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Conrad Amber erklärt, wie man einen Wald mit allen Sinnen erlebt
Walderlebnisse im Bregenzerwald
Conrad Amber versteht sich als „Stimme der Bäume“. Er will ihre Bedeutung für uns klarmachen und gibt Tipps, wie ein Waldspaziergang zum Erlebnis wird
Wie und wo man einen Waldbesuch im Bregenzerwald möglichst gut und wirkungsvoll gestalten kann. Mit Anleitungen, wie sich das Erlebnis noch steigern lässt.
Ganz unterschiedliche Wälder prägen das Landschaftsbild im Bregenzerwald. Moorwälder, Schluchtenwälder, Alpwälder und – eine Besonderheit – Plenterwälder. Am besten erlebt man den Wald in der Region zu Fuß in naturnahen Buchenmischwäldern, wie auf der Schnepfegg von der Wendelinkapelle zu Rosenburg und Gopfberg, bei Andelsbuch über die Bezegg nach Bezau. Den Zusatzbonus harziger Luft vitaler Nadelmischwälder gibt’s bei Krumbach oder um das Vorsäß Schönenbach. Details & Informationen unter www.bregenzerwald.at/wald Versuchen Sie, sich Zeit für den Waldaufenthalt zu nehmen. Lassen Sie, wenn möglich, Handy, Uhr und alle Ablenkungen – natürlich auch Zigaretten – zurück. Versuchen Sie sich ganz auf den Wald vor Ihnen einzulassen. Benützen Sie den Wald nicht als „Sportgerät“ mit Kontrolle über Herzschlag, Blutdruck oder Höhenmeter. Begehen Sie den Wald sorgsam, langsam, behutsam. Und wenn möglich barfuß!
Binden Sie Ihre Bergschuhe auch einmal hinten auf den Rucksack und laufen Sie, wo möglich, ohne sie. Auf Pfaden, Wurzelwegen und am Waldboden – einfach herrlich! Ein Sinngewinn im höchsten Maße. Man geht bewusst, langsam und leise. Und erhält so gratis eine Fußzonenreflexmassage vom Feinsten, so lange und so intensiv, wie man will. Urige Wurzelwege finden sich u.a. zwischen der Alpe Kanis und dem Alpengasthaus Edelweiß unterhalb der Kanisfluh (Ausgangspunkt: Roßstelle – Bergstation der Mellaubahn). Man spürt den Boden unter sich, ist angekommen, geerdet, vereint mit der Natur und allen Sinnen. Schon bald werden sich die ersten Waldtiere zeigen. Hören Sie den Geräuschen des Waldes zu, dem Rauschen der Blätter, dem Knarren alter Äste, Vogelstimmen, dem Quieken und Blöken von versteckten Waldtieren, dem Rascheln einer Rötelmaus direkt vor Ihren Füßen.
Betasten Sie die Baumrinden und probieren Sie frisch ausgetriebene Buchenblätter – sie schmecken zitronig – oder junge, harzsaure Triebe der Fichte.