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PORTRAIT Simon Martinello

Der Star-Trainer

PORTRAIT: SIMON MARTINELLO ist Reha-Trainer und behandelt Patienten wie Usain Bolt, David Hasselhoff oder den Kader des FC Bayern. Dorthin geschafft hat es der Mühlbacher durch seine unerschütterliche Ausdauer und seinen unbändigen Willen dazuzulernen.

„Wenn ich etwas will und etwas dafür tue, dann schaffe ich das auch!“ Nach diesem Motto lebt Simon Martinello seit vielen Jahren. Und der Erfolg gibt ihm Recht. Martinello ist Reha-Trainer, spezialisiert auf post-operatives Aufbautraining. In der weitläufigen Praxis von Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in der Nähe des Mariahilfplatzes in München hat er seinen eigenen Raum: 40 Quadratmeter, ein paar kleine Geräte und ein großer Spiegel zum umfassenden Beobachten und Korrigieren. Müller-Wohlfahrt, von vielen einfach nur „der Doc“ genannt, hatte vor sieben Jahren jemanden gesucht, der selbständig bei ihm arbeitet. Simon Martinello hat diese Chance genutzt.

Nach drei Monaten war er bereits komplett ausgebucht. „Das mag wohl auch mit der Strahlkraft des bekannten Arztes und Orthopäden zu tun haben“, meint er.

Er ist bescheiden geblieben, bodenständig, sich immer wieder hinterfragend. Manchmal scheint es so, als ob er seinen Werdegang nicht ganz fassen könnte. Und doch ist da diese Sicherheit, die auf jahrelange Erfahrung beruht. „Man muss ein Grundkonzept haben, in das man neues Wissen integrieren kann.“ Ständig up to date zu sein, das sei anstrengend und spannend zugleich: „Stillstand geht nicht.“ Eine 60-Stunden-Woche, vor allem in den ersten Jahren, war selbstverständlich.

Herzlichkeit statt Starallüren

Irgendwann während unseres Gesprächs kommt HansWilhelm Müller-Wohlfahrt vorbei. Lässig, gesprächig, unkompliziert. Die Strahlkraft, von der Simon Martinello gesprochen hat, wirkt. „Simon ist der Beste!“, meint der Doc, und das ist nicht nur so dahingesagt. Empathie, Überzeugungskraft und ein Gefühl des absoluten Aufgehoben-Seins – das sind die Stärken des 37-Jährigen. Er versteht es, auf die Menschen einzugehen, sie in ihrer Ganzheitlichkeit wahrzunehmen. Und er versteht es auch, ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Simon Martinello hat eine feine und bestimmte Art, und er weiß, was er tut. Auf Erfahrungswerte setzen, nicht einfach ausprobieren. Kleine Teilziele anstreben und auf die mentale Komponente achten. Er weiß, was es heißt, durchzuhalten. Es gab Zeiten, in denen er mit 800 Euro im Monat über die Runden kommen musste, Zeiten, die ihn geprägt und geerdet haben.

Einer seiner prominentesten Patienten war Usain Bolt. Der legendäre Sprinter hatte sich am Sprunggelenk verletzt, die Teilnahme an den Olympischen Spielen im Sommer 2016 stand auf dem Spiel. Simon Martinello hat sich der Herausforderung gestellt, ruhig, gelassen, professionell, zwei Wochen Training auf Jamaika inklusive.

Der Rest ist Geschichte: Usain Bolt war bei der Olympiade 2016 der schnellste 100-Meter-Läufer der Welt und erzielte seine dritte Goldmedaille. „Natürlich pusht einen die Arbeit mit bekannten Personen“, meint Simon Martinello. Gerade eben hat er eine Woche lang mit David Hasselhoff gearbeitet. Es seien aber alle Patienten wichtig, unabhängig von ihrem Bekanntheitsgrad. So wie er das sagt, glaubt man ihm das auch. Keine Starallüren, dafür echte Herzlichkeit. Simon Martinello bringt Spitzensportler wie Robert Lewandowski nach einer Verletzung zurück auf die Siegerspur Unbändiger Wille und Ausdauer

Simon Martinello stammt aus Mühlbach. Er hat das Realgymnasium mit Schwerpunkt Sport in Sterzing besucht. Der Weg bis zum Abschluss war beschwerlich. „Ich war damals wohl nicht der fleißigste Schüler, und ich war auch ein ziemlicher Chaot.“ Irgendwann hat er dann als Privatist die Maturaprüfung absolviert. Seine Freundin Teresa hat ihm Mut gemacht, ihn angespornt. Sie wurde damals zum Angelpunkt in seinem Leben und ist es bis heute geblieben. Seit 2019 ist er mit der Musikwissenschaftlerin verheiratet. Nach der Matura hat er als Erzieher am Vinzentinum in Brixen gearbeitet, aber bald gemerkt, dass das nicht sein Weg sein würde. Er ging nach Wien und schaffte die Aufnahmeprüfung für das Sportstudium. Der Bachelor mit einem Auslandssemester in Spanien, dann das Masterstudium mit dem Schwerpunkt Diagnostik und Training an der Technischen Universität in München, „irgendwie hatte sich der Knoten gelöst.“ Die ersten beruflichen Erfahrungen nach dem Studium hat er bei einem Physiotherapeuten gesammelt. Wertvolle Erkenntnisse für den Sportwissenschaftler: „Wir machen im Unterschied zur

„Wenn ich etwas will und etwas dafür tue, dann schaffe ich das auch“ _

Simon Martinello, Reha-Trainer

Der bekannte Sportmediziner Hans-Wilhelm Müller-Wohlfart und Simon Martinello

t FEINE UND

BESTIMMTE ART:

Simon Martinello versteht es, auf die Menschen einzugehen, sie in ihrer Ganzheitlichkeit wahrzunehmen

Physiotherapie alles in Bewegung.“ Präzise Anweisungen, klar und wohlwollend, korrigierend, wenn notwendig: „Ein guter Reha-Trainer muss wissen, wann er was machen muss.“ Was beim bloßen Zuschauen so leicht wirkt, ist harte Arbeit, für Patient und Trainer gleichermaßen. Und dann wäre da noch der FC Bayern. Seit drei Jahren ist Simon Martinello als Reha- und Präventionstrainer dabei. Er muss flexibel sein, weiß immer erst eine Woche vorher, wie die nächste Woche ausschauen wird, „der Verein hat absolute Priorität.“ Bei jedem dritten Spiel der Mannschaft ist er mit von der Partie. „Man arbeitet auf dieses Spiel hin, eine ganze Woche lang, und freut sich natürlich, wenn die Mannschaft gewinnt.“ Der Druck ist hoch, „wir arbeiten jeden Tag an der Grenze, da darf kein Fehler passieren.“ Und trotzdem macht ihm die Arbeit unglaublich viel Spaß. Der Fußball hatte es ihm immer schon angetan. An die zehn Jahre spielte er in der Jugendmannschaft des FC Südtirol, „den mein Vater ein klein wenig mit aufgebaut hatte.“ Mit dem FC Bayern kam er zunächst als Athletiktrainer für die Jugendmannschaft in Kontakt. Damals hatte er gerade sein Studium abgeschlossen. Vieles ergab sich danach von selbst. Durch Begegnungen mit Menschen wie „dem Doc“, die sein Potential erkannten, durch seinen unbändigen Willen, dazuzulernen, durch seine unerschütterliche Ausdauer. „Man darf nie zufrieden sein.“

BRIXEN

20 Bewerber für Ideenwettbewerb

z Wie bereits berichtet, soll die Sportzone Milland maßgeblich erweitert werden: Die Gemeindeverwaltung möchte die Tennisplätze im Norden der Stadt nach Milland verlegen, und auch die in die Jahre gekommene Eishalle soll dort neu errichtet werden. Die Gemeinde Brixen hat bei großen Vorhaben stets einen Ideenwettbewerb initiiert – so auch im Fall des „Sport- und Freizeitparks Brixen-Milland“. Nach erfolgtem Auswahlverfahren trafen sich Ende Oktober der Wettbewerbskoordinator Wolfgang Meraner und die 20 ausgewählten Bewerber zum Lokalaugenschein und Kolloquium in Milland. Nach der Begehung des Areals zogen sich die Beteiligten zurück, um im Detail das Projekt zu besprechen. Die Bewerber haben nun für die Projektvorschläge mit Planungsunterlagen und Modell etwa drei Monate Zeit; die Öffnung der Pakete wird voraussichtlich am 21. Februar 2022 erfolgen. Zur Bewertung wurde eine eigene Kommission ernannt, der Landschaftsarchitekt Klaus Klaas Leonhart, Städteplaner Andreas Boschetti, Bürgermeister Peter Brunner, Stadtrat Andreas Jungmann sowie der Leiter der technischen Dienste der Gemeinde Brixen, Alexander Gruber, angehört. wv

BRIXEN

In der Europaleague angekommen

Foto: Oskar Zingerle

z Angelika Weichsel Mitterrutzner aus Vahrn ist seit wenigen Wochen die neue Vizepräsidentin der europäischen Föderation der katholischen Familienverbände (FAFCE). Gemeinsam mit Priska Theiner wird Mitterrutzner die nächsten Jahre den Katholischen Familienverband Südtirol vertreten. Die FAFCE-Mitgliedsverbände trafen sich Ende Oktober in Straßburg zu einer dreitägigen Konferenz mit Vorträgen, bei der unter anderem Kontakte zu hochrangigen Persönlichkeiten geknüpft werden konnten. Zusammen mit der Weltunion der katholischen Familienverbände und mit der Ständigen Vertretung des Heiligen Stuhls im Europarat veranstaltete die FAFCE eine Konferenz zum Thema „Ökologie der Familie und ganzheitliche Entwicklung“. FAFCE-Präsident Vincenzo Bassi wies in seinem abschließenden Plädoyer auf die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rolle von Familien mit Blick auf die Zukunft Europas hin: „Es gibt keine nachhaltige Entwicklung ohne generationenübergreifende Solidarität – und es gibt keine generationenübergreifende Solidarität ohne ein Gleichgewicht der Generationen.“ Die gebürtige Münchnerin Angelika Mitterrutzner engagiert sich seit 1990 ehrenamtlich im Katholischen Familienverband Südtirol (KFS); seit 2013 ist sie deren Präsidentin. oz

kurz notiert

Führungswechsel beim Kiwanis Club Brixen: Eva Oberlechner ersetzt den scheidenden Präsidenten Stefan Rottonara, der im Vorstand bleibt. Werner Kusstatscher, Sonya Gschliesser, Karlheinz Plaseller, Norbert Verginer, Michael Reifer, Franz Sparber sowie Martin Ogriseg vervollständigen den Vorstand. Bei der Ortsversammlung der HGV-Ortsgruppe Vahrn wurde Alex Clara als Obmann bestätigt. In den Ortsausschuss wurden Johanna Huber, Raimund Oberhofer, Robert Burger, Peter Niedermair, Theresia Senn und Daniel Niederstätter gewählt. Ewald Rogen wurde von der HGV-Ortsgruppe Mühlbach/ Vintl als Obmann bestätigt. Ihm zur Seite stehen im Ortsausschuss Simon Stolz, Felix Erlacher, Evelyn Gruber, Melanie Leitner, Harald Fischnaller, Jonas Oberhammer, Manfred Silginer und Andreas Strobl.

Ooops mein Hoppala

Johannes Calderisi, Brixen Brixen

Feuriges Unterfangen

Als passionierter Saunagänger bin ich während meiner Heimatbesuche regelmäßig in Brixens Erlebnisbad anzufinden. Besonderen Spaß bereiten mir die Aufgüsse, die ich hobbymäßig selbst durchführe. Eines Nachmittags bereitete ich mich für eine weitere schwungvolle Performance vor, um die gut besuchte Sauna mit einem meiner Aufgüsse zu beglücken. Wie gewohnt, hatte ich dafür mehrere Handtücher mit dabei, die ich während der Vorbereitung neben mich legte, bevor ich mit dem Aufguss begann. Wenige Minuten nach Beginn – ich wedelte beschwingt mit einem Handtuch, um den Wasserdampf in der Sauna zu verteilen – breitete sich schleichend ein seltsamer Geruch in der Sauna aus. Auf der Suche nach der Ursache bemerkte ich, dass eines meiner abgelegten Handtücher langsam zu kokeln begann – ich hatte es offensichtlich zu nahe am Ofen liegengelassen! Mit einer schwungvollen Bewegung beförderte ich das mittlerweile rauchende Handtuch vor den Augen der entgeisterten Besucher aus der Sauna – und fuhr dann unberührt mit meinem Aufguss fort. The show must go on!

Leser kochen für Leser

Sandras Flammkuchen

> Zutaten 300 g Mehl 200 ml Wasser 2 EL Öl 200 g Crème fraîche 1/2 Zwiebel 100 g Speckwürfel Prise Salz, Pfeffer, Muskat

> Zubereitung Mehl, Wasser, Salz und Öl in eine Schüssel geben und gut durchkneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht. 15 Minuten zugedeckt ruhen lassen. Die Zwiebel fein schneiden, die Crème fraîche mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Nicht zu viel salzen, da der Speck sehr würzig ist! Den Backofen auf 220 Grad vorheizen, den Teig auf Backpapier ausrollen und auf das Backblech legen. Die Crème fraîche auf dem Teig verstreichen, die Zwiebel und Speckwürfel darauf verteilen und im Ofen für etwa 15 Minuten backen.

Seit einigen Wochen schreibt Sandra Steinegger als freie Redakteurin für die „Brixner“-Redaktion. Ihr Lieblingsrezept ist eine Spezialität aus dem Elsass, die als schnelle Alternative zur Pizza wunderbar schmeckt.

LAMMento

Fünfmal links, fünfmal rechts

„Wir sollten uns sicherheitshalber testen, bevor wir jetzt ordentlich losfeten, sicher ist sicher!“, sagt der Franz, während er seinen GeburtstagsProsecco feierlich in die Höhe stemmt, „weshalb ich uns ein Test-Set besorgt habe!“ Nun, sag ich, wir sind aber zu dritt, und du hast nur ein einziges Test-Set? „Ach sooo“, sagt der Franz, „daran hab ich nicht gedacht. Ich hätte sollen für jeden von uns eines besorgen?“ Nun, sag ich kopfschüttelnd, eigentlich schon, denn wie soll das sonst vor sich gehen? „Idee!“, sagt der Franz, „wir könnten alle dasselbe Stäbchen nehmen. Sollte es dann negativ aufscheinen, ist alles gut, und sollte es positiv aufscheinen, wissen wir zumindest, dass einer von uns positiv ist!“ Ausgezeichnete Idee, sag ich grinsend, und Frieda nickt anerkennend, stellt ihr bereits halbleeres Prosecco-Glas ab, holt das Stäbchen aus der Verpackung und beginnt, in ihrer Nase wild zu drehen, fünfmal links, fünfmal rechts, worauf sie mir demonstrativ das Stäbchen reicht, und auch ich, fünfmal links, fünfmal rechts, und danach der Franz in seiner Nase, fünfmal links, fünfmal rechts. Ich zaudere. Was, wenn einer von uns nun positiv ist? „Dann müssen wir uns eben der Reihe nach PCR-testen, bis wir den Positiven gefunden haben“, sagt der Franz, „wenn wir Glück haben, ist es Frieda, denn dann können wir beide auf den unangenehmen PCR verzichten“. Aha, sag ich, und warum? „Schau, wenn Frieda positiv ist, sind wir es spätestens jetzt auch, ist doch logisch, oder?“ Russisches Roulette 2021, for extreme dummies.

VERTRÄGE IMMOBILIENVERMITTLUNG ERBSCHAFTEN SCHÄTZUNGEN UNTERNEHMENS- UND HOFÜBERGABEN

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Willi Furlan, Brixen

Ein Leserbrief zum Leserbrief im „Brixner“ Nr. 381, S. 30, und zum Editorial im „Brixner“ Nr. 380, S. 3

„Akzeptanz“

Zunächst möchte ich Johann Leitner, der den Leserbrief in der letzten Ausgabe geschrieben hat, gratulieren. Leider ist es ein allseits bekanntes Problem, dass die Berichterstattung der Medien zum Thema Corona mehr als nur einseitig ist. Es wäre sinnvoll gewesen, mehrere Menschen zu befragen, um auch die Meinung der Green-Pass-Skeptiker ernst zu nehmen und auch zu veröffentlichen. Dazu möchte ich auch auf den Kommentar von Herrn Vontavon aus der Ausgabe Nr. 380 auf Seite 3 eingehen. Schön und gut wenn Sie den „Brixner“ für die Veröffentlichung Ihrer eigenen Meinungen nutzen, aber ich frage mich, ob Sie die Spaltung der Gesellschaft wirklich auf allerniedrigstem Niveau schüren und unterstützen wollen? Erstens ist es nicht leise um die Impfgegner geworden, sondern es wird schlicht und einfach nicht darüber berichtet. Denn, wie die stagnierenden Impfzahlen zeigen, haben sich nicht alle der „freiwilligen“ Impfung unterzogen. Außerdem liegt es nicht allein an den Ungeimpften, dass die Pandemie noch nicht beendet ist, denn diese Menschen werden regelmäßig getestet, und wie Ihnen bekannt sein dürfte, sind auch Geimpfte weiterhin ansteckend. Des weiteren finde ich an Ihrem Kommentar interessant, dass Sie die Beweggründe der Ungeimpften anscheinend nicht verstehen und provokativ schreiben, dass es eine Pandemie der Ungeimpften ist, dann aber zurückrudern und die Leser auffordern, Verständnis für die Zweifel der Impfgegner zu zeigen, um im nächsten Satz den Impfgegnern aber an den Kopf zu werfen, sie sollen über ihren Schatten springen und zugeben, dass sie eventuell falsch lagen. Wer sagt denn, dass es bei diesem Thema richtig oder falsch gibt? Es gibt immer ein Pro und Contra, und so soll es auch sein. Und das muss akzeptiert werden, von beiden Seiten.

Anm. d. Red.: Zum ersten Teil Ihres Leserbriefs die Wiederholung dessen, was wir Herrn Leitner bereits geantwortet haben: Wir befragen in der Rubrik „Umfrage“ immer nur acht Personen – nach dem Zufallsprinzip eben, das nicht zu vergleichen ist mit repräsentativen Umfragen. Würden wir mehr Leute befragen, würden sich die „Gelöschten“ zu Recht die Frage stellen, warum wir gerade sie nicht berücksichtigt haben. In der Theorie ist Ihr Wunsch, mehrere Menschen zu befragen und dann je nach Volksmeinung eine Auswahl zu treffen, also stimmig, aber leider nicht praktikabel, denn in diesem Fall müssten wir ja immer wissen, wie die Volksmeinung aussieht. Und nun zu Ihrer Aussage, dass die Medien die Spaltung der Gesellschaft schüren würden: Lieber Herr Furlan, bitte richten Sie diesen Vorwurf an sämtliche Pseudo-Wissenschaftler und Telegram-Virenexperten. Diese Leute sind es, die die Verantwortung für die Zerrissenheit der Bevölkerung zu tragen haben. Manchmal bekommen wir E-Mails mit verschiedenen Youtube-Links, die „uns die Augen öffnen“ sollen, und ich mache mir die Mühe, diese Videos auch anzuschauen. Aber ich schau mir auch die Quellen an, mache eine Recherche zu den Kompetenzen der jeweiligen Personen, die in diesen Videos vorkommen und dabei die Erkenntnisse der Wissenschaft vollkommen ignorieren. Nach Ihrer Logik müssten die klassischen Medien auch diesen Leuten redaktionellen Raum schenken. Wir tun das nicht, weil wir sehr verantwortungsbewusst mit der heutigen Situation umgehen wollen. Und zu guter Letzt, einfach zum Nachdenken: Können Sie sich das Ausmaß des Dramas vorstellen, das wir heute hätten, wenn wir alle Impfskeptiker wären?

Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info

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