www.berliner-zeitung.de/wirtschafttourismus
Wirtschaft
SPEZIAL
TOURISMUS
Berlin für Berliner Wie gut kennen Sie Ihre Stadt? Eine Einladung zur Schnitzeljagd in Berlin.
06
Exklusive Gesprächsrunde Das Gute noch besser machen: Tourismusexperten im Gespräch.
08
Metropole der Gegensätze Lange stand Berlin im Schatten seiner historischen Bedeutung – Doch jetzt ist die Stadt der weltweite Hotspot des Lifestyle
Anzeigen-Sonderveröffentlichung Nr. 5 | 18. September 2013
Wirtschaft
Tourismus
Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 18. September 2013
AUS DEM INHALT
Weißensee
Pankow Reinickendorf
BILD: THINKSTOCK.DE
Hohenschönhausen
Wedding Spandau Charlottenburg
Tiergarten
Prenzlauer Berg Mitte
Kreuzberg Wilmersdorf
08 Branchen-Treff Auf Einladung der Berliner Zeitung trafen sich Spitzenvertreter der Tourismus-Branche zum Austausch über die Zukunft Berlins.
Zehlendorf
02 / 03
Friedrichshain
Marzahn Lichtenberg
Hellersdorf
Schöneberg
Steglitz
Neukölln
Treptow Köpenick
Tempelhof
Bärenstarkes Geschäft
04 Ein Türchen öffnen Wer noch nicht in der Royal Suite des Hotel Adlon in Berlin geschlafen hat, kann sie hier kennenlernen.
Der Tourismus hat erhebliche wirtschaftliche Bedeutung für Berlin – die Stadt hat sich zu einem spannenden europäischen Hotspot für Jung und Alt entwickelt 06 Schnitzeljagd Wie gut kennen Sie Ihr Berlin? Bei unserer Schnitzeljagd können Sie Ihr Wissen über die Stadt testen.
12 Naherholung für Metropolisten Berlin ist die Metropole im Grünen und umgeben von Seen, Flüssen und viel Raum für Erholung: Auf nach Brandenburg.
13 Die Sorgen in der Stadt lassen Die Wissenschaft hat das Reiseverhalten der Ostdeutschen als Thema entdeckt. Die DDR-Bürger waren die wahren Reiseweltmeister.
Impressum Berliner Verlag GmbH Geschäftsführer: Michael Braun, Stefan Hilscher Anzeigenleiter: Mathias Forkel Projektverantwortung: Franziska Hoffmann Verlag: Postadresse 10178 Berlin
K
leine Begebenheiten erzählen manchmal große Geschichten. Madame und Monsieur Joubert steuern am 30. Juli, einem heißen Dienstag, auf den Eingang des Pergamonmuseums zu, um sich die Sonderschau „Uruk ‒ 5000 Jahre Megacity“ anzusehen. Die Eheleute ahnen nicht, dass sie die Besucher Nummer 250 000 und 250 001 seit Eröffnung Ausstellung im April sind, als ihnen unvermittelt ein Empfangskomitee den reich bebilderten Uruk-Katalog und Blumen und überreicht. Ein Fotograf eilt herbei, Anne-Marie und Jean-Paul Joubert lächeln ins Objektiv, das Foto stellen die Staatlichen Museen zu Berlin noch am gleichen Tage auf ihre Internetseite. So weit die Begebenheit.
BESUCHERBOOM. Die große Geschichte beginnt damit, dass es nicht zufällig Touristen gewesen sind, die die Viertelmillion voll gemacht haben. Von den 1,3 Millionen Besuchern, die allein das Pergamonmuseum pro Jahr zählt, kommen mehr als eine Millionen nicht aus der Hauptstadt. Vier von fünf Tickets für die hauptstädtischen Museen werden von Auswärtigen erworben. Die Geschichte handelt von einem Tourismusboom sondergleichen, genauer: davon, dass aus einer tendenziell miesepetrigen Großbaustelle namens Berlin eine der Topadressen für Reisende aus aller Welt wurde. Immerhin liegt man nach London und Paris mittlerweile auf Rang drei in Europa. Die Geschichte erzählt, wie immens wichtig der Tourismus für diese Stadt geworden ist. Und wie gut er ihr tut. Doch der Reihe nach. Den Berliner Besucherboom belegen Kolonnen von Zahlen, Daten und Fakten. 2012 sind elf Millionen Gäste in den fast 760 Beherbergungsbetrieben der Stadt angelangt, 25 Millionen Übernachtungen wurden gebucht, im laufenden Jahr werden es 11,5 Millionen Besucher und mehr als 26 Millionen Hotelübernachtungen sein. Weitere 26 Millionen Nächte verbrachten Besucher 2012 privat bei Verwandten und Freunden. Hinzu kamen 132 Millionen Tagesreisen. Insgesamt 182 Millionen „Aufenthaltstage“ hat die Berlin Tourismus & Kongress GmbH aus diesen Daten hochgerechnet. Der Bruttoumsatz, der dem Tourismusgeschäft im weiteren Sinne zuzuordnen ist, dürfte von 10,3 Milliarden Euro im Jahr 2011 auf fast 12 Milliarden (2013) steigen. Zum Boom tragen auch Geschäftsreisen bei: 2012 besuchten 10,5 Millionen Menschen 123 900 Tagungsveranstaltungen und Kongresse in der Hauptstadt, die Hotels freuten sich über 6,6 Millionen Übernachtungen und Berlin über fast zwei Milliarden Euro Umsatz. Was das mit Tourismus zu tun hat? Einiges. Von den 230 Euro pro Tag, die jeder übernachtende Tagungsteilnehmer im Schnitt in der Stadt ausgab, war fast ein Fünftel touristischen Aktivitäten wie Shopping und Museumsbesuchen zugedacht. Mittlerweile nimmt Berlin auf der Liste der beliebtesten Kongressstädte weltweit Platz drei ein, hinter Wien und Paris. Man könnte noch
viele solcher Zahlenkolonnen aneinanderreihen undkäme den Gründen für den phänomenalen Zuspruch, den Berlin erfährt, doch nicht näher. Was aber macht die deutsche Hauptstadt so besonders? Einen Teil der Faszination verdankt Berlin seiner Geschichte. Vier von fünf Gästen gaben in einer Umfrage des Qualitätsmonitors Deutschland-Tourismus die Historie der Stadt als Reisegrund an. In Mitte, zwischen Kochstraße, Potsdamer Platz, Regierungsviertel und Alex stolpern die Besucher alle naselang über Zeugnisse der an Brüchen reichen Vergangenheit. Am Check-Point Charlie drängeln sich vor allem ausländische Besucher, 2011 waren es 9,25 Millionen, um vor Sandsäcken und Abfertigungsbaracke zu posieren. Nur zwei Steinwürfe weit entfernt halten Reisebusse vor der Ausstellung Topografie des Terrors, wo vor 80 Jahren das
„The Brandenburger Tor? Just two minutes, this direction!“
Reichssicherheitshauptamt stand. Ein paar Schritte weiter nördlich: der Potsdamer Platz, das Holocaust-Denkmal, dann das Brandenburger Tor, der Reichstag, das Bundeskanzleramt. Historie begegnet den Menschen auf Schritt auf Tritt. Aber sie erdrückt sie nicht. RIESENGESCHÄFT. Das liegt auch daran, wie Berlin mit der Vergangenheit und ihren Bürden umzugehen gelernt hat. Auf den Stelen, die zum Gedenken an sechs Millionen ermordete Juden in Europa errichtet wurden, sitzen junge Leute. Lesend, trinkend, im Gespräch. Es wird fotografiert, einzeln, in Gruppen, zwanglos, fröhlich, manche ernst. Gedenken ist nicht Pflicht, aber möglich. Die Sonne scheint. Eine Gruppe Fahrradfahrer setzt sich Richtung Gendarmenmarkt in Bewegung. Kinder spielen Versteck im Labyrinth der Betonquader. Eine britische Familie macht Picknick. Vanilleeis tropft aufs Denkmal. Ups. Niemand schreitet ein. Niemand brüllt „Verboten“. Die anwesenden Ordnungskräfte sind ganz Freund und Helfer. „The Brandenburger Tor? Just two minutes, this direction. „Wenn es nicht gerade wieder einmal mit Bühnen umstellt ist, wie zuletzt beim „Deutschlandfest“, das die SPD Mitte August zu ihrem 150. Bestehen ausrichtete. Gefühlt ist das bekanntestes Wahrzeichen der Stadt wenigstens die Hälfte des Jahres in Erwartung irgendeines Großer-
eignisses gesperrt und die Straße des 17. Juni gleich dazu. Mal ist es der Christopher Street Day, dann gibtʼs ein Radrennen, die Fashion Week, Kinderfeste, Marathon, Silvester-Party ‒ irgendwas ist immer. Für Reisende sind solche Großevents ein Grund mehr, in der Hauptstadt Halt zu machen. Die Sperrungen nerven trotzdem? Ja, tun sie. Allerdings gibt es mindestens einen gewichtigen Grund, über die Unbequemlichkeiten hinwegzusehen, nämlich Geld. Der Tourismus ist für Berlin ein Riesengeschäft. Mit einem Nettoumsatz von mehr als neun Milliarden Euro ist er der wichtigste Wirtschaftszweig der Stadt, weit vor dem Wohnungswesen, der Pharmabranche oder dem Bausektor. Die Auswärtigen gaben 2011 mehr als 4,6 Milliarden Euro in Hotels, Restaurants, Bars und Cafés aus, mit noch einmal vier Milliarden profitierte der Einzelhandel. Dienstleister aller Art, von den Ausflugsdampfern auf der Spree über Fahrradverleiher und Fremdenführer bis hin zum Taxigewerbe, waren mit 1,74 Milliarden Euro dabei. Allein die tourismusbedingten Steuereinnahmen von Bund und Land summierten sich auf fast 1,1 Milliarden Euro. PLEITEGEIER UND KULTUR. Nicht weniger als 7,9 Prozent des Volkseinkommens, umgerechnet 4,68 Milliarden Euro, stammen aus dem Tourismus. Eine solche Summe reicht aus, um für 275 000 Menschen den Lebensunterhalt ‒ laut Statistik 2011 im Schnitt 16 933 Euro pro Kopf ‒ zu finanzieren. Aktuellere Zahlen werden in Kürze vorliegen. Alles weist auf eine weiterhin wachsende Bedeutung des Tourismus für die Wirtschaft der Stadt hin. Das Geld ist wichtig, aber es ist nicht alles, was Berlin seinen Besuchern zu verdanken hat. Jedes Jahr nutzen Millionen Museumsbesucher, Opernfreunde und Theaterliebhaber aus Deutschland und der ganzen Welt das kulturelle Angebot und tragen so dazu bei, es am Leben zu erhalten. Was wäre die Museumsinsel ohne Touristen? Weltkultur ohne Publikum, ein verlassener Ort, über dem der Pleitegeier kreist. Was geschähe mit den Theatern der Stadt, blieben die Auswärtigen weg, die 35 Prozent des Publikums ausmachen? Ein Drittel der Bühnen müsste schließen. Man kann die Frage erweitern. Der Gendarmenmarkt ohne Japaner, Russen und Amerikaner? Ein Kleinod im Dornröschenschlaf, müßige Schönheit ohne Betrachter. Was bliebe vom Alexanderplatz ohne die Musiker, Gaukler und Pflastermaler, ohne ihr meist junges Publikum aus Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Spanien und Frankreich, um nur die Top Five der Herkunftsländer zu nennen? Beton Ost plus Beton West, Folterarchitektur. Und was ist der Alex durch die Jugend der Welt? Immer noch hässlich, aber liebenswert Stefan Sauer und lebenswert chaotisch.
Anzeigen: Postfach 02 12 84, 10124 Berlin Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin Redaktion und Konzeption: mdsCreative GmbH, Amsterdamer Str. 192, 50735 Köln Klaus Bartels (verantw.), Johannes Schmitz Art Director: Nadine Döpper Titelbild: Thinkstock.com
Im Jahr 2012 sind über
100.000
Menschen nach Berlin gezogen, die unter 33 Jahren alt sind
Im vergangenen Jahr sind
164.577
Menschen nach Berlin gezogen
europa
35 ab
€
,74
*
AbtAuchen für die, die gerne
This is generation easyJet.
* Flugpreise: One-Way-Preis pro Person basierend auf 2 Passagieren, die mit der gleichen Buchung reisen, inklusive 12,50 € Bearbeitungsgebühr und Flughafensteuer, zuzüglich Kreditkartengebühr und variabler Kosten für Aufgabegepäck. Weitere Informationen auf easyJet.com. Jetzt buchbar: 29.960 Sitze ab Berlin-Schönefeld zu 34 Destinationen zum Preis von 35,74 € oder günstiger, verfügbar zwischen dem 28. Oktober 2013 und 29. März 2014. Stand: 28. August 2013.
Wirtschaft
Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 18. September 2013
INTERVIEW MIT Ralf Johnen. Ein kritischer, ironischer Blick auf Berlin
Herr Johnen, Berlin putzt sich ganz schön raus. Aber den Weltmetropolen-Status nimmt man der Stadt noch immer nicht ganz ab. Was meinen Sie als professioneller Weltenbummler dazu?
1
RALF JOHNEN: Ganz offensichtlich fehlt Berlin das, was sich bei allen anderen Metropolen meist an den Hauptbahnhof anschmiegt: ein Stadtzentrum.
2
Zu schön zum Träumen Die Herrscher dieser Welt schlafen im Hotel Adlon. Für ihr Gefolge bietet die Villa Borsig angenehmen Komfort
Und wenn man den Blick etwas weiter schweifen lässt?
JOHNEN: Etwas aufwendiger ist die Diagnose, dass das Umland jedweder Internationalität von einiger Relevanz entbehrt: Holland, Frankreich, Italien oder wenigstens Dänemark sind allzu weit weg.
3
Aber leben und arbeiten in Berlin – Das wollen doch alle Kreativen.
JOHNEN: Viele zumindest. Aber definitiv könnte es Berlin nicht schaden, wenn sich auch hier die in anderen Städten gängige Praxis durchsetzt, kreative Arbeit zu bezahlen, statt sie mit einem ewigen Projektstatus zu behaften.
4
Die Berliner Kreativen müssen endlich aufwachen?
JOHNEN: Vor allem beanstande ich das Fehlen jedweder Selbstdisziplin: Frühstück bis 18 Uhr, fünf Tage Party am Stück. Und das ohne Eingriff der Behörden. Wenn das so bleibt, könnte es noch eine Weile dauern, bis Berlin nicht mehr die freieste Metropole ist, die ich kenne. Ralf Johnen ist einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Reiseblogger. www.boardingcompleted.me
Die App zur Mauer Sie war das Wahrzeichen des Leidens und der Grausamkeiten, die der kalte Krieg über Europa brachte. Denn so kalt war dieser Krieg gar nicht, viele Menschen starben. Auch an der Mauer. Die kostenlose iPhone-App „Die Berliner Mauer“, herausgegeben von der Bundeszentrale für politische Bildung, zeigt mit Karte und multimedialen Inhalten wo die Mauer einst verlief. Der exakte Mauerverlauf wird in der App auf einer interaktiven Karte dargestellt, dazu sind Fotos, Audio- und Videoclips sowie Texte zum Thema hinterlegt. Es handelt sich laut Bundeszentrale um die „bisher umfangreichste multimediale Darstellung der Geschichte von Mauerbau und Mauerfall“. An 40 Orten wird mit etwa 200 Fotos, 40 O-Tönen, 20 Filmen und zahlreichen Texten die Geschichte des Bauwerks dokumentiert. Folgende Funktionen bietet die App „Die Berliner Mauer“: Übersichtskarte mit Mauerverlauf und Points of Interest (POI), Vorschläge für Mauertouren, der Entdeckermodus weist auf historische Orte in der Nähe hin, Navigation zu den POI, Anbindung öffentlicher Verkehrsmittel und das Anlegen persönlicher Touren. Die App kann als interaktiver Reiseführer vor Ort oder auch als allgemeines Informationsangebot genutzt werden. Sie steht unter dem Titel „Die Berliner Mauer“ zum kostenlosen Download im App-Store bereit. Technische Voraussetzungen: Kompatibel mit iPhone, iPod touch und iPad. Erfordert iOS 3.0 oder neuer.
A
ls Michael Jackson im Jahr 2002 seinen kleinen Sohn aus dem Fenster im fünften Stock hielt, da ging das Adlon wieder einmal um die Welt. Nicht zum ersten und nicht zum letzten Mal. Die Queen war zu Gast, viele andere Schöne, Reiche und Mächtige der Welt ebenfalls. Das Hotel Adlon, direkt am Brandenburger Tor gelegen, ist Legende. Aber eine, die lebt. Und das auf höchstem Niveau. Jedes der 304 Zimmer genügt höchsten Ansprüchen. In 78 Suiten lässt sich purer Wohnluxus erleben. Und die drei Präsidentensuiten sind eine Klasse für sich. Wer in der der größten von ihnen, der Adlon Royal Suite eine Nacht verbringen möchte, sollte seine Kreditkarte mit mindestens 15.000 Euro gedeckt haben. Sie ist 220 Quadratmeter groß, lässt sich jedoch auf fast die doppelte Fläche erweitern, damit auch Fahrer, Bodyguards und andere Mitglieder des persönlichen Personalstabs Platz finden.
Welt inmitten der sanften, fein abgestuften Farbtöne auch wirklich wohl fühlen, erwarten sie vor allem auch den dazu gehörenden Service. Der besteht zum Beispiel darin, dass die Räume durch die passenden Blumen das Flair eines gepflegten Zuhause erhalten. Das Adlon beschäftigt mit Mario Weidner einen eigenen Floristen, der sich natürlich stets über die Vorlieben der Gäste informiert und versucht, deren Geschmack mit seinen saisonalen Bouquets, stilvollen Arrangements oder eleganten Tischdekorationen zu treffen. Anspruchsvolle Gäste haben oft ganz individuelle Wünsche, die leicht den Rahmen dessen sprengen können, was zu erfüllen dem ConciergeTeam möglich ist. Fünf „Ladies in Red“, Mitarbeiterinnen in roten Designerkostümen, stehen dann bereit, um Heiratsanträge aus Schokolade und andere
Das Haus hat den Lebensstil des alten Adlon wieder auferstehen lassen.
ROYAL SUITE. Um erst gar nicht unbeabsichtigt mit der neugierigen Öffentlichkeit in Berührung zu kommen, führen zwei separate Lifte direkt aus der Tiefgarage in die Suite. Die Adlon Royal gilt als die sicherste Suite Deutschlands. Sie ist mit modernster Sicherheitstechnik ausgestattet und genügt damit auch den Ansprüchen, die das Bundeskriminalamt an die Unterbringung hochrangiger Staatsgäste stellt. Auch einen Panic Room gibt es in den fürstlichen Gemächern. Doch wenngleich an die Notfälle gedacht ist, die Gäste sollen vor allem den gewohnten Luxus um sich haben. Die Räume sind in einem Stil gehalten, den das Adlon als europäisch mit asiatischen Einflüssen beschreibt. Es gibt einen Wohn- und einen Arbeitsbereich, ein Konferenzzimmer. Zum Schlafbereich gehört auch ein Ankleidezimmer. Ferner bietet die Royal Suite eine Damenlounge mit Himmelbett und ein zusätzliches Badezimmer mit Whirlpool, Sauna und Massage- sowie Fitnessbereich.
„Happy Moments“ für die Gäste zu ermöglichen. Wer in einer der drei Präsidentensuiten absteigt, der kann gleichzeitig auf die Dienste von Dirk Ricardo Dürner vertrauen. Rund um die Uhr steht er als Butler zur Verfügung. Tagsüber mit weißen Handschuhen und im Cut, ab 18 Uhr im Frack. Cocktailmixen, die Zubereitung eines Tees oder das Servieren bei privaten Diners sind dabei nur einige Bereiche seines Services. Auch die Aufgaben eines Privatsekretärs und auf Wunsch auch die Begleitung der Gäste außer Haus übernimmt er. Ricardo ist nicht nur Restaurantfachmann, sondern auch Hotelbetriebswirt.
EIGENER FLORIST. Doch das sind nur die äußeren Koordinaten. Damit sich die anspruchsvollsten Gäste der
G UTE SEELE. Der gebürtige Mexikaner beherrscht einige Sprachen und hat sich mit dem Umgang
länderspezifischer Gepflogenheiten im Rahmen diplomatischer Protokollschulungen vertraut gemacht. Doch neben Stil und kleinen Aufmerksamkeiten, wie dem Bügeln der Morgenzeitung, damit der Leser keine Druckerschwärze an den Händen hat, kommt es vor allem auf das Gespür für die Gäste an, das den Butler aus Leidenschaft für das Adlon so wertvoll macht. Ricardo ist die gute Seele der perfekt durchgestylten Luxuszimmer mit ihren Kaminen aus Carrara-Marmor, dem handverlegten „Parquette de Versailles“, den Wandbespannungen aus Seide, den Teppichen, Gemälden und den vielen wertvollen Einrichtungsgegenständen. Auch wenn die Royal Suite nur wenigen Gästen vorbehalten bleiben wird, so trägt sie doch mit dazu bei, dass immer wieder der Glanz der Weltprominenz auf Berlin fällt. Dadurch wird zudem die Tradition des Hotels Adlon aufrechtgehalten. Denn obwohl das in den Neunzigerjahren komplett neu errichtete Gebäude seit seiner Wiedereröffnung 1997 zur Hotelgruppe Kempinski zählt, hat es nicht nur den Namen Adlon, sondern auch den damit verbunden Lebensstil wieder auferstehen lassen. VILLA B ORSIG. Während die Lenker und Repräsentanten vieler Staaten gerne in einer der drei Präsidenten-Suiten des Hotels Adlons am Brandenburger Tor residieren, logieren Gäste des Bundesaußenministeriums häufig in der Villa Borsig. Sie befindet sich auf der Halbinsel Reiherwerder, die in den Tegeler See ragt. Ihr Bauherr, der Industrielle Ernst Borsig, beabsichtigte eine Ähnlichkeit der 1913 fertiggestellten Villa mit dem Potsdamer Schloss Sanssouci. In den Neunzigerjahren überlegte Helmut Kohl, das große Haus zur offiziellen Residenz des Bundeskanzlers herrichten zu lassen. Im Jahr 2006 wurde die Villa nach An- und Umbauten zur Akademie des Auswärtigen Dienstes. Dort wird der diplomatische Nachwuchs der Bundesrepublik Deutschland ausgebildet. Für die Öffentlichkeit ist das gesamJohannes Schmitz te Gelände nicht zugänglich.
Tourismus
04 / 05
Bilder: Adlon | Thinkstock.de
KURZ & KOMPAKT
Gedenkstätte: Bild: Platte C – Wikimedia
Die Stasiopfer-Gedenkstätte in BerlinHohenschönhausen rechnet in diesem Jahr mit mehr als 360.000 Besuchern. Seit 1994 werden dann mehr als drei Millionen Menschen im ehemaligen Stasi-Gefängnis gewesen sein. Großstadt: Die Berliner Ausstellung über Uruk, die erste Großstadt der Welt, hat mehr als 400.000 Besucher angezogen. Die Schau gab erstmals Einblick in das Alltagsleben der 5.000 Jahre alten mesopotamischen Metropole, wo bis zu 50.000 Menschen zusammenlebten.
Museen: Die Berliner Museen und Gedenkstätten haben 2011 mehr rund 15,8 Millionen Besucher zählen können. Gegenüber 1994 hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. Berlin verzeichnet fast sieben Mal mehr Museumsbesucher als Hamburg.
Blicke in eine Welt des Luxus
Mit dem Kauf des Grundstücks
1905
durch im Jahr Lorenz Adlon begann die Geschichte des Hotels
Pächter des Hotels ist seit September
Verkehr: 3,54 Millionen Menschen nutzten 2012 im Durchschnitt täglich den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg, das bedeutet 1,3 Milliarden Fahrgäste im Jahr. In Berlin gibt es 15 SBahnlinien, 10-U-Bahnlinien und 150 Buslinien.
1997
die Hotel Adlon GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Kempinski AG
Anzeige
49
Die Erfolgsstory geht weiter
verschiedene Strecken bietet easyJet im deutschen Winterflugplan
easyJet hat sich vom Start-Up zur Nummer 1 im europäischen Flugnetz entwickelt. Auch der Anteil an Geschäftskunden steigt ständig
7,6 %
beträgt der Marktanteil von easyJet weltweit
Auf mehr 600 Strecken im Einsatz: die easyJet-Piloten
Alle 14 Tage ein neues Flugzeug: Die Entwicklung von easyJet ist atemberaubend. Im November 1995 ging die knallig-farbene Fluggesellschaft mit zwei Maschinen an den Start, die London-Luton mit Glasgow und Edinburgh verbanden. Heute sind rund 210 Maschinen im Einsatz. Seit dem Jahr 2003 hat easyJet jeden Monat zwei neue Airbus in Betrieb genommen. Das ist nicht nur gut für Europa als Standort der Flugzeugherstellung. Es ist auch gut für die Umwelt. Denn im Schnitt sind die easyJet-Maschinen nur viereinhalb Jahre alt. Die Flugzeuge sind also nicht nur modern und sicher, sie sind auch bei der Reduzierung von Kohlendioxid weit vorne: Der Ausstoß pro Fluggast ist um 22 Prozent geringer als bei einer traditionellen Airline. Doch das reicht easyJet nicht. Die Fluggesellschaft testet eine neuartige Beschichtung ihrer Jets, die sich die aktuellen Entwicklungen der Nanotechnologie zunutze macht. So sollen der Treibstoffverbrauch und damit der Kohlendioxidausstoß weiter sinken. Von diesen Entwicklungen profitieren auch die Kunden ganz direkt. Im Durchschnitt flie-
als 45 Millionen Menschen in Deutschland gen easyJet-Passagiere für nur 70 Euro ‒ das dem Unternehmen vertraut. ist günstiger als bei jeder anderen FluggesellWirft man den Blick über die deutschen schaft mit derart zentralen Zielflughäfen. Das Grenzen hinaus wird deutlich, warum wissen immer mehr Kunden zu schätzen. Von Mai 2012 bis Mai 2013 hat easyJet die 60-MileasyJet von sich sagen kann, dass die Fluggelionen-Marke genommen. So viele Passagiere sellschaft „Europas Flugnetz Nummer 1“ ist. nutzen mittlerweile das orangene Label, um Denn aktuell sind mehr als 600 Verbindungen ans Ziel zu kommen. Und daim Angebot. In 30 Ländern bei trotz günstiger Konditiofliegt easyJet 44 der 50 größÜber 300 Millionen nen viele Annehmlichkeiten ten europäischen Flughäfen zu genießen. an. Über 300 Millionen EuroEuropäer wohnen weniger als eine Stunde von easyJet- päer wohnen weniger als eine Stunde mit dem Auto entfernt Überall ganz nah. Auch in Flughäfen entfernt von einem Flughafen, den eaDeutschland kann easyJet syJet anfliegt. Und das mit eiauf ein gesundes Wachstum ner Pünktlichkeitsquote von 87,5 % ‒ der Spitblicken. Mit mehr als 5,8 Millionen Passagieren zenwert im Vergleich mit dem Wettbewerb. binnen zwölf Monaten wuchs die Fluggesell(Leistung von easyJet April 2012-März 2013. Der schaft hier im Geschäftsjahr 2012 um sechs Vergleich basiert auf den monatlichen BerichProzent. Mittlerweile sind es schon 57 Streten von FlightStats zu den Ankunftszeiten der cken, die easyJet ab Deutschland bedient. Dagrößten europäischen Fluggesellschaften im bei steuern Jets sieben der wichtigsten FlugJahr 2013 (verfügbar auf www.flightstats.com). häfen an: Neben Berlin-Schönefeld sind das Das flächendeckende Flugnetz über Europa, Dortmund, Düsseldorf, Köln-Bonn, München, die Zuverlässigkeit und die günstigen Preise Hamburg und Dresden. Es ist noch keine zehn haben auch viele europäische Unternehmen Jahre her, dass der erste Airbus von easyJet in und Institutionen zu easyJet-Kunden werden Schönefeld gelandet ist. Seitdem haben mehr
„
Weitere Informationen finden Sie auf www.easyJet.com
lassen. Rund zehn Millionen Passagiere innerhalb von zwölf Monaten sind Geschäftsreisende. Das ist eine Quote von 17 Prozent. Auch hier kann das Unternehmen ein erhebliches Wachstum verbuchen. Und das ist kein Zufall: Seit knapp drei Jahren gibt es das easyJet Flexi Ticket. Das ermöglicht vor allem Geschäftskunden, im Zeitraum von von vier Wochen beliebig oft die Flüge umzubuchen ‒ bis zu zwei Stunden vor dem Start. Flexibler geht es nicht. Offizieller Partner. Das machen sich die Dienststellen des Bundes schon länger zunutze. Und jetzt ist easyJet auch ein „offizieller Reisepartner“ des Bundes. Das Unternehmen hat mit dem Ressortarbeitskreis Travel Management des Bundes ein Abkommen unterzeichnet. Nun können Bundesbedienstete für ihre Dienstreisen auch die flexiblen Firmentarife nutzen. Das macht es nicht nur für die Reisenden leichter, sondern auch für den Steuerzahler: Denn die Flugzeiten morgens und abends, die easyJet anbietet, sparen Übernachtungskosten der Dienstreisenden. Das wissen auch das britische Parlament und Verteidigungsministerium zu schätzen.
88 %
beträgt die Pünktlichkeitsquote von easyJet
213
AirbusMaschinen hat easyJet in seiner Flotte
600
Strecken fliegt easyJet in Europa in 30 Ländern
Wirtschaft
Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 18. September 2013
Berlin
ist
geil
weil...
edrichshain-KreuzBei einer Schnitzeljagd durch Fri chs auf seine Kosten berg kommt auch der Nachwu
Zu Fuß, ca. 3.5 Km
PEGGY ARNHOLD, 31 Jahre, Sachsen-Anhalt
… die Menschen hier einfach sehr höflich und freundlich sind. Zum Beispiel durften wir mehr als nur einmal erleben, dass Menschen auf uns zukamen, um zu fragen, ob sie uns helfen können. Das kennen wir von den Menschen in BadenWürttemberg nicht.
… wir hier unseren ersten Urlaub und unsere Hochzeitsreise verbracht haben. Und nun sind wir wieder hier, zum Jahrestag. Warum? Weil die Stadt im Allgemeinen so bunt und vielfältig ist. Und für uns ganz persönlich ist es der Ort der Liebe.
F
riedrichshain-Kreuzberg zu Fuß erkunden, Wissenswertes über Menschen, Orte und Sehenswürdigkeiten erfahren und dabei Aufgaben erfüllen, die auch die kleinen Touristen bei Laune halten: Das ist die Idee hinter dieser Schnitzeljagd. Die Route ist auch ohne Rad oder U-Bahn gut zu bewältigen und bietet einen Mix aus Kultur, Gastronomie und Kiezleben – vom SightseeingKlassiker wie der East-Sight-Gallery bis zu kleinen, etwas versteckten Orten wie dem Kinderbauernhof. Zügige Schnitzeljäger können die Tour in etwa zwei Stunden bewältigen. Alle Stationen bieten sich aber auch zum längeren Verweilen an.
1. START: E AST SIDE GALLERY, MÜHLENSTRASSE
7
Hier bietet sich der Ostbahnhof als Startpunkt an – Richtung Spree laufend führt der Weg direkt auf die berühmte East Side Gallery zu. Ein paar hundert Meter links die Mühlenstraße herunter findet sich hier die zur Zeit wohl berühmteste Baustelle Berlins. Tipp: Wer die Strecke verkürzen will, kann statt an Ostbahnhof an der U-Bahn Warschauer Straße aussteigen, ein paar Meter Richtung Oberbaumbrücke laufen und von dort nur den vorderen Teil der Gallery besichtigen.
Bild: Freizeit Sport Aktiv GmbH
Ziel
REBECCA MEYER, 73 Jahre, Baden-Württemberg
Infos: Die East Side Gallery ist der längste erhaltene Rest der Berliner Mauer. 1990 wurde sie von 118 internationalen Künstlern bemalt – 2009 wurden die mittlerweile stark verwitterten Motive erneuert. Das Kunstwerk zwischen Ostbahnhof und Oberbaumbrücke steht heute unter Denkmalschutz. Allerdings wurden im Zuge eines Bauprojektes im März 2013 Teilstücke der Mauer entfernt – unter großen Protesten der Bevölkerung und prominenter Untersützer, darunter David Hasselhoff. Das Neubauprojekt wächst derweil. Ob die Lücken in der Mauer bestehen bleiben, ist weiter unklar.
7. AUFGABE: Welche Berliner Sehenswürdigkeiten wurden in der Minigolfanlage nachgebaut?
2. O BERBAUMBRÜCKE
Oberbaumstraße/ Warschauer Straße Die Mühlenstraße führt direkt auf die Oberbaumbrücke zu – schwer zu übersehen mit ihren zwei markanten, roten Spitztürmchen. Infos: Die 150 Meter lange Oberbaumbrücke überspannt die Spree und verbindet den Stadtteil Friedrichshain mit Kreuzberg. Sie wurde 1864 bis 1896 erbaut und war zu DDR-Zeiten eine Grenzübergangsstelle. Heute ist sie Bahn-, Auto- und Fußgängerbrücke, zahlreiche Musiker nutzen die überdachte Seite als Bühne. Zudem fanden bis 2012 legendäre Gemüseschlachten zwischen Kreuzbergern und Friedrichshainern statt.
3. ROTE SIGNALKUGEL AM MAY-AYIM-UFER Von der Oberbaumbrücke kommend führt rechts die kleine Straße May-Ayim-Ufer direkt an der Spree entlang. Nach ein paar Metern entdecken Fußgänger eine rote Kugel, die an einem Mast in den Himmel ragt. Info: Die Signalkugel mit 1,60 Metern Durchmesser wurde im Rahmen eines Kunstwettbewerbes zur Erneuerung des historischen Doppelkaianlage ausgewählt – die Künstlerin Ulrike Mohr lebt ebenfalls in Berlin. Die Kugel fällt in regelmäßigen Abständen den Mast herab und wird über Druckluft anschließend wieder hinaufgedrückt. Direkt neben der Kugel führen ein paar Stufen hinab zum Restaurant Rio Grande direkt am Wasser.
4. IMBISS „BURGERMEISTER “
Oberbaumstraße 8, www.burger-meister.de Weiter geht es vom May-Ayim-Ufer links auf die Bevernstraße, die zurück auf die Oberbaumstraße führt. Dort findet
5 4
6. AUFGABE: Wie viele verschiedene Tierarten leben auf dem Hof?
5. AUFGABE: Wie viele Löwen sitzen auf dem Brunnen auf dem Kirchvorplatz? Bild: Privat
Bild: Kinderbauernhof Berlin
Bild: Michael Wiesböck
6
4. AUFGABE: Was kostet der teuerste Burger – und womit ist er belegt?
6.
Tourismus
06 / 07
MARTINA GESELL, 48 Jahre, Aschaffenburg
LEONIE KOMAN, 38 Jahre, Belgien
GÜNTER GESELL, 50 Jahre, Aschaffenburg
DAVID ARNHOLD, 33 Jahre, Eisenleben
ZOÉ KELANTRET, 19 Jahre, Paris
CLÉMENT VENET, 21 Jahre, Lyon
… hier alles so groß und weitläufig ist. Ich komme vom Land, da ist alles viel, viel kleiner. Während bei uns in einer Woche alles angeschaut werden kann, schaffen wir hier nur einen Bruchteil der historischen Bauten und kulturellen Einrichtungen.
… es hier viele Sehenswürdigkeiten mit geschichtlichem Hintergrund zu erleben gibt, ohne, dass es für Kids oder Erwachsene zu langweilig wird. Vom Fernsehturm über den Berliner Dom bis hin zum Brandenburger Tor – alles ist irgendwie spannend.
... hier so viele verschiedene Nationalitäten aufeinander treffen, wodurch das Reisen durch die Stadt zum multikulturellen Erlebnis wird. Zudem ist es super, dass wir hier alles sehr gut erreichen können. Ein Pluspunkt für Berlin.
… die Leute hier einfach cool sind und immer etwas los ist. Diesen positiven Trubel haben wir auf dem Land weniger. Deshalb fahren meine Frau und ich regelmäßig nach Berlin, um etwas zu erleben und ein Stück Großstadtflair mit nach Hause zu nehmen.
… es hier Bratwurst gibt. Das haben wir in Paris nicht. Bratwurst mit Ketchup und Brötchen sind das Beste, was ich seit langem gegessen habe. Natürlich sind die vielfältigen Bars auch spannend, wodurch ich gerade den Prenzlauer Berg lieben gelernt habe.
… es hier stressfrei ist. Eigentlich mag ich Städte nicht so, aber Berlin ist tatsächlich eine Ausnahme, weil die Leute anders als in anderen Städten sind. Irgendwie sind sie hier entspannter und das wirkt sich auch auf mich aus. Ich bin daher von Berlin angenehm überrascht.
sich auf einer Verkehrsinsel unter den Bahngleisen der Imbiss Burgermeister.
Start
einmal durchquert – auf der gegenüberliegenden Seite mit Zugang von der Wiener Straße warten die vierbeinigen Bewohner des Kinderbauernhofes.
Infos: Der 2006 eröffnete Imbiss ist fast rund um die Uhr rappelvoll. Das liegt einerseits an der bei Touristen beliebten Umgebung nahe des Schlesischen Tors – aber vor allem aber an den hervorragenden Burgern: Alle Zutaten sind frisch, die Frikadelle besteht aus 100 Prozent Rindfleisch und sogar die Soßen sind hausgemacht. Übrigens: Was aktuell als Imbissbude dient, wurde einst als Toilettenhäuschen genutzt. Daran erinnert, zum Glück, aber heute nichts mehr. Geöffnet ist täglich bis spät in die Nacht.
Info: Ein verstecktes Naturidyll mitten in der Stadt: Der Kinderbauernhof auf dem Görlitzer e.V. bietet Kindern direkten Kontakt zu Eseln, Hühnern, Schweinen und vielen anderen Tieren. Das Gelände bietet viel Platz zum Toben, zudem gibt es regelmäßig verschiedene pädagogische Gruppenangebote. Das Außengelände ist während der Öffnungszeiten für Besucher zugänglich.
Ostbahnhof
Hinweis: Der Ruf des Görlitzer Parks ist etwas ramponiert – unter anderem wird Drogenhandel bemängelt. Dennoch ist er bei vielen Anwohnern und Touristen beliebt – und beheimatet neben dem Kinderbauernhof den Jugendzirkus Cabuwazi.
5. K ATHOLISCHE K IRCHE ST. MARIEN
Wrangelstraße 50, www.marien-liebfrauen.de Nun geht es in einem kleinen Schwenk über die Schlesische Straße auf die Oppelner Straße und dann scharf links auf die Wrangelstraße. Hier trohnt ziemlich unerwartet die imposante Kirche der katholischen Gemeinde St. Marien Liebfrauen.
7. SCHWARZLICHT-MINIGOLF
Görlitzer Straße 1/ Haus 1, www.indoorminigolf-berlin.de, Mo-Do 12-22 Uhr, Fr 12-24 Uhr, Sa 10-24 Uhr. So 10-22 Uhr, Tel. 030 616 21960 Der Betreiber empfiehlt eine Reservierung.
Info: Die 1905 im neoromanischen Stil erbaute Kirche befindet sich mitten im interkulturellen Kreuzberger Kiez – sie will offen sein für alle Besucher, ganz gleich, welche Nationalität und Religion. Pfarrer Michael Wiesböck und seine Kollegen kümmern sich neben dem Gottesdienst um die Seelsorge und unterstützen sozial Schwache. Unter anderem gibt es eine Suppenküche sowie die Möglichkeit für Notübernachtungen im Winter.
1
Diese Station kann auch vor dem Bauernhof besucht werden – sie liegt am westlichen Ende des Parks.
6. K INDERBAUERNHOF AUF DEM G ÖRLITZER E.V.
Wiener Straße 59 b, im Görlitzer Park, www.kinderbauernhofberlin.de, Mo, Di, Do, Fr, 10-19 Uhr, Sa + So 11-18 Uhr (Im Winter wird je eine Stunde früher geschlossen) Die Wrangelstraße noch ein Stück zurück geht links zurück auf die Oppelner Straße auf den Görlitzer Park zu. Er wird
Bild: dpa - Bildfunk
Info: Während oben im Parkcafé das Tagesgeschäft brummt, wartet auf Besucher im Untergeschoss eine andere Welt: Die Indoor-Schwarzlicht-Minigolfanlage begeistert mit einer phantasievollen Landschaft mit 3DEffekten. Und so finden sich die Spieler, während sie die kleinen Bälle ins Loch balancieren, zwischen Berliner Sehenswürdigkeiten, Wüsten- und Weltraumkulissen wieder. Insgesamt durch fünf Räume und über 18 Bahnen geht die kleine Reise. Und praktischerweise ist die Anlage wetterfest und damit auch im Herbst ideal nutzbar.
1. AUFGABE:
2
Bild: dpa - Bildfunk
Von welchem Künstler ist das Kunstwerk links neben der Baulücke?
2. AUFGABE: Wie viele Sichtöffnungen hat die Oberbaumbrücke mit Blick Richtung Osten (auf der bedachten Seite unterhalb der U-Bahn)
3. AUFGABE: Wann beziehungsweise warum fällt die Kugel den Mast herab?
Bild: Simon Zimek
Bild: Isabel Ehrlich
3
Wirtschaft
Tourismus
Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 18. September 2013
08 / 09 Bilder: Markus Wächter
Berlin wundert sich Am Runden Tisch der Berliner Zeitung haben sich Menschen zusammengesetzt, die in Berlin viel bewegen. Dabei wurde auch klar: Die Stadt bleibt gerade deshalb so faszinierend, weil sie sich von anderen Metropolen deutlich abhebt
Die Gäste der Berliner Zeitung mit ihren Gastgebern Stefan Hilscher, Geschäftsführer des Berliner Verlags (ganz links), Andree Fritsche, stellvertretender Anzeigenleiter (ganz rechts) und Franziska Hoffmann, Projekt-Leiterin Marco Polo Berlin.
Mittlerweile kommen jedes Jahr zig Unternehmen, Zehntausende von Neubürgern und Millionen Besucher in die Stadt, als gäbʼs etwas umsonst. Mehr als 12 Millionen Gäste werden es 2013 voraussichtlich sein, mit 26 Millionen Übernachtungen können die fast 800 ansässigen Hotelbetriebe rechnen. Berlin ist mittlerweile städtetouristisch die Nummer drei in Europa, noch recht weit hinter London, aber nicht mehr so weit hinter Paris. Außerdem ist Berlin die Nummer drei der Kongressstädte dieser Welt, hinter Wien und abermals Paris. Dornröschen ist also wach. Aber wer war der Prinz? Und wohin führt er das schöne Kind? Was, mit anderen Worten, hat den lange ersehnten Boom doch noch ausgelöst? Und wie sich Berlin als Reiseziel fortentwickeln soll? Muss es das überhaupt? An einem lauen Spätsommerabend treffen sich hochrangige Vertreter der städtischen sowie nationalen Tourismus- und Reisebranche im neunten Stock
„Die Stadt ist für hohe Qualität zu außerordentlich zivilen Preisen bekannt und das wird von vielen unserer Gäste geschätzt“. JOACHIM LENK, BERLINER SEKTIONSLEITER CONCIERGE-VEREINIGUNG „GOLDENER SCHLÜSSEL“ UND CONCIERGE IM ADLON
DER
des Sony Centers am Potsdamer Platz im PS-ZWO, um derartige Fragen zu erörtern. Das Beisammensein trägt den etwas sperrigen Titel „Wirtschaft Berlin ‒ Spezial Tourismus“, weil es den „Runden Tisch Tourismus“, wie man die Veranstaltung gern genannt hätte, schon seit 2004 als feste Institution in der Stadt gibt. Die Atmosphäre ist locker, der Begrüßungssekt geleert, die Diskussion kann beginnen. Wer die Zukunft gestalten will, muss die Vergangenheit kennen. Also: Wie war das noch in grauer Vorzeit?
lin zu organisieren“, sagt Raimund Hosch, der bis zu seiner Pensionierung vor wenigen Wochen fast 15 Jahre lang der Messe Berlin Vorstand war. Es hat damals ‒ abgesehen von IFA und Grüner Woche ‒ an Ausstellern gefehlt und an Besuchern, an Entwicklungsmöglichkeiten und Perspektiven.
MAUERFALL. Dann kam der 9. November 1989. Die Völker dieser Welt blickten auf die Stadt und auf ihre Menschen, verwundert, erfreut, besorgt, fasziniert. Der friedliche Mauerfall habe nicht nur Berlin grundBERLIN BLICKT ZURÜCK. Vor dem Mauerfall schien die legend verändert, sondern auch sein Ansehen in Stadt in den Augen der Touristen kaum mehr als der Welt, findet Kieker. Und die Menschen kamen in eine Filmkulisse. „Wir waren das Disney-Land des Scharen. „Die Monate nach der Maueröffnung waren kalten Krieges mit Blick auf den Todesstreifen“, erin- eine Zeit des Entdeckerdrangs, jeder wollte die übernert sich Burkhard Kieker, Geschäftsführer der Tou- wundene Teilung aus nächster Nähe miterleben und rismus und Kongress GmbH, die unter dem Namen sich ein Stück von der Mauer picken“, sagt Hans-Jörg visitBerlin firmiert. Das privatSchulze, Geschäftsführer der wirtschaftlich agierende UnBerliner Bären Stadtrundternehmen ist als Public Prifahrten GmbH. An Schulzes vate Partnership organisiert Unternehmen lässt sich exIn keiner anderen Stadt ist ‒ Gesellschafter sind sowohl emplarisch nachvollziehen, die Hotellerie der Stadt als wie sehr sich die Stadt in die europäische Geschichauch das Land Berlin. Als Folie den darauffolgenden Jahte so gegenwärtig. für Spionagetriller taugte die ren touristisch entwickelte. geteilte Stadt, eher schaurig Der Verbund aus vier Stadtals schön. Alfred Hitchcock rundfahrten-Betrieben, dem drehte 1966 „Der zerrissene auch Schulzes Bären-Busse Vorhang“ mit Paul Newman, 1983 tobt sich Roger angehören, startete Mitte der 1990er-Jahre mit 12 Moore als James Bond in Octopussy am Checkpoint Doppeldeckern. Heute bedienen 38 Fahrzeuge im Charlie aus. Natürlich gab es damals Amerikaner, Ja- Zehn-Minuten-Takt 20 Haltepunkte in der Stadt. So paner, Briten, die ihre Filmrollen am Brandenburger was nennt man Aufschwung. Der rechte Schub alTor verknipsten. Der Eiserne Vorhang war aber auch lerdings ließ länger auf sich warten als erhofft. Willy schon die einzige wirkliche Attraktion. „Die Stadt Weiland, Präsident des Hotel- und Gaststättenverkam touristisch aus dem Nichts“, so Kieker. Das galt bands Berlin, datiert den Beginn des Besucherbooms auch für das Tagungs- und Kongresswesen. „Vor auf die Jahre nach dem Regierungsumzug: „Erst im dem Mauerfall machte es wirtschaftlich betrachtet neuen Jahrtausend ist Vieles in Bewegung geraten, keinen großen Sinn, internationale Messen in Ber- Berlin hat sich der Welt erst da richtig geöffnet.“
K REATIVE KAMEN. Berlin ist geworden und wurde gemacht. Diese Öffnung ging, folgt man den Debattenbeiträgen, allmählich, fast unmerklich vonstatten. Der Bonn-Berlin-Umzug brachte nach 1999 Beamte in die Stadt, Ministeriale und politische Macht, der Wirtschaftsverbände folgten und Gewerkschaften und Sozialverbände. Die Jungen, Kreativen waren schon vorher gekommen. Nun kamen noch mehr. „Eine unglaubliche Dynamik setzte ein“, bezeugt Klaus-Jürgen Meier, Vorstandschef der Arbeitsgemeinschaft City. Als Meilenstein hat Meier auch die Fußball-WM 2006 in Erinnerung. „Die großartigen Bilder von den jubelnden Menschen auf der Fanmeile am Brandenburger Tor gingen um die Welt.“ Und die Gäste nahmen nicht nur Sonnenschein und gute Laune aus der Hauptstadt mit, sondern auch Eindrücke aus einer an Geschichte überreichen Stadt. Thomas Kropp, Generalbevollmächtigter der Lufthansa in Berlin, weiß aus persönlichem Erleben, welch wichtige Rolle die Zeugnisse der Vergangenheit für Gäste aus aller Welt haben. „Wo immer ich frage, ob in New York oder Buenos Aires, warum Berlin als Ziel so spannend ist, höre ich die gleiche Antwort: In keiner anderen Stadt ist europäische Geschichte so gegenwärtig, nirgendwo sonst werden so viele Epochen lebendig.“ Das schließt die Gegenwart durchaus ein, weiß Ingulf Leuschel, Konzernbevollmächtigter der Bahn AG: „Die Besucher wollen sehen: Wo sitzt Angie?“ Das alles, findet Hosch, ergibt eine weltweit einmalige Mischung: Modernes und Morbides; Weltkultur und Subkultur; Singles, die ihren Kiez als Familie betrachten und Familien, die im Kiez ihre Heimat finden; Alteingesessene und Menschen aus 190 Nationen der Welt; Galerien und Kneipen, Arbeiter und Akademiker. „Die einmalige Mischung unterschiedlicher Lebensstile und Kulturen macht Berlin aus. Das gibt es in London und in Paris so nicht“, sagt Hosch. Dieses
Alleinstellungsmerkmal klingt in vielen Äußerungen an. Jürgen Gangl, Generalmanager des Grandhotels Esplanade am Lützowufer, lobt die unvergleichliche Atmosphäre der Stadt, visitBerlin-Chef Kieker spricht von einer „kritischen Masse“, die aus sich selbst heraus stets Neues schaffe. Schulze glaubt, selbst alte Berliner seien überrascht, wie sich ihre Stadt immer wieder neu erfindet. Ein Beispiel für solch kreativen Wildwuchs ist das ehemalige Flughafengelände im Herzen der Stadt: Begünstigt durch umfängliches stadtplanerisches Versagen, haben sich die Berliner das Tempelhofer Feld energisch als Lebensraum erobert, was vornehmlich junge Besucher aus aller Welt beglückt staunend zur Kenntnis nehmen. „Itʻs gorgeous.“ Yes, it is. So was gibt es wirklich nicht in London. Ganz so anarchisch-chaotisch habe sich die Entwicklung der Stadt zum touristischen Hot Spot aber denn doch nicht vollzogen, betont Nils BuschPetersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin Brandenburg: „Der gute Winzer vertraut nicht allein auf Spontangärung, sondern setzt gezielt Hefe zu, um Spitzenergebnisse zu erzielen.“ Das habe auch für Berlin gegolten. Mit visitBerlin und dem Runden Tisch Tourismus seien Institutionen geschaffen worden, die Kräfte bündeln, Ideen entwickeln, Prozesse anstoßen, Projekte planen: „Berlin ist nicht nur geworden, Berlin wird auch gemacht.“ Dazu zählt beispielsweise der noch junge „Runde Tisch Barrierefreiheit“, der die Hauptstadt zu einer alters- und rollstuhlgerechten Metropole, auch und gerade rund um die Sehenswürdigkeiten, umgestalten möchte. Das sei ein großes und ehrgeiziges Projekt, schon des demografischen Wandels wegen aber notwendig, sagt Schulze. BERLIN STELLT AUS. Als Messe-, Kongress- und Tagungsstandort liegt die Stadt heute international in der Spitzengruppe. Kieker verweist auf mehr als 115 000
Tagungen, die im vergangenen Jahr in der Stadt ab- zugutekommt, dass auch Kongressteilnehmer Mengehalten wurden. Zwei Drittel der Messeaussteller schen sind, die gern Kultur, Stadtleben und die Berlikommen aus dem Ausland, berichtet Hosch. Allein ner Atmosphäre genießen. das Kongress- und Tagungswesen beschert der Stadt jedes Jahr Umsätze in Milliardenhöhe. Dass in diesem MARKE IST GEWACHSEN. Und wie. Man hat schließlich Bereich beileibe nicht alles zum Besten steht, ma- mehr zu bieten, als Wüstensand im Nirgendwo. Burkchen die Debattenteilnehmer aber ebenfalls deut- hard Kieker findet auch hierfür einprägsame Worte: In lich. Es fehle an Veranstaltungsorten in ausreichen- der Nacht des Mauerfalls wurde Berlin neu geboren, in den Jahren danach wurde der Größe, kritisiert Hosch. eine Marke daraus, als Stadt Das langwierige Hin und Her der Freiheit, des Wandels und um die Schließung des ICC der fast unbegrenzten Möghabe dazu geführt, dass vieDer Hamburger Hafen lichkeiten. „Mit der großen le Interessenten angesichts Silvesterfeier ist das Brandender unsicheren Perspektiven wird als Gateway to burger Tor zu einer globalen andernorts buchten, kritisiert Berlin beworben. Ikone geworden, die neben Esplanade-Manager Gangl. der Harbour Bridge in Sydney In der Folge werde 2013 ein und dem New Yorker Times vergleichsweise schwaches Square zum Jahreswechsel in Messejahr sei. Gangl warnt, Berlin dürfe seine Position als Tagungsstandort nicht aller Welt gezeigt wird.“ Marketing zur besten Sendezeit also, und das kostenlos. Aber nicht folgenlos. Fast aufs Spiel setzen: „Andere Städte schlafen nicht.“ alle zehn Minuten, sagt der Berliner Bahnchef LeuUND SIE SIND STÄRKER. „Im Kongressbereich ist Berlin schel, erreiche ein Zug aus einer europäischen Destieine Maus, die mit Gorillas tanzt“, sagt Kieker. Goril- nation Berlin, Tendenz steigend. Nach Fertigstellung las? Gemeint sind finanzstarke Mitbewerber wie Sin- der Fehmarnbelt-Brücke verkürze sich die Fahrzeit gapur und die Golfstaaten, die mit üppigeren Bud- nach Kopenhagen auf viereinhalb, die nach Stockgets internationale Kongresse in die Emirate locken. holm auf siebeneinhalb Stunden. Stolz schwingt „Unter dem starken Konkurrenzdruck muss Berlin auch bezüglich einer ganz speziellen Besuchergruphart dafür arbeiten, um Veranstaltungen zu gewin- pe mit, die man in Berlin nicht unbedingt erwarten nen und langfristig weit oben in der Liga zu bleiben.“ würde: Kreuzfahrtpassagiere. Der Hamburger Hafen Höhere Zuwendungen des Senats an visitBerlin für werde in den USA von Anbietern als „Gateway to Berdas Anwerben internationaler Kongresse seien drin- lin“ beworben, sagt Leuschel. Für die Hauptstadt ergend notwendig. Andere Kongressstädte zum Bei- öffnen sich damit weitere Perspektiven. Man hat am spiel verfügen über den zehnfachen Etat. Kieker: rasant wachsenden Kreuzfahrten-Markt teil. Leuschel „Die Maus muss wachsen, um im internationalen erweist sich bei diesem Thema als Experte: 2005 Kongressgeschäft den Anschluss zu halten und wei- hätten nur 25 große Luxusliner in Hamburg Station terhin als Top-Standort wahrgenommen zu werden.“ gemacht, in diesem Jahr sind es bereits 170. Dazu Wobei Berlin im Vergleich zu Katar oder Abu Dhabi kommen neben den Anläufen in Kiel auch noch etwa
200 in Warnemünde, das sich schon vor Längerem den Titel „Port of Berlin“ angeeignete. Mit einer gewissen Genugtuung wird zudem das hiesige Preislevel hervorgehoben: „Die Stadt ist für hohe Qualität zu außerordentlich zivilen Preisen bekannt und das wird von vielen unserer Gäste geschätzt“, sagt Joachim Lenk, Berliner Sektionsleiter der Concierge-Vereinigung „Goldener Schlüssel“ und seit der Eröffnung 1997 im Hotel Adlon für die Rundum-Betreuung der überwiegend betuchten Kundschaft zuständig. Natürlich stößt das verglichen mit New York oder London niedrige Niveau in der Übernachtungs- und Gastronomie-Branche nicht durchweg auf Begeisterung. Dehoga-Chef Weiland verweist auf einen harten Wettbewerb unter enormem Kostendruck. Man weiß auf der anderen Seite aber auch, dass viele Familien, Normalverdiener und junge Leute bei venezianischen Preisen einfach weg bleiben würden.
„Berlin benötigt nachhaltige politische Entscheidungen, die das Tagungsgeschäft und den Tourismus gleichermaßen fördern und ihn nicht auch noch behindern.“
„Die großartigen Bilder der WM 2006 von den jubelnden Menschen auf der Fanmeile am Brandenburger Tor gingen um die Welt.“
„Die Monate nach der Maueröffnung waren eine Zeit des Entdeckerdrangs, jeder wollte die überwundene Teilung aus nächster Nähe miterleben und sich ein Stück von der Mauer picken.“
„Die City Tax wird vor allem zulasten kleiner und mittlerer Hotelbetriebe gehen, weil die die Angabe nicht einfach auf die Preise aufschlagen können.“
„Die einmalige Mischung unterschiedlicher Lebensstile und Kulturen macht Berlin aus. Das gibt es in London und in Paris so nicht.“
„Wenn es darum geht, Taxizufahrten und Stellflächen auch für Busse einzurichten oder um die Sonntagsöffnungszeiten der Bahnhofsgeschäfte, stößt man in Berlin auf taube Ohren.“
„Wir brauchen ganzjährig verkaufsoffene Sonntage für alle Geschäfte. Nur so können wir ‚Waffengleichheit‘ mit Paris und London bekommen.“
„Man kann nicht beides haben: In der Weltliga des Tourismus mitspielen und ein Nachtflugverbot wie auf einem Provinzflughafen einführen.“
JÜRGEN GANGL, GESCHÄFTSFÜHRER GRANDHOTELS ESPLANADE BERLIN
KLAUS-JÜRGEN MEIER, VORSTAND ARBEITSGEMEINSCHAFT CITY
HANS-JÖRG SCHULZE, GESCHÄFTSFÜHRER DER BERLINER BÄREN STADTRUNDFAHRTEN GMBH
WILLY WEILAND, PRÄSIDENT DES DEUTSCHEN HOTEL- UND GASTSTÄTTENVERBANDS BERLIN
RAIMUND HOSCH, EX-VORSTANDSCHEF DER MESSE BERLIN
INGULF LEUSCHEL, KONZERNBEVOLLMÄCHTIGTER DER BAHN AG IN BERLIN
NILS BUSCH-PETERSEN, GESCHÄFTSFÜHRER HANDELSVERBAND BERLIN-BRANDENBURG
THOMAS KROPP, KONZERNBEVOLLMÄCHTIGTER DER LUFTHANSA IN BERLIN
DES
E
ndlich ist es so, wie es schon lange hätte sein sollen: Die Stadt boomt. Lange hat der Aufschwung nur auf dem Papier gestanden. Man erging sich Anfang der 1990er-Jahre ellenlang in feuilletonistischen Betrachtungen über die Wiedergeburt einer Weltstadt, man prophezeite, schaudernd fasziniert, einen „Brain Drain“, der jeden auch nur halbwegs ambitionierten Akademiker nach Berlin ziehen werde. Auf zehn Millionen Einwohner wachse die Stadt bis 2020, so machten clevere Finanzmakler gutgläubige Anleger nach 1990 glauben, um viel Geld für wenig profitable Immobilienfonds einzusammeln. Nicht zuletzt der städtischen Tourismusbranche wurden goldene Zeiten vorhergesagt. Und dann? Rollten Bagger, Kräne und Planierraupen an und verwandelten Berlin in eine Großbaustelle. Darüber hinaus rollte erst einmal nicht viel.
i W IRTSCHAFT B ERLIN T OURISMUS Die „Runden Tische“ der Berliner Zeitung bringen regelmäßig Spitzenvertreter verschiedener Wirtschaftszweige aus Berlin und Umgebung zum zwanglosen Austausch zusammen. Am „Runden Tisch Tourismus“ nahmen Vertreter von zehn der namhaftesten Tourismus-Akteure der Region teil, um aktuelle und relevante Aspekte ihres Gewerbes zu diskutieren.
„Mit der großen Silvesterfeier ist das Brandenburger Tor zu einer globalen Ikone geworden, die neben der Harbour Bridge in Sydney und dem New Yorker Times Square zum Jahreswechsel in aller Welt gezeigt wird.“ BURKHARD KIEKER, GESCHÄFTSFÜHRER VISITBERLIN
Wirtschaft
Tourismus
Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 18. September 2013
08 / 09 Bilder: Markus Wächter
Berlin wundert sich Am Runden Tisch der Berliner Zeitung haben sich Menschen zusammengesetzt, die in Berlin viel bewegen. Dabei wurde auch klar: Die Stadt bleibt gerade deshalb so faszinierend, weil sie sich von anderen Metropolen deutlich abhebt
Die Gäste der Berliner Zeitung mit ihren Gastgebern Stefan Hilscher, Geschäftsführer des Berliner Verlags (ganz links), Andree Fritsche, stellvertretender Anzeigenleiter (ganz rechts) und Franziska Hoffmann, Projekt-Leiterin Marco Polo Berlin.
Mittlerweile kommen jedes Jahr zig Unternehmen, Zehntausende von Neubürgern und Millionen Besucher in die Stadt, als gäbʼs etwas umsonst. Mehr als 12 Millionen Gäste werden es 2013 voraussichtlich sein, mit 26 Millionen Übernachtungen können die fast 800 ansässigen Hotelbetriebe rechnen. Berlin ist mittlerweile städtetouristisch die Nummer drei in Europa, noch recht weit hinter London, aber nicht mehr so weit hinter Paris. Außerdem ist Berlin die Nummer drei der Kongressstädte dieser Welt, hinter Wien und abermals Paris. Dornröschen ist also wach. Aber wer war der Prinz? Und wohin führt er das schöne Kind? Was, mit anderen Worten, hat den lange ersehnten Boom doch noch ausgelöst? Und wie sich Berlin als Reiseziel fortentwickeln soll? Muss es das überhaupt? An einem lauen Spätsommerabend treffen sich hochrangige Vertreter der städtischen sowie nationalen Tourismus- und Reisebranche im neunten Stock
„Die Stadt ist für hohe Qualität zu außerordentlich zivilen Preisen bekannt und das wird von vielen unserer Gäste geschätzt“. JOACHIM LENK, BERLINER SEKTIONSLEITER CONCIERGE-VEREINIGUNG „GOLDENER SCHLÜSSEL“ UND CONCIERGE IM ADLON
DER
des Sony Centers am Potsdamer Platz im PS-ZWO, um derartige Fragen zu erörtern. Das Beisammensein trägt den etwas sperrigen Titel „Wirtschaft Berlin ‒ Spezial Tourismus“, weil es den „Runden Tisch Tourismus“, wie man die Veranstaltung gern genannt hätte, schon seit 2004 als feste Institution in der Stadt gibt. Die Atmosphäre ist locker, der Begrüßungssekt geleert, die Diskussion kann beginnen. Wer die Zukunft gestalten will, muss die Vergangenheit kennen. Also: Wie war das noch in grauer Vorzeit?
lin zu organisieren“, sagt Raimund Hosch, der bis zu seiner Pensionierung vor wenigen Wochen fast 15 Jahre lang der Messe Berlin Vorstand war. Es hat damals ‒ abgesehen von IFA und Grüner Woche ‒ an Ausstellern gefehlt und an Besuchern, an Entwicklungsmöglichkeiten und Perspektiven.
MAUERFALL. Dann kam der 9. November 1989. Die Völker dieser Welt blickten auf die Stadt und auf ihre Menschen, verwundert, erfreut, besorgt, fasziniert. Der friedliche Mauerfall habe nicht nur Berlin grundBERLIN BLICKT ZURÜCK. Vor dem Mauerfall schien die legend verändert, sondern auch sein Ansehen in Stadt in den Augen der Touristen kaum mehr als der Welt, findet Kieker. Und die Menschen kamen in eine Filmkulisse. „Wir waren das Disney-Land des Scharen. „Die Monate nach der Maueröffnung waren kalten Krieges mit Blick auf den Todesstreifen“, erin- eine Zeit des Entdeckerdrangs, jeder wollte die übernert sich Burkhard Kieker, Geschäftsführer der Tou- wundene Teilung aus nächster Nähe miterleben und rismus und Kongress GmbH, die unter dem Namen sich ein Stück von der Mauer picken“, sagt Hans-Jörg visitBerlin firmiert. Das privatSchulze, Geschäftsführer der wirtschaftlich agierende UnBerliner Bären Stadtrundternehmen ist als Public Prifahrten GmbH. An Schulzes vate Partnership organisiert Unternehmen lässt sich exIn keiner anderen Stadt ist ‒ Gesellschafter sind sowohl emplarisch nachvollziehen, die Hotellerie der Stadt als wie sehr sich die Stadt in die europäische Geschichauch das Land Berlin. Als Folie den darauffolgenden Jahte so gegenwärtig. für Spionagetriller taugte die ren touristisch entwickelte. geteilte Stadt, eher schaurig Der Verbund aus vier Stadtals schön. Alfred Hitchcock rundfahrten-Betrieben, dem drehte 1966 „Der zerrissene auch Schulzes Bären-Busse Vorhang“ mit Paul Newman, 1983 tobt sich Roger angehören, startete Mitte der 1990er-Jahre mit 12 Moore als James Bond in Octopussy am Checkpoint Doppeldeckern. Heute bedienen 38 Fahrzeuge im Charlie aus. Natürlich gab es damals Amerikaner, Ja- Zehn-Minuten-Takt 20 Haltepunkte in der Stadt. So paner, Briten, die ihre Filmrollen am Brandenburger was nennt man Aufschwung. Der rechte Schub alTor verknipsten. Der Eiserne Vorhang war aber auch lerdings ließ länger auf sich warten als erhofft. Willy schon die einzige wirkliche Attraktion. „Die Stadt Weiland, Präsident des Hotel- und Gaststättenverkam touristisch aus dem Nichts“, so Kieker. Das galt bands Berlin, datiert den Beginn des Besucherbooms auch für das Tagungs- und Kongresswesen. „Vor auf die Jahre nach dem Regierungsumzug: „Erst im dem Mauerfall machte es wirtschaftlich betrachtet neuen Jahrtausend ist Vieles in Bewegung geraten, keinen großen Sinn, internationale Messen in Ber- Berlin hat sich der Welt erst da richtig geöffnet.“
K REATIVE KAMEN. Berlin ist geworden und wurde gemacht. Diese Öffnung ging, folgt man den Debattenbeiträgen, allmählich, fast unmerklich vonstatten. Der Bonn-Berlin-Umzug brachte nach 1999 Beamte in die Stadt, Ministeriale und politische Macht, der Wirtschaftsverbände folgten und Gewerkschaften und Sozialverbände. Die Jungen, Kreativen waren schon vorher gekommen. Nun kamen noch mehr. „Eine unglaubliche Dynamik setzte ein“, bezeugt Klaus-Jürgen Meier, Vorstandschef der Arbeitsgemeinschaft City. Als Meilenstein hat Meier auch die Fußball-WM 2006 in Erinnerung. „Die großartigen Bilder von den jubelnden Menschen auf der Fanmeile am Brandenburger Tor gingen um die Welt.“ Und die Gäste nahmen nicht nur Sonnenschein und gute Laune aus der Hauptstadt mit, sondern auch Eindrücke aus einer an Geschichte überreichen Stadt. Thomas Kropp, Generalbevollmächtigter der Lufthansa in Berlin, weiß aus persönlichem Erleben, welch wichtige Rolle die Zeugnisse der Vergangenheit für Gäste aus aller Welt haben. „Wo immer ich frage, ob in New York oder Buenos Aires, warum Berlin als Ziel so spannend ist, höre ich die gleiche Antwort: In keiner anderen Stadt ist europäische Geschichte so gegenwärtig, nirgendwo sonst werden so viele Epochen lebendig.“ Das schließt die Gegenwart durchaus ein, weiß Ingulf Leuschel, Konzernbevollmächtigter der Bahn AG: „Die Besucher wollen sehen: Wo sitzt Angie?“ Das alles, findet Hosch, ergibt eine weltweit einmalige Mischung: Modernes und Morbides; Weltkultur und Subkultur; Singles, die ihren Kiez als Familie betrachten und Familien, die im Kiez ihre Heimat finden; Alteingesessene und Menschen aus 190 Nationen der Welt; Galerien und Kneipen, Arbeiter und Akademiker. „Die einmalige Mischung unterschiedlicher Lebensstile und Kulturen macht Berlin aus. Das gibt es in London und in Paris so nicht“, sagt Hosch. Dieses
Alleinstellungsmerkmal klingt in vielen Äußerungen an. Jürgen Gangl, Generalmanager des Grandhotels Esplanade am Lützowufer, lobt die unvergleichliche Atmosphäre der Stadt, visitBerlin-Chef Kieker spricht von einer „kritischen Masse“, die aus sich selbst heraus stets Neues schaffe. Schulze glaubt, selbst alte Berliner seien überrascht, wie sich ihre Stadt immer wieder neu erfindet. Ein Beispiel für solch kreativen Wildwuchs ist das ehemalige Flughafengelände im Herzen der Stadt: Begünstigt durch umfängliches stadtplanerisches Versagen, haben sich die Berliner das Tempelhofer Feld energisch als Lebensraum erobert, was vornehmlich junge Besucher aus aller Welt beglückt staunend zur Kenntnis nehmen. „Itʻs gorgeous.“ Yes, it is. So was gibt es wirklich nicht in London. Ganz so anarchisch-chaotisch habe sich die Entwicklung der Stadt zum touristischen Hot Spot aber denn doch nicht vollzogen, betont Nils BuschPetersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin Brandenburg: „Der gute Winzer vertraut nicht allein auf Spontangärung, sondern setzt gezielt Hefe zu, um Spitzenergebnisse zu erzielen.“ Das habe auch für Berlin gegolten. Mit visitBerlin und dem Runden Tisch Tourismus seien Institutionen geschaffen worden, die Kräfte bündeln, Ideen entwickeln, Prozesse anstoßen, Projekte planen: „Berlin ist nicht nur geworden, Berlin wird auch gemacht.“ Dazu zählt beispielsweise der noch junge „Runde Tisch Barrierefreiheit“, der die Hauptstadt zu einer alters- und rollstuhlgerechten Metropole, auch und gerade rund um die Sehenswürdigkeiten, umgestalten möchte. Das sei ein großes und ehrgeiziges Projekt, schon des demografischen Wandels wegen aber notwendig, sagt Schulze. BERLIN STELLT AUS. Als Messe-, Kongress- und Tagungsstandort liegt die Stadt heute international in der Spitzengruppe. Kieker verweist auf mehr als 115 000
Tagungen, die im vergangenen Jahr in der Stadt ab- zugutekommt, dass auch Kongressteilnehmer Mengehalten wurden. Zwei Drittel der Messeaussteller schen sind, die gern Kultur, Stadtleben und die Berlikommen aus dem Ausland, berichtet Hosch. Allein ner Atmosphäre genießen. das Kongress- und Tagungswesen beschert der Stadt jedes Jahr Umsätze in Milliardenhöhe. Dass in diesem MARKE IST GEWACHSEN. Und wie. Man hat schließlich Bereich beileibe nicht alles zum Besten steht, ma- mehr zu bieten, als Wüstensand im Nirgendwo. Burkchen die Debattenteilnehmer aber ebenfalls deut- hard Kieker findet auch hierfür einprägsame Worte: In lich. Es fehle an Veranstaltungsorten in ausreichen- der Nacht des Mauerfalls wurde Berlin neu geboren, in den Jahren danach wurde der Größe, kritisiert Hosch. eine Marke daraus, als Stadt Das langwierige Hin und Her der Freiheit, des Wandels und um die Schließung des ICC der fast unbegrenzten Möghabe dazu geführt, dass vieDer Hamburger Hafen lichkeiten. „Mit der großen le Interessenten angesichts Silvesterfeier ist das Brandender unsicheren Perspektiven wird als Gateway to burger Tor zu einer globalen andernorts buchten, kritisiert Berlin beworben. Ikone geworden, die neben Esplanade-Manager Gangl. der Harbour Bridge in Sydney In der Folge werde 2013 ein und dem New Yorker Times vergleichsweise schwaches Square zum Jahreswechsel in Messejahr sei. Gangl warnt, Berlin dürfe seine Position als Tagungsstandort nicht aller Welt gezeigt wird.“ Marketing zur besten Sendezeit also, und das kostenlos. Aber nicht folgenlos. Fast aufs Spiel setzen: „Andere Städte schlafen nicht.“ alle zehn Minuten, sagt der Berliner Bahnchef LeuUND SIE SIND STÄRKER. „Im Kongressbereich ist Berlin schel, erreiche ein Zug aus einer europäischen Destieine Maus, die mit Gorillas tanzt“, sagt Kieker. Goril- nation Berlin, Tendenz steigend. Nach Fertigstellung las? Gemeint sind finanzstarke Mitbewerber wie Sin- der Fehmarnbelt-Brücke verkürze sich die Fahrzeit gapur und die Golfstaaten, die mit üppigeren Bud- nach Kopenhagen auf viereinhalb, die nach Stockgets internationale Kongresse in die Emirate locken. holm auf siebeneinhalb Stunden. Stolz schwingt „Unter dem starken Konkurrenzdruck muss Berlin auch bezüglich einer ganz speziellen Besuchergruphart dafür arbeiten, um Veranstaltungen zu gewin- pe mit, die man in Berlin nicht unbedingt erwarten nen und langfristig weit oben in der Liga zu bleiben.“ würde: Kreuzfahrtpassagiere. Der Hamburger Hafen Höhere Zuwendungen des Senats an visitBerlin für werde in den USA von Anbietern als „Gateway to Berdas Anwerben internationaler Kongresse seien drin- lin“ beworben, sagt Leuschel. Für die Hauptstadt ergend notwendig. Andere Kongressstädte zum Bei- öffnen sich damit weitere Perspektiven. Man hat am spiel verfügen über den zehnfachen Etat. Kieker: rasant wachsenden Kreuzfahrten-Markt teil. Leuschel „Die Maus muss wachsen, um im internationalen erweist sich bei diesem Thema als Experte: 2005 Kongressgeschäft den Anschluss zu halten und wei- hätten nur 25 große Luxusliner in Hamburg Station terhin als Top-Standort wahrgenommen zu werden.“ gemacht, in diesem Jahr sind es bereits 170. Dazu Wobei Berlin im Vergleich zu Katar oder Abu Dhabi kommen neben den Anläufen in Kiel auch noch etwa
200 in Warnemünde, das sich schon vor Längerem den Titel „Port of Berlin“ angeeignete. Mit einer gewissen Genugtuung wird zudem das hiesige Preislevel hervorgehoben: „Die Stadt ist für hohe Qualität zu außerordentlich zivilen Preisen bekannt und das wird von vielen unserer Gäste geschätzt“, sagt Joachim Lenk, Berliner Sektionsleiter der Concierge-Vereinigung „Goldener Schlüssel“ und seit der Eröffnung 1997 im Hotel Adlon für die Rundum-Betreuung der überwiegend betuchten Kundschaft zuständig. Natürlich stößt das verglichen mit New York oder London niedrige Niveau in der Übernachtungs- und Gastronomie-Branche nicht durchweg auf Begeisterung. Dehoga-Chef Weiland verweist auf einen harten Wettbewerb unter enormem Kostendruck. Man weiß auf der anderen Seite aber auch, dass viele Familien, Normalverdiener und junge Leute bei venezianischen Preisen einfach weg bleiben würden.
„Berlin benötigt nachhaltige politische Entscheidungen, die das Tagungsgeschäft und den Tourismus gleichermaßen fördern und ihn nicht auch noch behindern.“
„Die großartigen Bilder der WM 2006 von den jubelnden Menschen auf der Fanmeile am Brandenburger Tor gingen um die Welt.“
„Die Monate nach der Maueröffnung waren eine Zeit des Entdeckerdrangs, jeder wollte die überwundene Teilung aus nächster Nähe miterleben und sich ein Stück von der Mauer picken.“
„Die City Tax wird vor allem zulasten kleiner und mittlerer Hotelbetriebe gehen, weil die die Angabe nicht einfach auf die Preise aufschlagen können.“
„Die einmalige Mischung unterschiedlicher Lebensstile und Kulturen macht Berlin aus. Das gibt es in London und in Paris so nicht.“
„Wenn es darum geht, Taxizufahrten und Stellflächen auch für Busse einzurichten oder um die Sonntagsöffnungszeiten der Bahnhofsgeschäfte, stößt man in Berlin auf taube Ohren.“
„Wir brauchen ganzjährig verkaufsoffene Sonntage für alle Geschäfte. Nur so können wir ‚Waffengleichheit‘ mit Paris und London bekommen.“
„Man kann nicht beides haben: In der Weltliga des Tourismus mitspielen und ein Nachtflugverbot wie auf einem Provinzflughafen einführen.“
JÜRGEN GANGL, GESCHÄFTSFÜHRER GRANDHOTELS ESPLANADE BERLIN
KLAUS-JÜRGEN MEIER, VORSTAND ARBEITSGEMEINSCHAFT CITY
HANS-JÖRG SCHULZE, GESCHÄFTSFÜHRER DER BERLINER BÄREN STADTRUNDFAHRTEN GMBH
WILLY WEILAND, PRÄSIDENT DES DEUTSCHEN HOTEL- UND GASTSTÄTTENVERBANDS BERLIN
RAIMUND HOSCH, EX-VORSTANDSCHEF DER MESSE BERLIN
INGULF LEUSCHEL, KONZERNBEVOLLMÄCHTIGTER DER BAHN AG IN BERLIN
NILS BUSCH-PETERSEN, GESCHÄFTSFÜHRER HANDELSVERBAND BERLIN-BRANDENBURG
THOMAS KROPP, KONZERNBEVOLLMÄCHTIGTER DER LUFTHANSA IN BERLIN
DES
E
ndlich ist es so, wie es schon lange hätte sein sollen: Die Stadt boomt. Lange hat der Aufschwung nur auf dem Papier gestanden. Man erging sich Anfang der 1990er-Jahre ellenlang in feuilletonistischen Betrachtungen über die Wiedergeburt einer Weltstadt, man prophezeite, schaudernd fasziniert, einen „Brain Drain“, der jeden auch nur halbwegs ambitionierten Akademiker nach Berlin ziehen werde. Auf zehn Millionen Einwohner wachse die Stadt bis 2020, so machten clevere Finanzmakler gutgläubige Anleger nach 1990 glauben, um viel Geld für wenig profitable Immobilienfonds einzusammeln. Nicht zuletzt der städtischen Tourismusbranche wurden goldene Zeiten vorhergesagt. Und dann? Rollten Bagger, Kräne und Planierraupen an und verwandelten Berlin in eine Großbaustelle. Darüber hinaus rollte erst einmal nicht viel.
i W IRTSCHAFT B ERLIN T OURISMUS Die „Runden Tische“ der Berliner Zeitung bringen regelmäßig Spitzenvertreter verschiedener Wirtschaftszweige aus Berlin und Umgebung zum zwanglosen Austausch zusammen. Am „Runden Tisch Tourismus“ nahmen Vertreter von zehn der namhaftesten Tourismus-Akteure der Region teil, um aktuelle und relevante Aspekte ihres Gewerbes zu diskutieren.
„Mit der großen Silvesterfeier ist das Brandenburger Tor zu einer globalen Ikone geworden, die neben der Harbour Bridge in Sydney und dem New Yorker Times Square zum Jahreswechsel in aller Welt gezeigt wird.“ BURKHARD KIEKER, GESCHÄFTSFÜHRER VISITBERLIN
Wirtschaft
Tourismus
Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 18. September 2013
10 / 11
Bilder: Markus Wächter
123.253
Menschen sind 2012 aus Berlin weggezogen
In Berlin sind die Bruttolöhne seit 2005 um
25 Prozent
gestiegen
In Berlin leben Menschen aus
186
Staaten
Entspannte, freundliche Atmosphäre kennzeichnete auch diesen Runden Tisch
14,5 Prozent
der Berliner haben eine andere als die deutsche Staatsbürgerschaft
5.417
Wohnungen sind im Jahr 2012 in Berlin fertig gebaut worden
17,4 Prozent
Um legt das Bruttoinlandsprodukt des Landes Berlin seit 2005 zu
18,1 Prozent
der. Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in Berlin haben einen Migrationshintergrund
Die durchschnittliche ‒ und in der Branche als ansehnlich geltende ‒ Auslastung von 70 Prozent dürften die Hotelbetriebe bei deutlich höheren Übernachtungskosten kaum halten. Das wird auch bei einem anderen Thema deutlich, das die abendliche Runde im Zorn vereint. BERLIN SORGT SICH. Und zwar um die City-Tax in Höhe von fünf Prozent, die der Senat von Januar an auf touristisch motivierte Hotelübernachtungen erheben möchte. Das bisher gute Preis-Leistungs-Verhältnis könne schnell kippen, wähnt Leuschel. Die rechtliche Grundlage des Vorhabens sei wackelig, der Datenschutz wegen notwendiger Nachforschungen, ob es sich um private oder geschäftliche Reisen handele, kaum zu gewährleisten, warnt Esplanade-Chef Gangl: „Berlin benötigt nachhaltige politische Entscheidungen, die das Tagungsgeschäft und den Tourismus gleichermaßen fördern und ihn nicht auch noch behindern“. Die City-Tax werde „vor allem zulasten vieler kleiner und mittlerer Hotelbetriebe gehen, weil diese die Angabe nicht einfach auf die Übernachtungspreise aufschlagen können“, fürchtet Weiland. Damit könnte die derzeit „modernste Hotellerie weltweit die notwendigen Investition in den kommenden zehn bis 15 Jahren hintanstellen und so den Anschluss verlieren“, so Schulze. Zudem sei die Abgabe unangemessen, da sie einseitig zulasten des Gastgewerbes gehe, kritisiert Handelsverbandschef Busch-Petersen: „Wenn man ehrlich ist, müsste man sagen: Die ganze Stadt profitiert vom Tourismus, also sollen auch alle Berliner dafür zahlen ‒ oder keiner.“ Wobei Busch-Petersen durchblicken lässt, dass ihm „keiner“ lieber wäre. Argumentative Munition gegen die Sonderabgabe liefert auch ein Städtevergleich: In Hamburg, wo eine ähnliche Übernachtungssteuer Anfang des Jahres eingeführt wurde, sind die Einnahmen in den ersten sechs Monaten des Jahres um 60 Prozent hinter den Planungen zurückgeblieben. Möglicher Grund: Plötzlich sind mehr Gäste auf Geschäftsreise. Natürlich bereitet nicht allein die City-Tax der Branche Kopfzerbrechen. Das Kompetenzgerangel zwischen Stadtbezirken und Senat verzögere oftmals notwendige Entscheidungen, etwa über Investitionen und Bauvorhaben. Kieker verweist darauf, dass es auf dem Gelände des Weltkulturerbes Museums-
insel nicht eine einzige öffentliche Toilette gebe. Zudem herrsche ein eklatanter Mangel an Parkflächen für die wachsende Zahl der Reisebusse sowie an Abstellmöglichkeiten für die immer beliebteren Fahrradexkursionen. Leuschel nennt Missstände am Hauptbahnhof: „Wenn es darum geht, Taxizufahrten und Stellflächen auch für Busse einzurichten oder
Manchmal wird auch viel Geld verpulvert.
um die Sonntagsöffnungszeiten der Bahnhofsgeschäfte, erklärt sich der Senat für unzuständig. Das ist schon ziemlich traurig.“ Dabei gehe Energie und Motivation verloren „und manchmal wird auch viel Geld verpulvert“, kritisiert Stadtrundfahrten-Chef Schulze. Zumal viele Bezirksämter sich als Fremdenverkehrsamt in ganz eigener Sache verstünden und eher neben- und gegeneinander arbeiteten als miteinander, moniert Weiland.
Ein Smartphone gestütztes Leitsystem wäre wünschenswert.
Große Sorge bereitet, wenig überraschend, auch die Verzögerung der Flughafen-Eröffnung, zunächst aber vor allem die Debatte um ein Nachtflugverbot, die Matthias Platzeck am Ende seiner Amtszeit als Brandenburgs Ministerpräsident vom Zaume trat. Eine Weltstadt, die nach Sonnenuntergang gleichsam die Zugbrücke hochzieht? In London oder Paris,
sagt Lufthansa-Mann Kropp, wäre eine solche Diskussion undenkbar. „Man kann nicht beides haben: In der Weltliga des Top-Tourismus mitspielen und ein Nachtflugverbot wie auf einem Provinzflughafen einführen.“ Berlin sei sehr vom Tourismus abhängig, weshalb es sich lohne, manche Unannehmlichkeit in Kauf zu nehmen. „Dieses Bewusstsein muss in der Bevölkerung noch wachsen.“ BERLIN BRAUCHT FÜR DIE ZUKUNFT . . . Die Wünsch-dir-wasFrage, zum Nachtisch. Zwei, besser drei LeuchtturmKongresse zusätzlich, das wäre was, findet DehogaPräsident Weiland. Barrierefreie Zugänge zu den Ausflugsschiffen auf der Spree wären eine lohnende Investition, ist Stadtrundfahrten-Chef Schulze überzeugt. Ohne einen zweiten Flughafen, neben dem irgendwann eröffneten IBB, werde die Weltstadt Berlin auf Dauer nicht auskommen, prophezeit Esplanade-Geschäftsführer Gangl. Adlon-Concierge Lenk hält das Angebot an Top-Restaurants und exquisiten Einkaufsmöglichkeiten in Berlin für erheblich ausbaufähig. Unter dem Stichwort „Waffengleichheit mit Paris und London“ fordert Handelsverbands-Chef BuschPetersen ganzjährig verkaufsoffene Sonntage für alle Geschäfte. City-AG-Vorstand Meier setzt auf intensivere Straßenreinigung und die Installation neuer „Stadtmöbel“ wie etwa Sitzbänke. Der zentrale Omnibusbahnhof bedürfe dringend einer Sanierung, befindet Kieker. Zudem: Die Touristeninformationsbüros zählten gleichsam zur Daseinsvorsorge, seien aber naturgemäß defizitär, weshalb der Senat seine Zuschüsse erhöhen möge. Überdies erklärt Kieker ein smartphone-gestütztes Leitsystem für wünschenswert, das Touristenströme entzerren und zu bisher weniger frequentierten Sehenswürdigkeiten zu lenken im Stande sei, wie etwa zu den Gärten der Welt in Marzahn. Der Abend neigt sich dem Ende, als den Teilnehmern auffällt, dass die meisten dieser Vorschläge eine ganze Stange Geld erfordern. „Wir sollten jetzt nicht zu viele Gründe für die City-Tax liefern“, ruft einer in die Runde. Weitere Vorschläge? Keine? Burkhardt Kieker nennt ein letztes wichtiges Anliegen, ein kostenfreies dazu: „Berlin muss authentisch bleiben.“ Das heißt ja wohl: Berlin bleibt unplanbar. Stefan Sauer
Im Jahr 2012 gründeten
44.500
Berliner ein Unternehmen
Die Zahl der Übernachtungen in Berliner Hotels lag 2012 bei
24,9 Millionen
Der Himmel über Berlin bietet viel Raum für Erwartungen
Im Einsatz für Berlin: Gastgeber und Gäste am Runden Tisch
Ihr Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern
Natur pur – Entspannung garantiert Für Musikfreunde
Für Naturliebhaber
Für Genießer
Insel Usedom
Insel Rügen
Mecklenburgische Schweiz
Der weltberühmte Dirigent Kurt Masur ist Stargast des 20. Usedomer Musikfestivals, das in der Zeit vom 21. September bis 12. Oktober zu zahlreichen Konzerten auf die Insel Usedom einlädt.
Der besondere Kick: Das Arrangement „ElektromobilitätsReise Rügen“ direkt am längsten Sandstrand Rügens beinhaltet unter anderem die Nutzung eines kleinen Elektroflitzers und E-Bikes.
Das Land der Schlösser und Herrenhäuser lädt vom 1. bis 31. Oktober zu den 3. Gutsküchenwochen ein. Sieben Häuser präsentieren regionale Gerichte, die zum Kurzurlaub einladen.
www.meckpomm.de/ musikfestival
www.meckpomm.de/ e-mobil
www.meckpomm.de/ schloesser
In Ihrer Badewanne – an Ostsee und Seenplatte – in Mecklenburg-Vorpommern lässt es sich herrlich wieder auftanken … Wochenende für Wochenende! Kennen Sie www.meckpomm.de – das Urlaubsportal für Mecklenburg-Vorpommern? Hier finden Sie immer die größte Auswahl online buchbarer Unterkünfte vom Privatzimmer bis zum 5-Sterne Hotel in allen Orten und Regionen. Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 800 4575 ist unsere Buchungszentrale wochentags von 9 bis 20 Uhr persönlich für Sie erreichbar. Unsere Buchungs-APP gibt’s hier:
Wirtschaft
Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 18. September 2013 Bilder: Thinkstock.de
Weltweit hat’s gefunkt Zum Abschluss der Internationalen Funkausstellung 2013 hat der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, deren wichtige konjunkturelle Rolle hervorgehoben. Wowereit: „Es ist ein positives Signal für den Messestandort Berlin, dass die Funkausstellung 2013 der Branche anscheinend die Trendwende gebracht hat. Das zeigt, dass Berlin auch als Wirtschaftsmetropole entscheidende Zeichen setzen kann. Die Rekord-Umsatzzahlen unterstreichen das sehr deutlich.“ Der Messeveranstalter hatte bestätigt, dass auf der IFA Bestellungen im Umfang von annähernd vier Milliarden Euro getätigt worden sind. Der Regierende Bürgermeister begrüßte, dass die Zahl von Fachbesuchern und internationalen Gästen weiter gestiegen ist: „Ich bin sicher, dass künftig auch wieder die Besucherzahlen aus dem Konsumentenbereich steigen werden. Wer neue Technik erleben will, der kann das immer zuerst auf der IFA. Auch insofern ist die Funkausstellung im Bereich der Unterhaltungselektronik immer die erste Adresse.“ (js)
Ab nach Brandenburg
Berlin steht gut da Die Stadt Berlin wirbt für sich unter anderem mit ihrer Jugend: Von den 3,5 Mio. Einwohnern sind rund 40 Prozent jünger als 35 Jahre. Besondere Anziehungskraft übt Berlin auf die 25- bis 30-Jährigen aus. Diese Bevölkerungsgruppe verzeichnet mit zwölf Prozent den höchsten Zuwachs. Gerade bei Frauen aus dieser Bevölkerungsgruppe ist Berlin beliebt. Gefördert wird dieser Trend u.a. durch die gute Infrastruktur für Familien in Berlin. 186 Nationen sind in der Hauptstadt vertreten, darunter viele Staaten Mittel- und Osteuropas. Nirgendwo in Deutschland leben so viele Menschen mit Erfahrung in den neuen Märkten, die außer der englischen auch noch die russische Sprache sprechen. Insgesamt sprechen fast zwei Millionen Einwohner mindestens zwei Sprachen. Beim Verhältnis von Lohn- und Preisniveau steht Berlin gut da: Zwar ist das Lohnniveau in der Hauptstadt im Durchschnitt niedriger als in anderen Städten, durch die günstigen Lebenshaltungskosten lebt es sich in Berlin jedoch besser als in vielen anderen Metropolen. (js)
EasyJet easyJet gehört längst zu Berlin wie das Brandenburger Tor und die„Goldelse“. Schon vor knapp zehn Jahren, als Joschka Fischer noch Außenminister war und Griechenland unter Otto Rehhagel Europameister wurde, landete die Airline in Berlin Schönefeld – lange vor dem heutigen Hauptstadt-Hype. Mittlerweile fliegen pro Jahr mehr als vier Millionen Passagiere mit easyJet von und nach Berlin. Knapp die Hälfte sind Gäste aus dem europäischen Ausland, die zu einem privaten Besuch oder geschäftlichen Terminen anreisen. Damit trägt die Fluggesellschaft entscheidend zur Wirtschaftskraft und zum boomenden Tourismus der Metropole bei. Am liebsten von der Hauptstadt in die Hauptstadt –„Berlin ist für uns längst zur zweiten Heimat geworden. Wir fühlen uns der Stadt und den Menschen hier sehr stark verbunden“, sagt Thomas Haagensen, Geschäftsführer easyJet Deutschland. Das belegen auch die Zahlen: In der deutschen Basis der Airline arbeiten mehr als 300 Mitarbeiter, acht Flugzeuge sind hier stationiert. Und easyJet baut sein Angebot in Berlin kontinuierlich weiter aus – allein in diesem Jahr kommt zu den neuen Destinationen Edinburgh und Sofia im Dezember auch noch Salzburg hinzu. Insgesamt können Reisende mit easyJet ab Berlin inzwischen 42 Ziele bequem erreichen. Bleibt noch die Frage: Was sind eigentlich die Lieblingsziele der Berliner?„Da zeigt sich eine europäische Hauptstadtverbundenheit“, so Thomas Haagensen.„Am Liebsten fliegen die Berliner nach London, Barcelona, Paris und Rom.“
Rund um Berlin locken Landschaften, die mit vielen natürlichen Reizen ausgestattet sind. Vor allem die Seen und Wasserwege bieten Raum für Erholung und Aktivität
A
us Berlin führen alle Wege nach Brandenburg. Das mit der Wiedervereinigung in seiner jetzigen Form entstandene Bundesland umschließt die ganze Hauptstadt mit den Reizen seiner Natur. Und damit liegt es im Trend: Die Lust am Landleben ist neu erwacht. Mit seinen weiten Landschaften bietet Brandenburg besonders für Radfahrer, Wanderer und Spaziergänger viele attraktive Wege und Routen. Vom Landgasthof bis zum Schloss warten dabei viele Stationen auf die Gäste, die zum Verweilen, Einkehren und Erholen einladen. Der Märkische Adler, das Wappentier Brandenburgs, steht nicht nur für die Tradition der Region, sondern erinnert nebenbei daran, dass in dem gewässerreichsten Bundesland viele Vogelarten heimisch sind. Elbe, Havel, Oder und Spree durchziehen die weiten Landstriche. Zudem gibt es rund 800 Seen. Der Schwielochsee, südöstlich von Berlin am Rand des Spreewaldes ist der größte unter ihnen. Neben den vielen natürlichen Seenlandschaften wächst das Lausitzer Seenland durch die Flutung stillgelegter Tagebaugebiete.
POTSDAM. Der Alte Fritz hat die Hauptstadt Brandenburgs nicht allein zu dem gemacht, als was sie heute wahrgenommen wird: als eine der prächtigsten Residenzstädte Europas. Auch die absolutistischen Herrscher vor und nach dem berühmtesten aller Preußenkönige sorgten für die Aufwertung der früheren Garnisonsstadt. Nicht weniger als 17 barocke Schlösser und Paläste samt ihren Parks locken mit dem Luxus der Monarchen. Auf der anderen Seite entwickelt sich Potsdam zu einem Sammelbecken moderner Medienunternehmen. Die Anziehungskraft des Filmparks Babelsberg hat an die goldenen Jahre der Ufa Anschluss gefunden. Weltoffen wollte Potsdam schon zu Zeiten von Preußens Gloria sein. Mit der Folge, dass kleine Stadtviertel mit eigener kultureller und architektonischer Prägung entstanden, wie die russische Kolonie Alexandrowka, die böhmische Webersiedlung Nowawes oder das Holländische Viertel. Mit seinen Cafés ist es heute Anziehungspunkt für viele Gäste. Potsdam ist im 21. Jahrhundert angekommen und hat seine Identität dabei bewahrt. Gerade das macht einen Besuch so reizvoll. HAVELLAND. Ganze Ketten von Seen reihen sich entlang der Havel aneinander. Der Fluss schlängelt sich durch die Auen, wodurch sich zahlreiche kleine Inseln formen. Angler, Segler, Ruderer und Kanufahrer wissen das zu schätzen. Radfahrer können dieses Naturpanorama auch vom Festland aus bestaunen. Und natürlich geht es auch ganz ohne Fahrzeug, was schon Theodor Fontane mit seinen „Wanderungen“ bewiesen hat. Einen Besuch ist die alte „Chur- und Hansestadt“ Brandenburg wert, die viele Architekturdenkmäler vom Mittelalter bis zum Jugendstil beherbergt. DAHME-SEENLAND. Es ist nur eine kleine Erhebung, aber sie spielt eine große Rolle für die Ankunft Deutschlands im
An den 39 Hochschulen waren im
160.220
Wintersemester Studierende eingeschrieben
Medienzeitalter: Der Funkerberg in Königs Wusterhausen ist die Wiege des Rundfunks. Von hier ging am 22. Dezember 1920 das erste Live-Konzert über den Äther. Doch das Dahme-Seenland ist ‒ wie der Name unschwer erahnen lässt ‒ vor allem eine Naturoase vor den Toren Berlins mit vielen Seen, dem Märkischen Wald und einigen Zeugnissen der preußischen Geschichte. FLÄMING. Albrecht der Bär holte im 12. Jahrhundert flämische Siedler ins Städtedreieck Berlin, Magdeburg und Wittenberg. Heute lockt der Landstrich unter anderem Skater an. Rund 200 Kilometer lang ist die Trasse, über die bewegungsfreudige Menschen flitzen können. Neben den kleinen, sehenswerten Städtchen mit gut erhaltenen historischen Stadtkernen nimmt sich Wünsdorf mit seinen vielen steinernen Zeugnissen der Militärhistorie vielleicht etwas spröde aus. Dafür hat sich der Ortsteil von Zossen mit seinen 15 Antiquariaten zu einer richtigen Bücherstadt gemausert.
Die größte nutzbare Wasserfläche Deutschlands.
PRIGNITZ. Kraniche, Fischreiher und Turmfalken bevölkern die Flusslandschaft Elbe, der Storch hat in Rühstädt eine Bleibe gefunden. Bis zu 40 Paare brüten dort, Single-Störche kommen noch dazu. Wer mal ausspannen möchte, ohne einer Menschenseele zu begegnen, der hat dazu in der landschaftlich eher herben Prignitz gute Chancen. Das Gebiet ist sehr dünn besiedelt. NIEDERLAUSITZ. Auf den Radfahr-Tourismus setzt die Region im Süden Brandenburgs. Hier zeugt außerdem das Lausitzer Seenland vom Strukturwandel: Der Kohleabbau hat sich tief in die Landschaft eingefurcht. Doch wo noch vor einigen Jahren die gigantischen Schaufelbagger im Matsch standen, treffen sich jetzt die Wassersportfreunde. Mit der Flutung vieler ehemaliger Gruben ist eine in ihrer Art einmalige künstliche Seenlandschaft entstanden. SPREEWALD. Venedig, Amsterdam ‒ ein dichtes Netz von Wasserstraßen gibt es aber auch in Brandenburg. Und das 970 Kilometer lang. Die Unesco hat es als Biosphärenreservat geschützt. Nicht nur die Fortbewegung vieler Einwohner erinnert an eine andere Zeit, die Architektur tut es ebenfalls. Und die Sprache auch: Zampern und Zapust sind Feste der Sorben, der ersten slawischen Siedler des Gebietes, die bis heute gepflegt werden.
UCKERMARK. Strampeln für die Erholung, zu Wasser und zu Land ‒ mit der Draisine, einem Tretgefährt auf Schienen oder dem Hydro-Bike, einem Mini-Katamaran mit Pedalantrieb à la Drahtesel, geht das Landschaftserlebnis in die Waden. Templin, Angermünde, Prenzlau und Lychen sind die bekanntesten der Städtchen, die mit ihren historischen Ortskernen punkten können. Dass die Region Zukunft hat, zeigt der Sieg der Uckermark im Bundeswettbewerb „Nachhaltige Tourismusregionen 2012/2013“, den das Bundes-Umweltministerium, das Bundesamt für Naturschutz und der Deutsche Tourismusverband ausloben. RUPPINER SEENLANDSCHAFT. Innerhalb des seenreichen Landes Brandenburg ist die Region zwischen Neuruppin, Rheinsberg und Oranienburg mit über 170 stehenden Gewässern und vielen Wasserwegen besonders geeignet für die Erkundung mit dem Boot. Doch auch das Element Erde prägt die Region: Die reichhaltigen Tonvorkommen finden ihren Niederschlag im Ofen- und Keramikmuseum Velten und im Ziegeleipark Mildenberg. SEENLAND ODER-SPREE. Es gibt noch mehr Wasser-Superlative in Brandenburg: Mit seinen über 200 Seen und seinen vielen Flüsschen und Flüssen bietet das Seenland zwischen Spreewald und Oderbruch laut Tourismus-Marketing GmbH Brandenburg die größte nutzbare Wasserfläche Deutschlands. Auf ihnen, aber natürlich auch gleich daneben auf zwei oder vier Rädern können Besucher zur Domstadt Fürstenwalde, der „Grünen Perle an der Spree“ reisen oder Bad Freienwalde erreichen. Der älteste Badeort der Mark Brandenburg bietet die Möglichkeit, im Sommer Skispringen zu betreiben. Mit seinen Buckower Elegien hat Bertolt Brecht dem Ort, in dem er mit Helene Weigel lebte, ein literarisches Denkmal gesetzt ‒ inmitten des waldreichen Naturparks Märkische Schweiz. BARNIMER LAND. Eine sanfte Hügellandschaft, durchzogen vom Finowkanal prägt die Region, die unter anderem für ihre Schleusen bekannt ist. Das Schiffshebewerk Niederfinow schafft es, in nur fünf Minuten einen Höhenunterschied von 36 Metern zu egalisieren. Welch ein Gegensatz: In unmittelbarer Nähe befindet sich die Ruine des Zisterzienserklosters Chorin, inmitten einer waldreichen Endmoränenlandschaft. Tausende Klassikfreunde genießen dieses Ambiente alljährlich beim Choriner Musiksommer. ELBE-ELSTER-LAND. Ganz im Südwesten Brandenburgs liegt ein Landstrich, der mit seinen Laub- und Kiefernwäldern sowie mit Heidelandschaften lockt, doch immer noch etwas abseits der Touristenpfade liegt. Dabei lassen sich hier Natur, Kultur und Industriegeschichte gut miteinander verbinden. Das aus dem 13. Jahrhundert stammende Zisterzienserkloster Doberlug-Kirchhain ist Kulisse vieler Konzerte. Finsterwalde ist für sein Sängerfest bekannt. Und die F60, die größte Förderbrücke der Welt, ist heute ein Besucherbergwerk. Johannes Schmitz
30 Prozent
Mehr als des Stadtgebietes sind Erholungsflächen
Tourismus
12 / 13
BILDER: THINKSTOCK.DE
Nicht immer ein preiswertes Vergnügen Die wahren Reiseweltmeister waren die Ostdeutschen. Für deren „kapitalistische Brüder und Schwestern“ war eine Reise in die DDR mitunter ganz schön teuer
O
b mit oder ohne Badehose, die DDR-Bürger hatten mit ihrem Eigen-Sinn die Herrschenden in der DDR in ihre Grenzen verwiesen.“ So bringt Christopher Görlich in seinem Buch „Urlaub vom Staat“ auf den Punkt, wie Machtanspruch der SED-Diktatur und das Freiheitsbedürfnis der DDR-Bürger auseinandergingen. Laut dem Wissenschaftler waren nicht die Westdeutschen, sondern die Ostdeutschen „Reiseweltmeister“. Statistisch gesehen waren sie mehr auf Reisen als ihre kapitalistischen Brüder und Schwestern. In der Wahl ihrer Ziele waren die Menschen auf der Ostseite des Eisernen Vorhangs allerdings stark eingeschränkt. „Seit Goethe will der Deutsche zwar nach Italien, wer das aber wie die DDR-Bürger nicht durfte, konnte sein Freiheitsbedürfnis auch mit Nacktbaden am Ostseestrand steigern“, so Görlich. Steigern ja, befriedigen nein. Das „Fernweh nach der Freiheit“, wie es der Autor Hans Magnus Enzensberger in seiner Theorie des Tourismus im Jahr 1958 nannte, konnte rein geografisch erst mit dem Mauerfall gestillt werden. FERIENDIENST. Die Frage, welche Bedeutung der Tourismus in der DDR für deren inneren Zerfall hatte, beschäftigt derzeit einige Wissenschaftler. Fest scheint zu stehen: Die sozialistische Ideologie, nach der die strikte Trennung zwischen der Arbeits- und der Urlaubswelt gar nicht nötig war, da die Menschen in den Betrieben nicht vor ihrer Arbeit entfremdet waren, ging nicht auf. Dabei hatte schon in der „SBZ“ mit dem Feriendienst des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) der staatlich
organisierte Tourismus begonnen. Von Urlaub war aus den genannten ideologischen Gründen keine Rede, sondern von Erholung. Doch die Mängel der Planwirtschaft sollten schon von Anfang die Pläne der Regierenden konterkarieren, wie Görlich darstellt. Ständig gab es zu wenige Plätze in den Erholungsheimen. In den Einzelgewerkschaften, in einzelnen Betrieben und anderen Einrichtungen ist laut dem Forscher „ein groß angelegter Schwarzmarkt für Ferienchecks“ entstanden. Auch diese notorische Unterversorgung mag dazu beigetragen haben, dass der Urlaub über den FDGB nie das ganze Volk der DDR versorgen konnte. Viele Bürger wollten es wohl auch nicht. Vor allem die Campingplätze galten als Alternative. Doch mal eben spontan verreisen: So einfach war das nicht. Die Bürokratie der Diktatur war auch in diesem Bereich präsent. Ohne Genehmigung ging (fast) nichts. An der Ostsee etwa musste man eine Zelterlaubnis vorzeigen. Natürlich gab es auch dafür eine eigene Behörde. Kontrolle war eben alles. Zumindest in den Köpfen der Polit-Bonzen. Denn im Alltag entwickelten die DDR-Bürger viel Sinn für ihr eigenes Stück Freiheit. Doch Enttäuschungen gehörten zum Urlaub in der DDR oft dazu. Und sei es der Besuch im Restaurant, in dem sich die Produktions- und Lieferengpässe der Planwirtschaft manifestieren. Insgesamt konstatiert Görlich „Depolitisierungstendenzen seitens der Urlauber“. Urlaub vom Staat eben. Zumal der es auch auf diesem Gebiet nicht schaffte, den Wünschen seiner Bürger gerecht zu werden. Und dennoch: Für viele war es die schönste Zeit des Jahres. Wer etwas zu sehr von der Norm abwich, der
musste aber damit rechnen, den staatlichen Beobachtern aufzufallen. TREFFEN IN PRAG. Der in den 1970er-Jahren in den Westen emigrierte Theaterregisseur Adolf Dresen etwa schwamm einmal nach dem Geschmack der Kontrollkräfte etwas zu weit in die Ostsee hinaus. Schon wurde er von einem Boot aufgelesen. Und obwohl er natürlich nur mit Badehose bekleidet war, fragten ihn die Diener der Diktatur: „Bürger, können Sie sich ausweisen?“ Dass nicht alles im Bereich der netten Anekdote blieb, was DDR-Bürger erdulden mussten, zeigt sich auch an den Entwicklungen im Tourismus. Im Herbst 1967 berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ über ein Wochenend-Wiedersehen zwischen ost- und westdeutschen Angehörigen in Prag. Die Westler fuhren mit dem Zug in den Osten. Dort wurde ein Waggon mit den Ostdeutschen angehängt. Begegnen konnten sich die Menschen erst, nachdem der Zug die Grenze der Tschechoslowakei passiert hatte. Einen Tag lang durften Bekannte und Verwandte aus den beiden deutschen Staaten dann zusammen in Prag verleben. Zuvor hatte der Kalte Krieg solche Treffen nur über die Passagierscheinregelung möglich gemacht. Anfang der 1970er-Jahre ergaben sich dann Lockerungen des Grenzverkehrs, die auch Westdeutschen touristische Reisen in die DDR ermöglichten. Das war keineswegs immer ein preiswertes Vergnügen, da zu Zwangsumtausch und Straßenbenutzungsgebühren ein hundertprozentiger Preisaufschlag auf ein Zimmer in den Johannes Schmitz Interhotels kam.
Rügen ist auch bei Westdeutschen sehr beliebt
Sanssouci in Potsdam
Lassen Sie sich in Deutschlands einzigem IMAX-Kino von den berühmten 3D-Dokus und allen SpielfilmHighlights faszinieren: Hier erleben Sie ausgewählte Filme auch in Englisch – auf Berlins größter Leinwand. Und die bundesweit größte Auswahl an englischen Originalversionen erwartet Sie in unmittelbarer Nähe gleich im CineStar Original. Willkommen im Sony Center, Berlins Premieren-Schauplatz Nr. 1! Infos unter cinestar.de
Wirtschaft
Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 18. September 2013
ACKSELHAUS & BLUE HOME Das Apartementhotel „ackselhaus & blue home“ befindet sich mitten im quirligen Szeneviertel Prenzlauer Berg. Dabei könnte es auch direkt im Süden liegen. Denn wie die terracottafarbene Fassade des ersten Teils – des ackselhauses – vermuten lässt: Mediterranes zieht sich als Thema durch das behutsam renovierte Haus aus der Gründerzeit. Von der unterschiedlichen Gestaltung der 16 Zimmer bis hin zum verwunschenen Garten. Das „blue home“ befindet sich nur ein paar Meter weiter in einem mehr als 120 Jahre alten Gebäude. Hier ist das Thema „Wasser“ das verbindende Gestaltungselement der 21 Zimmer und Suiten.
Bild: Thinkstock.de
www.ackselhaus.de I Tel: 030. 44 33 76 33
Bild: Ackselhaus & Blue Home GmbH
Einfach anders! Berlin hat viel zu bieten – auch in Sachen Unterkunft: Es gibt für jeden Geschmack und Geldbeutel garantiert das Passende
W
er vom Leben als Kapitän träumt, der sollte es mit ein paar Nächten auf der „Eastern Comfort“ versuchen. Der Blick durch die Bullaugen auf die Spree ist schon für kleines Geld zu haben. Entsprechend jung geht es meist auf Deck zu. Ebenfalls beliebt bei jungem Publikum: der „Hüttenpalast“ ‒ ein überdachter Campingplatz für Warmduscher. In der ehemaligen Staubsaugerfabrik können 200 Gäste auch im Winter untergebracht werden. Ob im Campingwagen aus den 1950er Jahren oder im Holzhäuschen, hier muss auf den nötigen Stadtkomfort nicht verzichtet werden. GESCHICHTSTRÄCHTIG. Dass Berlin eine Stadt mit Geschichte ist, spiegelt sich in der Übernachtungsszene wieder. So versprüht das „Ostel“ in einem Plattenbau am Ostbahnhof den Charme der DDR. Von der Retrotapete bis hin zu Multifunktionstischen und Schrankwänden ist dieses Hostel der richtige Ort für Freunde des 1970er und 1980er Schicks. Düsterer geht es im Hotel „Das andere Haus VIII“ zu. Der rote Backsteinbau diente früher als Krankenstation des DDR-Gefängnisses Rummelsburg. Nach
dem Mauerfall wurden hier kurzfristig führende SED-Politiker wie Erich Honecker untergebracht. Heute trägt das Hotel diesem geschichtsträchtigen Ort mit einem „Raum der Stille“ Rechnung. IM WANDEL. Aktuell verfügt Berlin über mehr als 530 Hotels, acht Gasthöfe, 95 Pensionen, 152 sonstige Beherbungsbetriebe und elf Campingplätze (Stand: April 2013). Nicht zu vergessen die zahlreichen Möglichkeiten, die sich auf dem privaten Sektor auftun. In dieser Stadt gibt es nichts, was es nicht gibt ‒ etwa ein Frauenhotel. Oder ein Bio-Hotel, das „Almodóvar“. Zentral gelegen in Friedrichshain wird hier Design mit Nachhaltigkeit verbunden. Diese Vielfältigkeit und der herrschende Wettbewerb in Berlin sorgen für entsprechende Qualität der Angebote. Kein Wunder, dass sich das beste Hotel Deutschlands, zumindest wenn es nach der Jury des „HolidayCheck Award 2013“ geht, in Berlin befindet. Das „H10 Berlin Kuʻdamm“ wurde kürzlich mit dem Prestigepreis ausgezeichnet. Aber am besten machen Sie sich selbst ein Bild und übernachten mal wieder in der pulsierenden Metropole! (nak)
PROPELLER ISLAND CITY LODGE Schlafen im Sarg, Zimmer mit komplett schiefem Boden und ebenso schrägen Möbeln oder ein kreisrundes Hochbett – um sich hier wohlzufühlen, sollte der Gast wissen, worauf er sich einlässt. Denn der morbide Charme ist nicht jedermanns Sache. Doch eines ist sicher: Im Gesamtkunstwerk „Propeller Island City Lodge“ des Künstlers Lars Stroschen mitten in Wilmersdorf ist nichts Nullachtfünfzehn. So entstanden die 31 Zimmer plus das halbe „Zwergenzimmer“ mit mehr als 500 Konstruktionen in Handarbeit. Und auch auf den passenden Sound legt der Künstler wert: Alle Zimmer haben ihren individuellen Sound. Die Zimmerpreise rangieren zwischen 65 € (Einzelzimmer), 130 € (Doppelzimmer) und 190 € (Suite). www.propeller-island.de I Tel. 030. 8 91 90 16
Bild: Propeller Isalnd City
N FUNK
bliehier stehenge Die Zeit ist hre. Ja er 20 19 der ben, im Berlin nes ei r Beletage Stilecht in de s in au ründerzeitb historischen G cht, ra eb rg unte Charlottenburg ger zi an Zw n ne olde werden die G chs se t wo einst lebendig. Dor va di m fil e Stumm Jahre lang di lie 14 nd si lebte, Asta Nielsen mzi te äs G e et icht bevoll einger el Inhaber Micha n. de fin zu mer irig O m vieles vo Pfundt konnte t is ch Au n. halte nalinterieur er ch na f der Suche er immer au cken. tü ks uc hm Sc neuen alten ein rungenschaft: Die neuste Er Clavichord. € ist ab rund 35 Die Zeitreise € 9 12 ) bis zu (Einzelzimmer s le Al n. be er) zu ha (Doppelzimm en tig rä ka ch s ho inklusive eine it stücksalon m üh Fr im ts Buffe hen Decken. vier Meter ho sionfunk.de www.hotel-pen 71 93 Tel: 030. 8 82
ion Funk
H OT E L -P E N S IO
ns Bild: Hotel Pe
elsa.seidler@gmx.de
Bilder: Elke Seidle
Inhaberin Elke Seidler schippert mit ihrem zum Kleinkabinenschiff umgerüsteten ehemaligen Frachter durch die Kanäle. Von April bis Oktober können gerne Berlin-Besucher mit ihr an Bord gehen – nur Katzenallergiker haben es schwer. Denn auf der „ANNY“ leben zwei von ihnen. Details zu dieser exklusiven Schiffspension mit toller Außenterrasse gibt es per Mail über:
r
CLUBSCHIFF ANNY
Bild: Das Stue
„Hier hört man die Löwen brüllen“ zeigt sich ein Gast begeistert. Und tatsächlich ist der Berliner Zoo nur einen Katzensprung von dem luxuriösen Boutique-Hotel entfernt. Von der Bar aus haben die Gäste einen direkten Blick auf das Afrika-Gehege des Zoos. Diese Nähe ist das prägende Gestaltungselement: Die 80 Zimmer und Suiten bestechen durch großzügige Fensterfronten, zurückgenommenes, schickes Design und gedeckte Naturtöne. Auch architektonisch hat das Hotel viel zu bieten: Der mondäne, neoklassizistische Bau aus dem Jahre 1939 wurde durch einen eleganten Neubau mit rauer Natursteinfassade ergänzt. Bestechend sind auch die Sterneküche und das Spa. Hier lässt es sich aushalten – das nötige Kleingeld allerdings vorrausgesetzt. www.das-stue.com I Tel. 030. 311 722-0
Lodge
DAS STUE
Tourismus Bild: Raimond Spekking – Wikimedia Commons
14 / 15 Bild: Thoms Wolf
Bild: Thoms Wolf
Bild: Wikimedia
Com mo ns
Ein Ort der Weltkultur Die Umsetzung des Konzeptes für die Museumsinsel als architektonische Einheit kommt langsam voran
K
olk. Dieser Begriff steht symptoma- tektur samt Freitreppe und Säulenvorhalle tisch für das Aufeinanderprallen von wirkte über viele Jahrzehnte stilbildend für Wunsch und Wirklichkeit beim Aus- große Gebäude. Die umfassende Sanierung bau der Berliner Museumsinsel. Ein Kolk ist im Rahmen des Masterplans steht der Keimeine Vertiefung in einem Flussbett, die dafür zelle der Museumsinsel noch bevor. sorgt, dass die Strömung sich zum Strudel ausweiten kann. Genau das ist am Grund des NEUES MUSEUM. Ein Schüler Schinkels, Friedrich Kupfergrabens der Fall. An diesem rund 400 August Stüler, entwarf das zweite Museum Meter langen Seitenkanal der Spree entsteht für die Spreeinsel. Mit dem Einsatz aus Eisen die James-Simon-Galerie, die zugleich das gegossener Fertigteile nutzte er die techniEntree samt Gastronomie zur Museumsinsel schen Innovationen seiner Zeit. Im Jahr 1859 werden soll. Zu Beginn des Jahres wurde be- feierten die Berliner die Eröffnung des Monumentalbaus mit drei kannt, dass sie entAusstellungsebegegen der Planung nen. Ein Jahr später nicht im Jahr 2014, wurde der Arkadensondern wohl erst Der Baugrund ist derart gang fertig, der es 2017 eröffnet werumschließt. Genau den kann. Schuld instabil, dass ein 150 Jahre nach der ist der Kolk. Der Fundament aus 1.200 Einweihung des Baugrund ist derNeuen Museums, art instabil, dass Betonstäben nötig ist. im Jahr 2009, wurde der Neubau ein wieder gefeiert: dieFundament aus ses Mal die Wieder1.200 Betonstäben eröffnung des Hauerhält, die die Bodenplatte tragen. Eigentlich kein neues Phä- ses, das im Zweiten Weltkrieg stark zerbombt nomen. Auch der Bau des Pergamonmuse- wurde und zu Zeiten der DDR eine dem Verums wurde viermal teurer als geplant. Als es fall geweihte Ruine war. 1930 eröffnet wurde, waren viele Millionen ALTE NATIONALGALERIE. Friedrich Wilhelm IV. hat Reichsmark im Kolk verbaut. selber zum Bleistift gegriffen, um seine VorDIE IDEE DER EINHEIT. Die Museumsinsel ist neben stellungen eines Tempels für die Kunst seiner dem Großflughafen in Schönefeld und dem Zeit zu skizzieren. Wie beim Neuen Museum Wiederaufbau des Stadtschlosses eines der vertraute der König auf die Fähigkeiten von Großprojekte in der Hauptstadt. Der Master- Friedrich August Stüler. Seine Pläne realiplan der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sierte Architekt Johann Heinrich Strack, der sieht die Vollendung für das Jahr 2025 vor. ebenfalls ganz in der Schinkel-Tradition Dann sollen die Museen als Einheit wahrge- stand. Und nicht nur das: Mit seiner Giebelnommen werden. Um diesen Eindruck zu aufschrift „Der deutschen Kunst“ förderte die verstärken, hat Architekt David Chipperfield Alte Nationalgalerie den aufkeimenden Pateinen Kolonnadengang vorgesehen, der die riotismus. Das Beiwort „Alt“ führte sie damals einzelnen Gebäude miteinander verbinden natürlich noch nicht. Trotz der programmasoll. Mit der James-Simon-Galerie wären es tisch nationalen Ausrichtung öffnete sich dann sechs Komplexe, die auf Besucher war- das Museum um 1900 der französischen ten. Die Idee, die Museen zu einer architek- Malerei. Die Wiedereröffnung der Alten Natonisch gestalteten Einheit zusammenzu- tionalgalerie im Jahr 2001 stellte den ersten fassen, hat Tradition. Im Jahr 1841 verfügte weithin sichtbaren Erfolg des Masterplans Friedrich Wilhelm IV., „die ganze Spreeinsel für die Museumsinsel dar. hinter dem Museum zu einer Freistätte für BODE-MUSEUM. Ebenfalls komplett saniert ist Kunst und Wissenschaft umzuschaffen“. das Bode-Museum an der Nordspitze der ALTES MUSEUM. Als der preußische König die- Spreeinsel. Zu DDR-Zeiten erhielt es den Nasen Anspruch stellte, stand gerade mal eins men seines geistigen Vaters, des preußischen der aktuell fünf Museen: das Königliche Museumsdirektoren Wilhelm von Bode, der in Museum, im heutigen Sprachgebrauch das dem Haus Malerei und Skulptur miteinander Alte Museum. Es folgte dem Bedürfnis des in Beziehung setzen wollte. Als es 1904 eröffBiedermeier-Bürgertums, Kunstsammlun- net wurde, hieß es „Kaiser-Friedrich-Museum“. gen aus den Schlössern herauszuholen und Prunkvoll war auch die Architektur von Ernst frei zugänglich zu machen. Karl Friedrich Eberhard von Ihne, der sich geschmacklich Schinkel erhielt von Friedrich Wilhelm III. am Barock orientierte. So entstand ein optisch den Auftrag, den Bau zu planen. 1830 öffne- markanter Gegensatz zur gleich dahinter verte das erste öffentliche Museum Preußens laufenden Eisenbahntrasse, die seit dem Jahr seine Pforten. Dessen klassizistische Archi- 1882 die Museumsinsel durchschnitt. Dem
i
D AS
IST IN DEN FÜNF
Altes Museum: Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin Neues Museum: Ägyptisches Museum, Papyrussammlung, Vorund Frühgeschichte
M USEEN
ZU SEHEN :
Alte Nationalgalerie: Malerei von Caspar David Friedrich bis Max Beckmann
Bode-Museum: Skulpturensammlung, Kunst des Alten Byzanz, Münzkabinett Pergamonmuseum: Antikensammlung, Islamische und Vorderasiatische Kunst
ursprünglichen Ziel von Bodes, Skulpturen und Gemälde gemeinsam zu präsentieren, steht derzeit der Platzmangel entgegen. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz liebäugelt daher mit einem Ergänzungsbau jenseits des Kupfergrabens. Dafür müsste die aus den 1960er-Jahren stammende Friedrich-EngelsKaserne abgerissen werden. PERGAMONMUSEUM. Eine Erweiterung soll auch das Pergamonmuseum erfahren. In einen geplanten vierten Gebäudeflügel könnten das Kalabscha-Tor, die Säulenhalle des Königs Sahure und andere Monumente des Ägyptischen Museums einziehen. Ziel des Anbaus ist es, einen Rundgang zwischen den Architekturdenkmälern Ägyptens, Vorderasiens,
Griechenlands, des Alten Roms und des Islamischen Kulturraums zu ermöglichen. Die Bauarbeiten erfolgen in mehreren Abschnitten, damit das Pergamonmuseum nicht komplett geschlossen werden muss. Schließlich lockt es Jahr für Jahr mehr als eine Million Menschen an, 2012 mit 1,4 Millionen mehr als die Hälfte aller Besucher der Museumsinsel. Der Zeitplan für die Sanierung und Ergänzung des Pergamonmuseums endet derzeit im Jahr 2025. Doch ein solches Zeitfenster schreckt in Berlin niemanden. Schließlich hat schon der Bau des berühmtesten Hauses auf der Museumsinsel 23 Jahre gedauert. Er fiel in die Zeit des Ersten Weltkrieges und der Weltwirtschaftskrise. Ganz
Vom Spreestrand hat man einen schönen Blick auf die Museumsinsel
gleich, wie lange es letztlich dauern wird: Die Museumsinsel bleibt einer der Magneten für Menschen, die Berlin als einen Ort der WeltJohannes Schmitz kultur erleben möchten.
Anzeige
Das Berliner Sony Center bietet eine riesige Filmauswahl in einladender Atmosphäre.
Originalversionen und IMAX-Magie: CineStar im Sony Center Berlin ‒ 2x großes Kino unter einem Dach.
I
des Kinosaals ist entscheidend. Seine Form, die Winkel n der futuristischen Architektur des Berliner Sony und Dimensionen hat IMAX perfektioniert. Die optiCenters sind zwei CineStar-Kinos unter einem Dach male Umgebung liefert ein so präzises Hörerlebnis, vereint: Das CineStar Original bietet die bundesweit dass man eine Stecknadel fallen högrößte Auswahl an Filmen in der engren wird, und auch, in welcher Richlischsprachigen Originalversion in 2D Kinobesucher erleben tung sie auf dem Boden aufkommt. und 3D an ‒ auf acht Kinoleinwänden die Faszination aus und mit innovativer Projektions- und Soundtechnik. Zu Gast sind hier rehochwertigen Ledersesseln WIE IM ECHTEN LEBEN. Das offensichtliche IMAX-Merkmal ist die gelmäßig weltweit gefeierte Hollygrößere Leinwand ‒ sie spannt sich wood-Stars wie Johnny Depp, Angebuchstäblich von Wand zu Wand und von der Decke lina Jolie, Robert Pattinson und viele weitere, die am zum Boden und ist somit größer als das menschliche roten Teppich die glamourösen DeutschlandpremieBlickfeld. Doch sie ist auch anders geformt als herren ihrer Filme feiern. kömmliche Leinwände, sie ist gebogen und kreiert so die umhüllende Atmosphäre, in der man sich von BERLINALE-FLAIR. Das CineStar gehört zu den Ausjedem Platz im CineStar IMAX-Saal wortwörtlich umtragungsorten der Berlinale, das Festival bespielt das schauen kann. Wie im echten Leben. Kinobesucher Kino mit Filmen aus den Sektionen EFM (European erleben die Faszination IMAX übrigens aus hochwertiFilm Market) und Forum. Das CineStar IMAX, Deutschgen Ledersesseln im Amphitheater-Seating ‒ all das in lands einziges IMAX-Kino, ist ebenfalls im Sony Center der glamourösen Atmosphäre des Sony Centers. Weibeheimatet. Präsentiert in patentierter (3D-)Technik tere Infos und Karten gibt es unter cinestar.de und mit einer mächtigen Soundleistung, entfalten Dokumentationen und Spielfilme in 3D und 2D ‒ ausgewählte Vorstellungen auch in der englischen Originalversion ‒ auf Berlins größter Leinwand ihre volLogo le Wirkung. Ein überraschend großer Bestandteil der IMAX-Faszination ist der Sound. Er ist für die intuitive CineStar Original & IMAX im Sony Center Wirkung verantwortlich, die Emotionen und das GePotsdamer Straße 4 | 10785 Berlin fühl, mittendrin zu sein, auslöst. Auch die Architektur 030 26066400 berlinpotsdamerplatz@cinestar.de
„
MAGAZIN f체r Kunst und Kultur | Shopping | Entertainment | Genuss und mehr
Jed Mon en at n eu in D
euts
ch o
der Erh채 Eng lisch l t Bah lich in nho fsbu ausgew und 채hlt chh in 3 a ndlu en - 5-S n tern e Ho gen tels