spannenden Einblick in ihre tägliche Forschungsarbeit zu liefern.

Screenshot oben: VLB-Geschäftsführer und Forschungskoordinator Gerhard Andreas Schreiber erläutert die Bedeutung der Forschung für die VLB

Screenshot unten: Laura Knoke vom VLB-Forschungsinstitut für Bier und Getränkeanalytik (FIBGA) berichtete über die Entwicklung einer Analyseplattform (ew) VLB-Geschäftsführer und Forschungskoordinator Gerhard Andreas Schreiber begrüßte die Teilnehmer der Jahrestagung zum 1. Online-Kolloquium. Seit 2012 arbeite er intensiv am Aufbau der Forschung der VLB. „Die VLB hat rund 135 Mitarbeiter, davon arbeiten 88 im wissenschaftlichen Bereich. Die Forschung findet in enger Zusammenarbeit mit der TU Berlin statt und wird projektbezogen über Industriepartner sowie nationale und internationale Fördermittelgeber finanziert“, erklärte Schreiber. Vor allem forsche man angewandt, seltener widme man sich der Vorlaufforschung. Projektideen werden häufig intern geboren, bspw. aus Erfahrungen, die Mitarbeiter im Consultingbereich gemacht oder in Kundengesprächen gesammelt haben. „Oft tragen aber auch Unternehmen Fragestellungen an uns heran“, betonte der Referent. Zunächst wird die Idee nach Innovationskraft und Vermarktungsmöglichkeit geprüft, dann werden Zeitpläne erstellt, Kooperationen initiiert und Anträge bei Projektträgerneingereicht.„Sobald das Forschungsprojekt durchgeführt ist, beginnt der Wissenstransfer. Die VLB ist gut gerüstet, da sie über ein großes Netzwerk verfügt“, so der Geschäftsführer. Ein wichtiger Transferpfad ist die Aus- und Weiterbildung. „Wir geben Wissen an unsere Kursteilnehmer bzw. auf Tagungen weiter.“ Natürlich erfolgt der Wissenstransfer aber auch über die Dienstleistungen am Kunden, z.B. bei Verpackungs- oder sensorischen Prüfungen. Über aktuelle Projekte informierten die einzelnen Vorträge der Session VLBForschungskolloquium. Dr. Alfons Ahrens, VLB-Forschungsinstitut für Biotechnologie und Wasser (FIBW) sprach im Themenfeld Wasser über das Forschungsprojekt Legionellen im Kühlwasser von Verdunstungskühlanlagen. Acht Brauereien haben die VLB mit Praxisproben versorgt. Ziel des Vorhabens war die Entwicklung einer Methodik, anhand der individuellen Betriebsparameter einer (offenen) Verdunstungskühlanlage, inklusive der verwendeten Kühlwasserqualität, die jeweils notwendigen spezifischen Faktoren für das Probenahme- und Prüfverfahren sowie die konkrete Vorgehensweise zur Sicherstellung des hygienischen Betriebes der Anlage zu identifizieren. (INNO-KOM 49MF180049, 1. September 2018 bis 31. August 2020). Das Themenfeld Analytik deckte Laura Knoke, VLB-Forschungsinstitut für Bier- und Getränkeanalytik,

ab. Im Vortrag berichtete Knoke über das Ziel, eine Analytikplatt-

form zur umfassenden und effektiven Charakterisierung wertge-

bender Getränkearomastoffe zu entwickeln. Über die Plattform soll es möglich sein, vielfältige technologische Fragestellungen, die z.B. im Zuge von Produktentwicklungen,Verfahrensänderungen oder unerwarteter Fehlaromen auftreten, effektiv zu begleiten. Im Kern der Entwicklung stand die Etablierung einer neuartigen instrumentellen Analytik, die durch Zusammenführung mit einer sensorischen Produktprüfung zu einer aussagekräftigen Dienstleistung gebündelt wird. Die Leistungsfähigkeit der Gesamtmethodik sollte durch Anwendung auf Realproben verifiziert und validiert werden. (INNO-KOM 49MF180110, 1. Januar 2019 bis 30. Juni 2020)

Florian Schrickel vom VLB-Forschungsinstitut für Bier- und Getränkeproduktion (FIBGP) schilderte mit Die Anwendung der PEF-Tech-

nologie im Hefemanagement der

Brauerei ein Forschungsvorhaben im Themenfeld Brauereitechnologie. Ziel des Forschungsprojekts war die Untersuchung möglicher Effekte gepulster elektrischer Felder (Pulsed Electric Field –PEF) unterschiedlicher Intensität auf Hefepopulationen, und zwar während der Hefepropagation und Fermentation von Bierwürze, sowie die Untersuchung eines möglichen Einflusses auf die Bierqualität. Die reversible Ausbildung von Poren in der Zellmembran der Mikroorganismen wurde als Effekt untersucht. Ansatz war, dass durch diese Poration ein beschleunigter Stofftransport durch die Membran möglich sei, der einen schnelleren Umsatz von Substrat oder einen allgemein beschleunigten Stoffwechsel bewirken könne. (INNOKOM 49VF150042, 1. Februar 2017 bis 31. Mai 2019)

Ebenfalls im Themenfeld Brauereitechnologie war der Vortrag von Dr. Roland Pahl angesiedelt. Der ehemalige Leiter des VLB-Forschungsinstituts für Bier- und Getränkeproduktion berichtete über das noch laufende Forschungsvorhaben Veganes Nassetikettierungssystem. Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer Alternative zu Kaseinleim bei der Nassetikettierung von abgefüllten Getränkeflaschen. Die Alternative sollte unabhängig von den Nachteilen des Kaseins (u.a. steigende Preise, schwankende Qualität, nicht vegan) trotzdem natürlich sein und mit den etablierten Systemen zur Flaschenreinigung harmonieren. Da das Forschungsprojekt noch läuft und Details nicht an die Öffentlichkeit dringen dürfen, stand Dr. Pahl am Ende seines Videovortrags nicht für eine Q-&A-Session via Zoom zur Verfügung. (INNO-KOM 49MF190081, 1. Januar 2019 bis 30. September 2021)

Dr. Martin Senz, Leiter des VLBForschungsinstituts für Biotechnologie und Wasser (FIBW), vertrat das Themenfeld Mikrobiologie mit seinem Vortrag Einfluss von

Maillard-Reaktionsprodukten auf die Eigenschaften von Milch-

säurebakterien. Der Fokus in dem durchgeführten Forschungsprojekt lag auf der gezielten Einflussnahme auf die Stabilität von stäbchenförmigen Bakterien. Der Forschungsschwerpunkt war dabei die Untersuchung, inwieweit durch zielgerichtete Nährmedienprozessierung und/oder Zusammensetzung die Wachstumseigenschaften von Bakterienkulturen, insbesondere Milchsäurebakterien, nachhaltig positiv beeinflusst werden können. Eine zentrale Einflussnahme basierte auf der Herstellung und Verwendung von Nährmedien mit Maillard-Reaktionsprodukten, die die Wachstumseigenschaften, darunter die Zellkonzentration und die Zellmorphologie, der Kulturen positiv beeinflussen können. (INNO-KOM 49VF150026, 1. März 2016 bis 31. August 2018)

Mit dem letzten Vortrag der Session VLB-Forschungskolloquium ging der zweite Tag des dreitägigen VLB-Jahresauftakts zu Ende. Gerhard Andreas Schreiber richtete nach einer kurzen Fragerunde abschließende Worte an das Tagungspublikum. Sein Aufruf: „Wir suchen laufend neue Projekte und Projektpartnerschaften, die Interesse haben, an unserer Forschung zu partizipieren.“ Florian Schrickel, VLB-Forschungsinstitut für Bier- und Getränkeproduktion (FIBGP), hatte die Anwendung der PEF-Technologie im Hefemanagement zum Thema

Der 1. OnlineJahresauftakt der VLB wurde unterstützt von:

Dr. Martin Senz, Leiter des Forschungsinstituts für Biotechnologie und Wasser (FIBW), berichtete über die gezielte Einflussnahme auf stäbchenförmige Bakterien

This article is from: