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VORHANG auf! Der Riese ist zurück
ENDE DER ÄRA TROPPMAIR
TRADITIONSBETRIEB SCHUH &SPORT ERLER
mit
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Carlo Rad
WSG: ZUM SIEGEN VERDAMMT
FOTOS, TIPPS UND EINBLICKE
#1 60 und
Folge uns auf: /1und60
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BILD *sternmanufaktur
Liebe Leserinnen und Leser!
HerausgeberInnen:
Sandra Rehrl, MMag. Lukas Schmied Medieninhaber & Verleger: Rehrl & Schmied GesbR Chefredakteur: MMag. Lukas Schmied Artdirektorin: Sandra Rehrl
Autorinnen dieser Ausgabe: Ella Stern, Irene Prugger Anzeigen & Abos: office@einundsechzig.at Druck: Alpina Druck GmbH, Innsbruck Produktion: FSC zertifiziert Verlagsadresse:
EINUNDSECHZIG
Rehrl & Schmied GesbR Neubaugasse 13 6112 Wattens
Email: office@einundsechzig.at
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erzliche Gratulation! Sie halten die neuen Seiten für unsere Region in Händen. Entgegen der landläufigen Meinung „was nichts kostet, ist nichts wert“ möchten wir Ihnen mit unserem kostenlosen Lokalmagazin EINUNDSECHZIG beweisen, was mit Leidenschaft, Know-How und unternehmerischem Engagement alles möglich ist. Wir leben hier – in Wattens, Volders und Umgebung – und möchten die positive Strahlkraft und das vielfältige Potential unseres Lebensraumes auf den Seiten von 61 zum Ausdruck bringen. Unsere Heimatgemeinden strotzen vor Lebensqualität und Angebot. Grund genug, hier am kulturellen Leben teilzunehmen, einzukaufen, Sport zu betreiben (aktiv oder passiv) und sich mit seinen Mitmenschen wohlzufühlen. Das Bestehende und Erreichte ist zugleich Auftrag für die Zukunft: Wir möchten die lebenswerte Entwicklung von Wattens, Volders und Umgebung mitbegleiten und mitgestalten.
Coverfoto: Swarovski Kristallwelten
Wir hoffen, dass Ihnen und uns dieses Magazin im Alltag, im Ort und Zuhause die kommenden Monate hindurch immer wieder begegnet.
Nächste Ausgabe: September 2015
Wir wünschen Ihnen gute und regionale Unterhaltung!
Internet: www.einundsechzig.at
Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.einundsechzig.at/impressum. html abgerufen werden.
Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.
Überarbeitete Grafiken von freepik (S. 6, 7, 8, 26, 34, 62) und flaticon (U2, S. 11).
Sandra Rehrl
(Herausgeberin)
Lukas Schmied (Herausgeber)
p.s.: Sie haben es sicher erraten: Unser Name 61 leitet sich von den Postleitzahlen von Wattens (6112), Volders (6111) und Umgebung ab. p.p.s: Wenn es um Regionalität geht, ist Papier geduldig. Deshalb lassen wir in der Region produzieren, der Umwelt zuliebe FSC zertifiziert.
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INH 26
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DIE FRÜHLING-SOMMER AUSGABE von EINUNDSECHZIG verzaubert mit den wieder geöffneten Swarovski Kristallwelten, begleitet den Wattener Bürgermeister in den letzten Tagen seiner Amtszeit, wirft einen Blick hinter die Kulissen von Grammophon uvm.
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SEITEN DER REGION FRÜHLING-SOMMER 2015
8 Der Riese ist los – Die Swarovski Kristallwelten erwachen in frischem Glanz 12 Vorhang auf – Stefan Isser spricht im Interview über die Neueröffnung
15 Eine Ära geht zu Ende – Bürgermeister KR Franz Troppmair übergibt im Sommer sein Amt 20 Der Tritt in die Fußstapfen – Der Wattener Traditionsbetrieb Schuh & Sport Erler im Portrait
26 Weit weit weg – Der „Exil-Wattener“ Lukas Kinigadner spricht über seine Heimat
40 E ndlich angekommen – Der Kulturverein Grammophon schlägt im GH Neuwirt Wurzeln
46 P flichtsiege – Die WSG Swarovski Wattens kämpft in der Regionalliga um den Aufstieg 48 Sie trainieren wie wir – WSG Trainer Thomas Silberberger im Interview 53 Auf die Plätze, fertig, los! – Das Wattner Lauffestl begeistert auch 2015 die Kinder
64 Ein Riese im Dorf – von Irene Prugger
29 Lesen in der Region – Die Büchereien Wattens, Volders und Fritzens bieten reichhaltigen Lesestoff
Die nächste Ausgabe von EINUNDSECHZIG erscheint Anfang September 2015
36 C arlo Radicchi kocht für uns: Tagliolini mit Garnelen und Zucchini
54 N ichts für Stubenhocker und Couchpotatoes – Unser Veranstaltungskalender für Mai, Juni, Juli & August
WEITERS: 28 Kolumne Ella Stern 33 Kommentar Lukas Schmied 34 Dinge für Deinen Sommer 44 Anno dazumal
62 Kartoffeldruck – Farbenfrohe Muster mit einfachsten Mitteln selber machen
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BILD Lukas Schmied
BAHNHOF VOLDERS-BAUMKIRCHEN Anders als in seinen Nachbargemeinden befindet sich der Bahnhof Volders-Baumkirchen am neuesten Stand der ÖBB-Technik. Barrierefreiheit, klare Beschilderung und ein zeitgemäßes Design prägen die Station.
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Foto: Marktgemeinde Wattens, Grafik: Bureau Neubau
3 SCHWIMMER- UND 3 NICHTSCHWIMMERBECKEN WINDGESCHÜTZTE SONNENBÄDER • GROSSE LIEGE- UND SPIELFLÄCHEN
die
AB 1. MAI 2015
TÄGLICH GEÖFFNET
SCHWIMMBADGEBÜHREN FÜR DIE BADESAISON 2015 SAISONKARTE
NORMALTRARIF Kinder-Tageskarte Ermäßigten-Tageskarte für Jugendliche, Lehrlinge, Studenten bis 26 Jahre, Senioren (Frauen/Männer ab 60 Jahren) Erwachsenen-Tageskarte
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MONATSKARTEN Kinder Ermäßigte Erwachsene
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SPEZIELLE ERMÄSSIGUNGEN FÜR FAMILIEN. FREIER EINTRITT MIT DEM FREIZEITTICKET TIROL.
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First Lego League
BÜCHEREIVORTRAG „DER WELTENWANDERER“ MIT GREGOR SIEBÖCK
Semifinale
WSG WATTENS PENGUINS MEISTERFEIER
Luftmatratzenrennen
MIT GREGOR GLANZ
der Astig’n Fritzens
Osternacht in Ihrer Kirche das war los in den letzten Monaten
MANU DELAGO IM NEUWIRT WATTENS
Jubiläumskonzert
15 Jahre Choropax
REGIONSUMZUG 2015 VOLDERS
Jungbauernball Volders
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Der Riese ist los Was war los mit dem Riesen in den letzten Monaten? Hat er geschlafen? Sich von den Strapazen der letzten Jahre – 12 Millionen Besucher muss man erst verkraften – erholt? Oder schaute er interessiert dem bunten Treiben rund um ihn und auf ihm zu? WORT Lukas Schmied BILD Swarovski Kristallwelten GESTALTUNG Sandra Rehrl
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s war einiges los in den letzten Monaten: Riesige Bagger haben die Erde geöffnet, Kräne dutzende Tonnen Material bewegt. Arbeiter mit Schaufeln oder Plänen in der Hand – immer vorschriftlich behelmt – sind ruhig ihrer Arbeit nachgegangen oder hektisch mit den Armen fuchtelnd hin und her gesprungen. Ein vielfältiges Sprachengewirr sorgte neben Kreissäge, Mischmaschine und Hämmern für die geschäftige Geräuschkulisse der Baustelle. Und dazwischen funkelten Tausende dieser kleinen Kristalle, wie man sie für gewöhnlich nur aus dem unterirdischen Inneren des Riesen kennt und denen Swarovski seinen Weltruhm verdankt.
DER RIESE ERWACHT Die Eröffnung läuft noch pompöser als zur Weltpremiere 1995 ab. Drei Tage wird riesig gefeiert. Zuerst wird den unzähligen internen Projektmitarbeitern und Angestellten von Swarovski Kristallwelten und Firma Swarovski gedankt. Danach folgt ein schillerndes Stelldichein von lokaler und überregionaler Öffentlichkeit, Polit- und Wirtschaftsgrößen, Kreativen und Designern aus aller Welt, nationaler und internationaler Presse sowie Mitgliedern der Unternehmerfamilie. Ab 30. April schließlich ist „die neue Epoche des Staunens“ für das breite Publikum eröffnet. Um dem Besucherstrom von zuletzt etwa 650.000 jährlich zu neuen Rekorden zu verhelfen – geplant sind bis zu 850.000 Gäste pro Jahr – hat sich das Team der Swarovski Kristallwelten mit Geschäftsführer Mag. Stefan Isser an der Spitze einiges einfallen lassen. Das von 3,5 auf 7,5 Hektar vergrößerte Erlebnisareal bietet Platz für zahlreiche Wow-Effekte.
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FLÄCHE VERDOPPELT
TOP 3 BESUCHERNATIONEN 155.000 80.000
ha
ha
60.000
850.000 650.000
DURCHSCHNITTLICHE BESUCHER pro Jahr chen sie „unvergessliche kulinarische Erlebnisse“, welche mit dem Caterer der Vergangenheit nicht immer gelangen.
NEUE EPOCHE DES STAUNENS Die Besucher werden vom neu errichteten Empfangsgebäude, welches von weißen Birkenstämmen getragen wird, willkommen geheißen. ## F ünf Wunderkammern im Riesen wurden von Künstlern des internationalen Swarovski-Netzwerks neu gestaltet. ## D er großzügige Park beherbergt nun einen mehrstöckigen Spielturm mit Glas-Facetten-Fassade. Er ermöglicht den Kindern ein besonderes Spiel- und Raumerlebnis. ## A ls Höhepunkt des neuen Gartens können die Besucher die Kristallwolke bestaunen. Sie schwebt, bestehend aus ca. 600.000 handgesetzten Kristallen, über einem mysteriösen schwarzen Spiegelteich. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgen die Swarovski Kristallwelten mit dem „Daniels. Café & Restaurant“ zukünftig selbst. Mit hauseigener Küche und sogar Patisserie verspre-
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Ein derartiger Aus- und Umbau lässt sich eindrucksvoll anhand der Zahlen belegen. Die Belegschaft wächst mit den erweiterten Aufgaben in den Bereichen Gastronomie, Verkauf, Technik und Marketing von bisher 170 auf über 230 Mitarbeiter an. Damit werden im Team künftig 30 Nationen vertreten sein. Auch das Projektbudget beeindruckt: 34 Millionen Euro wurden in die Erweiterung in Wattens investiert. Wie viel der Investitionssumme an Betriebe aus der Region vergeben wurde, war leider nicht herauszubekommen. Dass der Riese die Investitionen wieder hereinspielen wird bzw. muss, steht außer Zweifel. Auch wenn Kinder unter sechs Jahren die Kristallwelten kostenlos besuchen können und es Ermäßigungen gibt, werden den Großteil die Besucherinnen und Besucher über die auf 19 Euro (für Erwachsene) erhöhten Eintrittspreise tragen. Der Park wird aufgrund des veränderten und erweiterten Angebotes der Öffentlichkeit nicht mehr so problemlos wie bisher zur Verfügung stehen. Der Garten ist nur über den kostenpflichtigen Eintritt zugänglich, einen öffentlichen Park gibt es nicht mehr.
WERTSCHÖPFUNG Ein Ziel des Managementteams um Stefan Isser ist die Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Besucher. Schließlich soll mehr Zeit für das Staunen bleiben. Und die Wertschöpfung pro Gast erhöht werden. Was die touristische Wertschöpfung für die Region betrifft, besteht noch viel Handlungsbedarf. So mancher Bürgermeister schätzt zwar den Impuls für den Wirtschaftsraum, spürt den Besucherstrom zu
1995
Mitarbeiter aus 30 Nationen
34
Erweiterung
Mio
Besucher aus 60 Nationen
2007
Eröffnung
Erweiterung
2003
INVESTITIONSVOLUMEN den Swarovski Kristallwelten jedoch nicht in der Gemeindekassa, sondern nur anhand „verirrter“ Autofahrer. Tatsächlich hat Stefan Isser im Interview recht damit, dass „aus der engen Zusammenarbeit mit der Gemeinde viele Impulse entstehen, die Einheimischen und auch Gästen zu Gute kommen.“ Das große touristische Potential, welches die Kristallwelten erschlossen haben, bleibt bisher in den Gemeinden der Region ungenutzt.
Leicht ist der Riese aus Wattens nicht mehr wegzubewegen. 1995 hat er es sich gemütlich gemacht und mit jeder Erweiterung – 2003, 2007 und 2015 – grub er sich ein Stückchen tiefer in die Wattener Erde und die Köpfe der Bevölkerung.
Erweiterung
2015
aus aller Welt. Er sieht Gruppen aus Indien, genauso wie Familien aus Mexiko oder Kinder aus Fritzens.
Der Baustellenlärm weicht im heurigen Sommer dem geschäftigen Treiben der unzähligen Gäste im einladenden Garten. Der Riese blickt ruhig und verzaubernd in die Augen von hunderttausenden Besucherinnen und Besuchern
Du tüftelst und experimentierst gerne? Dann ist das neueröffnete fablab (fabrication laboratory) Wattens genau das richtige für Dich! Erlerne unter Anleitung von Experten industrielle Produktionsverfahren wie den Umgang mit 3D-Druckern und fertige anschließend mit den Geräten des Labs Deine selbst gestalteten Einzelstücke an. Das fablab Wattens bietet ein umfassendes Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene!
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Übrigens: Jeden Donnerstag finden von 8 bis 12 Uhr kostenlose Workshops für Kindergärten und Schulen statt (Voranmeldung erforderlich). 13
VORHANG AUF
Der Geschäftsführer der D. Swarovski Tourism Services GmbH spricht über betretbare Märchen, Erfolgslogiken und das Zusammenspiel von Industrie und Tourismus. INTERVIEW Lukas Schmied BILD Swarovski Kristallwelten GESTALTUNG Sandra Rehrl
EINUNDSECHZIG: Herr Isser, wie groß ist die Erleichterung für Sie, wenn sich die Tore zu den erweiterten Kristallwelten zum ersten Mal den Besucherinnen und Besuchern öffnen? STEFAN ISSER: Wir sind mit dem Anspruch an diese Erweiterung herangegangen, aufbauend auf dem bestehenden Erfolg der Swarovski Kristallwelten, Neues und atmosphärisch Einzigartiges zu schaffen. In Zusammenarbeit mit unseren nationalen und internationalen Partnern haben wir Thesen formuliert und erhärtet, Konzepte erarbeitet und auch wieder verworfen, viele konstruktive Diskussionen geführt, immer mit dem Ziel, uns basierend auf diesen Erfahrungen weiterzuentwickeln. Der Moment der Eröffnung, verbunden mit der Rückmeldung unserer Kunden, ist natürlich aufregend und spannend – darauf freuen wir uns sehr. EINUNDSECHZIG: Sie sind seit 2012 Geschäftsführer der D. Swarovski Tourism Services GmbH und damit der Swarovski Kristallwelten in Wattens. Wie bewahren Sie sich im Arbeitsalltag und trotz des ständigen Blickes hinter die Kulissen die Faszination für Swarovski Kristallwelten? ISSER: Für mich sind die Swarovski Kristallwelten ein magischer Ort, ein betretbares Märchen mit funkelnden Geheimnissen. Je mehr Staunen wir ermöglichen und je ausgeleuchteter die Bühnen sind, desto mehr Feinmechanik braucht es in den Dunkelkammern. Sich mit diesem breiten Aufgabenfeld zu beschäftigen, erachte ich als Privileg.
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EINUNDSECHZIG: Mit der beeindruckenden Erweiterung scheint der Riese endgültig seine Heimat in Wattens gefunden zu haben. Es gab immer wieder Spekulationen, in Asien oder Amerika eine zweite Kristallwelt zu eröffnen. Sind diese Pläne noch in der Schublade? ISSER: Der bestehende Erfolg der Swarovski Kristallwelten lässt uns natürlich diskutieren und nachdenken, ob wir diese Erfolgslogik auch ins Ausland exportieren sollen. Wir denken momentan über verschiedenste Szenarien nach. Es ist aber noch zu früh, um über Details zu sprechen. EINUNDSECHZIG: Welche Rolle spielt der Gründungsort Wattens, Stammsitz des Unternehmens Swarovski, für die Kristallwelten? ISSER: Kristall von Swarovski übte von Beginn an eine große Faszination auf Menschen aus. Unzählige Besucher reisten, teilweise von weit her, nach Wattens, um die Heimat des Kristalls von Swarovski zu besuchen. Diese Begeisterung und Treue der Kristallfans nahm Swarovski zum Anlass und machte ihnen zum 100-jährigen Bestehen des Unternehmens im Jahr 1995 ein besonderes Geschenk: die Swarovski Kristallwelten. Somit ist diese kristalline Welt der Wunder ganz stark mit diesem Ort verbunden und wird dies selbstverständlich auch in Zukunft bleiben. EINUNDSECHZIG: Wie verlief die Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Wattens im Zuge der Erweiterung (z.B. in Bezug auf Grundstücksverkäufe)? ISSER: Die Swarovski Kristallwelten sind in den vergangenen 20 Jahren zu einem einzigartigen Format mit internationaler Anziehungskraft avanciert. Die Erweiterung der Swarovski Kristallwelten ist ein Bekenntnis zur Heimat
und dem unternehmerischen Erbe, aus dem wir schöpfen. Die Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Wattens ist eng und partnerschaftlich und hat auch in Bezug auf die Erweiterung bestens funktioniert. EINUNDSECHZIG: Wenn man in Wattens und Umgebung die Leute auf die Kristallwelten anspricht, bekommt man oft zu hören: „Angeschaut habe ich sie mir schon. Aber so besonders sind sie auch wieder nicht.“ Wie wollen Sie die lokale Bevölkerung für die neuen Swarovski Kristallwelten begeistern? ISSER: Eine positive Grundhaltung der lokalen Bevölkerung war uns stets ein Anliegen und wir durften uns in die Herzen der Tirolerinnen und Tiroler „hineinarbeiten“. Viele Einheimische sehen in den Swarovski Kristallwelten auch ein kleines Stück Heimat und das macht uns stolz und ist zugleich Ansporn, auch in Zukunft unser Angebot zu erweitern. Mit unserem jährlichen Veranstaltungskalender – dem Riesen-Spielplan – tragen wir stark zum kulturellen Angebot der Region bei und damit wollen wir zum Wiederbesuch animieren. Gerade die von Einheimischen stark angenommenen Kinder- und Familienangebote werden weiter ausgebaut. EINUNDSECHZIG: Vor dem Umbau war der Park rund um den Riesen jederzeit öffentlich zugänglich. Warum ändert sich das mit dem Umbau? ISSER: Die derzeitige Erweiterung ist die größte bisher. Nach Umbaumaßnahmen 2003 und 2007 verdoppeln wir nun die Fläche auf fast 11 Fußballfelder und schaffen somit ein einzigartiges Erlebnis. Ein neuer Garten der Einzigartigkeiten wird spannende Bezüge zu den unterirdischen Wunderkammern herstellen und somit auch wesentlicher Bestandteil des Erlebnisses sein. EINUNDSECHZIG: Wird es besondere Angebote für die lokale Bevölkerung geben? ISSER: Neben der Kreation neuer Wunderkammern im Inneren des Riesen durch renommierte Künstler und Designer können unsere Besucher aus der umliegenden Region künftig eine völlig neuartige Verschmelzung von De-
sign und Landschaft, eine einzigartige Inszenierung von Kristall im Außenbereich erleben. Das Herzstück des neuen Gartens ist eine Kristallwolke, die aus über 600.000 handgesetzten Kristallen von Swarovski besteht und über einem schwarzen Spiegelwasser schwebt. Das Daniels. Café & Restaurant umrahmt als lichtdurchfluteter Pavillon, eingebettet in den Garten, die Blicke in die umliegende Landschaft und verspricht im Inneren – nicht zuletzt aufgrund der hauseigenen Patisserie – unvergessliche kulinarische Genüsse. Mit der Erweiterung der Swarovski Kristallwelten werden auch die spielerischen Möglichkeiten für Groß, Klein und alle gemeinsam noch zahlreicher. Der Spielturm und eine innovative Spiellandschaft im Freien ermöglichen unseren kleinen Gästen neue Spielerlebnisse mit unterschiedlichsten Bewegungsabläufen und Raumwahrnehmungen. Weiter bietet der Riesen-Spielplan das ganze Jahr hindurch kreatives, kulturelles Erleben im Rahmen unterschiedlichster Veranstaltungen von Klassik bis Kulinarik, von Kreativwerkstätte bis Kinderworkshop. Die bekannten Festivals „Musik im Riesen“ und das „fmRiese – Forward Music Festival“ tragen als fixe Programmpunkte zur Vielfalt der Tiroler Kulturlandschaft bei. Außerdem lassen sich hier Feiertage wie Ostern, Muttertag oder Erstkommunion, Familienfeste oder Geburtstage stimmungsvoll verbringen. Besonders beliebt ist das jährliche Familienfest bei Familien in der Umgebung. EINUNDSECHZIG: Tirol genießt als Tourismusland weltweit einen ausgezeichneten Ruf. Unser Lebensraum ist jedoch – nicht zuletzt durch Swarovski - eher industriell geprägt. Was würden Sie sich aus touristischer Sicht von den Gemeinden Wattens und Umgebung für die Swarovski Kristallwelten und deren Gäste wünschen? ISSER: Gerade aus der Schnittmenge von Industrie und Tourismus entstehen vielfältige Chancen und Wattens hat sich nicht zuletzt aufgrund der Swarovski Kristallwelten von einem reinen Industrie- und Produktionsstandort zu einem Erlebnisstandort entwickelt. Aus der engen Zusammenarbeit mit der Gemeinde entstehen viele Impulse, die Einheimischen und auch Gästen zugutekommen.
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DIE ERWEITERUNG DER SWAROVSKI KRISTALLWELTEN IST EIN BEKENNTNIS ZUR HEIMAT. Stefan Isser
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GELUNGENE GESTALTUNG. 16
Neubaugasse 13, 6112 Wattens | info@bureau-neubau.com | www.bureau-neubau.com
EINE ÄRA GEHT ZU ENDE
Der Wattener Bürgermeister KR Franz Troppmair übergibt im Sommer sein Amt. Jahrzehntelang hat der leidenschaftliche Kommunalpolitiker die Marktgemeinde und ihr Umfeld geprägt.
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DIESE BEMÜHENSGARANTIE KANN ICH JEDEM GEBEN. Franz Troppmair
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WORT & BILD Lukas Schmied GESTALTUNG Sandra Rehrl
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er Duden versteht unter Ära ein „in bestimmter Weise durch eine Person oder Sache geprägtes Zeitalter“. 41 Jahre Gemeinderat, davon 19 Jahre Vizebürgermeister und nun 18 Jahre Bürgermeister reichen aus, um von einer Ära sprechen zu können. Mit einer Amtszeit von beinahe zwei Jahrzehnten reiht sich Franz Troppmair nahtlos in die Liste der Langzeitbürgermeister von Wattens ein. Sein Vorgänger Reg.-Rat Otto Mair war 19 Jahre Bürgermeister von Wattens, dessen Vorgänger Prok. Fritz Schiestl gar 21 Jahre. Auf den Ursprung seines politischen Engagements angesprochen, leuchten seine Augen und man glaubt kurz den jungen Franz Troppmair vor sich zu haben. Geprägt durch einen kommunalpolitisch aktiven Vater, wurde er früh „mit dem Politik-Virus infiziert“. Jahrgang 1940, wächst er in einer etablierten Wattener Bauernfamilie auf. Natürlich muss er in der Landwirtschaft Hand anlegen. Doch seinen Berufsweg beginnt er mit einer kaufmännischen Lehre, um nach einer Bankausbildung für die Raiffeisenbank Wattens tätig zu werden. Die Karriere verläuft steil. Vor seiner Pensionierung 2000 war er immerhin 30 Jahre lang Direktor der Bank.
Die erste politische Luft schnuppert er bei der Jungbauernschaft. Schon 1967 gründet er die Ortsgruppe der Jungen ÖVP in Wattens. 1968 kandidiert er erstmals für den Gemeinderat, in den er 1974 einzieht und ab diesem Zeitpunkt bis 1992 als Obmann des arbeitsintensiven Wohnungsausschusses fungiert. 1978 wird er Vizebürgermeister, um schließlich 1997 das Amt des Bürgermeisters zu übernehmen.
IM AMTSZIMMER Der Weg in das Büro des Bürgermeisters lädt zum Verweilen ein. Das Gemeindeamt erstrahlt in einem kräftigen Orange-Braun-Ton und verbirgt die bald notwendige Fassadensanierung nach Kräften. Betritt man das Gebäude, blickt man sogleich den Portraits der beiden Ehrenbürger Gernot Langes und Helmut Swarovski entgegen. Rechts wartet der erst kürzlich eingebaute Personenlift in schmucker Glasoptik und ermöglicht den barrierefreien Zugang in alle Stockwerke. Daneben führt die Treppe in den ersten Stock zum Amtszimmer des Bürgermeisters. Sein Portrait hängt am Stiegenaufgang neben weiteren Ehrenbürgern der Gemeinde. Eine Büste von Daniel Swarovski empfängt den Besucher stoisch in der ersten Etage.
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Das Büro hat sich den Charme vergangener Tage bewahrt: Dunkle Holzmöbel und Perserteppich. Der Gemeindewimpel am Schreibtisch leuchtet erwartungsvoll. Einen Computer oder Bildschirm hingegen sucht man in diesem Zimmer vergeblich. Doch man sollte den Bürgermeister nicht vorschnell unterschätzen. iPhone und iPad liegen stets griffbereit. Die Bedienung erfolgt trotz kräftiger Hände gewohnt und rasch. Auch Facebook ist ihm, genau wie seiner Frau Maria Hörmann-Troppmair, nicht fremd.
Franz Troppmair meister Troppmair gab es kaum oder keine Kritiker. Dazu gehören die Sanierung und Erweiterung des Seniorenheimes, die Rundumerneuerung der Volksschule am Vögelsberg oder die zahlreichen Investitionen in sichtbare (z.B. neue und erneuerte Verkehrswege, zusätzliche Parkplätze, Sporthalle Höralt) und verborgene (z.B. Regenrückhaltebecken und Hochwasserpumpwerk, Trinkwasserkraftwerk, Fernwärme) Infrastruktur. Auch die Partnerschaft mit der Südtiroler Stadtgemeinde Klausen – im Gedenkjahr 1984 als Symbol für die Verbindung von Nord und Süd begründet – erblühte unter Troppmair.
DAS MIT MEINER NACHFOLGE HAT SICH SEHR SCHÖN ENTWICKELT.
WERDEGANG Ursprünglich Bauerssohn hat Franz Troppmair von Beginn an klare berufliche und politische Ziele verfolgt.
1940 geboren 1960 Eintritt Raiba Wattens 1967 Junge ÖVP Wattens ab 1974 Gemeinderat 1974 - 1992 Obmann des Wohnungsausschusses ab 1978 Vizebürgermeister ab 1997 Bürgermeister
„Als Bürgermeister kann man es nie allen recht machen“, meint Troppmair angesprochen auf die täglichen Herausforderungen eines Kommunalpolitikers. „Aber man kann allen Bürgerinnen und Bürgern das Gefühl vermitteln, dass man sich aufrichtig um ihre Anliegen bemüht. Diese Bemühensgarantie kann ich jedem geben.“ Wenn der Bürgermeister auf Fragen antwortet, tut er das stets mit Bedacht. Er wählt seine Formulierungen überlegt, benützt die Sprache des Volkes und schließt alle Beteiligten mit ein. In seinen Worten spannt er den Bogen von Alt bis Jung, von Sport bis Kultur, von Tradition bis Moderne. Man spürt, wie wichtig ihm „das Gemeinschaftsleben“ und „der soziale Friede“ im Ort sind. Bei allem, was er sagt, schwingt die jahrzehntelange kommunalpolitische Erfahrung mit. Sie sorgt für eine diplomatische Milde seiner Äußerungen, ohne dass der Mut zu überzeugten Entscheidungen verloren ginge.
2000 Pensionierung Raiba Wattens
KLARE LINIE
2010 Ehrenbürger
Kritiker gab es immer und gibt es auch heute noch im Ort. Doch der Bürgermeister ließ sich nicht von seinem Weg abbringen. Entweder überzeugte er den politischen Gegner dank vorausschauender Planung, Hartnäckigkeit und den besseren Argumenten, oder er setzte sich schlicht durch.
2015 Amtsübergabe
Die Nordumfahrung etwa – offiziell Kristallweltenstraße – stieß zu Beginn auf heftigen politischen Widerstand. Heute entlastet sie den Ortskern um bis zu 6000 Fahrzeuge pro Tag und ist nicht mehr wegzudenken. Bei vielen Höhepunkten der Amtszeit von Bürger-
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GESUNDE FINANZEN Trotz substantieller Investitionen und weiterer Großprojekte steht die Marktgemeinde auf finanziell sehr gesunden Beinen. Natürlich verdankt die Gemeindeführung die relativ angenehme Situation den beiden „Leitbetrieben“ Swarovski und Papierfabrik bzw. deren Kommunalsteuer. Doch auch sie selbst hat mit vorausschauendem Handeln großen Anteil daran, dass Wattens einen sehr niedrigen Verschuldungsgrad bei zugleich äußerst niedrigem Durchschnittszins aufweist. Mit dem Rekordbudget für 2015 und den Gemeinderatsbeschlüssen der vergangenen Monate hat Franz Troppmair noch die Weichen für die kommenden Jahre gestellt: Voraussichtlich im Feber 2016 erfolgt der Spatenstich für das neue Sozialzentrum nördlich der Marienkirche. Und selbst das nicht enden wollende Museumsprojekt nähert sich Schritt für Schritt seiner endgültigen Umsetzung.
GEREGELTE NACHFOLGE Um seine Nachfolge muss er sich keine Sorgen machen. Als 2010 einige Gemeinderäte seiner Fraktion aus beruflichen oder privaten Gründen ausschieden, nutzte er die Gelegenheit, um ein junges Team um sich zu scharen. Dabei hatte Troppmair durchaus im Hinterkopf, „dass da derjenige oder diejenige dabei sein muss, der oder die mir nachfolgt.“ Die unverbrauchte Mannschaft rund um die beiden Vizebürgermeister Willi Greuter und Thomas Oberbeirsteiner hat sich – nicht nur dank des
REIHE DER WATTENER BÜRGERMEISTER SEIT 1945
FRANZ ANGERER 1945-1950
ADOLF PUELACHER 1950-1957
Bürgermeisters – wunderbar entwickelt. Und so kann sich der Langzeitbürgermeister in Ruhe auf die geplante Amtsübergabe an Vizebürgermeister Oberbeirsteiner im Sommer vorbereiten. Schonend will er mit den Kräften umgehen, die ihm nach einer langen beruflichen und politischen Karriere noch geblieben sind. Mit seiner Frau Maria teilt er das Interesse für Kultur und Reisen. Sicher wird man sie bei so man-
FRITZ SCHIESTL 1957-1978
OTTO MAIR 1978-1997
FRANZ TROPPMAIR 1997-2015
chem gesellschaftlichen Ereignis in der Region antreffen und er kann seiner Familie endlich mehr Zeit widmen. Die politische Ära von Franz Troppmair geht nach 41 Jahren zu Ende. Ob mit ihm auch die Ära der manchmal als „Dorfkaiser“ verschrienen Langzeitbürgermeister zu Ende geht? Der Wandel der Zeit und die Politikverdrossenheit lassen einen neuen kommunalpolitischen Stil erwarten.
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1945 Franz Erler sen. beginnt Lehre in Fritzens
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1970 1957 Bezug des heutigen Übersiedelung ins Fritzner 1975 1960 1954 Geschäfts in Wattens Unterdorf Das erste Paar Ski wird Umzug nach Wattens Betriebsgründung in verkauft Fritzens
1986 Franz Erler sen. geht in Pension
Der Tritt in die FuĂ&#x;stapfen WORT & BILD Lukas Schmied GESTALTUNG Sandra Rehrl
2003 Renovierung der Fassade
2014 60-Jahr Feier
Der Wattener Traditionsbetrieb Schuh & Sport Erler begleitet viele Einheimische von Kindesbeinen an ein Leben lang. Der eigene Weg ist gekennzeichnet von vorausschauenden Entscheidungen und dem Bekenntnis zur Familie.
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in die Nähe des Haupttores von Swarovski, gegenüber des heutigen Gasthofs Schwan. Nur zehn Jahre später bezog er das eigens erbaute Gebäude in der Bahnhofstraße, das bis heute als Geschäftssitz dient.
tößt du mit dem großen Zeh vorne an?“ Diesen Satz, gefolgt vom beinahe legendären Daumendruck auf die Schuhspitze des eben anprobierten Schuhes, hört man seit Jahrzehnten bei Schuh & Sport Erler in Wattens. Betritt man das Geschäft in der Bahnhofstraße, atmet man sofort die langjährige Tradition des Familienbetriebes. Der grüne Teppichboden hat wohl schon tausende Füße ertragen. Das dumpfe Klopfen der Treppe in den ersten Stock oder ins Untergeschoss ertönt unter den Schritten von Kunden und Personal. Und auf der abgewetzten, mit einem Kuhfell bezogenen Holzbank im Sportkeller saßen bereits unzählige Hintern aus der Region beim Anprobieren von Sport- oder Skischuhen. Es braucht mit Sicherheit Leidenschaft, Hingabe und ein wenig Demut, wenn man sein Leben – meist vor dem Kunden kniend oder gebückt – dem Gegenstand widmet, auf dem andere bloß gehen: dem Schuh.
EIN ZILLERTALER IN FRITZENS
Franz Erler sen. (li.) mit Lehrling
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Den Zillertaler und späteren Firmengründer Franz Erler sen. hat diese Leidenschaft als junger Bursch gepackt. Nach Lehre und Meisterprüfung in Fritzens eröffnete der damals 23-Jährige 1954 – ebenfalls in Fritzens – seine eigene Schuhmacherwerkstätte. 1957 wechselte er mit seinem Betrieb ins Fritzner Unterdorf, um kurze Zeit später auch als Schuhhändler tätig zu werden. Um weiter zu wachsen verlegte der Schuhmacher sein Geschäft 1960 nach Wattens
Die gut 60-Jährige Firmengeschichte ist von zwei Dingen maßgeblich geprägt: mutigen Entscheidungen und der Familie. In den Siebzigerjahren wuchs die Nachfrage nach Sportschuhen und Sportgeräten. Und so entschied sich die Familie nach reiflicher Überlegung, das Angebot in Richtung Sport zu erweitern. Laufschuhe, Bergschuhe und Skischuhe wurden ins Sortiment aufgenommen. Der wohl wichtigste Entwicklungsschritt fand 1975 statt, als man bei Erler erstmals (Alpin-) Ski kaufen konnte. Seitdem wechselt der Schwerpunkt je nach Trends und Moden zwischen Schuhen und Sport. Das Geschäft mit den Ski, und v.a. Tourenski, ist heute nicht mehr wegzudenken.
ZWEI GENERATIONEN - EIN GESCHÄFT Die Familie ist im Betrieb allgegenwärtig. Neben ca. 14 Angestellten arbeiten nicht weniger als sechs Erlers im Geschäft: Die drei Brüder Franz, Karl und Herbert fungieren seit der Pensionierung von Franz sen. 1986 als Geschäftsführer. Margit, Frau von Franz, und deren beiden Kinder Monika und Thomas tragen ebenfalls tatkräftig zum Erfolg bei. Auch wenn die wichtigen Entscheidungen gemeinsam getroffen werden, hat jeder sein Spezialgebiet. Franz und seine Frau Margit finden für jeden Kunden den passenden Schuh. Monika kümmert sich um Schuhe und Bekleidung. Herbert ist beim Sport zuhause, genauso wie Thomas. Im Winter läuft dieser gerne mit einem Gips herum. Schließlich muss das neueste Equipment mit vollem Körpereinsatz für die Kunden getestet werden. Bleibt noch Charly. Er ist der Druckstellenguru. Egal ob Halbschuh, Laufschuh oder Skischuh, Charly kennt jeden Trick, um aus einem drückenden Schuh einen passenden zu zaubern.
WO SIND DIE FAHRRÄDER? Angebot und Fachwissen scheinen grenzenlos. In der eigenen Werkstätte im Keller werden Schuhe repariert und bereits im Herbst unzählige Paar Ski auf den kommenden Winter eingestellt. Und trotzdem sucht man manches Sportgerät vergeblich. Auf die Frage angesprochen, warum es bei Sport Erler keine Fahrräder gibt, meint Franz aufrichtig: „Für Fahrräder fehlen einfach der Platz und die Kapazität, um ein kompetentes Angebot bieten zu können.“ Es sind diese Offenheit, umfangreiches Fachwissen und der verinnerlichte Dienstleistungsgedanke, denen Sport Erler einen glänzenden Ruf weit über die Grenzen von Wattens hinaus verdankt. Die Kunden kommen von Innsbruck bis Schwaz, manchmal von noch weiter her, um sich bei der Sportfamilie bestens beraten zu lassen.
DIE TRENDS VERSTEHEN
Fassade von 1970-2003
Um die Zukunft des Traditionsbetriebes Erler muss man sich keine Sorgen machen. Zwar wirkt das Gebäude innen – die Fassade wurde 2003 erneuert – etwas in die Jahre gekommen. Aber die Familie ist es keinesfalls. Die dritte Generation ist mit Begeisterung und frischen Ideen dabei. Schließlich haben Monika und Thomas das Handwerk von Grund auf gelernt. Und auch die anhaltenden Trends zu Sport und Outdoor versprechen ein gutes Geschäft für die kommenden Jahre.
„Und wenn der Schuh doch drücken sollte, kommst du einfach vorbei!“ Der Kunde kommt bestimmt wieder. Nicht wegen eines Drückens, sondern für den nächsten Einkauf.
DAS SPORT-ERLER-MÄNNCHEN Tausende Paar Ski ziert das gebückte Sport-Erler-Männchen. Bei modernen Bindungen jedoch ist die Unterscheidung von Links und Rechts hinfällig.
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INTERVIEW Lukas Schmied BILD Anyline GESTALTUNG Sandra Rehrl
WEIT WEIT WEG Der „Exil-Wattener“ Lukas Kinigadner, heute erfolgreicher Gründer und IT-Unternehmer in Wien, spricht über Öffis, familiäre Heimat und den industriell-bäuerlichen Charakter seiner Heimat Wattens.
EINUNDSECHZIG: Bei welcher Gelegenheit waren Sie zuletzt in Wattens?
Im Februar 2013 gründete Lukas Kinigadner mit drei Kollegen die App-Schmiede 9yards GmbH in Wien. Eines ihrer vielversprechendsten Projekte ist Anyline. Ein Softwaremodul, das dem Smartphone „das Lesen beibringt“. Zuvor war der 30-Jährige u.a. bei Tyrolit in Schwaz und der Unternehmensberatung accenture in Wien tätig. www.9yards.at www.anyline.io
LUKAS KINIGADNER: Das war am 5. April 2015, zur Geburt meiner Nichte Klara. EINUNDSECHZIG: Sie leben und arbeiten seit mehreren Jahren in Wien. Was unterscheidet Ihr Leben in der Hauptstadt vom Leben in Wattens? KINIGADNER: Mein Arbeitstag beginnt in Wien etwas später als damals in Wattens. Wiener schlafen gerne aus – und beginnen meist nicht vor 9 Uhr früh. Da haben in Wattens die meisten Leute schon die erste Pausensemmel in der Hand. Statt mit dem Auto geht’s in Wien mit der umweltfreundlichen U-Bahn los – eine der größten Veränderungen für mich. In Wattens hatte ich immer ein Auto, in Wien ist ein eigenes Auto vollkommen überflüssig. Und dank Car2Go und DriveNow, Autos die nach dem sogenannten CarSharing Prinzip geteilt werden, ist mein Drang nach einem eigenen Auto komplett erloschen. Beim Sporteln muss ich allerdings zurückstecken. Einen Berg erklimmen spielt sich nicht, da muss in meinem Fall die Gloriette im Schloss Schönbrunn ausreichen. Mit 60 Metern „Höhe“ muss man da allerdings schon mehrmals rauf und runterlaufen, damit man die Wadln spürt! Kulinarisch ist man in Wattens im Prinzip auch sehr gut aufgehoben, vor allem im Vergleich zu anderen Tiroler Gemeinden. Aber hier könnte der Unterschied zu Wien trotzdem
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nicht größer sein. Die Auswahl und Vielfalt an Gastronomie ist fast unglaublich – und das sehr preiswert. EINUNDSECHZIG: Was war der Grund Wattens zu verlassen? KINIGADNER: Das Abenteuer. Nach dem Sammeln meiner ersten beruflichen Erfahrungen wollte ich es einfach wissen und hab mich bei einer der weltweit größten Unternehmensberatungen versucht. Standort: Wien. EINUNDSECHZIG: Was bezeichnen Sie als Ihre Heimat? KINIGADNER: Mein Lebensmittelpunkt und meine berufliche Heimat ist Wien. Dort habe ich auch meinen Hauptwohnsitz. Meine familiäre Heimat ist nach wie vor Wattens mit vielen Adressen: Aufeldgasse, Weisstrasse, Geigergasse, überall da wo meine Familie Zuhause ist. EINUNDSECHZIG: Ihre Firma 9yards GmbH könnte man als klassisches IT-Startup bezeichnen. Sie entwickeln mobile Apps bzw. liefern Softwaremodule für andere Anbieter. Warum haben Sie die Firma nicht in Wattens oder Tirol gegründet? KINIGADNER: Als Startup sind wir auf Fremdkapital angewiesen und dafür braucht es Förderungen und Investoren. Wien hat eine sehr gute Förderlandschaft. Wir haben beispielsweise unlängst von der Stadt Wien 100.000 Euro Förderung für Anyline, eines unserer Projekte, bekommen. Tirol hat das bemerkt und holt in Sachen Förderungen auf. Allerdings braucht es hier noch mehr Engagement von der Politik. Die Investorenlandschaft mit sogenannten Business Angels und Investmentfonds ist in Wien sehr stark – selbst im europäischen Vergleich. Wir als Unternehmen haben beispielsweise den renommierten Business Angel Dr. Johann „Hansi“ Hansmann an Bord. Mit SpeedInvest2 ist unlängst ein neuer, 50 Millionen Euro schwerer Fonds für Startups ins Leben gerufen worden. Und hier versteckt sich wohl der
größte Nachteil von einem Tiroler Standort: In Tirol gibt es leider noch sehr wenig Risikokapital für junge Unternehmer, also keine „Hansis“ die mit kleineren Investments motivierte, clevere Jungunternehmer unterstützen. Gescheite Köpfe gibt es allerdings in Tirol genug. Deshalb haben wir auch letztes Jahr unser Tiroler Office in der Maximilianstrasse Innsbruck eröffnet. Dort sitzen jetzt drei unserer vierzehn Software-Entwickler die, mit Blick auf die Triumphpforte, Apps für Global Player wie Red Bull entwickeln. EINUNDSECHZIG: Was schätzen Sie an Wattens besonders? KINIGADNER: Die Mischung aus bäuerlicher Sorglosigkeit und internationaler Großindustrie. Das zeigt einem von Anfang an, dass die Welt viele Facetten hat.
NEU IN WATTENS
EINUNDSECHZIG: Kreuzen sich Ihre Wege mit anderen „Exil-Wattenern“? KINIGADNER: Ja, sehr sogar. Ein großer Teil meines Freundeskreises besteht aus Exil-Wattenern. Und so passiert es nicht selten, dass in einem Wiener Beisl weit weg von Daheim über kernige Wattener Themen wie das neue Museum oder Neubauten im Ried hitzig diskutiert wird. Dadurch bleibt man auch überraschend gut informiert, neben WattensTV und der Onlineausgabe der R19. EINUNDSECHZIG: Woran denken Sie als Erstes, wenn Sie „Wattens“ hören? KINIGADNER: Swarovski. EINUNDSECHZIG: Kommen Sie irgendwann wieder dauerhaft nach Wattens? KINIGADNER: Aktuell muss ich zugeben, bin ich in Wien sehr zufrieden. Die Stadt bietet vor allem für meinen Lebensabschnitt enorm viel. Allerdings ist die Vorstellung, dass meine Kinder mal in Wien groß werden sollen, fast nicht zum Aushalten. Da versteh ich jeden, der irgendwann mal der großen Stadt den Rücken kehrt und wieder zurück in seinen Geburtsort zieht. Ob der Moment auch bei mir kommt, kann ich noch nicht sagen…
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WORT Ella Stern ILLUSTRATION Sandra Rehrl
Kinder - Unser unbequemes Glück „Wo immer die Sonne scheint, ist Wüste.“ – oder anders gesagt: „Es kann ja nicht immer die Sonne scheinen.“
Der Tag fing schon schlecht an. Nach morgendlichem „Anziehfiasko“ und überstandenem „Zähneputzdrama“ schaffte ich es irgendwann, meine Tochter doch noch in die Kinderkrippe zu bringen. Die sonst so gern gehende beinahe 3-Jährige war gerade an diesem Tag nicht wiederzuerkennen. Weinend und tobend wollte sie heute partout nicht zu ihrer doch sonst über alles geliebten Pädagogin. Nach kurzer, lautstarker Übergabe schlich ich zurück zum Auto. Erschöpft sank ich hinter das Lenkrad. Da waren wieder die bekannten Wegbegleiter in meinem Inneren: „Das arme Kind. Was tust du ihr bloß an? Ist das wirklich nötig?“ Und irgendeine – wahrscheinlich gutgemeinte – Erziehungsweisheit hallte in meinem Kopf: „Wenn die Mutter glücklich ist, dann ist es auch das Kind.“ Mit dem sarkastischen Gedanken „So ein Blödsinn – es ist wohl genau umgekehrt“, fuhr ich zur Arbeit. Ich wischte die Gewissensbisse gemeinsam mit dem Regen, der auf die Windschutzscheibe prasselte, beiseite. In der Tiefgarage angekommen – immer noch bedrückt – war zu allem Überfluss auch noch mein Lieblingsparkplatz besetzt. So visierte ich hektisch den einzigen freien, jedoch engen Parkplatz direkt neben der gelben Betonsäule an. Krrrrr – die Säule hatte sich mit einer langen gelben Schramme in meiner Hintertüre verewigt. Der familienfreundliche Minivan war wohl doch größer als gedacht. Kind traumatisiert, Auto demoliert – jetzt hing mein Kopf noch tiefer. Ich quälte mich zum Stiegenhaus, während ich den „Bitte-Abholen-Anruf“ aus der Kinderkrippe fürchtete. Da kam das erlösende SMS: „Luisa hat sich sofort beruhigt und spielt schon mit Paul.“ Mit einem Lächeln und dem Vorsatz, meine Laune genauso schnell zu wechseln wie meine Tochter, betrat ich das Büro.
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Lesen in der Region Die Leserinnen und Leser aus Wattens, Volders und Fritzens können sich glücklich schätzen. Die engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiter der Büchereien - überwiegend Frauen - kümmern sich liebevoll um gut gefüllte Bücherregale und herzlich um die Besucher.
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„Wir sind zu einem richtigen Betrieb geworden.“ (Renate Überegger)
nach Jules Verne von Susanne F. Wolf
WATTENS Pater Gapp Haus 2./3./9. Mai 2015, Beginn 19:30 Uhr
WORT Lukas Schmied ILLUSTRATION Sandra Rehrl
Weil ‘s Spaß macht Die Büchereien der Region begeistern die Kinder für das Lesen und sind beliebtes Ziel für die heimischen Schulklassen. Um den Nachwuchs muss sich die Öffentliche Bibliothek Wattens also keine Sorgen machen. Aber wie steht es um das eigene Wachstum?
Die kleine Emma mit ihren blonden Locken und der hellen Stimme liest gerne. Wenn man die 7-Jährige fragt, warum, meint sie mit einem unbeschwerten Lächeln: „Weil’s Spaß macht!“ Emma steht für eines von unzähligen Kindern aus der Region, das – meist mit seiner Mutter und vielleicht einem Geschwisterchen – regelmäßig den Weg in die Öffentliche Bücherei Wattens findet. Kein Wunder. Fast 5.000 Bücher von den gesamt 12.000 Titeln sind speziell für Kinder und Jugendliche. Dazu gibt es noch lustige Hörbücher und spannende DVDs.
Das breite Angebot verdanken die Mädchen und Buben den 24 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bücherei-Teams rund um Leiterin Renate Überegger. Seit fast zehn Jahren kümmert sie sich mit ganzem Herzen um die Belange der Bücherei. Sie hat die etwas angestaubte und verschlafene Bibliothek zum lebendigen Treffpunkt von Schulklassen und Familien entwickelt.
ES TUT SICH WAS Während der für eine öffentliche Bücherei großzügigen Öffnungszeiten herrscht reger Betrieb in den antiquierten Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Gapp-Hauses. Kinder steuern zielstrebig auf die vollgefüllten Regale zu und wählen den nächsten Schmöker für sich aus. Mütter mit Babys auf dem Arm wechseln ein paar herzliche Worte mit den Ehrenamtlichen. Man kennt sich. Dass es kaum möglich ist, einen Kinderwagen im verwinkelten Eingangsbereich abzustellen, und das WC im Keller nur über eine steile Stiege zu erreichen ist, tut der angenehmen Betriebsamkeit an diesem Nachmittag keinen Abbruch. Seit die Marktgemeinde Wattens mit der Pfarre 2008 einen Kooperationsvertrag geschlossen hat, sind zumindest kleinere Anschaffungen rasch finanziert und erledigt. So wurde spät aber doch die Bücherei 2009 mit entsprechendem EDV-System und Internetauftritt ausgestattet. Und auch die einladende Sitzecke verdankt man der Gemeinde unter dem scheidenden Bürgermeister Franz Troppmair. All das kann jedoch nicht über die bevorstehenden Herausforderungen hinwegtäuschen, vor denen die Bücherei und ihre Mitarbeiter stehen. Die Räumlichkeiten sind zu klein für das umfangreiche Angebot, nicht barriere-
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frei zugänglich und alles andere als zeitgemäß. Im Gegensatz zu den Nachbarorten Volders und Fritzens befindet sich die Wattener Bücherei nicht in einem der Schulgebäude. Aufgrund der intensiven Zusammenarbeit mit den Schulen bzw. Kindergärten wäre dies jedoch sehr wünschenswert. Die Kombination aus Öffentlicher Bibliothek und Schulbücherei könnte außerdem effizienter betrieben werden.
FÜR GROSS UND KLEIN Neben den Schulklassen, die hier im Wochenrhythmus ein- und ausgehen, konnte die Bücherei viele Erwachsene als „Stammleser“ gewinnen. Schließlich steht die Palette an Büchern und Zeitschriften jener für Kinder in nichts nach. Höhepunkt der Büchereisaison sind die Veranstaltungen. Für die Erwachsenen organisiert die Bücherei Vorträge und Lesungen, z.B. mit Erika Pluhar oder Dr. Thomas Müller. Für die jungen Leser geben beispielsweise Illustratorinnen Einblick in die Entstehung von Kinderbüchern. Emma nimmt an diesem Tag eines der beliebten Kinderbücher aus der „Pauli“-Reihe von Brigitte Weninger mit nach Hause. Mit beiden Händen hält sie es ihrer Mutter hin. „Bis nächste Woche!“, verabschiedet sich die Familie. Es heißt, beim Lesen vergehe die Zeit wie im Flug. Und auch bei der Organisation einer öffentlichen Bücherei verfliegen die Jahre.
Kinderbücher, wie die beliebte „Pauli“-Reihe von Brigitte Weninger, sind der Renner.
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Bücherei Wattens
Bücherei Volders
Bücherei Fritzens
ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK WATTENS
GEMEINDEBÜCHEREI VOLDERS
DORFBÜCHEREI FRITZENS
WIR HABEN GANZJÄHRIG OFFEN:
WIR HABEN OFFEN:
WIR HABEN OFFEN:
Montag 18:00 - 19:30
Dienstag u. Donnerstag 17:00 - 19:00 (September bis Mai)
Donnerstag 15:30 - 19:00
Juni u. Juli von 18:00 - 19:30
In den Ferien geänderte Öffnungzeiten!
Mittwoch 16:30 - 19:00 Donnerstag 09:30 - 10:30 Freitag 16:30 - 19:00
August u. Weihnachtsferien geschlossen!
Montag 09:30 - 10:30 für das Seniorenheim
Mobile Seniorenbücherei
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Im Pater Gapp Haus, Seiteneingang (hinter Ruetz), Kirchplatz 2
Bei der Volksschule, Kirchgasse 4
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Mittwoch 8:00 - 12:00 für Schulklassen
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KOMMENTAR Lukas Schmied BILD Land Tirol, Tiris Maps (rot-schwarze Linie: Gemeindegrenze Wattens-Volders)
WENN GRENZEN VERSCHWIMMEN Ich staunte nicht schlecht, als mir mein Onkel folgende 70er-Jahre-Anekdote aus dem Wattener Schwimmbad erzählte. „Ich leg’ mich jetzt nach Volders“, haben sie früher oft gewitzelt, und das Badetuch um einige Meter Richtung Westen verschoben. Wie das geht? Na ganz einfach: Das Wattener Alpenbad mit seinen geheizten Becken und der großzügigen Liegewiese befindet sich zum Teil in Volders. Ziemlich genau zwischen dem Schwimmer- und dem Nichtschwimmer-Teil des Z-Beckens verläuft die Gemeindegrenze von Nord nach Süd. Müsste das Schwimmbad dann nicht Alpenbad Wattens-Volders heißen? Oder zumindest das Z-Becken? Natürlich nicht. Denn der westliche Teil liegt zwar innerhalb der Gemeindegrenzen von Volders, die Grundstücke jedoch gehören der Marktgemeinde Wattens. Und von dieser wird es auch finanziert bzw. betrieben. Warum ich das überhaupt erzähle? Als Chefredakteur des Lokalmagazins EINUNDSECHZIG ist es mir ein Anliegen, die Grenzen
zwischen den Gemeinden unseres Lebensraumes, die in den Köpfen so mancher Bürgerinnen und Bürger – Politikerinnen und Politiker nicht ausgenommen – allzu präsent sind, aufzuheben. Neben dem Schwimmbad oder der Autobahnauffahrt gibt es so vieles an Infrastruktur und Angebot in unseren Heimatgemeinden, was selbstverständlich und ohne Nachzudenken von Voldererinnen wie Wattenern, Fritznerinnen wie Baumkirchnern gemeinsam benutzt wird. Und doch fällt die interkommunale Zusammenarbeit bei einigen Themen nicht immer leicht. Dabei leben wir gerade in diesem Teil von Tirol auf sehr engem Raum zusammen. Daher sollten wir die wichtigen Themen nicht nur vom eigenen Kirchturm aus entscheiden, sondern gemeinsam Lösungen erarbeiten. Übrigens: Auch der Trainingsplatz des Wattener Sportplatzes wird – relativ exakt an der Mittellinie – von der Gemeindegrenze Wattens-Volders durchzogen. Aber deshalb braucht es noch keine Spielgemeinschaft. Oder?
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CARLO RADICCHI Er sei in den falschen Zug eingestiegen und in Tirol gelandet, meint der aus der Nähe von Neapel stammende Italiener mit einem breiten Grinsen. Tatsächlich kam er einst wegen der Liebe. Nun hat er sich in seine neue Heimat verliebt. Seit Oktober 2013 betreibt er Carlo‘s Ristolounge im ehemaligen Cafe Arnus gegenüber vom Gernot-Langes-Stadion in Wattens.
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ZUBEREITUNGSZEIT SAUCE: 15 MIN
Frische Tagliolini
Sauce mit Garnelen und Zucchini
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##8 Riesengarnelen aus Argentinien
von De Cecco) ## 200g Weizenmehl Typ 00 oder 0 bzw. W480 (z.B. von De Cecco)
##1 große Zucchini ##1 Schalotte ##1 Knoblauchzehe
##4 Eier
##Olivenöl
##Salz
##Kirschtomaten
##1 Esslöffel Olivenöl
##Weißwein ##gehackte Petersilie
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Frische Tagliolini VORBEREITUNG NUDELN (natürlich können auch fertige Tagliolini verwendet werden)
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1.
ries und Mehl durchsieben und auf der ArbeitsfläG che eine Krone bilden. Die Eier in die Krone schlagen, Salz und Olivenöl dazugeben.
2.
ie Eier mit einer Gabel verquirlen. Nach und nach D Mehl und Grieß einarbeiten.
3.
obald sich eine Masse bildet, schnell und fest mit S den Händen einen Teig kneten (Handballen einsetzen! Max. 10 Minuten kneten.).
4.
en glatten und festen Teig in einer Schüssel zugeD deckt für eine Stunde ruhen lassen.
5.
nschließend mit der Nudelmaschine die Nudeln A formen. Zuerst längliche, flache Teilstücke per Hand vorbereiten und danach mit zunehmender Dünne durch die Nudelmaschine kurbeln.
6.
uletzt mit der Maschine die gewünschten Nudeln Z schneiden - in unserem Fall Tagliolini.
Sauce mit Garnelen und Zucchini ZUBEREITUNG SAUCE
1.
chalotte und Knoblauch fein hacken und in einer S Pfanne mit Öl anschwitzen.
2.
ie Riesengarnelen bei Bedarf schälen, entdarmen D und in die Pfanne geben.
3.
en Zucchini fein schneiden und ebenfalls beigeD ben. Das Ganze etwas kochen lassen und anschließend mit einem Schuss Weißwein ablöschen.
4.
anach die halbierten Kirschtomaten beimischen. D Salz und Pfeffer dazu und die Sauce ca. 5 Minuten bei kleiner Hitze zugedeckt kochen lassen.
5.
Zuletzt mit frischgehackter Petersilie garnieren.
VOLLENDUNG
6.
alzwasser zum Kochen bringen und die Nudeln S kurz (ca. 2 Minuten) kochen.
7.
anach die Nudeln abseihen, in die Pfanne mit der D Sauce geben und vermengen, damit die Nudeln das Aroma der Sauce aufnehmen.
8.
Auf einem Teller anrichten, fertig.
buon appetito
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ENDLICH ANGEKOMMEN WORT & BILD Lukas Schmied GESTALTUNG Sandra Rehrl
Der Kulturverein Grammophon – kultureller Nahversorger von Wattens und Umgebung – hat im Gasthof Neuwirt endlich ein Zuhause gefunden. Die Luft riecht abgestanden. Bühne, Holzstühle und Bodenbretter knarren. Der ganze Raum wirkt verstaubt. Kein Wunder. Die letzten regelmäßigen Veranstaltungen im Ballsaal des Gasthof Neuwirt fanden im vergangenen Jahrtausend statt. Zugegeben, das klingt dramatischer als es ist. Aber seit 1999 fast 15 Jahre lang kein Betrieb ist beinahe eine halbe Ewigkeit. Eine ganze Generation von Wattnerinnen und Wattnern kennt den Neuwirt nur von außen. Oder von „legendären“ Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern. Doch seit wenigen Monaten deuten an so manchem Abend stimmungsvolles Licht, vielfältige Musik und buntes Publikum den Glanz alter Tage an.
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„Der Neuwirt ist ein aufgeladener Ort.“ Alex Erler
ABSTAUBEN Wohl nicht ohne einen zarten Hauch von Selbstironie nennt der Kulturverein Grammophon seine aktuelle Initiative, die großteils im Neuwirt stattfindet, „Oschtabn“. Abstauben also. Alexander Erler, seines Zeichens der Obmann des Kulturvereines, und Lukas Öfner, genannt Lutz, sind diejenigen, die den Staubfetzen in die Hand nehmen und unter tatkräftiger Mithilfe von Wirt Andreas Steinacher dem barock anmutenden Saal wieder zu altem Glanz verhelfen wollen. Was einst als Versuch gedacht war, stellt sich heute als Grundstein für eine kulturelle Wiederbelebung des Neuwirt im Ortszentrum von Wattens dar. Der Zulauf zum Konzert von Ian Fisher & The Present sowie Town of Saints am 9. Feber 2014, organisiert von Grammophon, überraschte die Veranstalter und den Neuwirt gleichermaßen. Seither nährt der Gedanke, möglicherweise im Neuwirt eine kulturelle Bleibe gefunden zu haben, das Engagement der Truppe um Alex Erler. Es mag für manche seltsam klingen, dass in Wattens ein Verein nicht über ein eigenes Vereinslokal verfügt. Gibt es doch gerade für Kultur auf den ersten Blick zahlreiche Veranstaltungsorte in Wattens: Saal im Mehrzweckgebäude Oberdorf, Festsaal der Neuen Mittelschule oder die Bühne im Pater Jakob Gapp-Haus, um nur einige zu nennen. Doch ein eigenes Habitat, in dem man Wurzeln schlagen und gleichzeitig Raum für Neues schaffen kann, hatte der Kulturverein bisher nicht. Dabei sei ein kontinuierlicher Ort im Zentrum von Wattens, mit dem sich die Bewohner identifizieren können, unbeschreiblich wichtig für einen ordentlichen Kulturbetrieb, betont Alex Erler in vielen seiner Gespräche. Spricht man mit dem knapp dreißigjährigen Obmann über Kultur in Wattens und Umgebung, spürt man rasch seine Leidenschaft für das Thema. Das Glänzen in seinen Augen zeugt von der reichhaltigen Mischung aus jahrelanger Erfahrung bei der Organisation von Kulturprojekten, jugendlicher Energie und dem Wunsch, etwas nachhaltiges und gesellschaftlich offenes aufzubauen. Ohne vorgeben zu wollen, was der Begriff Kultur überhaupt bedeutet, macht sich
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Alex Erler Gedanken über dessen Zukunft. Die Bäckerei Innsbruck ist ein Vorbild für Grammophon im Neuwirt. Der „Hybrid“, in dem Konzerte und Workshops genauso stattfinden wie Kindertheater oder Diskussionsrunden, achtet nicht auf Alter oder Herkunft, sondern versucht nur gemeinsame Interessen zusammenzubringen. Mit der Infrastruktur im Neuwirt ist endlich der Raum für Begegnung da, der von Anfang an als Idee in den Köpfen des Kulturvereins steckte.
Ein Gesicht darf bei diesen Treffen nicht fehlen: Alex Erler. Obmann vom Kulturverein Grammophon und Hauptorganisator des Festivals. Er sitzt im Stuhl- und Sofakreis zwischen Hornbrillen und Vollbärten. Die Atmosphäre erinnert an die Wohnküche einer halbwegs ordentlichen WG. Selbstgestricktes und Hipster Style wechseln sich mit Radlerflaschen und Laptops ab. Würde Musik laufen, wäre es wohl eine Mischung aus Neil Young und Pharrell Williams.
SCHAUPLATZWECHSEL
Der Sitzungsabend läuft im Grunde genommen ähnlich wie so manches Arbeitsmeeting bei einer großen Firma ab. Unterschiedlichste Charaktere treffen auf einander. Die einen agieren strukturiert, pädagogisch oder korrigierend. Andere humorig oder zurückhaltend. Mal wird eine ernste Frage aufgeworfen, mal gibt es einen nicht ganz ernst gemeinten Seitenhieb auf ein Teammitglied. Dann Gelächter. Überhaupt lebt die Wiesenrocktruppe den Team-Gedanken, das Wir-Gefühl sehr bewusst und ehrlich. Trotzdem beschleicht einen zwischendurch das Gefühl,
Gapp-Haus Wattens, 2. Stock. Es ist ein kühler, wenig frühlingshafter Dienstagabend. Regelmäßig trifft sich hier das Organisationsteam des Wiesenrock Festivals, um sich auszutauschen und die anstehenden Aufgaben zu besprechen. Wiesenrock ist ein Musik-, Kultur- und Kunstfestival in Wattens. Seit 2007 findet das Ein-Tages-Festival alljährlich im August statt. 2015 geht es erstmals zweitägig am 14. und 15. August im Hof der Neuen Mittelschule über die Bühne.
der Grenze zwischen Sub- und Popkultur. Jährlich einmaliges Schauspiel mit überregionaler Anziehungskraft. Westösterreichischer Konkurrent zu etablierten Festivals wie Frequency oder Nova Rock. Andererseits Grammophon im Neuwirt, das ganzjährige Kulturprogramm für Jung und Alt, Mütter und Kinder, Handwerker und Denker. Alltagskultur für die Region.
„Es geht um Interessen, die sich finden.“ Lukas Öfner
Zurück zum Neuwirt. 2015 öffnen sich die retro-futuristischen Flügeltüren zum Saal für ein dichtes Programm. Neben der Veranstaltungsreihe „Oschtabn“ mit Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden finden zahlreiche „gestandene“ Grammophon-Events, v.a. Konzerte und Kabaretts, statt. Die Gemeindeführung staunte nicht schlecht, als Alex Erler die kulturelle Wiederbelebung des Neuwirt ankündigte.
dass es doch einen braucht, der sich ein Stückchen mehr für das Ganze verantwortlich fühlt, der Ansprechpartner ist, nach Innen wie nach Außen. Auch an diesem Abend lenkt Alex Erler die Gespräche. Und es funktioniert bei aller Vielfalt der Gruppe. Die „Wiesel“, wie sich das Wiesenrock-Team zuweilen selbst nennt, haben bei der Festivalorganisation einfach schon zu viel erlebt, um die nötige Effizienz und Organisation vermissen zu lassen.
EIN ABRISSFESTL Was 2007 als Party von vier jungen Burschen begann, steht 2015 als hoch professionelles Festival mit über 1000 Besucherinnen und Besuchern da. Auch der Kulturverein Grammophon, 2009 offiziell gegründet, entstand auf den Ruinen der 2007 als Abrissfest für die alte Turnhalle im Höralt veranstalteten Party. Wiesenrock und Kulturverein Grammophon gehören seit Anbeginn zusammen und entwickeln sich nun doch auseinander. Einerseits Wiesenrock, das zugkräftige Event an
Und es gibt noch einiges zu tun. Licht- und Tontechnik werden schrittweise auf den aktuellen Stand gebracht. Der Neuwirt bemüht sich um ein standesgemäßes kulinarisches - meist flüssiges Angebot. Bei einigen Veranstaltungen klagte so manche Besucherin über die niederen Temperaturen im Saal. Alex Erler und Lukas Öfner verbessern das Angebot nach Möglichkeit.
Lukas Öfner (li.) und Alex Erler
Für Grammophon wird es ein „Experimentierjahr“. Zum einen, um das eigene Kulturangebot zu verfeinern und Erfahrung im stationären Kulturbetrieb zu sammeln. Zum anderen, um den Kritikern und Skeptikern zu beweisen, dass Grammophon im Neuwirt langfristig eine erfrischende Belebung für das Alltags-, Vereins- und Kulturleben von Wattens und Umgebung ist.
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WATTENS 1920 Der Blick zur端ck zeigt eindrucksvoll, wie rasant sich unser Lebensraum in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat: Papierfabrik und Swarovski Laboratorium befinden sich noch am Ortsrand von Wattens und der Wattenberg scheint beinahe unbesiedelt. BILD Festschrift zur Markterhebung Wattens
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PFLICHTSIEGE
WORT & BILD Lukas Schmied GESTALTUNG Sandra Rehrl
Der Erwartungsdruck steigt bei der WSG Swarovski Wattens. Will man heuer den Aufstieg schaffen, gilt Verlieren verboten. Das wissen Mannschaft, Trainerteam und Fans. Ob es reicht?
Ein eisiger Donnerstagabend im April. Am Wattener Sportplatz mischen sich bei böigem Nordwind immer wieder Schneeflocken zwischen die Regentropfen. Der Stadionrasen wird, obwohl das Abschlusstraining für die Meisterschaftspartie gegen die FC Wacker Amateure bevorsteht, wetterbedingt geschont. Die ersten Minuten wird in zwei Gruppen bei einem Mischer aufgewärmt. Ernst Happel oder sein Schüler mit WSG-Vergangenheit, Günther Rinker, hätte wohl „Höscherl“ gesagt. Auch Co-Trainer Robert Wazinger spielt mit. Gelächter. Die Sprüche sind die gleichen wie auf den unzähligen Fußball-Unterhaus-Plätzen der Umgebung. Drei kurze Pfiffe unterbrechen die lockere Übung. Cheftrainer Thomas Silberberger hat den Platz betreten, die Mütze tief im Gesicht. Seine Mannschaft schart sich um ihn, während er mit klaren Worten und deutlichen Handbewegungen die kommende Trainingseinheit erläutert. Der ehemalige Bundesliga-Kicker mit Austria Salzburg Vergangenheit kann aus dem Vollen schöpfen. Schließlich wurde der ohnedies starke Kader in der Winterpause um vier vielversprechende Legionäre erweitert. So soll endlich der Traum vom Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse wahr werden. Und obwohl der Rückstand auf Winterkönig Austria Salzburg sechs Punkte beträgt, glauben viele in Wattens an den Titel, der heuer den direkten Aufstieg ohne leidige Relegation bedeuten würde. Diana Langes-Swarovski hat maßgeblichen Anteil an dieser Aufbruchsstimmung in Wattens. Seit Sommer 2013 bekleidet die Tochter von Gernot Langes-Swarovski das Amt der Präsidentin. Mit der Leidenschaft und Zielstrebigkeit ihres Vaters kümmert sie sich um die Belange des Vereins: Eine Fankollektion wurde frisch aufgelegt, die WSG-Hymne neu aufgenommen. Die renovierte Kantine verspricht innen wie außen Gemütlichkeit und die Geschäftsstelle soll in Kürze gegenüber dem Stadion größere Räumlichkeiten beziehen. Wie es sich für eine moderne Geschäftsfrau gehört, rührt sie auch auf Facebook und Instagram ordentlich die Werbetrommel für den Verein. Dank ihrer Kontakte konnten zusätzliche Sponsoren gewonnen und der Austausch mit internationalen Topklubs intensiviert werden. So leitete ein winterlicher Besuch beim FC Chelsea den Transfer von Offensivkraft Khurram Shazad und Abwehrrecke Samuel Mansour ein. Beim Tiroler Derby gegen die FC Wacker Amateure am Tag darauf stehen alle vier Neuzugänge in der Startelf. Obwohl Sonne und strahlend
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blauer Himmel untertags die Lust auf den Frühling wecken, pfeift am Freitagabend ein eisiger Wind durchs Gernot-Langes-Stadion. Trotzdem ist der Andrang an den Kassen enorm. Über 1100 Fans wollen die Partie live mitverfolgen, während das Tiroler Fußball Aushängeschild FC Wacker im Tivoli ums sportliche Überleben kämpft. In der ersten Halbzeit bieten beide Mannschaften ein Spiel auf hohem Niveau. Wattens hat die besseren Chancen, die jungen Wacker Amateure halten von Kulisse und Titelfavorit unbeeindruckt dagegen. Dank eines Treffers des chilenischen Neuzugangs Nunez geht es mit 1:0 in die Kabine. In der Pause hält Schwatty, das von den Fans so benannte WSG-Maskottchen in Figur eines Schwans, die Fans bei Laune. Vor allem Kinder lächeln ihn an oder schauen etwas verängstigt. Passend zum Osterfest verteilt er Schokohasen, umarmt kleine Fans oder klatscht mit ihnen ab. In den zweiten 45 Minuten behält Wattens das druckvolle Spiel nach vorne bei und gewinnt am Ende mit Treffern von Nunez und Mansour verdient 3:1. Trainer Silberberger schöpft sein Wechselkontingent aus und lebt, mal leidenschaftlich und emotional, mal mit knappen Worten motivierend, von der Bank aus mit. Immer wieder ertönen Trommelschläge und Anklänge von Fangesängen. Meist stimmen Kinder aus dem WSG-Nachwuchs Sprechchöre an. Während die Erwartungen an die Fußballer der WSG in der Kristallgemeinde seit Jahren hoch sind, hält sich die Begeisterungsfähigkeit in Grenzen. Meist werden die Spiele eher mit kritischer Zurückhaltung verfolgt, als dass mit eingängigen Sprechchören und Klatschkulisse für Stimmung gesorgt wird. Nach dem Abpfiff brandet doch Applaus auf. Man freut sich über den Sieg. Das Stadion leert sich. Es ist immer noch kalt. Um die WSG-Bank bildet sich eine kleine Fantraube. Die Spieler klatschen untereinander und mit einigen Zusehern ab. Trainer Silberberger wirkt zufrieden. Wieder ein Pflichtsieg. Zehn weitere stehen ihm und seiner Truppe in dieser Saison noch bevor. Am Weg nach Hause hört man neben Klagen über die bittere Kälte lobende Worte über die Mannschaft. „Die neuen haben schon Qualität“, meint ein Mittfünfziger. „Der Mansour ist eine richtige Kant’n“, antwortet sein Begleiter. Die meisten, die jetzt das Stadion verlassen, wird man heuer öfter auf der Tribüne antreffen. Und noch einige Fans mehr aus der Region.
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Sie trainieren wie wir. INTERVIEW & BILD Lukas Schmied GESTALTUNG Sandra Rehrl
Thomas Silberberger strahlt Ruhe aus. Der sympathische WSG-Trainer über Fußballsprache, Legionäre und José Mourinho.
EINUNDSECHZIG: Gratulation zum „Pflichtsieg“ gegen Bizau zum Frühjahrsstart. Was bedeutet dieses Spiel für den Rest der Frühjahrssaison? THOMAS SILBERBERGER: Wir müssen uns in jedem Bereich steigern. Wir haben zwar 1:0 gewonnen, sind jedoch sehr schwer in die Gänge gekommen. Ich erwarte, dass unsere Gegner im Gernot-Langes-Stadion immer sehr destruktiv spielen werden. Sie werden uns mit bis zu zehn Verteidigern das Spielfeld überlassen. Wir müssen in den kommenden Wochen klug und konzentriert Fußball spielen. EINUNDSECHZIG: Werfen wir einen kurzen Blick zurück. In der Winterpause wurden – auch dank der Kontakte von Präsidentin Diana Langes-Swarovski – vier Legionäre verpflichtet. Wie wurden diese Spieler von der Mannschaft aufgenommen? SILBERBERGER: Die Integration ist nahezu perfekt verlaufen, obwohl die neuen Spieler unterschiedliche Sprachen sprechen: Khurram Shazad und Samuel Mansour sprechen Englisch, Hector Nunez spricht nur Spanisch, Nils Peter Morck hingegen spricht perfekt Deutsch. Die Integration ist deshalb gut verlaufen, weil die Mannschaft vom ersten Tag an erkannt hat, dass die Neuverpflichtungen unserem Team wirklich weiterhelfen. EINUNDSECHZIG: Welche Rolle spielte das Teambuilding im Trainingslager Ende Februar? SILBERBERGER: Das Trainingslager war ein sehr wichtiger Baustein, v.a. weil wir die Zimmereinteilung nicht den Spielern überlassen, sondern ausgelost haben. So sind sehr interessante Konstellationen zustande gekommen und es teilten sich nicht wie üblich die besten Freunde das Zimmer. Das wollten wir mit der Auslosung bewusst vermeiden. So ist z.B. der Chilene (Anm.: Nunez) mit einem Tiroler ins Zimmer gekommen und beide mussten sich irgendwie verständigen. Wir haben dabei gesehen, dass im Team wirklich jeder mit jedem kommuniziert und sind froh, dass unsere Idee aufgegangen ist. EINUNDSECHZIG: Wie läuft der Trainingsalltag sprachlich ab, v.a. in Bezug auf den Chilenen, der nur Spanisch spricht? SILBERBERGER: Die Fußballersprache am Platz ist recht einfach. Er kann ein wenig Englisch und bei größeren Themen greifen wir auf unsere Präsidentin zurück, die perfekt Spanisch spricht. Sie ist fast täglich in
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der Geschäftsstelle und übersetzt dann beim gemeinsamen Termin eins zu eins. So haben wir z.B. die Teambesprechung für die erste Frühjahrspartie am Freitag vor dem Spiel zu dritt abgehalten. EINUNDSECHZIG: Ist es wirklich so, dass die Fußballsprache am Platz nicht unbedingt Worte bedarf? SILBERBERGER: Genau so ist es. Die Fußball-Ausbildung ist international: Wenn ich auf die Taktiktafel 4-2-3-1 schreibe, weiß auch der Chilene Bescheid, welches System wir vorgeben. EINUNDSECHZIG: Bzgl. Systemvorgabe hört man, dass die Mannschaft noch variabler zwischen Dreier- und Viererkette umzuschalten versucht. Welche trainingstechnischen Schwerpunkte haben Sie dazu im Trainingslager in der Türkei gesetzt? SILBERBERGER: Wir haben in der gesamten Vorbereitung daran gearbeitet. In der Viererkette sind wir perfekt eingespielt. Und da wir erwarten, dass die Gegner v.a. im Gernot-Langes-Stadion sehr defensiv spielen, haben wir uns entschieden in der letzten Reihe nur noch eine Dreierkette zu bilden. Die meisten Mannschaften bieten in Wattens nur eine Solospitze auf und da ist es nicht notwendig mit Viererkette zu spielen. Mit der Dreierkette sind wir offensiver, da ein Spieler aus der Kette ins Mittelfeld und ein Mittelfeldspieler in die Spitze vorrückt. Mit der Dreierkette sind wir sicher angriffslustiger, aber auch verwundbarer. EINUNDSECHZIG: Das Engagement von Präsidentin Diana Langes-Swarovski scheint eine Herzensangelegenheit zu sein. Wie überträgt sich ihre Energie auf Mannschaft und Betreuerteam? SILBERBERGER: Wenn man sieht, was sich seit dem Amtsantritt von Diana alles getan hat – die Spielerwand im Stadion, das Gernot-Langes-Stadion wurde adaptiert, die Kantine wurde erneuert, sie hat einen Fanclub gegründet, eine Fankollektion initiiert – weiß man, dass diese Euphorie auch auf die Mannschaft überspringt. Jeder freut sich, die Präsidentin zu sehen. Wir können jedoch nicht immer das Tempo der Präsidentin gehen, denn sie sieht uns ja schon in der Bundesliga (lacht). Da müssen wir sie hin und wieder bremsen. Aber man merkt, dass sie in Gedanken 24 Stunden beim Fußball ist und sie in dieser Aufgabe richtig aufgeht. EINUNDSECHZIG: Wattens ist Ihre zweite Station als Trainer. Welche besonderen Rahmenbedingungen bieten sich Ihnen im Arbeitsalltag?
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Thomas Silberberger
WENN ICH AUF DIE TAKTIKTAFEL 4-2-3-1 SCHREIBE, WEISS AUCH DER CHILENE BESCHEID.
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SILBERBERGER: Im Gegensatz zu Kufstein bin ich hier hauptberuflich Trainer. Wir haben jetzt Vormittagseinheiten und ich kann mich zu 100 Prozent auf den Job konzentrieren. Die medizinischen Rahmenbedingungen sind ebenfalls ganz andere: Wenn sich ein Spieler am Samstag Nachmittag verletzt, weiß ich, dass er am Sonntag Vormittag in der Sportsclinic Innsbruck (Anm.: jetzt Gelenkpunkt) ist und ich die Diagnose auf dem Tisch habe. In Kufstein sind die Uhren etwas anders gegangen. Dort lag der Umgang mit Verletzungen in der Verantwortung des Spielers und ich bekam die Diagnose vielleicht erst zwei Wochen später. In Kufstein waren ausschließlich Amateure am Werk. Hier ist es eine Mischung aus Profis, Studenten und zwei, drei Arbeitern. Auch dank der geografischen Nähe zu Innsbruck, ist die Arbeit wesentlich leichter. Kufstein liegt in Tirol dezentral, das hält manche Tiroler Spieler davon ab, dort zu spielen. Wattens liegt jedoch sehr zentral. EINUNDSECHZIG: Die WSG Swarovski Wattens pflegt einen regelmäßigen Austausch mit internationalen Topclubs. Im Winter waren Sie zu Gast beim FC Chelsea, zuletzt besuchten die Nachwuchstrainer die Red Bull Akademie in Liefering. Was können Sie für die WSG von solchen Besuchen mitnehmen? SILBERBERGER: Was haben wir gesehen beim FC Chelsea? Sie trainieren das gleiche wie wir. Natürlich auf einem höheren Niveau mit mehr Tempo. Grundsätzlich ist die Trainingsarbeit wie das Rad: Man kann es nicht neu erfinden. Man kann Systeme ändern, Trends im Fußball aufnehmen. Aber trainieren tun alle dasselbe. Jose Mourinho macht die gleichen Übungen wie wir in Wattens. Durch Diana haben wir ein fantastisches Netzwerk. Die wenigsten österreichischen Bundesligisten können auf etwas Vergleichbares zugreifen. Es war für mich und den Sportdirektor eine tolle Reise nach Chelsea, weil wir gesehen haben, wie es bei einem absoluten Spitzenklub zugeht. EINUNDSECHZIG: Die Erwartungshaltung in Wattens ist seit Jahren groß. In den letzten sechs Jahren beendete man die Saison immer in den Top Drei. Trotzdem ist der Aufstieg noch nicht gelungen. Macht sich dieses wiederholte Scheitern in den Köpfen der Spieler bemerkbar? SILBERBERGER: Da möchte ich etwas weiter ausholen. Zweimal sind wir in der Relegation gescheitert, einmal als Meister, einmal als Vizemeister. Hier gehört der Fußball in Österreich grundsätzlich – unabhängig vom Scheitern der WSG – reformiert. Wer ist in diesen sechs Jahren aufgestiegen? Dornbirn, sofort abgestiegen und in Konkurs. Austria Salzburg ist
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Thomas Silberberger
SIE SIEHT UNS SCHON IN DER BUNDESLIGA.
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letztes Jahr in der Relegation gescheitert, heuer hört man unterschiedlichste Gerüchte zu finanziellen Ungereimtheiten. Die WSG steht gut da, solche Fehlentwicklungen gibt es bei uns nicht. Das Los des ewigen Zweiten wollen wir aber heuer endlich abstreifen. EINUNDSECHZIG: Ist der aktuelle Kader mit den Verstärkungen vom Winter bereit für die Erste Liga? SILBERBERGER: Adaptierungen muss man immer machen, weil der eine oder andere Spieler aus beruflichen Gründen oder altersbedingt ausscheidet. In der zweiten Liga ist Dienstag und Freitag Spiel, da müssten sich manche zwei Tage die Woche Urlaub nehmen. Ältere Spieler werden bei der Umstellung auf den Profibetrieb rausfallen. Das wissen die Spieler aber auch. Es ist ein offenes Geheimnis: Martin Weissenbrunner beispielsweise möchte mit dem Titel heuer seine Karriere beenden. Aufgrund der Wintertransfers sind nur kleinere Adaptierungen notwendig: Auf zwei oder drei Positionen müssten wir im Sommer für die Erste Liga frisches Blut in die Mannschaft bringen. EINUNDSECHZIG: Mit Martin Weissenbrunner hat die Mannschaft einen echten Wattner als Kapitän. Wie macht sich seine Führungsrolle am Platz und auch abseits davon bemerkbar? SILBERBERGER: Martin ist ein sehr engagierter Bursche, ich glaube er engagiert sich auch in der Gemeinde und ist sehr sozial. Er organisiert viel abseits des Platzes was Teambuilding betrifft. Wir sind froh, dass er die Kapitänsrolle so annimmt, wie wir es auch erwarten. EINUNDSECHZIG: Der Kontakt zum FC Wacker Innsbruck ist seit Jahrzehnten sehr eng. Einige Spieler schafften über Wattens und Innsbruck den Weg zum etablierten Fußballprofi. Nun ist er FC Wacker Innsbruck als einstiges Aushängeschild des Tiroler Fußballs sportlich schwer angeschlagen. Wie beschäftigt die Situation des FC Wacker Sie als Trainer der WSG Swarovski Wattens? SILBERBERGER: Mit den Problemen des FC Wacker beschäftige ich mich nur am Rande. Es wäre nicht seriös hier eine Meinung abzugeben, weil ich keinen Einblick habe und die Interna nicht kenne. Die aktuelle Tabel-
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lenposition ist natürlich für ganz Tirol verheerend. Denn wenn Wacker Innsbruck absteigt, dann ist das Flaggschiff untergegangen. Das wäre für die Jugend in Tirol kein gutes Signal. Wir brauchen einen starken FC Wacker und eine starke WSG Wattens. Diana möchte im Fußball in Tirol mit der WSG eine führende Rolle einnehmen, auch wenn das nicht allen schmeckt. Wer keine Ziele hat, hat im Spitzensport nichts verloren. Ich denke, die Aussage von ihr, die Nummer Eins in Tirol werden zu wollen, ist legitim. Ich kann nicht nachvollziehen, wenn sich da manche Herren auf den Schlips getreten fühlen. Es wäre falsch zu sagen, Wacker soll immer Erster bleiben, und wir in Wattens wären mit dem Wunsch Zweiter zu werden zufrieden. EINUNDSECHZIG: Beim ersten Frühjahrsheimspiel kamen beinahe 1000 Zuschauer ins Stadion. Welche Rolle spielen für Sie die Fans der WSG Swarovski Wattens? SILBERBERGER: Die Fans spielen eine tragende Rolle. Jeder, der einmal Fußball gespielt hat, weiß, dass es viel toller ist, vor zig-Tausend Fans im vollen Stadion zu spielen als vor wenigen Hundert und du kannst jeden per Handschlag begrüßen. Der Funke vom sogenannten zwölften Mann kann überspringen. Das tollste Spiel in der gesamten Regionalliga ist das Auswärtsspiel bei Austria Salzburg: 1400 Zuschauer sind gegen dich, schimpfen. Das motiviert. Wenn du, so wie in Wattens, 1000 Fans im Rücken hast, die dich pushen, kann das entscheidend sein. EINUNDSECHZIG: Meistertitel und somit Direktaufstieg sind 2015 möglich, aber bei sechs Punkten Rückstand auf Herbstmeister Salzburg auch sehr ambitioniert. Lassen wir die aktuelle Saison beiseite: Wo sehen Sie die WSG Swarovski Wattens in drei Jahren? SILBERBERGER: Gute Frage. Wenn die WSG Wattens unter dieser Führung und den geschaffenen Rahmenbedingungen bestehen bleibt, sehe ich uns als Topklub in Tirol, der an der Tür zur Bundesliga klopft. EINUNDSECHZIG: Mit Trainer Silberberger? SILBERBERGER: Ich gehe davon aus. (lächelt)
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FUSSBALL UNTERHAUS WORT Lukas Schmied GESTALTUNG Sandra Rehrl
Ein Besuch auf den Fußballplätzen der Umgebung lohnt sich. Die vielen heimischen Kicker bieten Spiele auf gutem technischen Niveau gepaart mit leidenschaftlichen Kampf. Wattens 1b läuft in der Tirolerliga auf, Volders hat sich in der Landesliga etabliert, und Fritzens - in den letzten Jahren weit unter Wert geschlagen - arbeitet sich eindrucksvoll nach oben. Das einzige, was noch fehlt: Derbys.
LIGA: TIROLER LIGA
LIGA: LANDESLIGA OST
LIGA: 1. KLASSE OST
Das Attribut „1b“ verkennt die Qualität dieser Mannschaft. Über die Jahre hat sich die zweite Mannschaft bis in die höchste Tiroler Spielklasse vorgekämpft, um sich nun ebendort zu etablieren. Spiele gegen Kaliber wie Fügen oder Jenbach fordern die Mannschaft, die zugleich junge Talente an die Westliga heranführen soll.
Mit attraktivem Fußball konnte sich die motivierte Truppe einen Namen in der Landesliga erspielen. Derzeit plagen Personalsorgen beide Kampfmannschaften: In der ordentlichen Vorbereitung haben sich drei Stammspieler verletzt und fallen im Frühjahr länger aus.
Die Fritzner haben nach dem Abstieg aus der Bezirksliga eine imposante Herbstrunde in der 1. Klasse Ost hingelegt. Ein einziger Punktverlust spricht für die Stärke der Mannschaft unter Trainer Miltscheff. Ihr Herzstück bildet die Achse aus Defensivkünstler Mössmer, Edeltechniker Jud und Sturmduo Strobl/Kirchmair.
DAS SAGT DER TRAINER:
„Unser Ziel ist klar: Wir wollen auf Dauer in der Landesliga bleiben und vorne mitspielen. Der Nachwuchs wird schrittweise in die beiden Kampfmannschaften integriert.“ (Alexander Nagl)
„Wir spielen in einer hochinteressanten Liga. Im Herbst haben wir uns Respekt verschafft, aber auch Lehrgeld bezahlt. Nun wollen wir unseren hohen Standard halten und uns schrittweise steigern.“ (Martin Rinker)
DAS SAGEN WIR:
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DAS SAGEN WIR:
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DAS SAGT DER SP. LEITER:
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DAS SAGT DER TRAINER: „Der SV Fritzens gehört zurück in die Gebietsliga. Heuer lassen wir nichts mehr anbrennen. Nächstes Jahr möchten wir uns gleich nach oben orientieren.“ (Hans-Peter Miltscheff)
DAS SAGEN WIR:
titelfavorit
WORT & BILD Lukas Schmied ILLUSTRATION Sandra Rehrl
Am 23. Mai geht das Wattner Lauffestl in die zweite Runde. Im Zuge des Halbmarathons Hall-Wattens finden zahlreiche Laufbewerbe für Kinder, Jugendliche und behinderte Sportler im Zentrum von Wattens statt. Heuer neu: ein Kükenlauf für die Kleinsten und das beliebte Mitmach-Musikduo RatzFatz.
Es war ein wunderbarer Tag im Mai 2014. Über 200 Kinder aller Altersklassen und behinderte Sportlerinnen und Sportler laufen mitten im Ort über den Kirchplatz. Tausende kleiner und großer Schritte. Überall Laufshirts und Startnummern. Eltern feuern ihre Kinder an. Oder laufen mit ihren Kleinsten Hand in Hand. Das 1. Wattner Lauffestl, veranstaltet vom Turnverein Wattens im Zuge des Halbmarathons Hall-Wattens, war ein voller Erfolg. Daher geht die zweite Auflage auch heuer gemeinsam mit dem Halbmarathon am Samstag, dem 23. Mai, über die Bühne. Trotz des reibungslosen Ablaufs und der überwältigenden Zahl an Startern im Vorjahr, hat sich das engagierte Organisationsteam mehrere Neuigkeiten einfallen lassen. Die beiden Hauptorganisatoren, der Wattener Vizebürgermeister Willi Greuter und Martin Krämer, rücken gemeinsam mit ihrem Team die Kinder und deren Familien noch mehr in den Mittelpunkt. Zu Mittag und Nachmittag findet bei neun teilnehmenden Wirten im Ort eine Nudelparty statt, bei der eine Portion Spaghetti für jeden nur drei Euro kostet. Die Läufe wurden im Vergleich zum Vorjahr etwas verkürzt. Außerdem findet für die Kleinsten ein eigener „Kükenlauf“ mit einer Länge von 150 Metern direkt am Kirchplatz statt. Einen
Höhepunkt bildet der Auftritt des Kinder- und Mitmach-Musikduos RatzFatz. Bei einem separaten Vorkonzert Anfang Mai im Festsaal der NMS studieren die Kindergartenkinder und Volksschüler ein eigens für das Lauffestl komponiertes Lied ein, welches am 23. Mai lauthals zum Besten gegeben wird. Die Siegerehrungen finden rasch nach den Läufen und noch vor dem Durchlauf der Halbmarathon-Starter statt. Für die Bestplatzierten der unterschiedlichen Laufkategorien hat Bettina Metzger von „Bettina’s Ladl“ handgemachte Holztrophäen in Form eines jubelnden Kindes angefertigt. Bis zum Lauffestl am 23. Mai geht das Organisationsteam gemeinsam mit den beiden Hauptsponsoren Sport Erler und Raiffeisenbank Wattens in die Informationsoffensive. Denn jedes Kind ist eingeladen mitzulaufen. Kommen Sie also am 23. Mai in das Ortszentrum von Wattens und genießen Sie das Trippeln und Trappeln von unzähligen Laufschuhen am Asphalt. Vorausgesetzt, Sie laufen nicht ohnehin beim Halbmarathon quer durch die Gemeinden unserer Region mit!
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Kalender
NICHTS FÜR STUBENHOCKER UND COUCHPOTATOES
Fotos: Veranstalter, Bureau Neubau, Pixelio/Hasan Anac
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UNSER VERANSTALTUNGSKALENDER FÜR:
MAI, JUNI, JULI & AUGUST
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MAI
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HAUS MARIE 19:30 FRÜHJAHRSKONZERT SWAROVSKI MUSIK
Unter dem Motto „Blasmusik grenzenlos“ überwindet die Swarovski Musik Grenzen und unterhält mit feinsten internationalen Klängen. Gastsolist: Klezmer-Klarinettist Helmut Eisel.
Weitere Empfehlungen Weiter Empfehlungen
## 2./3./8.5. „Der Preisgockl“, Theaterverein Wattenberg, Hanneburger, jeweils 20:00 ##Alpengasthof 8.5. Vernissage zu „Bunt gemischt“ Serie KAUM, MGZO 20:00 9. - 10.5. Ausstellung jeweils 16:00 - 20:00 ## 8.5. Vernissage zu „Bunt gemischt“ der Serie KAUM, MGZO 9. - Judo 10.5. Ausstellung jeweils 16:00 - 20:00 ##20:00 9.5. WSG Wattens gegen Shiaido Wien, Judozent-
rum 18:00 ## 9.5. WSG Judo Wattens vs. Shiaido, Judozentrum 18:00 ## 3.5. Morgan Finlay und Christoph Schellhorn, Konzert ## 13.5. Morgan Finlay und Christoph Schellhorn, Konzert Grammophon im Neuwirt, 20:00 Grammophon im Neuwirt, 20:00
19.5.Premiere Vortrag „Vom Verfolger zum Verkünder“ mit IngeGapp ### # 16.5. „Der Blitzteifl“, Kolpingbühne Wattens, Wieser, Pfarrsaal Wattens, 20:00 Haus, 20:00; weitere Termine: 22./24./29./30.5. 21.5.Vortrag Kulturstammtisch Grammophon im Neuwirt, 20:00 ### # 19.5. „Vom Verfolger zum Verkünder“ mit Inge Wieser, Pfarrsaal Wattens, 20:00 ## 31.5. Piepmatzfest mit 8 Spielständen und Sammelspaß des Piepmatzweges, Vögelsberg, - 16:00 ## 3entlang 1.5. Piepmatzfest mit 8 Spielständen und 10:00 Sammelspaß entlang des Piepmatzweges, Vögelsberg, 10:00 - 16:00
2./3./9.5.
GAPP HAUS 19:30 KOLPINGBÜHNE „IN 80 TAGEN UM DIE WELT“
Bon soir, bon soir! Susanne Felicitas Wolf hat den berühmten Romanstoff von Jules Verne bühnentauglich adaptiert und spannend skurrile Szenen mit pointierten Dialogen geschaffen. Durch geschickte Verknüpfung von Schauplätzen wird die Handlung einerseits vereinfacht, andererseits mit liebenswürdigen Details ausgeschmückt.
-20%
5.5. GUTSCHEIN auf ein Brautkleid oder einen Herrenanzug Gültig im Mai 2015
Felice Brautmoden, Doktor Karl Stainer Straße 4, 6112 Wattens
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FESTSAAL NMS WATTENS AB 9:15 MITMACH-MUSIKDUO RATZFATZ
Für die Kindergärten und Schulklassen von Wattens und Vögelsberg spielt das beliebte Musikduo RatzFatz zwei Vorkonzerte in Wattens. Vorkonzert deshalb, weil das Duo beim Wattner Lauffestl am 23.5. ab 12:00 öffentlich am Kirchplatz auftritt. Die beiden Tiroler Musiker verbinden Clownerie, Poesie und Wortwitz mit anspruchsvoller, handgemachter Musik. Zum Zuhören und Mitmachen!
Tradition verpflichtet ## 1 .5. Großes Maifest mit Kinderprogramm, Vögelsberger Musikanten und Sonnwend Trio sowie Maibaumkraxeln, Musikpavillon Wattens, ab 10:00
UNSER
KONZERT TIPP
## 3 .5. 205. Florianiprozession der Freiwilligen Feuerwehr Wattens mit anschließendem Hallenfest, ab 9:00 ## 1 4.5. Traditionelles Frühlingsfest Fritzens der Freiwilligen Feuerwehr und der Schützenkompanie Fritzens mit den Fritzner Musikanten
21.5.
MZGO WATTENS 19:30 KRÄUTERPFARRER Bekannt aus der Kronen Zeitung und seinem Lehrmeister Kräuterpfarrer Weidinger folgend, gibt Benedikt Felsinger O.Praem. in seinem Vortrag „Heilkräuter für Leib und Seele“ Tipps zu heimischen Kräutern und Heilpflanzen. Es lohnt sich, getreu dem Motto „Hing‘schaut und g‘sund g‘lebt“ einen Blick an den Wegesrand zu werfen und die heilende Wirkung der Kräuter für sich zu nutzen.
13.5.
HAUS MARIE 20:00 HERBERT PIXNER PROJEKT „10 JAHRE - BEST OF“
Das Quartett um den Südtiroler Ausnahmemusiker zaubert mit jazziger Leichtigkeit, augenzwinkernder Souveränität und technischer Brillanz ein musikalisches Feuerwerk auf die Bühne.
28.5.
SCHÜLERHORT KIDSMIX VOLDERS TAG DER OFFENEN TÜR KIDSMIX
26.-31.5.
SWAROVSKI KRISTALLWELTEN KAMMERMUSIKFESTIVAL MUSIK IM RIESEN
Die Swarovski Kristallwelten laden alljährlich im Mai zum Festival „Musik im Riesen“ unter der künstlerischen Leitung des Tiroler Komponisten und Pianisten Thomas Larcher. Das Klavier als Soloinstrument und Kammermusik für Streicher stehen im Zentrum der zwölften Ausgabe. U.a. mit Brad Mehldau und Artemis Quartett.
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UNSER
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Weitere Empfehlungen
## 3 .6. Pop Night mit jungen Bands der Musikschule Wattens, GH Neuwirt, 19:00 ## 7.6. Halltalexpress ## 1 2.6. Improtheaterschnuppern mit Hannah Knabl, Kolpingbühne Wattens, 15:00
14.6.
FAMILIEN TIPP
GH SÄGE 13:00 VATERTAG-WUNSCHKONZERT DER MK WATTENBERG
Sie wünschen, wir spielen. Beim frühsommerlichen Konzert am Wattenberg spielt die Musikkapelle unter den Kapellmeistern Gottfried Klingenschmied, Johann Geißler jun., Gerhard Wetscher und Helmut Theis.
## 13.6. Jugendhearing Baumkirchen ## 1 3./14.6. Siebdruck-Workshop mit Grammophon, Gapp Haus, jeweils 16:00 – 21:00 ## 2 1.6. Tiroler Judo Jugendcup 2. Runde, Neue Sporthalle Wattens, 10:00 ## 2 6.6. Improtheaterschnuppern mit Thomas Strolz, Kolpingbühne Wattens, 15:00
18.6.
GH NEUWIRT 20:00 KULTURSTAMMTISCH GRAMMOPHON
An jedem dritten Donnerstag lädt der Kulturverein Grammophon zum Kulturstammtisch in den Neuwirt. Alle Kulturschaffenden und Kreativen aus Wattens und Umgebung sind eingeladen!
20.6.
BAUMKIRCHEN 14. SONNWENDLAUF
Bereits zum 14. Mal findet heuer das Sport- und Familienfest in Baumkirchen statt. Mehrere Laufklassen für Kinder und Erwachsene.
19.6.
HAUS MARIE 19:30 LIONS CLUB WATTENS: GESCHWISTER WELL
Legendär sind die Konzerte von Biermösl Blosn. Und die Wellküren stehen ihnen um nichts nach. Nun spielen die Geschwister Well gemeinsam. Das Motto des Abends: „Fein sein – beinander bleib‘n“. Leichter gesagt als getan bei dieser Musikerfamilie. Nach Herzenslust wird gespielt, gesungen, gejodelt oder geplattelt und in der unverwechselbaren Art der Well-Geschwister aus der bunten Familiengeschichte erzählt: witzig und lustig, direkt und unverblümt, saukomisch bis anrührend. Eine gekonnte Mischung aus Musik, Komödie und Kabarett.
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4.6.
PROZESSION UND MESSE MUSIKPAVILLON WATTENS
FRONLEICHNAMSFEST MIT PROZESSION UND FESTGOTTESDIENST
Letzte Heimspiele ## 6 .6. Westliga: WSG Swarovski Wattens gegen Dornbirn, Gernot-Langes-Stadion Wattens ## 1 3.6. Landesliga Ost: FC Raika Volders gegen Bruckhäusl, Sportplatz Volders
21.6.
MARIENKIRCHE WATTENS 10:00 MOTORRADWEIHE MOTORRADCLUB WATTENS
Die Jüngerinnen und Jünger des Motorradclubs bitten im Zuge einer Messe mit anschließender Motorradweihe um den alljährlichen Segen für tolle und gesunde Ausfahrten.
## 1 3.6. 1. Klasse Ost: SV Fritzens gegen Reith/Kitzbühel, Sportplatz Fritzens ## 1 9.6. Tiroler Liga: WSG Swarovski Wattens 1b gegen Union Innsbruck, Gernot-Langes-Stadion Wattens
25.6.
MUSIKPAVILLON WATTENS 20:00 START WATTNER SOMMERFESTIVAL 2015
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MARIENKIRCHE PFARRFEST WATTENS Zum Abschluss des Arbeitsjahres lädt die Pfarre zum Pfarrfest am Marienplatz ein. Die Vögelsberger Musikanten und eine Jugendband der Musikschule spielen bei Speis und Trank auf. Für die Kinder stehen Hüpfburg, Schminkstation und Mitfahr-Zug bereit (mit Mitarbeiterinnen vom EKIZ). Dazu gibt es eine große Tombola!
14.6.
KINDERGARTEN UNTERDORF WATTENS HERZ-JESU-SONNTAG MIT PROZESSION
Die Herz-Jesu-Prozession, mitgestaltet von den Jungbauern Wattenberg, der Brauchtumsgruppe Wattenberg, der Musikkapelle Wattenberg, dem Pfarrchor, der Rettenberger Schützenkompanie und Abordnungen, führt über den Kreuzbichl mit einem Festgottesdienst beim Kindergarten Unterdorf. Der Abschluss findet vor der Marienkirche statt.
20.6.
GH NEUWIRT 15:00 NÄHWORKSHOP GRAMMOPHON
DEIN RAD-SPEZIALIST IN WATTENS
Räder von:
TREK, SPECIALIZED und SCOTT uvm.
EIGENE WERKSTATT FÜR ALLE MARKEN Andreas-Hofer-Straße 1, 6112 Wattens
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JULI AUGUST &
3./4./5.7.
FRITZENS SOMMER OPENING VOL 1 FRITZENS
Die Landjugend Fritzens veranstaltet erstmals zum Sommerstart ein dreitägiges Zeltfest. Mit dabei: der legendäre DJ Flori, die Kultband JETLAG, sowie Frühshoppen mit der MK Weerberg und Tiroler Alpenfieber.
Weitere Empfehlungen Weiter Empfehlungen
# Open zu Air„Bunt Konzert – Musikschule Wattens, ### 2 8.7. .5.Schul Vernissage gemischt“ Serie KAUM, MGZO Musikpavillon, 20:00 20:00 9. - 10.5. Ausstellung jeweils 16:00 - 20:00 # Plankton Wattens, Musikpavillon ### 1 96.7. .5. WSG Judo Sommerfestival Wattens gegen Shiaido Wien, JudozentWattens, rum 18:0020:00 # .8. Morgan Glungezer Berglauf Sportverein Tulfes Konzert ### 2 3.5. Finlay und Christoph Schellhorn, Grammophon im Neuwirt, 20:00 ## 7.8. Stoager Tennenfest mit Bauernmarkt und den am Bauernhof der Familie Angerer ## Grubertalern, 19.5. Vortrag „Vom Verfolger zum Verkünder“ mit Inge „Stoager“ in Wattens Wieser, Pfarrsaal Wattens, 20:00 # 3.8. Kulturstammtisch Evergreen, Sommerfestival Wattens, Musikpavillon ### 1 21.5. Grammophon im Neuwirt, 20:00 Wattens, 20:00 ## 3 1.5. Piepmatzfest mit 8 Spielständen und Sammelspaß ## 1entlang 3.8. Gedenkmesse Jakob Gapp, Laurentiuskirche des Piepmatzweges, Vögelsberg, 10:00 - 16:00 Wattens, 19:00
11.7.
WATTENS NMS IM HOF 10:00 3. SLIDING BALL TURNIER DER JUNGBAUERN Die Vereine der Umgebung warten schon jetzt auf die dritte Auflage des einzigartigen Sliding Ball Turniers der Jungbauern/Landjugend Wattens. Eine Mannschaft besteht aus fünf Spielern und etwaigen Ersatzspielern - mindestens ein weiblicher Spieler muss dabei sein! Dieses Jahr nur mit Voranmeldung!
23.7.
GH NEUWIRT 20:00 KULTURSTAMMTISCH GRAMMOPHON
An jedem dritten Donnerstag lädt der Kulturverein Grammophon zum Kulturstammtisch in den Neuwirt. Alle Kulturschaffenden und Kreativen aus Wattens und Umgebung sind eingeladen!
31.7.
MUSIKPAVILLON WATTENS 20:30 MÄRCHENNACHT MIT ZIRKUS MEER
Mit der Wattener Märchennacht startet das Sagen- und Märchenfestival in ein neues Festivaljahr! Höhepunkt dieses Abends wird der märchenhafte Auftritt des Zirkus Meer sein: Eine artistische Reise mit Alice ins Wunderland.
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FAMILIEN TIPP
25.7.
START IN GNADENWALD 19:00
JAKOB GAPP GEDENKWALLFAHRT
22./23.8.
GH VÖGELSBERG 13:00
ZAUBERWALD 2015 – DIE VOGELBANDE VOM PIEPMATZWEG
Einer für alle, alle für einen! Kinder erleben mit der Vogelbande spannende und aufregende Rundwanderungen am Piepmatzweg.
! K N A T L Ö CHÜSS
TS
Entsorgungsoffensive Wattens Info: Walter Steiner 0664 8827 5666
Unternehmen Sie gemeinsam mit dem ehemaligen Bischof von Innsbruck Alois Kothgasser als Zelebrant und Prediger die Jakob-Gapp-Gedenkwallfahrt zur Kapelle Maria Schnee (Roanerkapelle) in Terfens-Umlberg. Die Kapelle war für den Märtyrer-Priester und entschiedenen Gegner des Nationalsozialismus ein Ort der religiösen Zuflucht in seiner Heimat. Bild: Büste von Gapp, Laurentiuskirche.
FERNWÄRME STATT ÖL?
WIR REINIGEN, ZERSCHNEIDEN UND ENTSORGEN IHREN ALTEN ÖLTANK SAUBER UND SCHNELL.63
WORT & BILD Lukas Schmied GESTALTUNG Sandra Rehrl
KARTOFFELDRUCK AUS KARTOFFELN KANN MAN NICHT NUR HERRLICHE POMMES SCHNITZEN. MIT EINEM LINOLSCHNITTMESSER AUSGESTATTET, VERWANDELST DU DIE KARTOFFEL ZUM KREATIVEN WERKZEUG. MIT ETWAS TEXTILFARBE LASSEN SICH IM KARTOFFELDRUCK BUNTE MUSTER AUF STOFFE - Z.B. EINEN POLSTERBEZUG - ZAUBERN.
MATERIAL ## 2 Süßkartoffeln ## Stanley Messer ## Farbstift u. Blatt Papier
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ie Süßkartoffel mit einem Messer vorD sichtig längs halbieren.
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## Linolschnittmesser ## Textildruckfarbe ## Teller oder Glasplatte
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## Walze ## Kissenbezug
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F edermuster mit einem Farbstift grob auf einem Blatt Papier skizzieren und dann auf der Schnittfläche der Kartoffel nachzeichnen.
ie Kartoffel per Hand oder mit einer GaD bel auf den Stoff legen und kurz gleichmäßig Druck ausüben. So überträgt sich die Farbe ideal auf das Textil.
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it dem Linolschnittmesser die vorgeM zeichneten Linien aushöhlen. Zur Info: Gedruckt werden später nur die Flächen, nicht die Ausnehmungen der Kartoffel.
m mehrere Farben ins Spiel zu bringen: U die verwendete Form auseinander schneiden, eine neue Farbe auf einen Teil auftragen.
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en Druck positionsgetreu mit dem pasD senden Teil der Kartoffel auf dem Stoff ergänzen.
it einer Walze die Textilfarbe von einem M Teller oder einer Glasplatte aufnehmen und auf die Kartoffel übertragen.
Tolle Ideen wie diese und viele weitere findest Du in zahlreichen Bastelbüchern und Blogs, z.B. „Druck Zuck“ von Christine Leech
WEITERE IDEEN: ## T-Shirt selbst designen ## Lampenschirme bedrucken ## Tischdecken selbst entwerfen und vieles mehr
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WORT Irene Prugger ILLUSTRATION Sandra Rehrl
Ein Riese im Dorf
Dörfer, in denen Riesen wohnen, sind keine Dörfer wie alle anderen. Riesen sind ja auch keine Gemeindebürger wie alle anderen, das liegt an ihren gewaltigen Ausmaßen und an der Potenz der Macht, die damit verbunden ist. Es kommt auf den Charakter der Riesen an, ob es sich mit ihnen gut leben lässt, ob sie Schützer, Förderer oder Bedroher sind. In der Märchen-, Sagen- und Kinderbuchliteratur gibt es viele Riesen ganz unterschiedlicher Art – gutmütige und grausame, kluge und dumme, menschenfressende und Vegetarier, Choleriker und Phlegmatiker, ja sogar zu kurz Geratene, die schon fast mit einem zu lang geratenen Zwerg auf gleicher Höhe sind. Einer der bekanntesten europäischen Riesen ist Rübezahl, der Berggeist des Riesengebirges. Er erscheint in vielen unterschiedlichen Gestalten – als Bewacher des Bergschatzes, als Mönch, als Rabe oder Esel, auch als Diabolus. Er ist aber auch ein testosterongesteuertes männliches Wesen mit Blick für weibliche Anmut und hat es deshalb auf die schöne Königstocher abgesehen, die er in sein unterirdisches Reich entführt und heiraten will. Heiraten? Hat ein Riese solch bürgerliche Formalitäten nötig? Ja, denn Moral wird in Märchen groß geschrieben, meist mit Riesenlettern. Es sei denn, es handelt sich um ein Märchen von Wolfgang Hildesheimer. Dort wird alles auf den Kopf gestellt, auch die Moral. Denn bei Hildesheimer bekommt nicht der fleißige, ständig gestresste Bruder die Königstochter, sondern der faule, mit dem es sich herrlich auf einer Wiese tagträumen und entspannen lässt. Allerdings – soviel Märchengrausamkeit und Desillusionierung muss sein – werden am Schluss alle vom Riesen gefressen, der Faule, der Fleißige, die Königstochter, der König, die Kühe, die Ziegen und die Bäuerinnen, vermutlich auch die Bauern. In Oscar Wildes Märchen „Der selbstsüchtige Riese“ gibt schon der Titel darüber Auskunft, um welchen Charakter es sich handelt: ein narzisstisch veranlagtes, auf sich selbst bezogenes Monstrum, das sich nicht gern mit kleinwüchsigem Volke abgibt. (Wobei das für Riesen ja wirklich sehr schwierig ist, denkt man nur an die enormen Haltungsschäden, die sie sich dabei zuziehen können. Die Menschen wiederum hätten es bald im Genick, wenn sie bei einer Unterhaltung immer steil nach oben starren müssten). Jedenfalls dürfen in Oscar Wildes Märchen die Kinder des Dorfes nicht im schönen, großen Garten des Riesen spielen. Was zur Folge hat, dass es dort immer Winter bleibt. Das lässt darauf schließen, dass auch Riesen ein höheres Wesen über sich haben, das ihnen Strafen zu schicken vermag. Riesen haben aber auch ein sehnsüchtiges Gemüt, sie mögen den Frühling. Es braucht bloß längere Zeit, bis ihr massiger Körper sich erwärmt und die Sonne bis in ihr Herz scheinen kann. Erst als der Riese begreift, warum Schnee und Kälte nicht mehr aus seinem Garten weichen und er bereit ist, die Kinder einzulassen, beginnt es wieder zu grünen und zu blühen: „Und als die Kinder sahen, dass der Riese nicht länger böse war, kamen sie eilig zurück – und mit ihnen kam der Früh-
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ling. ‚Von nun an, Kinder, ist dies euer Garten‘, sagte der Riese, nahm eine riesige Axt und riss die Mauer nieder.“ Wenn man es genau nimmt, tut der Riese das ebenfalls aus einem selbstsüchtigen Grund: Er möchte ja seinen schönen Garten wiederhaben. Aber wer Logik will, liest keine Märchen. Und der Riese von Oscar Wilde, das muss man einfach so glauben, ist tatsächlich geläutert. Der Wattener Riese hat das von Anfang an klüger gemacht: Er ist für Besucher offen und lässt sie in seinem unterirdischen Reich an seinen kristallfunkelnden Geheimnissen teilhaben, sodass hier auch die Erwachsenen im Staunen oft wieder zu Kindern werden. Und er weiß, dass Riesen mit Bedacht agieren müssen. Ein falscher Schritt und das halbe Dorf wäre dem Erdboden gleichgemacht. Deshalb hat er sich einen geeigneten Platz gesucht, sich hingelegt – den Bauch in der Erde – und hat Gras über sich wachsen lassen. Allerdings legt er dabei Wert auf beste Pflege. Ein zugewucherter Riese ist bald nicht mehr als Riese erkenntlich. Wer weiß, unter wie vielen Hügeln und Bergen eingewachsene Riesen schlummern! Es ist also ein Glück, dass der Wattener Dorfriese so vital ist, aufmerksam mit kristallglänzenden Augen in die Welt schaut und sein Mund Wasser speit, statt Kühe, Ziegen, Bäuerinnen und Königstöchter zu fressen. Und es ist gut, dass sein Zaubergarten und sein unterirdisches Reich von Zeit zu Zeit mit neuen Blickfängen verschönt werden. Der Wattener Riese weiß aber auch eines ganz genau: Bei aller Gutmütigkeit muss sich ein Riese den Respekt bewahren, darf nicht zu einem harmlos-tumben Disney-Riesen verkommen, den keiner mehr ernst nimmt. Aller Zauber wäre dahin. Er mag es deshalb nicht, wenn man ihm auf der Nase herumtanzt oder an seinen Wangen zupft, seinem Gesicht nahe kommen darf nur der Gärtner, der ihm den über den Winter oft räudig gewordenen Bart wieder verjüngt, die Rückenpartie in Schuss hält, den Bewuchs auf den Schultern rasiert und zurechtstutzt, was mitunter ein bisschen Akrobatik erfordert. Die Physiognomie selbst eines liegenden, vorwiegend im Erdreich ruhenden Riesen besteht ja aus sehr steilen Böschungen! Wenn nun im Riesengarten neue Attraktionen auf Kinder warten und neue Kunstwerke auf Betrachter, wenn über dem Terrain des Riesen eine große kristallfunkelnde Wolke prangt, so muss bei all diesen wundersamen Zerstreuungen doch im Zentrum der Riese bleiben, der Respekt gebietende Riese mit seiner Aura aus Magie und Geheimnis. Nicht das ausgelassene Treiben eines Vergnügungsparks, sondern das rätselhafte Ambiente, das einen in den Bann zu ziehen vermag, macht die Faszination dieses besonderen Ortes aus. Wenn das Herz vor Spannung pocht und das Eintreten in die unterirdischen Höhlen einer kathartisch-poetischen Erfahrung nahe kommt, können im Bauch des Riesen Wunder geschehen. Oder Märchen wahr werden.
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€ 39,90 4 Ausgaben
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Email an office@einundsechzig.at genügt. 61 erscheint 2015 im April, September und November. Ab 2016 erscheint 61 voraussichtlich vierteljährlich. Verleger und Vertrieb: Rehrl & Schmied GesbR, Neubaugasse 13, 6112 Wattens
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