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EINE VERLAGSBEILAGE DES BERLINER KURIER
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Dolmetschen in Gebärdensprache.
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Auftreten in der Manege.
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Integrieren im Kindergarten.
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MONTAG, 18. JUNI 2012 I VERLAGSBEILAGE
„Lasst mich mutig mein Bestes geben“ Auch für Sportler mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen ist 2012 ein wichtiges Jahr
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eim deutschen Behindertensport gibt es dieses Jahr mehrere Höhepunkte. Man könnte sogar sagen. Kaum sind die Athletinnen und Athleten der Special Olympics Deutschland von ihrem großen Ereignis aus München zurück, bereiten sich die körperbehinderten Sportler auf die Paralympics in London vor. Davor, dazwischen und danach finden zahlreiche nationale und regionale Sportveranstaltungen statt. Selten ist der Sportkalender so voll, wie in diesem olympischen Jahr. Der erste große Höhepunkt waren die Spiele der sogenannten geistig behinderten Athleten in München. Während die Paralympics traditionell unmittelbar nach Olympia am Ort der Spiele stattfinden, müssen sich die geistig behinderten Sportler gedulden. Ihre internationalen Spiele finden in den Zwischenjahren der Olympischen Spiele an deren Ort statt. Die nächsten Internationalen Special Olympics Summergames werden also in zwei Jahren in London stattfinden. Als Ausgleich werden im Olympiajahr deshalb immer die Nationalen Special Olympics durchgeführt, dieses Jahr also in München. „Lasst mich gewinnen, doch wenn ich nicht gewinnen kann, lasst mich mutig mein Bestes geben“ lautet seit der Ersten International Special Olympics am 20. Juli 1968 der Eid der Athletinnen und Athleten. Diesen Eid nehmen die geistig behinderten Sportler sehr ernst. In zahlreichen Sportverei-
SIEGURD SEIFERT
Das Gemeinschaftsgefühl ist wichtig, das Dabeisein – aber das ist nicht alles, auch behinderte Fußballer kämpfen auf dem Rasen wie Profis um den Sieg.
nen trainieren sie hart für das Erreichen ihrer Ziele. Wer meint, bei einem Fußballturnier der Special Olympics gehe es sanfter zu als bei Profis, der täuscht sich. Da wird gefightet, was der Ball hergibt. Der Unterschied liegt vielleicht nur im sensiblen Umgang mit dem Ergebnis. Bei einem verlorenen Spiel muss Luisa Paulik, eine der Fußballerinnen des Sportclubs der Lebenshilfe, sofort die Mutti anrufen und ihr weinend erzählen, dass sie gerade verloren habe. Das ist bei Neuer, Schweinsteiger und Co. eher weniger zu erwarten.
Für die Fußballer des Sportclubs der Lebenshilfe ist es in München nicht so gelaufen, wie erhofft. Andere hatten da mehr Glück. Zum Beispiel die Fußballer der Berliner Werkstätten für Behinderte GmbH, die erwartungsgemäß in ihrer Gruppe Erster wurden. Das Glück für sie bestand darin, dass sie überhaupt an diesen Spielen teilnehmen durften. Zugunsten einer reichlich überdimensionierten Geburtstagsfeier, die diese Werkstatt im Sommer feiern möchte, sollte ihre Teilnahme an den Special Olympics in München gestrichen
werden. Erst ein Beschwerdebrief des Werkstättenrates an den Aufsichtsrat konnte die Entscheidung verhindern. Der Werkstättenrat ist die Vertretung der behinderten Werkstättenmitarbeiter. So erfreulich Medaillen und Urkunden auch sein mögen, für die Special Olympics haben sie eine zweitrangige Bedeutung. Entsprechend des olympischen Gedankens ist die Teilnahme wichtig. Mehr als in jeder anderen Sportveranstaltung geht es um das Gemeinschaftsgefühl. Jeder gibt sein Bestes, aber jeder erfreut sich
auch an der medialen Aufmerksamkeit, an dem Gefühl, mal im Mittelpunkt gestanden zu haben. Es ist den Sportlern mit geistigen Behinderung, mit Lernschwierigkeiten und mit seelischen Beeinträchtigungen zu wünschen, dass dieses Gefühl lange anhält. Für die Fußballer des Sportclubs der Lebenshilfe geht nun das Training weiter. Sie treffen sich jeden Freitag um 15 Uhr in der Turnhalle an der Schandauer Straße in Neukölln. Interessenten sind gern gesehen, sagt Übungsleiter Lars Böhme. (sis.)
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BEWERBUNGSPHASE FÜR INTEGRATIONSPREIS 2012 GESTARTET! Der Leiter des Integrationsamtes im Landesamt für Gesundheit und Soziales, Ulf Meyer-Golling, ruft Berliner Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber auf, sich am Wettbewerb zu beteiligen: „Sichern Sie Ihrem Unternehmen die öffentliche Anerkennung für die bereits geleistete berufliche Integration schwerbehinderter Menschen und bewerben Sie sich um den Integrationspreis 2012!“
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Die besondere Gabe, Freude zu empfangen Der Circus Sonnenstich bietet seit 15 Jahren liebenswürdige Artistik – dargeboten von Künstlern mit Down Syndrom
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ora Schemm fühlt sich leicht wie eine Feder und ganz sicher. Und sie möchte, dass die Zuschauer sich genauso fühlen, gerade so, als würden sie durch ihre eigenen Träume fliegen. Zora Schemm ist eine von 16 Künstlern des Circus Sonnenstich, der kürzlich seinen 15. Geburtstag mit einer großen Gala im Wintergarten-Varieté gefeiert hat. Im Gästebuch des Circus wird immer wieder ihre Anmut und Eleganz auf der Bühne beschrieben. Zora Schemm hat das Down Syndrom, so wie alle anderen Künstler des Circus. Aber das spielt keine Rolle. Oder vielleicht doch? Im öffentlichen Bewusstsein hat sich gerade in dieser Beziehung ein starker Wandel vollzogen. Vor Jahren galten Menschen mit Trisomie 21 – so nennt man das Down Syndrom in der Wissenschaft – als nicht belastbar, mit eingeschränkter Lebenserwartung und mit wenig Möglichkeiten zu künstlerischer Selbstdarstellung. Inzwischen weiß man, dass dies alles nicht stimmt. Menschen mit Down Syndrom erreichen durchaus das Rentenalter, sie nehmen an Marathonläufen teil und sind künstlerisch vielleicht sogar besonders sensibel. Anders als früher werden diese Menschen nun auch gezielt gefördert. Seit 1997 leitet Michael PiglAndrees den Circus, der ein Teil des Theaters Rambazamba ist. Er hat früh erkannt, dass die Förderung die Möglichkeiten und Bedürfnisse dieser Gruppe ansprechen
SONNENSTICH
Die Künstlerinnen des Circus Sonnenstich zaubern den Zuschauern immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.
muss. Diese Artisten haben ein eigenes Lerntempo, oft ein eingeschränktes Sprachvermögen, sie haben kein ausgeprägtes Körperbewusstsein und nur begrenzt die Fähigkeit, ihre Bewegungen zu analysieren. Aber sie haben diese besondere Gabe, Freude zu empfangen und sie auch zu äußern. Die Grenze zwischen Rolle und Eigenbild verschwimmt, sie gehen völlig in ihrer Rolle auf. Das Training ist in drei Bereiche aufgeteilt: Die Akrobatik ist die grundlegende Disziplin. Pigl-Andrees versteht darunter einen kommunikativen Bewegungsdialog. Der Artist muss sich auf seinen Partner einstellen und sich auf ihn verlassen können. Ein zweiter Bereich ist der Tanz und das Bewegungstraining. Seit 2009 die Schauspielerin Anne-Katharina Andrees zum Circus stieß, spielt der Tanz eine besondere Rolle. Er ist auf Improvisation ausgelegt und bildet einen Gegenpol zur Akrobatik. Die dritte Säule ist das BalanceTraining. Menschen mit Down Syndrom gewinnen durch Übungen mit Stelzen, Rolabolas (einem Rohr mit einem Brett darauf) und Laufkugeln ein neues Körpergefühl. Im September 2011 gründeten Michael und Anna-Katharina Andrees den Verein „Zentrum für bewegte Kunst e.V.“. Sie wollen noch mehr behinderte Menschen in die zirkuspädagogische Arbeit einbeziehen und die Entwicklungspotenziale von Menschen mit geistiger Behinderung erforschen. (sis.)
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Integration für jeden In einem Kindergarten in Neukölln lernen Kinder nicht nur Deutsch, sondern auch mit Behinderten und Nichtbehinderten umzugehen
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iel wird über inklusive Bildung geschrieben und gestritten. Die einen meinen, es ist noch nicht alles, aber schon viel erreicht worden. Die anderen halten dagegen, es sei dringender Handlungsbedarf vorhanden. Aber es gibt auch Beispiele, bei denen gar nicht so viel gesprochen, sondern einfach gehandelt wird. Musa Al Munaizel ist ein drahtiger, quirliger Fünfziger, für den Inklusion bedeutet: Wir alle gehören in diese Gesellschaft. „Wir müssen den Alltag so gestalten, dass es absolut keine Differenzen im Angebot gibt“, ist sein Maxime. Und so führt er den inklusiven Kindergarten der Lebenshilfe in der Straße 614 in Britz, in dem er der Geschäftsführer ist. „Für manche Eltern ist der Kindergarten nur ein Sandkasten mit vier Wänden“, beklagt er. Denn für ihn ist er eine Bildungseinrichtung, die genauso bedeutungsvoll ist,
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Unabhängig von Herkunft oder Behinderung – im Kindergarten der Lebenshilfe wird jedes Kind gefördert.
wie eine Schule mit Sekundarstufe. In seiner Einrichtung werden 166 Kinder von 29 Erzieherinnen betreut, 42 Kinder davon haben Behinderungen, zum Teil mit wesentlich erhöhtem Förderbedarf. Kinder in diesem Alter sind vorurteilsfrei. Die Behinderung des Freundes spielt eine untergeord-
nete Rolle. Und tatsächlich: Es fällt schwer, bei den herumtobenden Kindern festzustellen, welche von ihnen eine Beeinträchtigung haben und welche nicht. Eine Gruppe ist für eine Woche in den Tegeler Forst gefahren. „Wenn man die glänzenden Augen der Kinder abends sieht oder sieht, wie sie auf Bäumen he-
rumklettern, geht einem das Herz auf“, sagt Al Munaizel. Bildung wird in der Einrichtung groß geschrieben. Es gibt einen naturwissenschaftlichen Raum, der aussieht, wie das Chemielabor einer Oberschule. Fotos auf dem Labortisch zeigen den Kindern, welches Gefäß wohin gehört und
wie es aufzustellen ist. In einem Computerraum lernen die Vier- bis Fünfjährigen den Umgang mit Maus und Tastatur, Deutsch sprechen, lernen sie spielerisch in Theater- und Vorleseübungen. Das Beherrschen der deutschen Sprache ist für Al Munaizel eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Inklusion. In seiner Einrichtung wird nur Deutsch gesprochen. Das ist nicht selbstverständlich. Immerhin sind in dem Kindergarten mehr als 20 Nationalitäten vertreten. 85 Prozent der Kinder haben einen Migrationshintergrund. Seit dem 1. April ist die Einrichtung ein anerkannter Kindergarten für Sprache und Integration und wird vom Familienministerium gefördert. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule finden Deutsch-Kurse für Mütter statt. Sie geben ihre Kinder in den Gruppen ab und lernen dann Deutsch. (sis.)
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Die Betreuerin Brigitte Nelles kümmert sich um ihren „Schützling“ und besucht ihn auch am Arbeitsplatz – bei seinem Praktikum in einem Gartenbaubetrieb.
In Hamburg gestrandet Menschen, die ihr Leben nicht alleine führen können, bekommen einen Betreuer an die Seite gestellt. Das ist kein leichter Job
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rgendwann in den späten Abendstunden rief die Polizei an. Dirk Walter (Name geändert) saß in der Polizeiwache des Hamburger Hauptbahnhofs und wusste nicht weiter. Ein Zug nach Berlin fuhr erst am frühen Morgen, er hatte kein Geld für eine Fahrkarte und konnte sich nichts zu essen kaufen. Er war sozusagen in Hamburg gestrandet. Dirk Walter ist ein sogenannter geistig behinderter Mensch und Eisenbahn-Fan. Immer wieder mal setzt er sich in den Zug und freut sich über die Bahnfahrt. Auf diese Weise war er schon in Essen und Garmisch-Partenkirchen. Und jedes Mal rief die Polizei Brigitte Nelles an und bat um Mithilfe. Denn stellt die Polizei fest, dass eine Person offensichtlich verwirrt ist, versucht über das Melderegister ei-
nen Ansprechpartner zu finden. Und dort ist Brigitte Nelles eingetragen, sie ist die gesetzliche Betreuerin von Dirk Walter. Das hat ein Amtsgericht so festgelegt. Sie kümmert sich um alle Behördengänge, verwaltet Walters Geld und sorgt dafür, dass er in einem Heim der Lebenshilfe wohnt. Nelles ist eine von rund 11 000 Berufsbetreuern in Deutschland, 6 000 davon sind ebenso wie sie im Bundesverband der Berufsbetreuer organisiert. Sie betreuen rund 1,25 Millionen Menschen, die selbst nicht in der Lage sind, ihr Leben in den Griff zu bekommen oder sogar eine Gefahr für sich selbst oder für andere darstellen. Das sind Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen, psychischen Auffälligkeiten oder Menschen im hohen Alter, die beispielsweise an
Demenz leiden. Zunächst wird meist versucht, jemanden aus der Familie mit dieser Aufgabe zu betrauen. So war es auch bei Dirk Walter. Jahrelang wurde er von seiner Großmutter betreut. Als diese sich der Aufgabe nicht mehr gewachsen sah, bat sie darum, dass Brigitte Nelles die Betreuung übernimmt. Inzwischen ist die Großmutter gestorben und Nelles ist eine wichtige Bezugsperson in Walters Leben geworden. Ist sie damit zu einem Familienmitglied geworden? „Auf keinen Fall“, sagt sie. „Der professionelle Abstand muss gegeben sein!“ Selbstverständlich siezt sie ihren Schützling. Sie will immer eine Distanz zu ihren betreuten Menschen haben, um alle Krisensituationen mit der nötigen Sachlichkeit bewältigen zu können. Insgesamt be-
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treut sie 50 Menschen mit zum Teil ähnlichen Beeinträchtigungen, wie sie Walter hat. Das Betreuungsrecht sieht bei mittellosen Betreuten eine Stundenpauschale pro Monat im ersten Jahr zwischen drei und viereinhalb Stunden für Heimbewohner und zwischen fünf und sieben Stunden bei Betreuungen außerhalb von Heimen vor. Im zweiten Jahr sind es nur zwei Stunden für Heimbewohner und dreieinhalb Stunden für Betreuungen außerhalb von Heimen. Für vermögende Betreute sieht der Gesetzgeber geringfügig höhere Pauschalen vor, aber die müssen ja die Betreuung sowieso aus der eigenen Tasche bezahlen. Pro Stunde bekommt ein Betreuer mit abgeschlossenem Studium 44 Euro vergütet. Walter arbeitet in den Lankwitzer Werkstätten für Behinderte. Er
wollte gern etwas Neues ausprobieren, weshalb ihm die Werkstatt ein Praktikum in einem Gartenbaubetrieb ermöglicht hat. Brigitte Nelles nimmt keinen Einfluss auf die Wahl des Einsatzortes, ist aber besorgt, ob es ihm dort gutgeht. Deshalb überzeugt sie sich vor Ort und steht ihm beratend zur Seite. Von Hamburg ist Walter übrigens gut nach Hause gekommen. Die Fahrkarte, die die Bahn natürlich in Rechnung stellte, bezahlte Brigitte Nelles von seinem Konto. „Er muss über das Geld ein Unrechtsbewusstsein entwickeln. Man kann sich nicht einfach in einen Zug setzen und irgendwohin fahren“, erklärt sie. Dass sich Walter ändern wird, glaubt sie aber nicht. Sie erwartet schon den nächsten Anruf aus irgendeiner Stadt Deutschlands. (sis.)
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Mit den Augen den Gewehrlauf steuern Eine Stiftung zeigt, welche Hilfsmittel es für behinderte Menschen gibt, um Computer nutzen zu können
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uf dem Bildschirm flattert aufgeregt ein Huhn hin und her. Im Vordergrund schiebt sich der Lauf eines Gewehres ins Bild und peng: Der Vogel ist getroffen! Zwei junge Männer freuen sich über ihr Jagdglück vor dem Computer. Sie sitzen in einem Parcours der Stiftung „Barrierefrei Kommunizieren“. Chris Herfort, ein Praktikant in der Einrichtung und selbst einen Rollstuhl benutzend, erklärt den beiden die Funktion der Pupillensteuerung: Der Cursor wird durch die Bewegung der Pupillen gesteuert. Halten die Pupillen einen Moment inne, wird dadurch die Taste gedrückt und es kommt zum tödlichen Showdown fürs arme Moorhuhn. Die Stiftung gibt es seit 2005. Wir leben in einer Welt, die ohne Computer unvorstellbar wäre. Andererseits nimmt die Zahl derer, die von ihrer Nutzung ausgeschlossen sind, immer mehr zu. Menschen, die von Geburt, durch
hilfen verdeutlichen. „Wir sind wohltätig, aber in dem Sinne, dass wir Wissen und Informationen verschenken, die allerdings großzügig“, erklärt Stiftungsratsvorsitzender Thomas Hänsgen. In einer Datenbank kann der Interessierte alle zur Verfügung stehenden Hilfsmittel recherchieren und sich dann in der Stiftung die Geräte anschauen. (sis.) www.stiftung-barrierefreikommunizieren.de SIEGURD SEIFERT (2)
Eine Brille simuliert eine Sehschwäche – damit man als gesunder Mensch erleben kann, wie sinnvoll Lesehilfen sein können. Und mit einer Mundsteuerung lässt sich ohne Hände die Computermaus bedienen.
Unfall, Krankheit oder Alter körperlich, geistig, sinnes- oder seelisch beeinträchtigt sind, können Rechner oft nicht bedienen. Viele wissen auch nicht, dass es Eingabe- und Ausgabehilfen gibt, die ihnen die Computernutzung er-
möglichen. Die Stiftung hat in der Wilhelmstraße 52, nahe dem Potsdamer Platz, ein Kompetenz- und Referenzzentrum eingerichtet, in dem sich Betroffene und deren Betreuer von den Möglichkeiten überzeugen können, die der Markt für
die Computernutzung bietet. Oft kommen auch Arbeitgeber, die Menschen mit Behinderungen einsetzen wollen. Es gibt zum Beispiel Brillen, die die verschiedenen Sehbeeinträchtigungen simulieren und die die Wirkungsweise der Eingabe-
IMPRESSUM Berliner Verlag GmbH Anzeigenleitung: Mathias Forkel Redaktion: Peter Brock (verantwortlich), Angelika Giorgis Anzeigenverkauf: Renate Werk, Tel. 030 23 27 53 15 gesundheit@berliner-verlag.de Art Direction: Jane Dulfaqar, Annette Tiedge Layout: Martin Langkabel
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PersPektive neuer haustarIfvertrag
gutes geld für gute arbeit Der abschluss des haustarifvertrags ist ein Meilenstein für die Mitarbeiter
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ach langen und intensiven Verhandlungen mit der Gewerkschaft setzten Wolfgang König und Ulrich Bauch, Geschäftsführer der Lebenshilfe gGmbH, am 26. April ihre Unterschriften unter ein Tarifvertragswerk, das sich weitgehend an den tarifvertraglichen Regelungen des Landes Berlin orientiert. Wolfgang König bedankt sich bei der Gewerkschaft für die konstruktive Zusammenarbeit: „Ein modernes Dienstleistungsunternehmen muss seinen Mitarbeitern gute Bedingungen bieten. Neben eigenverantwortlichem Arbeiten gehört
» Die Lebenshilfe
Berlin bietet Jobs mit Sinn und Perspektive «
dazu eine angemessene Bezahlung. Der Haustarifvertrag schafft ein besseres Lohnniveau für die fast tausend Mitarbeiter der Lebenshilfe gGmbH.“ Ulrich Bauch ergänzt: „Nur mit gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeitern kann die Lebenshilfe die Herausforderungen der Zukunft meistern und Inklusion umsetzen.“
Impulse in der Behindertenhilfe Die Lebenshilfe Berlin wurde 1960 als Elternverein gegründet. 1990 übertrug der ehrenamtliche Vorstand Einrichtungen und Dienste an die gemeinnützige Lebenshilfe gGmbH. Sie ist heute mit über 100 Standorten und einer breiten Palette an Angeboten einer der größten sozialen Dienstleister in Berlin für Menschen mit Behinderung und ihre Familien. Carola Meier fand vor 18 Jahren Beratung und Unterstützung für ihre Tochter Lina in einem Sozialpädiatrischen Zentrum der Lebenshilfe. Seit 2008 hat Lina „Damit jeder dazu gehört“ ist das Motto der Lebenshilfe Berlin. Engagierte Mitarbeiter begleiten Menschen mit Behinderung und geben Meier einen Platz in einer Tagesdie notwendige Unterstützung. Foto: Florian von Ploetz förderstätte, und im Sommer zieht sie in ein Wohnprojekt. „Bei der Lebenshilfe fühle ich mich mit Lina gut Mitarbeiter gestalten gesellschaft- Sozialarbeiter, Erzieher, Gesundliche Entwicklungen aktiv mit, ohne heits- und Krankenpfleger und theaufgehoben“, sagt Carola Meier. Bewährtes aus dem Blick zu verlie- rapeutisches Personal. „Wer Zeit Inklusion umsetzen ren. „Ich lege großen Wert auf eine für den einzelnen Menschen haben Oberstes Ziel ist die Teilhabe von sinnvolle Arbeit und gute Entwick- möchte, wer eigene Ideen einbrinMenschen mit Behinderung in allen lungsmöglichkeiten“, sagt Michael gen will und einen Arbeitgeber Lebensbereichen. Der Elternverein Ruhland. Er machte berufsbeglei- mit guten Fortbildungsangeboten engagiert sich erfolgreich in Poli- tend eine Ausbildung zum Heiler- sucht“, findet Ruhland, „ist bei der tik und Öffentlichkeit. Der Dienst- ziehungspfleger und ist seit 2010 Lebenshilfe Berlin richtig.“ leister setzt seit vielen Jahren als Leiter einer Wohnstätte in Spandau. Mehr Infos unter Innovationsschmiede neue Impulse Neben Heilerziehungspflegern in der Behindertenhilfe. Engagierte beschäftigt die Lebenshilfe Berlin www.lebenshilfe-berlin.de
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Gestikulieren als Beruf Gebärdensprachdolmetscher sind gefragt. An der Humboldt-Universität kann man dieses Fach sogar studieren
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ie stehen immer im Rampenlicht, meistens unmittelbar neben der Ministerin oder dem Professor: die Gebärdensprachendolmetscher. Sie hantieren gestenreich umher, spitzen den Mund, hauchen ein lautloses Wort durch den Raum. Im Gegensatz zu ihren lautsprachlichen Kollegen, die abgeschirmt in Kabinen ihrer Arbeit nachgehen, stehen sie immer an vorderster Front, in direkter Position zu den Menschen, für die sie übersetzen. Eigentlich muss man Gebärdensprachendolmetscherinnen sagen, denn es gibt so gut wie keine männlichen Vertreter dieses Berufsstandes. Teilhabe am sozialen Leben bedeutet, dass man sich austauschen kann. Haben früher meistens Familienangehörige oder Sozialarbeiter und Fürsorger übersetzt, übernehmen diese Aufgabe heute professionell ausgebildete Gebärdendolmetscher. Die Bildungssituation hörgeschädigter Menschen, der Arbeitsmarkt, die gesetzlichen Rahmenbedingungen und nicht zuletzt das öffentliche Bewusstsein über Menschen mit
DAPD/ROLAND MAGUNIA
Gebärdensprache zu verstehen, ist nicht leicht – diese Handbewegung und dieser Ausdruck steht für das Wort „Lüge“.
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Ansprechpartner in Sachen Gebärdensprachdolmetscher: Berufsverband der Gebärdensprachendolmetscher/-innen Berlin-Brandenburg e.V. Prinz-Georg-Str. 10, 10827 Berlin www.bgbb.de
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Behinderungen haben sich verändert und einen verstärkten Einsatz von Gebärdensprachendolmetschern bewirkt. Zahlreiche Universitäten bieten mittlerweile Studiengänge im Gebärdendolmetschen an, in Berlin ist es zum Beispiel die HumboldtUniversität. Ebenso bieten einige Fachschulen eine Ausbildung an. Man schließt mit dem Grad „Diplom-Gebärdensprachendolmetscher“, beziehungsweise „Gebärdensprachendolmetscher B.A.“ ab. Es gibt berufsbegleitende Ausbildungsgänge mit Zertifizierung zum staatlich geprüften Gebärdensprachendolmetscher und es gibt auch private Anbieter dieser Ausbildung. Das Einsatzgebiet der Dolmetscher ist breitgefächert. Ob beim Arztbesuch, beim Banktermin oder Elternabend, überall werden diese Dolmetscher gebraucht. Am meisten fallen sie allerdings bei politischen und kulturellen Veranstaltungen auf. Und sicher hat jeder im Publikum schon mal insgeheim versucht, zu erraten, was die Geste gerade bedeutete. (sis.)
I N T E R E S S I E R T E
Gehörlosenverband Berlin e.V. Friedrichstraße 12, 10969 Berlin www.deafberlin.de Deutscher Gehörlosen-Bund e.V. Am Zirkus 4, 10117 Berlin www.gehoerlosen-bund.de
Eine Übersicht über alle Ausbildungsstätten, Berufsethos, Arbeitsweise, Finanzierung und sonstige Fragen rund um den Beruf des Gebärdensprachendolmetschers gibt es auf der Webseite www.dgsd.de
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Seit 1992 unterstützen wir Menschen bei der Teilhabe an der Gemeinschaft. Wir bieten für Menschen mit Lernschwierigkeiten Betreute Wohngemeinschaften (BWG) Betreutes Einzelwohnen (BEW) mit Treffpunkten Begleitete Elternschaft (BEW + Familienhilfe) Wir bieten für Menschen mit seelischer Behinderung schwerpunktmäßig ausgerichtet auf Klienten, die einen längerfristigen Betreuungsbedarf haben – einen Wohnverbund, er besteht aus: Therapeutischen Wohngemeinschaften (TWG) Betreutem Einzelwohnen (BEW) Ausführliche Informationen über die Arbeit und Organisation von COMES e.V. finden Sie auf unserer Website: www.comes-berlin.de
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