2 minute read

Pensionierung Magnus Rageth

Magnus Rageth, Regionalleiter beim Amt für Wald und Naturgefahren der Region Rheintal/Schanfigg, ist seit Ende August im wohlverdienten Ruhestand. Seine Chronik liest sich wie eine Bilderbuchkarriere. Ganze 37 Jahre war er in der Bündner Forstwirtschaft in verschiedenen Funktionen tätig. Nach dem Forstingenieurstudium an der ETH in Zürich sammelte er erste Erfahrungen beim Forstingenieurbüro Paul Barandun (BAP), ehe er 1987 als akademischer Mitarbeiter für das Projektund Bauwesen in den Dienst der kantonalen Forstverwaltung getreten ist. Bereits zwei Jahre später wurde er als Kreisförster des damaligen Forstkreises 6 Rhäzüns gewählt. Im Zusammenhang mit der Neuorganisation und Regionalisierung des kantonalen Forstdiensts zügelte er im Jahr 2000 seinen Arbeitsplatz ins neu gegründete Regionalzentrum beim Schloss in Reichenau. Innerhalb der Region Rheintal/Schanfigg übernahm er das Spezialgebiet Naturgefahren und den Vorsitz der Gefahrenkommission I. Als Regionalforstingenieur war er weiterhin für die Gemeinden seines angestammten Forstkreises – Domat/Ems, Bonaduz, Rhäzüns – zuständig. Mit der Wahl des damaligen Regionalleiters Reto Hefti zum Kantonsförster und seinem Wechsel in die Kantonshauptstadt wurde Magnus «Chef im Schloss». Ihm wurde 2006 die Regionalleitung anvertraut. Über die ganze Zeit engagierte er sich noch in zahlreichen Nebenämtern für die Bündner Forstwirtschaft. Zwischen 1988 und 1999 gehörte er dem Redaktionsteam des «Bündner Wald» an. Ab 1996 leitete er die LIGNUM Graubünden, der Vorgängerorganisation von Graubünden Holz. Bei Graubünden Holz hatte er die Geschäftsführung bis 2001 inne. Sein Engagement wurde 2001 mit dem Anerkennungspreis von Graubünden Wald ausgezeichnet. Während seiner ganzen Laufzeit stemmte er unzählige Projekte. Alle aufzuzählen, angefangen bei den Lauber-Projekten, diversen Waldbau- und Integralprojekten über Erschliessungs- bis hin zu Schutzbautenprojekten, ist unmöglich. Sein grösstes Projekt war sicherlich die Bewältigung der Murgangereignisse der Rüfe Val Parghera. Im Herbst 2012 intensivierte sich eine Rutschung im bewaldeten Oberlauf der vorderen Val Parghera derart, dass sich im Frühjahr 2013 mehrere 100000 m 3 Erdmaterial in Bewegung setzten. Vielen sind die Bilder noch vertraut. Die Strasse musste gesperrt und das Murgangmaterial über die Strasse geleitet werden. Unter der Führung des Kantonalen Führungsstabs wurden eine Notbrücke erstellt, Sofortmassnahmen eingeleitet und ein umfangreiches Projekt auf die Beine gestellt. Als Gesamtprojektleiter stellte sich Magnus Rageth mit Leidenschaft dieser Herausforderung. Im August 20 19 konnten die neuen Schutzbauwerke feierlich der Gemeinde übergeben werden. Gelobt wurden die professionelle Führung des anspruchsvollen Projekts und die gute Zusammenarbeit mit allen Projektbeteiligten.

Magnus Rageth war mit Leidenschaft Kreisförster, Regionalforstingenieur und Regionalleiter. Egal ob bei Schulklassen oder in den Medien informierte Magnus Rageth redegewandt stets mit viel Herzblut über den Wald und die Naturgefahren. Freundlich, zuvorkommend und respektvoll im Umgang, offen für Neues, analytisch, kompromissbereit und lösungsorientiert beim Vorgehen verfolgte er seine Ziele beharrlich, entschlossen und mit Durchhaltevermögen. Er führte die Region vertrauensvoll und sorgte mit seinem Humor für eine angenehme und lockere Atmosphäre. Ein grosser Forstmann und Freund geht in Pension. Wir gratulieren für das Erreichte, danken für den Einsatz und für all das, was wir von dir lernen konnten und wünschen dir und deiner Familie nur das Allerbeste für die Zukunft.

Advertisement

Matthias Kalberer, Regionalforstingenieur Amt für Wald Rheintal/Schanfigg

In gewohnt kompetenter Manier steht Magnus Rageth während der Murgangereignisse Val Parghera den Medienleuten Red und Antwort. (Bild: zVg AWN)

This article is from: