iz3w Magazin # 339

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Inter-Nationalismus – Faschismus hat viele Gesichter

iz3w t informationszentrum 3. welt

Außerdem: t Kapverden und der Rassismus t Soziale Bewegungen in Afrika t Griots im Kino t Muslime und das Deutsche Reich …

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Nov./Dez. 2013 Ausgabe q 339 Einzelheft 6 5,30 Abo 6 31,80


I n d ieser A u sga b e

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Schwerpunkt: Faschismus

Titelmotiv: Lukov-Marsch in Sofia Foto: Offnews

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Bewegung: Mehr als Zivilgesellschaft Soziale Bewegungen in Afrika südlich der Sahara von Bettina Engels und Nikolai Brandes

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Ihr Kampf Wie faschistisch ist der indische Hindu-Nationalismus? von Tobias Delfs

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»Russland für Russen« Rechtsextreme Denkmuster im Osten von Ute Weinmann

Erster Weltkrieg: »Der größte aller Jihade « Wie das Deutsche Reich Muslime zu instrumentalisieren versuchte von Tilman Lüdke

Wölfe im Wolfspelz Die Hegemonie des türkischen Neofaschismus von Emre Arslan

Gender: Ein Kommen, Nehmen und Gehen Wie Landnahmen in Tansania die Geschlechterkluft vertiefen von Janna Aljets

Die Drohung des Ummasozialismus Islamismus in der globalen postnazistischen Konstellation von Stephan Grigat

Ostafrika: Primat der Ökonomie In der Region der Großen Seen wecken Öl und Methan Begehrlichkeiten von Sarah Luisa Brand und Ilona Auer-Frege

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Nigeria: Gewalt gegen Gewalt Die Dschihadisten von Boko Haram kämpfen gegen den Staat von Norbert Rusch

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Bannflüche helfen nicht Islamismus lässt sich nicht mit Faschismusvergleichen bekämpfen von Bernhard Schmid

Politik und Ökonomie 4

Der Kampfbegriff Wozu braucht es heute noch Theorien über Faschismus? von Mathias Wörsching

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Extrem erfolgreich Bulgariens rechte Parteien sind europaweit vernetzt von Reiko Pinkert und Uwe Stegmann

39 Rezensionen zu Faschismus

Kultur und Debatte 41

Rassismusdebatte: Jenseits des Eindeutigen Die Geschichte der Kapverden unterläuft gängige Rassismustheorien von Felix Schürmann

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Film: Griots auf der Leinwand Die orale Erzähltradition Afrikas wird auch im Kino bewahrt von Karl Rössel

47 Rezensionen 49 Szene / Tagungen 50 Impressum

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Faschismus hat viele Gesichter Ungarische Pfeilkreuzler oder lettische Donnerkreuzler, die dänische und die schwedische Nationalsozialistische ­Arbeiterpartei, Nationale Fronten in der Schweiz und in Frankreich: In jedem Land Europas marschieren faschistische Bewegungen, die die eigene Nation von allem und allen Fremden »säubern« wollen. Gewalt nehmen sie dabei in Kauf, wenn sie sie nicht sogar offen verherrlichen. Vom alten Faschismus italienischer Provenienz und erst recht vom Nationalsozialismus setzen sich viele dieser Bewegungen und ihre Parteien zwar durchaus ab, etwa indem sie von »Ethnopluralismus« faseln statt von »Herrenrassen«. Viele von ihnen wissen Elemente der bürgerlichen Demokratie zu schätzen, weil sie ihnen ermöglicht, ganz legal und mit Unterstützung des Staates und der Medien an Einfluss zu gewinnen. Aber zu Recht hat sich für sie der Begriff »Neofaschisten« durchgesetzt, weil er darauf verweist, dass hier etwas ­Altbekanntes im neuen Gewand auftaucht. Semantische Verschiebungen und einige weibliche Führungsfiguren können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Ultra-Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus, Führerkult und Männerbündelei wesentliche Merkmale nicht nur der alten, sondern auch der Neuen Rechten sind.

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ine allgemein anerkannte, präzise Definition für Neofaschismus gibt es ebensowenig wie für Faschismus. Beides sind oftmals weniger analytische Kategorien denn Kampfbegriffe, mit denen politische Gegner belegt werden, um sie zu diskreditieren. Die Linke muss sich vorwerfen lassen, dabei besonders oft übers Ziel hinausgeschossen zu sein. Großzügig verteilte Etikettierungen wie »faschistoid« führten zu einer Entwertung des Faschismusbegriffes, was unter anderem eine gewisse Ermüdung der Theoriediskussion zur Folge hatte. Im Einleitungsbeitrag dieses Themenschwerpunktes plädiert Mathias Wörsching demgegenüber für eine kritische Rekonstruktion von Faschismustheorien. Denn die historische Erfahrung des Faschismus heißt eben nicht, dass er bereits historisiert werden kann. Die Beiträge von Ute Weinmann zu Russland, von Reiko Pinkert/Uwe Stegmann über Bulgarien und von Emre Arslan zur Türkei verdeutlichen, dass (Neo-)Faschismus alles andere als ein erledigtes Thema ist. Illustriert wird dies auch durch das Titelbild: Es zeigt eine moderne junge Frau in Sofia, die sich am »Lukov-Marsch« beteiligt. Alljährlich marschieren Neonazis aus Bulgarien und anderen europäischen Ländern auf, um den nationalsozialistischen bulgarischen General Hristo Lukov zu ehren, der 1943 von kommunistischen Partisanen getötet worden war.

Ist Faschismus ein rein europäisches Phänomen, das allen­ falls in einige lateinamerikanische Länder und ins südliche Afrika exportiert wurde? Die Unschärfe des Faschismus­

begriffes trägt dazu bei, dass diese Frage schwer zu beantworten ist. Doch unmöglich ist es nicht. Fasci, das Rutenbündel, ist der (Kampf-)Begriff, von dem sich der italienische Faschismus ableitet. Zum einen ist hier das Primat der Stärke, der Gewalt enthalten. Zum anderen das vorgestellte Verhältnis der Einzelnen zur Gemeinschaft: Das Individuum ist ihr untergeordnet. Die Gemeinschaft ist jedoch nicht als Gesellschaft vorgestellt, in der unterschiedliche Kräfte ein soziales Gefüge hervorbringen und in dem es (lösbare) Konflikte gibt. In der faschistischen Vorstellung ergeben möglichst gleichförmige Figuren eine homogene Gemeinschaft, die bündisch, rassisch oder völkisch gesetzte Nation. Wer außerhalb steht oder gestellt wird, wird als minderwertig betrachtet. Zu diesem Überlegenheitsgefühl kommt die Propaganda der Tat: Alles ‚Fremde’ wird gewaltsam verdrängt. Faschisten dulden kein Anderssein und keine andere Weltanschauung als die eigene. In diesem Moment liegt die strukturelle Gleichförmigkeit der faschistischen Bewegungen, wie sie in Parolen wie »Indien den Hindus« oder »Finnland den Finnen« anklingt. Aber da solche Forderungen im Gegensatz zu Demokratie oder Sozialismus partikularistisch sind, rekurrieren sie auf sehr verschiedene, eigene historische Entwicklungen. Schon allein deshalb ergeben sich zwischen den faschistischen Bewegungen immer wieder große Unterschiede im Konkreten (wie Tobias Delfs am indischen Beispiel zeigt; ebenso die Debatte von Bernhard Schmid und Stephan Grigat um faschistische Elemente im politischen Islam).

Insbesondere in Bezug auf Afrika ist der Faschismusbegriff

mit größter Vorsicht zu verwenden. Dieser Kontinent war lange Zeit eine Zielscheibe faschistischer Propaganda aus Europa. Doch Faschismus tritt aus der modernen Gesellschaft hervor, die sich selbstverständlich auch in Afrika findet. Das Genozid in Ruanda, bei dem 1994 über 800.000 Tutsi von Hutu-Milizen abgeschlachtet wurden, hatte faschistische Merkmale. Dem Morden lag eine Propaganda zugrunde, in der die Tutsi als inyenzi (Kakerlaken) bezeichnet wurden. Roméo Dallaire, Kommandant der UN-Blauhelme in Ruanda 1994, schreibt vom »fanatischen Rechtsextremismus«, in dessen Klima die Interahamwe-Milizen »die Abschlachtung eines jeden Tutsi erträumten«. Interahamwe heißt »diejenigen, die zusammenhalten«. Etymologisch gleicht dies dem fasces, dem Bündel, das den italienischen faschistischen Kampfbünden zugrunde lag. Doch reichen diese Parallelen aus, um den Hutu-Extremismus als faschistisch zu kategorisieren? Diese Frage bleibt vorerst offen. In diesem Themenschwerpunkt plädieren wir für genaues Hinschauen und für historisch wie aktuell gut informierte Analysen. Sie ermöglichen zielgenaueres Vorgehen gegen faschistische und neonazistische Umtriebe als das bewusstlose Hantieren mit Begriffen. die redaktion Mit freundlicher Unterstützung der

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Fa s c h i s m u s

»Russland für Russen« Rechtsextreme Denkmuster sind auch im Osten verbreitet Zumindest für die ehemalige Hauptstadt der Sowjetunion lässt sich konstatieren, was auf den ersten Blick wie ein Paradox erscheint: Rechtsextreme Denkweisen waren im Bewusstsein der russischen Bevölkerung kaum jemals so fest veran­ kert wie heute. Gleichzeitig befindet sich die rechte Szene nach wiederholten Spaltungsprozessen in einer tiefen Krise. Grund zum Aufatmen ist dies allerdings nicht. von Ute Weinmann

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tt Anders als in vielen europäischen Staaten Krylow und die »Neue Kraft« von Walerij Solo­ ist in Russland vorerst nicht mit einer erstar­ wjow. Ausnahmen bilden die legale Partei kenden parlamentarischen Präsenz extrem »Russische Volksunion« (ROS) des seit Ende rechter Parteien zu rechnen. Seit der ersten der 1980er Jahren aktiven »Nationalisten alter Präsidentschaft von Wladimir Putin hat sich Schule« Sergej Baburin sowie die dem Vize­ der Handlungsspielraum für die extreme Rech­ präsidenten Dmitrij Rogozin nahestehende te im politischen Mainstream auf ein Minimum »Rodina« (Heimat). reduziert. Die Zulassungen zu Wahlen erhiel­ ten nur wenige ausgewählte Parteien. Das Inszenierung als Opfer Kalkül, mit dem rechten Parteienzusammen­ schluss »Welikaja Rossija« (Großes Russland) tt Praktisch allen Rechten gemein ist, dass in 2007 den Sprung ins Parlament zu schaffen, ihrer Rhetorik mehr und mehr Referenzen an ging nicht auf. Die Partei ist bis heute nicht eine demokratische Umgestaltung zugunsten registriert und hat dadurch an Bedeutung ihrer Vorstellungen zu finden sind. Der häufig verloren. bemühte Begriff »Nation« wird dabei nur Unter den derzeit knapp über 70 regist­ selten in einem staatsbürgerlich-republikani­ rierten Parteien ist das extrem rechte Spektrum schem Verständnis benutzt. Üblich ist vielmehr jedenfalls fast nicht vertreten, wenngleich sich ein ethnischer Nationsbegriff, dem wahlwei­ se eine kulturelle oder biologische Definition einzelne, nicht explizit der Rechten zugehö­ rige Parteien durch nationalpatriotische In­ von Ethnos zugrunde liegt, mit zunehmender halte hervortun. Wie sich an der großen Zu­ Tendenz zu einem mehr oder weniger offen stimmung zu homophoben Gesetzen und der propagierten biologischen Rassismus. Wäh­ eifrigen Gesetztätigkeit in der Duma zur rend bei Umfragen ermittelte Werte von über Durchsetzung der systematischen Ausgren­ 50 Prozent Zustimmung in der Bevölkerung zung von MigrantInnen messen lässt, finden zum Motto »Russland für Russen« offenlassen, sich faschistoide Elemente zumindest bei ein­ wer genau unter die Bezeichnung »Russe« zelnen VertreterInnen aller etablierter Parteien. fällt, besteht bei den »Nationaldemokraten« Das trifft ebenso auf Strukturen wie die Kom­ kein Zweifel an deren biologisch-rassistischer munistische Partei Russ­ Auslegung. Bislang war »Russe« im allgemeinen lands (KPRF) zu, die histo­ Rassistisch motivierte risch betrachtet der Linken eine kulturell verstandene Gewalt gehört seit Jahren zuzuordnen sind. Etablier­ Identität, die nicht nur te nationalistische Projek­ ­UkrainerInnen oder Weiss­ zum russischen Alltag te des Kremls wie die libe­ russInnen miteinschließt, ral-demokratische Partei sondern auch TatarInnen von Wladimir Zhirinowskij (LDPR) gelten aus oder VertreterInnen kleinerer in Russland an­ der Perspektive radikaler russischer Nationa­ sässiger Ethnien. Der russische Nordkaukasus listen nicht als ihnen zugehörig und bilden hingegen, allen voran Tschetschenien und mit ihnen auch keine organisatorische Einheit. Dagestan, gilt in der Wahrnehmung der Be­ völkerung ohnehin längst als Ausland. Ohne parlamentarische Vertretung kon­ All jene Strukturen, die eine parlamentari­ zentrieren sich die Aktivitäten der extremen Rechten auf den außerparlamentarischen sche Vertretung anstreben, verstehen sich als Raum. Seit der Liberalisierung des Parteien­ Teil der demokratischen Oppositionsbewe­ gesetzes im Jahr 2012 streben zahlreiche gung gegen das Putinsche Herrschaftsmodell Gruppierungen zwar eine Registrierung an, und versuchten von den Massenprotesten bislang aber ohne Erfolg. Insbesondere betraf 2012 zu profitieren. Das gelang allerdings nur dies neue politische Gebilde wie der »Natio­ bis zu einem gewissen Grad. Einerseits konn­ ten Konstantin Krylow und seine Mitstreiter­ naldemokratischen Partei« von Konstantin iz3w • November / Dezember 2013 q 339

Innen von der Bewegung »Russkije«, Wladimir und Alexander Tor, im demokratischen Lager Fuß fassen und somit ihre politischen Inhalte transportieren. Insbesondere die Inszenierung als Opfer staatlicher Repressionen und ihre vermeintlich ideologiefreie Unterstützung politischer Gefangener aus dem nationalisti­ schen Umfeld, darunter auch verurteilte Mör­ der, schienen der massiven Präsenz von Ver­ treterInnen rechtsextremer Bewegungen in der Oppositionsbewegung eine gewisse Le­ gitimation zu verschaffen. Doch deren Basis betrachtete die Annäherung an die liberale Opposition mit zunehmender Skepsis, zumal sich der wachsende Bekanntheitsgrad keines­ wegs im Zulauf neuer Mitglieder niederschlug. Außerdem manifestierte sich im rechten Lager immer deutlicher eine Spaltung hin­ sichtlich vermeintlich oder tatsächlicher prowestlicher Positionen versus einer im natio­ nalistischen Spektrum generell überwiegenden Ablehnung des Westens. Auch der jährlich im November stattfindende »Russische Marsch« mit maximal 7.000 Teilnehmenden beein­ druckt heute, nach dem Moskau zehn Mal größere oppositionelle Demonstrationen erlebt hat, höchstens noch durch Provoka­ tionen wie Auftritte in SS-Uniformen, wie es im vergangenen Jahr der Fall war.

Selbstorganisierte Razzien Die relative Stärke der extremen Rechten bleibt bislang auf die ‚Straße’ beschränkt. Erfolge feiern sie nur dann, wenn es gelingt, sich als Sprecher oder Vollstrecker des »rus­ sischen Volkes« in Szene zu setzen. Das er­ folgreichste Projekt des letzten Jahrzehnts ist die 2011 verbotene »Bewegung gegen ille­ gale Immigration« DPNI. Sie verfolgte nicht nur in Moskau, sondern über ihr breites Netz­ werk auch in anderen Regionen Russlands das Konzept der Ethnisierung sozialer Kon­ flikte. Nach dem Verbot konstituierte sie sich als Bewegung »Russkije« (»Russen«) erneut. Innere Querelen sorgten in diesem Jahr für einen deutlichen Imageverlust. In den Met­ ropolen Moskau und Petersburg gehen neue lokale Gruppierungen inzwischen nach einem ähnlichen Prinzip vor und laufen ihnen sogar teils den Rang ab. Im vergangenen Sommer eskalierte die ohnehin weit verbreitete fremdenfeindliche Stimmung in einem solchen Maß, dass inner­ halb kürzester Zeit bei Umfragen zumindest in der russischen Hauptstadt die Folgen von Migration als dringlichstes Problem benannt wurden. Alle anderen seit Jahren an der Spit­ tt


Wie die Bilder sich gleichen: Rechtsextremer Aufmarsch in Moskau

ze stehenden Themen wie Korruption, Ver­ kehrskollaps und kommunale Wohnungs­ wirtschaft wurden auf untere Ränge verwiesen. Bereits seit Herbst 2012 organisieren Akti­ vistInnen der »Russkije«, die »Liga zur Ver­ teidigung Moskaus« und allen voran die ­»Swetlaja Rus«-Razzien an Wohnorten von MigrantInnen – gelegentlich sogar unter Be­ teiligung der Migrationsbehörde, die jedoch Kontakte zu rechten Organisationen bestreitet. Auf dieser Welle gründete sich mit dem »Schild Moskaus« eine Gruppierung, die personelle Überschneidungen mit ultrarechten Fußball­ hooligans und, was ebenfalls in der rechten Szene nicht untypisch ist, kremlnahen Jugend­ organisationen aufweist. Im Rahmen dieser Razzien dringen junge Männer teils maskiert in Wohnheime oder angemietete Kellerräume der MigrantInnen ein. Sie zerschlagen häufig das Mobiliar, zer­ stören persönliche Gegenstände und überge­ ben die BewohnerInnen der Polizei zu Aus­ weiskontrollen. Dieses anscheinend von den Behörden gedeckte Vorgehen ruft kaum öf­ fentliche Empörung hervor. Ende Juli starteten unter dem Motto »russische Säuberungen« in den Metropolen Razzien auf Märkten und an Straßenständen. Zwar leitete die Polizei in St. Petersburg Strafermittlungen gegen die Initiatoren der anfangs geduldeten Aktionen ein, eine Skandalisierung der Angriffe gegen MigrantInnen blieb jedoch auch diesmal aus. Erst die Errichtung eines Abschiebelagers ­Anfang August in Moskau, in dem Hunderte MigrantInnen, davon viele aus Vietnam, in Zelten untergebracht waren, sorgte zumindest kurzzeitig für Aufregung, was immerhin nach

Foto: iz3w-Archiv

drei Wochen zur Schließung des Lagers führ­ te. In diesen Zeitraum fiel außerdem der Wahl­ kampf für die erstmals seit zehn Jahren anbe­ raumten Bürgermeisterwahlen, wobei alle KandidatInnen die ohnehin aufgeheizte Stim­ mung weiter schürten, indem sie das Thema illegale Migration für ihre Zwecke ausbeuteten. Rassistisch motivierte Gewalt gehört schon seit vielen Jahren zum russischen Alltag. Allein seit Jahresbeginn wurden mindestens 15 Men­ schen ermordet. Die Dunkelziffer dürfte aller­ dings weitaus höher ausfallen, denn häufig können die genauen Hintergründe und Täter selbst in Mordfällen nicht eindeutig ermittelt werden. Weniger folgenreiche Übergriffe kom­ men meist gar nicht erst zur Anzeige. Für die unzähligen kleinen, autonomen Neonazigrup­ pierungen, aus denen seit dem vergangenen Jahrzehnt auch etablierte Strukturen der extre­ men Rechten ihren Nachwuchs rekrutieren, herrschten lange Zeit fast optimale Bedingun­ gen. Umfangreiche Strafermittlungen setzten erst ein, als der Staat sein Herrschaftsmonopol angegriffen sah. Dabei stehen im Visier der Neonaziszene nicht nur MigrantInnen und nicht-slawisch aussehende Menschen, sondern auch AntifaschistInnen oder beispielsweise Richter wie der 2010 ermordete Eduard Tschu­ waschow.

Querfront bis hin zu Anarchos Fast allen Gruppierungen im Neonazispek­ trum ist ein positiver Bezug zum Nationalso­ zialismus gemein, wie auch die Orientierung am Neuheidentum. Neben areligiösen Ten­ denzen findet aber auch die Orthodoxie als

christliche Religion vermehrt AnhängerInnen innerhalb der Rechten. Per Internet verbreitet sich Wissen um zahlreiche neue Variationen rechtsradikalen Gedankenguts aus dem Wes­ ten, die dann auch in Russland Einzug halten. So erfassen beispielsweise Querfront-Strate­ gien selbst die anarchistische Szene. Deren größter organisierter Zusammenschluss, die »Autonome Aktion«, spaltete sich im vergan­ genen Sommer, nachdem zuvor in Teilen eine personelle und in der Konsequenz auch po­ litische Annäherung zum nationalrevolutio­ nären Milieu stattgefunden hatte. Nationa­ lismus, Antifeminismus und insbesondere Homophobie sind durchaus auch in antifa­ schistischen Zusammenhängen verankert. Die Kampfansage antifaschistischer Grup­ pen an Neonazis dämmte zwar die rechte Gewalt gegen die Antifa-Szene ein, leistete jedoch machohaften Attitüden und einem Militanzverständnis Vorschub, die emanzipa­ torischen Ansätzen zuwiderlaufen. Staatliche Repressionen gegen AntifaschistInnen, dar­ unter auch gegen einige der wenigen Spre­ cherInnen der Bewegung, behindern zudem die Weiterentwicklung von einer Subkultur zu einer in der Öffentlichkeit wahrnehmbaren politischen Kraft. Vor diesem recht düsteren Bild können immerhin die Kundgebungen kleiner anarchistischer und trotzkistischer Splittergruppen gegen Abschiebelager einen positiven Eindruck hinterlassen.

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Ute Weinmann ist freie Journalistin

in Moskau.

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Eine Liste der seit 1970 erschienenen Hefte steht auf www.iz3w.org

ratte: banksy

Einzelheft: € 5,30 Heft 310 bis 321: € 4,– / ältere Hefte: € 3,–

iz3w-Backlist 338: Fairer Handel 337: Arabische Frauenbewegungen 336: Armut 335: Wissenschaft global 334: Antiziganismus 333: Krise & Kapitalismus 332: Stadt für alle 331: Restitution geraubter Gebeine 330: Arabischer Frühling 2.0 329: Globales Lernen 328: Drogen 327: Grüner Kapitalismus 326: LGBTI gegen Homophobie 325: Chinas roter Kapitalismus 324: Revolte in der arabischen Welt 323: Islamdebatte 322: Verteilungskämpfe 321: FrauenKörper 320: Was bewegt Zentralamerika? 319: Afrika postkolonial 318: Alte und neue Grenzregimes 317: US-Außenpolitik 316: Südafrika abseits der WM

315: Digitale Welten 314: Zentralasien post-sowjetisch 313: Gender & Krieg 312: Nazi-Kollaboration 311: Iran 310: Politik des Hungers 309: Arbeit macht das Leben schwer 308: Literatur in der Türkei 307: 60 Jahre Menschenrechte 306: Panafrikanismus oder Nationalstaat 305: Die Misere der Klimapolitik 304: Kriege in Afrika 303: Die Politik der Indigenität 302: Internationaler Dokumentarfilm 301: Kunst, Politik & Subversion 300: Namibia / Jubiläumsausgabe 299: G8 – Die Macht der Acht 298: Konfliktherd Energie 297: Planspiel Bevölkerungspolitik 296: Nach dem Krieg in Nahost 295: Migration von Süd nach Süd 294: Zwangsarbeit & Sklaverei 293: Die Inflation der (Un-)Sicherheit

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Film

Filmstill aus »Ouaga Saga«

Griots auf der Leinwand Die orale Erzähltradition Afrikas wird auch im Kino bewahrt von Karl Rössel In vielen Regionen Afrikas werden Überlie­ ferungen, Erfahrungen und Lebensweisheiten bis heute nicht schriftlich, sondern mündlich von einer Generation zur nächsten weiterge­ geben. Von den Marktplätzen im Norden des Kontinents bis zu den Townships Südafrikas, von der senegalesischen Atlantikküste bis zur tansanischen Küste am Indischen Ozean: Über­ all finden sich GeschichtenerzählerInnen. Die Oratur, die Kunst der mündlichen Dichtung, ist in den meisten Ländern Afrikas bis heute wesentlich bedeutsamer als geschriebene und in Büchern gedruckte Literatur. tt

Epen, Fabeln, Spottgesänge Das liegt auch daran, dass jede/r dritte AfrikanerIn keine Chance hat, schreiben und lesen zu lernen. Zudem entspricht der Preis eines Buches oft einem Tages- oder gar einem Wochenlohn, und viele Bücher sind in den Sprachen der ehemaligen europäischen Ko­ lonialherren verfasst, in Französisch, Englisch und Portugiesisch. Nur ein Drittel der gedruck­ ten Literatur des Kontinents erscheint in afri­ kanischen Sprachen wie Suaheli, Yoruba oder Wolof. Die GeschichtenerzählerInnen dage­ gen, die »Meister des Wortes« und »Hüter der Geheimnisse«, tragen ihre Geschichten in den Sprachen vor, die ihre ZuhörerInnen auch verstehen. In vielen Ländern Afrikas gibt es Dutzende verschiedener Sprachen, auf dem Kontinent insgesamt etwa 750. Die Übergänge von mündlicher Dichtung zu Musik, Tanz und Theater sind seit jeher tt

fließend. Im Gegensatz zu schriftlich verbrei­ teter Literatur, die die LeserInnen in der Regel nur individualisiert erreicht, ist der Akt des Erzählens zudem ein soziales Ereignis. Die Zuhörenden werden aktiv in den Erzählprozess mit einbezogen und sind oftmals ausdrücklich aufgefordert, die vorgetragenen Geschichten durch eigene Anmerkungen und Erfahrungen zu kommentieren und auszuschmücken. Die engagierten Kommentare des Publikums in heutigen afrikanischen Kinos beruhen auf dieser Tradition. Die Inhalte der mündlichen Dichtkunst sind ähnlich breit und anspruchsvoll wie die der geschriebenen Literatur. Die Erzählungen die­ nen keineswegs nur der Unterhaltung oder der Vermittlung von Alltagsweisheiten. Vielmehr sind sie die afrikanische Form der Überlieferung von Historie, Philosophie und Glaubenssätzen, von Mythen und Schöpfungsgeschichten, von Riten und Geboten sowie Traditionen und ­Sitten. Die ErzählerInnen sind jedoch nicht nur ChronistInnen von Vergangenem, sondern kritisieren auch aktuelle gesellschaftliche Miss­ stände, weshalb sich manche bis heute staat­ licher Repression in ihren Ländern ausgesetzt sehen. Die Formenvielfalt der oralen Dichtkunst reicht von kurzen Liedern bis zu ausgedehnten Epen, deren vollständiger Vortrag über meh­ rere Tage reichen kann. Erzählt werden Mär­ chen und Fabeln, Kurzgeschichten und Ge­ dichte, religiöse Texte und Sprichwörter, Spottgesänge und Preislieder. In den Gesellschaften Westafrikas bilden die GeschichtenerzählerInnen sogar eine ei­

gene Kaste. Sie sind unter dem französischen Namen «Griot« (Barde) bekannt geworden und begleiten ihre Vorträge oft auf der Kora, einer Art Harfe, deren Saiten über eine Kürbis­ kalebasse gespannt sind.

Geschichte(n) erzählen Früher waren die Griots stets Herrschaftsund Königshäusern zugeordnet, deren Ahnen und historische Taten sie besangen und so vor dem Vergessen bewahrten. Eines der ein­ drucksvollsten und zugleich populärsten Bei­ spiele für diese erzählte, beziehungsweise gesungene Dokumentation von Geschichte ist das Soundjata-Epos, das noch heute in unzähligen Variationen in Westafrika kursiert. Festgehalten ist darin die Geschichte von Soun­ diata Keïta, der im 13. Jahrhundert als König der Mandingo das Großreich Mali begründe­ te, das weit über die Grenzen der heutigen Republik Mali hinausreichte. In Europa galt Afrika lange als »kulturloser Kontinent«, weil sich dort – von den arabischen Ländern Nordafrikas abgesehen – kaum in Büchern festgehaltene Geschichtsschreibung fin­den ließ. Inzwischen mussten auch westliche WissenschaftlerInnen anerkennen, dass die in den Gesängen der Griots überlieferte Historie auf realen Fakten beruht. Soundjata hat in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gelebt und 1235 bei Kirina eine entscheidende Schlacht gegen den Sosso-König Soumaoro Kanté ­gewonnen. Die von den Griots erzählte Ge­ schichte Soundjatas liegt mittlerweile auch in tt

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schriftlichen Fassungen und in deutscher Märchen erzählt. Wenn der Löwe erzählt, siegt mehr als 20 Jahre mit Peter Brook und beim Film, wofür er 2009 bei der Berlinale mit ei­ Übersetzung vor. er ab und zu. Das gleiche gilt für dich. Denk Die mündliche Erzähltradition des Konti­ darüber nach, und vertraue auf die Zukunft! nem Silbernen Bären als bester Darsteller nents findet im afrikanischen Kino und The­ Erinnere dich immer daran, dass die Welt alt ausgezeichnet wurde). Er fand Anerkennung ist, und dass die Zukunft aus der Vergangen­ ater ihre aktuelle Fortsetzung. Wanjiru Kinyan­ und Bewunderer in allen Teilen der Welt von heit stammt!« Japan bis Brasilien und von Griechenland bis jui, Filmemacherin aus Kenia, erläutert dazu: »In den Zivilisationen Afrikas existiert in die USA: Sotigui Kouyaté. eine Kunstform nicht für sich allein wie Ich hatte das Glück, ihn ken­ in der westlichen Kultur. Das Theater nenlernen, sein Freund werden beispielsweise umfasst Tanz, Kunst­ und Projekte mit ihm verwirk­ handwerk (Masken, Kostüme und lichen zu können. Eines Tages, Make-up) sowie natürlich Literatur und als er bereits sehr krank war Musik. Musik ihrerseits wird in einem und ich ihn im Krankenhaus dramaturgischen Kontext präsentiert besuchte, nahm er mich bei und besitzt eine soziale, historische der Hand und sagte: ‚ Ich glau­ oder politische Bedeutung. Der Film be, es ist an der Zeit, dass Du vereint Drama, Musik, Kunstgewerbe einen Film machst.’ Zurück an und Literatur und verkörpert dadurch meinem Schreibtisch, habe ich ein Werk, das dem afrikanischen Kunst­ mir ­vorgestellt, wie Sotigui uns verständnis am nächsten kommt. (...) mitnehmen würde auf eine wundersame Reise, um uns Er ist eine Weiterentwicklung der Griot­ kunst, die auf Zelluloid gebannt ist und klar­zumachen, wie wichtig es mehr Menschen erreichen kann.«1 ist, unseren Kindern unsere In Westafrika ist die Erzählkunst über Geschichte und Werte zu ver­ Dani und Sotigui Kouyaté Foto: Filminitiativ Jahrhunderte das Metier bestimmter mitteln sowie die Weisheit Familien geblieben, etwa der Kanté, Afrikas und die Art und Weise, Keïta, Diabaté und Kouyaté. Einige ihrer Nach­ Mit seiner humorvollen Fernseh-Serie »A nous mit der Europa mit diesem Kontinent umge­ gangen ist. Doch dann hat uns Sotigui ver­ fahren setzen die Tradition ihrer Vorfahren bis la vie« (1999) über Jugendliche in einem west­ lassen und ich habe den Film zusammen mit heute in verschiedenen Formen fort: als Sän­ afrikanischen Internat und seinem Fantasyseinem Sohn Dani Kouyaté realisiert.« ger wie der Pop-Star Mory Kanté aus Guinea, Spielfilm »Ouaga Saga« (2000) über Kids aus als Kora-Virtuosen wie der Malier Toumani Ouagadougou bewies Dani Kouyaté, dass er Sotigui Kouyaté starb im April 2010 im Diabaté oder als Schauspieler, Filmemacher auch zeitgenössische Stoffe mit großem Erfolg Alter von 74 Jahren. Er war aufgrund seiner und Musiker wie Dani und Sotigui Kouyaté. filmisch umzusetzen Auftritte in internationalen versteht. Trotzdem Film- und Theaterproduktio­ »Die Zukunft stammt aus blieb die Auseinan­ nen einer der prominentesten Erzählkunst auf Zelluloid dersetzung mit den Schauspieler Afrikas. Im letzten der Vergangenheit!« tt Dani Kouyaté, 1961 in Burkina Faso gebo­ Geschichten und der Jahrzehnt vor seinem Tod ar­ beitete er eng mit dem alge­ ren, absolvierte eine Filmausbildung in Oua­ Geschichte Westafri­ rischen Filmregisseur Rachid Bouchareb zu­ gadougou und Paris und drehte ab 1989 kas im Mittelpunkt seiner Arbeit. So basiert erste Kurzfilme. Ab 1990 tourte er mehrere auch sein zweiter Spielfilm »Sia – Le rève du sammen. Laut Dani Kouyaté verband die python« (2001) auf einer Legende über ein Jahre als Geschichtenerzähler mit dem von beiden eine außergewöhnliche künstlerische afrikanisches Königreich, die der mauretani­ seinem Vater Sotigui verfassten Stück »Le voix Wahlverwandtschaft. Ein Beispiel dafür ist der Spielfilm »Little du griot« (Die Stimme des Griots) durch Eu­ sche Schriftsteller und Ko-Autor des Dreh­ ropa und die USA. Auch sein erster, mehrfach buchs, Moussa Diagana, zuvor zu einem Senegal« von 2001. Darin spielt Sotigui Kou­ ausgezeichneter Spielfilm «Keïta! l’heritage Theaterstück verarbeitet hatte. 2004 folgte yaté den Hüter des Museums für die Geschich­ du griot« (Das Erbe des Griots) von 1995 ist ein Dokumentarfilm über Joseph Ki-Zerbo, te der Sklaverei auf der senegalesischen Insel eine Würdigung der Erzählkunst Westafrikas. Gorée. Er macht sich nach seiner Pensionie­ der nach der Unabhängigkeit seines Landes Darin übernahm sein Vater Sotigui Kouyaté rung in den USA auf die Suche nach Spuren Obervolta (ab 1984: Burkina Faso) als erster seiner Vorfahren, die Jahrhunderte zuvor aus eine »Geschichte Schwarzafrikas« aus afrika­ die Rolle, die ihm traditionell zustand: die nischer Sicht geschrieben hat. eines Griots. Die Geschichte spielt in Oua­ Westafrika verschleppt wurden. Diese Rolle gadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos. Die wirkt wie eine Zusammenfassung des Lebens­ Familie des Jungen Mabo Keïta führt hier ein werks von Sotigui Kouyaté – eines Lebens als Ein moderner Griot Leben, das eher an den Gewohnheiten der moderner Griot, der auf Theaterbühnen und ehemaligen Kolonialherren aus Europa als an tt Auch in seinem jüngsten Spielfilm »Soleils« Kinoleinwänden in aller Welt Geschichte(n) denen des eigenen Landes orientiert ist. Bis (2013) schickt Dani Kouyaté seine Protago­ aus Afrika erzählt und damit vor dem Verges­ eines Tages der Griot der Familie überraschend nistInnen auf historische Spurensuche. Um sen bewahrt. in die Stadt kommt, um dem Jungen die Ge­ ein Mädchen zu heilen, das unter Gedächt­ schichte seines Namens zu erzählen, die wie­ nisverlust leidet, führt ein alter Mann sie durch Anmerkung derum auf den vielbesungenen Sounjata Zeit und Raum, um sie mit der Geschichte 1 Wanjiru Kinyanjui: Friede den Dörfern. In: du – die Keïta aus dem 13. Jahrhundert zurückreicht. Afrikas bekannt zu machen. Zeitschrift der Kultur, Arche Afrika. Dezember 1995/ Dani Kouyaté illustriert die Geschichte Ko-Regisseur Olivier Kouyaté schrieb zur Januar 1996. Sounjata Keïtas in märchenhaften Rückblen­ Entstehung des Films: »Diese Geschichte ist den. Und sein Vater erzählt dem Jungen im inspiriert durch einen Menschen, wie man ihn Film wundervolle Gleichnisse wie das Folgen­ nur selten im Leben trifft und der das Vorbild für die Hauptperson des Films war. Er war ein de: »Weißt du, warum in Märchen der Jäger tt Karl Rössel ist Mitarbeiter von FilmInitia­ tiv in Köln. immer den Löwen besiegt? Weil der Jäger die bekannter Schauspieler (beim Theater über iz3w • November / Dezember 2013 q 339


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magazin von und für antifaschistInnen

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Ausgabe 7-8/13 u.a.: • Michael Fütterer: »Weste: weiß, Papier: geduldig«, zum Kampf um bessere Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie in Bangladesch • Edwin Schudlich: »Maredo macht Spaß«, erfolgreich in der Niederlage – zum Ausgang des Konflikts • »Keine Pause in Sicht«, ein Interview mit Mechthild Middeke über die Streiks der Amazonier • Michael Wendl: »Wo steckt der Kapitalismus?«, Kontroverse um die Privatisierung von Krankenhäusern • Suzanne Adely / Immanuel Ness: »Dharna gegen Ausbeutung«, indische AutoarbeiterInnen kämpfen für ihre Basisgewerkschaft und für die Freilassung von Gefangenen • Wolfgang Völker: »Bewegung, Bündnis, Buckelkatze«, über Harald Rein: »1982-2012. Dreißig Jahre Erwerbslosenprotest«

Niddastraße 64 60329 FRANKFURT Tel. (069) 67 99 84 express-afp@online.de www.express-afp.info

wir schauen nazis genau auf die finger www.der-rechte-rand.de www.facebook.com/derrechterand


ISSN 1614-0095

t iz3w – informationszentrum 3. welt www.iz3w.org

Weiterbildungskurse in Entwicklung und Zusammenarbeit Frühjahrssemester 2014

Planung und Monitoring von Projekten

24. – 28. Februar

Klimawandel und Entwicklungszusammenarbeit

8. – 11. April

Finanzmanagement und Wirtschaftlichkeit von Entwicklungsprojekten 10. – 14. März, Fortgeschrittene 12. – 14. März

Kultur und Entwicklung: Die EZ im Spannungsfeld unterschiedlicher kultureller Orientierungen 22. – 25. April

Privatsektorförderung

17. – 21. März

Ökologisch nachhaltige Gewerbe- und Industrieentwicklung: Konzepte und EZA-Interventionen 6. – 9. Mai

25. – 28. März

Friedensförderung in der internationalen Zusammenarbeit 12. – 16. Mai

Capacity Development in der internationalen Zusammenarbeit 2. – 4. April, 28. April

Korruption und Korruptionskontrolle in Entwicklungsländern 21. – 23. Mai

Evaluation von Projekten

Auskunft über Zulassung und Anmeldung: www.nadel.ethz.ch

Master of Advanced Studies in Entwicklung und Zusammenarbeit

für Hochschulabsolventen/innen aller Fachrichtungen, Studienzyklus 2014 – 2016 In einem 20-monatigen Studium werden Nachwuchskräfte für die Entwicklungszusammenarbeit ausgebildet. Studiensemester Multidisziplinäres Vollzeitstudium

Herbstsemester 2014 September 2014 – Januar 2015

Projekteinsatz Projektassistenz in einem Entwicklungsland mit einer NRO, einer bilateralen oder multilateralen Organisation Weiterbildungssemester Blockkurse zu Methoden und Politikfragen (30 Kurstage)

2015 8 – 10 Monate

Frühjahrssemester 2016 Februar – Juni 2016

Anmeldung 1. Januar – 28. Februar 2014 (ausschliesslich über die Website des Zentrums für Weiterbildung der ETH Zürich: www.zfw.ethz.ch) Auskunft www.nadel.ethz.ch


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