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Brau-Börsen-Bilanz: Brauriesen mit gutem 1. Quartal 2022

 BRAU-BÖRSEN-BILANZ

Brauriesen mit gutem 1. Quartal 2022

Aus dem Mai 2022 ging der Dax (FAZ-Index) mit 14388 (2385) Punkten, das waren -0,2 (-2,9) % gegenüber Märzultimo. Im Vergleich zum Ultimo 2021 hat der Dax -9,4 % abgegeben, der FAZ-Index noch stärker.

Die durchschnittliche Umlaufrendite unserer Bundesanleihen lag am 1. Juni 2022 bei +1,02 % (Ultimo 2021: -0,28 %). Für 1 € gab es am 1. Juni 2022 noch 1,071 US-$ (03.01.2022: 1,136 US-$). Die EZB berechnete die EuroInflationsrate zuletzt mit 8,10 % (Ultimo 2021: 4,90 %). Und auf der Wiesn soll die Maß heuer 12,60 bis 13,80 € kosten (im Schnitt 13,37 € im Vergleich zu 11,55 € in 2019).

Auch ABI verlässt Russland

Weltbierprimus Anheuser-Busch InBev (ABI) meldete am 22. April 2022, er wolle seine Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen AB InBev Efes verkaufen und spreche aktiv mit Partner Anadolu Efes über den Erwerb dieses Anteils. Teil eines solchen Geschäfts sei die von ABI angeforderte Aussetzung der Produktions- und Vertriebslizenz für „Bud“ in Russland. Schon zuvor hatte Leuven angekündigt, man verzichte auf sämtliche finanzielle Vorteile aus dem Betrieb des Joint Venture. Mit der Ausbuchung dieser Beteiligung war im ABI-Abschluss für das 1. Quartal 2022 eine Wertberichtigung von -1,14 Mrd. US-$ im Beteiligungsergebnis verbunden. Hingewiesen hat Leuven auf die Unterstützung der Beschäftigten wie ihrer Familien und auf humanitäre Hilfe in der Ukraine gemeinsam mit Anadolu Efes.

Leuven-Absatz im 1. Quartal 2022 fest

Ihren Konzern-Getränkeabsatz hat Leuven im 1. Quartal 2022 um +3,8 Mio. hl gleich +2,8 % auf 139,3 (135,6) Mio. hl ausweiten können, komplett im laufenden Geschäft. (Im 1. Quartal 2019 waren es unter Herausrechnung des inzwischen verkauften Australien-Geschäfts 131,7 Mio. hl.) Eigenbier kam dabei voran auf 120,6 (119,0) Mio. hl (vergleichbar +2,6 Mio. hl gleich +2,2 %). Beim Getränkeabsatz sprang Europa/Nahost/Afrika um +2,5 Mio. hl +13,9 % auf 20,1 (17,7) Mio. hl: Für Europa wurde mittel einstelliges Absatzplus genannt, Südafrika sprang im mittleren 20-%-Bereich auch durch schwache Vorjahreszahlen, weitere afrikanische Schlüsselmärkte hätten gleichfalls Freude gemacht. Südamerika tendierte +1,9 Mio. hl gleich +5,0 % fest auf 40,4 (38,5) Mio. hl: In Brasilien kam Bier +2,1 % voran und sonstige Getränke sprangen +16,9 %, während Argentinien klein einstellig zugewann. Mittelamerika kam +1,2 Mio. hl gleich +3,6 % voran auf 34,2 (33,1) Mio. hl auch dank kleinerer Gebindegrößen wie „Coronita“: Mexiko und Kolumbien verkauften mittel einstellig mehr, Peru hoch einstellig. Asien/Pazifik tendierte -0,6 Mio. hl gleich -2,8 % schwächer auf 20,3 (20,9) Mio. hl: In China habe ABI -4,3 % abgegeben, während Südkorea hoch einstellig zulegte. Und Nordamerika stellte sich -1,1 Mio. hl gleich -4,2 % auf 24,1 (25,1) Mio. hl, wobei die Staaten von einer ab Januar wieder stärkeren Pandemie belastet wurden (Großhändlerabsatz -3,8 %), sich indes über Premium und Superpremium freuten, und auch Kanada abgab. Leuven sprach von Mehrabsatz in über 2/3 ihrer Märkte, ungeachtet eines anhaltend dynamischen betrieblichen Umfelds.

Erfolgsrechnung verarbeitet Wertberichtigung

Netto umgesetzt hat IFRS-Bilanziererin ABI daraus im Konzern 13,2 (12,3) Mrd. US-$. (Für 1 € waren am 31. März 2022 noch 1,11 US-$ zu zahlen.) Aus dem laufenden Geschäft kamen +1,3 Mrd. US-$ gleich +11,1 % Mehrumsatz (hl-Umsatz +7,8 %), Konzernveränderungen standen für -0,1 Mrd. US-$ und die Wechselkurse verzehrten -0,3 Mrd. US-$. Zu den +0,94 Mrd. US-$ Mehrumsatz trug Südamerika +0,46 Mrd. US-$ bei, Mittelamerika +0,26 Mrd. US-$, Europa/Nahost/Afrika +0,23 Mrd. US, Nordamerika +0,05 Mrd. US$, und Asien/Pazifik zeigte sich stabil. Die drei Weltmarken setzten außerhalb ihrer Heimatmärkte insgesamt +6,0 % mehr um („Corona“ +14,1 %,

Heute in der Brau-BörsenBilanz „Stella Artois“ +11,5 %, „Budweiser“ +0,3 % durch Pandemiemaßnahmen in China). Kon• AB InBev zernweit Freude machte • Bitburger das Konsumsegment mit • Carlsberg hoch einstelligem Mehr• Heineken umsatz. Das Betriebser• Kulmbacher u.a. gebnis vor Einmaleffekten kam im 1. Quartal 2022 (2021) voran auf 3,3 (3,1) Mrd. US$. Einmaleffekte saldierten sich auf -0,10 (-0,07) Mrd. US-$ Aufwand (2022 mit -0,05 Mrd. US-$ wegen AB InBev Efes). Das Finanzergebnis verschlechterte sich vornehmlich durch die Wertberichtigung auf -2,2 (-1,6) Mrd. US-$ Aufwandssaldo. Der laufende Zinsaufwand verbesserte sich dabei auf -0,85 (-0,91) Mrd. US-$. Nach konstant -0,5 Mrd. US-$ Ertragsteuern schloss ABI ihr 1. Quartal 2022 mit 0,50 (0,89) Mrd. US-$ Konzerngewinn, von denen 0,10 (0,60) Mrd. US-$ den Aktionären der Mutter zuzurechnen waren. Im Gesamtjahr 2022 wollte ABI aus Sicht von Anfang Mai ihr EBITDA zwischen 4 und 8 % erhöhen und noch stärker ihren Umsatz. Investiert werden sollten heuer netto 4,5 bis 5 Mrd. US-$.

Heineken: Absatzplus im 1. Quartal 2022 auch dank Gastronomie

Der Heineken-Konzern hat seinen Getränkeabsatz im 1. Quartal 2022 auf 63,2 (56,4) Mio. hl ausgeweitet. (Im 1. Quartal 2019 waren es zum

damaligen Konzernzuschnitt 60,6 Mio. hl.) Im laufenden Geschäft verkaufte Amsterdam +3,2 Mio. hl gleich +5,7 % mehr. Aus Konzernveränderungen, weitestgehend der Indien-Vollkonsolidierung (UBL), kamen zusätzliche +3,5 Mio. hl. Bier legte dabei zu auf 56,4 (50,3) Mio. hl, davon +2,6 Mio. hl gleich +5,2 % aus dem laufenden Geschäft. Sonstige Getränke gaben -6,1 % ab auf 5,2 (5,5) Mio. hl, vornehmlich durch Aufgabe margenschwacher Pet-AfG in Brasilien. Und Handelsware stand für 1,6 (0,6) Mio. hl. Ihren Gruppenbierabsatz nannte Heineken incl. 2,7 (2,2) Mio. hl Lizenzbier und ihren Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen und Beteiligungen mit 66,4 (61,1) Mio. hl. Beim Konzern-Getränkeabsatz kam die Region Europa am stärksten voran auf 18,7 (15,9) Mio. hl (davon +2,7 Mio. hl gleich +16,9 % aus dem laufenden Geschäft): Bier sprang dort auf 15,5 (13,8) Mio. hl (vergleichbar +11,5 %). Dabei habe sich der Absatz in der Gastronomie knapp verdreifacht, liege indes noch um bald ein Fünftel unter 2019, während der Absatz im Handel im niedrigen 10-%-Bereich unter 2020 herauskam, allerdings deutlich über 2019. Allein für Großbritannien wurde ein Sprung beim Getränkeabsatz im 40er-%-Bereich vornehmlich dank Gastronomie mitgeteilt, und auch der Heimatmarkt sowie Italien machten dort Freude. Polen-Bier habe in einem rückläufigen Markt mittel einstellig abgegeben. Afrika/Nahost/Osteuropa legte bei den Getränken zu auf 12,5 (12,0) Mio. hl (vergleichbar +0,7 Mio. hl gleich +5,8 %): Beim Bierabsatz machten vornehmlich Südafrika und Äthiopien Freude, bei AfG auch Ägypten, während der Nigeria-Gesamtabsatz durch Kapazitätsengpässe mittel einstellig verlor. Asien/Pazifik gewann durch die Indien-Mehrheit (+3,6 Mio. hl) auf 11,8 (8,0) Mio. hl Getränke (vergleichbar +0,2 Mio. hl gleich +2,8 %): Bier sprang in Kambodscha im mittleren und in Malaysia im niedrigen 20-%-Bereich, legte in Indonesien und im vergleichbaren Indien-Geschäft hoch einstellig zu und lag in Vietnam klein einstellig leichter. Amerika gab -0,4 Mio. hl gleich -1,9 % ab auf 20,2 (20,6) Mio. hl Getränke: Dabei zeigte sich Bier in Brasilien und Mexiko klein einstellig freundlicher, während es in den USA mittel einstellig abgab. Der Heineken-Anteil an Gemeinschaftsunternehmen und Beteiligungen ging in Asien/ Pazifik (mit China Resources Beer) zurück auf ca. 4,5 (ca. 5,7) Mio. hl. Die Marke „Heineken“ sprang +12,9 % auf 11,9 Mio. hl mit Zuwachs in dieser Größenordnung in allen Regionen.

Amsterdam hält Ausblick 2022 stabil

Netto umgesetzt hat IFRS-Bilanziererin Heineken daraus im 1. Quartal 2022 konzernweit 5,75 (4,3) Mrd. €. Im laufenden Geschäft wurden +1,1 Mrd. € gleich +24,9 % mehr erlöst (hl-Umsatz +18,3 %), aus Konzernveränderungen kamen +0,2 Mrd. € und aus den Wechselkursen gleichfalls +0,2 Mrd. €. Heineken freute sich über die anteilige Gastronomie-Erholung in Europa. Dort sprang der Nettoumsatz auf 2,2 (1,5) Mrd. €, und dies mit +0,67 Mrd. € gleich +46 % fast vollständig aus dem laufenden Geschäft. Das vergleichbare Umsatzplus in Afrika/Nahost/Osteuropa wurde mit +24,5 % angegeben, in Amerika mit +10,7 % und in Asien/Pazifik mit +9,2 %. Ihren berichteten Reingewinn im 1. Quartal 2022 als Konzernüberschuss nach Anteilen Dritter meldete Heineken mit 0,42 (0,17) Mrd. €. Er enthielt noch nicht die bereits angekündigten Belastungen aus der Entscheidung von Amsterdam zur Abgabe ihres Russlandgeschäfts von ca. -0,4 Mrd. € Wertberichtigungen und weiteren, nicht zahlungswirksamen, außerordentlichen Belastungen. Heineken werde hierzu bei Vorlage ihrer Halbjahresergebnisse weiter informieren. Amsterdam sprach von einem soliden Start 2022. Obgleich die Nummer 2 am Weltbiermarkt zunehmend Inflationsdruck auf die verfügbaren Haushaltseinkommen sieht und daraus ein Risiko für den Bierkonsum später im Jahr, auch durch zusätzliche Unsicherheit für Weltwirtschaft und Rohstoffmärkte aus dem Krieg in der Ukraine, bestätigte Heineken nach Aprilmitte ihren Ausblick fürs Gesamtjahr 2022: Die betriebliche Gewinnmarge vor Einmaleffekten und Markenabschreibungen solle stabil bleiben oder sukzessive leicht steigen. Amsterdam profitiere von 2021 geschlossenen Sicherungsgeschäften und wolle mit zusätzlichen Maßnahmen, auch mit Preissetzung, antworten auf Kostendruck aus Wareneinsatz, Lieferkettenproblemen sowie ihrem Rückzug aus Russland.

Carlsberg bereinigt um Russland mit Absatz- und Umsatzplus

Der Carlsberg-Konzern behandelt nach der Entscheidung über seinen Rückzug aus Russland, er könnte bis zu 12 Monate dauern, das dortige Geschäft ab 1. Januar 2022 als zum Verkauf stehend und nicht mehr als Teil seiner Region Mittel- und Osteuropa. Die Zahlen für 2021 wurden über ein Restatement angepasst. Absätze und Umsätze aus der Ukraine sind auch nach dem 24. Februar 2022 in den Zahlen für diese Region enthalten, während das dortige Betriebsergebnis ab diesem Datum bis auf weiteres auf Null gesetzt wird und die nicht durch Umsätze gedeckten Kosten als Sondereffekt behandelt werden. Auf dieser angepassten Basis konnte Kopenhagen ihren Bierabsatz im 1. Quartal 2022 um +6,8 % auf 22,7 (21,3) Mio. hl ausweiten (vergleichbar +7,3 %). Dabei sprang Westeuropa im laufenden Geschäft +14,8 % auf 6,2 (5,4) Mio. hl, wobei Polen, Deutschland und Norwegen Absatz abgaben. Asien legte +8,0 % zu auf 11,2 (10,4) Mio. hl (vergleichbar +9,1 %, leicht gegenläufig die NepalEntkonsolidierung ab 1. Januar 2022): Dort gaben Indien und Hongkong vergleichbar ab. In Mittel- und Osteuropa, ohne Russland, stellte sich der Bierabsatz -3,4 % auf 5,3 (5,5) Mio. hl: In der Ukraine schnitt der Krieg in den Braubetrieb ein, der Getränkeabsatz im 1. Quartal habe sich dort knapp halbiert. Sonstige Getränke sprangen +17,3 % auf 5,2 (4,4) Mio. hl unter zweistelligem Zuwachs in allen Regionen, am stärksten in Asien mit gut 20 %. Insgesamt setzte der Konzern so +8,6 % mehr Getränke ab auf 27,9 (25,7) Mio. hl (vergleichbar +9,1 %). „Tuborg“ legte +7 % zu, „Carlsberg“ sprang +15 %. Alkoholfreie Brauge-

tränke legten +7 % zu. „Somersby“Zider habe auch Polen halber -4 % abgegeben. (Russland hatte im 1. Quartal 2021 für 4,2 Mio. hl Bier und 0,4 Mio. hl sonstige Getränke gestanden, der vergleichbare Absatz sei im 1. Quartal 2022 um +4 % gestiegen.) Der Konzernumsatz von IFRSBilanziererin Carlsberg sprang im 1. Quartal 2022 netto +26,5 % auf 14,9 (11,8) Mrd. DKK. (7,44 DKK standen zum 31. März 2022 für 1 €.) Vergleichbar wurden +23,6-%punkte mehr erlöst (hlUmsatz +13 %), aus Konzernveränderungen (ohne Russland) kamen -0,9 %punkte und aus den Wechselkursen +3,8 %punkte. Kopenhagen sprach von einem deutlich verbesserten Gastronomiekanal, positivem Ländermix und Preiserhöhungen in einigen Märkten. Auf vergleichbarer Basis hätten Absatz und Umsatz über dem 1. Quartal 2019 gelegen. (Incl. Russland verkaufte Kopenhagen im 1. Quartal 2019 29,0 Mio. hl und erlöste daraus 13,9 Mrd. DKK.) Beim Nettoumsatz machte Westeuropa einen Satz um +38,4 % auf 7,0 (5,0) Mrd. DKK (vergleichbar +36,2 %), auch dank schwacher Vergleichszahlen 2021 und Gastronomie-Erholung 2022. Asien sprang +20,7 % auf 6,0 (5,0) Mrd. DKK (vergleichbar +16,5 %). Mittel- und Osteuropa legte +9,4 % zu auf 2,0 (1,8) Mrd. DKK (vergleichbar +8,2 % durch +11 % beim hl-Umsatz). Russland hatte im 1. Quartal 2021 1,2 Mrd. DKK umgesetzt, im 1. Quartal 2022 seien vergleichbar +18 % mehr erlöst worden.

Wir schätzen künftig die Chancen auf Wachstum bei alkoholfreien Bieren als verhalten ein.

Aus dem Kulmbacher-Konzerngeschäftsbericht für 2021

Kopenhagen mit neuer Ergebnisprognose 2022

Für ihr Gesamtjahr 2022 erwartete Carlsberg Ende April, ohne Russland und mit Null Ukraine-Betriebsergebnis ab 24. Februar 2022, nun einen vergleichbaren Betriebsgewinn zwischen -5 % und +2 % im Vergleich zu 2021 (seinerzeit 10,1 Mrd. DKK ohne Russland). Bei vollständiger Herausnahme des UkraineGeschäfts 2021/22 läge die Bandbreite zwischen -1 % und +7 %. Die Ukraine stand 2021 für 6,5 Mio. hl Absatz, 2,0 Mrd. DKK Umsatz und 0,45 Mrd. DKK Betriebsgewinn. Hingewiesen wurde auf eine deutlich höhere Unsicherheit dieser Prognose als üblich. Investiert werden sollten währungsbereinigt ca. 4,5 Mrd. DKK. Am 21. April 2022 meldete Kopenhagen erste Abschätzungen zu den Folgen des Kriegs in der Ukraine für ihr Zahlenwerk: Die Wertberichtigungen auf ihr Russland-Nettovermögen wurden zum 31. März intern auf ca. -9,5 Mrd. DKK geschätzt, bei hoher Unsicherheit und zu erwartenden weiteren Anpassungen bis zur tatsächlichen Geschäftsabgabe. Diese Impairment-Abschreibungen sind nicht zahlungswirksam. Firmenwert-Abschreibungen in der Region Mittel- und Osteuropa wurden auf ca. -0,7 Mrd. DKK geschätzt und Wertberichtigungen auf Kundenforderungen und weitere Vermögenswerte bei Kunden in der Ukraine auf ca. -0,3 Mrd. DKK. Mit Vollzug der Russland-Abgabe werde schließlich die zum 31. März 2022 mit ca. -42 Mrd. DKK negative Währungsumrechnungsreserve mit Bezug zu Russland als Position des Konzern-Eigenkapitals umgegliedert in die Gewinn- und Verlustrechnung, und anschließend erfasst in den gleichfalls im Eigenkapital stehenden Gewinnrücklagen. Die-

AB InBev: 1. Quartal 2022 und 2021 im Vergleich

Regionen

Nordamerika

Getränkeabsatz (Mio. hl)

Umsatz (Mio. US-$) Normalis. EBIT (Mio. US-$) US-$/hl Getränke Betriebsmarge

(%, Basis normal. EBIT)

1Q/2022 1Q/2021 1Q/2022 1Q/2021 1Q/2022 1Q/2021 1Q/2021 1Q/2020 1Q/2022 1Q/2021 24,09 25,14 3803 3751 1190 1212 158 149 31,3 32,3

Mittelamerika 34,25 33,06 3098 2840 1154 1095 90 86 37,2 38,6

Südamerika 40,39 38,46 2707 2248 649 587 67 58 24,0 26,1 Europa/Nahost/Afrika* 20,12 17,67 1799 1567 263 168 89 89 14,6 10,7 Asien/Pazifik 20,29 20,88 1636 1635 435 384 81 78 26,6 23,5

Globaler Export, Holdings 0,20 0,35 191 253 -396 -334 – – – –Gesamt 139,34 135,55 13235 12293 3294 3113 95 91 24,9 25,3

Quelle: AB InBev-Pressemitteilung zum 1. Quartal 2022 (Basis: ungeprüfter IFRS-Konzernabschluss) US-$/hl und EBIT-Rendite: S.W. US-$/hl für Nordamerika und in Summe verzerrt durch Nichtgetränke-Umsätze EBIT = Gewinn vor Finanzergebnis und Ertragsteuern; normalisiert = ohne Einmaleffekte (außerordentliche Erträge/Aufwendungen)

ser Negativbetrag wird durch die vorhandene Rücklagenposition weit überkompensiert. Eigenkapital und Kasse von Carlsberg ändern sich dadurch nicht. Ab Ende April fortgesetzt hat Carlsberg ihre Rückkäufe eigener Aktien.

Kulmbacher: „Mönchshof“ läuft weiter

Die Kulmbacher Brauerei AG hat für ihren Konzern +0,7 % Mehrabsatz 2021 auf 3,429 (3,405) Mio. hl gemeldet, ohne Lohnproduktion und -abfüllung. Mehrverkäufe im Handel und höhere Ausfuhr hätten die Pandemie-Einbußen in Gastronomie und Veranstaltungsgeschäft mehr als ausgeglichen. Dabei legte „Mönchshof“ trotz Rückgang in Gastronomie und Ausfuhr erneut zu, heuer +5,8 % auf 1,241 Mio. hl. Herausgestellt wurden „Mönchshof Hell“ (+44 %) und „Natur Radler Alkoholfrei 0,0 %“ (+27 %), „Kellerbier“ kam weiter voran (+4 %). Der Bügelverschluss-Primus nannte nun 28,2 (25,6) % nationalen Marktanteil. Auch die „Kulmbacher“ gewannen, um +3,0 % (dabei 0,5-l-MW-„Edelherb“ +6,5 %). Würzburg-„Keiler“ im Bügelverschluss verkaufte +3,1 % mehr. Die „Kapuziner“-Weißbiere hätten -9,7 % abgegeben, wofür der Markt, die Gastronomie und eine Preiserhöhung namhaft gemacht wurden. Absatzrückgänge wurden auch für „Sternquell“, „Braustolz“, „Scherdel“, „Würzburger Hofbräu“, „Sternla“ und „Kitzmann“ genannt. Bei den AfG machte „Bad Brambacher“ Mehrabsatz (+25 Thl gleich +4,3 %; ca. 34 % Glas-MW-Anteil), auch dank „Garten-Limonade“.

Mehr Umsatz, Gewinn und Invest in 2021

Umgesetzt hat der Konzern von IFRS-Bilanziererin Kulmbacher 2021 netto +1,6 % mehr auf 241 (237) Mio. €. Für ihre Kanäle nannten die Oberfranken +1,7 % im Handel, +14,4 % in der Ausfuhr, -7,0 % in der Gastronomie und erneut einen weitgehenden Umsatzausfall im Veranstaltungsgeschäft. Die betrieblichen Aufwandpositionen stiegen, dabei der Materialaufwand nur um +0,9 %. Auch dank höherer sonstiger betrieblicher Erträge (4,9 nach 3,1 Mio. € mit Verkauf des ehemaligen Brauereigeländes am Standort Plauen) stieg das Betriebsergebnis auf 11,3 (10,2) Mio. €. Nach -0,5 (-0,7) Mio. € Aufwandssaldo im Finanzergebnis und -3,1 (-2,9) Mio. € Ertragsteuern schloss die Plassenburg mit 7,6 (6,6) Mio. € Jahresgewinn. Der Dividendenvorschlag für 2021 summiert sich auf 5,0 Mio. €. Direkt im Eigenkapital gebucht wurden +0,2 (+0) Mio. € Mehrung aus der Neubewertung der Pensionsrückstellungen. Die Konzernbilanz längte sich zum Ultimo 2021 (2020) auf 235 (229) Mio. €. Auf der Vermögensseite waren vornehmlich mehr Sachanlagen und Leasing-Nutzungsrechte zu sehen bei etwas rückläufiger Kasse. Auf der Finanzierungsseite erhöhten sich die Finanz- und Leasingverbindlichkeiten bei 75,1 (82,4) Mio. € Eigenkapital (EK-Quote 31,9 nach 36,0 %). Kasse und Eigenkapital wurden 2021 beeinflusst durch die Ausschüttung von 15,1 (5,0) Mio. € Dividende, für 2020 mit Einmal-Bonus. Netto cash investiert haben die Oberfranken 2021 (2020) 24,6 (19,2) Mio. €, darin brutto 26,1 (20,4) Mio. € in Sachanlagen. Fortgeführt wurden die Erweiterungsinvestitionen am Standort Kulmbach, zusätzliche Gebinde gab es für „Mönchshof“. Beschäftigt wurden 2021 (2020) durchschnittlich 911 (923) Mitarbeiter. Für ihr Geschäftsjahr 2022 strebte die Kulmbacher Gruppe zum Februar-Ultimo ein leichtes Umsatzplus im unteren einstelligen Prozentbereich an und einen Betriebsgewinn (EBIT), der auf dem Niveau von 2021 (11,3 Mio. €) gehalten werden sollte. Hingewiesen wurde auf einen nochmals sehr hohen Investitionsbedarf und hierdurch einen Free Cashflow im mittel einstelligen Mio.-€Bereich (2021: 7,4 Mio. €). Als Prognose-Rahmen setzte die Plassenburg ein Auslaufen der Pandemie, Entspannung bei den Lieferketten und Kompensationsmöglichkeiten für die steigenden Einsatzpreise bei Rohstoffen und Energie.

Bitburger Braugruppe: Vernünftiges Resultat 2021

Die Bitburger Braugruppe hat für ihr Geschäftsjahr 2021 einen Gruppenumsatz von 634 Mio. € gemeldet. Der Vergleichswert für 2020 ohne die an Carlsberg abgegebene Wernesgrüner Brauerei laute auf 651 Mio. €. Die Eifel hatte nicht nur die Pandemie und den schlechten Sommer zu bewältigen, sondern auch die Flutkatastrophe: „Wir haben in direkter Nachbarschaft die teils katastrophalen Folgen für die Menschen sowie die finanziellen Auswirkungen auf eine komplette Großregion erlebt. Auch Mitarbeiter von uns waren stark betroffen“ (Axel Dahm, Sprecher der Geschäftsführung). Die FAZ meldete 500 von der Flut getroffene Bitburg-Kunden in der Gastronomie. Das Inlandgeschäft 2021 wurde als herausfordernd bewertet. Die Umsatzentwicklung von -3,8 % bei „Bitburger“ sei marktkonform gewesen, im Handel habe die Hauptmarke ihre Marktanteile gehalten. Gelobt wurden „Benediktiner“ mit insgesamt +14,6 % Mehrumsatz aus Weißbier und Hell, die Bitburger Fassbrausen und dito Bockbiere, sowie „Köstritzer Edel Pils“ mit Marktanteilsgewinn in Gastronomie und Handel. Deutlich Umsatz abgegeben habe „Licher“ durch den weitgehenden Ausfall des Veranstaltungsgeschäfts. „Köpi“ konzentriere sich auf seine Kerngebiete NRW und norddeutsche Küste. Der Gastronomieumsatz des Fassbierprimus habe im Vergleich zum ersten Pandemiejahr -1 % leichter tendiert, wobei der dortige Absatz im 3. Quartal 2021 auf 70 bis 80 % der Vergleichsmonate 2019 gekommen sei. Die Ausfuhr habe +13,3 % angezogen dank Gastronomie in den Fokusländern der Braugruppe. Angesichts dieser Rahmenbedingungen sprach Bitburg von einem vernünftigen Resultat 2021 und sah sich wirtschaftlich gestärkt für die Erholungsphase der neuen Normalität und für Investitionen „auch und gerade“ in die Gastronomie. Angesichts des Ukraine-Kriegs war aus Sicht des 8. März 2022 eine Prognose für die nächsten Monate jedoch nur bedingt möglich. S.W.

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