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Holzförderung des Bundes

Seit 2009 fördert der Bund Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die den Einsatz von Schweizer Holz stärken. Nun läuft die vierte Runde des Aktionsplans Holz von 2021 bis 2026. Seit 2020 läuft die Wald- und Holzforschungsförderung Schweiz von Bund und Kanton in neuen Strukturen.

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C.-L. Suter

Der Aktionsplans Holz 2021 bis 2026

Der Aktionsplan Holz, das Umsetzungsprogramm der Ressourcenpolitik Holz des Bundes, fördert innovative Projekte, die den Einsatz von Schweizer Holz stärken und entwickeln (Art. 34a und 34b Waldgesetz). Auf aktuelle Herausforderungen wie das vermehrt anfallende Schadholz aufgrund von Stürmen, Trockenheit und Käferbefall wird reagiert, indem neue Verwertungs- und Einsatzbereiche wie holzbasierte Bioproduktwerke in den Fokus rücken. Für die nächsten sechs Jahre des Aktionsplans Holz haben die Verantwortlichen gemeinsam mit der Branche zwei Schwerpunkte der finanziellen Förderung definiert. Grundlage hierzu bildete wie in den vorherigen Phasen eine Programmevaluation. Neben der «Wertschöpfung Schweizer Holz» sind dies «Klimagerechtes Bauten». Der Aktionsplan Holz fördert Kommunikationsprojekte zu den zwei Schwerpunkten. Die Innovation bildet ein wichtiges Element bei der Programmumsetzung. Für den Aktionsplan Holz stellt der Bund jährlich rund vier Millionen Franken für Projekte zur Verfügung. Diese können bis zu 50 Prozent subventioniert werden. Für die anderen 50 Prozent braucht es das Engagement seitens der Gesuchstellenden. Die Unterlagen für eine Einreichung der Gesuche sind auf der Seite des BAFU aufgeschaltet. Es gibt neu zwei Eingabetermine für Projektgesuche. Im Jahr 2021 sind dies der 31. März und der 30. Juni. Die Gesuche sind vollständig auszufüllen, wobei das Merkblatt für Gesuchstellende die entsprechende Hintergrundinformation bildet. Für Kommunikationsvorhaben empfiehlt es sich, die «Kommunikationsgrundlagen» zu konsultieren. Für spezielle Kommunikationsgesuche ist ein Kommunikationskonzept Bedingung. Der Aktionsplan Holz konzentriert sich auf flankierende und unterstützende Massnahmen: – Bildung, Information und Wissenstransfer – Sensibilisierung, Zusammenarbeit, Abstimmung und Koordination – Angewandte Forschung und Entwicklung – Umsetzungsprojekte – Regulative Instrumente zur Stärkung des Holzeinsatzes

Schwerpunkte und Querschnittsthemen des Aktionsplans

Holz. (Grafik: BAFU)

Download der Unterlagen.

Das Projekt «Fagus Suisse» wurde durch den Aktionsplan Holz unterstützt, damit Holzanwendungen aus Buche zum

Tragen kommen. (Bild: F. Amoser, BAFU)

Für die aktuelle Phase hat das BAFU die Organisationsstruktur leicht angepasst. Das BAFU steuert und leitet den Aktionsplan Holz. Ein Begleitgremium mit Vertretungen aus der Wald-, Holz- und Holzenergiewirtschaft, anderen Bundesstellen, den Kantonen, Natur-/Umweltschutz, der Immobilienbranche und der Kommunikation berät in strategischen Fragen. Ein unabhängiges Expertengremium beurteilt mit der Programmleitung die Gesuche, über welche letztlich der Programmausschuss des BAFU entscheidet. Circa zwei Monate nach der Eingabe wird der Entscheid den Gesuchstellenden bekannt gegeben.

Viele Projekte wurden durch den Aktionsplan Holz gefördert

In den letzten vier Jahren unterstützte der Aktionsplan Holz rund 160 unterschiedliche Projekte. Unter anderem wurden dadurch Grundlagen für den Brandschutz oder Laubholzanwendungen, der Industrie 4.0. Etwa die Hälfte der Projekte hatte den Fokus auf der angewandten Forschung und Entwicklung bis zur Marktzulassung. Die andere Hälfte der Vorhaben und Fördermittel sind in Kommunikationsprojekte geflossen, welche die Marktpositionierung des Holzes unterstützen.

Die Ressourcenpolitik Holz 2030

Den Rahmen für den Aktionsplan Holz bildet die Ressourcenpolitik Holz 2030. Holz, einer der wichtigsten erneuerbaren Rohstoffe der Schweiz, natürlich gewachsen und vielseitig einsetzbar, soll optimal genutzt werden. Die Ressourcenpolitik Holz umfasst drei konkrete Ziele:

Einbettung und Abgrenzung der Ressourcenpolitik Holz.

(Grafik: BAFU)

1. Die Verwendung von Schweizer Holz und Holzprodukten nimmt zu. 2. Holz und Holzprodukte aus der Schweiz werden auf allen Stufen nachhaltig und nachfragegerecht bereitgestellt, verarbeitet und verwertet. 3. Innovationskraft sichert die Wettbewerbsfähigkeit der Wald, Holz und Holzenergiewirtschaft. Die Ressourcenpolitik Holz ist ein Handlungsprogramm des Bundes. Das BAFU übernimmt sowohl die Federführung für diese Politik als auch die Verantwortung für die Umsetzung, insbesondere des Aktionsplans Holz, in Abstimmung mit den relevanten Akteuren. Hierzu zählen insbesondere das Bundesamt für Energie (BFE), das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), das Bundesamt für Kultur (BAK) und das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO), die Schweizer Wald, Holz und Holzenergiewirtschaft, die Kantone, die relevanten Hochschulen, die Immobilienwirtschaft sowie die Umweltverbände.

Die Wald- und Holzforschungsförderung Schweiz

Das BAFU sowie die Kantone unterstützen bereits seit 1946 gemeinsam ein Förderprogramm für die Wald und Holzforschung. Die Wald und Holzforschungsförderung Schweiz fördert Projekte, welche die Wettbewerbsfähigkeit der schweizerischen Wald und Holzwirtschaft verbessern. Die Beitragshilfen sind als Starthilfe gedacht und sollen die Selbsthilfe und die finanzielle Beteiligung Dritter auslösen. Am 1. Januar 2020 löste die Wald und Holzforschungsförderung Schweiz den Fonds zur Förderung der Wald und Holzforschung ab. Die Legitimierung für eine gemeinsame Verwaltung von Bundes und Kantonsgeldern fehlte mittlerweile. Dies hielt die Eidg. Finanzkontrolle (EFK) in ihrem Prüfbericht von 2017 fest. Die EFK empfahl, das Förderinstrument aufzulösen oder fortan getrennte Entscheid und Finanzflüsse zu praktizieren. Für die Branche, Bund und Kantone war das bisherige Förderinstrument einzigartig, denn es schliesst eine Lücke in der Förderlandschaft Schweiz. Somit wurde eine neue Struktur entwickelt mit getrennten Finanzierungsflüssen und Entscheidungswegen bei Bund und Kantonen. Die Forschungsschwerpunkte und Fördergrundsätze wurden belassen. Jährlich unterstützt der Bund Projekte im Umfang von 470 000 Franken, die Kantone mit 300 000 Franken. Eingabetermine bei der Koordinationsstelle beim BAFU sind der 31. Januar und der 31. Juli. Relevante Informationen für ein Gesuch befinden sich im «Merkblatt Gesuche». Grundlage hierzu sind die «Vereinbarung Wald und Holzforschungsförderung Schweiz (WHFFCH)» sowie «Schwerpunkte Forschung und Umsetzung». Unterlagen für Projektgesuche befinden sich auf der Homepage des BAFU. Das BAFU und die Kantone freuen sich auf gute Projekteingaben. Es ist geplant, die Resultate künftig besser zu kommunizieren. U. a. auf Aramis, der Forschungsdaten

Das Projekt «ExtraValBois» der Fachhochschule Bern untersuchte Geschäftsmodelle zur Extraktion und Valorisation von Holzinhaltsstoffen aus Schweizer Holz. (Bild: Alexander Jaquemet, BFH)

bank der Bundesverwaltung, und durch vermehrten Wissenstransfer.

Literatur

Glanzmann, Jutta (2021): Was kostet ein Holzbau? Projekt unterstützt durch den Aktionsplan Holz, Bundesamt für Umwelt BAFU. Lignum Magazin. KBOB (Hrsg.) (2020): 2020/1 Nachhaltiges Bauen mit Holz. Empfehlung Nachhaltiges Bauen. Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren, Bern. Landis, Flurina/Walker, David/Tschannen, Amadea/Strotz, Chantal/Schaffner, Dorothea/Feck, Vanessa (2020): Evaluation Aktionsplan Holz, Bericht zuhanden des Bundesamtes für Umwelt, Programmsteuerung und Programmleitung Aktionsplan Holz. Interface Politikstudien Forschung Beratung und Fachhochschule Nordwestschweiz, Luzern/Olten. Lehner, Ludwig (2018): Bioproduktwerk Schweiz. Übersicht zu Anforderungen und Voraussetzungen für eine Machbarkeitsprüfung. .bwc management consulting GmbH. Abensberg. Projekt unterstützt durch den Aktionsplan Holz, Bundesamt für Umwelt BAFU. Lignum (Hrsg.) (2021): Dokumentation Brandschutz 2015. Holzwirtschaft Schweiz, Zürich. WaG (Bundesgesetz über den Wald vom 1. Januar 2017, SR 921.0, BBl 2009 8533)

Claire-Lise Suter Thalmann ist Co-Programmleiterin des Aktionsplans Holz und koordiniert die Wald- und Holzforschungsförderung Schweiz.

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