eGovernment: Interessen der Gemeinden und Strategie des Schweizerischen Gemeindeverbands
BusiNETvs - Netzwerkplattform der Walliser KMUs Donnerstag, 7. November 2013 Hotel Bellevue, Bahnhofstrasse 27, Naters Michael B端tzer, Leiter Politikbereiche
Inhalt • Wer ist der SGV und was macht er? • Stärkung der Stellung der Gemeinden • Stärkung der Kompetenz der Gemeinden • Facts zu eGovernment in Kantonen und Gemeinden • Ausgangslage zu eGovernment in Gemeinden • eGovernment-Herausforderungen für Gemeinden • Handlungsansätze aus Sicht des SGV • Fragen und Antworten 2
Der Schweizerischer Gemeindeverband (SGV) •
Für kompetente, leistungsfähige Gemeinden als Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit und den Wohlstand unseres Landes
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1953 als Dachverband (Verein) der kommunalen Ebene in der Bern gegründet
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1‘712 Gemeinden sind Mitglied (71 % der 2‘396 Gemeinden)
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Geschäftsstelle mit 9 Mitarbeitern (780 Stellenprozente)
Umsetzung der Strategie durch zwei Massnahmen: • •
Stärkung der Stellung der Gemeinden im föderalen System Stärkung der Kompetenz und der Leistungsfähigkeit der Gemeinden
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Massnahme I – Politik des Bundes Stärkung der Stellung der Gemeinden: •
Wahrnehmung der Interessen der Gemeinden beim Bundesrat, im Eidgenössischen Parlament sowie gegenüber den zahlreichen Bundesämtern (z.B. Arbeitsgruppen Zweitwohnungen, Raumplanungsgesetz, Ländlicher Raum)
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Erarbeiten von Lösungen zu Problemen, welche Bund, Kantone und Gemeinden betreffen (TAK, Raumkonzept Schweiz, Gesundheitspolitik, eGovernment)
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Stellungnahme und Teilnahme an Anhörungen zu Vorlagen des Bundes (rund 40 / Jahr) 4
Massnahme II – Kommunale Behörden und Verwaltungen Stärkung der Kompetenz der Gemeinden: •
Höhere Berufsbildung (Verein HBB öV): Realisieren Fachausweis/Diplom HBB im Bereich öffentliche Verwaltung
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Entwicklung miliztauglicher Werkzeuge und Methoden für die Gemeindeführung (Partnerschaft im KTI-Projekt «Gemeindecockpit» und im Projekt «INGE»)
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Unterstützung bei der Evaluation der bestmöglichen Instrumente und Organisation im Rahmen von Fachtagungen
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Information über neuste Entwicklungen, gute Beispiele aus Gemeinden und die Auswirkungen der Bundesregelungen in der «Schweizer Gemeinde» und im «Newsletter» 5
Facts zu eGovernment in Kantonen und Gemeinden •
Übersicht zur Online-Verfügbarkeit von Transaktionen (Privatpersonen und Unternehmen) in den Kantonen
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Trendvergleich Stellenprozente (Mittelwerte) für eGovernment in den Verwaltungen
-> Potenzial vorhanden, realistische Erwartungen hegen
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Ăœbersicht Online-VerfĂźgbarkeit Transaktionen Kantone
Quelle: eGovernment Schweiz Stand in den Kantonen 2012
Quelle: GFS Bern, Schlussbericht Verwaltung und E-Government 2012
Ausgangslage eGovernment in Gemeinden •
Potenzial für eGov ist in Gemeinden am Grössten (G2C)
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kommunaler Durchschnitt: 25 Stellenprozent für eGov
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Enorme Unterschiede IT-Architekturen und eGov-Anwendungen
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Städte: eigene IT-Abteilungen, teils mit Einzellösungen
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Mittlere Gemeinden: wenige Personen, Standardlösungen
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Kleinere Gemeinden: keine Person, keine oder Standardlösungen
Bedürfnisse im IT- und eGov-Bereich sowie Anreize zur Zusammenarbeit sind sehr unterschiedlich -> eGov-Projekte tragen diesen unterschiedlichen Ausgangslagen in Städten und Gemeinden zu wenig Rechnung
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Quelle: GFS Bern, Schlussbericht
eGov-Herausforderungen für Gemeinden •
Verstärkter Einsatz von eGov erwünscht, doch Zeitaufwand für Projekte auf Grund beschränkter Ressourcen problematisch
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Was ist der Nutzen von eGov-Projekten? Einschätzung im Vorhinein oftmals schwierig, weil zeitlich verzögert
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Hindernisse sind häufig nicht technischer, sondern personeller und organisatorischer Art -> Prozessanpassungen, Nachhaltigkeit
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Einbettung in vorhandene Infrastruktur und Synergien zu anderen Projekten werden zu wenig berücksichtigt -> Softwarezoo
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Sehr viele Plattformen, Ansprechpartner, Akteure und Anlässe -> was priorisieren, wo soll eine Gemeinde mitmachen?
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Wichtige Fragen zur Beurteilung von eGov-Projekten •
Was ist der Hauptnutzen des Projekts für eine Gemeinde?
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In welcher Form und in welchem Umfang wird die tägliche Arbeit der in einer Gemeinde vom Projekt betroffenen Angestellten erleichtert?
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Welchen konkreten Nutzen haben die Einwohner und andere Ansprechpartner der Gemeinden (z.B. Unternehmen, Vereine) aus dem Projekt?
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Welcher personelle, organisatorische und finanzielle Aufwand / Ertrag entsteht den Gemeinden durch das Projekt?
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Mit welchen anderen Projekten wird das vorliegende Projekt koordiniert, respektive wie werden konkrete Synergien zu anderen Projekten genutzt?
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Wie sind der Fortbestand des Projekts, die organisatorischen und technischen Anpassungen sowie die langfristige Finanzierung sichergestellt?
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Wie werden die durch das Projekt bedingten Anpassungen der administrativen Prozesse identifiziert, unterstützt und dokumentiert?
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Wie werden die relevanten Softwareanbieter einbezogen, respektive wie wird die langfristige kommerzielle Umsetzung sichergestellt? 12
Handlungsansätze aus Sicht des SGV •
Ziel: Entlastung der Gemeinden bei möglichst kleinem Aufwand
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Beurteilungsraster für Gemeinden -> Aufwand/Ertrag abschätzen
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Einhalt von Datenstandards beachten -> eCH zwingend
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Differenzierte Ansätze für nationale und kantonale Projekte
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Fokus auf Standardprodukte und neue Nutzungsmöglichkeiten (cloud) -> flächendeckenden Einsatz sicherstellen
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Nationale und kantonale Rahmenverträge vermehrt einsetzen
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Interessenvertretung bei Behörden des Bundes
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eGovernment-Vereinbarungen Kanton–Gemeinden -> abgestützt auf Vereinbarung Bund–Kantone -> Zusammenarbeit fördern 13
Danke f端r Ihre Aufmerksamkeit! Fragen? michael.buetzer@chgemeinden.ch www.chgemeinden.ch 031 858 31 16