Till Lenecke
HIDDEN AND LOST PLACES
INHALT
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1| ALTONA-ALTSTADT Blick auf die Tankstelle Jungnickel 53O 33'22,5''N 09O 57'08,8''O Aufnahmedatum: 2011 Gählerstraße 15. Dritter Stock Mitte. 40 m2 für 297 Euro warm. Blick aus dem Fenster meiner Wohnung. Von hier aus begann ich meine Umgebung zu dokumentieren, Fotos und Zeichnungen von Gebäuden zu machen, welche bald verschwinden sollten. Mich störte es, wenn sich in meiner Umgebung etwas veränderte. Ich wollte mit Fotos und etwas später mit Zeichnungen dagegen anwirken. In privatem Rahmen. Ganz für mich alleine.
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Mörderhaus 53O 54'46,0''N 09O 94'59,1''O Aufnahmedatum:1998 Das Mörderhaus war ein Ensemble aus drei unterschiedlichen Gebäuden, welche einen Block gebildet haben. Im mittleren Gebäude soll ein Obdachloser tot in einer verwahrlosten Wohnung gefunden worden sein. Links im Bild in den schwarzweiß belassenen Häusern befindet sich der Schellfischposten. Seit jeher bekannt als typische Seemannskneipe. Schlüssig, denn die Seemannsmission ist nur einen Steinwurf entfernt. Auch ist der »Posten« bekannt als Standort der bekannten NDR-Sendung »Inas Nacht«. Auf dem Grundstück des Ensembles erhebt sich heute ein Apartmenthaus mit Deli im Erdgeschoss.
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2| ST. PAULI Schilleroper 53O 53'77,3''N 09O 96'18,1''O Aufnahmedatum:2010 Ein echtes Relikt der Vergangenheit. Der letzte steinerne Zirkus auf St. Pauli. Wahrscheinlich deshalb noch existent, weil er so weit ab vom Kiez liegt. Aus Fußgängerperspektive springt die Schilleroper nicht gerade ins Auge. Ein baufälliges Gebäude eben. Eine Nachkriegsruine, wie es sie in den 1990er Jahren in Hamburg noch viele gab. Die Schilleroper ist ein ehemaliges Theater in Hamburg-St. Pauli und Namensgeberin der Straße »Bei der Schilleroper«. Derzeit steht das in Deutschland einzigartige Gebäude mit der amtlichen Belegenheit »Bei der Schilleroper 14/16/20« leer. Der durch Krieg und Abnutzung veränderte runde Stahlskelettbau war 1889 bis 1891 für den Circus Busch erbaut worden. Er wurde 1891 mit einer Galavorstellung eröffnet und fasste in seinem Zuschauerraum über tausend Besucher. In Nebengebäuden befanden sich unter anderem Artistenwohnungen, ein Requisitenfundus und Elefantenställe. Der Zirkus zog von dort bereits 1899 in einen neuen festen Zirkusbau am Zirkusweg nahe der Reeperbahn um. Die Gestalt des ehemaligen Zirkus ist im Verlauf des 20. Jahrhunderts mehrfach verändert worden. Die letzte Nutzung des Zentralbaus als auch der Anbauten endete im März 2006 mit Schließung des Subkultur-Clubs »Schilleroper«.
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Die SchĂśnheit wird erst aus der Vogelperspektive deutlich. Genau wie der Verfall des alten AmĂźsierbetriebs.
6| FARMSEN Trabrennbahn 53O 59'61,9''N 10O 10'24,7''O Aufnahmedatum:1997 Kurze Zeit wohnte ich östlich der Alster. Damals führten mich meine Entdeckungstouren in vollkommen neue Regionen. Die Trabrennbahn Farmsen kann jeder ganz einfach finden. Schließlich gibt es immer noch eine Haltestelle der Hochbahn mit diesem Namen. Doch von der ehemaligen Rennbahn ist kaum mehr als der Grundriss geblieben. Jetzt stehen dort Neubauten an Straßen, welche die Stadionform der ehemaligen Rennbahn nachzeichnen.
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Text und Illustration Till Lenecke Mitarbeit Sarah Görtz Till Schröder Druck DRUCKEREI KETTLER Druck & Verlag Kettler GmbH Robert-Bosch-Straße 14 59199 Bönen / Westfalen
Herzlichen Dank an Martin Stöckle, Rolf Kellner, Udo Erhart und Jonas Teeuwen (Portraitfoto).
ISBN: 978-3-946154-12-9 1.Auflage 2016 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten, einschließlich das des auszugsweisen Abdrucks, der Übersetzung, Verbreitung und Vervielfältigung. Die Reproduktion auch von Teilen des Werkes in irgendeiner Form (fotomechanische Wiedergabe, Mikrofilm und anderen Verfahren wie digitale / elektronische Verbreitung) darf nicht ohne schriftliche Genehmigung vorgenommen werden. Einige Eigennamen der Gänge, Höfe und Passagen sind in ihrer Schreibweise und Typografie von historischen Straßenschildern übernommen (Seite 18, 20 und 38).
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