Darf ich vorstellen ... Afropolitane Kultur & Literatur
iz3w t informationszentrum 3. welt
Außerdem t Nordkorea in Namibia t Dissidenz in der Türkei t Musikszene in Äthiopien
Nov./Dez. 2016 Ausgabe q 357 Einzelheft 6 5,30 Abo 6 31,80
In dies er Aus gabe
Foto: StocktownFilms
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Editorial
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Grenzregime I: Mauern, Knüppel und Schikanen Frankreich geht in Calais hart gegen Geflüchtete vor von Anna Sophia Clemens
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Grenzregime II: Endstation Transit
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Editorial Afropolitan. AfroWas?
Nicht mehr und nicht weniger Weg mit dem Afropolitanismus! »Afropolitan Studies« Interview mit Natasha A. Kelly
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Grenzregime III: Äußerste Außengrenzen
Überall und nirgendwo zu Hause Afropolitane Literatur auf der Suche nach einem Ort der Herkunft von Manfred Loimeier
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Süd-Süd-Kooperation: Gedenkstätten und Waffen
Kwani? Und? Weiter? In Kenia hat sich die Literaturszene einen kosmopolitischen Ort geschaffen von Martina Backes
Nordkorea und Namibia blicken auf enge Beziehungen zurück von Godwin Kornes
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von Marta Tveit
Migration in Frankreichs jüngstes Übersee-Département Mayotte von Siobhan Kaltenbacher
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von Taiye Selasi
Asylsuchende und Flüchtlinge stecken in Indonesien fest von Antje Missbach
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Ein Konzept zwischen Identitätspolitik und Selbstermächtigung von dem Autorinnenkollektiv
Politik und Ökonomie 4
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Schwerpunkt: Afropolitan 17
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Mexiko: »Wir mussten uns ihnen entgegenstellen«
Afropolitan Branding Politisches Statement oder ein Lifestyle-Label? von Truc Nguyen
Repression gegen LehrerInnenproteste in Südmexiko von Timo Dorsch
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Zwischen Chic und Armut Afropolitane Ökonomie in der Prekarität von Anne Löscher
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»Wir wollten keine Märchen« Interview mit Teddy Goitom, Gründer von Afripedia
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»Am I too American?« Afropolitane Serien im Internet
Kultur und Debatte 37
Musik: Explosion der Kreativität Im äthiopischen Pop und Jazz mischt sich das Beste aus verschiedenen Welten von Till Schmidt
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Türkei: Der türkische Way of Life Wie die Kulturszene zu einem Ort von Dissens wird von Oliver Kontny
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Architektur: Eine Bleibe für alle Bei angemessenem Wohnraum für Geflüchtete besteht Handlungsbedarf von Till Schmidt und David Niebauer
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Rezensionen
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Szene / Tagungen Impressum
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Editor ia l
#rouhaninotwelcome Der Besuch eines iranischen Staatsoberhauptes in Berlin ist immer ein Politikum. Als am 2. Juni 1967 Schah Pahlevi seine »Jubelperser« DemonstrantInnen niederknüppeln ließ, war dies ein wichtiges Moment bei der Formierung der Außerparlamentarischen Opposition in der BRD. Eine neue APO ist zwar kaum zu erwarten, wenn der Präsident der Islamischen Republik, Hassan Rouhani, demnächst in Berlin für gute Beziehungen zwischen Deutschland und Iran wirbt. Aber Proteste gegen den noch nicht genau terminierten Besuch sind bereits angekündigt: Iran-kritische Initiativen wie Stop the Bomb rufen für den Tag X zu einer Kundgebung auf. »Kein Roter Teppich für Rouhani« fordern sie, denn er sei »das grinsende Gesicht des Terrors«. Rouhani gilt einigen westlichen, insbesondere den an guten Geschäften mit dem Iran interessierten Regierungen als »moderat«. Zu Unrecht: 2015 wurden laut UNO fast tausend Menschen im Iran hingerichtet, so viele wie noch nie seit 1989. Die meisten wurden wegen Drogendelikten erhängt, doch die Todesstrafe wird auch wegen Ehebruchs, homosexuellen Handlungen oder Korruption vollstreckt. Das Regime schreckte letztes Jahr nicht einmal davor zurück, 16 Jugendliche zu erhängen. Weder die verheerende Menschenrechtslage, die jüngst erst vom religiösen Führer Ali Khamenei wiederholte Holocaustleugnung noch die waffenbewehrte Nichtanerkennung der Existenz Israels hindern europäische PolitikerInnen daran, gute Beziehungen zum Regime zu suchen. Das stößt jedoch auf Widerstände. Als Rouhani im März 2016 nach Wien eingeladen war, wurde seine Reise von iranischer Seite abgesagt. Rouhani werde erst dann kommen, wenn es »bessere Rahmenbedingungen für den Ablauf« gebe. Mehrere Gruppierungen hatten Protest aktionen gegen den Rouhani-Besuch angekündigt, darunter KurdInnen, die Israelitische Kultusgemeinde und Stop the Bomb. Das Ansinnen des iranischen Regimes, die Proteste zu verbieten, hatte die österreichische Regierung mit Verweis auf die Demonstrationsfreiheit zurückgewiesen. Immerhin. Aber an der »umfassenden Zusammenarbeit auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem und wissenschaftlichen Gebiet« hält sie fest.
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ine weitere Geschichte aus Österreich illustriert die verbreitete Haltung wirtschaftlicher und politischer Akteur Innen gegenüber dem Mullah-Regime besonders gut: Als der Chef des Baukran-Konzerns Palfinger, Herbert Ortner, im Sommer 2016 die Halbjahresbilanz vorstellte, ließ er einfließen, dass es im Iran »großen Bedarf an Kränen« gebe. Wenn die Handelssanktionen lockerer wären, hätte der Iran als Markt ein »großes Potential«. Was Ortner nicht erwähnte: Im Iran werden zum Tode Verurteilte zumeist an Baukränen erhängt. Vor wenigen Jahren kursierte ein Foto von einem Palfinger-Kran, an dem Hingerichtete baumeln.
Erst nachdem Stop the Bomb Ortner damit konfrontierte, ruderte dieser zurück. Palfinger mache keine Geschäfte mehr mit dem Iran. Der Baukran auf dem Foto sei 25 Jahre alt und mit einer Lizenz im Iran gebaut worden, die man längst zurückgezogen habe. Dass der Iran im Ausland gebrauchte Palfinger-Kräne kauft, dagegen könne man nichts machen. Und für neue Geschäfte müsse man erst mal abwarten, wie es mit den Handelssanktionen weiter gehe. So also lässt sich die Haltung europäischer Firmenchefs zusammenfassen: Null Unrechtsbewusstsein gegenüber früheren Geschäften mit dem damals schon mörderischen Regime; Trauer über die Einschränkungen durch Sanktionen; Augen zu, wenn Sanktionen von Dritten unterlaufen werden; und eine klare Botschaft an die Politik: Weg mit allen Handelsbeschränkungen, wir wollen endlich wieder mehr Geld verdienen im Iran!
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ufschlussreich für das immer wärmere Verhältnis Europas zum Iran waren auch Details des Italien-Besuches von Rouhani im Januar 2016. Als Ministerpräsident Matteo Renzi und Rouhani in den Kapitolinischen Museen eine Pressekonferenz abhielten, wurden antike Marmorstatuen unbekleideter Frauen verhüllt. Nicht geklärt ist, ob dies auf Betreiben der iranischen Delegation geschah oder ob das italienische Protokoll vorauseilenden Gehorsam übte. Gerechnet hat sich die Rücksichtnahme auf die Empfind samkeit Rouhanis: Am Rande des Staatsbesuches wurden Wirtschaftsverträge in Höhe von 17 Milliarden Euro unterzeichnet. Auch Papst Franziskus leistete sich einen moralischen Offenbarungseid, als er Rouhani in Rom empfing. Warum, geht aus der Pressemitteilung des Vatikans hervor: »Während der herzlichen Gespräche wurden die gemeinsamen geistlichen Werte hervorgehoben und dann nahm man Bezug auf die guten Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Islamischen Republik Iran.« Der Papst und R ouhani diskutierten auch über die »wichtige Rolle«, die der Iran bei der Lösung von »Problematiken« im Mittleren Osten wie »Terrorismus und Waffenhandel« übernehmen solle. Zu gerne würde man erfahren, worin genau die gemeinsamen geistlichen Werte bestehen und wie die Rolle aussieht, die die Islamische Republik im Mittleren Osten spielen soll. Als ob nicht ein ganz erheblicher Teil der dortigen Probleme überhaupt erst durch Irans Politik entsteht: Unterstützung dschihadistischer Milizen, Stellvertreterkriege, Schüren von Hass auf Israel, Drangsalieren von KurdInnen und anderen Minderheiten sowie die Missachtung von Menschenrechten. Solange das iranische Regime seine Vorstellungen von der »Islamischen Revolution« weiter mit aller Gewalt durchzusetzen versucht, sind außerparlamentarische – und auch parlamentarische – Proteste dagegen ein Muss, findet die redaktion
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Fotos: J. Kasumu
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Unser herzlicher Dank gilt der Fotokünstlerin Juliana Kasumu, die uns zur Bebilderung der Seiten 17 bis 27 und der Seite 32 Motive aus einer ihrer Portrait serien zum Thema Feminismus, Rassismus und Identität zur Verfügung stellte. Siehe www. julianakasumu.co.uk/portraits
Afropolitane Kultur und Literatur Als die Romanschriftstellerin Taiye Selasi vor über zehn Jahren in einem Essay den Begriff »Afropolitan« kreierte, löste sie eine lebendige Debatte aus. Der semantische Ursprung ihrer Neuschöpfung liegt in den Wörtern »African« und »Cosmopolitan«. Afropolitan will Schwarze Identitäten dem Kontext von Diskriminierung, Armut und Unterdrückung entreißen und stattdessen jene empowern, die sich nicht darunter subsumieren lassen wollen. So zeichnet Selasi das Bild einer intellektuellen, urbanen Avantgarde: Eine neue Generation afrikanischer AuswanderInnen und ihrer Nachfahren, erfolgreich, gebildet und wohlhabend. AfropolitInnen sind aktive MitgestalterInnen der globalisierten Welt (und damit genau das, was People of Colour Jahrhunderte lang von rassistischer Ideologie abgesprochen wurde). Selasi definiert AfropolitInnen nicht als WeltbürgerInnen, sondern als »WeltafrikanerInnen«, die in Metropolen und zwischen scheinbar bezugslosen Welten zu Hause sind.
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fropolitanes Bewusstsein zeichnet sich für Selasi vor allem durch die Ablehnung allzu starker Vereinfachungen aus – egal wo man auf der Welt lebt (siehe S. 18). Kriti kerInnen wie Marta Tveit hingegen vertreten die Meinung, der Begriff Afropolitan erschaffe lediglich eine weitere Gruppenidentität: Diese sei exklusiv, elitär und selbstverherr lichend (siehe S. 19). Inzwischen werden unter dem Begriff Afropolitan nicht mehr nur spannende Romane zusammengefasst, welche
die Herkunft und Heimkehr von Menschen zum Thema machen, deren Eltern – zumindest teilweise – afrikanischer Herkunft sind (siehe S. 24). Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Literaturprojekten (S. 28), von Filmen und Serien (S. 34), von hippen Onlinezeitschriften und Dance-Hall-Treffs in Miami und London, in Accra und in Abijan (S. 30). Mittler weile werden Afropolitan Vibes als Plattform für alternative Musik in Lagos gefeiert, Afripedia gibt sich als Archiv der Kreativindustrie auf dem afrikanischen Kontinent und das African Food Festival versteht sich als panafrikanisches Projekt, betrieben von »AfrikanerInnen in der Diaspora, die das Afrikanische Erbe schamlos repräsentieren und ausstellen«, wie das Webmagazin afropolitaninsights dazu anmerkt. Was hinter dem Begriff steckt, lässt sich angesichts der Breite der »afropolitan« genannten Produkte und Identitätsdiskurse nicht eindeutig definieren. Zumindest steht das nicht in unserer und hoffentlich in niemandes Macht. Die Bedeutung hängt jeweils davon ab, wer in welchem Kontext aus welcher Rolle heraus das Afropolitane feiert – oder es verwirft. Durchaus relevant bleiben aber die Fragen, ob der gehypte Begriff sich dazu eignet, auf die Lebensverhältnisse einer nicht am Diskurs beteiligten afropolitanen Armutsgesellschaft aufmerksam zu machen (S.32), ob er als Selbstbezeichnung oder Fremdzuschreibung benutzt wird, ob er das westlich geprägte Narrativ über Afrika herausfordert und dabei dessen Zuschreibungen überwindet – oder ob er neue schafft. die redaktion
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Afropolitan Branding Politisches Statement oder ein Lifestyle-Label? Im Laufe des letzten Jahrzehnts sind zahlreiche Projekte und Unternehmen entstanden, die den Begriff Afropolitan explizit als Label verwenden. Meist sprechen sie, mit einer lebhaften digitalen Präsenz, eine weltweit verstreute und sich vernetzende afropolitane Gesellschaft an. Worum geht es ihnen dabei, und wie unterscheiden sie sich?
HEG als Marke zu etablieren versucht. Wer sich schon immer gefragt hat, welche Schuhfarbe zu welchem Anzug passt, wird hier auf Antworten stoßen. Wer nach einer kritischen afropolitanen Perspektive sucht, ist auf dieser Seite verloren.
Afropolitan als Markenlabel
Ein ähnliches Verständnis vom Konzept Afropolitan hat »The Afropolitan Magazine«, eine Zeitschrift, die im südafrikanischen Johannesburg verlegt wird. Unter der Devise »Signature of African Sophistication« präsentiert die Website des Magazins zahlreiche Artikel zu verschiedenen Themenbereichen: Neben gesellschaftlich aktuellen Themen wie #bringbackourgirls (der nigerianischen Kampagne gegen Boko Haram) oder sozialen Jugendprojekten zu Sprechkunst und Tanz oder Talenteförderung stehen Beiträge über angesagte afrikanische Onlineshops, luxuriöse Inneneinrichtungen und so genannte Afro-Wheels, Luxuslimousinen inbegriffen. Spätestens beim Beitrag über die teuersten Quadratmeter der Welt drängt sich die Frage auf, was genau das mit dem Begriff Afropolitan zu tun hat. Fana Sihlongonyane, Dozentin an der Universität Foto: © jewanda-magazine.com Parktown für Planung und Architektur in Südafrika, macht im Hinblick auf die Wirkung der Zeitschrift von Truc Nguyen eine interessante Perspektive auf. Sie schreibt über das Magazin, Johannesburg werde in dieser Hocht Als Taiye Selasi im Jahr 2005 den Begriff Afropolitan etablierte, glanzprojektion als ein Ort der Afromodernität gezeichnet, mit bekam sie viel Zuspruch von der globalen Black Community. Heute, multikulturellen sozialen Begegnungen und Interaktionen. Geprägt zehn Jahre später, lassen sich im World Wide Web zahlreiche Perwird so eine neubebilderte und glokalisierte afrikanische Identität sönlichkeiten, Unternehmen und Organisationen finden, die sich einer Stadt, die mit den begehrtesten Metropolen der Welt mithalmit diesem Begriff identifizieren oder darauf zurückgreifen. Wer ten kann und sich vom Bild des Düsteren befreit. versteht sich als AfropolitIn? Wer tritt als solche/r auf und prägt Welche Spannweite afropolitische Communities aufweisen, zeigt den Begriff? Das Bild, das im Netz von der afropolitischen Comein Blick auf das Netzwerk Afropolitan Cities. Dessen Mission ist es, mithilfe lokaler Events »in den Metropolen der Welt eine globale munity entsteht, lässt sich nur schwer fassen – und hier nur bruchPlattform zu schaffen, die Berufstätige kontinentumspannend stückhaft und anhand einzelner Beispiele wiedergeben. Das Online-Magazin »MR Afropolitan – The HEG‘s Lifestyle verbindet.« So hoffen die BetreiberInnen, das volle Potential der Destination« beschäftigt sich mit der Frage, wie ein wahrer Genafrikanischen Diaspora freizusetzen. Bisher organisiert das 2013 tleman sich zu kleiden, zu artikulieren und gegründete Netzwerk in Baltimore, Houston, New zu verhalten hat. So handeln manche York, Miami und Washington regelmäßig CockSie wollen das volle Einträge davon, wie ein Mann sich bei tailabende, Partys und andere Veranstaltungen, dem ersten Date angemessen verhält. Die als Basis zum Kennenlernen, Vernetzen und Spaß Potential der afrikanischen Klischees reichen über das richtige Zuhaben. Diaspora freisetzen rechtrücken des Stuhls bis zur Frage des In den nächsten fünf Jahren sollen zu diesen USNachhausebringens: Ein Knigge für Mänamerikanischen Städten 15 weitere Metropolen ner afrikanischer Herkunft. Die Ambition hinter MR Afropolitan ist auf vier Kontinenten hinzukommen. Bisher, so die Internetseite, verbindet das Netzwerk 3.000 Berufstätige in der afrikanischen einerseits, ein soziales Netzwerk und eine Austauschbasis für GenDiaspora durch ihre Aktionen. Afropolitan Cities will auf diese tlemen zu schaffen, die sich als Navigateure zwischen den Welten, zwischen kosmopolitischen Lebensentwürfen und afrikanischen Weise zur »größten globalen afrokaribischen kulturellen Bewegung« Traditionen verstehen. Tatsächlich ist der Lifestyle der »Highly avancieren. Die Veranstaltungen stehen auch Personen offen, die Educated Gentlemen (HEG)« Selbstzweck des Online-Magazins, keine afrikanischen Herkunftsbezüge haben. Hinter dem Netzwerk das unter der Über-uns-Rubrik ein »HEG-Manifest« präsentiert und steht Drumpulse Entertainment, eine internationale Eventmanaget
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Foto: © Afropolitanatrès.com
Afropolitan
mentfirma, die auch andere KlientInnen wie die Weltbank oder Guinness betreut. Sie organisiert und bewirbt die Veranstaltungen des Netzwerks und entwarf das Grundkonzept dieser globalen beruflichen Vernetzung.
Marktnischen im Konkurrenzgeschäft
reiche Kommentare und Artikel zu aktuellen Themen finden, etwa zu Islamophobie oder über die an die Flüchtlingskrise geknüpfte Brexit-Debatte. Der Blog beschäftigt sich in unterhaltsamer und zugleich seriöser Weise mit feministischen, postkolonialen und gesellschaftspolitischen Phänomenen. So mischt sich Salami in globale Debatten ein und eröffnet eine kritische Perspektive, die Schwarze Lebenswelten einbezieht. Durch ihre politischen und philosophischen Beiträge gestaltet sie maßgeblich die Präsenz Schwarzer Stimmen in globalen Netzwerken mit. Laut Eelan Media gehört sie mit ihrer Arbeit inzwischen zu den 100 einflussreichsten Schwarzen Personen in digitalen sozialen Medien. 2013 wurde sie von »Women 4 Africa« zur Bloggerin des Jahres gekürt.
Young Urban Professionals only?
Eine weitere Perspektive auf unternehmerische AfropolitInnen bietet der »Afropolitan Online Boutique Store«, der zahlreiche t Unter dem Label »Afropolitan« haben sich den ausgewählten Designerinnen afrikanischer Herkunft versammelt. Die Produkte, Beispielen zufolge zahlreiche erfolgreiche Blogs, globale digitale hergestellt in Liberia und vorwiegend aus »afrikanischen Printstofund soziale Netzwerke und andere florierende Online-Angebote versammelt. Ob mit Reisen, Kunst, Musik, Tanz oder UnternehmerInfen«, sollen vor allem Frauen im Alter von 25 bis 45 Jahren ansprechen. Dass die Mode nicht für alle etwas ist, lässt sich an den nenschaft, afropolitische Menschen sind weltweit unterwegs und Preisen ablesen; ein Designkleid kostet mindestens 120 US-Dollar. dabei sehr erfolgreich. Gleichzeitig erzeugen die im Netz präsenten Derlei Preise sind zwar für Designermode keineswegs ungewöhnlich. afropolitanen Medien und Produkte ein Verständnis des AfroEine grundlegende Kritik an globalen kapitalistischen Verhältnissen, politInnenseins, das – neben dem Bewusstsein für die eigene Verdie es DesignerInnen aus eher kleinen Handarbeitsbetrieben schwer bindung zu afrikanischen Ländern oder Herkunftsbezügen – mit macht, sich auf dem internationalen Markt sichtbar zu platzieren einem hohen Grad an formaler Bildung, einer kreativen Ader und und Kundschaft zu generieren, gehört aldem Feiern von Talenten sowie mit Erfolg lerdings auch nicht zum Konzept des Onlineassoziiert wird. Sie sind die globalen Young Shops. Dennoch bietet der Store Schwarzen Urban Professionals. Designerinnen das, was sie auf dem westlich Wer im Konzept Afropolitan lediglich einen orientierten Modemarkt nur schwer finden: Lifestyle-Entwurf ohne politischen Inhalt sehen Eine Plattform, um überhaupt auf globaler möchte, findet ausreichend Bestätigung. Dennoch sind der Grad der Bezüge sowie die Ebene mitmischen zu können. Eine politischere Perspektive auf das KonInterpretationen des Afropolitan-Konzeptes zept Afropolitan bietet der mehrfach aussehr individuell, die mit dem Begriff assoziiergezeichnete Blog »Miss Afropolitan« der ten Konnotationen und die jeweilige Bedeufinnisch-nigerianischen Journalistin Mina tung für die einzelnen Personen keineswegs Salami. Für sie ist Afropolitanismus ebenso die gleichen. Und nicht zuletzt ist schon allein im Prozess der Etablierung eines Lebenskonein Teil ihrer Identität wie ihrer philosophizepts ein politischer Akt inbegriffen, der dem schen Einstellung, die sie auch auf Konferenzen, in ihren schriftstellerischen Arbeiten Prinzip von Identitätspolitiken folgt: Schwarund im Privaten vertritt und lebt. Panafrikaze Lebenswelten werden sichtbar und brechen nismus, Feminismus und Kosmopolitismus dabei mit stigmatisierenden Stereotypen. Dieser selbstermächtigende Charakter kann sind nur einige Konzepte, die zu ihrer perFoto: © Afroellemagazine gefallen oder nicht, er mag mehr oder wenisönlichen Auslegung des Begriffs Afropolitan dazugehören. Sie sind in 32 Punkten detailger antirassistisch, philosophisch oder ökonoliert auf ihrem Blog dargestellt. Die Bloggerin fasst das treffend so misch konnotiert sein, am Ende ist eine gemeinsame Botschaft in den Spielarten des Afropolitanen enthalten, ein gemeinsames zusammen: »Afropolitanismus ist eine ausgleichende Ideologie, in Statement: Hier sind wir. Wir sind Teil der globalen Community. welcher die Traumata afrikanischer Erfahrungen – Sklaverei, KoloNehmt uns ernst. nialismus, Rassismus, Sexismus, religiöse Kreuzzüge und Pogrome – durch die Verbindung der symbolischen, inquisitiven, humanistischen Wissensordnung der Vorfahren mit zeitgenössischen technologischen Prozessen, Kunst und Wissenschaft erneuert werden.« t Truc Nguyen studiert Soziologie in Freiburg und arbeitet in der Diese Ideen spiegelt Mina Salamis Blog wieder, auf dem sich zahlHochschulpolitik zu sozialpolitischen Themen. t
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Foto: Filmstill aus »Roaring Abyss«, Quino Piñero
Musik
Explosion der Kreativität Im äthiopischen Pop und Jazz mischt sich das Beste aus verschiedenen Welten Soul, Funk, Fusion und Jazz erlebten in den 1960er und 70er Jahren in Äthiopien eine Blütezeit. Sie ging erst zu Ende, als das sozialistische Mengistu-Regime die freie Musikszene drangsalierte. Bislang nur unter KennerInnen bekannt, erleben äthiopische Sounds inzwischen ein Revival – durch Wiederveröffentlichungen, Tourneen und neue Bands.
von Till Schmidt Für viele Kulturinteressierte im Westen mag Jim Jarmuschs Roadmovie »Broken Flowers« von 2005 die erste Begegnung mit äthiopischem Jazz gewesen sein. An prominenten Stellen werden einige Songs von Mulatu Astatqè gespielt, die sich gescheidig einfügen in die von Coolness und Melancholie getragene Stimmung des Films. Astatqè gilt als Vater des Ethio-Jazz. Seit Ende der 1990er Jahre, aber vor allem nach dem Soundtrack zu »Broken Flowers«, hat die Bekanntheit des Komponisten, Arrangeurs und Musikers merklich zugenommen. 2014 startete der damals 71-Jährige eine Europatournee, zahlreiche Auftritte im Westen und etliche Kooperationen mit anderen MusikerInnen aus verschiedenen Ländern folgten. Astatqès Anfänge als stilprägender Künstler liegen allerdings schon länger zurück. In den 1960ern und 70ern erlebte Äthiopien eine kurze Phase, in der sich zahlreiche MusikerInnen an westlicher Popmusik zu bedienen begannen und diese mit landestypischen Tonskalen, Rhythmen, Gesangstilistiken und teils auch Instrumenten verbanden. In der Hauptstadt Addis Abeba blühte das Nachtleben, und obwohl die Musikindustrie unter Kaiser Haile Selassie I. verstaatlicht war, konnte eine enorme Ment
ge unabhängig produzierter Schallplatten auf den Markt gelangen. Rückblickend wird diese Zeit oftmals als goldene Ära äthiopischer Popmusik oder in Anlehnung an das Londoner Pendant gar als »Swinging Addis« bezeichnet. 2013 schrieb der Musikjournalist Detlef Diedrichsen begeistert in der taz, dass es sich damals um eine »wundersame musikalische Kreativitätsexplosion« handelte, für die es global »kaum Entsprechungen« gebe: »Durch Addis Abeba tobten Soul, Funk, Fusion und Jazz, hin und wieder sogar ein wenig Rock.«
Begeistert von Brass Bands Mulatu Astatqè avancierte durch seine Tätigkeit als Arrangeur, Komponist und Musiker zu einer zentralen Figur innerhalb der Szene. »Ich veränderte die gesamte äthiopische Musik, indem ich Jazz und Fusion mit der äthiopischen FünftonSkala kombinierte«, sagte er vor einigen Jahren der New York Times ganz ohne Bescheidenheit. »Seither steht mein Name ganz, ganz oben in der äthiopischen Musikszene.« Aufgrund seiner Aufenthalte in Großbritannien und den USA ist Astatqè im Vergleich zu den anderen MusikerInnen eine Ausnahmeerscheinung. Als Teenager Mitte der 1950er Jahre von seiner wohlhabenden Familie zunächst zum Schulbesuch nach Wales geschickt, begann er unter dem Einfluss von Konzert- und Clubbesuchen in London anstelle der vorgesehenen Pilotenausbildung ein Musikstudium an der dortigen Trinity School of Music. Anschließend siedelte Astatqè in die USA über und schrieb sich – als erster afrikanischer Student überhaupt – am Berklee College of Music in Boston ein und später an der Harnett National Music School in New York. Zusammen mit t
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Musik dem »Ethiopian Quintet« veröffentlichte er dort zwei Alben, jammte mit dem bekannten Jazz-Vibraphonisten Dave Pike und reiste mehrmals nach Äthiopien. Als Astatqè 1969 dauerhaft nach Addis Abeba zurückkehrte, hatte sich die Stadt stark gewandelt. Nach der Niederschlagung des von rebellischen Militärs angestrengten Staatsstreichs 1960 ließ Kaiser Selassie eine kulturelle Öffnung zu. Miniröcke und Motorroller tauchten auf. Musiker, die auf verblüffende Weise Elvis Presley und James Brown ähnelten, waren keine Seltenheit. Für Astatqè bot dieses Klima eine perfekte Gelegenheit. Sehr schnell erhielt er Aufträge – unter anderem für das neu gegründete Label Amha Records, das zwar ohne offizielle Genehmigung, aber keineswegs ohne Wissen der staatlichen Autoritäten, einen Großteil der damaligen Popproduktionen veröffentlichte. Als Gastmusiker trat Astatqè sogar bei Duke Ellingtons ÄthiopienTour 1973 auf. Haile Selassie I. war es auch, der auf entscheidende Weise zu den Anfängen der äthiopischen Popmusik beitrug. Bei einem Besuch in Jerusalem 1924 war er von europäischen Blechblasinstrumenten so stark begeistert, das er kurzerhand eine Band von jungen Armeniern engagierte, die aus der Türkei geflohen waren, und sie zu seinen Hofmusikern machte. Die Leiter dieser Band, Kevork und sein Neffe Nersès Nalbandien, prägten die äthiopischen Militär- und Polizeiorchester stark. Aus diesen sollten viele der späteren Popmusiker stammen. Nur als Mitglied einer solchen Band war es damals möglich, andere als die einheimischen Instrumente spielen zu lernen.
Ungewohnte Klänge und Rhythmen Astatqè brachte schließlich das Vibraphon, die Hammond-Orgel und das Wah-Wah-Pedal mit nach Äthiopien und fügte noch Congas und Bongos für die Latin-Rhythmen hinzu. Sein hybrider EthioJazz stieß allerdings nicht überall auf Enthusiasmus und Gegenliebe. Äthiopien war auch damals schon ein stark von Nationalismus geprägtes Land, das abgesehen von der italienischen Besatzung 1935 bis 1941 allen europäischen Kolonialisierungsversuchen widerstehen konnte und über Jahrhunderte eine bemerkenswerte kulturelle Isolation und Eigenständigkeit aufrecht erhalten hatte. Hierzu gehören auch die Azmaris, eine Art Kaste von umherziehenden SängerInnen, die meist in Begleitung der Krar, einer vier- oder fünfsaitigen Leier, scharfzüngig gesellschaftliche Entwicklungen und Ereignisse kommentierten. Diese zentrale Rolle von Gesang in der traditionellen abbessinischen Musik erschwerte es Astatqès instrumentalem Ethio-Jazz mitunter, an die Gewohnheiten von breiten Teilen der äthiopischen Bevölkerung anknüpfen zu können. Viele PopsängerInnen griffen in ihren Texten eher politisch harmlose Themen auf. Dabei orientierten sie sich nicht selten am Tizita bzw. Tezeta, einem bestimmten Liedtypus der abbessinischen Musik, der oftmals auch als entsprechender Songtitel fungiert. Tizita wird manchmal mit dem Blues oder der portugiesischen Saudade verglichen. Auf Amharisch, der bedeutendsten Verkehrssprache Äthiopiens, bedeutet der Begriff Erinnerung, Nostalgie oder Sehnsucht. Auch wenn es dem ersten Eindruck nach nicht so scheinen mag, können auch im Tizita auf eher subtile Weise politit
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sche Themen reflektiert werden, worauf der in Addis Abeba geborene Kulturwissenschaftler Dag Woubshet in seinem Essay »Tizita: A New World Interpretation« (2008) hinweist.
Hungrig auf die neuesten Acts Dass überhaupt so viele MusikerInnen in den 1960er und 70er Jahren westliche mit äthiopischer Musik kombinierten, lag auch am Einfluss der US-Militärbasis im damals noch zu Äthiopien gehörenden Asmara. Dort gab es eigene TV- und Radiostationen, die Songs von Frank Sinatra, John Coltrane oder James Brown spielten, sowie Clubs und Bars, in denen viele USamerikanische GIs als Musiker auftraten. Zudem brachten die mehreren tausend jungen Freiwilligen der US-amerikanischen Peace Corps ihre Platten und Gitarren mit ins Land. Sie trugen durch ihr von der USamerikanischen Popkultur beeinflusstes Aussehen sicherlich auch dazu bei, dass diese Modestile nun auch in Addis Abeba adaptiert wurden. Dazu kamen die von ÄthiopierInnen selbst aus dem Ausland mitgebrachten Schallplatten. Auch Amha Records begann zunächst damit, aktuelle Musik aus dem Westen nach Addis Abeba zu importieren. »Nach dem Highschool-Abschluss suchte ich nach Wegen, um an die Alben zu kommen, die meinen Freunden und mir so sehr gefielen«, erzählte der heute über 70-jährige Eshèté vor kurzem dem Ethiopia Observer. »Es gab nur drei Musikläden, die aber griechische oder armenische Besitzer hatten. Deshalb fühlten sich die Äthiopier etwas ausgeschlossen.« Ein beruflicher Aufenthalt in Asmara bestärkte seine Neugierde gegenüber der ihm bis dato kaum bekannten Musik aus dem Westen. Eshèté verbachte stundenlang Zeit vor dem Radio. Sein neu eröffneter Laden lief schnell so gut, dass er weitere Shops in Addis Abeba und anderen Städten eröffnete. »Die Leute waren einfach hungrig auf die neuesten, heißen Acts – James Brown, Jim Reeves, Otis Redding, Wilson Picket und andere«. Eshèté begann allmählich damit, auch Musik aus Kenia, Sudan, Westafrika und Indien zu importieren. Vor allem sudanesische Musik etwa von Mohamed Wordi verkaufte sich gut, erinnert er sich. Um nicht nur ausländische, sondern auch äthiopische Musik anbieten zu können, entschied sich Eshèté mit Mitte zwanzig, auch als Produzent tätig zu werden. Als Gründer und Betreiber des ersten unabhängigen äthiopischen Plattenlabels sollte Eshèté eine zentrale Rolle in der Entwicklung der damaligen Musikszene spielen. Mit äthiopischen KünstlerInnen nahm er zwischen 1969 und 1975 insgesamt 103 Singles und 12 LPs auf und verhalf zahlreichen Talenten zu Bekanntheit. Später entstanden weitere wichtige Labels wie Philips Ethiopia und Kaifa Recordings. t
»Swinging Addis« wird gelähmt 1974, im selben Jahr, als Haile Selassie gestürzt wurde, veröffentlichte Mulatu Astatqè das erste Album in der äthiopischen Geschichte. Die neu an die Macht gekommene sozialistische Militärjunta unter Mengistu Haile Mariam bedeutete jedoch eine starke Veränderung für die äthiopische Popmusik. Wie andere ÄthiopierInnen auch wurden viele MusikerInnen und andere Akt
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teurInnen der Szene inhaftiert, getötet oder mussten ins Ausland niemand gehört.« Kurz darauf fuhr Falcato nach Addis Abeba, um fliehen, wie etwa Amha Eshèté. Das neue, von der Sowjetunion den Sänger für ein Konzert zu buchen. unterstützte Regime verhängte eine nächtliche Ausgangssperre, Mittlerweile umfasst die »Éthiopiques«-Reihe 29 Titel. Neben hinzu kamen Razzien und Schließungen der Clubs. 1978 wurde Mulatu Astatqè und Mamhoud Ahmed finden sich darin unter die Vinylproduktion eingestellt, der Musikmarkt anderem die Sänger Alèmayèhu Eshèté, Tlagehörte nun wieder der billig produzierten, houn Gèssèssè, Girma Bèyènè sowie die meist Auf ihre alten Tage meist illegal kopierten Kassette. von der Imperial Bodyguard Band begleitete erfahren einige äthiopische Durch diese Strangulierung des gesellschaft»First Lady des Ethio-Pop«, Bizunesh Bekele. lichen Lebens kam »Swinging Addis« zum Präsentiert wird auch Asnatqèch Wèrqu, die KünstlerInnen verdiente Erliegen. Betroffen waren auch die Azmaris, wegen ihres traditionellen Krar-Spiels aber Aufmerksamkeit die im Vergleich zu den PopsängerInnen weiteher untypisch für die Serie ist. Ebenfalls veraus scharfzüngigere und gesellschaftskritischetreten ist der Saxofonist Gétatchèw Mèkurya, re Texte darboten. Nun war im Land eher andere neue, politisch der bis vor seinem Tod im April 2016 mehrmals mit den niederländischen Punk-Jazzern von The Ex zusammenarbeitete und dessen opportunere Musik zu hören, etwa aus China, Russland und Kuba, berichtet Kay Kaufman Shelemay, eine Expertin für äthiopische sich an traditionellen Gesangstilen äthiopischer Krieger orientieMusikgeschichte, in der Radiosendung Afropop Worldwide. Astatrendes Saxofonspiel mitunter mit dem der stilprägenden Free-JazzMusiker Ornette Coleman oder qè blieb während der Herrschaft des Mengistu-Regimes in Äthiopien. Er arbeitete als Musiklehrer, konnte gewisse Freiräume genieAlbert Ayler verglichen wird. Ein ßen und gab auch Auftritte bei offiziellen Zeremonien. Ermöglicht weiterer jüngst wiederentdeckter äthiopischer Musiker ist der durch die guten Beziehungen des Regimes zu Kuba reiste er sogar Keyboarder Hailu Mergia, der nach Havanna, um seine Kenntnisse der Latin Music auszubauen. Das Jahr 1991 markierte nicht nur das Ende des Ostblocks, inzwischen in Deutschland auf sondern auch des Mengistu-Regimes. Einige MusikerInnen und Tournee war und dessen Songs AkteurInnen der Szene kehrten zurück. So auch Amha Eshèté, der auf Awesome Tapes From Africa achtzehn Jahre in den USA gelebt hatte und als Betreiber von Clubs neu veröffentlicht wurden. dort vielen exilierten KünstlerInAuf ihre alten Tage erfahren nen Auftrittsmöglichkeiten vereinige äthiopische KünstlerInMulatu Astatqè Foto: iz3w-Archiv schuf. Nach seiner Rückkehr war nen somit verdiente Aufmerker allerdings musikalisch nie wiesamkeit bei einem jungen westder so aktiv wie zuvor, Amha lichen Publikum. Mitunter laufen einem Klassiker aus »Swinging Records nahm seine Arbeit nicht Addis« in aktuellen Hip-Hop-Produktionen als Sample über den wieder auf. Insgesamt konnte das Weg. Nicht zuletzt gibt es jüngere Bands wie das Either/Orchestra Niveau der Musikszene der aus Boston oder das schweizerische Imperial Tiger Orchestra, die 1960er und 70er nicht mehr erstark vom Ethio-Jazz inspiriert sind. Kürzlich erschien auf dem reicht werden. Aus diesem Grund Münchener Label Trikont die zweite Folge des Samplers »Beyond blicken heute manche der damaAddis«, auf dem internationale, von äthiopischen Sounds der ligen ProtagonistInnen zum Teil sehr nostalgisch auf die Zeit des 1960er und 70er beeinflusste MusikerInnen wie Akalé Wubé oder »Swinging Addis« zurück. Karl Hector & The Malcouns vertreten sind. In Addis Abeba selbst (und darüber hinaus) machen Künstler wie der Gitarrist Girum Gizar oder Revival der äthiopischen Sounds der Pianist Samuel Yirga auf sich auft Ein bisschen Nostalgie pflegen auch merksam. Heiße Hörtipps manche jüngere Kulturinteressierte, welUnd überall präsent ist schließlich che die alten Aufnahmen nun für sich Mulatu Astatqè, der dort mit dem AfDiese Songs (und viele weitere) sind auf entdecken konnten. Vor allem durch die rican Jazz Village 2013 einen eigenen gängigen Videoplattformen auffindbar: Serie »Éthiopiques« erlebt äthiopische Club mitsamt Musikschule eröffnet Mulatu Astatqyè: »Yegelle Tezeta« 39 Popmusik aus den 1960ern und 70ern ein hat. Auch in Addis scheint ein kleines Gétatchèw Mèkurya: »Yègènèt Muziqa« kleines Revival. Hinter den WiederverRevival zu existieren, berichten unter Tesfa Maryam Kidane: »Heywete« öffentlichungen auf dem französischen anderem die New York Times und der Mahmoud Ahmed – »Gizie Degu Neger« Label Buda Musique, die sich größtenGuardian. Angesprochen auf die junSeyfu Yohannes: »Tezeta« teils aus dem Backkatalog von Amha gen MusikerInnen in der Hauptstadt, betont Astatqè: »Sie machen nicht nur Records speisen, steht der Sammler Tlahoun Gèssèssè: »Lantchi Biye« die alte Musik nach, sie entwickeln sie Francis Falcato. »Das erste Mal, dass Alèmayèhu Eshèté: »Telantena Zare« ich mit äthiopischer Musik in Berührung weiter in neue Richtungen.« Man darf Muluqen Mellesse – »Hedetch alu« gespannt sein, was künftig zu hören kam, war 1983 in Paris auf einer Party«, Samuel Yirga: »Abet Abet« sein wird. sagt er rückblickend. »Ein Freund hatte The Budos Band: »Origin of Man« uns die Platte ‚Erè Mèla Mèla‘ von Karl Hector & The Malcouns: »Kingdom Mahmoud Ahmed geschickt, und als Of DM’T« wir sie auflegten, wurde es auf einmal t Till Schmidt ist freier Journalist still im Raum. So was hatte vorher noch und wohnt in Bremen. iz3w • November / Dezember 2016 q 357
Rezensionen ... Im Herzen der Städte Seit 2007 leben mehr Menschen in Städten als auf dem Land, Tendenz steigend. Einhard Schmidt-Kallert fragt sich in seinem Buch Magnet Stadt – Urbanisierung im Globalen Süden unter anderem, ob dies einen Wendepunkt in der Menschheitsgeschichte markiert. In Zeiten, in denen sich zumindest die europäischen Innenstädte durch Gentrifizierungsprozesse immer mehr in Aussehen und in den sozio-ökonomischen Strukturen gleichen, scheint der Blick über den Tellerrand des Nordens hinaus nicht ohne alarmierende Kriminalitätsstatistiken oder faszinierter Exotisierung des Anderen und ihrer Stadt auszukommen. Es ist oft die Rede von Favela-Tourismus, airbnb und nicht funktionierenden offiziellen, aber umso besseren informellen Verkehrsnetzen. Man liest Nachrichten von immer größer werdenden, explodierenden Städten, vom Klimawandel und von der Grünen Revolution, die die kleinbäuerliche Landwirtschaft zerstört und zum Umzug in die Städte und deren Slums zwingt. All diesen Aspekten des Urbanen widmet sich Schmidt-Kallert. Der Autor war während seiner langen Tätigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit und in der Raumplanung in vielen Städten dieser Welt vorübergehend zu Hause. Gleichzeitig verstand er sich stets als neugieriger Reisender. Als Raumplaner hat er durchaus einen analytischen Blick, betrachtet die Vielzahl der Städte dieser Welt jedoch nicht als Modelle, die sich alle nach dem gleichen Schema entwickeln sollten. Und so ist eine der Grundbotschaften seines Buches, dass es die BewohnerInnen sind, die eine Stadt ausmachen. Daher präsentiert er immer wieder persönliche Anekdoten, Interviews mit ExpertInnen oder Verweise auf literarische Werke, die ausgewählte Situationen und Analysen illustrieren. Schmidt-Kallert verfällt dabei weder in Romantisierungen noch verliert er den Blick für ökonomische Realitäten und daraus resultierende Widersprüche. Allerdings hätte er während seiner Aufenthalte durchaus mehr O-Töne der BewohnerInnen einfangen können. So ist er beispielsweise gezwungen, über den Rückgriff auf eine kleine Passage aus Meija Mwagis Roman »Nairobi, River Road« zu t
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beschreiben, was die Räumung einer informellen Behausung für die Betroffenen bedeutet. In diesem Zusammenhang verweist er auf weitere Kämpfe um so genannte informelle Siedlungen und fragt sich, welche Rolle StadtplanerInnen sowie NGOs und BürgerInnenbewegungen zu deren Erhalt und Ausbau spielen können. In gewisser Weise ist das Buch eher eine Soziographie als ein Fachbuch über Verstädterung. Der Autor widmet sich vor allem den Lebenswelten und den Beweggründen der Menschen, die in die Stadt ziehen. Auch wenn er sich der Subjektivität und Selektivität seiner Darstellungen durchaus bewusst zeigt, gerät sein knapp 200 Seiten dünnes Buch zum Versuch eines allumfassenden Rundumschlages zum komplexen Thema Urbanisierung im globalen Süden. Zwar versteht Schmidt-Kallert den »globalen Süden« nicht als eine homogene Abgrenzungsmasse zum globalen Norden, doch kommt er nicht umhin, oftmals Vergleiche anzureißen, ähnliche Phänomene auf unterschiedlichen Kontinenten wieder zu finden oder willkürlich zwischen geographischen Settings hin und her zu springen: »In Afrika ist der Übergang zwischen informellen städtischen Wohngebieten und landwirtschaftlich geprägten Siedlungen fließend. In China sind die großen Metropolen längst um ‚Dörfer in der Stadt’ herum gewachsen.« Zwar betrachtet er Afrika nicht durchgehend als ein Land, trotzdem entsteht beim Lesen häufiger das Bedürfnis, lieber auf einem Kontinent oder in einer Stadt zu bleiben und sich ihr genauer zu widmen. Insgesamt bietet das Buch spannende Einblicke in die Metropolen, Vororte und Slums dieser Welt. Wer jedoch eine dezidierte und detaillierte Analyse sucht, sollte sich lieber ein Fachbuch mit einem eingegrenzten geographischen Fokus oder präziser formulierten Fragestellungen suchen. Swetlana Hildebrandt Einhard Schmidt-Kallert: Magnet Stadt – Urbanisierung im Globalen Süden. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2016. 175 Seiten, 19,90 Euro. t
Zeitschriftenschau: Antifaschistisches Infoblatt In den vergangenen Jahren hat das Antifaschistische Infoblatt AIB aus gutem (oder besser gesagt: schlechtem) Grunde ausführlich über den NSU-Komplex und die mörderische Gewalt gegen die türkische Community in Deutschland berichtet. In der jüngsten Ausgabe wagt sich das AIB an den türkischen Nationalismus – ebenfalls aus schlechtem Grunde. Denn die Szene der türkischen FaschistInnen und UltranationalistInnen ist aktiver denn je. Selbst in linken und kurdischen Hochburgen treten Graue Wölfe und andere FaschistInnen mittlerweile offensiv und provokativ auf, so etwa bei der diesjährigen 1. Mai-Demo in Berlin-Kreuzberg, wo sie DemoteilnehmerInnen beschimpften, bespuckten und sogar mit Flaschen bewarfen. Auf das Kreuzberger Büro der kurdischen Partei HDP t
waren zuvor bereits mehrere Angriffe und ein Brandanschlag verübt worden. In mehreren Beiträgen beschreibt die AIB den Aufstieg der faschistischen Grauen Wölfe und der rechts-nationalistischen Ülkücü-Bewegung in Deutschland, der bereits lange vor dem Putschversuch in der Türkei im Juli 2016 begonnen hatte. Beide Gruppierungen verstehen es, sich über Motorrad-Gangs und Sportvereine an die Zielgruppe junger türkischer Männer zu wenden. Gemeinsamer ideologischer Nenner ist der militante Hass gegen alles Kurdische, gegen die türkische Linke und gegen wei-
iz3w • November / Dezember 2016 q 357
Eine Tragödie in Chile »Besiegt, aber am Leben«: So lautet der französische Originaltitel der nun auch auf Deutsch erschienenen Graphic Novel Überlebt! von Loic Locatelli Kournowsky und Maximilien Le Roy. Es handelt sich dabei um eine gut recherchierte Mischung aus biographischer Erzählung und historischer Spurensuche. Hintergrund sind die Ereignisse in Chile um den Wahlsieg des Sozialisten Salvador Allende, den Putsch durch General Augusto Pinochet 1973 und das Leben von AktivistInnen der MIR (Bewegung der revolutionären Linken) im Untergrund. Die MIR, der sich die Protagonistin Carmen Castillo schon früh angeschlossen hatte, verstand sich als radikale-avantgardistische linke Gruppe, die nicht an eine demokratische, durch Wahlen erreichte Revolution glaubte. Nachdem Allende die Präsidentschaftswahl gewonnen hatte, bildete die MIR seinen privaten Schutztrupp, obwohl er eine Leibgarde für übertrieben hielt. Carmen arbeitete unter Allende im Büro für internationale Beziehungen und konnte so revolutionäre Linke aus anderen Ländern Südamerikas unterstützen. Nach dem Putsch mussten sie und ihre Familie, zu der inzwischen zwei Kinder zählten, in den Untergrund abtauchen. Ein weiteres Kind war unterwegs. Ihr Mann Miguel Enriquez, der die MIR mit gegründet hatte, wurde bei einer Schießerei getötet. Dank internationalem Druck konnte Castillo nach Frankreich ausreisen und somit der Folter durch die chilenische Geheimpolizei DINA weitgehend entgehen. Dort lebt sie heute noch immer und arbeitet als Regisseurin. Die Verfolgung und das Foltern von AktivistInnen der MIR durch das Pinochet-Regime wird in der Graphic Novel detailliert dargestellt. 2011 schätzte die UN-Menschenrechtskommission die Zahl der vom Pinochet-Regime getöteten und der ‚verschwundenen’ Menschen auf 3.200. Die Zahl der Gefolterten beläuft sich laut dieser eher vorsichtigen Schätzung auf 38.000. Pinochet ist dafür nie verurteilt wurden. t
tere Minderheiten, die als untürkisch gelten: AlevitInnen, LGBTIs, ArmenierInnen sowie Jüdinnen und Juden. Religion in Form von politischem Islam spielt bei einigen Strömungen durchaus eine Rolle, in anderen weniger. Besonders bedeutend für die türkische Rechte sind die drei in Deutschland aktiven Dachverbände, in denen sie sich außerordentlich gut organisieren: ADÜDTF, ATIB und ANF. Die deutschen Behörden unternehmen herzlich wenig gegen die türkischen FaschistInnen, sie pflegen mit der kurdischen PKK lieber ein anderes Feindbild. cst. Antifaschistisches Infoblatt AIB, Herbst 2016, 3,50 Euro. www.antifainfoblatt.de
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Für seine Recherchen hatte sich Le Roy mehrfach mit Carmen Castillo getroffen, ihr alle Entwürfe gezeigt und ist auch nach Chile gereist. Entstanden ist so eine beeindruckende Biographie, die die Ereignisse packend vermittelt, auch an LeserInnen, die mit der Geschichte Chiles nicht vertraut sind. Ergänzt wird die Graphic Novel durch ein Interview mit Carmen Castillo über den Putsch, Allende, seinen Selbstmord und das Verhältnis zwischen ihm und der MIR. Castillo betont die Autonomie der Frauen in der Bewegung. Und so schreibt das Buch die Geschichte Chiles auch aus einer weiblichen Perspektive. Viel zu oft liegt der Fokus historischer Erzählungen über die MIR auf männlichen Protagonisten wie Miguel Enriquez, Regis Debray oder El Chico. Doch auch Allendes Tochter Beatriz oder Marcia Merino gehörten dazu. In einigen Passagen ihrer Geschichte wird deutlich, dass Carmen nicht nur Aktivistin und Professorin für Geschichtsforschung war, sondern auch Mutter. Sie hielt Miguel den Rücken frei und kümmerte sich um die Kinder. Ihr drittes Kind starb kurz nach der Geburt in Cambridge. Castillo selbst war in Sicherheit, aber sie hatte sowohl ihr Kind als auch ihren Partner durch die Repressionen der DINA verloren. Carmen Castillo hat überlebt; davon ist ihre Arbeit als Regisseurin von politischen Dokumentarfilmen stark geprägt. Ihre Werke wie zum Beispiel »Calle de Santa Fe« setzen sich stets mit dem Spannungsfeld von Erinnerung und den Einfluss der Geschichte auf die Gegenwart auseinander. Bekanntlich wiederholt sich die Geschichte einmal als Tragödie und einmal als Farce. Die Grausamkeit autokratischer Regime wiederholt sich beständig, und auch das Scheitern linker Regierungen an der Macht neoliberaler Verhältnisse ist derzeit in Chile wie in ganz Lateinamerika allgegenwärtig. Swetlana Hildebrandt Loïc Locatelli Kournowsky/ Maximilien Le Roy: Überlebt!, Edition Moderne, Zürich 2016. 128 Seiten, 29.- Euro. t
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ISSN 1614-0095
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t iz3w – informationszentrum 3. welt Postfach 5328 • D-79020 Freiburg www.iz3w.org
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Die wir mit dem Feuer spielen Der Klimagipfel in Paris war der letzte Startschuss. Nach zwei Jahrzehnten der Stagnation, in denen der CO₂-Ausstoß weiter zunahm, schwebt wieder Hoffnung durch die Atmosphäre. Aber wie geht es jetzt weiter? Bleibt China noch genug Luft zum Atmen? Können Vögel Windrädern ausweichen? Schmilzt das Polareis wirklich so schnell? 8,50 €*, broschiert, 112 Seiten, ISBN 978-3-937683-62-1 *Versandkostenfrei im Inland, wenn Sie direkt bei Le Monde diplomatique bestellen. shop@taz.de • T. (030) 25 90 21 38
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