Berliner Zeitung · Nummer 69 · Freitag, 22. März 2013
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Im Osten zu Hause
Marzahn-Hellersdorf ist begehrt – in den letzten Jahren steigt die Einwohnerzahl wieder VON MATHIAS RAABE
THOMAS UHLEMANN
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tefan Komoß ist stolz auf seinen Bezirk. Der 48-Jährige ist Bürgermeister von MarzahnHellersdorf, einem Bezirk, der immer wieder als dröger Plattenbaubezirk geschmäht wurde, in dem sich nur Arbeitslose und auch noch Rechtsradikale eingerichtet hätten. Wer konnte, hatte da natürlich die Flucht ergriffen. Aber die Zahlen sprechen inzwischen eine andere Sprache. Marzahn-Hellersdorf boomt. „Es gibt bereits im vierten Jahr einen deutlichen Zuzug nach MarzahnHellersdorf“, sagt der SPD-Politiker. In 2012 gab es rund 2 000 neue Bewohner, die es im wahrsten Sinne des Wortes in den Osten der Stadt zog. „Wir haben jetzt 251 000 Einwohner“, sagt Komoß. Ein paar Jahre zuvor waren es nur noch 244 000 gewesen. Also, wer kommt neu nach MarzahnHellersdorf? Das sind, sagt Komoß, vor allem Leute aus der Innenstadt. „Da gibt es ja schon seit Jahren einen Verdrängungsdruck.“ Soll heißen, die Mieten in der City sind für viele inzwischen unerschwinglich, viele Innenstadtbewohner flüchten in die Randbezirke. Kein Wunder müssen in Mitte oder Prenzlauer Berg für Zweiund Dreiraumwohnungen mittlerweile erhebliche Summen gezahlt werden. Und bei Eigentumswohnungen sind in Toplagen bis zu eine Million Euro zu zahlen. Das alles geht in Marzahn-Hellersdorf billiger. Nicht nur weil für ein Haus mit Grundstück in den Siedlungsgebieten von Kaulsdorf, Mahlsdorf und Biesdorf allenfalls 300 000 Euro gezahlt werden müssen. „Auch die Mieten im Wohnungsbestand sind mit 4,65 Euro pro Quadratmeter sehr günstig“, sagt Komoß. Daher ziehe es die Mehrzahl der neuen Bewohner auch in die Plattenbauten. Das kann David Eberhart vom Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) bestätigen. Marzahn-Hellersdorf ist
auf einem guten Weg.“ Die Leerstandsquote beiWohnungen, vor allem in den 90er Jahren ein großes Problem für die Wohnungsunternehmen, ist kontinuierlich zurückgegangen. Im Ortsteil Hellersdorf liegt sie jetzt nur noch bei 4 Prozent. Zum Vergleich: Stadtweit stehen nur noch 2,6 Prozent aller Wohnungen leer. Allein von 2010 bis 2011 wurde in Hellersdorf ein Rückgang von zwei Prozent verzeichnet – so viel wie noch nie. Und auch Eberhart lobt die günstigen Mieten. Für eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit 60 Quadratmetern müssen 276 Euro bezahlt werden, dazu kommen nochmals 2,10 Euro pro Quadratmeter für die Nebenkosten. Eben deshalb „schmilzt die Leerstandsquote wie Schnee in der Sonne“, sagt der BBU-Mann. Bei der Stadt und Land, sie besitzt in Hellersdorf 15 000 Wohnungen, wird das bestätigt. Aktuell hat das Wohnungsbauunternehmen eine Vermietungsquote von 97 Prozent. Und, es gibt sogar besonders begehrte Quartiere. Das sind das Rote und das Grabenviertel – beide liegen direkt an der U-Bahn-Trasse 5, die direkt in die Innenstadt führt. Da gehen die Wohnungen besonders schnell weg. Nach Marzahn-Hellersdorf ziehen laut Stand und Land alle Bevölkerungsschichten: Singles, Senioren, Familien, Studenten. Vor allem junge Leute, die in der „Platte“ großgeworden sind und in der Vergangenheit in die Innenstadt wechselten, bleiben jetzt zu Hause – also in der „Platte“. Viele gründen dort Familien. Das bringt für den Bezirk auch Probleme. Laut Bürgermeister Komoß, der in Karlsruhe geboren ist und seit 1996 in Kaulsdorf wohnt, sind Plätze an den Grundschulen inzwischen knapp. Aber es gibt in Marzahn-Hellersdorf auch ein Einkommensgefälle. So gehören viele Bewohner rund um die Helle Mitte, dort hat der Bürgermeister seinen Sitz, zu den sozial Benachteiligten.
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Marzahn-Hellersdorf
Tradition und Moderne
Die IGA 2017 soll ein Fest fürs Auge werden. Exotik gibt’s in den Gärten der Welt, neue Trends werden ebenfalls vorgestellt.
BERLINER ZEITUNG/MATTTHIAS GÜNTHER
Filigrane Säulen, geschnitzte Intarsien – im Orientalischen Garten im Erholungspark Marzahn können sich Besucher ein wenig wie in einem Sultanspalast fühlen.
V ON B IRGITT E LTZEL
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s sind noch vier Jahre Zeit, doch die Vorbereitungen für die IGA 2017 laufen schon auf Hochtouren. Die Internationale Gartenausstellung wird in Marzahn stattfinden – und sich über eine Fläche von knapp 160 Hektar rund um den Erholungspark Marzahn und die „Gärten der Welt“ erstrecken. Wettbewerb wird gestartet Der Platz für die Schau ist inzwischen klar: Zwischen Blumberger Damm, Cecilienstraße, U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße und Landsberger Allee sollen zwischen April und Oktober 2017 rund 2,4 Besucher empfangen werden. Wie das Gelände genau gestaltet wird, sollen Landschaftsarchitekten aus ganz Europa vorschlagen – ein entsprechender internationaler Wettbewerb dazu wird Ende März ausgelobt,
„DAS WUHLETAL WIRD NICHT AUF DAUER EINGEZÄUNT. ES BLEIBT EIN NAHERHOLUNGSGEBIET.“ Stadtrat Christian Gräff
Zuhause im Theodorpark
Sie wissen´s - der frühe Vogel fängt den Wurm!
sagt Jeannine Koch, die bei der IGA Berlin 2017 GmbH für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Bei einer Bürgerversammlung im September/Oktober dieses Jahres solle dann das Siegerkonzept vorgestellt werden. Behutsam, das versichert IGA-Chef Christoph Schmidt immer wieder, soll das Gelände entwickelt werden. Denn außer dem Erholungspark und den internationalen Gärten werden auch Teile des Wuhletals und der Kienberg (102 Meter Höhe) einbezogen. Das sind beliebte Naherholungsstätten für die Marzahner und Hellersdorfer, der erst vor wenigen Jahren gebaute Wuhletal-Wanderweg führt durch das Gebiet. Bisher ist der Zugang dort kostenlos. Bei der IGA , die Eintrittspreise pro Person werden um 15 Euro liegen, wird es im Wuhletal einige Zäune geben. Die sollen nach der 170-tägigen Schau aber wieder abgebaut werden. „Das Wuhle-
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tal wird nicht auf Dauer eingezäunt“, verspricht Christian Gräff (CDU), der für Stadtentwicklung zuständige Stadtrat in Marzahn-Hellersdorf. Umstritten sind noch Ideen, eine Seilbahn zu errichten, die zwischen dem Entree nahe dem U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße, dem Kienberg und dem sogenannten IGA-Kerngelände im Erholungspark verkehren soll. Bei einer ersten Bürgerversammlung im Februar gab es auch – allerdings nur vereinzelt – Kritik an Plänen für ein temporäres Schwimmbad im Wuhletal, das ähnlich wie das Badeschiff in der Spree funktionieren könnte. „Ob beides kommt, hängt nicht nur von den Ergebnissen des landschaftsarchitektonischen Wettbewerbs ab“, sagt Gräff. Es müssten auch Finanziers gefunden werden, denn die IGA-Gesellschaft wird dies aus eigenen Mitteln nicht realisieren können. Und
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noch etwas ist wichtig: Die Natur im Wuhletal soll keinen Schaden nehmen. Für die IGA, die im vergangenen Jahr nach einem Beschluss des Senats vom ursprünglich vorgesehenen Gelände auf dem früheren Flugfeld in Tempelhof nach Marzahn verlegt wurde, werden rund 47 Millionen Euro ausgegeben. Knapp zehn Millionen Euro schießt das Land hinzu, 34 Millionen Euro sollen durch den Verkauf von Busreisen, Eintrittskarten, Souvenirs und Sponsoring kommen. Ein gewünschter Aussichtsturm auf dem Kienberg, so eine Idee, könnte von Privaten finanziert werden, die diesen auch nach der Schau dauerhaft betreiben. 30 Meter hoher Aussichtsturm? Dem in der Eiszeit vor 10 000 Jahren entstandenen Berg, der durch Kriegstrümmer und den Bodenaushub beim Bau der Großsiedlungen Marzahn und Hel-
Im Balinesischen Garten sind Wechselausstellungen geplant.
lersdorf zwischen den 1950er- und 1980er-Jahren auf das Doppelte seiner ursprünglichen Höhe wuchs, würde das sicherlich nicht schlecht bekommen. Derzeit wirkt das Areal ein wenig ungepflegt, der Bezirk hat zu wenig Gärtner, um dort Pioniergehölze wie Pappeln und Eschenahorn zu beschneiden beziehungsweise durch andere Bäume zu ersetzen. Das Plateau auf der Spitze bietet nur noch wenig Aussicht, die Baumwipfel sind inzwischen zu hoch. Und immer wieder bleibt Müll von Besuchern dort liegen, leere Flaschen und Verpackungen. Manchmal wird auch gegrillt, rings um die Feuerstätten sieht es nicht immer appetitlich aus. Würde es künftig eine Bewirtschaftung auf dem Kienberg geben, könnte der Betreiber auch aus eigenem Interesse ein wenig auf Ordnung achten, hoffen Anwohner. Ob ein Aussichtsturm dort aber wirklich 30 Meter hoch sein muss, wie es bei ersten Ideen-
„AM 5. SEPTEMBER WIRD DER GEWINNER DES WETTBEWERBS BEKANNT GEGEBEN. ALLE ENTWÜRFE WERDEN AUSGESTELLT.“ Jeannine Koch (IGA-Gesellschaft)
Präsentationen hieß, daran scheiden sich die Geister. „Was von den Vorschlägen tatsächlich verwirklicht wird, das wird nach dem Wettbewerb feststehen“, sagt Stadtrat Gräff. Bis zum Herbst muss man dennoch nicht warten, bis sich in puncto IGA etwas Neues tut: Im Erholungspark wird am 15. Mai der Grundstein für einen englischen Garten mit kleinem Cottage, Rosen- und Staudengarten und einer Obstwiese gelegt. Es ist die zehnte Anlage der internationalen Reihe. Auch zahlreiche Veranstaltungen wie das Kirschblütenfest (14. April) und das Mondfest (21. September) finden statt. Erstmals wird am 25. Mai das Lotuslaternenfest im Koreanischen Garten gefeiert. Im Internet: www.iga-berlin-2017.de
I G A - O R T E Auftakt Hellersdorf: Am JelenaSantic-Friedenspark an der Hellersdorfer Straße entsteht der östliche Haupteingang. Dort könnte Startpunkt für eine Seilbahn sein. Das Wuhletal: Südlich der Landsberger Allee bis zur Eisenacher
Straße soll ein Natur-Erlebnisraum gestaltet werden. Dabei wird mit Naturschützern zusammengearbeitet. Der Kienberg: Bei der IGA soll es wieder einen Rundum-Blick vom 102 Meter hohen Berg geben, gedacht ist an einen Aussichtsturm.
Blumberger Damm: Auf dem Erweiterungsgelände des Erholungsparks soll sich ein „Gartenband“ entlangziehen. Es soll moderne und klassische Gartengestaltung sowie urbanes Gärtnern zeigen. Nahe dem Eingang Blumberger Damm entsteht ein Besucherzentrum.
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Gärten der Welt: Zehn internationale Gärten gibt es in Marzahn – aus Asien, dem Vorderen Orient und Europa. Sie sollen zum Zentrum eines„Dialogs der Kulturen“ werden – internationale Landschaftsarchitekten, Garten- und Landschaftsgestalter, Pflanzenproduzenten und
Künstler aus aller Welt sollen zu Gesprächsrunden kommen. Konzerte, Veranstaltungen sind geplant, es wird internationale Gastronomie geboten. Zwei Ausstellungshallen, davon eine im Gewächshaus des Balinesischen Gartens, sollen wechselnde florale Schauen zeigen.
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Marzahn-Hellersdorf
Pau soll den Sieg sichern
Ziel sind mehr als fünf Prozent
Die Linke hat im Osten ihre sicheren Hochburgen
Hoffnung bei den Grünen
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tefan Ziller soll es wieder schaffen und für die Grünen mehr als fünf Prozent holen. Und die Chancen stehen nicht schlecht. Schließlich sind die Grünen bundesweit im Aufwind, erreichen zweistellige Ergebnisse. 2009 hat der 31-jährige Bündnisgrüne ein ordentliches Ergebnis abgeliefert: Er bekam 5,7 Prozent der DIE GRÜNEN Erststimmen. Für Stefan Ziller, seine Partei Grünenkandidat stimmten mit den Zweitstimmen immerhin 7,7 Prozent. Nicht schlecht für einen Bezirk, in dem die Linke so dominant ist. Der DiplomInformatiker Ziller setzt vor allem auf soziale Themen. „Wir stehen in der nächsten Legislatur vor der Herausforderung, die Schere zwischen Arm und Reich zu reduzieren und der zunehmenden Kinderarmut entgegenzuwirken“, sagt er. (rb.)
V ON M ATHIAS R AABE
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enn die Linke einen Erbhof hat, dann ist das zweifelsohne der Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Denn seit dem Ende der DDR war die PDS/Linke dort siegreich. Egal, ob die Partei bei den Bundestagswahlen an der FünfProzent-Hürde scheiterte – der oder besser die Kandidatin aus MarzahnHellersdorf saß immer im Bundestag, auch wenn es keine eigene Fraktion mehr gab. Petra Pau heißt die Frau, die seit 2002 für die Linke denWahlkreis im Osten der Stadt stets direkt gewonnen hat. Und in ganz schwierigen Zeiten – wie von 2002 bis 2005 – hat sie gemeinsam mit Gesine Lötsch, die in Lichtenberg das Direktmandat gewann, die Partei im Bundestag allein vertreten. Fast 50 Prozent Vor Pau war Gregor Gysi der Kandidat im Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf gewesen. Sowohl er als auch Pau holten für ihre Partei in Serie immer Traumergebnisse. Gysi kam 1994 mit 48,9 Prozent der 50-Prozent-Marke sehr nahe, Petra Pau schaffte bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2009 respektable
BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK
Petra Pau tritt für Die Linke an.
47,6 Prozent der Erststimmen. Jetzt soll es die 49-Jährige wieder schaffen. Pau, die selbst seit Jahren in Hellersdorf in einer Plattenbauwohnung lebt, hat bei den Linken eine beispiellose Karriere gemacht. Pau war Berliner Landeschefin der aus der SED hervorgegangenen PDS. Sie war Vizechefin der Bundespartei, dann auch Vizefraktionschefin der neu gebildeten Linkspartei im Bundestag. Am 7. April 2006 wurde Pau zur Vizepräsidentin des Bundestages gewählt, nachdem der ursprüngliche Kandidat der Linken, Lothar Bisky, in vier Wahlgängen nicht die nötige Mehrheit im Parlament gefunden hatte. Am 27. Oktober wurde sie erneut in dieses Amt gewählt. Die Frau mit der rothaarigen Igelfrisur sitzt im Bundestagsuntersuchungsausschuss zur Aufklärung der Morde der Terrororganisation NSU. Die Bekämpfung des Rechtsextremismus ist einer der Schwerpunkte ihrer politischen Arbeit. Ob sich Petra Pau auch nach dem September 2013 diesbezüglich im Parlament einbringen kann – das müssen die Wähler entscheiden.
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Neue Grundrisse mit Fenstern in Bad und Küche Ende letzten Jahres begannen die Bauarbeiten in der Zossener Straße 96. Nun ist diese Baumaßnahme in der Wohnungsgenossenschaft „Grüne Mitte“ Hellersdorf eG beendet.
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Durch diverse Grundrissänderungen und Zusammenlegungen von Wohnungen sind interessante Grundrisse entstanden. Einige Wohnungen verfügen über Fenster in Bad und Küche. Die hochwertige Ausstattung der Wohnungen ist ein echter Höhepunkt. Auch der Aufzug, der schon vor Beginn der Arbeiten eingebaut wurde, geht nun endlich in Betrieb. Nun können neue Mieter in die schönen Wohnungen einziehen. Alle Wohnungen haben eine gute Verkehrsanbindung: Tram M6 und 18, Bus 195 und 197. Des Weiteren sind zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten zu Fuß zu erreichen (z. B. Helle Mitte und Kaufpark Eiche). Bei Interesse wenden Sie sich bitte an unser Vermietungsbüro. Eine Mitgliedschaft in der Genossenschaft ist nicht unbedingt erforderlich. Die Wohnungen sind ausgestattet mit: Fenster in Bad und Küche moderne wandhängende Objekte im Bad Badewanne Zimmertüren mit Zargen und Glasausschnitten geräumiger Flur Balkon Französisches Fenster im Schlafzimmer PVC-Boden in Laminatoptik Aufzug im Haus
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Marzahn-Hellersdorf
Kampf um den zweiten Platz Christdemokraten und SPD hoffen auf Stimmengewinne
V ON M ATHIAS R AABE
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ie kämpfen – aber die Chancen auf einen Sieg stehen schlecht. Trotzdem stellen auch die anderen Parteien Direktkandidaten für den Wahlkreis in der Linken-Hochburg auf, das gehört zur Demokratie. Dabei kommen Sozialdemokraten und CDU bei Bundestagswahlen nicht einmal zusammen auf annähernd so viele Stimmen, wie sie die Linken einfahren – egal ob bei den Erst- oder Zweitstimmen. Doch es gibt erste Erfolge. So konnten CDU und SPD der Linken nach langen Jahren den Bürgermeisterposten mit einer Zählgemeinschaft in Marzahn-Hellersdorf abjagen und den SPD-Politiker Stefan Komoß in dieses Amt bringen. Aber was auf Bezirksebene möglich ist, funktioniert eben nicht bei einer Bundestagswahl. Und so kann Monika Grütters nur hoffen, ihr Wahlergebnis deutlich zu verbessern. Zur Bundestagswahl 2009 hatte die 51-jährige Professorin 19,4 Prozent der Erststimmen für die CDU geholt. Und auch bei den Zweitstimmen kamen die Christdemokraten auf immerhin 18,1 Prozent. Grütters,
BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK
Monika Grütters tritt für die CDU an.
im westfälischen Münster geboren, mag ihren Wahlkreis: „Die Gärten der Welt bieten Erholung, das Unfallkrankenhaus eine medizinischeVersorgung auf höchstem Niveau... und erfolgreiche Unternehmen wie Knorr Bremse verkaufen ihre Produkte in der ganzen Welt.“ Für die Sozialdemokraten geht diesmal Iris Spranger ins Rennen. Die SPD konnte sich 2009 immerhin über gute 16 Prozent der Wählerstimmen freuen. Mit der Kandidatur der 51-Jährigen, setzt die SPD sozusagen auf Lokalkolorit. „Ich kenne meinen Bezirk, in dem ich aufgewachsen bin und bin hochmotiviert für den bevorstehenden Wahlkampf“, sagt Spranger. Im Abgeordnetenhaus ist die SPD-Frau bisher bau- und mietenpolitische Sprecherin gewesen. Auch der SPD-Chef von MarzahnHellersdorf, Stefan Komoß, wirbt für Spranger: „Mit ihr schicken wir im Bezirk eine ernstzunehmende Kandidatin gegenüber Petra Pau und Monika Grütters ins Rennen, die sich schon immer im Bezirk sowohl als Abgeordnete, als auch als Staatssekretärin für Finanzen engagiert hat.“
Die Liberalen müssen zittern
Und die Piraten suchen noch
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laubt man dem bundesweiten Trend, dann ist von den Liberalen bei der Bundestagswahl in diesem Jahr jedenfalls in Marzahn-Hellersdorf keine große Wirkung zu erwarten. 7,7 Prozent der Zweitstimmen holte die FDP in 2009, aber das war in einem Jahr, wo die Partei auf dem absoluten Höhenflug war. Jetzt sieht FDP das anders aus. Tom Wesener, Die Liberalen FDP-Kandidat sind bundesweit im Sinkflug, es ist fraglich, ob der 19-jährige Tom Wesener mehr als die 5,5 Prozent der Erststimmen schafft, die 2009 sein Vorgänger Klaus Große holte. Die Piraten, nach einem bundesweiten Höhenflug inzwischen prozentual kaum noch wahrnehmbar, wollen trotzdem einen Kandidaten aufstellen. Darüber wird am 24. März entschieden. (rb.)
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Marzahn-Hellersdorf
BERLINER ZEITUNG/GERD ENGELSMANN
Noch ist es ziemlich ruhig auf der Alfelder Straße in Biesdorf-Süd. Doch künftig werden hier rund 5 000 Autos pro Tag fahren. Denn die Straße soll in die neue TVO münden.
Die neue Nord-Süd-Straße soll ab 2016 entstehen
1969 gab es die erste Planung. Jetzt bereitet der Senat den Lückenschluss in der Tangentialen Verbindung Ost vor
seit 1975 in Betrieb
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Biesdorf-Süd
Balzerweg
Köpenick
Spree
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B 1/B 5 Alt-Biesdor f Alt-Biesdorf
Alfelder Str.
Vorschlag der Bezirke Karlshorst
Adlershof seit 2012 in Betrieb
Vom Senat geplante Trasse, Baubeginn 2016 angestrebt
Köpenicker Str. Chem nitzer Str.
Alt-Friedrichsfelde
rpark Am Tie
er Nordteil, die Märkische Allee, ist seit 1975 in Betrieb. Der Südteil, der an der Spree beginnt und zum Adlergestell führt, ist seit dem vergangenen Jahr komplett. Nur in der Mitte klafft noch eine 6,6 Kilometer lange Unterbrechung in der Tangentialen Verbindung Ost (TVO) – obwohl diese Nord-Süd-Verbindung bereits 1969 im Generalverkehrsplan von Berlin vorgesehen war. Doch nun geht der Senat daran, die Lücke zwischen Marzahn und Köpenick zu schließen. „Wir streben einen Baubeginn noch 2016 an“, sagt Verkehrs-Staatssekretär Christian Gaebler (SPD). Die Kosten der vierspurigen Straße: rund 80 Millionen Euro. Der diplomierte Verkehrsplaner formuliert es so:„Wir haben im Osten Berlins eine strukturelle Schwäche im Verkehrsnetz, die beseitigt werden muss.“ Anders gesagt: Die nur zweispurige Köpenicker Straße in Biesdorf-Süd ist häufig zugestaut. Weil im Umfeld immer mehr Wohnhäuser gebaut worden sind, ist die Belastung in den vergangenen Jahren sogar noch gestiegen. Am Nordende, an der Einmündung in die Straße Alt-Biesdorf wurden 2007 innerhalb von zwölf Stunden noch 16 700 Kraftfahrzeuge gezählt – im vergangenen September waren es dann schon 19 200. „Die neue TVO wird die Köpenicker Straße entlasten“, hofft Gaebler. 14 Varianten wurden geprüft. Inzwischen ist klar: Die neue Nord-SüdTrasse, auf der laut Senat täglich bis zu
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Rhinstr.
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T R A S S E
Die TVO soll die Verbindung zwischen Marzahn und Köpenick verbessern – und den Verkehr zwischen dem Nordosten Berlins und dem Schönefelder Flughafen erleichtern. Die Köpenicker Straße nimmt heute einen großen Teil dieses Verkehrs auf. Je nach Abschnitt sind dort täglich 18 000 bis 25 000 Kraftfahrzeuge unterwegs, so der Senat. Im Jahr 2014 soll das Planfeststellungsverfahren beginnen, bei dem betroffene Bürger Einwendungen geltend machen können. Zwei Jahre später soll die Genehmigung da sein.
35 000 Fahrzeuge erwartet werden, soll östlich des Berliner Außenrings verlaufen. Die Bezirke hatten vorgeschlagen, sie zunächst auf der Westseite der Bahn entlang zu führen. So könnten zwei Wohnhäuser im Vorstadtweg vor dem Abriss bewahrt werden. Aber diese Idee ist nach Gesprächen im Senat vom Tisch. „Für die TVO müssten zwei Brücken über der Bahn gebaut werden. Dadurch würde sie rund 20 Millionen Euro teurer, und wegen der Höhenlage würde sich der Verkehrslärm leicht in die Wohngebiete ausbreiten“, erklärt Christian Gaebler. „Zudem wäre diese Streckenführung unsicher, weil enge Kurven nötig wären.“ Nicht zuletzt würde die Straße das Naturrefugium Biesenhorster Sand zerschneiden. Eine Schallschutzwand auf der TVO-Ostseite soll die Anlieger auch vor dem Zuglärm auf dem Außenring bewahren. „Sie muss auf jeden Fall gebaut werden, das ist Pflicht“, so Christian Gräff (CDU), Stadtrat für Stadtentwicklung in Marzahn-Hellersdorf. Betroffene fürchten um ihre Ruhe Trotzdem lehnt die Bürgerinteressengemeinschaft „Wir sind Biesdorf-Süd“ die Pläne ab. Denn der Senat will Straßen im Wohngebiet an die TVO anschließen. Diskutiert wird dies für den Balzerweg und die Alfelder Straße. Dadurch würde sich die Verkehrsbelastung stark erhöhen – nicht nur auf diesen beiden Straßen, wo der Senat künftig mit rund 5 000 Kraftfahrzeugen pro Tag rechnet, sondern auch im Umfeld.
„Versprochen wird die Entlastung der Wohngebiete. Das ist ein falsches und irreführendes Versprechen“, sagt der Bauingenieur Michael Peine, Mitglied der Interessengemeinschaft. Die Bürger befürchten Schleichverkehr: Autofahrer, die von der oft überlasteten B 1/ B 5 zur Nord-Süd-Trasse gelangen wollen, werden sich Wege durch das Wohngebiet suchen. „Ja, TVO!“ sagen Peine und Mitstreiter. „Aber nicht so.“ Streit um Anbindung Doch Gaebler verteidigt die Planung. Denn eine Untersuchung ergab, dass der Durchgangsverkehr auf der Köpenicker Straße nur einen Anteil von 54 bis 59 Prozent hat. Der Rest beginne oder ende in den angrenzenden Vierteln. In diesem Gebiet entfielen auf 1 000 Einwohner 493 Autos, in Berlin ein Spitzenwert. Dieser Verkehr soll auf die TVO gelangen können. Nur wenn dies möglich sei, werde die Köpenicker Straße entlastet, so der Senat. „Uns eint das Ziel, dass die TVO kommen muss, um Biesdorf zu entlasten“, sagt Stadtrat Gräff. „Auch wenn bei der Umsetzung sicherlich Kompromisse erforderlich sein werden.“ Der CDU-Politiker regt einen Runden Tisch an, an dem sich Planer und Betroffene austauschen sollen. Doch Gaebler warnt davor, dass Projekt zu verzögern. „Ein Baubeginn 2016 ist nur dann realistisch, wenn wir jetzt nicht noch zehn Schleifen drehen“, sagt er. Es sei schon genug geredet worden – was die Betroffenen allerdings erbost zurückweisen.
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Marzahn-Hellersdorf Das Bilderschloss
Die Biesdorfer Turmvilla bekommt ihr Obergeschoss wieder. In einer Galerie soll dort DDR-Kunst gezeigt werden burg, die wenigsten sind derzeit öffentlich zu sehen. In Biesdorf soll es eine Dauerausstellung geben, auch an Wechselschauen ist gedacht. Ein Kooperationsvertrag mit dem Beeskower Archiv wurde schon 2011 abgeschlossen. „Es wird auch Kulturveranstaltungen geben, Lesungen und Konzerte, ebenfalls ein kleines Café“, sagt Juliane Witt. Noch wird ein Betreiber gesucht. Laut Witt laufen Gespräche mit der Grün Berlin, die auch den Erholungspark Marzahn mit den „Gärten der Welt“ betreibt. Ziel sei es, so Witt, beide Standorte besser zu verbinden, insbesondere im Hinblick auf die IGA 2017. Denn auch der Schlosspark im Stil eines englischen Landschaftsgartens dürfte Gartenliebhaber interessieren.
V ON B IRGITT E LTZEL
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m 21. April 1945 fraß sich das Feuer durchs Obergeschoss – Schloss Biesdorf stand in Flammen. Nazis hatten wegen der vorrückenden Sowjetarmee das Feuer gelegt. Seit fast 68 Jahren hat die Turmvilla aus dem 19. Jahrhundert, in der heute vor allem Kulturveranstaltungen stattfinden und sich Leute aus dem Kiez treffen, deshalb kein Dachgeschoss mehr. Doch das soll sich ändern. Nachdem die an der B1/5 Alt-Biesdorf gelegene Villa bereits in den vergangenen Jahren denkmalgerecht saniert wurde, kriegt sie nun auch etwas aufs Dach. Im September sollen die Arbeiten für den Wiederaufbau des zweiten Stockwerks beginnen. Die Stadtentwicklungsverwaltung hat die Pläne geprüft und Mitte März die Genehmigung erteilt. 2015 soll der Bezirk, der als Bauherr fungiert, das Projekt abgeschlossen haben. Sonst müssten Fördermittel an den Europäischen Kulturfonds zurückgezahlt werden, immerhin 3,5 Millionen Euro. „Der Zeitplan ist ehrgeizig“, sagt Kulturstadträtin Juliane Witt (Linke). Für die Zeit der Bauarbeiten bleibt das Haus geschlossen.
Auch die Anwohner spenden Die Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte hat gemeinsam mit der Volkshochschule zehn Veranstaltungen organisiert – Vorträge und Exkursionen –, um den Wiederaufbau zu begleiten. Der Verein war im Jahr 2000 gegründet worden, um dem jahrzehntelangen Verfall des Schlosses zu begegnen. Schon 1998 hatten Einwohner und ortsansässige Gewerbetreibende unter dem Motto „Biesdorf braucht sein Schloss“ rund 155 000 Euro für die dringendsten Reparaturen gespendet. Der Stiftung gelang es danach, 1,6 Millionen Euro für die Sanierung der Außenhülle zusammenzutragen. Diese wurde im Jahr 2007 beendet. Vereinsvorsitzender Heinrich Niemann sagt: „Mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten 2015 ist ein Vereinszweck erfüllt.“ Aufhören werde die Stiftung dennoch nicht: „Wir wollen, wie es in unserer Satzung steht, auch Begegnungen fördern.“ Und dazu sei die Galerie „Bilderstreit“ bestens geeignet.
Ziel: 60 000 Besucher im Jahr Insgesamt kostet derWiederaufbau der zweiten Etage 8,5 Millionen Euro. Neben der EU zahlt vor allem die Stiftung Deutsche Klassenlotterie, der Bezirk Marzahn-Hellersdorf gibt 1,4 Millionen Euro dazu. Das ist viel Geld – aber mit dem Projekt sollen künftig mehr Besucher angelockt werden. Gerechnet wird mit jährlich 60 000 Menschen. Denn in die neue Etage wird die Galerie „Bilderstreit“ einziehen, so genannt nach einem Streit im Jahr 1990 um die DDR-Kunst. In Biesdorf werden Bilder, Grafiken, Fotografien und Plastiken gezeigt, die als sogenannte Auftragskunst entstanden, volkseigenen Betrieben gehörten oder Parteien und Massenorganisationen. Etwa 23 000 Werke lagern auf Burg Beeskow in Branden-
BERLINER ZEITUNG
Das Schloss vor der Fassadensanierung. Die war damals beige, jetzt ist sie altrosa.
Mehr zum Umbau im Internet: www.ensembleschlossbiesdorf.wordpress.com
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Marzahn-Hellersdorf
Babymassage auf Kosten des Bürgermeisters Wer in Marzahn-Hellersdorf ein Kind bekommt, erhält einen Gutschein über 40 Euro
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s ist ein Begrüßungsgeld für die Allerjüngsten: Babys, die in MarzahnHellersdorf zur Welt kommen, erhalten seit 2010 einen Gutschein über 40 Euro, der für Babymassage, Spielkurse nach Pekip oder einen Beratungskursus für Mutter und Vater eingesetzt werden kann. „Wir stützen die Eltern“, sagt Familienstadträtin Julia Witt (Linke) zur Notwendigkeit des Gutscheins, der in Berlin einmalig ist. Nachdem das Kind geboren sei, kämen auf die Eltern „schlaflose Nächte und Belastung für die Beziehung“ zu. In dieser Phase sollten sie Beratung erhalten. „So können früh und schnell Problemlagen erkannt werden“, erklärt Witt. Der Gutschein wird mit dem Begrüßungsschreiben des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes verschickt. Wer ihn nicht erhalten hat, kann ihn beim Bezirksamt erhalten, falls sein Kind ab dem 1. Januar 2011 geboren wurde und der oder die Erziehungsberechtigten ihren Hauptwohnsitz in Marzahn Hellersdorf haben. Der Gutschein kann nicht in bar ausgezahlt werden. Die Eltern haben bis zum
zweiten Geburtstag des Kindes Zeit, ihn einzulösen. Er ist Teil der bezirklichen Initiative „Rund um die Geburt“ und wird nach Aussagen von Witt „von Jahr zu Jahr mehr genutzt“. Die 40 Euro können für viele Angebote bei mehr als 20 Kooperationspartnern eingesetzt werden – entweder für
„Wichtig ist, dass die jungen Eltern sofort angesprochen werden“, betont Witt. Es sei wesentlich, dass die Eltern merken: „Es gibt Unterstützung in der neuen Lebenssituation.“ In den Kursen lernten sie außerdem, was an Betreuung, Erziehung und Pflege für Babys wichtig sei. Außerdem träfen sie Ansprechpartner, auf die sie auch „in schwierigen Lagen“ zurückgreifen könnten. Weiterhin hofft das Bezirksamt, dass sich die Eltern, die sich in den Kursen treffen, vernetzen und so ebenfalls ein wichtiger sozialer Rückhalt für die Betroffenen entsteht. Alle Angebote werden jährlich evaluiert. Bisher gaben die Eltern die besten Bewertungen für „Angebote im Alltag mit den Kindern“, so die Stadträtin mit. Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf wächst seit einigen Jahren, die Zahl der Neugeborenen steigt: Allein im Jahr 2012 konnten mehr als 1 920 Gutscheine versendet werden. „Auf Zuwachs ist das Projekt eingestellt!“, erklärt Witt.
„UNSER PROJEKT IST AUF ZUWACHS EINGESTELLT.“ Familienstadträtin Julia Witt
einen Kurs über 40 Euro oder über zwei Kurse für je 20 Euro. Neben den oben erwähnten Kursen für Babys oder Mütter und Väter, können die Eltern sich auch kostenpflichtige Hilfe in einer Sprechstunde für unruhige Babys oder zum Thema „Schlaf Kindlein schlaf“ holen. Das Bezirksamt verfügt über ein Faltblatt, auf dem alle Vereine aufgelistet sind, die beim Familiengutschein mitmachen.
DPA/WALTRAUD GRUBITZSCH
Für die Neugeborenen gibt’s Gutscheine.
Informationen im Internet www.netzwerk-rund-um-die-geburt.de
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Marzahn-Hellersdorf
„Ein bisschen wie Emergency Room“
Die Rettungsstelle im Unfallkrankenhaus wird erweitert. Im Mai wird der Anbau eingeweiht
BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK
Fliegende Intensivstation: Am Unfallkrankenhaus ist ein Rettungshubschrauber stationiert. V ON T HORKIT T REICHEL
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ls das Unfallkrankenhaus Berlin 1997 eröffnet wurde, rechnete der bis heute amtierende Ärztliche Direktor und Geschäftsführer Axel Ekkernkamp zunächst mit maximal 15 000 Patienten, die jährlich in der Rettungsstelle versorgt werden. Doch bereits im ersten Jahr kamen über 20 000. Mittlerweile sind 55 000 von 85 000 Patienten insgesamt im UKB ein Fall für die Rettungsstelle. Diese ist in den vergangenen beiden Jahren für zehn Millionen
Euro erweitert worden und wird am 16. Mai eingeweiht.„Das wird die modernste Rettungsstelle im deutschsprachigen Raum. Ein bisschen wie Emergency Room“, sagt UKB-Sprecherin Angela Kijewski in Anspielung auf die US-Fernsehserie. So gebe es für die Versorgung Räume ohne Trennwände. „Das erleichtert die schnelle Verständigung und macht die Wege kürzer.“ Dies sei bei Notfällen wichtiger als die Privatsphäre der Patienten, die überdies durch einen Vorhang vor allzu neugierigen Blicken geschützt werden.
Das Unfallkrankenhaus an der Warener Straße in Marzahn, dessen Träger die Unfallversicherungen und Berufsgenossenschaften sind, leidet nicht unter Finanzsorgen wie andere Kliniken. Das liegt an den anspruchsvollen Aufgaben des UKB als Schwerbrandverletztenzentrum, in dem auch viele Brandopfer aus dem europäischen Ausland behandelt werden. Zudem ist das 550-Betten-Haus mit 1 600 Beschäftigten auf Hand- und Implantationschirurgie sowie Prothesenversorgung spezialisiert und hat darüber hin-
aus zwei große Abteilungen für Kardiologie und Neurologie. Der prominenteste Patient war wohl der italienische Formel 1-Fahrer Alessandro Zanardi, dem 2001 nach einem Rennunfall beide Beine amputiert wurden. Im UKB werden aber auch Patienten behandelt, die einen Arbeitsunfall erlitten haben. Nach der Behandlung in der Klinik werden sie im Rehabilitationszentrum des UKB wieder fit gemacht. „Der Tischler mit einem gebrochenen Arm lernt wieder tischlern“, sagt Kijewski.
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Marzahn-Hellersdorf
Wo nur Damen sich verbiegen
In Marzahn soll die erste Berliner Frauen-Turnhalle entstehen. Doch der Standort ist umstritten V ON M ECHTHILD H ENNEKE
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s gibt Frauenfitness-Studios, Ketten, die Zirkeltraining ausschließlich für Frauen anbieten, und Schwimmstunden in öffentlichen Bädern für Damen. Marzahn-Hellersdorf will seinen Bewohnerinnen ein Angebot machen, das es bisher in Berlin noch nicht gibt: eine öffentliche Turnhalle nur für Frauen. Damit „sollen primär die Frauen erreicht werden, die bisher kein Sportangebot nutzen“, sagt Bürgermeister Stefan Komoß (SPD). Frauen jeden Alters, aus allen Einkommensstufen, mit und ohne Kindern sollen die Halle nutzen können. Als Standort ist das Freizeitforum Marzahn anvisiert. Der dortige Veranstaltungsraum, wo Kultur- aber auch Sportveranstaltungen stattfinden, soll den Frauen zur Verfügung gestellt werden. Diese Wahl stößt auf Kritik. Die Linke lehnt die Umwandlung der Sporthalle im Freizeitforum ab. Das Haus solle als Familienzentrum eine weitreichende öffentliche kulturelle und sportliche Nutzung für den gesamten Bezirk ermöglichen, erklären
ROBERT KNESCHKE
Männer und Frauen machen gemeinsam Gymnastik. In der geplanten Frauenturnhalle wird es das nicht mehr geben.
die sportpolitische Sprecherin, Petra Wermke, und die gleichstellungspolitische Sprecherin, Sarah Fingarow. Der Bezirk hat eine eigene Lenkungsrunde „Modellprojekt Frauensporthalle“ ins Leben gerufen, die sich nach der Besichtigung von „neun möglicherweise geeigneten Hallen“ für die im Freizeitforum entschieden hat, erklärt Komoß. Sie sei gut und sicher erreichbar, eine Kinderbetreuung im Ob-
jekt sei möglich und zusätzliche Nutzungen in der Schwimmhalle könnten in Anspruch genommen werden. Der Landessportbund unterstützt das Vorhaben. „Wir halten eine Frauen-Turnhalle für sinnvoll, weil Frauen andere Anforderungen an Sporthallen haben“, sagt Sprecher Dietmar Bothe. Sie seien an einer guten Beleuchtung der Wege, an einer besonders sauberen Ausstattung und Anschlüssen für Haartrock-
ner interessiert. Und sie legten Wert auf einen geschützten Raum, wo keine Männerhandballgruppe sie vorm Wechsel aufs Spielfeld begutachtet. Derzeit erarbeitet Komoß eine Nutzungsvereinbarung für den Sporthallenbereich im Freizeitforum. Er sei bestrebt, auch die Interessen der gegenwärtigen Nutzer zu berücksichtigen. Eine Entscheidung sei „im laufenden Jahr“ zu erwarten.
– Informationen der Wohnungsgenossenschaft „Grüne Mitte“ Hellersdorf eG – Informationen der Wohnungsgenossenschaft „Grüne Mitte“ Hellersdorf eG –
Ein neues „Gesicht“ für unseren Siedlungshof 5 – Fassadensanierung startet im März Absoluter Schwerpunkt in diesem Jahr werden die umfangreichen Baumaßnahmen im Siedlungshof 5 sein. Es ist bislang das größte Umgestaltungsvorhaben in der „Grünen Mitte“ mit 450 Wohnungen. Aus der Fassade wachsende Pflanzen, freitragende Balkone, insgesamt 12 Aufzüge. In den leerstehenden Wohnungen erfolgt zudem eine komplette Innensanierung. Und alles soll im Jahr 2013 realisiert werden – in lediglich sechs Monaten anstatt der üblichen zwei Jahre. Bei Interesse an einer Wohnung melden Sie sich bitte in unserem Vermietungsbüro. Eine Mitgliedschaft in der Genossenschaft ist nicht unbedingt erforderlich.
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Marzahn-Hellersdorf Sizilien bittet zu Tisch
In einem Hofladen in Biesdorf bietet Birgit Rademacher Obst und Gemüse von der italienischen Insel an V ON B IRGITT E LTZEL
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atteo Loizzo ist mit Frau Natalie und Tochter Anna extra aus Wilmersdorf in die Biesdorfer Birkenallee gekommen. Im Hofladen von Birgit Rademacher wählt er Obst und Gemüse aus, er prüft sorgfältig jede Frucht – Kartoffeln aus Syrakus, Blutorangen, Tomaten und Mangold vom Fuße des Ätna. Birgit Rademacher handelt ausschließlich mit Obst und Gemüse und einigen anderen Lebensmitteln aus Sizilien. Loizzo, Fachkraft für Spezialbohrungen, ist bei einer Internetrecherche auf das kleine Geschäft gestoßen. Jede zweite Woche kauft er in Biesdorf ein, in der darauffolgenden ist dann ein Bekannter dran, ebenfalls ein Italiener. „Wir legen Wert auf gutes Essen. Dazu braucht man gute Lebensmittel. Und am Besten ist, wenn die dann auch noch aus Italien kommen“, sagt der Mittdreißiger, der seit drei Jahren in Berlin lebt. Was in Supermärkten geboten wird, genügt Loizzos Ansprüchen nicht: „Unreif gepflückt, zu wenig Geschmack, Massenware“, sagt er. Auch
auf Märkten und selbst in Bio-Läden habe er selten das gefunden, was er sucht.„Aus Italien gibt es dort meistens nur Salat“, sagt er. Vor acht Jahren hat Birgit Rademacher ihr Geschäft eröffnet, in einer früheren Laube hinter ihrem Einfamilienhaus. Damals war die Maschinenbauzeichnerin gerade arbeitslos geworden. „Eine Freundin hat nach Sizilien geheiratet und betreibt mit ihrem Mann und dessen Familie Landwirtschaft“, erzählt sie. Sie wohne in der kleinen Stadt Adrano am Ätna. Weil die Freundin bereits zwei Läden im Vogtland belieferte, hatte sich Birgit Rademacher gedacht: „Das könnte auch in Berlin laufen.“ Obwohl ihr Laden keine Laufkundschaft hat und Rademacher außer im Internet kaum wirbt, schreibt das Geschäft inzwischen schwarze Zahlen. „Mundpropaganda durch zufriedene Kunden“, sagt die 47-Jährige. Wöchentlich wird für sie in Sizilien eine Palette gepackt, die dann mit anderen Sendungen über 2 000 Kilometer per Lkw in den Fruchthof Berlin geht. Dort holt Birgit Rademacher die Kisten mit ihrem Kleintransporter ab. Das
Obst und Gemüse kommt nicht nur von der Freundin, sondern auch von anderen sizilianischen Kleinbauern. Die Lebensmittel würden nicht mit Chemie haltbar gemacht, stammten nicht aus Gewächshäusern und erhielten auch keine zusätzliche Bestrahlung, sagt Rademacher. „Und wir verkaufen auch nur Ware der Saison.“ Zurzeit gibt es zum Beispiel Blutorangen und andere Zitrusfrüchte, später kommen Aprikosen und Pfirsiche dazu. Sonnengereifte Tomaten gibt es fast das ganze Jahr über. Die Erntefrische hat ihren Preis. 250 Gramm der leicht süß schmeckenden Datteltomaten kosten 1,25 Euro, zwei Kilogramm Blutorangen 5 Euro. „Das ist teurer als im Supermarkt, aber meist billiger als im Bioladen“, sagt Birgit Rademacher. Der Geschmack mache aber den höheren Preis wett, sagt sie. Das Credo der Händlerin: „Ich biete nur das an, was mir selber schmeckt.“ BLZ/GERD ENGELSMANN
Birgit Rademacher mit frischem Salat von sizilianischen Kleinbauern.
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Marzahn-Hellersdorf
2. WoBeGe Wohnbautenund Beteiligungsgesellschaft mbH, WEG -Verwaltung u. Verkauf von Eigentumswohnungen, Häusern und Grundstücken, Makler. Tel. 030- 63 99 05-0, www.wobege.de 3. Wohnungsbaugenossenschaft “Hellersdorfer Kiez“ eG, Adele-SandrockStraße 8 /12627 Berlin, Tel.030 992 777 0, EMail: info@hellersdorfer-kiez.de, www.hellersdorfer-kiez.de 4. KLINIK „Helle Mitte“ GmbH Berlin, Zentrum für Wirbelsäulenerkrankungen, Alice-Salomon-Platz 2 12627 Berlin, Tel. 030-99 40 18 47, www.KLINIK-HELLEMITTE.de 5. Cutmann Friseur Helle Mitte, Waschen und Schneiden für 12 Euro. Färben und Strähnen ab 12 Euro, Echt-Haarverlängerung, ohne Voranmeldung. Fritz -Lang Str. 6-8, Tel.: 030 39 20 48 40, www.Cutman-Friseur.de 6. Wahlkreisbüro Petra Pau, DIE LINKE, HennyPorten-Str. 10-12, 12627 Berlin, Tel.030-99 28 93 80, www.petrapau.de 7.Wohnungsgenossenschaft „Grüne Mitte“ Hellersdorf eG, Vermietung auch sonnabends geöffnet, Neuruppiner Straße 24, 12629 Berlin, Tel.: 030 99 28 23 40, www.wohnungsgenos- senschaft.de 8. Buhlan GmbH: Der Fachbetrieb gestaltet und fertigt individuell nach den Wünschen der Kunden und nach eigenen Ideen ausgefallene
Blickfänge und Dekorationen. Alt-Hellersdorf 17, 12629 Berlin, Tel. 030-99 00 21 80 9. Sonnenklar Reisebüro, kompetentes Reiseteam für Sonnenklar TV und die gängigen Reiseveranstalter. Kostenloser Flughafentransfer bei Buchung einer Flugreise. Theaterkasse für viele Veranstaltungen in Berlin und bundesweit. Stendaler Straße 24, 12627 Berlin, www.sonnenklar- reisebuero.de/Medikur 10. Die Felix Wohnungsbaugesellschaft verwaltet rund 670 Wohnungen. Sie ermöglicht eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung ihrer Mitglieder. Wuhletalstraße 72, 12687 Berlin, Tel. 030 - 93 77 18 26; www.felix-wg.de 11. WG Wuhletal eG: 3 040 komplett modernisierte 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen, 42 im Jahr 2012 fertiggestellte, altersgerechte Wohnungen im Süden von Hellersdorf, Gästewohnungen,Begegnungsstätten für die Mitglieder. Ludwigsluster Str. 8, 12619 Berlin, Tel.: 030- 56 84 31 30; info@wg-wuhletal.de 12. Die allod verwaltet rund 5 000 Wohnungen und Gewerbeobjekte in ganz Marzahn mit einem umfangreichen Service, damit sich die Mieter gut betreut und zu Hause fühlen können. Blumberger Damm 130; 12685 Berlin, Tel.: 030-54 80 11 62; www-allod-marzahn.de 13. Gärten der Welt: neun verschiedeneThemengärten aus aller Welt. : 29. März – Okt.: 4 Euro/erm. 1,50 Euro, Nov. –März: 2 Euro/ erm. 1 Euro, Eisenacher Str. 99, 12685 Berlin, Tel. 030 -70 09 06-699, www.gaerten-derwelt.de
14. immozippel: bringt Immobilien-Verkäufer und Interessenten erfolgreich zusammen. Weizenweg 6, 12683 Berlin-Biesdorf/Nord Tel.: 030-55 15 67 03 www.immozippel.de 15. Stadtteilzentrum Hellersdorf-Süd: Angebote für Freizeit, Bewegung Kreativität, auch Beratung, für alle Generation, interkulturell. Haus Kompass: Kummerower Ring 42, 12619 Berlin, Tel. 030-56 49 74 01; www.kompass-berlin.org 16. Salzlounge Berlin: Floaten, Entspannen, gesunde Luft. Salarium mit Himalaya- und Persiensalz und einem Gradierwerk. Licht tanken im Litusorium . Heinrich-GrüberStraße 3, 12621 Berlin, Tel.: 030 -91 14 87 20 www.Salzlounge.de 17. NCC: Neue Einfamilien-, Doppelund Reihenhäuser im Theodorpark, Beratung im Info-Büro: Sa/So: 14–16.30 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung. Infoline: 0800-6 70 00 00 (kostenfrei) nccd.de/theodorpark 18. Vivantes Klinikum Hellersdorf : sechs medizinische Fachabteilungen und 374 Betten. , Rund 120 Ärzte und 220 Pflegekräfte kümmern sich mit medizinischem Können und neuester Technik um das Wohl der Patienten. Myslowitzer Straße 45, Tel. 030-13 01 70, Rettungsstelle Tel. 0301 30 17 21 12, www.vivantes.de/khde 19. Berlin-Ballons.de: ein Spezialist für Ballons, Ballongas und werbedruck, Partyartikel, Innen-, Außen- und Hochzeitsdekoration. Hultschiner Damm 34, Tel. 030-86 38 17 22, www.berlin-ballons.de
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Marzahn-Hellersdorf hat auch alte Dörfer, eine funktionierende Windmühle und internationale Gärten
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Marzahn-Hellersdorf liegt im Nordosten Berlins und grenzt an Lichtenberg, Treptow-Köpenick und an das Land Brandenburg. 20
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Die Größe des Territoriums beträgt 61,85 Quadratkilometer. Bekannt sind die großen Plattenbaugebiete in Marzahn und Hellersdorf. Zwei Drittel der Bezirksfläche nehmen jedoch die Siedlungsgebiete von Mahlsdorf, Kaulsdorf und Biesdorf ein. Der Bezirk hat rund 251 000 Einwohner. Der Ausländeranteil liegt bei 4,2 Prozent, er ist der zweitniedrigste in Berlin.
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Kaufpark Eiche: ein Center mit facettenreichem Mix aus Fachmärkten, geschäften und Gastronomie. Landsberger Chaussee 17, 16356 Eiche, Mo-Sa 6-22 Uhr, Tel.: 030-91 148 66 90, www.kaufpark-eiche.eu
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Viel mehr als nur Plattenbauten
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E M P F O H L E N E 20. Der Teppich-Mann: Bodenleger für Laminat, Teppichböden, PVC-Beläge, Kork, Sisal, Linoleum, Parkett etc., Summter Straße 77, 12623 Berlin, Tel.: 03051 06 68 04, 01728 70 78 03, mann_michael@t-online.de 21. Wollwerkstatt Nußschale: handgefärbte Schafwollgarne zum Stricken, Fasern zum Spinnen und Filzen sowie handgewebte Teppiche, geöffnet: Mi 11–19 Uhr. Alt-Biesdorf 26,Tel. 030-91 90 66 31, www.NussSchale.de 22. Biesdorf-Center am Elsterwerdaer Platz mit über 30 Geschäften und über 1 800 Parkplätzen. Ein Osterprogramm für die Kinder gibt es in der Karwoche. Weißenhöher Straße 88-108, geöffnet: Mo-Sa 9.30-20 Uhr, Tel.: 030-5 16 52 26 93 11 23. Augenoptik Hagemann: fSpezialist für Brillen, Kontaktlinsen und vergrößernde Sehhilfen sowie Augenprüfung, Fassungen und Gläser. Biesdorf Center, Tel. 030-54718340; Allee der Kosmonauten 151c, Tel. 030-54 37 66 96; Oberfeldstraße 192, Tel. 03054 37 69 20; www.augenoptik-hagemann.de 24. Heizungs Witt: Haustechnik geht. Heizungstechnik, Gastechnik, Wassertechnik, Installateur- und Heizungsbaumeister, Köpenicker Straße 103, 12683 Berlin, 030/47 01 77 14, www.heizungswitt.de 25. Bestattungen K.-H. Schlagwein, Familienunternehmen Ihres Vertrauens, Tag und Nacht erreichbar unter Tel. 030-56 49 32 24, www.bestattungen-schlagwein.de 26. nordlicht Wohnungsgenossenschaft eG, Belziger Ring 9, 12689 Berlin, Tel.: 030 / 74 74 56 00, Fax: 030 / 74 74 56 02, E-Mail: info@nordlicht-eg.de, www.nordlicht-eg.de 27. Aviva Frauenfitness: Training in toller Atmosphäre auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten.
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Mehrower Allee 34, 12687 Berlin-Marzahn, Tel. 0309 31 15 02, www. avivafrauen-fitness.de 28. gewobe, ein Tochterunternehmen der degewo, kompetenter, vielseitiger Immobiliendienstleister für An- und Verkauf, effiziente Wohneigentums- u. Fremdverwaltung, Messdienstleistungen, Tel. 030-264859112, www.gewobe.de 29. Saturn im Eastgate, moderner Elektrofachmarkt mit mehr als 250 000 Artikeln: Elektrogroßgerät, Computer, Tablet PC, neueste TV-Produkte, Fotoartikel, CD, DVD etc. Marzahner Promenade 1A, 12679 Berlin, Tel.: 030- 91 14 50, www.saturn.de 30. Marzahner Promenade: „Marzahn bewegt“ ist im Mai Thema für Sport, Spiele und Superangebote. Mit dem „AktivPass“ kann man bei Kultur, Bummeln und Bewegung Punkte sammeln. Start: 3. bis 5. Mai mit einem verkaufsoffenem Sonntag. Termine und Teilnahmemöglichkeiten ab 8. April unter www. marzahnerpromenade.de 31. horizont Wohnungsgenossenschaft eG, Märkische Allee 66, 12681 Berlin, Tel.: 030 -3 19 85 53 00, info@horizont-eg.de, www.horizont-eg.de 32. Die Wohnungsbaugenossenschaft DPF eG bietet 5 000 Mitgliedern zeitgemäßen, günstigen, sozial verantwortbaren Wohnraum und umfangreichen Service. Tel. 030-5 15 55-0 www.DPFonline.de 33. WG Friedenshort eG: Schöner wohnen kann sich lohnen! Für Alt und Jung, preiswerte und sanierte Wohnungen in grüner Umgebung, Murtzaner Ring 43, 12681 Berlin, Tel. 03054 70 27 10 34. Autokreisel Olbrich & Söhne hat sich als traditionsreiches Familienunternehmen und als Renaultund Dacia-Vertragshändler in Berlin einen Namen gemacht. Tel. 030-54 98 90-0, www.renault-olbrich.de
35. DOBA V&S GmbH: Partner für Gewerbeimmobilien. Allee der Kosmonauten 31, 12681 Berlin, Tel. 0 30 - 54 98 89 12, schulze_b@doba-vs.de 36. Lady Fitness: seit 15 Jahren in der Springpfuhlpassage am Helene Weigel Platz. Faire Preise, keine versteckten Kosten, keine Servicepauschalen. Einfach gut trainieren! Inklusive Betreuung! Tel.030 – 5 41 00 00, www.ladyfitness-berlin.de 37. Hans-Werner-HenzeMusikschule: Unterrichtsangebote in über 40 Instrumentalfächern und Gesang, je nach Interesse, Begabung und Alter (ab sechs Monate bis 99 Jahre). Anmeldungen in der Schulverwaltung Maratstr. 12, Di 1417 Uhr, Do. 10-12 Uhr oder über www.marzahn-hellersdorf-musikschule.de, Tel. 030-9 02 93-5752/5751 38. Dr. Herrmann Gruppe, Touristik, Reisen, Fahrschulen, Omnibusse, Eventsevice, Personaldienstleistungen, Bus- und LKWWerkstatt, Linienverkehr, Alt-Friedrichsfelde 63 B, 12683 Berlin, Tel.: 0800-5627004, www. dr-herrmann-gruppe. com 39. Das Autohaus BlauWeiss Autohandelgesellschaft GmbH hat als Autowerkstatt und ChevroletHändler viele Kunden aus Marzahn-Hellerdorf und ist über die Landsberger Allee gut erreichbar. Angeboten werden auch Nissan-Service und BOSCH Car Service. Siegfriedstraße 80, Tel. 030-558 83 16 www.autohaus-blau-weiss.de 40. Im Teppichwaschcenter Berlin befassen sich erfahrene Spezialisten mit der Reinigung und Reparatur von Orientteppichen. Wormser Str. 6, 10789 Berlin, Tel. 030-89614360, www.teppichwaschcenter-berlin.de 41. Sachsenküchen: Landsberger Allee 124, Ecke Karl-Lade-Straße, Tel. 030-98 19 62 85 , www. sachsenkuechen-berlin.de
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Berliner Zeitung · Nummer 69 · Freitag, 22. März 2013
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Marzahn-Hellersdorf
2. WoBeGe Wohnbautenund Beteiligungsgesellschaft mbH, WEG -Verwaltung u. Verkauf von Eigentumswohnungen, Häusern und Grundstücken, Makler. Tel. 030- 63 99 05-0, www.wobege.de 3. Wohnungsbaugenossenschaft “Hellersdorfer Kiez“ eG, Adele-SandrockStraße 8 /12627 Berlin, Tel.030 992 777 0, EMail: info@hellersdorfer-kiez.de, www.hellersdorfer-kiez.de 4. KLINIK „Helle Mitte“ GmbH Berlin, Zentrum für Wirbelsäulenerkrankungen, Alice-Salomon-Platz 2 12627 Berlin, Tel. 030-99 40 18 47, www.KLINIK-HELLEMITTE.de 5. Cutmann Friseur Helle Mitte, Waschen und Schneiden für 12 Euro. Färben und Strähnen ab 12 Euro, Echt-Haarverlängerung, ohne Voranmeldung. Fritz -Lang Str. 6-8, Tel.: 030 39 20 48 40, www.Cutman-Friseur.de 6. Wahlkreisbüro Petra Pau, DIE LINKE, HennyPorten-Str. 10-12, 12627 Berlin, Tel.030-99 28 93 80, www.petrapau.de 7.Wohnungsgenossenschaft „Grüne Mitte“ Hellersdorf eG, Vermietung auch sonnabends geöffnet, Neuruppiner Straße 24, 12629 Berlin, Tel.: 030 99 28 23 40, www.wohnungsgenos- senschaft.de 8. Buhlan GmbH: Der Fachbetrieb gestaltet und fertigt individuell nach den Wünschen der Kunden und nach eigenen Ideen ausgefallene
Blickfänge und Dekorationen. Alt-Hellersdorf 17, 12629 Berlin, Tel. 030-99 00 21 80 9. Sonnenklar Reisebüro, kompetentes Reiseteam für Sonnenklar TV und die gängigen Reiseveranstalter. Kostenloser Flughafentransfer bei Buchung einer Flugreise. Theaterkasse für viele Veranstaltungen in Berlin und bundesweit. Stendaler Straße 24, 12627 Berlin, www.sonnenklar- reisebuero.de/Medikur 10. Die Felix Wohnungsbaugesellschaft verwaltet rund 670 Wohnungen. Sie ermöglicht eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung ihrer Mitglieder. Wuhletalstraße 72, 12687 Berlin, Tel. 030 - 93 77 18 26; www.felix-wg.de 11. WG Wuhletal eG: 3 040 komplett modernisierte 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen, 42 im Jahr 2012 fertiggestellte, altersgerechte Wohnungen im Süden von Hellersdorf, Gästewohnungen,Begegnungsstätten für die Mitglieder. Ludwigsluster Str. 8, 12619 Berlin, Tel.: 030- 56 84 31 30; info@wg-wuhletal.de 12. Die allod verwaltet rund 5 000 Wohnungen und Gewerbeobjekte in ganz Marzahn mit einem umfangreichen Service, damit sich die Mieter gut betreut und zu Hause fühlen können. Blumberger Damm 130; 12685 Berlin, Tel.: 030-54 80 11 62; www-allod-marzahn.de 13. Gärten der Welt: neun verschiedeneThemengärten aus aller Welt. : 29. März – Okt.: 4 Euro/erm. 1,50 Euro, Nov. –März: 2 Euro/ erm. 1 Euro, Eisenacher Str. 99, 12685 Berlin, Tel. 030 -70 09 06-699, www.gaerten-derwelt.de
14. immozippel: bringt Immobilien-Verkäufer und Interessenten erfolgreich zusammen. Weizenweg 6, 12683 Berlin-Biesdorf/Nord Tel.: 030-55 15 67 03 www.immozippel.de 15. Stadtteilzentrum Hellersdorf-Süd: Angebote für Freizeit, Bewegung Kreativität, auch Beratung, für alle Generation, interkulturell. Haus Kompass: Kummerower Ring 42, 12619 Berlin, Tel. 030-56 49 74 01; www.kompass-berlin.org 16. Salzlounge Berlin: Floaten, Entspannen, gesunde Luft. Salarium mit Himalaya- und Persiensalz und einem Gradierwerk. Licht tanken im Litusorium . Heinrich-GrüberStraße 3, 12621 Berlin, Tel.: 030 -91 14 87 20 www.Salzlounge.de 17. NCC: Neue Einfamilien-, Doppelund Reihenhäuser im Theodorpark, Beratung im Info-Büro: Sa/So: 14–16.30 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung. Infoline: 0800-6 70 00 00 (kostenfrei) nccd.de/theodorpark 18. Vivantes Klinikum Hellersdorf : sechs medizinische Fachabteilungen und 374 Betten. , Rund 120 Ärzte und 220 Pflegekräfte kümmern sich mit medizinischem Können und neuester Technik um das Wohl der Patienten. Myslowitzer Straße 45, Tel. 030-13 01 70, Rettungsstelle Tel. 0301 30 17 21 12, www.vivantes.de/khde 19. Berlin-Ballons.de: ein Spezialist für Ballons, Ballongas und werbedruck, Partyartikel, Innen-, Außen- und Hochzeitsdekoration. Hultschiner Damm 34, Tel. 030-86 38 17 22, www.berlin-ballons.de
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Die Größe des Territoriums beträgt 61,85 Quadratkilometer. Bekannt sind die großen Plattenbaugebiete in Marzahn und Hellersdorf. Zwei Drittel der Bezirksfläche nehmen jedoch die Siedlungsgebiete von Mahlsdorf, Kaulsdorf und Biesdorf ein. Der Bezirk hat rund 251 000 Einwohner. Der Ausländeranteil liegt bei 4,2 Prozent, er ist der zweitniedrigste in Berlin.
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Kaufpark Eiche: ein Center mit facettenreichem Mix aus Fachmärkten, geschäften und Gastronomie. Landsberger Chaussee 17, 16356 Eiche, Mo-Sa 6-22 Uhr, Tel.: 030-91 148 66 90, www.kaufpark-eiche.eu
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ie Vorstellung, dass hier einmal Berlins größter Industriepark stehen wird, erfordert noch viel Phantasie. Überall auf der riesigen, 90 Hektar großen Baustelle sind Bagger zu sehen, wie sie im sandigen Erdboden wühlen oder die Fundamente alter Gebäudeteile in Stücke meißeln. Hier, nördlich der Bitterfelder Straße in Marzahn, wo früher einmal ein Klärwerk stand, soll der Cleantech Business Park entstehen. Ein Industrieareal ausschließlich für Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien. Anders als beim Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof, wo der Fokus auf Forschung liegt, wird die Fläche an der Bitterfelder Straße für die industrielle Produktion reserviert. Es soll eine Kernzone für die Errichtung sogenannter Störfallanlagen geben. Das bedeutet: Fast alle industriellen Prozesse werden dort erlaubt sein. Geworben wird um Windrad-Hersteller, Solarfirmen, Spezialisten für innovative Mobilitätskonzepte und Biomasseaufarbeitung sowie Unternehmen, die zur technologischen Peripherie gehören. Erschließung bis Anfang 2015 Der Bezirk entwickelt den Cleantech Business Park gemeinsam mit den Berliner Wasserbetrieben. Beiden gehört je etwa die Hälfte der Fläche. Der Industriepark wird Teil von Berlin eastside sein, dem mit 1 200 Hektar größten Gewerbegebiet der Hauptstadt. Schon etwa 2 500 Firmen aus verschiedenen Branchen sind dort ansässig. Derzeit wird das Areal freigemacht. Neben dem Abriss alter Gebäude müssen Straßen gebaut, Rohrleitungen verlegt und Stromanschlüsse geschaffen werden. Bis Anfang 2015 soll dieser erste Schritt abgeschlossen sein. Dann kommt der schwierigste Part: die Ansiedlung von Firmen. „Im Moment laufen viele Gespräche“, sagt Christian Gräff (CDU), Wirtschaftsstadtrat von Marzahn-Hellersdorf. Es gebe zahlreiche Interessenten. Dazu sollen etwa der Technologiekonzern Linde und der Akkuspezialist BAE Batterien GmbH
zählen. „Wir verhandeln auch mit einem Unternehmen aus der Wiederaufbereitung von Kunststoffprodukten“, sagt Gräff. Es gehe dabei um eine große Ansiedlung auf insgesamt 20 Hektar. Der Bezirk erhofft sich mit dem Cleantech Business Park, der zentraler Baustein des „Masterplans Industriestadt Berlin 2010-2020“ des Senats ist, eine erhebliche Aufwertung. Bis zu 3 000 Arbeitsplätze, sagt Gräff, könnten geschaffen werden. „Es gibt in Berlin einfach nicht genug Industrieflächen“, sagt der Stadtrat. Voll des Lobes ist auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin. „Wenn das Projekt Erfolg hat, ist Berlin einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer Hauptstadt der Green Economy gegangen“, sagt Henrik Vagt, Bereichsleiter Umwelt und Energie bei der IHK. Mit über 75 000 Beschäftigten sei die Branche schon heute ein wirtschaftliches Schwergewicht in der Stadt. Bis alle Flächen bebaut sind, wird aber noch einige Zeit vergehen. Gräff rechnet mit dem Jahr 2030. Die Langfristigkeit des Vorhabens ist in einigen Fällen auch ein Problem. „Viele wollen lieber heute als morgen anfangen zu bauen“, sagt der Stadtrat. Verkauft werden dürften die Grundstücke aber erst, wenn die Erschließung fertig ist. Deshalb will der Stadtrat Tempo machen. Vor allem in puncto Standort hat das Marzahner Areal viele Pluspunkte. Sobald der Ausbau der Tangentialverbindung Ost fertig ist, wird der Flughafen BER von dort aus in 20 Minuten erreichbar sein. Ähnlich weit entfernt ist der Alexanderplatz. Mehrere S-Bahnhöfe – unter anderem Gehrenseestraße – sind zu Fuß erreichbar. Und der Berliner Ring ist auch nur wenige Kilometer entfernt. Eine geradezu optimale Anbindung für städtische Verhältnisse. Der 42 Millionen Euro teure Bau des Industrieparks wird zu rund 90 Prozent aus Mitteln des Bundes, des Landes und der EU finanziert. Der Bezirk steuert die restlichen zehn Prozent bei.Weil es um das Thema erneuerbare Energien geht, stehen für die Unternehmen im Falle einer Ansiedlung ebenfalls Fördermittel in Aussicht.
BERLINER ZEITUNG/SEBASTIAN HÖHN
Arbeiter sorgen derzeit für die Baufreiheit auf dem 90 Hektar großen Gelände.
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Das Marzahner Platsch ist nur für Kinder zugelassen, das könnte sich ändern.
Schwimmbecken statt Plansche Der Bezirk soll nun auch ein Sommerbad bekommen V ON C LAUDIA F UCHS
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er im Sommer in Marzahn-Hellersdorf baden gehen will, hat ein Problem: Ein richtiges Bad unter freiem Himmel gibt es nicht. Das frühere Freibad am Wernersee in Mahlsdorf ist seit mehr als zehn Jahren zu, das Kinderbad Platsch im Bürgerpark in Marzahn ist nichts für Erwachsene und die einzigen wilden Badestellen an den Kaulsdorfer Seen liegen mitten im Trinkwasserschutzgebiet – sie sind nicht legal.
„WIR SIND DER EINZIGE BEZIRK OHNE SOMMERBAD.“ Stefan Komoß, Bürgermeister
Seit geraumer Zeit arbeitet der Bezirk deshalb an einer Lösung des Problems. Seine Idee: Das Gelände des alten Wernerbades wird verkauft und aus den Einnahmen das Kinderbad Platsch so erweitert, dass dort auch Erwachsene schwimmen können. Derzeit verfügt das Bad nur über ein Kinderplanschbecken und eine Grotte. Die Umsetzung scheint sogar machbar zu sein, theoretisch zumindest. „Wir lassen demnächst eine Machbarkeitsstudie erstellen, ob sich das auch rechnet“, sagt Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD). Das Areal des früheren Wernerbades habe zwei Eigentümer: den Bezirk und die landeseigenen Berliner Bäderbetriebe (BBB). Einem Verkauf habe die Geschäftsführung der BBB bereits zugestimmt. Ein potenzieller Investor wolle auf den beiden Grundstücken ein
Wohnprojekt für Demenzkranke errichten. Nötig sei ein neues Bad für Erwachsene auf jeden Fall. „Wir sind der einzige Bezirk ohne ein Sommerbad.“ Wie das Kinderbad Platsch erwachsenentauglich gemacht werden soll, steht noch nicht fest. „Ich bin da leidenschaftslos“, sagt Bürgermeister Komoß. Was möglich sei, solle die Studie untersuchen. Er hoffe zumindest, dass der Wechsel in der Führungsetage der Bäderbetriebe keine Auswirkungen auf die Pläne habe. Im Mai bekommen die BBB zwei neue Geschäftsführer. Bäder-Unternehmenssprecher Matthias Oloew erklärte, eigentlich wäre es den Bäderbetrieben lieber gewesen, wenn im Bezirk ein kombiniertes Innen- und Außenbecken entstünde, zum Beispiel am Helene-Weigel-Platz. Die Schwimmhalle dort durch ein Außenbecken zu ergänzen und somit ein Schwimmbad zu schaffen, das ganzjährig betrieben werden könne, wäre für die Bäderbetriebe lukrativer gewesen als ein Ausbau des Kinderbades. Deshalb müsse man genau schauen, ob die Neuausrichtung auf Erwachsene auch ein Mehr an Einnahmen bedeute. Die Ausgaben würden auf jeden Fall steigen. „Ein Bad für Erwachsene muss länger geöffnet sein, das braucht mehr Personal.“ Letztlich aber obliege die Entscheidung dem BBB-Aufsichtsrat. Klar sei auch: Eine Erweiterung der Bäderlandschaft könne nur kostenneutral sein. Bezirksbürgermeister Komoß bedauert, dass das alte Bad am Wernersee aufgegeben wurde. „Das war das älteste Bad in Berlin“, sagt er. Allerdings habe es sich dabei um einen Teich gehandelt, der mitten in einer Einfamilienhaussiedlung lag und keinen Platz für Parkplätze hatte. „Das hat keine der heutigen Anforderungen an ein Bad erfüllt.“
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Marzahn-Hellersdorf
BERLINER ZEITUNG/GERD ENGELSMANN
Der Hellen Mitte fehlen die Kunden. Das Zentrum rund um das Rathaus ist derzeit im Umbruch.
Schatten über
Das Einkaufszentrum am U-Bahnhof Hellersdorf kränkelt V ON M ATHIAS R AABE
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in neuer Stadtbezirk braucht auch ein Zentrum. Das war Ende der 80er Jahre auch den DDR-Verantwortlichen klar. Und so planten sie für den neuen Plattenbaubezirk Hellersdorf eine eigene neue City. Westlich des U-Bahnhofes Hellersdorf sollte die liegen, und an den Planungen wurde auch nach dem Ende der DDR festgehalten. Umgerechnet 1,1 Milliarden Euro flossen in das Großprojekt. Auf der Brache rund um den U-Bahnhof wurden 800 Wohnungen, 180 Geschäfte und andere Einrichtungen wie Arztpraxen, Gaststätten und Kultureinrichtungen errichtet. Und auch der Bürgermeister des neuen Be-
„ALS REINES KAUFCENTER FUNKTIONIERT DIE HELLE MITTE NICHT MEHR.“ STADTRAT CHRISTIAN GRÄFF
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zirkes hat in der „Hellen Mitte“ –so der Name des Zentrums – seinen Sitz. Um die Helle Mitte auch mit jungen Leuten zu beleben, wurde die Alice-SalomonFachhochschule für Sozialpädagogik von Schöneberg in den äußersten Osten verlagert. Und bei so viel ambitionierten Plänen ließen sich natürlich auch die großen Konsumketten in der Hellen Mitte nieder; der Textilhändler C & A beispielsweise und die Elektronik-Kette Saturn. Der Kinobetreiber Cinestar baute in der Hellen Mitte sogar das größte Kino der Hauptstadt – mit zwölf Sälen. Denn Einwohner gibt es in der großen Plattenbausiedlung genug, 250 000 sind es derzeit – seit der Fusion mit dem Nachbarbezirk Marzahn.
Trotzdem floriert die „Helle Mitte“ nicht. C & A hat sich aus Hellersdorf verabschiedet, auch der ElektronikRiese Saturn ist wieder gegangen. Die leeren Flächen der beiden Hauptmieter haben die Center-Manager geschickt hinter farbigen Sperrholzwänden verschwinden lassen. Der Leerstand hat natürlich Auswirkungen. „Wir haben seitdem Umsatzrückgang“, sagt Ines Mechelke vom Süßwarenladen unter dem früheren Saturn. In der letzten Zeit hätten sich immer mehr Billiganbieter in der Hellen Mitte angesiedelt, hochwertige Läden, die zum Einkaufen einladen, gäbe es nicht mehr, sagt sie. Allein der Blick auf die Ladennamen gibt ihr recht. „Mäc Geiz,
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Marzahn-Hellersdorf
BERLINER ZEITUNG/GERD ENGELSMANN
Klettern in früheren Kinosälen. Im Kino Cinestar hat das Bergwerk aufgemacht.
der Hellen Mitte
und sucht nach zusätzlichen Nutzungsmöglichkeiten NP Niedrig-Preis – so oder ähnlich heißt hier mittlerweile jeder zweite Laden. Das Wohngebiet rund um den Bürgermeistersitz ist ein Problemgebiet. Hier gibt es Kinderarmut, die Arbeitslosigkeit liegt über dem Durchschnitt. Bei einer Untersuchung im Jahr 2009 rangierte das Areal um die Helle Mitte was die Sozialindikatoren betrifft auf dem letzten Platz von 434 untersuchten Stadtgebieten. Das haben auch die Betreiber des Großkinos an der Stendaler Straße zu spüren bekommen. Sie haben sich inzwischen wegen fehlender Besucher von fünf ihrer zwölf Kinosäle verabschiedet. Aber die stehen nicht leer. Im Gegenteil: Dort hat inzwischen das
„DAS BERGWERK IST EIN GUTES BEISPIEL.“ STADTRAT CHRISTIAN GRÄFF
Bergwerk aufgemacht – laut Eigenwerbung Europas größter Indoor-Hochseilgarten. Und der Laden läuft. Mehr als 15 000 Besucher sind seit der Eröffnung im September vergangenen Jahres gekommen. Dabei sind die Eintrittspreise für die Klettertouren durch die fünf Kinosäle nicht gerade billig. Bis zu 22 Euro sind pro Person zu zahlen. Aber die Kletterwilligen kommen eben nicht nur aus Hellersdorf, sondern aus ganz Brandenburg und sogar auch aus Sachsen, sagen die Betreiber. In dieser Form sieht auch Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff (CDU) für die Helle Mitte eine Zukunft. „Als reines Einkaufszentrum wird sie wohl künftig nicht mehr funktionieren“,
sagt er. Wobei es durchaus Interessenten für die leeren Handelsflächen gibt. „Wir sind derzeit mit einem großen Einzelhändler im Gespräch, der sich für das frühere C & A-Areal interessiert“, sagt Gräff. Aber Einkaufszentren gibt es inzwischen – anders als in den 90er-Jahren – in der Stadt reichlich. Erinnert sei nur an das riesige East Gate in Marzahn oder das Center am S-Bahnhof Köpenick . „Berlin liegt, was die Kaufkraft betrifft, aber unter dem Bundesdurchschnitt“, sagt Stadtrat Gräff. Trotzdem sieht der Politiker Wachstumschancen für den Bezirk. Denn allein die „Gärten der Welt“ in Marzahn locken inzwischen jedes Jahr 750 000 Besucher an.
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Marzahn-Hellersdorf
Live aus dem Freizeitforum
Seit über zwei Jahren überträgt das Bezirksparlament seine Sitzungen im Internet. Das ist bisher einzigartig in Berlin schwenks im Saal. Man will ausschließen, dass womöglich peinliche Videos im Netz auftauchen. Für die Übertragung braucht es nur einen Laptop und eine Webcam, den Ton gibt es vom Freizeitforum. Der Stream-Anbieter wurde mittlerweile gewechselt, weil der im Gegenzug für kostenlose Nutzung nervende Werbung brachte. Jetzt wird auf das Angebot eines Vereins zurückgegriffen, der pro Minute Sendezeit und Zuschauer abrechnet. „Da kommen etwa 30 Euro im Jahr zusammen“, sagt Tielebein. Die Zuschauergemeinde ist noch nicht groß.
V ON B IRGITT E LTZEL
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itzige Reden zur umstrittenen Frauenturnhalle, Proteste gegen eine Schnellstraße oder Debatten zum Haushalt – wenn das Bezirksparlament von Marzahn-Hellersdorf tagt, kann das die ganze Welt erleben. Denn die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) strahlt als einzige in Berlin ihre Sitzungen im World Wide Web aus. Das erste Mal auf Sendung ging das BVVFernsehen im Oktober 2010. Seitdem müssen Bürger, die die Sitzungen live verfolgen wollen, nicht mehr ins Freizeitforum Marzahn kommen. Sie können es sich auf ihrer Couch bequem machen und den Computer oder das Smartphone anschalten – per Livestream sind sie dabei.
Angebot soll ausgebaut werden Dennoch soll das Angebot ausgebaut werden. Dafür wurde eine Arbeitsgruppe bei BVV-Vorsteherin Kathrin Bernikas (CDU) eingerichtet. Künftig sollen auch Tonprotokolle aus den Ausschüssen ins Netz gestellt werden. „Und wir diskutieren, ob die BVV-Sitzungen nicht nur übertragen, sondern auch aufgezeichnet werden“ sagt Tielebein. Dazu müssten aber noch viele, auch rechtliche Fragen geklärt werden.
Keine Schwenks in den Saal „Zuerst haben sich nicht alle filmen lassen“, sagt Bjoern Tielebein (Linke). Der 29-jährige Student, inzwischen Fraktionsvorsitzender seiner Partei, gehört zu den Initiatoren des Projekts. Er sagt, dass nun aber das gesamte Bezirksamtskollegium und die allermeisten Parlamentarier ihre Einwilligung gegeben haben. Gezeigt werden nur die Redner, es gibt keine Kamera-
GUDATH
Sozialstadträtin Dagmar Pohle (Linke) am Mikrofon. Zu den monatlichen BVVTagungen gibt es einen Livestream, per Internet können die Reden verfolgt werden.
BVV-Fernsehen: www.bvvlive.de
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Die diesjährige Saison auf der Parkbühne Biesdorf beginnt am 11. Mai mit dem Blütenfest
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Die argentinische Folk-Metal-Band Skiltron tritt am 19. Juli in Biesdorf auf. Die Musiker sehen zwar nicht so aus, aber sie bringen sogar einen Dudelsack zum Einsatz. V ON B IRGITT E LTZEL
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inen langen Sommer ohne viel Regen wünscht sich Fred Schöner. Für den 53-Jährigen ist gutes Wetter geschäftsfördernd. Denn mit der gemeinnützigen derArt GmbH betreibt Schöner die Parkbühne Biesdorf. Und für den Erfolg eines Open-Air-Betriebs ist das Wetter nun einmal ein entscheidender Faktor. „Im vergangenen Jahr hatten wir bis Juli schlechtes Wetter mit Kälte und Regen“, sagt er. Trotzdem seien zu den insgesamt 29 Veranstaltungen im
Schnitt mehr als 300 Besucher gekommen, nur das Sommerkino lief nicht so besonders. „Wir haben rund 8 200 Besucher gehabt und erstmals eine schwarze Null geschrieben“, sagt Schöner. In diesem Jahr will die derArt wenigstens das erreichen, vielleicht sogar einen kleinen Gewinn. Im Jahr 2005 hatte die kleine GmbH mit nur zwei Festangestellten, sie betreibt auch die Jugendkunstschule und das Kino „Kiste“ in Hellersdorf, die Freilichtbühne übernommen. Der Bezirk wollte diese schließen, weil er kein Geld hatte. Die 3 000 Plätze umfas-
sende Parkbühne wurde dann verkleinert – nun gibt es 800 Plätze. „Das ist völlig ausreichend“, sagt Schöner. Dem Bezirk muss er nur die Hälfte der Betriebskosten zahlen und keine Pacht – gewissermaßen ein Dankeschön für die Rettung der Kulturstätte. Deren Gäste kommen nicht nur aus dem Bezirk, sondern auch aus anderen Gegenden Berlins. Nicht nur, weil die Freilichtbühne im Schlosspark so schön gelegen ist. Die Preise für Konzerte sind mit durchschnittlich 11 bis 12 Euro im Vorverkauf und 16 bis 16 Euro an der Abendkasse auch ziemlich günstig.
Noch ist Schöner dabei, das Programm für die diesjährige Saison zusammenzustellen. Veranstaltungen werden von Mai bis September an acht Freitagen, acht Sonnabenden und vier Sonntagen stattfinden. Einige Höhepunkte stehen bereits fest. Zum Auftakt wird es am 11./12. Mai beim Biesdorfer Blütenfest eine Rock-Party geben und auch das Sängerfest des Bezirks mit verschiedenen Chören. Am 19. Juli spielt die argentinische Band Skiltron Dudelsack-Metal. „Der Münzer“, ehemaliger Gitarrist von In Extremo, tritt dabei ebenfalls auf.
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Bezirksmuseum: Wie wurde, was MarzahnHellersdorf heute ist? Antworten liefert das Bezirksmuseum, das sich unter anderem in der früheren Dorfschule befindet. Am 24. März beginnt dort die Ausstellung „Marzahn-Hellersdorf 1933 bis 1945“. Alt-Marzahn 51 und 55, Mo–Fr 10-17, So 11-17 Uhr.
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Die 1871 erbaute Dorfkirche in Alt-Marzahn wird seit den 1970er-Jahren von Wohnhäusern
Ein Dorf unter Alt-Marzahn ist der Ruhepol zwischen den Neubaublöcken. V ON S EBASTIAN H ÖHN
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m Anfang war der Alte Fritz, jedenfalls für Brigitte Winkelmann. Als der Preußenkönig vor etwa 250 Jahren Bauernfamilien aus der Pfalz in dem märkischen Angerdorf Marzahn ansiedeln ließ, da waren höchstwahrscheinlich auch ihre Vorfahren darunter. Sie galten als fleißig, und der König brauchte Siedler in der Mark. „Ich lebe in fünfter Generation hier“, sagt die 78Jährige und schaut durch das Küchenfenster in den kleinen Hof ihres etwa 150 Jahre alten Bauernhauses. Brigitte Winkelmann und ihr Mann Helmut zählen zu den ältesten Bewohnern im historischen Marzahner Dorfkern zwischen Landsberger Allee und Allee der Kosmonauten. Der Ort ist mehr als 700 Jahre alt. Mit kurzer Unterbrechung wohnt Brigitte Winkelmann seit ihrer Geburt 1935 in dem Haus, das früher ihren Eltern gehörte. Anderswo zu leben, das kann sie sich nicht vorstellen. „Es ist sehr schön hier, so ruhig und grün“, sagt sie. Die Plattenbauten, die seit 1974 rings um AltMarzahn in den Himmel ragen, stören sie nicht. Vor allem ist sie froh, dass in den 70er Jahren die Landsberger Allee als Umgehungsstraße angelegt wurde. „Davor ging der ganze Verkehr hier durch das Dorf“, sagt sie. Und doch war es der Bau der bis zu 17-stöckigen Hochhäuser östlich der Allee der Kosmonauten, durch den Brigitte Winkelmann und ihre Familie einen großen Teil ihrer Ackerflächen verloren. „Uns wurden 50 Pfennig pro Quadratmeter gezahlt“, sagt Winkel-
BERLINER ZEITUNG/SEBASTIAN HÖHN
Kaum einer lebt länger in dem alten Dorfkern: Brigitte und Helmut Winkelmann.
mann. Bis sämtliche Marzahner Ländereien 1960 in den Genossenschaften aufgingen, hatte ihre Familie immerhin zwölf Hektar, auf denen sie vor allem Gemüse anbauten. Schon in Winkelmanns Kindheit war das Wahrzeichen Alt-Marzahns eine hölzerne Bockwindmühle. Das ist auch heute noch so. Wer von Osten über die Landberger Allee nach Berlin hinein fährt, wird als erstes von den vier Holzflügeln begrüßt, die sich zwischen den Hochhausriegeln auf einem kleinen Hügel drehen. „Beim Bau der Hochhäuser hat man immerhin darauf geachtet, dass die Fassaden der Mühle nicht den Wind stehlen“, sagt Jürgen Wolf, der als gelernter Müller und Tischler die Mühle im Auftrag des Bezirks und eines Vereins betreibt. Der 49-Jährige repariert gerade einen Frostschaden in seiner Mühle, die ansonsten voll funktionstüchtig ist. Der Ausfall schadet ihm nicht. „Heute ist ohnehin kein Wind“, sagt er. Eine halbe
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T I P P S Kultur-Gut: Am westlichen Dorfrand gibt es regelmäßig Veranstaltungen. Am kommenden Sonntag stehen um 16 Uhr Zilles „Hurengespräche“ auf dem Programm. Eintritt 6 Euro. Für Kinder ist der Tierhof an der Mühle interessant. Er hat im Winter wochentags 10-16 Uhr geöffnet, am Wochenende 10-15 Uhr.
Dorfkirche: Das evangelische Gotteshaus wurde 1871 im neogotischen Stil aus Backstein errichtet. Sein Vorgänger, eine Kirche aus dem Mittelalter, musste 1874 abgerissen werden. Ein Besuch lohnt sich allemal – zum Beispiel anlässlich des Orgelkonzerts am kommenden Sonntag um 16 Uhr.
BERLINER ZEITUNG/SEBASTIAN HÖHN
überragt. Sie wurde nach Plänen des Schinkel-Schülers Friedrich August Stüler errichtet.
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Hochhäusern Der alte Ortskern hat sogar eine Windmühle Tonne Roggen wartet allerdings schon darauf, ins Mahlwerk gestreut zu werden. Das Mehl geht seit Jahren an eine Vollkornbäckerei in der Tempelhofer Ufa-Fabrik. Jürgen Wolf ist seit 1993 hier, als die heutige Windmühle neu erbaut wurde. Die Vorgängerin, eine von vier Windmühlen in Marzahn seit 1815, wurde 1978 abgerissen. Wolf, der an den Wochentagen und ab April auch sonntags Führungen anbietet, stammt nach eigenen Angaben aus einer 500 Jahre alten sächsischen Müllerfamilie. Der Mann brennt regelrecht für seine Mühle, er hat hier seinen Traumjob gefunden. Seit 1997 kann man zwischen Mahlwerk und Mehlbalken sogar heiraten. „Es war das erste Mühlenstandesamt in Berlin und Brandenburg“, sagt Wolf. Die Trauung findet nach einem historischen Ritus statt – am Ende lässt Wolf die frisch Vermählten das Korn selbst mahlen. In Alt-Marzahn, wo nach der Wende viele Häuser saniert wurden, gibt es noch immer so etwas wie ein Dorfleben. Anders als in vielen der großen Wohnblöcke kennt hier jeder jeden. Man grüßt sich auf der Straße, fragt nach den Kindern. Rund um die alte Dorfkirche gibt es ein paar kleine Cafés und Gaststätten, einen Buchladen, das Bezirksmuseum – untergebracht in der früheren Dorfschule –, einen Goldschmied. Und auch das Kulturelle wird lebendig gehalten. Ganz vorn dabei ist immer das Kultur-Gut, ein altes Gehöft, betrieben vom Verein Agrarbörse. Dort werden heute Ausstellungen und Jazz-Konzerte organisiert, es gibt Bas-
tel- und Handarbeitsgruppen, man kann kostenlos Bücher ausleihen – oder sich einfach nur zum Skat treffen. Jeden Donnerstagvormittag zieht das Kartenspiel Jörg Strohschein, Helga Rasch und eine Freundin in das KulturGut. „Wir sind übrig geblieben, früher waren wir mal mehr“, sagt der 70-jährige Strohschein, der in Marzahn-West wohnt. Leider würden sich die jungen Leute weder für Skat noch für das Kulturelle im Dorf interessieren. „Wir halten hier etwas am Leben“, sagt er. Die Keramikscheune „Schamottchen“, eröffnet im September vergangenen Jahres, gehört ebenfalls zum Kultur-Gut. Hier fertigen die Mitarbeiterinnen neben Krügen und Bechern derzeit auch bunten Osterschmuck, der im eigenen Laden angeboten wird. Interessierte können hier auch an Workshops zum Beispiel zu bestimmten Brenntechniken teilnehmen. Wie sehr Alt-Marzahn auch im Schatten der Hochhäuser Dorf geblieben ist, hört und riecht man, wenn man den Mühlenhügel herunterläuft. Strohgeruch liegt in der Nase, das Blöken von Schafen und Schnattern von Gänsen ist zu hören. Hier befindet sich der Tierhof Alt-Marzahn, der letzte noch betriebene Bauernhof. 50 000 Besucher kommen jedes Jahr hierher, dazu etwa 300 Schulklassen im Rahmen von Unterrichtsprojekten. Der Hof versteht sich als Bildungsstätte. Schüler lernen hier, wie ein landwirtschaftlicher Betrieb funktioniert. Und sie dürfen die Tiere auch mal anfassen – keine Selbstverständlichkeit für die Kinder der Großstadt.
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o genau weiß er gar nicht, was für ein Gerät er in der Hand hält. Wichtig ist ihm nur, was es kann.„Das macht Wind“, stellt der sechsjährige Daniel fest. Er nimmt den Fön und hält den warmen Luftstrom hinter einen offenen Joghurtbecher, der Räder aus alten Korken hat und mit Federn geschmückt ist. Das Gefährt rollt, angetrieben vom Wind, über eine Matte am Boden. Das Experiment ist erfolgreich. Und Daniel ist sichtbar glücklich. An diesem Vormittag sollen elf Kinder einer Vorschulgruppe nach Herzenslust entdecken und forschen, ganz ohne die Intervention von Erwachsenen. Sie sind mit ihren Erzieherinnen im Kinderforscherzentrum Helleum an der Hellersdorfer Kastanienallee. „Wind bringt’s“ lautet das Motto des derzeitigen Workshops. In einem großen Raum stehen zahlreiche physikalische Experimentierangebote für die Kinder bereit. Dass es um das Thema Wind geht, ist nicht nur zu sehen sondern vor allem zu hören. Aus allen Ecken dröhnen Gebläse, mit denen die Kinder hantieren. Windmaschinen lassen Styroporbälle in der Luft tänzeln, Haartrockner Autos und Schiffe über den Boden segeln. Oder sie treiben kleine Windmühlen an, mit denen Korn gemahlen wird. „Wir wollen nicht über Formeln erklären, wie etwas funktioniert“, sagt Hartmut Wedekind, wissenschaftlicher Leiter der Einrichtung und Professor für Frühpädagogik an der nahe gelege-
nen Alice-Salomon-Hochschule. „Hier läuft es andersherum: Die Kinder sollen erst ausprobieren und darüber zur Erkenntnis gelangen.“ Deshalb gibt es viele Objekte, die dazu ermutigen, sie anzufassen, auszuprobieren und bei Bedarf auch einfach umzubauen. Wieso schweben kleine Bälle in der Luft, wenn sie von unten mit einem Luftstrom angeblasen werden? Warum stürzen Styroporschnipsel oder Federn dabei ab? Wie lässt sich ein Holzboot auf dem Wasser mit Hilfe eines Luftballons fortbewegen? „Über das Experimentieren werden bei den Kindern Fragen entwickelt“, sagt Wedekind. Das Helleum, dessen Träger das Bezirksamt ist, wurde erst im Januar eröffnet. Die meisten der 15 Mitarbeiterstellen werden von Stiftungen finanziert, sind über 2014 hinaus aber noch nicht gesichert. Und das, obwohl das pädagogische Konzept einzigartig ist – so einzigartig, dass es sogar internationale Aufmerksamkeit erhält. Wissenschaftler aus Chile und der Schweiz haben das Helleum schon besucht. Mehrfach waren sogar Professoren aus Japan da. „Sie wollen unser Konzept aufgreifen. Die Japaner sehen offenbar die Chance, damit ihr rigides Bildungssystem zu verändern“, sagt Wedekind. Betreut werden die Kindergruppen von Olga Theisselmann, Projektmanagerin des Helleum. „Das kostenlose Angebot ist besonders für Kitas und Grundschulen geeignet“, sagt sie. Pro Halbjahr gibt es drei wechselnde Projekte. Nach dem Wind steht das Thema
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Mehr braucht es nicht, um die Kraft des Windes kennenzulernen und einzuschätzen.
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pädagogische Ansatz – und weckt sogar Interesse in Japan
Im Helleum können die Kinder einfach loslegen, ganz ohne Anleitung.
Nicht eingreifen, nur zusehen. Das ist der Grundsatz von Hartmut Wedekind.
Müll an, dann Licht und Sonne. Ziel sei es, dass die Gruppen an möglichst allen Projekten teilnehmen. „Wem das Angebot Spaß macht, kann montags zum Tüfteltag kommen“, sagt Theisselmann. Künftig sollen die Projekte auch in Schulen angeboten werden. Die Kinder wirken beim Experimentieren, als seien sie allein mit sich und der Welt. „Leonie, Dein Ärmel rutscht“, ermahnt eine Erzieherin das Mädchen, das gerade versucht, das LuftballonBoot in einer mit Wasser gefüllten Regenrinne fahren zu lassen. Sie sagt es gedämpft, sie weiß, dass sie es eigentlich nicht soll – auch auf die Gefahr hin, dass Ärmel nass werden. „Die Erwachsenen sollen keine Anweisungen geben“, sagt Wedekind. „Wir erleben aber immer wieder, dass es vielen schwer fällt.“ Die Lehrer und Erzieherinnen würden die Kinder oft nicht wiedererkennen und zugleich einen Machtverlust spüren. „Wir erklären nur, wenn die Kinder aktiv fragen“, sagt Theisselmann. Selbst dann würden möglichst nur Hilfsantworten gegeben. Am Ende sitzen alle in einem Kreis. Die Kinder sollen versuchen in Worte zu fassen, was sie entdeckt haben. Adam, 4, der jüngste in der Runde, ist besonders begeistert von dem Boot, das durch den Luftballon angetrieben wird. Er hat verstanden, dass es auf das Loch am Heck ankommt: „Das ist wie ein kleiner Düsenantrieb“, sagt er. Im Internet: www.helleum-berlin.de
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