PB 5351 – Mendelssohn, Lobgesang

Page 1

PB 5351

Breitkopf & Härtel

Partitur-Bibliothek

Mendelssohn

Lobgesang

Eine Sinfonie-Kantate nach den Worten der Heiligen Schrift für Soli, Chor und Orchester

– Hymn of praise

Symphony-Cantata on Words from the Holy Scriptures for Soloists, Choir and Orchestra

op. 52

MWV A 18

Studienpartitur Study Score

LObgesang

Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Soli, Chor und Orchester

Hymn O f Praise

Symphony-Cantata on Words from the Holy Scriptures for Soloists, Choir and Orchestra

op. 52

MWV A 18 herausgegeben

1809–1847 Partitur-Bibliothek

von | edited
f e L ix m ende L ss OH n b art HOL dy
by Wulf Konold
5351
in Germany
| Study Score
Printed
Studienpartitur

1 Sinfonia

2 Chor: Alles, was Odem hat, lobe den Herrn

Sopran solo: Lobe den Herrn, meine Seele

3 Recitativo (Tenor solo): Saget es, die ihr erlöst seid

4 Chor: Sagt es, die ihr erlöset seid

5 Sopran I und II solo: Ich harrete des Herrn

Chor: Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den Herrn

6 Tenor solo: Stricke des Todes hatten uns umfangen

7 Chor: Die Nacht ist vergangen

8 Choral: Nun danket alle Gott

9 Sopran solo, Tenor solo: Drum sing ich mit meinem

10 Schlußchor: Ihr Völker! bringet her den Herrn

Besetzung

Sopran (I, II)- und Tenor-Solo vier- bis achtstimmiger gemischter Chor

2 Flöten

2 Oboen

2 Klarinetten

2 Fagotte

4 Hörner

2 Trompeten

3 Posaunen

Pauken Streicher Orgel

Scoring

Soprano (I, II)- and Tenor-solo four- to eight-part mixed choir

2 Flutes

2 Oboes

2 Clarinets

2 Bassoons

4 Horns

2 Trumpets

3 Trombones

Timpani Strings Organ

Aufführungsdauer Performing Time

etwa 65 Minuten approx. 65 minutes

Dazu käuflich lieferbar: Available for sale: Partitur mit Score with

Orchesterstimmen
OB
EB
EB
Kritischem Bericht PB 5102 “Kritischer Bericht” PB 5102
OB 5102 Orchestral parts
5102 Klavierauszug
8676 Piano vocal score
8676
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150
111
165
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171
185
. . . . . . . 190
206
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217
257
. . . . . . 268
Liede
278 Inhalt/Contents

Felix Mendelssohn Bartholdys „Symphonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift“, die den Titel Lobgesang erhielt, entstand im Jahre 1840. Der Anlaß ist bekannt: der Rat der Stadt Leipzig hatte beschlossen, die 400jährige Wiederkehr der Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johannes Gutenberg in der Stadt der Drucker und Verleger gebührend zu feiern, und beauftragte seinen Gewandhauskapellmeister mit einer entsprechend festlichen Komposition.1 Die ersten Überlegungen zu diesem (später auch als Symphonie Nr. 2 bezeichneten) neuen Werk gehen auf das Jahr 1839 zurück – vorausgegangen waren zwar bereits drei vollgültige symphonische Werke, der Komponist hatte jedoch nur die c-moll-Symphonie op. 11, nicht aber die Reformations-Symphonie d-moll op. 107 (1830) noch die Italienische Symphonie A-dur op. 90 (1833) für druckreif gehalten (diese beiden Partituren erschienen erst aus dem Nachlaß des Komponisten). Die Uraufführung des Lobgesang fand am 25. Juni 1840 in der Leipziger Thomaskirche statt, am 23. September 1840 folgte eine weitere Aufführung beim Musikfest in Birmingham. In beiden Konzerten erklang – unter Leitung des Komponisten – die (bis heute unveröffentlichte) Erstfassung des Werkes. Als die Symphonie am 3. Dezember 1840 beim jährlichen Konzert für den Pensionsfond des Gewandhausorchesters erneut in Leipzig aufgeführt werden sollte und eine weitere Aufführung am 16. Dezember bevorstand, zu der sich der Widmungsträger der Partitur, der sächsische König Friedrich August II., in Leipzig angekündigt hatte, beschloß Mendelssohn die Erweiterung und Umarbeitung. An seinen Freund Karl Klingemann in London schrieb er: „Vier neue Stücke kommen noch hinein, und auch in den drei Symphoniesätzen, die schon beim Abschreiber sind, ist vieles verbessert.“2

Anfang 1841 begann Breitkopf & Härtel in Leipzig mit der Veröffentlichung des Werkes. Zuerst wurden die Orchesterstimmen gestochen, danach der Klavierauszug, die Chorstimmen und schließlich die Partitur.

Da Mendelssohn in immer wieder neuen Arbeitsgängen an seinen Werken feilte und änderte, stellt oft das Autograph nicht die Fassung letzter Hand dar – so auch in diesem Fall. Zwar hat der Komponist die Revision der Erstfassung in sein Autograph eingetragen, doch hat er durch seinen Kopisten Eduard Amadeus Henschke eine Partiturabschrift herstellen lassen, die dem Verlag – neben den handschriftlichen Stimmen der revidierten Fassung (siehe unten) – als Stichvorlage diente. Diese Partiturabschrift ging offensichtlich anschließend für die Herausgabe der englischen Fassung an den Verleger Novello nach London. Da sie mit dem Partitur-Erstdruck von Breitkopf & Härtel weitgehend identisch ist, mußte sie für diese Edition nicht zu Rate gezogen werden.3

Dringlichstes Anliegen der vorliegenden Ausgabe war es, den Notentext der Erstveröffentlichung wiederherzustellen. Dazu wurden im wesentlichen die Erstdrucke von Partitur und Orchesterstimmen zugrunde gelegt. Die Chorstimmen des Erstdrucks standen leider nicht zur Verfügung – sie sind vermutlich nicht erhalten. Bei den Chorpartien stellt der Erstdruck der Partitur also die einzige Quelle dar.

Als Quellen zweitrangig sind zum einen das Autograph, das noch eher den Stand der Erstfassung repräsentiert, zum anderen die Partitur in der Gesamtausgabe Felix Mendelssohn Bartholdy. Werke. Kritisch durchgesehen von Julius Rietz, die 1877 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig erschien. Letztere tendiert generell zur Vereinheitlichung von dynamischen Verläufen und Artikulationsweisen und dies auch dort, wo die musikalische Struktur in den Stimmen eher divergiert. Im Partitur-Erstdruck fehlen oft dynamische Zeichen, Bindebögen und andere Artikulations-

III
wort
Vor

hinweise, die in den Stimmen vorhanden sind. Hier erweist sich der Erstdruck des Stimmensatzes, der bei den bisherigen Ausgaben nicht herangezogen worden ist, als sehr hilfreich und aussagekräftig. Fast alle in der Partitur fraglichen Stellen konnten mit Hilfe dieser Quelle (lediglich die Orgelstimme fehlt) editorisch befriedigend beantwortet werden. Der Stellenwert des Stimmen-Erstdruckes ist also außerordentlich hoch, zumal manches, was sich im Probenprozeß – zumindest für die erwähnte Leipziger Aufführung am 16. Dezember 1840 – ergab, in die handschriftlichen Orchesterstimmen eingeflossen ist und sodann beim Stich übernommen wurde. Überdies wurden die Korrekturabzüge der Stimmen, wie dem Briefwechsel Mendelssohns mit Breitkopf & Härtel zu entnehmen ist,4 vom Komponisten nicht nur mehrfach und sorgfältig durchgesehen, sondern auch in einer privaten Orchesterleseprobe am 10. April 1841 durchgespielt. Dennoch sei nicht verschwiegen, daß bei aller Sorgfalt, die Mendelssohns Korrekturen auszeichnet, manches einen Herausgeberentscheid erforderlich machte. Über die Lösung dieser Fragen gibt der Kritische Bericht im Anhang der Dirigierpartitur PB 5102 Auskunft.

Als eine besondere Freude empfinde ich es, daß die quellenkritisch-praxisorientierte Neuausgabe des Lobgesang, die der Verlag Breitkopf & Härtel 1990 aus Anlaß des 150. Uraufführungsjubiläums initiiert hat und mit deren Vorbereitungen in Wiesbaden begonnen wurde, nun mit dem Lektorat in der Mendelssohn-Stadt Leipzig weitergeführt und abgeschlossen werden konnte.

Hamburg, Frühjahr 1996 Wulf Konold

1 Zu einer ausführlichen Darstellung der Entstehung sowie zur Analyse und zu einem detaillierten Vergleich von Erst- und Druckfassung vgl. Wulf Konold: Die Symphonien Felix Mendelssohn Bartholdys, Laaber 1992, S.100 –212 und 414 – 421.

2 Karl Klingemann (Hrsg.): Felix Mendelssohn Bartholdys Briefwechsel mit Legationsrat Karl Klingemann in London, Essen 1909, S. 251 (Brief vom 18.11.1840).

3 Die Abschrift befindet sich heute in der Bodleian Library in Oxford (Sign. c.93). Der Herausgeber dankt Herrn Ralf Wehner (Forschungsstelle Leipziger Mendelssohn-Ausgabe bei der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig) für diesen Hinweis.

4 Rudolf Elvers (Hrsg.): Felix Mendelssohn Bartholdy. Briefe an deutsche Verleger, Berlin 1968, S.106 –123.

IV

Felix Mendelssohn Bartholdy’s “Symphony Cantata on Words from the Holy Scriptures”, which bears the title Lobgesang, was written in 1840. The occasion was the 400th anniversary of Johannes Gutenberg’s invention of the printing press. Wanting to celebrate this in a manner befitting the city of printers and publishers, the Leipzig City Council commissioned its Gewandhaus Music Director to write a festive work.1 The first ideas about the Lobgesang which had been preceded by three fully elaborated symphonic works, came to Mendelssohn in 1839. Later Mendelssohn catalogued the Lobgesang as his Symphony No. 2. He considered only the C minor Symphony Op.11, but not the Reformation Symphony in D minor Op. 107 (1830) nor the Italian Symphony in A major Op. 90 (1833) as fit for publication. The latter two were not published until after the composer’s death. The Lobgesang was given its first performance in Leipzig’s Thomaskirche on 25 June 1840. Another performance took place at the Birmingham Music Festival on 23 September 1840. The first version of the work (unpublished to this day) was the version played at both concerts, which were both conducted by the composer. Mendelssohn decided to expand and revise the work when it was scheduled for a repeat performance at the annual concert for the Pension Fund of the Gewandhaus Orchestra in Leipzig on 3 December 1840. Furthermore it was to be followed on 16 December by another performance, for which the work’s dedicatee, King Friedrich August II of Saxony, had announced his visit to Leipzig. Mendelssohn wrote to his friend Karl Klingemann in London: “I will be including four new pieces, and as to the three symphonic movements which are already at the copyist’s, quite a bit has been improved there too.”2

Breitkopf & Härtel in Leipzig began its preparations to publish the work in early 1841. The orchestral parts were first engraved, then the piano score, the choral parts and the full score. Since Mendelssohn kept polishing and revising his works over and over again, the autograph often does not represent the absolute final version. The case of the Lobgesang is not different. Although the composer entered his revision of the first version into his autograph, he had his copyist Eduard Amadeus Henschke produce a copy of the score which served as the engraver’s model, supplementing the manuscript parts of the revised version (see below). This copy of the score was then apparently sent to the publisher Novello in London for the publication of the English version. Since it is widely identical with the first edition of the Breitkopf & Härtel score, it did not have to be taken into serious consideration for this edition.3

The most urgent concern of the present edition was to restore the musical text of the first edition. To this end, we essentially used the first editions of the score and the orchestral parts as our source. Unfortunately, it was impossible to consult the choral parts of the first edition, which are presumably no longer extant. As to the choral parts, their only source is the first edition of the score.

As sources, the following two items are of secondary importance: the autograph, because it tends to correspond to the first version; and the score in Breitkopf & Härtel’s old complete edition (Felix Mendelssohn Bartholdy. Werke. Kritisch durchgesehen von Julius Rietz. Leipzig 1877), which shows a prevailing tendency to standardize dynamic runs and articulation marks, even when the musical structure is somewhat divergent in the parts.

The dynamic signs, slurs and other articulation marks that are found in the parts are often missing in the first edition of the score. The first edition of the set of parts (which had not been

V
Preface

taken into consideration for the previous editions) proved greatly helpful and revealing here. It was possible to provide an editorially satisfactory solution to almost all of the ambiguous passages in the score with the help of this source (in which only the organ part is missing). The value of the first edition of the parts is thus extraordinarily high, particularly when considering that some of the results of the rehearsals (at least for the aforementioned Leipzig performance of 16 December 1840) found their way into the manuscript orchestral parts and, subsequently, into the printed version as well. Moreover, Mendelssohn not only repeatedly and meticulously corrected the proofs of the parts – as can be inferred from the correspondence between Mendelssohn and Breitkopf & Härtel 4 –, but also gave them a run-through in a private orchestral reading on 10 April 1841. Nevertheless, we should not fail to mention that in spite of all the pains Mendelssohn took with his corrections, a number of inconsistencies made certain editorial decisions necessary. Information concerning these decisions is provided in the “Kritischer Bericht” (Critical Report) in the appendix of the full score PB 5102.

I take particular pleasure in the fact that the source-critical yet practice-oriented new edition of the Lobgesang, which was initiated in 1990 by Breitkopf & Härtel for the 150th anniversary of its world premiere, and the preparation of which was begun in Wiesbaden, was able to be continued and brought to its conclusion with the help of the editors in Leipzig, where Mendelssohn lived and worked.

Hamburg, Spring 1996

1 For a detailed examination of the genesis as well as an analysis and in-depth comparison of the first version and the printed version, see Wulf Konold: Die Symphonien Felix Mendelssohn Bartholdys, Laaber, 1992, pp. 100 –212 and 414

421.

2 Karl Klingemann (ed.): Felix Mendelssohn Bartholdys Briefwechsel mit Legationsrat Karl Klingemann in London, Essen, 1909, p. 251 (letter of 18 November 1840).

3 The copy is located today in the Bodleian Library in Oxford (shelf no. c.93). The editor is grateful to Ralf Wehner (Research Unit of the Leipzig Mendelssohn Edition in the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig) for the information.

4 Rudolf Elvers (ed.): Felix Mendelssohn Bartholdy. Briefe an deutsche Verleger, Berlin, 1968, pp. 106 –123.

VI

Titelblatt des Erstdrucks/Title page of the First Edition

Verlagsarchiv Breitkopf & Härtel

Erste Seite des Erstdrucks/First page of the First Edition Verlagsarchiv Breitkopf & Härtel

Seiner Majestät dem König von Sachsen ehrfurchtsvoll zugeeignet

Lobgesang

Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift

Felix Mendelssohn Bartholdy op. 52 MWV A 18 herausgegeben von Wulf Konold

Studienpartitur PB 5351 © 1996 by Breitkopf & Härtel, Wiesbaden

Leseprobe Sample page

Leseprobe Sample page

Leseprobe Sample page

Leseprobe Sample page

Leseprobe Sample page

Leseprobe Sample page

Leseprobe Sample page

Leseprobe Sample page

Leseprobe Sample page

Leseprobe Sample page

Dies ist eine Leseprobe. Nicht alle Seiten werden angezeigt.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Bestellungen nehmen wir gern über den Musikalienund Buchhandel oder unseren Webshop entgegen.

This is an excerpt.

Not all pages are displayed. Have we sparked your interest?

We gladly accept orders via music and book stores or through our webshop.

www.breitkopf.com ISMN979-0-004-21044-4 9790004210444 9790004210444 PB5351-07 C 23

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.