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Fachbereich Waldameisen neu organisiert

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Bilanz 2020

Bilanz 2020

Die Gruppe der Waldameisen umfasst mehrere Arten. Schweizweit kommen nur im Kanton Graubünden alle Arten vor. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem Wald. Neben der Verwertung von Aas machen sie Jagd auf Insekten wie z. B. Schmetterlingsraupen, Blattwespen und Spinnentiere. Ein grosses Ameisenvolk verspeist im Jahr circa 200 Liter Honigtau und 30 kg Insekten. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Schädlingsbekämpfung im Wald. Ihre unterirdische Bautätigkeit führt zu einer physikalischen, chemischen und biologischen Verbesserung des Bodens. Waldameisen helfen zudem bei der Verbreitung der Samen verschiedener Kraut- und Holzpfanzen. Zahlreiche Tierarten leben im Nest der Waldameisen, wovon einige in ihrer Entwicklung auf die Ameisen angewiesen sind. Nicht zuletzt dienen Waldameisen als Nahrung für eine Vielzahl anderer Tierarten. Bereits 1966 wurde die Gruppe der Roten Waldameisen gemäss Natur- und Heimatschutzgesetz als erste Insektengruppe in der Schweiz unter Schutz gestellt. Es ist verboten, Ameisenhaufen zu beschädigen oder zu zerstören. Bei Holzereiarbeiten oder Bauprojekten sollen Ameisenhaufen markiert und geschont werden. Ist eine Umsiedlung unumgänglich, kann diese nur durch die zuständigen Fachpersonen bewilligt und durchgeführt werden. Im Jahr 2020 haben Päivi Gubelmann und Lisa Zimmermann das Mandat der Waldameisen im Kanton Graubünden von Monica Kaiser-Benz übernommen. Päivi Gubelmann arbeitet bei der Abenis AG im Bereich Wald, Umwelt und Naturgefahren. Lisa Zimmermann ist selbstständig und Trockenmauerbeauftrage im Kanton Graubünden. Zusammen sind sie ausserdem zuständig für die Fachberatung Wespen und Hornissen im Kanton Graubünden und arbeiten im Bereich Neophytenbekämpfung. Bei Fragen betreffend Waldameisen sind Päivi Gubelmann (079 304 39 31, p.gubelmann@abenis.ch) oder Lisa Zimmermann (077 480 52 32, lisazimmermann@live.de) direkt zu kontaktieren.

Lisa und Päivi bei einer Ameisenumsiedlung in Laax

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im Sommer 2020. (Bild: Somedia)

Quellen und weiterführende Informationen

M. Kaiser-Benz, 2018: Millionenvolk im Wald. Zur Biologie und Bedeutung der Roten Waldameisen, AWN Chur. Wermelinger B.; Düggelin, C.; Freitag, A.; Fitzpatrick, B.; Risch, A.C., 2019: Die Roten Waldameisen – Biologie und Verbreitung in der Schweiz. Merkbl. Prax. 63. 12 S.

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