Gasthöfe in Skåne
Die vor dem Gasthof gehisste Fahne und die Geräusche, die aus dem Esssaal dringen, lassen uns erwartungsvoll anhalten. Die Gasthöfe in Skåne gleichen französischen Wirtshäusern auf dem Land. Sie sind es wert, auch größere Umwege zu machen, um in den Genuss der ersehnten Gaumenfreuden zu kommen. Häufig kombinieren die Küchen dieser Gasthöfe die Feinschmeckerkultur Skånes mit gastronomischen Innovationen. Für die Einwohner von Skåne bedeuten die Gasthöfe auch eine Art Fixpunkte im Leben, die ihnen von der Wiege bis zum Grab das Geleit geben. Hier begeht man Hochzeiten, Kindstaufen, Muttertage, Geburtstage und Begräbnisse. Der weihnachtliche Smörgåsbord mit seinem Weihnachtsschinken, eingelegtem Hering und zahlreichen weiteren Speisen ist natürlich ein alljährliches Ereignis. Auch die Weihnachtstage kann man an einigen dieser Gasthöfe in Ruhe und Abgeschiedenheit verbringen.
Große Erwartungen
Die Gläser glänzen, und die Tische mit den frisch gestärkten Tüchern sind gedeckt. Erwartungsvoll rücken die Gäste mit Gabel und Messer den aufgetragenen Speisen zu Leib. Als Vorspeise empfiehlt sich in einem Skåne-Gasthaus besonders ein Häppchen Hering. SkåneHering natürlich, vor allem Senfhering oder der gute, in Essig eingemachte Gewürzhering mit Gewürzkörnern und Lorbeerblättern. Was ist danach zu empfehlen? Das hängt ein wenig davon ab, wo man sich gerade befindet. Sämtliche Gasthöfe der südschwedischen Landschaft haben natürlich Eierkuchen im Angebot, der wie ein besonders dicker und guter Pfannkuchen schmeckt. Falls er nicht auf dem Menü steht, sollte man den Kellner oder Wirt darauf hinweisen – der Koch holt dann bestimmt ein paar frische Eier vom Hühnerhof. Der Eierkuchen muss mit reichlich knusprigem Speck und roh gerührten Preißelbeeren serviert werden.
Skanörs gästgivaregård. Foto skane.com©sydpol.com
Süßes und Salziges passen sehr gut zum milden Geschmack der Eier. Falls Sie sich jedoch zur Zeit der Fliederblüte im Gasthof Hammenhög befinden, sollten Sie natürlich vor allem gebratene Jungsaatkrähe mit Sahnesoße und Gelee wählen. Die Saat- oder Feldkrähe ist ein Vogel, der in den hohen Bäumen der Dörfer nistet. Befinden Sie sich dagegen im Gasthof Skanör an einem nebligen Sonntag im November, gehört genauso selbstverständlich eine gebratene Gans mit allem Zubehör auf den Tisch. So kann man die für jeden Gasthof und für jede Jahreszeit typischen Gerichte aufzählen. Aal im beginnenden Herbstdunkel von Åhus, serviert auf kulinarisch besonders ungewöhnliche Art, Wildschweinssteak in Brösarp oder Fasan in Margretetorp ... Und dann gibt es ja stets den Smörgåsbord mit seinen unzähligen kleinen schmackhaften Speisen. Ein schwedischer Smörgåsbord umfasst alle möglichen Sorten eingemachten Herings, geräucherten und marinierten Lachs, kalten Aufschnitt, Würstchen – und der Smörgåsbord in Skåne enthält noch viel mehr! Die Einwohner Skånes sind in dieser Hinsicht verwöhnt. Besucher von auswärts sollten auch den hauchdünn geschnittenen, eingepökelten
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Räucherschinken, das dunkle und gesüßte Brot sowie zum Nachtisch den gelben Baumkuchen probieren. Diese leichte, leckere Nachspeise besteht hauptsächlich aus Zucker und Eiern. Daher schmilzt sie förmlich auf der Zunge. Der Kuchen wird in große Stücke zerteilt und zu einem Glas Wein oder einer Tasse Kaffee genossen. Wer des Guten noch nicht zu viel hat, kann Sahne und Kompott dazu nehmen.
Weiche Betten und angenehme Spaziergänge
Nach dem Essen tut ein Spaziergang in der reizvollen Natur gut. Man kann zwischen Buchsbaumhecken spazieren gehen oder auch in der freien Natur umherstreifen. Der Buchenwald befindet sich häufig in der Nähe, und ein murmelnder Bach wirkt so einschläfernd, dass man gleich zurückkehren will. Übernachtungen in Gasthöfen sind willkommen, wenn man sich einen Schnaps zum eingemachten Hering oder Rotwein zum Hirschrücken genehmigen will. Dazu kommt das romantische Ambiente – und was ist romantischer als ein Gasthof auf dem Land? Die Betten sind weich, die Zimmer oft klein, aber bequem. Wenn man nach dem Nickerchen erwacht, gilt es, die Zeit bis zum Abendessen zu nutzen. Wenn man Glück hat, kann man vom Gastwirt eine kleine Vorlesung über die Geschichte der Gasthöfe in Skåne erhalten.
Margretetorps Gästgifvaregård. Foto:skane.com©sydpol.com
Geschichtliches über die Gasthöfe in Skåne
Um die Geschichte der Gasthöfe Südschwedens zu verstehen, muss man sich einen Reisenden von früher vorstellen. Er war nämlich gezwungen, in ungefederten Pferdekutschen zu reisen. Gesäß und sonstige Körperteile erhielten demgemäß eine recht unsanfte Behandlung. Der Reisende fror, er war erschöpft, zermürbt und noch dazu voller Furcht vor Strauchdieben und Straßenräubern. Die Rettung vor allen diesen Übeln war natürlich der Gasthof. Die Gasthöfe von Skåne gab es seit dem Mittelalter. Margarete, die Königin der skandinavischen Union – oder „König Ohnehosen“, wie sie auch genannt wurde –, musste ihre Reichsgeschäfte in Dänemark, Norwegen und Schweden erledigen. Sie ordnete daher an, dass für ihre Reisen besondere Gasthöfe zur Verfügung ständen. Magnus Ladulås hatte in Schweden bereits 1279 entschieden, dass Adlige und Soldaten auf ihren Märschen durch das eigene Land die Bauernhöfe nicht mehr als Zwangsquartier beschlagnahmen durften. Als Unterkunft sollten besondere Herbergen dienen, wo jeder Reisende essen, schlafen und die Pferde unterstellen konnte. Die Reisenden bestanden zu dieser Zeit meist aus den Gefolgsleuten des Königs, aus Pilgern sowie Adligen mit ihrem Gefolge. Während der schwedischen Großmachtepoche im 17. Jahrhundert besuchten auch zahlreiche Ausländer, vor allem Diplomaten und Wissenschaftler, das Land. Jeder, der zu Lande reiste, nahm seinen Weg durch Skåne. Hier entstand daher ein großer Bedarf an Gasthöfen. Königin Christina, die selbst häufig reiste, versuchte auf ihre Weise, das Gasthofwesen neu zu
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ordnen. Sie verlangte, dass jeder Gasthof getrennte Unterkünfte für Adel, Bürger sowie das einfache Volk bereitstellen sollte. 1690 gab es in Skåne 33 Gasthöfe. Der Abstand zwischen ihnen durfte nicht größer sein als 20 km. Stellen wir uns einmal einen Reisenden der damaligen Zeit vor. Anders Tideström gehörte zu den Schülern Carl von Linnés. In der Mitte des 18. Jahrhunderts reiste er durch Skåne und führte darüber Tagebuch. Im Gasthof Saxtorp vor Landskrona fand er einen wohlhabenden Gastwirt. Im Inneren begrüßten lange, gedeckte Tische den Reisenden, und es gab einen eisernen Kamin. Der Gasthof verfügte auch über ein Brauereihaus und einen Schweinestall, eine Branntweinbrennerei, einen ordentlich gepflasterten Hof sowie Beete mit duftendem Lavendel unter den Herbergsfenstern. Die genaue Beschreibung war ein Glücksfall für die Nachwelt, denn später fiel der gesamte Gasthof von Saxtorp dem Feuer zum Opfer. Bei einer Hochzeit ging es nämlich hoch her, und als die Gäste sich einen Spaß daraus machten, mit ihren Pistolen durch die Fenster zu schießen, fing das Strohdach Feuer, und der Gasthof brannte innerhalb einer Stunde völlig nieder. Nach Augenzeugenberichten beteiligte sich auch der Gastwirt am fröhlichen Schießen.
Spångens gästgivaregård. Foto:skane.com©sydpol.com
Der Ruhm der guten Wurst – und einige Gespenstergeschichten
Über das Essen und sonstige Begebenheiten in den Gasthöfen von Skåne kursierten zahlreiche Geschichten. Diese Geschichten wurden von den Reisenden – heute wie damals – im übrigen Lande verbreitet. Viele handelten vom guten Essen in Skåne. Mit Hingabe wurden häufig die wohlschmeckenden Leberwürste von Östart beschrieben oder der lecker zubereitete Brachsen in Höör. Viele dieser Spezialitäten gibt es heute noch. Man erzählte sich jedoch auch unheimliche Geschichten grausiger Mordfälle in den Gasthöfen. Hüten Sie sich z. B. vor Zimmer Nr. 14 in Höör – dort spukt es! Auch im Gasthof in Fjelkinge spukte es, als eine Frau Margareta Barnekow dort einmal im 18. Jahrhundert übernachtete. Um Mitternacht erwachte sie davon, dass die Fußbodenbretter sich öffneten und ein blutiger Kopf erschien, der sie um Hilfe bei der Suche nach dem Mörder bat. Am nächsten Tag ließ Frau Barnekow den Landgendarmen holen, der den Fußboden aufbrach und eine Leiche fand. Der Gastwirt selbst gestand die Tat und wurde zum Tode verurteilt, während das Gespenst auf dem Kirchhof bestattet wurde. Gasthöfe gibt es in ganz Schweden – die in Skåne sind jedoch die berühmtesten. Dies lag und liegt vor allem am Reichtum der aufgetischten Speisen, aber vielleicht auch an der dänischen Vergangenheit dieser schwedischen Provinz. Es gibt heute 22 Gasthöfe in Skåne, von denen mehrere bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. Um sämtliche Gasthöfe ranken sich Geschichten und Sagen, und viele haben besondere Spezialitäten im Angebot. Wir wünschen guten Appetit! Autorin Sanna Töringe lebt auf Österlen, wo sie über Sachgebiete wie Gastronomie und Gartenbau schreibt, aber auch Kinderbücher verfasst.
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Gasthöfe in Skåne:
Anderslövs gästgivaregård
liegt an der alten Landstraße zwischen Ystad und Malmö. Er kann bis auf das 16. Jahrhundert zurückblicken, als hier ein Wirtshaus mit dem Namen „Anderslevs Kirkekrou“ entstand. Ein Schnaps kostete 1767 einen Pfennig. Der Preis ist seitdem etwas gestiegen. Landsvägen 49, Anderslöv, +46(0)410-21200, www.gastgivaregarden.nu
Broby gästgivaregård
besteht aus einem hübschen Gutsgebäude mitten im Dorf. Das Wirtshaus gibt es seit dem 17. Jahrhundert. Das Gebäude selbst brannte nieder und wurde wieder aufgebaut. So etwas passierte häufig mit den Gasthöfen Skånes. Torget 1, Broby, +46(0)44-400 04, www.brobygastis.se
Brösaps gästgivaregård
ist berühmt für seine berühmten Gäste! Außer Carl von Linné stieg auch König Carl Gustav hier ab. Hinter dem Hof befindet sich ein Bach mit einem echten „Bäckahäst“ – einem Wasserfabeltier, das die Nachtruhe der Gäste zu stören beliebt. Albovägen 21, Brösarp, +46(0)414-736 80, www.brosarps-gastgifveri.se
Brösaps gästgivaregård. Foto:skane.com©Anette Åberg
Dalby gästgiveri
Dieser Gasthof war ein beliebtes Ziel der Studenten von Lund, die hier einkehrten, um ihren Kater vom Vortag mit einem Schnaps und einer opulenten Mahlzeit zu kurieren. Dalby ist von Lund aus bequem zu Fuß zu erreichen, und der Gasthof war viele Jahre lang ein beliebtes Ausflugsziel. Tingsgatan 6, Dalby, +46(0)46-20 00 06, www.dalbygastis.com
Hammenhögs gästgivaregård
liegt eingebettet zwischen lauschigen Laubbäumen. In den Baumkronen nisten Krähen, die im Frühling auch gejagt werden. Sie werden in Butter gebraten und mit Sahnesoße und Gelee serviert. Ystadsvägen 34, Hammenhög, +46(0)414-44 02 88, www.hammenhogs.nu
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Herrestad gästgifvaregård
Ein Teil des Gebäudes wurde früher als Gefängnis benutzt. Das liegt daran, dass viele Gasthöfe früher auch als Gerichtsstätten benutzt wurden. Aus praktischen Gründen wurden dann Rosstäuscher und Trunkenbolde gleich an Ort und Stelle festgesetzt. Landsvägen 32, Stora Herrestad, +46(0)411-55 20 36, www.storaherrestad.com
Hurva gästgivaregård
diente einige Zeit lang umherreisenden Rosstäuschern als Herberge. Heutzutage kann man hier in Ruhe den eingelegten Hering und sonstige Speisen genießen. Hurva, +46(0)413-315 15
Höörs gästgifvaregård
ist berühmt für seine Gespenstergeschichten. Es gibt Leute, die nur anreisen, weil sie die Wahrheit über die Geräusche aus dem Zimmer Nr. 14 erfahren wollen. Einige behaupten jedoch, dass es sich um Zimmer Nr. 13 handelt – oder Nr. 12. Vielleicht spukt es in ihnen allen? Gamla Torg, Höör, +46(0)413-220 10, www.hoors-gastis.com
Löddeköpinge gästgiveri
hatte einst einen etwas schlimmen Ruf, der heute allerdings verblasst ist. Er wurde als ein Ort beschrieben, der aus einem „Meer an Schnaps, einem Ozean an Bier und einem See an Blut“ bestand. Mit anderen Worten: hier herrschten wilde Sitten. Allerdings könnte diese Beschreibung auf die meisten Gasthöfe im Skåne des 19. Jahrhunderts zutreffen. Malmövägen 2, Löddeköpinge, +46(0)46-70 95 94
Margretetorps gästgifvaregård
ist von zahlreichen Schriftstellern besucht worden. Über diesen Gasthof existieren auch – vielleicht nicht ganz zufällig – die meisten Geschichten. Königin Christina verkleidete sich hier als Mann, als sie auf ihrer Reise nach Rom war. Der Gasthof ist auch über Weihnachten geöffnet. Hjärnarp, +46(0)431-45 44 50, www.margretetorp.se
Marieholms gästgivaregård
hieß früher „Gasthof Åkarp“. An der Außenwand ist die Kopie eines alten Schildes angebracht, das anzeigte, wieviel Kilometer es bis zum nächsten Gasthof war. Das Originalschild befindet sich im Kulturen-Museum in Lund. Kvarngatan 1, Marieholm, +46(0)413-709 00, www.marieholm.info
Röstånga gästgivaregård
reicht bis in die dänische Zeit der Provinz Skåne zurück. Wenn die ersten Blätter an den Bäumen grünen, ist ein Besuch des Gasthofs sowie ein Spaziergang im Buchenwald im nahe gelegenen Nationalpark Söderåsen empfehlenswert. Röstånga, +46(0)435-297 00, www.rostangagastgivaregard.se
Sjöbo gästgifvaregård
ist eine Kopie des Lustschlosses Grand Trianon in Versailles! Man erzählt sich, dass Carl von Linné zwei Bäume im Garten gepflanzt hat. Möglicherweise stehen sie dort immer noch. Fahren Sie hin und fragen Sie nach ihnen! Gamla Torg, Sjöbo, +46(0)416-120 75, www.sjobogastgifveri.se
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Skanörs gästgifvaregård
ist von einem ständigen Gänseschnattern umgeben. Hier gibt es nämlich Gänse im lebenden wie im gebratenen Zustand. Allerdings trifft dies auch auf andere Gasthöfe Skånes zu. Nur mit dem Unterschied, dass die Gänse in Skanör am besten schmecken. Mellangatan 13, Skanör, +46(0)40-47 56 90, www.skanorsgastis.se
Skivarps gästgiveri
hat einen interessanten Garten, der wahrscheinlich bereits im 18. Jahrhundert angelegt wurde. Hier gibt es mehrere Arten exotischer Bäume. Landsvägen 32, Skivarp, +46(0)411-305 51, www.skivarp.com
Spångens gästgivaregård
liegt in Ljungbyhed. In den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde hier der Film „Kalle in Spången“ gedreht, der – Sie haben es erraten – im Gasthof spielt. Ljungbyhed, +46(0)435-44 00 04, www.spangensgastgivaregard.se
Staffanstorps gästgivaregård
ist ein angestammter Treffpunkt für die Mitglieder des örtlichen Rotaryclubs. Allerdings dienen die meisten Gasthöfe in Skåne als Vereinslokale des Clubs. In diesem Gasthof gibt es die Geschichte vom geheimnisvollen Fremdling, der eines Tages auftauchte und mit seiner Geige zu einem Walzer aufspielte. Die Kellnerinnen klatschten Beifall und wollten Text und Noten des Stücks haben, aber der Mann sagte, dass diese geheim seien. Dann verschwand er für immer. Stationsvägen 2, Staffanstorp, +46(0)46-25 40 02, www.staffanstorpsgastis.se
Stora Herrestads gästgifvaregård
ist nur zu bestimmten Zeiten im Jahr geöffnet. Ein Teil des Gebäudes wurde früher als Gefängnis benutzt. Das liegt daran, dass viele Gasthöfe früher auch als Gerichtsstätten benutzt wurden. Aus praktischen Gründen wurden dann Rosstäuscher und Trunkenbolde gleich an Ort und Stelle festgesetzt. Landsvägen 32, Stora Herrestad, +46(0)411-55 20 36, www.storaherrestad.com
Tunneberga gästgifvaregård
hat 15 Sorten eingelegten Herings auf dem Speisezettel. Schon dies ist einen Besuch wert. Und der Koch hat bereits etlichen Nobelpreisträgern das Essen zubereitet. Ein weiterer Grund für einen Besuch! Jonstorpsvägen 16, Jonstorp, +46(0)42-36 74 81, www.tunneberga.se
Vellinge gästgifvaregård
hatte einmal einen unvorsichtigen Knecht, der den verstopften Abfluss mit Lauge frei machen sollte. Er vertauschte aus Versehen den Branntwein, der den Gästen serviert wurde, mit der Lauge. Wer ein Glas von diesem „Branntwein“ trank, blieb für immer liegen. Diese tragische Geschichte ist der Ursprung der im Volksmund verbreiteten Mahnung, dass man sich „vor einem Vellinge-Schnaps hüten“ sollte. Damit ist natürlich gemeint, dass zu viel Schnapsgenuss an sich schädlich ist. Aber lassen Sie sich durch solche Geschichten nicht den Appetit an den hervorragenden Gerichten im Gasthof Vellinge verderben! Malmövägen 2, Vellinge, +46(0)40-42 48 65, vellingegastis.lunchinfo.com
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Åhus gästgifvaregård
hat Aal in allen erdenklichen Varianten auf dem Speisezettel. Hier erfreuen den Besucher – neben sonstigen Gerichten – aber auch die angenehme Unterkunft und die schöne Aussicht über den Fluss. Ein Teil des Gasthofs wurde früher zum Trocknen von Tabakblättern benutzt. Åhus ist nämlich für seinen Tabakanbau und seinen Wodka sowie natürlich für den Gasthof bekannt. Gamla Skeppsbron, Åhus, +46(0)44-28 90 50, www.ahusgastis.com
Östarps gästgifvaregård
ist für seine Leberwurst und die sog. Östarpwurst berühmt. Nach dem Essen lohnt ein Besuch des kulturellen Freilichtmuseums. Blentarp, +46(0)46-802 29, www.ostarpsgastis.se
Östraby gästgivaregård
Ein Ort für Hochzeiten, Kindstaufen und Totenfeiern. Zu diesen Zwecken haben die Einwohner von Skåne ihre Gasthöfe stets benutzt. Die Räume für Familienveranstaltungen werden auf Vorbestellung vermietet. Das schöne Gebäude wurde im 18. Jahrhundert aus dem Holz von 54 Eichen- und sieben Buchenstämmen errichtet. Östraby, +46(0)415-400 01, www.ostrabygastis.se/pub/start
Litteratur:
Holger Nilén, Skånska gästgivaregårdar, 1981 Per Hartmann, Svenskt gästgiveri genom tiderna, 1947 Nils-Erik Winther, Rolf Wändel, Matz Jörgensen, Gästgifwerier, krogar och skjutshåll, 2003 Alf Åberg, Gästgivargårdar i Skåne, ur Svenska Turistföreningens Årsbok 1961 Ove Torgny, En port till Skåne. Boken om Margretetorps Gästgifvaregård, 1991 Lars Kjellberg, Gästgivaregårdar i Skåne. Kroghistoria och krögarrecept, 1991
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