Klassische Klangwolke 23 | 16.09.2023

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Muse,

Täterin Opfer,

16. SEPTEMBER 2023

INTERNATIONALES BRUCKNERFEST LINZ 2023

AUFBRUCH
„DAS EWIG-WEIBLICHE ZIEHT UNS HINAN.“

Klassische Klangwolke 23

präsentiert von SPARKASSE OÖ & LINZ AG

Muse, Opfer, Täterin

Samstag, 16. September 2023, 19:30 Uhr Großer Saal, Brucknerhaus Linz

Programm

Václav Pichl (1741–1805)

Sinfonie (Melpomene) B-Dur, Z. 14 (vor 1775)

I Allegro von brio

II Andante arioso – poco vivace

III Minuetto und Trio

IV Finale: Allegro

Carl Ditters von Dittersdorf (1739–1799)

Sinfonie (Die Rettung der Andromeda durch Perseus) F-Dur, Nr. 4 aus: Zwölf Sinfonien nach Ovids Metamorphosen, Kr. 76 (1781)

I Adagio non molto

II Presto

III Larghetto

IV Finale: Vivace – Tempo di Minuetto

– Pause –

Georg Anton Benda (1722–1795)

Medea. Ein mit Musik vermischtes Drama, L. 477 (1775, rev. 1784)

umrahmt von Auszügen aus: Christa Wolf (1929–2011)

Medea. Stimmen. Roman (1996)

Konzertende ca. 22:00

Brucknerhaus-Premiere

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Brucknerhaus-Debüt

Besetzung

Xenia Löffler | Oboe

Meike Droste | Medea

Cecilia Pérez | Die Hofmeisterin

Lukas Weiss | Jason

Florian Winkler, Tobias Pointner (Mitglieder der St. Florianer Sängerknaben) | Medeas Söhne

Akademie für Alte Musik Berlin

Bernhard Forck | Konzertmeister/Violine 1

Gudrun Engelhardt, Eduard Kotlyar, Kerstin Erben, Thomas Graewe | Violine 1

Elfa Rún Kristinsdóttir, Dörte Wetzel,

Erik Dorset, Javier Aguilar Bruno | Violine 2

Clemens-Maria Nuszbaumer,

Sabine Fehlandt, Semion Gurevich | Viola

Katharina Litschig, Antje Geusen | Violoncello

Walter Rumer | Kontrabass

Raphael Alpermann | Cembalo

Christoph Huntgeburth, Andrea Theinert | Flöte

Xenia Löffler, Michael Bosch | Oboe

Christian Beuse, Eckhard Lenzing | Fagott

Erwin Wieringa, Emmanuel Frankenberg | Horn

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Antike Weiblichkeit: inspirierende Muse, religiöses Opfer, emotionale Täterin

Europas kulturelle Wurzeln liegen in der griechischen Antike. Die Verbindungen zu ihr waren niemals gänzlich unterbrochen, auch wenn erst die italienische Renaissance die antike Mythologie und ihre Figuren im großen Stil für die Kunst fruchtbar machte. Aber nicht nur Maler*innen und Bildhauer*innen bedienten sich ihrer, auch Komponist*innen ließen sich von mythologischen Themen inspirieren. Drei Werke aus dem 18. Jahrhundert stehen stellvertretend dazu heute auf dem Programm.

KATHARTISCHER TRAGÖDIENGESANG DER MELPOMENE

Den Anfang macht die Sinfonie B-Dur Z.14 mit dem Beinamen Melpomene von Vàclav Pichl. 1741 im böhmischen Bechyně geboren, wirkte er zunächst als Geiger am Jesuitenseminar in Prag, wo er auch Philosophie, Theologie und Jura studierte. 1765 holte ihn Carl Ditters von Dittersdorf als Geiger nach Großwardein, dem heutigen Oradea in Rumänien. Vier Jahre später kehrte Vàclav Pichl zunächst nach Prag zurück, bevor er 1770 Geiger am Kärntnertortheater in Wien wurde. Von 1775 an wirkte er fast zwanzig Jahre lang als Kapellmeister bei Erzherzog Ferdinand Karl in Mailand. Über Monza, wo er Musikdirektor der dortigen Oper wurde, kehrte er 1796 nach Wien zurück. 1805 erlitt er während eines Konzerts einen Schlaganfall, an dem er auch verstarb. Sein umfangreiches Œuvre, das Bühnen-, Vokal- und Instrumentalmusik umfasst, wird auf rund 900 Kompositionen geschätzt, vieles davon gilt allerdings als verschollen.

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7 Vàclav Pichl. Komponist und Geiger
Vàclav Pichl, Büste von Bohumil Dobiáš sr. an seinem Geburtshaus in Bechyně

Carl Ditters von Dittersdorf

Sinfonie F-Dur, Kr 76 Die Rettung der Andormeda durch Perseus

Die Beschäftigung mit der griechischen Mythologie hinterließ in seinem Werk deutliche Spuren. Neun seiner Sinfonien sind nach den Musen, den Schutzgöttinnen der Künste, benannt. Melpomene, die der heute Abend erklingenden Sinfonie ihren Namen gab, ist die Muse der Tragödie. Das mag angesichts der schwungvollen Tempi dieser Sinfonie für Oboen, Hörner und Streicher sowie der Dominanz von Dur-Tonarten überraschen. Doch wird Melpomene die Fähigkeit zugeschrieben, mit ihrem Gesang – ihr Name bedeutet übersetzt „die Singende“ – den menschlichen Geist von Trauer und Leid zu befreien.

Keinerlei Schatten fällt auf die Exposition des ersten Satzes, einem beschwingten Allegro con brio, das nur in der Durchführung kurze Eintrübungen in Moll erfährt. Auch im folgenden Andante arioso herrscht eine helle Atmosphäre vor, nur zweimal streift die Musik dunklere Gefilde. Der tänzerische Charakter des Menuetts samt Trio ist zwar gegeben, scheint aber durch Wendungen nach Moll mitunter gebrochen. Auf den nahezu nachdenklich stimmenden Satz folgt ein beschwingtes Finale, das zwar auch auf Moll-Klänge nicht ganz verzichtet, diese aber weitaus subtiler einsetzt als die Sätze davor.

„NIMM MICH MIT, FREMDER“

Ein Zeitgenosse und Wegbegleiter von Václav Pichl war Carl Ditters von Dittersdorf, 1739 in Wien geboren. Christoph Willibald Gluck nahm ihn 1763 mit nach Italien, wo er als Geigenvirtuose große Erfolge feierte. 1765 trat er eine Stelle als Dritter Kapellmeister des Bischofs Adam Patachich in Großwardein an. Ähnliche Positionen nahm er im mährischen Jauernig sowie im niederschlesischen Oels, heute Oleśnica, ein. 1799 ist er in Neuhof in Böhmen gestorben. Dittersdorf, vom Kaiser geadelt und mit dem päpstlichen Orden vom Goldenen Sporn ausgezeichnet, war ein überaus produktiver Komponist. Er schrieb 32 Opern beziehungsweise Singspiele, mehrere Oratorien, zahlreiche Sinfonien, Solokonzerte sowie Kammermusik.

Mit Václav Pichl, den er als Geiger nach Großwardein berief, verband ihn nicht nur eine Freundschaft, sondern offenkundig auch ein Interesse, das im Programm des heutigen Abends besonders sichtbar

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wird: mythologische Themen der Antike in ihre Kompositionen einzuweben. Dies geschah bei Dittersdorf noch häufiger als bei Pichl, wie ein Blick in sein Werkregister offenbart. Dittersdorfs Sinfonie

F-Dur Kr. 76 (Die Rettung der Andromeda durch Perseus) stellt eine von zwölf Sinfonien dar, die er nach Ovids Metamorphosen komponierte, wovon sechs zur Gänze erhalten sind. Das für zwei Oboen, zwei Hörner und Streicher komponierte Stück entstand 1781 und wurde öffentlich erstmals in Wien aufgeführt. Die ihr zugrundeliegende Geschichte handelt von Perseus, der die zum Opfer bestimmte und an einen Felsen gekettete Andromeda entdeckt. Von ihrem Anblick bezaubert, eilt er zu ihren Eltern Kepheus und Kassiopeia und bietet ihnen an, Andromeda zu retten, sofern sie seiner Hochzeit mit ihr zustimmen. Nach deren Einwilligung schreitet er zur Tat und befreit Andromeda. Sie dankt ihm mit den Worten: „Nimm mich mit, Fremder, als Dienerin, wenn du willst, oder Gattin oder Sklavin.“

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Carl Ditters von Dittersdorf Sinfonie F-Dur, Kr 76 Die Rettung der Andormeda durch Perseus Carl Ditters von Dittersdorf, Lithographie von Heinrich Eduard Winter, 1816

Die Sinfonie besteht aus vier Sätzen. Im ersten werden zwei Themen über pulsierenden Streicherfiguren vorgestellt. In der Durchführung stehen sich Oboen und Streicher in einem Dialog antagonistisch gegenüber, um sich erst in der Reprise zu verbinden. Auf Kontrasten ist der zweite Satz aufgebaut, vor allem im Bereich der Artikulation, der im weiteren Verlauf eine dramatische Steigerung erfährt. Das Larghetto stellt den dritten Satz dar, der sich – verglichen mit den anderen Sätzen – besonders schwermütig gibt. Diese Wirkung entsteht durch das betont langsame Tempo, Harmonien in Moll, und Seufzerfiguren. Das dramatische Finale mündet schließlich in einen höfischen Tanz, Ausdruck des Festes, mit dem die Rettung Andromedas gefeiert wird.

BITTER-SCHÖN ERGREIFEND, PROGRESSIV UND MELODRAMATISCH

Ein bedeutender Komponist des 18. Jahrhunderts war Georg Anton Benda, der 1722 im böhmischen Alt-Benatek an der Iser geboren wurde. 1742 verließ er mit seiner Familie Böhmen. In Potsdam und Berlin lernte er die aufklärerische Musikästhetik kennen. Er war Mitglied der Hofkapelle von Friedrich II., wo er Carl Philipp Emanuel Bach kennenlernte, dem er zeitlebens in Freundschaft verbunden blieb. 1750 wurde Benda Hofkapellmeister in Gotha. 1774 bat ihn der Schauspieler und dramatische Dichter Johann Christian Bandes um die Vertonung eines Librettos zu Ariadne auf Naxos, was den Auftakt einer Reihe von Melodramen bildete, die Bendas Ruhm begründeten. Beim Melodram handelt es sich um ein Bühnenstück mit Musik, zu dem nicht gesungen, sondern der Text von Schauspieler*innen gesprochen wird. Bendas Ariadne war derart erfolgreich, dass er innerhalb von drei Jahren fünf weitere Bühnenstücke vertonte, darunter Medea, das jahrzehntelang in mitteleuropäischen Theatern zu sehen war. 1775 entstand die erste Fassung, die der Komponist musikalisch jedoch knapp zehn Jahre später stark überarbeitet hat. In dieser Version wurde das Werk 1784 in Mannheim uraufgeführt.

Das Libretto des Melodrams Medea L. 477 stammt von Friedrich Wilhelm Gotter und das Stück gilt als modellhaft für dieses Genre. Nicht zuletzt dank Benda wurde das Melodram im späten 18. Jahrhun-

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dert zur Mode. Zu seinen Bewunderern zählte auch Wolfgang Amadé Mozart. „[...] in der that – mich hat noch niemal etwas so surprenirt! “, schrieb er am 12. November 1778 aus Mannheim an seinen Vater, begeistert von einer musikalischen Gattung, in der „nicht gesungen, sondern Declamirt wird [...] – bisweilen wird auch unter der Musique gesprochen, welches alsdann die herrlichste wirckung thut; –was ich gesehen war Medea von Benda – er hat noch eine gemacht, Ariadne auf Naxos, beӱde wahrhaft – fürtreflich.“ Die Popularität des Melodrams nahm Ende des 18. Jahrhunderts zwar deutlich ab, jedoch erfreuten sich Bendas Stücke bis in das 19. Jahrhundert hinein großer Beliebtheit. Darüber hinaus fand das Melodram auch Eingang in die Oper. Ludwig van Beethovens Fidelio und Carl Maria von Webers Der Freischütz sind dafür die berühmtesten Beispiele.

Das Melodram ermöglicht tiefe Einblicke in Medeas Denken und inneres Empfinden. Die seelischen Verletzungen, die sie erfuhr, der Schmerz über den Verlust der eigenen Kinder, Sorgen über ihr Ansehen in der Welt, ihre innere Zerrissenheit und nicht zuletzt das Aufkeimen von Rachegedanken, all das macht das Wechselspiel von Musik und gesprochenem Wort unmittelbar verständlich. Medeas inneres Erleben spiegelt sich auch auf der instrumentalen Ebene dieses Melodrams wider. Tänzerische Passagen stehen dabei dramatischen Ausbrüchen gegenüber, die in ihrer sinfonischen Kraft und Intensität überraschen, ist man doch gewohnt, solche Klänge erst einige Jahrzehnte später zu verorten.

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Georg Anton Benda Medea Georg Anton Benda, anonymes, undatiertes Porträt

Meike Droste

Sprecherin

Meike Droste studierte an der Otto-Falkenberg-Schule in München Schauspiel. Parallel dazu stand sie bereits auf der Bühne der Salzburger Festspiele und der Münchner Kammerspiele. Claus Peyman holte sie ans Berliner Ensemble, nach zwei Jahren zog es sie ans Schauspielhaus Zürich, worauf acht Jahre am Deutschen Theater Berlin folgten, in denen sie mit Theatergiganten wie Gotscheff, Zadek, Thalheimer und Gosch arbeitete. Für ihre herausragende Darstellung der Mascha in Anton Tschechows Die Möwe wurde sie 2009 mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet.

Neben ihrer Theaterkarriere begann Meike Droste für den Film zu arbeiten. So stand sie 2007 erstmals für den Kinofilm Baching vor der Kamera. Ab 2008 wurde sie als Kommissarin Bärbel Schmied in der TV-Krimireihe Mord mit Aussicht bekannt. Die komödiantische Serie entwickelte sich zu einem preisgekrönten Publikumserfolg. Nach verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen folgte 2016 die eigene ARD-Reihe Frau Timme sucht das Glück. Darüber hinaus ist sie auch immer wieder in Hochkarätern auf der Bühne zu erleben, unter anderem als Fausts Gretchen bei der Wiedereröffnung der Staatsoper Unter den Linden in Berlin 2017.

Zu ihren letzten Arbeiten gehören die Spielfilme Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm, Enfant terrible, der 2020 nach Cannes eingeladen wurde, die ZDF-Dramaserie Deutscher und Der Kommissar und die Wut. 2021 und 2023 war sie in Folge 2 (Umzugschaos) und 3 (Vaterfreuden) der TV-Serie Das Leben ist kein Kindergarten zu sehen. 2022 wirkte sie an der Performance Ménage de la maison von Olaf Nicolai im Minsk – Kunsthaus in Potsdam mit. Im Januar 2023 eröffnete sie das interdisziplinäre Musik Festival INS OFFENE..! im Kühlhaus Berlin. Im Juli startete die zweite Staffel der ZDF-Serie Wendehammer mit Meike Droste in einer der Hauptrollen. Für 2023 hat sie sich zudem als Ziel gesetzt, selbst Regie zu führen.

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Biographie
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Cecilia Pérez

Schauspielerin

Cecilia Pérez ist in Basel in der Schweiz geboren und dort aufgewachsen. Von 2017 bis 2021 absolvierte sie ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Während ihres Studiums spielte sie unter anderem in Tod und Wiederauferstehung der Welt meiner Eltern in mir von Nis-Momme Stockmann in der Regie von Matthias Rippert und in dem Bewegungsprojekt Die verschwundene Klasse in der Regie von Stephan Hintze, das 2020 beim Festival International Des Ecoles Supérieures d’Art Dramatique den Grand Prix gewann. Sie wirkte in zwei Produktionen des Staatstheaters Braunschweig mit, die letzte in der Regie des Kollektivs krügerXweiss. Cecila Pérez ist Preisträgerin des Schauspiel-Wettbewerbs Migros-Kulturprozent 2018 und Förderpreisträgerin der Armin Ziegler Stiftung 2019. Seit der Spielzeit 2021/22 ist sie Mitglied des Schauspielensembles am Landestheater Linz.

14 Biographie

Lukas Weiss Schauspieler

Lukas Weiss wurde in Wels geboren. Sein Schauspielstudium absolvier te er an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. 2016 wurde er mit dem Fideliopreis in der Sparte „Kreation“ ausgezeichnet. In der Spielzeit 2018/19 führte ihn sein Erstengagement ans Landestheater Linz. In den Spielzeiten 2019/20 bis 2022/23 war er als freier Schauspieler unter anderem am WERK X und am Kosmos Theater in Wien, am Schauspielhaus Salzburg, an der Opéra National de Montpellier, am Burgtheater in Wien und am Stadttheater Klagenfurt tätig. Vor der Kamera arbeitete er mit Regisseuren wie David Schalko und Sebastian Brauneis zusammen. Filme, in denen er mitwirkte, wurden mehrmals auf der Diagonale gezeigt und ausgezeichnet. Am Brucknerhaus Linz war Lukas Weiss zuletzt als Eugen in Emmerich Kálmáns Die Csárdásfürstin zu sehen. Ab der Spielzeit 2023/24 ist er Ensemblemitglied am Theater Phönix in Linz.

15 Biographie

Xenia Löffler

Xenia Löffler hat sich mit einem unverwechselbaren Oboenklang und überzeugenden Interpretationen einen hervorragenden Ruf erworben. Seit 2001 ist sie Mitglied und Solo-Oboistin der Akademie für Alte Musik Berlin und tritt als Solistin und Kammermusikerin auch mit anderen Ensembles und Orchestern weltweit auf. An der Schola Cantorum Basiliensis ausgebildet, ist ihr die Erforschung von unbekanntem Oboenrepertoire ein besonderes Anliegen. Inzwischen liegen zahlreiche

Solo-CDs vor. Auch mit dem von ihr mitgegründeten Amphion Bläseroktett spielte sie neun CDs ein und war bei internationalen Festivals zu Gast. Ihrer kammermusikalischen Leidenschaft geht sie zudem mit Musiker*innen wie Isabelle Faust, Maurice Steger, Vittorio Ghielmi und Václav Luks nach. Xenia Löffler ist künstlerische Leiterin der Sommerakademie Neuburg an der Donau und betreut die Klasse für historische Oboen an der Universität der Künste Berlin.

16 Biographie
Oboe

Bernhard Forck Violine

Bernhard Forcks Violinstudium an der Hochschule für Musik Hanns

Eisler Berlin folgte ein Engagement beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, beides begleitet von einem ausgeprägten Interesse für Alte Musik, das ihn unter anderem zu Nikolaus Harnoncourt an das Mozarteum Salzburg brachte. Seine Mitgliedschaft in der Akademie für Alte Musik Berlin, wo er einer der Konzertmeister ist, steht in der Konsequenz seiner intensiven Beschäftigung mit historischer Aufführungspraxis. Gemeinsame Tourneen führten ihn in alle Kontinente. Seiner solistischen Karriere kommt er insbesondere als Mitglied der Berliner Barock Solisten nach. Um sich auch der späteren Musik, insbesondere jener der Neuen Wiener Schule zu widmen, gründete er 1995 das Manon Quartett. Über viele Jahre arbeitete Bernhard Forck mit dem Händelfestspielorchester Halle eng zusammen, von 2007 bis 2019 war er dessen musikalischer Leiter.

17 Biographie

Akademie für Alte Musik Berlin

1982 in Berlin gegründet, gehört die Akademie für Alte Musik Berlin (kurz Akamus) heute zur Weltspitze der historisch informiert spielenden Kammerorchester und kann auf eine beispiellose Erfolgsgeschichte verweisen. Ob in New York City oder Tokio, London oder Buenos Aires: Akamus ist ständiger und vielgefragter Gast auf den wichtigsten europäischen und internationalen Konzertpodien. Tourneen führen das Orchester regelmäßig in die USA und nach Asien. Im Kulturleben seiner Heimatstadt Berlin ist Akamus ein zentraler Pfeiler. Seit mehr als 35 Jahren gestaltet das Orchester eine Abonnement-Reihe im Konzerthaus Berlin. Das musikalische Herz von Akamus schlägt aber auch für das Musiktheater: An der Staatsoper Unter den Linden in Berlin widmet sich das Ensemble seit 1994 regelmäßig der Barockoper. Akamus musiziert unter der wechselnden Leitung seiner Konzertmeister Bernhard Forck und Georg Kallweit sowie ausgewählter Dirigent*in-

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Biographie

nen. Besonders mit René Jacobs verbindet das Ensemble eine langjährige künstlerische Partnerschaft. Darüber hinaus leiteten in jüngster Zeit Emmanuelle Haïm, Bernard Labadie, Paul Agnew, Rinaldo Alessandrini, Diego Fasolis, Fabio Biondi und Christophe Rousset das Orchester. Die mittlerweile rund hundert Aufnahmen des Ensembles wurden mit allen bedeutenden Preisen ausgezeichnet, darunter Grammy Award, Diapason d‘Or, Gramophone Classical Music Award, Edison Award, MIDEM Classical Award, Choc de l‘année sowie der Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik. 2006 erhielt das Orchester den Georg-Philipp-Telemann-Preis der Stadt Magdeburg, 2014 die Bach-Medaille der Stadt Leipzig. Zuletzt erschienen auf CD Mozarts Krönungsmesse mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Howard Arman sowie Händels Coronation Anthems mit dem RIAS Kammerchor unter der Leitung von Justin Doyle.

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Biographie
ab 200 jahre
#antonbruckner2024
anton-bruckner-2024.at

Kent Nagano | Dirigent

MO 1 JÄN 17:00

NEUJAHRSKONZERT

Eröffnungskonzert mit dem Bruckner Orchester Linz A. Bruckner: Scherzi aus der ‚Nullten‘ und ‚Neunten‘ u. a.

SA 23 MÄR 18:30 GROSSER

ZUBIN MEHTA & WIENER

PHILHARMONIKER

Festkonzert zum 50-Jahr-Jubiläum des Brucknerhauses Linz mit Bruckners ,Siebenter‘

DI 10 SEP 19:30

GROSSER SAAL

DO 19 SEP 19:30

GROSSER SAAL

FR 4 OKT 19:30

GROSSER SAAL

PHILIPPE HERREWEGHE & ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES

Übersteigern – Bruckners

,Achte‘ im Originalklang

CHRISTIAN THIELEMANN & WIENER

PHILHARMONIKER

Bruckners ,Erste‘

KENT NAGANO & CONCERTO KÖLN

Verklären – Bruckners

,Vierte‘ im Originalklang

21 Karten und Info: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at
HIGHLIGHTS BRUCKNER-JAHR 2024
GROSSER SAAL
Markus Poschner | Dirigent Philippe Herreweghe | Dirigent
SAAL
Zubin Mehta | Dirigent Christian Thielemann | Dirigent

VORSCHAU : Sonntagsmatineen in der Saison

Martin Haselböck & Orchester Wiener Akademie

Sinfonisches Selbstbewusstsein

Sonntag, 8. Oktober 2023, 11:00 Uhr

Großer Saal, Brucknerhaus Linz

Werke von Emilie Mayer, Amanda Röntgen-Maier, Louise Farrenc

Alina Pogostkina | Violine Orchester Wiener Akademie

Martin Haselböck | Dirigent

Karten und Info: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerfest.at

Herausgeberin: Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH, Brucknerhaus Linz, Untere Donaulände 7, 4010 Linz

CEO: Mag. Dietmar Kerschbaum, Künstlerischer Vorstandsdirektor LIVA, Intendant Brucknerhaus Linz; Dr. Rainer Stadler, Kaufmännischer Vorstandsdirektor LIVA

Leiter Programmplanung, Dramaturgie und szenische Projekte: Mag. Jan David Schmitz

Redaktion: Peter Blaha | Der Text von Miriam Lisa Ljubijankic ist ein Originalbeitrag für dieses Programmheft.

Biographien & Lektorat: Romana Gillesberger | Gestaltung: Pamela Stieger, Anett Lysann Kraml, Lukas Eckerstorfer | Abbildungen: U. Arens (S. 18–19), M. Creutziger (S. 21 [4. v. o.]), D. M. Deuter (S. 16), R. Fietzek (S. 13), M. Hendryckx (S. 21 [3. v. o.]), M. Hofer (S. 22), C. Kalaschnikow (S. 14), T. Pewal (S. 15), M. Rittershaus (S. 21 [2. v. o.]), G. Senger (S. 17), Shutterstock (S. 1), S. Veranes (S. 21 [5. v. o.]), V. Weihbold (S. 21 [1. v. o.])

Programm-, Termin- und Besetzungsänderungen vorbehalten

LIVA – Ein Mitglied der Unternehmensgruppe Stadt Linz

2023/24

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Mit unserer eigenen Hammerkopfproduktion entfesseln wir das volle tonliche Spektrum unserer Flügel und Klaviere –eine Kunst, die Leidenschaft, Erfahrung und Disziplin erfordert. www.bechstein-linz.de

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