Vitaminpiraten
Verlag Herder
Wie Sie PiKo für die Projektarbeit nutzen: Informieren und Organisieren mit dem Leitfaden Ausprobieren und Umsetzen mit den Praxisseiten Helfen und Sich-Inspirieren-Lassen mit den Praxiskärtchen Besprechen und Staunen mit dem Wimmel- bzw. Lernposter
• Als Einstieg in das Projektthema für Sie selbst eignet sich der „Leitfaden“ mit dem pädagogischen Fachwissen für Erzieherinnen. Hier erhalten Sie kurz zusammengefasst einen Überblick über die Eignung des Themas für die Projektarbeit – auch im Hinblick auf die E rwähnung in den Bildungsempfehlungen der Bundesländer. Dazu: Tipps, wie Sie die Hemmschwelle zwischen Impulsgebung durch die Kinder und konkreter Umsetzung meistern.
• Als Ideenfundgrube für die Praxis nutzen Sie dann die Praxisseiten, auf denen Sie d etaillierte, übersichtlich angeleitete Praxisideen finden: von Reimen und Geschichten über Bewegungsideen und Draußenspiele bis hin zu kleinen Experimenten und Gestaltungsanregungen. Die kleinen Icons am rechten Rand der Praxisseiten verraten Ihnen auf einen Blick, wo das jeweilige Angebot stattfindet.
…am Tisch
…im Gruppenraum
…in der Küche
…draußen
…in der Turnhalle
…im Sitzkreis • Als Hilfe im Alltag und für eigene Spiel-Ideen eignen sich die Praxiskärtchen. Einfach ausschneiden /abtrennen und für die Ideen auf den Praxisseiten nutzen oder auch für eigene Einfälle, z. B. Ratespiele.
• Als Fördermaterial für die Spracherziehung oder einfach zur stimmigen Dekoration greifen Sie auf das Wimmel- bzw. Lernposter hinten im Ordner zurück. Genauere Anregungen finden Sie auf der letzten Praxisseite!
• Eine Ergänzung zum Projekt bietet die separat erhältliche CD ISBN 978-3-451-50010-7
Einführung
Vor dem Start: Kleines Ernährungs-1x1 für Erzieherinnen
Gut informiert in fünf Minuten sind Sie mit diesen Kurz-und-Knapp-Informationen. Eine kleine Start-Grundlage für Ihr Ernährungs-Projekt:
Grundbausteine unserer Nahrung: Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate Kohlenhydrate
Eiweiß
Zusammen mit Fetten und Eiweißen stellen die Kohlenhydrate den größten Anteil an Nährstoffen in unserer Nahrung dar. Kohlenhydrate heißen wissenschaftlich Saccharide, zu ihnen zählen Cellulose, die Stärken und die Zucker. Kohlenhydrate sollten die Hälfte aller aufgenommenen Kalorien ausmachen, da Cellulose als Ballaststoff unsere Verdauung regelt.
In allen Zellen unseres Körpers finden sich Eiweiße (Proteine), genauer gesagt sehr kleine Einweißbausteine namens Aminosäuren. Auch Nerven oder Hormone bestehen aus Aminosäuren. Eine tägliche Eiweißzufuhr ist darum wichtig, denn Eiweiße machen uns körperlich fit (Muskeln) und stimulieren die Produktion von „Gute-LauneHormonen“ wie Dopamin oder
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Glossar
Ergänzungsstoffe Vitamine
Chemische Formel eines Zuckermoleküls (Glucose)
Serotonin. Dabei sind vor allem pflanzliche Eiweiße wichtig, also Eiweiße aus Getreide, Nüssen, Obst und Gemüse anstelle tierischer Eiweiße aus Butter oder Fleisch.
Fett Auch Fett ist ein lebensnotwendiger Nährstoff für unseren Körper. Auch hier spielt es eine Rolle, welche Fette aufgenommen werden. Kleine Fettbauteile heißen Fettsäuren. Gesättigte Fettsäuren aus tierischen Nahrungsmitteln dienen dem Körper meist nur als Fettreserve. Ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Lebensmitteln dagegen aktivieren den Stoffwechsel. Manche dieser ungesättigten Fettsäuren, die sog. essentiellen Fettsäuren, sind für uns lebensnotwendig, weil sie vom Körper nicht selbst hergestellt werden können. Dazu zählen z. B. die Omega-Fettsäuren.
Vitamine braucht unser Körper nicht als Energieträger, sondern um lebenswichtige Prozesse in Gang zu setzen. Darum müssen Vitamine mit der Nahrung zugeführt werden. Manche Vitamine nehmen wir als Provitamine auf und wandeln sie im Körper erst zu für uns verwertbaren Vitaminen um, z. B. Provitamin A (ß-Carotin) oder Provitamin D. Es gibt wasser- (Vitamin C und Vitamine der B-Familie) und fettlösliche Vitamine (A, D, E und K).
Mineralstoffe Im Gegensatz zu Vitaminen handelt es sich bei Mineralstoffen um anorganische Substanzen. Auch sie müssen dem Körper beständig zugeführt werden, können nicht selbst hergestellt werden. Man unterscheidet sog. Mengenelemente (z. B. Kalium, Kalzium usw.) von essentiellen Spurenelementen (wie z. B. Eisen, Jod u. a.).
Sekundäre Pflanzenstoffe Diese geheimnisvollen, da noch nicht hinreichend erforschten Stoffgruppen werden in bestimmten Zelltypen von Pflanzen gebildet und haben wahrscheinlich eine gesundheitsfördernde Wirkung auf den Menschen. Sie heißen im naturheilkundlichen Bereich auch Phytamine (als Parallele zu den „Vita“minen). Zu ihnen zählen u.a. Phenole, Flavonoide, Sulfide, Saponine und Phytosterine.
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Inhalt
1
Einführung und Glossar
3
Inhaltsverzeichnis / Impressum
Spiel & Experimente 5
Kartoffelkleber-Collage Ein Mal- und Bastel-Experiment mit Kartoffelkleber
7
Brennender Zucker Ein verblüffendes Experiment für mehrere Kinder
9
Eins, zwei, drei: Eiscreme-Zauberei! Wie aus Erdbeercreme Erdbeereis wird
11
Blumentopfkuchen mit Wunderblume Ein kreatives Experiment mit Kuchen
13
Unsere „Gemüse-Ampel“ mit Dip Ein lustiges Würfelspiel für Gemüsekenner
15
Das kann ich essen! Ein Überleg- und Sortierspiel für jüngere Kinder
Musik & Kreatives 17
Wo die Tiere wohnen Eine Bauernhof-Collage gestalten
19
Schwertschlucker-Snack Für tapfere Ritter und mutige Burgfräulein
21
Ratz-Fatz sucht Freunde Noch mehr kreative Snack-Ideen
23
Stabkürbisgeister mit Leucht-Augen Eine kreative und kulinarische Kürbis-Aktion
25
Ein Bratapfelmännchen zu Besuch Ein Mini-Projekt rund um den Apfel
27
Sterntaler-Märchenbrot Prinzessinnensnack selbst gemacht
29
Die Birnenernte Eine Klang-Geschichte mit nur einem Instrument
31
Obstsalat Ein Begleitsong zum Obstsalatmachen
33
Der Zaubertiger Ein Lied über den (gar nicht so) gefährlichen Vitamintiger
Natur & Draußensein 35
Woher kommt mein Honigbrot? Kleine Honigidee zum Nachdenken, Singen und Schmecken
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Inhalt & Impressum
37
Unser Bohnenzelt Ein Versteck für den Garten
39
Schlemmerausflug auf die Wiese Wildkräuterbutter selbst machen
41
Trink-Wasser! Eine Trinkwasser-Staffel für heiße Sommertage
43
Hallo Kellner! Ein rasantes Geschicklichkeitsspiel für draußen
Körper & Bewegung 45
So ein Fruchtsalat! Ein Verwirr- und Aufpassspiel vom Fruchtmarkt
47
Die Frucht mit dem Reißverschluss Ein schnelles Geschicklichkeitsspiel mit Spaß und Radau
49
Eiskonfekt Eine Reise in die ferne Welt der Schokolade
51
Davon mag mein Körper viel! Schmeckspiel für große Kindergruppen
53
Urzeitmenschen Ein Ball- und Wissensspiel für große Kindergruppen
Sprache & Medien 55 57
Der ABC-Picknickkorb Ein Gedächtnisspiel im Sitzkreis Unser eigener Ernährungskuchen Einen Ernährungskreis selbst gestalten
59
Zwiebelsalat und Blumenkohlkuchen Eine Lach-und-Aufpass-Geschichte zum Reinrufen
61
C will’s endlich schaffen Eine Geschichte über die Reise eines Vitamins
63
Welches Lebensmittel kommt von welchem Tier? Kopiervorlage für den Lernordner
I M P R E S S UM © Verlag Herder GmbH Freiburg im Breisgau 2012 Alle Rechte vorbehalten www.herder.de Ordner-Umschlag: Foto: © istockphoto.com Leitfaden: Texte: Petra Stamer-Brandt Foto Cover: © istockphoto.com Fotos innen: © www.fotolia.de Praxisseiten: Texte: Bärbel Merthan/Redaktion Fotos: © Bärbel Merthan, Renate Bernstein-Venn, www.fotolia.de Redaktion: Renate Bernstein-Venn Fachliche Beratung: Stephanie Bourguignon Gestaltung: Büro MAGENTA, Freiburg im Breisgau Illustrationen: Nikolai Renger, Karlsruhe Produktion der Ringmappen: Achilles, Celle Produktion der Materialien: fgb · freiburger graphische betriebe
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Deck dir deinen Tisch! Kopiervorlage für den Lernordner
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Elternbrief: Die Vitaminpiraten kommen! Gesund ernähren – in der Kita und zuhause
Printed in Germany
69
Poster-Info Nr. 1 Anregungen zur Besprechung des Saisonkalenders
Der PiKo-Ordner „Vitaminpiraten“ beinhaltet Leitfaden, Praxisseiten und Praxiskarten sowie zwei Poster.
71
Poster-Info Nr. 2 Woher mein Essen kommt ...
Zusätzlich bestellbar ist eine Audio-CD (978-3-451-50010-7) für 14,95 € (unverbindliche Preisempfehlung). ISBN 978-3-451-50009-1
PiKo • Vitaminpiraten • 4
Spiel & Experimente
Brennender Zucker Ein verblüffendes Experiment für mehrere Kinder
Förderschwerpunkt • Naturwissenschaftliches Grundwissen • Freude am Experimentieren • Beobachtungsfähigkeit Alter ab 5 Jahren (Zuschauen) ab 8 Jahren (selbstständig vorführen) Spielsituation im Gruppenraum am Tisch Materialien – 1 Stück Würfelzucker – 1 Blechdeckel – etwas Asche (aus dem Ofen oder von Zigaretten) – Streichholz oder Stabfeuerzeug
PiKo • Vitaminpiraten • 7
Spiel & Experimente
Einstieg Nutzen Sie noch einmal die Gelegenheit, mit den Kindern über Zucker zu sprechen. Informationen dazu finden Sie im Info-Kasten. Fragen Sie die Kinder nicht nur danach, ob Zucker gesund oder ungesund ist, sondern fragen Sie auch, ob die Kinder wissen, von welchen Pflanzen man Zucker gewinnen kann.
Los geht’s ➜➜ Das Stück Zucker auf den Dosendeckel legen. Ältere Kinder dürfen unter Aufsicht versuchen, den Zuckerwürfel anzuzünden. Es wird nicht funktionieren. ➜➜ Nun etwas von der Asche auf eine Ecke des Zuckerstückes geben und den Zuckerwürfel an dieser Ecke anzünden. Es entsteht eine blaue Flamme und der Zucker brennt so lange, bis er ganz verschmort ist. ➜➜ Erklärung: Einzeln kann man weder Zucker noch Asche anzünden. Doch die Asche löst den Verbrennungsprozess des Zuckers aus. Einen Stoff, der die gleiche Wirkung wie die Asche hat, also eine chemische Reaktion auslöst (der Zucker brennt), nennt man Katalysator. Die Asche wird dabei selbst nicht umgewandelt.
Warum Zucker nicht gesund ist
Woher kommt der Zucker?
Zucker gehört zu den Kohlenhydraten, weil er aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff besteht. Schnell und einfach nimmt unser Körper die durch den Zucker verfügbare Energie auf. Nur dürfen wir nicht zu viel davon essen! Denn genauso schnell ist die Energie verbraucht, der Körper wird schnell müde. Zu viel aufgenommener Zucker, der vom Körper nicht mehr verbraucht werden kann, wird umgewandelt und in Fettdepots angelegt.
Jede grüne Pflanze stellt im Prinzip Zucker her. Der größte Teil unseres Haushaltszuckers wird aber aus einer besonderen Pflanze, und zwar aus der Zuckerrübe, hergestellt. Eine Rübe ist etwa 1 kg schwer und aus ihr werden rund 14 Stücke Würfelzucker gemacht. In der Raffinerie werden die Zuckerrüben gewaschen, zerkleinert, mit Wasser eingekocht. Es entsteht ein Sirup. Daraus kann man durch Eindampfen bräunliche Zuckerkristalle gewinnen. Diese werden meist noch raffiniert, dabei entsteht reinweißer Zucker. Brauner Rohrzucker wird dagegen aus Zuckerrohr hergestellt, einer Pflanze, die nur in südlichen Gegenden der Welt wächst.
So sieht Zuckerrohr aus
So sieht eine Zuckerrübe aus
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Spiel & Experimente
Unsere „Gemüse-Ampel“ mit Dip Ein lustiges Würfelspiel für Gemüsekenner
Förderschwerpunkt • Logisches Denken • Ernährungswissen • Regelverständnis • Sozialverhalten Alter ab 3 Jahren Spielsituation am Tisch
Materialien – 1 Autoampel als Bild – rotes Gemüse – gelbes Gemüse – grünes Gemüse – einen Farbwürfel – pro Kind 1 Teller – 1 kleines Gefäß mit Dip Für Kinder ab 5 Jahren: – Messer – Brettchen – Schälchen – Löffel – Für den Dip: – Joghurt – Ketchup – Pfeffer
PiKo • Vitaminpiraten • 13
Spiel & Experimente
Einstieg In diesem Angebot geht es nicht um die Nährwertkennzeichnungsampel gemäß EG-Richtlinie 90/496/EWG auf Verpackungen von Lebensmitteln, sondern es handelt sich darum, mit den Kindern zu erfahren, wie „bunt“ die Welt des Gemüses ist und wie man buntes Gemüse auf die Farben der Verkehrsampel spielerisch beziehen kann. (Hinweis der Redaktion) Sprechen Sie mit den Kindern über die Autoampel: Welche Farben hat die Ampel? (Rot, Gelb, Grün). Genauso wie die Autoampel sind die Farben von Gemüse. Kennen die Kinder Gemüse in den Ampelfarben? Zeigen Sie dazu evtl. das mitgebrachte Gemüse. Beispiele • Tomaten, Radieschen und rote Paprika gehören zum roten Licht. • Kartoffeln und gelbe Paprika gehören zum gelben Licht. • Gurken, Kohlrabi, Stangensellerie und grüne Paprika gehören zum grünen Licht. Jede Farbe enthält unterschiedliche Vitamine. Wenn man jeden Tag von jeder der Ampelfarben Gemüse isst, bekommt der Körper alles, was er braucht. In der Küche dürfen die älteren Kinder dabei helfen, Ihr vorbereitetes Gemüse in Streifen zu schneiden und nach Farben getrennt in Schalen zu ordnen. Einen Dip nach Wunsch herstellen. Am besten für jedes Kind ein eigenes Schälchen vorbereiten. Unser Beispiel: Pro Kind 1 EL Joghurt mit 1 Teelöffel Ketchup und etwas Pfeffer verrühren.
Los geht’s ➜➜ Nun mit dem Farbwürfel reihum würfeln. Wer die Farbe rot – gelb – grün würfelt, darf sich ein Gemüse in der entsprechenden Farbe nehmen und die Farbe benennen. Die anderen Würfelfarben bedeuten, dass das Kind sich in dieser Runde nichts nehmen darf. Haben die Kinder den gesamten Gemüsevorrat mit dem Würfel unter sich aufgeteilt, bekommt jeder ein Dippschälchen und die Rohkoststreifen können mit dem Dip verspeist werden.
Tipp zum Ketchup • Ketchup schmeckt Kindern meist gut, doch sollten die Kinder erfahren, dass man nicht zu viel davon essen sollte, weil im Ketchup viel Zucker enthalten ist. In einer Flasche Ketchup ist in etwa die Zuckermenge von 45 Zuckerwürfelstücken enthalten.
Warum „bunt essen“ gesund ist Die Gemüsefarben haben ihren Sinn. Ernährungsexperten empfehlen, sich möglichst „bunt“zu ernähren, d. h. möglichst unterschiedlich farbige Gemüse- und Obstsorten pro Tag zu sich zu nehmen – als Faustregel. Der Sinn dahinter: Die Farbe einer Gemüse- oder Obstpflanze sagt durchaus etwas über ihren Nährwert aus. So erhöht sich die Chance, möglichst unterschiedliche Nährstoffe über den Tag verteilt zu sich zu nehmen und sich so mit möglichst allen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Carotine in gelben und rötlichen Gemüsen sorgen z. B. für ausreichend ß-Carotin bzw. Provitamin A, das vom Körper in Vitamin A umgewandelt werden kann. Flavonoide, z. B. aus der Apfelschale, haben eine zellschützende Wirkung.
PiKo • Vitaminpiraten • 14
Musik & Kreatives
Wo die Tiere wohnen Eine Bauernhof-Collage gestalten
Förderschwerpunkt • Biologisches Wissen/Umwelt • Sprachfähigkeit • Handgeschicklichkeit Alter ab 6 Jahren Spielsituation am Tisch
Materialien – evtl. Bildmaterial über Tierhaltung – Reste von Fotokarton und Tonpapier, mehrere Farben – evtl. Bastelhölzer (Holzspatel bunt) – Farbstifte – Schere – evtl. Papierschneidemaschine – Klebstoff – pro Kind 1 Bogen Malpapier
PiKo • Vitaminpiraten • 17
Musik & Kreatives
Einstieg Bringen Sie ein paar Nahrungsmittel aus tierischen Quellen mit: Würstchen, Joghurt oder eine Fruchtmilch. Fragen Sie die Kinder, ob sie wissen, welche Tiere uns diese Nahrungsmittel liefern und kommen Sie so ins Gespräch. Informationen zu Tierhaltung usw. finden Sie im Kasten.
Los geht’s ➜➜ Aus Tonpapier oder Tonkarton schneiden die Kinder Nutztiere wie Huhn, Rind/ Kuh und Schwein aus und gestalten die Tiere nach Wunsch mit farbigen Stiften oder weiterem Papier aus. Anschließend jedes Tier auf ein Holzstäbchen kleben. Tipp: Lustig sieht es aus, wenn die Kinder nur den oberen Teil der Tiere (Köpfe) gestalten, denn die Tiere sollen später über den Zaun spitzen. ➜➜ Aus Papierstreifen und/oder Holzstäbchen einen Zaun oder ein Weidegatter gestalten und den Malbogen etwa zur Hälfte damit bedecken (aufkleben). ➜➜ Die Tiere dazwischen stecken, sodass die Köpfe über den Zaun spitzen.
Variationen • Stall und Weide: Auch ein kleiner Stall aus Hölzchen oder Rinde kann die Collage ergänzen. Eine Weide mit bunten Blumen passt ebenfalls. • Schafe, Ziegen und Gänse ergänzen.
Fleisch und Wurst in unserer Nahrung Milcheis, Joghurt, Wurst, Schnitzel, Hotdogs, die Frikadelle im Hamburger: Wissen die Kinder, welche Tiere uns diese Nahrungsmittel „schenken“? Auf der Ernährungspyramide (vgl. Praxisseite 51) sind Fleisch und Wurst gleich unter den Fetten und Ölen zu finden, denn zu viel Fleisch kann unserer Gesundheit schaden. Fleisch enthält viel Eiweiß und Eisen. Durch Milch und Milchprodukte können wir unseren Bedarf an tierischem Eiweiß aber ebenfalls decken. Und: In Getreide und Hülsenfrüchten finden wir große Mengen an Eiweiß aus Pflanzen (pflanzliches Eiweiß) und ebenfalls wichtiges Eisen. Fleisch zu essen, ist – zumindest für Erwachsene – aus gesundheitlicher Sicht
nicht nötig, sondern einfach eine Entscheidung. Menschen, die sich dagegen entscheiden, Tiere zu verzehren, nennt man Vegetarier. Vegan leben Menschen, die weder Fisch, Fleisch noch Eier verzehren und außerdem nur pflanzliche Milch- und Milchprodukte zu sich nehmen. Um die Menschen auf der Welt mit Fleisch zu versorgen, werden Schweine, Rinder und Geflügel häufig in großen Mastbetrieben gehalten. Das geschieht oft unter schlechten Bedingungen für die Tiere. Auf Bio-Bauernhöfen geht es den Tieren, so lange sie dort leben, richtig gut: Sie bekommen gutes, gesundes Futter und haben geräumige Ställe, dürfen auf die Weide oder in Freigehege.
PiKo • Vitaminpiraten • 18
Musik & Kreatives
Obstsalat Ein Begleitsong zum Obstsalatmachen
Förderschwerpunkt • Musikalische Grunderfahrungen • Wissen über Nahrungsmittel/Obst • Soziale Kompetenz Alter ab 5 Jahren Spielsituation in der Küche oder im Sitzkreis Materialien – nach Wunsch: alles, um einen Obstsalat zuzubereiten
PiKo • Vitaminpiraten • 31
Musik & Kreatives
Obstsalat
Text und Melodie © Temple Studio, Freiburg im Breisgau
Los geht’s Refrain: Obstsalat, Obstsalat, wir machen einen Obstsalat. Obstsalat, Obstsalat, und jeder bringt was mit. 1. Strophe: Hannah bringt uns Äpfel mit, die kommen in die Schüssel rein. Niklas bringt uns Birnen mit, die kommen in die Schüssel rein. Walter bringt Kartoffeln mit, aber das ist doch Gemüse! Wir machen einen Obstsalat, weil jeder frisches Obst gern mag. Obstsalat, weil jeder frisches Obst gern mag. 2. Strophe: Kevin bringt ’ne Ananas, die kommt in die Schüssel rein. Janina bringt uns Kirschen mit, die kommen in die Schüssel rein. Lucy bringt Zucchini mit, aber das ist doch Gemüse! Wir machen … 3. Strophe: Holger bringt Bananen mit, die kommen in die Schüssel rein. Lina bringt Orangen mit, die kommen in die Schüssel rein. Leon bringt uns Zwiebeln mit, aber das ist doch Gemüse! Wir machen …
PiKo • Vitaminpiraten • 32
Musik & Kreatives
Der Zaubertiger Ein Lied über den (gar nicht so) gefährlichen Vitamintiger
Förderschwerpunkt • Musikalische Grunderfahrungen • Soziale Kompetenz
Alter ab 3 Jahren Spielsituation im Sitzkreis Materialien keine
PiKo • Vitaminpiraten • 33
Musik & Kreatives
Der Zaubertiger
Text und Melodie © Temple Studio, Freiburg im Breisgau
Los geht’s Refrain: Zaubertiger ist mein Name, ja, ich esse gern Banane. Und mit meiner Freundin Fine finde ich die Vitamine. 1. Strophe
2. Strophe
Eine Frage hat die Fine: Wozu brauch’ ich Vitamine? Nein, wir woll’n nicht länger warten. Heute geh’n wir in den Garten.
Ich mix euch ’nen Zaubershake mit dem Tiger-Mix-Gerät. Ich bin fleißig wie ’ne Biene, bringe euch die Vitamine.
Ja, hier gibt’s sehr viele Arten. Zaubertiger-Mix-Zutaten brauchen wir für unsern Körper, für die Zellen gut verwertbar.
Frisches Obst und auch Gemüse, machen jedem flinke Füße. Das ist, was der Körper braucht, ja, das weißt du sicher auch.
3. Strophe Jeden Tag fünf Hände voll findet unser Körper toll. Schon sind wir ganz fit und munter und die Welt wird immer bunter. Jetzt sag ich euch vielen Dank und geb euch den Zaubertrank. Denn mit diesem Super-Mix seid ihr stark wie Obelix.
PiKo • Vitaminpiraten • 34
Natur & Draußensein
Hallo Kellner! Ein rasantes Geschicklichkeitsspiel für draußen
Förderschwerpunkt • Körpergefühl • Gleichgewichtssinn • Schnelligkeit • Auge-Hand-Koordination Alter ab 6 Jahren Spielsituation draußen Materialien – Würfelzucker – Je 1 Flasche Mineralwasser, koffeinfreie Cola, Orangensaft, Kakao (selbst gemacht mit Instant-Kakaopulver oder fertig gekauft) – 1 Krug ungesüßter Früchtetee – Mineralwasser in PET-Flaschen – Tabletts in der Anzahl der Kinder – Trinkbecher (etwa à 200 ml) – kleine Teller – 1 großer Teller – Glasnuggets
PiKo • Vitaminpiraten • 43
Natur & Draußensein
Einstieg Dekorieren Sie auf einem Tisch je einen Becher eines coffeinfreien Cola-Getränks, Früchtetee, Kakao, Mineralwasser und Orangensaft. Vor jeden Becher stellen Sie einen leeren, kleinen Teller. Daneben legen Sie auf einem großen Teller Zuckerwürfel aus. Nun sollen die Kinder einzeln raten, wie viele Stücke Zucker wohl im Becher mit dem Mineralwasser, ungesüßten Tee, der Cola, dem Kakao und dem Orangensaft stecken. Ergebnis: Mineralwasser und Tee enthalten natürlich keinen Zucker, in dem Becher mit dem Colabzw. Limonadengetränk verstecken sich etwa 8 Zuckerstückchen, in Orangensaft 7 und im Kakao 5 Stücke Würfelzucker. Hätten die Kinder das gedacht? Wer richtig rät, darf beim nächsten Spiel als erstes der Kellner sein sein (siehe unten). Die Kinder dürfen auch von jedem Getränk probieren, um ein Gefühl für die unterschiedliche Süße zu bekommen. Von Cola, Kakao und Orangensaft nur kleinere Schlucke ausgeben.
Los geht’s ➜➜ Eine Start- und Ziellinie markieren. Jedes Kind bekommt ein Tablett mit gleich vielen kleinen, mit Wasser gefüllten Plastikflaschen. Auf den Zuruf „Hallo, Kellner!“ müssen die Kinder nun die abgesteckte Strecke so schnell wie möglich zurücklegen. ➜➜ Dabei sollen die Flaschen nicht umfallen! Fällt doch eine Flasche um, scheidet die Flasche später aus. Es gewinnt der Kellner, der als Erster das Ziel erreicht hat. Er ist der schnellste Kellner. ➜➜ Es gibt noch einen Sieger nach Punkten. Für jede ins Ziel gekommene Flasche gibt es ein Glasnugget als Belohnung.
Variation für jüngere Kinder Nur eine kleine Flasche auf dem Tablett balancieren.
PiKo • Vitaminpiraten • 44
Körper & Bewegung
Davon mag mein Körper viel! Schmeckspiel für große Kindergruppen
Förderschwerpunkt • Geschmackserfahrung • Logisches Denken • Sprachfähigkeit • Konzentration Alter ab 4 Jahren Spielsituation im Sitzkreis
Materialien – Bild von der Ernährungs pyramide – verschiedene Gemüse und Obstsorten – einige Chips – Schokolade, in Stückchen gebrochen – kleine Bonbons oder Drops – Messer – Schälchen
PiKo • Vitaminpiraten • 51
Körper & Bewegung
Vorbereitung Mit den Kindern das Gemüse und Obst waschen und verzehrfertig zurechtschneiden (Rohkost). Nach Sorten getrennt auf die Schälchen verteilen. Auch die Chips, Schokostückchen und Bonbons in Schälchen geben.
Einstieg Betrachten Sie gemeinsam mit den Kindern eine Ernäh rungspyramide oder einen Ernährungskreis Ihrer Wahl. Erarbeiten Sie mit den Kindern, dass bei der Ernährung pflanzliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte überwiegen sollten. Schokolade, Chips und Eis schmecken zwar gut, sind aber für unseren Körper in großen Mengen nicht gesund. Lassen Sie nun die Kinder die Schälchen mit Obst, Gemüse und Naschereien (Fett und Zucker) nach gesunden und weniger gesunden Lebensmitteln, sortieren.
Los geht’s ➜➜ Einem Kind die Augen verbinden. Es probiert nacheinander zwei bis vier Dinge, be nennt sie und unterteilt sie in: „Davon mag mein Körper viel und davon nicht so viel!“ Hat ein Kind alle zwei bis vier Dinge probiert und zugeordnet, darf es noch einmal schauen, was es probiert hat und die Farben und Formen der Nahrungsmittel benennen.
Variante für ältere Kinder Jedes Kind darf bis zu zehn Teile probieren. Wer alles richtig herausgeschmeckt und eingeordnet hat, ist Schmeckkönig/in.
Das mag mein Körper gar nicht: Nahrungsmittelunverträglichkeiten Gegen Lactose: Lactoseintoleranz Wenn im Dünndarm das Enzym Lactase fehlt oder in zu geringem Maß vorhan den ist, kann der Milchzucker (die Lac tose) aus z. B. Milch oder Sahne nicht für die Verdauung aufgespalten werden. Übelkeit, Koliken, Blähungen können nach Genuss von Milch oder Milchpro dukten die Folge sein. Die Empfindlich keit gegen Lactose ist individuell aber sehr unterschiedlich ausgeprägt. Man che Kinder vertragen kleine Mengen Joghurt oder Sauermilch. Milchzucker ist in vielen Produkten versteckt, die dies auf den ersten Blick nicht vermuten lassen, z. B. in Keksen, Desserts, Saucen und Speiseeis.
Gegen Gluten: Zöliakie bzw. Sprue Bei der Zöliakie reagiert der Körper gegen pflanz liche Eiweiße (Sammelbegriff Gluten) in den Getreidearten Weizen, Gerste, Roggen, Dinkel und Grünkern. Als Trägerstoff kommt Gluten aber auch in vielen Lebensmitteln vor, in denen man es nicht sofort vermutet (Fertigprodukte, Desserts, Süßigkeiten). Zöliakie ist eigentlich keine Allergie, sondern eine Autoimmunerkran kung, bei der der Körper auf Gluten unter an derem damit reagiert, dass die Schleimhaut des Dünndarms geschädigt wird und Nahrung nicht mehr entsprechend verdaut werden kann. Ver dauungsstörungen, aber auch Mangelerschei nungen sind die Folge. Zöliakiepatienten müssen darum eine sehr strenge, lebenslange Diät ein halten. Ein bisschen reicht hier leider nicht.
PiKo • Vitaminpiraten • 52
Getreide & Getreideprodukte
Gem체se (Gew채chshaus) & Gem체seprodukte
Milch & Milchrodukte
Fleisch & Wurstwaren
PiKo „Vitaminpiraten“ lädt Sie und die Kinder auf die Schatzsuche nach gesunder Ernährung ein. Entern Sie Wissen über Lebensmittel und ihre Zubereitung, erleben Sie mit allen Sinnen, welche Nahrungsmittel dem eigenen Körper gut tun, und finden Sie heraus, wie Sie und die Kinder im Kita-Alltag gesünder essen und leben. Schnell an Bord kommen und mitsegeln!
Projektorientiertes Arbeiten in Kiga und Kita wird jetzt spannend und einfach: Ihr Alles-drin-Ordner bietet Ihnen passend zum Thema: • Fundiertes pädagogisches Wissen in einem kurzen, handlichen Leitfaden • In der Praxis erprobte und originelle Anregungen auf den Praxisseiten • Praxiskärtchen für den Einsatz in Spielen, Bewegungseinheiten usw. • Wimmel- bzw. Lernposter zum Vertiefen
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Die Begleit-Audio-CD (ISBN 978-3-451-50010-7) zur Mappe ist im Handel oder unter www.herdershop24.de erhältlich.
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