Wirtschaft Berlin Spezial

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Wirtschaft

SPEZIAL

Der runde Tisch Vertrauensvorschuss trotz Finanzkrise: Neun Privatbanker zur Lage ihrer Branche

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Anlagetipps Expertenrat zur Geldanlage und zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland

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Banking mit Präzision und Kompetenz Privatbanken betreuen ihre Kunden verschwiegen, umsichtig und mit besonderer Sorgfalt

Anzeigen-SonderverĂśffentlichung Nr. 1 | 19. November 2012


Wirtschaft

Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 19. November 2012

Aus dem Inhalt

Editorial

Garant für Stabilität auch in Krisenzeiten

06 Erfahrung aus Jahrhunderten Privatbankiers begründeten das Geldund Kreditwesen, bis heute pflegen sie einen besonderen Stil im Finanzsektor.

08 Wo die Millionäre wohnen Wohlhabende Deutsche investieren heute gern in Sachwerte wie Gold, Immobilien oder Kunstwerke.

Das Geld- und Kreditwesen ist ein Jahrtausende altes Geschäft. Schon in mesopotamischen Keilschrifttexten wird über Zahlungen in abgewogenem Silber berichtet, im pharaonischen Ägypten wurde offenbar in Gold gezahlt. Und in Asien waren Muscheln sehr beliebt, viele Jahrtausende vor Christi benutzten die Chinesen aber auch Perlen, Schildkrötenschalen, Glocken oder Hacken. Kein Weltreich jedenfalls ohne funktionierendes Finanzsystem: Ob die griechische Drachme ab 600 vor Christi oder der Silberdenar im Römischen Reich – Motor der ökonomischen, kulturellen und sozialen Entwicklung war stets die Monetarisierung der Gesellschaft. Und

damit auch das Geld- und Kreditwesen. Im Mittelalter entstanden, sind Privatbanken heute noch unentbehrlich für Wohlstand und wirtschaftliche Entwicklung. Sie leisten einen elementaren Beitrag zur Finanzierung der deutschen Volkswirtschaft. Mit ihren Krediten werden Firmen gegründet, Arbeitsplätze geschaffen und Märkte erobert. Fast 80 Prozent des gesamten Exportvolumens der deutschen Wirtschaft laufen über eine private Bank als Finanzpartner. Das Kerngeschäft des Privatbankiers jedoch ist immer noch die Betreuung großer Vermögen. Exklusiv, selbstbewusst und verschwiegen. Als eine Art Rundumversorgung erhalten die Kunden

Bild: Markus Wächter Bilder: thinkstock.com

Perfekte Beratung, individuell erarbeitete Vermögensstrategien, kluge Anlageentscheidungen – so wird das Vertrauen der Kunden gestärkt.

14 Rendite mit gutem Gewissen Immer mehr Anleger möchten ihr Geld in nachhaltige Projekte investieren – Eine Einführung in einen interessanten Markt und seine Fallstricke.

Banken und Vermögensberater haben sich auf die neue Situation nach der Krise erfolgreich eingestellt: Sicherheit, Transparenz, Vernunft sind heute für Anlageentscheidungen und Vermögensstrategien wichtiger denn je und lassen das Versprechen hoher Renditen

in den Hintergrund treten. Statt spekulativer Produkte sind solide Anleihen und Sparpläne gefragt, Sachwerte wie Immobilien steigen in der Wertschätzung. Hier ist viel Hintergrundwissen und regionale Kompetenz erforderlich, damit Investitionen zu langfristig erfreulichen und nachhaltigen Ergebnissen führen. Und der Aktienmarkt erlangt seine eigentliche Bedeutung wieder: Langfristige, unaufgeregte Beteiligung am Wirtschaftsleben statt des rücksichtslosen, schnellen Gewinns. Deshalb ist gerade in diesen Zeiten die Investition in Aktien vernünftig und verantwortungsbewusst, betonen die Experten.

Drei-Säulen-Modell mit privaten, öffentlich-rechtlichen und genossenschaftlichen Instituten ist einzigartig in Europa und liefert Anlass zu Kritik – Sparkassen sind vor Übernahmen gesetzlich geschützt. as Bankensystem in Deutschland setzt sich aus drei Säulen zusammen: privatwirtschaftliche Kreditinstitute, Sparkassen und Landesbanken sowie genossenschaftlich organisierte Institute, also Volks- und Raiffeisenbanken. Ihre Aufgaben: die Kapital- und Kreditversorgung von Privatpersonen und Wirtschaftsunternehmen, aber auch die Bereitstellung von Zahlungsverkehrslösungen und Möglichkeiten der Vermögensanlage.

jeweiligen kommunalen Gewährträger. Die Landesbanken, von denen insgesamt sieben zum öffentlich-rechtlichen Bankenverbund zählen, werden von den Sparkassenverbänden und den Bundesländern getragen. Die Landesbanken sind als Hausbanken der Bundesländer bei der Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen, Industrieansiedlungen sowie der Mittelstands- und der Wohnungsbaufinanzierung in großem Umfang involviert.

Privatbanken. Im Bundesverband deutscher Privatbanken sind rund 230 Unternehmen organisiert, die 42 Prozent des Marktes abdecken. Das Spektrum reicht von international agierenden Geschäftsbanken, die sämtliche Bereiche des Bankdienstleistungssektors abdecken, bis zu kleinen, aber feinen Privatbankiers, deren Schwerpunkt das Investmentbanking und vor allem die Vermögensverwaltung gut betuchter Kunden ist. Vier Institute aus diesem Sektor zählen zu den Großbanken: die Deutsche Bank, die Commerzbank, die Hypovereinsbank sowie die Postbank. Die Großkonzerne, alle in der Rechtsform der Aktiengesellschaft organisiert, sind untereinander verbunden und verflochten. Insbesondere im Bereich des Private Banking behaupten sich Privatbanken als Marktführer und bauen ihre Position auch weiter aus.

Genossenschaftsbanken. Die genossenschaftlich organisierten Banken stellen mit etwa 13 Prozent Marktanteil die dritte Säule des deutschen Finanzsystems dar. Zu ihnen zählen die Volks- und Raiff-

Sparkassen. Die öffentlich-rechtlichen Banken stellen noch vor dem Privatsektor mit 45 Prozent Marktanteil die stärkste Säule des deutschen Finanzsystems. Sparkassen sind anders als Privatbanken nicht im Besitz von Aktionären oder persönlich haftenden Eigentümern, sondern gehören Gebietskörperschaften, also Städten, Kreisen oder Gemeinden. Insgesamt existieren in Deutschland 446 Sparkassen mit zusammen etwa 16.000 Geschäftsstellen. Aufgabe der Sparkassen ist die flächendeckende Versorgung der Wirtschaft mit Krediten. Die Sparkassen agieren dabei nach dem Regionalprinzip: Das Geschäftsgebiet eines Instituts ist in der Regel identisch mit dem

Privatbanken sehen sich wegen des Schutzes der Sparkassen international im Nachteil. eisenbanken, die Sparda-Banken, die PSD-Banken sowie die Kirchenbanken und Sonderinstitute wie beispielsweise die Apotheker- und Ärztebank. Die Zentralbanken im genossenschaftlichen Sektor sind die WGZ-Bank sowie die DZ-Bank. Ähnlich wie die öffentlich-rechtlichen sind die Genossenschaftsbanken regional organisiert. Einzigartige Struktur. In keinem anderen europäischen Land gibt es eine solch strikte Trennung zwischen den drei Säulen, allerdings gibt es hier auch mehr Kreditinstitute als in jedem anderen EU-Land. Die meisten sind kleinere Häuser mit einer Bilanzsumme von weniger als 250 Millionen Euro. Die fünf größten wiederum teilen sich die oberen 20 Prozent der gesamten Bilanzsumme der Branche. Immer

16 Zinsen auf Rekordtief

wieder bietet dieser Umstand Anlass zu Kritik. Die öffentlich-rechtlichen Banken sind per Gesetz vor Übernahmen durch Institute aus den anderen Sektoren geschützt, was vor allem die Privatbanken heftig kritisieren. Dies sei eine „Waffen-Ungleichheit“, die nicht mehr zeitgemäß und ungesund für das System sei, monieren Experten wie Prof. Udo Stefe fens, Präsident der Frankfurt School of Finance & Maa nagement. Börsennotierte Häuser hinkten deshalb s im internationalen Vergleich gewaltig hinterher und blieben weit unter ihren Möglichkeiten, so die Argu- großen mentation. Italienische, französische und spanische stando Institute sind hier viel weiter vorn, nachdem in die- deutsc sen Ländern das Bankensystem vor einigen Jahren genen reformiert wurde. Die dortigen Pendants zu den vor dem Sparkassen wurden in den vergangenen Jahren für gunge in Deu privates Kapital geöffnet. neu ge Robust. Die Befürworter sehen jedoch im klassischen duziere Drei-Säulen-System den Hauptgrund dafür, dass die dustrie deutschen Banken die Krise weitgehend unbescha- sonst w det überstanden haben. Im Gegensatz zu Aktienge- Mensc sellschaften könnten nicht börsennotierte Banken der We leichter Reserven zurücklegen für schlechte Zeiten. risten, Zudem seien die regionalen Banken mit ihrem weit- wollen verzweigten Filialsystem auch auf dem Land beson- sich zu ders kundenfreundlich, zusätzlich sorge der scharfe Wohnu Wettbewerb für gute Konditionen sowohl für priva- kunftso te als auch für Firmenkunden. Geschä

Berli Aufs

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EU-Frage. Der Streit wird auch vor der EU-Kommission ausgetragen, die das deutsche System in der Ver- Zentrum gangenheit bereits mehrfach infrage gestellt hat. Be- Entwic sonders die unabhängigen Landesbanken stehen im ort für Kreuzfeuer – Wirtschaftsexperten meinen, dass ein tigste bis drei Institute statt der derzeit existierenden acht Wagne völlig ausreichen würden. Bereits Mitte 2008 hat der schen Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamt- organi wirtschaftlichen Entwicklung auf den Reformbedarf großrä hingewiesen und unter anderem eine Privatisierung Institut Detlef Schmalenberg mit bu der Landesbanken gefordert. gebün Untern profitie sich da nen Ja Laufe d haltend und z aufsch

Frauen agieren in Finanzfragen anders – Vermögende Kundinnen verlangen eine spezielle Ansprache und werden häufig noch nicht genug beachtet.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Zentralbank des Euroraums mit Sitz in Frankfurt/ Main. Sie setzt sich aus den Mitgliedern der Zentralbanken der Länder der EU zusammen, die den Euro als gemeinsame Währung eingeführt haben. Dies setzt eine gemeinsame Geldpolitik voraus. Ziele sind Geldwertstabilität und ausgewogene konjunkturelle Entwicklung aller Euro-Länder.

Volks- und Raiffeisenbanken

EZB

Sparkassen und Landesbanken

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privatwirtschaftliche Kreditinstitute

Vermögenssicherung statt RenditeRekord: Anlagetipps der Experten für Zeiten verschwindend geringer Zinsen.

18 Anderer Zugang zum Geld

Detlef Schmalenberg

Kleine Bankenkunde D

09 Private Banking nach der Krise

maßgeschneiderte Lösungen, ob es die Steuer, den Immobilienkauf, Nachfolgeregelungen im Unternehmen oder die optimale Steuerung des Aktienvermögens betrifft. Der Erfolg basiert auf traditionsreichen Erfahrungen – wie auch die Finanzkrise bewiesen hat, die fast alle renommierten Privatbanken deutlich besser gemeistert haben als viele andere Geldinstitute.

Banken unterschiedlicher Geschäftsfelder, aber Konkurrenz ist nicht ausgeschlossen.

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Privatbanken

spekunleihen erte wie rtschätdwissen rforderngfristig Ergebnmarkt eutung geregte en statt en Gediesen en verewusst,

Standort Bild: thinkstock.com

Ein fast normaler

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Bilder: Max Grönert

alenberg

tik. Die etz vor en Seken hefchheit“, für das do Stefe & Maerlin ist kein Wirtschaftsstandort wie jeder deshalb andere. Aufgrund seiner Historie kann es her und sich in kaum einer Hinsicht mit den ane Argu- deren großen Industrie-, Dienstleistungs- und anische Finanzstandorten vergleichen. Dennoch hat in die- sich die deutsche Hauptstadt selbstbewusst auf Jahren ihren eigenen Weg gemacht. Die Erfolge sind – zu den vor allem vor dem Hintergrund der schwierigen hren für Startbedingungen – durchaus vorzeigbar: Nirgendwo sonst in Deutschland werden so viele Unternehmen neu gegründet, die Bevölkerung sischen wächst, die produzierenden Unternehmen aus dass die Handwerk und Industrie steigerten zuletzt ihre bescha- Leistung stärker als sonst wo in Deutschland. tienge- Die Dynamik ist attraktiv: Menschen aus ganz Banken Deutschland, aus Europa und der Welt zieht es Zeiten. nach Berlin – nicht nur als Touristen, die Zeitm weit- geschichte einmal hautnah erleben wollen. beson- Viele kommen, um zu bleiben oder um sich scharfe zumindest ein zweites Standbein zu schaffen. r priva- Wohnungen in schicker Lage sind begehrt, zukunftsorientierte Industriegebiete entstehen, die Geschäftswelt floriert. mmissider Ver- Zentrum für ganze Region. Mit dieser dynamischen hat. Be- Entwicklung ist Berlin auch ein attraktiver Standhen im ort für Finanzdienstleister. „Zweifellos der wichass ein tigste Standort in Ostdeutschland“, so Klaus en acht Wagner-Wieduwilt, Geschäftsführer des Ostdeuthat der schen Bankenverbands, in dem 43 Privatbanken gesamt- organisiert sind. Von Berlin aus werde zumeist die mbedarf großräumige Gesamtregion abgedeckt. „Einige sierung Institute haben hier auch spezielle Kompetenzen alenberg mit bundesweiter oder internationaler Relevanz gebündelt.“ Banken, Versicherungen und andere Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche profitieren in der Hauptstadtregion davon, dass sich das wirtschaftliche Umfeld in den vergangenen Jahren stark verbessert hat. „Berlin konnte im Laufe des letzten Jahrzehnts seine zuvor lang anhaltende wirtschaftliche Schwäche überwinden und zu den wachstumsstarken Bundesländern aufschließen.“

Berlin verzeichnet eine rasante Wirtschaftsentwicklung mit breit angelegtem Aufschwung und ist damit ein interessantes Pflaster fürs Private Banking.

B

K rise überstanden. Dabei ist der Stadt ein Umstand zugutegekommen, der eigentlich eine Schwäche darstellt: der geringe Anteil an Industrie in der Wirtschaftslandschaft. So schlug die globale Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise hier nicht so ungebremst durch wie anderswo, da Dienstleistungsbranche und Verwaltungen nicht so empfindlich auf internationale Konjunktureinbrüche

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reagieren. Nur knapp 14 Prozent der Bruttowertschöpfung ist in Berlin dem produzierenden Gewerbe zu verdanken, dagegen steuern Unternehmensdienstleister sowie öffentliche und private Dienstleister je gut 30 Prozent bei, Handel, Gastgewerbe und Verkehr knapp 20 Prozent. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr gut 90 Milliarden Euro erwirtschaftet. Breiter Aufschwung. Dabei erhöht sich der Anteil der Industrie ganz allmählich. Einen substanziellen Aufschwung erleben zudem Dienstleister, Gesundheitssektor und Tourismus – solides Wachstum in der Breite also. Im Ergebnis dieser Gesamtentwicklung wird die Metropolregion Berlin/Brandenburg inzwischen auch international deutlich stärker wahrgenommen, insbesondere als Wissenschaftsstandort und als Wirtschafts-

Gut ausgebaute Hochschulen, innovative Unternehmen. Klaus Wagner-Wieduwilt, Ost-BV

standort mit klaren Kompetenzschwerpunkten (neudeutsch: „Cluster“) in den Bereichen Gesundheitswirtschaft, Energietechnik, Verkehr/Mobilität/Logistik, Medien/IT/Kreativwirtschaft und Optik/Mikrosystemtechnik. „Die mittel- und langfristigen Wachstumsaussichten für den Standort Berlin mit seinen gut ausgebauten Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie seiner innovativen, mittelständisch geprägten Unternehmenslandschaft sind gut bis sehr gut, ungeachtet der aktuellen gesamtdeutschen Konjunkturunsicherheiten“, so schätzt es Wagner-Wieduwil ein. Potenzial für Banken. Damit ergeben sich auch für die Berliner Banken interessante Wachstumspotenziale bei der weiteren Begleitung ihrer Kunden. „Wenn der Unternehmenssektor vor Ort weiter wächst und damit auch der Arbeitsplatzaufbau vorangeht, ergeben sich daraus auch zusätzliche Potenziale für unser Privatkundengeschäft“, prognostiziert Harald Eisenach, der Vorstandsvorsit-

Jeder Privatbank-Berater betreut im Kreditinstitute haben ihren Hauptsitz in Berlin.

Mittel

80 Millionen Euro Anlagekapital.

zende des Ostdeutschen Bankenverbands, für die kommenden Jahre. „In diesem Geschäftssegment erweist sich Berlin aktuell als besonders attraktiver Standort, um angesichts niedriger Bauzinsen – auch als Alternative zu anderen Anlageprodukten – Immobilien zu erwerben.“ Aufschluss zu anderen Grossstädten. Die VerbandsExperten sehen den Ballungsraum Berlin in den Kundensegmenten Unternehmen und Mittelstand sowie Privatkunden heute als stetig gewachsenen, attraktiven Markt. Hier bestünden für alle Untergruppen der privaten Banken – auch für die Privatbankiers mit ihren spezifischen Geschäftsmodellen – ähnlich wie an anderen deutschen Topstandorten wie Hamburg, München oder Düsseldorf gute Ertragschancen und vielfältige Wachstumspotenziale. Doch das war nicht immer so. Anfang im Container. Während der Teilung der Stadt hatte auch eine geteilte Bankenwelt existiert – im Westen agierten seinerzeit neben einer Reihe von Privatbankhäusern die Großbanken mit jeweils eigenständigen Tochtergesellschaften, im Osten gab es hingegen systembedingt natürlich keine privaten Banken. Mit der deutschen Einheit trat eine rasche „Normalisierung“ ein, die Bankenmarkt-Strukturen glichen sich denen in den anderen Regionen an, so Wagner-Wieduwilt im historischen Rückblick. Der anfängliche Strukturunterschied war binnen kürzester Zeit – zunächst mittels Eröffnung von Containerfilialen und sodann Schritt für Schritt durch die Schaffung normaler Filial- und Personalstrukturen – beseitigt. Hauptstadt-Effekt. Geschäftlich war jene Aufbauzeit von starken Strukturumbrüchen in beiden Teilen der Stadt geprägt: Im Westen war ein starker Subventionsabbau zu bewältigen. In dessen Folge trat ein Verlust zahlreicher subventionierter Industriearbeitsplätze ein. Im Ostteil der Stadt vollzog sich der gleiche Strukturwandel wie in den ostdeutschen Flächenländern – die schwierige Umwandlung technologisch veralteter Strukturen in wettbewerbsfähige Unternehmen. Neue Impulse erhielt die Region erst durch den Umzug von Regierung und Parlament 1999 – der „Hauptstadt-Effekt“ fegte als frischer Wind durch die Stadt. Schon immer gab es in (West-)Berlin einen wirtschaftlich erfolgreichen unternehmerischen Mittelstand, der nach 1990 deutlich gewachsen ist und im 

116.000

Euro verdient ein Privatbanker im Bundesdurchschnitt im Jahr, davon sind 21.000 Euro variabel.

3 Fragen an Harald Eisenach

Vorstandsvorsitzender Ostdeutscher

Bankenverband

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Vor welchen Herausforderungen stehen die Banken derzeit?

Eisenach: Seit der globalen Finanzmarktund Wirtschaftskrise 2008/2009 hat das Vertrauen in die Banken deutlich abgenommen. Das wollen wir u. a. dadurch zurückgewinnen, dass wir transparent machen, wie wir bedarfsgerechte Problemlösungen und verständliche Produkte für unsere Kunden entwickeln. Die zweite Herausforderung ergibt sich daraus, dass das Geschäft der Banken wesentlich schärfer reguliert wird. Dies ist zur Vermeidung künftiger Krisen zwar grundsätzlich richtig, darf aber nicht zu weit gehen. Zum Beispiel würde ein striktes Trennbankensystem die Leistungsfähigkeit der deutschen Banken stark schwächen und damit der hiesigen Wirtschaft insgesamt schaden. Deutschland ist eine erfolgreiche Exportnation – u. a., weil es im bewährten deutschen Universalbankmodell möglich ist, den Unternehmen aus den einzelnen Sparten der Bank maßgeschneiderte „Paketlösungen aus einer Hand“ anbieten zu können.

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Und in Berlin im Besonderen?

Eisenach: Hier stehen wir vor der Aufgabe, als Finanzdienstleister den sich dynamisch entwickelnden Wirtschaftsstandort weiter zu begleiten. Die privaten Banken können und werden der Berliner Wirtschaft als verlässlicher Partner mit Krediten und anderen benötigten Produkten zur Seite stehen. Die Banken sind hier gut aufgestellt, um den Finanzierungsbedarf etwa von Unternehmen aus Berlin und Brandenburg zu decken, die auf Wachstumsmärkte wie China, Indien oder Brasilien expandieren.

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Wirken die Berliner BankenAffären noch nach? Inwiefern?

Eisenach: Die Restrukturierung der früheren Bankgesellschaft Berlin wurde bereits 2007 mit der Neuaufstellung der Landesbank Berlin und der Übernahme der Berliner Bank durch die Deutsche Bank abgeschlossen. Anders als einige westdeutsche Länder, die heute erhebliche Probleme mit ihren Landesbanken haben, ist Berlin von dieser Thematik nicht mehr betroffen.


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Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 19. November 2012

Risikofest Die Risiken für das deutsche Finanzsystem haben mit der Ausweitung der Staatsschuldenkrise merklich zugenommen, schreibt die Deutsche Bundesbank in ihrem jüngsten Stabilitätsbericht. Auch für das deutsche Bankensystem zeichnen sich demnach in einem schwieriger werdenden Umfeld neue Belastungen ab. So dürften zusätzliche Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen notwendig werden. Die Ertragsaussichten angesichts der jüngsten Marktentwicklungen sowie gedämpfter konjunktureller Perspektiven trübten sich allmählich ein, befürchten die obersten deutschen Währungshüter. Doch begegne das hiesige Bankensystem dieser Phase immerhin mit einer verbesserten Risikotragfähigkeit. Die Kapitalausstattung sei zuletzt deutlich gestiegen, die Ertragslage recht stabil, und Anfälligkeiten in der Refinanzierung seien abgebaut worden.

Impressum Berliner Verlag GmbH Geschäftsführer: Michael Braun, Stefan Hilscher Anzeigenleiter: Mathias Forkel Projektverantwortung: Melanie Gartzke Verlag: Postadresse 10178 Berlin Anzeigen: Postfach 02 12 84, 10124 Berlin

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Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin

In Berlin geht es aufwärts: Das Pro-Kopf-Einkommen liegt im Mittelfeld der deutschen Bundesländer.

Klaus Bartels (verantw.), Frauke Wolf, Sebastian Wolff Art Director: Nadine Döpper Titelbild: Thinkstock.com

Advertorial

 Ostteil durch viele gut auf den Märkten etablierte Nachwende-Gründungen ergänzt wurde. Private Banking im Umbruch. Während sich der Standort Berlin weitgehend der westeuropäischen Normalität angeglichen hat, befindet sich das Geschäft der deutschen Banken mit vermögenden Privatkunden im Umbruch. Dabei sind die Folgen der Finanzkrise im Jahr 2007 weitgehend überwunden. Die verwalteten Kundengelder sind 2010 zum zweiten Mal in Folge mit zehn Prozent stark gewachsen. Doch: Die Kunden verhalten sich anders als vor der Krise, sie differenzieren stärker und zeigen bei Unzufriedenheit eine erhöhte Wechselbereitschaft. Dadurch öffnet sich am Markt die Schere. Dies sind zentrale Ergebnisse aus dem internationalen „Private Banking Survey“ von McKinsey & Company.

Die Bankgeschichte reicht zurück ins Jahr 1712

Innovativ aus Tradition 300 Jahre modernes Private Banking: Die Bethmann Bank verbindet Exklusivität mit der Kapitalkraft eines starken internationalen Finanzkonzerns

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eit 300 Jahren bietet die Bethmann Bank Netzwerk und der Solidität und Kapitalkraft vermögenden Privatkunden individuelle eines starken internationalen Finanzkonzerns. Beratung, Kontinuität und Sicherheit, auch in wechselvollen Zeiten. Die Bethmann Bank ist Als einziges Bankhaus vergleichbarer Größe eine der führenden Privatbanken Deutschwidmet sich die Bethmann Bank ausschließlich lands. Mit ihrer Geschichte, die bis ins Jahr der Betreuung vermögender Privatkunden. In 1712 zurückreicht, verbinden sich seit Jahrder Vermögensverwaltung, dem Herzstück hunderten klangvolle Nader Bank, ist der kontinuierlimen: Die Bank war Finanzier che Dialog mit den Kunden der deutschen Kaiser und Köoberstes Gebot. Neben perDie Bethmann Bank nige, hat Goethes Italienreise sönlicher Verbundenheit legt fördert soziale Projekte und den Bau des Eiffelturms die Bank höchsten Wert auf sowie Kunst und finanziert, aber auch junge strikte Unabhängigkeit in der Wissenschaft. Unternehmen wie Siemens Beratung, ausgezeichnete oder Krupp. Die Wurzeln der Beratungsqualität sowie faire Bethmann Bank liegen in Berlin, wo vor 300 und transparente Preismodelle. Jahren der Grundstein des Bankhauses gelegt wurde. Zum Selbstverständnis der Bethmann Bank als einer modernen Privatbank gehört auch gesellschaftliches Engagement. Die Bethmann Heute ist die Bethmann Bank eine moderne Privatbank. Sie ist Teil des internationalen PriBank versteht sich als Teil der Gesellschaft und vate Banking-Netzes der ABN AMRO-Gruppe, betätigt sich vielseitig im Rahmen sozialer und und verbindet die Exklusivität einer in Berlin karitativer Projekte, der Förderung von Kunst gegründeten Privatbank mit dem globalen und Kultur sowie der Wissensvermittlung.

Bethmann Bank AG | Christian G. Liste | Unter den Linden 42 | 10117 Berlin | ) 49 30 88 461 215 | 8 www.bethmannbank.de | * christian.g.liste@bethmannbank.de

Privatbank-Mitarbeiter für 80 Millionen Euro verantwortlich. Das sind 15 Prozent mehr als im Jahr 2009. Wie hoch das betreute Vermögen ist, unterscheidet sich von Stadt zu Stadt um bis zu 40 Prozent. In Berlin kümmerten sich die Verwalter mit rund 58 Millionen Euro pro Private Banker im Bundesdurchschnitt um die geringsten Volumina. In Frankfurt/Main wird mit 94 Millionen Euro das meiste Geld pro Mitarbeiter betreut, in der Region Köln/Düsseldorf sind es 89 Millionen Euro. Bei den akquirierten Vermögen ergibt sich ein ähnliches Bild. Auch hier befindet sich Berlin mit circa 8,8 Millionen Euro am unteren Ende. Die Region Köln/Düsseldorf erzielt mit 14 Millionen Euro den besten Wert.

Gehälter differieren stark. Dies schlägt sich naturgemäß auch in den pro Banker erzielten Erträgen nieder, die wiederum in Berlin am niedrigsten sind. So bringt Beratung hoch im Kurs. Gleichzeitig legten Beratungs- ein durchschnittlicher deutscher Berater seiner Bank mandate, bei denen die Privatbank das Kundenport- 720.000 Euro im Jahr ein. Ein Private Banker aus der folio permanent überprüft Region Köln/Düsseldorf jesowie entsprechende Anladoch generiert einen Ertrag geempfehlungen ausarbeivon 780.000 Euro, der Kolletet und dafür eine laufende ge aus Berlin „nur“ 490.000 Kunden wechseln Gebühr vereinnahmt, überEuro. Die unterschiedlich bei Unzufriedenheit durchschnittlich zu. „Der Aberfolgreiche Geschäftstätigschnell die Bank. stand zwischen den als seriös, keit schlägt sich zwangsläukundenorientiert und erfolgfig auch in den Gehältern Jens Hagel, McKinsey reich geltenden Anbietern nieder: Die höchsten Einund dem Rest des Marktes ist kommen erzielen die Beragrößer geworden“, sagt Jens ter in Frankfurt mit 104.000 Hagel, McKinsey-Partner und Koautor. Auf die Frage, Euro jährlichem Fixum und erfolgsabhängigen variaworan die Häuser im Private Banking arbeiten, nennt blen Zahlungen von 29.000 Euro, gefolgt von Köln/ Jens Hagel fünf Bereiche: Verbesserung der Transpa- Düsseldorf (100.000/25.000). Am wenigsten zahlen renz und Qualität der Kundenberatung, um eine aktive die Arbeitgeber in Berlin (74.000/14.000). Vermögensbetreuung attraktiver zu machen; stärkere Differenzierung der Angebote und Betreuungsmo- Nichts für Einsteiger. Seit 2009 haben sich die Gehälter delle nach einzelnen Kundensegmenten; Erhöhung insgesamt nur leicht verändert. Sicherlich ist dies eider Effektivität und Produktivität der Kundenberater; ner der Gründe dafür, dass HochschulschulabsolvenVerbesserung des Risikomanagements und der regu- ten selten ins Private Banking einsteigen. „Im letzten latorischen Compliance; Arbeit an anpassbaren Platt- Jahrzehnt sind die eher ins Investmentbanking geformen, die eine bessere Kundenzufriedenheit und gangen, weil sie dort deutlich mehr Geld bekommen und sich als junge Dynamiker schnell durchsetzen gleichzeitig Kosteneffizienz ermöglichen. können“, weiß Peter Hannemann von der UnternehSchlusslicht Berlin. Ein Privatbanker betreute 2011 mensberatung Stephan. Im Private Banking sei der durchschnittlich 58 Familienverbünde mit einer De- durchschnittliche Kunde zwischen 60 und 65 Jahre potgröße von 1,37 Millionen Euro, ergab die Private- alt. „Und da ist es dann ohnehin fraglich, ob man dieBanking-Studie 2011 der Unternehmensberatung sen Leuten einen Endzwanziger als Berater gegenStephan. Damit ist im Bundesdurchschnitt jeder übersetzen kann“, so Hannemann. (det/fwo)

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B erliner U nternehmen

überwiegend optimistisch

Die Berliner Wirtschaft schaut leicht optimistisch in die Zukunft. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturbericht der IHK Berlin und Handwerkskammer hervor. Demnach bleibt die Wirtschaftskraft der Hauptstadt auf hohem Niveau – die Unternehmen sind aber weniger euphorisch als noch im Frühjahr. Der gemeinsame Geschäftsklimaindex geht gegenüber dem Frühjahr leicht zurück, liegt aber immer noch auf dem Niveau des vergangenen Herbstes und deutlich über seinem langfristigen Durchschnitt. Der Geschäftsklimaindex gibt Auskunft über die aktuelle Geschäftslage

und die Erwartungen der Unternehmen. In den meisten Branchen zieht die Geschäftstätigkeit weiter an – vor allem die verbraucherorientierten Branchen wie Dienstleistung, Handel und Gastgewerbe haben über die Sommermonate sehr gute Geschäftsergebnisse erzielt. Die Berliner Bauindustrie profitiert vom Immobilienboom. Immer noch gut, aber weniger schwungvoll, haben sich die Geschäfte der Industrie entwickelt, deren Unternehmen die bereits bremsende Weltkonjunktur zu spüren bekommen. Das Berliner Handwerk freut sich über die besten Bewertungen der aktuellen Geschäftsergebnisse seit 20 Jahren.


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Privatbanken

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Berliner Börse Bruttowertschöpfung in Berlin nach Wirtschaftsbereichen 2011 (in Prozent)

Die Börse Berlin vereint unter einem Dach zwei Marktplätze. Neben dem traditionellen Handel auf Xontro, dem Handelssystem aller Parkettbörsen in Deutschland, betreibt die Börse unter der Marke Equiduct die Plattform ETS.

90.543 Mio. Euro

Die Hälfte aller auf Xontro gehandelten Werte in Berlin sind Aktien. Der Schwerpunkt liegt dabei auf ausländischen Unternehmen. So werden in Berlin nahezu alle Nasdaq-Werte gehandelt, ebenso wie Unternehmen aus China oder Südafrika. 15.000 Aktien aus 82 Ländern stehen hier zur Auswahl. Fremdwährungsanleihen sind eine logische Ergänzung des international ausgerichteten Berliner Angebotes, einige werden in Deutschland ausschließlich in Berlin gehandelt. Hinzu kommt die gesamte Palette aller festverzinslichen Wertpapiere des Bundes und der Länder sowie von Unternehmen und anderen Emittenten. Zertifikate und Optionsscheine runden das Angebot ab. Daneben finden Anleger in Berlin eine große Auswahl an Publikumsfonds, die ohne Ausgabeaufschlag gehandelt werden.

Produzierendes Gewerbe – 13,7% Baugewerbe – 3,5% Handel, Gastgewerbe und Verkehr – 19,6% Unternehmensdienstleister – 32,5% Bilder: thinkstock.com

Öffentliche und private Dienstleister – 30,7% Quelle: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder“, Juli 2012

Equiduct ist ein paneuropäischer Handelsplatz mit zwei Liquiditätspools: PartnerEx liefert Best Execution, Order für Order; das HybridBook ist eine vollelektronische, ultraschnelle Handelsplattform. Gehandelt werden 1.100 europäische Blue Chips. Daneben bietet Equiduct Marktdaten und Marktanalyse-Tools.

Die Industrie ist in Berlin seit dem Zweiten Weltkrieg schwach vertreten – ein Umstand, der sich in der Finanzkrise als glücklich erwies. Heute werden viele Unternehmen neu gegründet, insbesondere in der Kreativ-Branche.

2,3 %

betrug das Wirtschaftswachstum in Berlin im vergangenen Jahr.

8 www.boerse-berlin.de

Mit einem Bruttoinlandsprodukt von

29.153 Euro

pro Kopf liegt Berlin im Mittelfeld der Bundesländer.

28,2

Milliarden Euro investierten ausländische Unternehmen 2010 in Berlin.

Mit einem Durchschnittsalter von

42,8

Jahren sind die Berliner im Bundesvergleich sehr jung.

1.177.948

Menschen sind in Berlin sozialversicherungspflichtig beschäftigt (2011).

Leistung ist kein Zufall, sondern Vermögen Dauerhaft und insbesondere in schwierigen Marktphasen ist nur erfolgreich, wer das Vermögen besitzt, passende Anlagekonzepte zu entwickeln – und immer wieder zu überdenken. Sie diszipliniert zu verfolgen und dabei flexibel zu reagieren. Risiken zu vermeiden und bewusst einzugehen. Kurz: marktunabhängige und risikoeffiziente Anlagekonzepte anbieten zu können. Auf diese Weise wird aus unserem Vermögen Ihr Vermögen.

1. platz

1. platz

FirstFive 2011 und 2012 unabhängiges vermögens-verwalter-ranking

private-banking-test des instituts Für vermögensauFbau und des magazins €uro 2011 und 2012

in der Kategorie

mit dem Testurteil

„Top-RendiTe, Risikoklasse konseRvaTiv“

Erstplatzierter über 12 Monate und 60 Monate

„sehR guT“ insbesondeRe füR poRTfolio-qualiTäT und faiRe gebühRen

Niederlassung Berlin Jägerstraße 51 Telefon +49 30 20 62 76-0 E-Mail berlin@oppenheim.de Unser Niederlassungsleiter Thomas Liebe freut sich auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen.

164 Milliarden Euro

betrug der steuerpflichtige Umsatz im Land Berlin im Jahr 2010.

www.oppenheim.de


Wirtschaft

Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 19. November 2012

Erst kam die Zettelbank uro Der Weg zum E

Privatbanken gaben jahrhundertelang eigene Banknoten aus – erst 1935 wurde das Notenprivileg endgültig aufgehoben.

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ährend heute Notenbanken, die berechtigt sind, Banknoten zu emittieren, fast ausschließlich staatliche Institute sind, wurde dieses Recht in vergangenen Jahrhunderten oft auf Privatbanken übertragen, auch Zettelbanken genannt. Die Zettel wurden von der Bank in Umlauf gebracht und sollten auf Verlangen jederzeit bar eingelöst werden können. Auf Sicht wurden die Zettel von der Bank in Edelmetall getauscht. Die Zettel, später Banknoten, waren also letztlich nichts anderes als Urkunden für Edelmetall, das im Depot der Bank gehalten wurde. Im 18. Jahrhundert kamen auch Notenbanken auf, die Banknoten nur auf Kredit ausgaben.

Rückgang der Privilegien. Die Privatnotenbanken im Deutschen Reich emittierten zahlreiche Geldscheine in den landestypischen Währungen. Mitte der 1850er-Jahre kam es zu einem Boom von Privatnotenbanken. 1851 waren es neun, 1875 schon 33. Mit der Reichsgründung 1870/71 nach dem gewonnenen Krieg gegen Frankreich verloren die Mitgliedstaaten des neuen Reichs ihr Gesetzgebungsrecht in Bezug auf das Geldwesen. Das Banknotensperrgesetz vom 27. März 1870 sowie neue Bundesgesetze verhinderten die Neuausgabe von Privatbanknoten. Zum 1. Januar 1876 nahm die Reichsbank ihre Tätigkeit auf; sie erhielt das Recht, Zweigstellen im Reichsgebiet zu unterhalten und Banknoten

Reic (187

Die Re und V Noten Reich banke noch Privile

auszugeben, die im Reichsgebiet uneingeschränkt umlauffähig waren. Verzicht auf Konzession. Den Privatnotenbanken wurde per Gesetz jede Art von Bankgeschäften außerhalb ihres Bundesstaates untersagt. Angesichts dessen verzichteten etliche Banken auf das Recht der Banknotenausgabe. Bis zum Jahr 1878 gaben zwölf Banken die Notenkonzession ab, 1895 waren noch acht private Notenbanken übrig, mit Ende des Kaiserreichs 1918 gab es noch vier: die Bayerische Notenbank in München, die Badische Notenbank in Mannheim, die Sächsische Notenbank in Dresden und die Württembergische Notenbank in Stuttgart. Ihre rechtliche Stellung wurde im Gesetz über die Privatnotenbanken vom 30. August 1924 geregelt. Aus kam 1934. Zehn Jahre später, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, wurde das Notenprivileg der Banken generell aufgehoben. Zum 1. Januar 1935 mussten die Banken ihr Notengeschäft einstellen, ihre Banknoten wurden eingezogen. Das war das Ende der privaten Notenbanken in Deutschland. Kurioserweise sind manche der privaten Banknoten inzwischen erheblich im Wert gestiegen: Sammler zahlen zumindest für die vor 1900 herausgegebenen Scheine beträchtliche Summen – in Euro.

Erfahrung aus Jahrhunderten Klassische Privatbanken bieten maßgeschneiderte Betreuung vor allem für vermögende Kunden. Detlef Schmalenberg

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Reichskassenscheine (1874 – 1914)

Diese staatliche Banknote diente ursprünglich zum Zahlungsausgleich zwischen den Bundes- und Länderbehörden. Es gab Nennwerte zu 5, 10 , 20 und 50 Mark.

it ihrem Geld wurden Könige gewählt und Kriege finanziert. Privatbankiers, im historischen Sinne persönlich haftende Gesellschafter oder Eigentümer einer Privatbank, haben zum Teil schon vor 500 Jahren große Vermögen verwaltet. Ihre Ursprünge reichen bis ins 13. Jahrhundert, die Wiege des modernen Bankwesens stand in Mittel- und Oberitalien. Standorte wie Florenz oder Genua waren stets auch Handelsmetropolen mit politischem Gewicht, meist mit verkehrsreichen See- oder Flusshäfen. Warengroßhändler, Kommissionäre oder Spediteure erkannten, dass auch das Kredit- und Wechselgeschäft durchaus lukrativ sein kann. Die bedeutendsten Bankiersfamilien unterhielten zu Beginn des 14. Jahrhunderts Filialen in allen wichtigen Städten Europas.

den meisten anderen traditionellen Privatbankiers, die im Laufe der Zeit verschwunden sind. So bedeutete beispielsweise das Zeitalter der Industrialisierung, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in England begann, für zahlreiche Häuser das Ende, weil sie die stark zunehmenden Kreditbedürfnisse nicht befriedigen konnten. Auch die fehlende Nachfolge war oft ein Grund für das Aus. Viele private Bankhäuser wurden verkauft oder in Kapitalgesellschaften umgewandelt.

Dunkles K apitel. Machte die klassische, von einem Familienclan geführte Privatbank noch im 19. Jahrhundert den größten Teil des Bankwesens aus, änderte sich das rasch zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die Großbanken immer mehr an Bedeutung gewannen. 1902 existierten 1.386 private Banken, 1919 waren es noch 1.100, und Wechselvolle Geschichte. Segen und Fluch zugleich: Als nach der großen Krise waren 1932 lediglich noch 709 der englische König Eduard III. sich 1345 weigerte, seine übrig. Die politischen und wirtschaftlichen Turbulendurch den Hundertjährigen Krieg angehäuften Schul- zen um das Jahr 1930 führten zu zahlreichen Fusionen. den zurückzuzahlen, gerieten die Geldhäuser in enorme Außerdem unterstützte der Staat die großen BankkonSchwierigkeiten und verloren schließlich ihren Einfluss. zerne, wodurch kleinere Unternehmen ins Hintertreffen Als eigentlicher Vorläufer der heutigen Privatbankiers gilt gerieten. Als die Nazis 1933 an die Macht kamen, sorgten der Florentiner Vieri di Cambio de‘ Medici. Dessen Neffe die Gleichschaltung und „Arisierung“, die brutale EntGiovanni führte die Filiale in eignung jüdischer UnternehRom, die er 1393 übernahm. men, für das Verschwinden Während das einst sehr erfolgzahlreicher Privatinstitute. reiche Bankhaus seines Onkels Denn nicht wenige Bankiers Privatbankiers betreuen unterging, war Giovanni sehr jener Zeit waren jüdischen ihre Kunden in allen wirterfolgreich. Zwei Jahre nach Glaubens. Als ihnen die braudem Tod des Alten verlegte nen Machthaber ihre Unterschaftlichen Belangen – e der Neffe seine Aktivitäten nehmen raubten, verließen ti über Geldfragen hinaus. nach Florenz und gründete sie Deutschland. Manche, die eine n die Banco Medici. Diese bildeblieben, erlitten Schlimmeres. Denkw te die Grundlage des späteren Etliche der traditionellen BanVermö Aufstiegs der Medici zu einer der mächtigsten Familien kiers sind von Großbanken übernommen worden und nach B der damaligen Zeit in Europa. In den folgenden Jahr- existieren unter deren Dach mit dem eigenen Namen Gesam zehnten gab es zahlreiche Bankiers, deren Auf- bzw. weiter, durchaus mit Erfolg. Im Bundesverband deutAbstieg mit den wirtschaftlichen, politischen und mili- scher Privatbanken sind etwa 230 Unternehmen organi- Wunde tärischen aber auch religiösen Machtverschiebungen siert. Die klassischen Privatbanken – etwa ein Dutzend von Vo in Europa einhergingen. Die großen Kaufmannsfamilien sind übrig geblieben – sind fast Exoten eines Gewerbes gezoge aus der Übergangszeit zwischen Mittelalter und Neuzeit geworden, das sie einst so glanzvoll geprägt haben. Imbetrieben das Geld- und Kreditgeschäft lediglich als eine mer noch exklusiv, selbstbewusst und verschwiegen. Die Vo Selbstn von mehreren Aktivitäten, beispielsweise neben BergFamily Office. Das klassische Geschäft der Privatinstitute pekten bau, Im- und Export oder einer Spedition. ist die Verwaltung und Betreuung sehr großer Vermö- Damit Glaubensfrage. Die 1590 gegründete Berenberg Bank ist gen. Nicht sehr viele Geldhäuser dieser Branche akzep- Immob das älteste inhabergeführte Geldhaus Deutschlands. Die tieren Kunden, die weniger als eine halbe Million Euro der Ge Brüder Hans und Paul hatten zuvor als Kaufleute und an liquidem Vermögen mitbringen. Durchaus nicht un- oder et Tuchhändler in Antwerpen gelebt, das zu dieser Zeit die gewöhnlich sind Beträge ab zehn Millionen aufwärts. sonder reichste und geschäftigste Stadt Europas war. Bis zu 500 Solche Kunden werden mit einem ganz besonderen king h Schiffe senkten und lichteten hier täglich ihre Anker. Es Service bedient, einer Art gehobenem Sekretariat, im die sein war die Zeit der großen Entdeckungen und damit der Bankjargon Family Office genannt. Damit werden alle in keine wirtschaftlichen Neuorientierung Europas nach Wes- wirtschaftlichen Belange des Kunden individuell und derlich ten – und es war zugleich eine Epoche blutiger Glau- maßgeschneidert abgedeckt, ob es um die besten Möganlage bensauseinandersetzungen. Im Jahre 1585 wurden die lichkeiten der Steuerersparnis geht oder um den Erwerb so zu v niederländischen Protestanten vor die Wahl gestellt, einer Immobilie, die Überführung des Familienvermöbeiseit entweder zum katholischen Glauben überzutreten oder gens in eine Stiftung oder die optimale Steuerung des das Land zu verlassen, und wie Tausende ihrer Glaubens- Aktienvermögens. Aber nicht nur: Es wird auch schon brüder machten sich die protestantischen Berenbergs mal ein guter Rat im Personalbereich erteilt, etwa wenn auf die Suche nach einer neuen Heimat. Sie fanden sie die Nachfolge an der Unternehmensspitze sinnvoll gerein Hamburg, bis zum heutigen Tag. Im Gegensatz zu gelt werden soll.

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Privatbanken

Deutsche Mark (1948 – 2001)

Buschnoten (1917)

So wurden die letzten Banknoten der Deutsch-Ostafrikanischen Bank bezeichnet, die 1917 von den deutschen Behörden aufgrund der kriegsähnlichen Zustände unter primitivsten Bedingungen hergestellt wurden.

Die Reichsbank bestimmte Preis und Volumen des Geldes. Das Notenausgaberecht war auf die Reichsbank und 32 private Notenbanken verteilt. 1918 verfügten nur noch vier Staatsbanken über dieses Privileg, das 1935 endete.

Bei den abgebildeten Scheinen handelt es sich um die dritte Banknotenserie, die 1960 bis Anfang der 1990er-Jahre durch die Deutsche Bundesbank ausgegeben wurde.

Rentenmarkscheine (1923 – 1937)

Darlehnsscheine (1914 – 1922)

Die ausgegebenen Rentenmark-Nominale blieben im Umlauf. Die letzten Scheine zu 1 und 2 Rentenmark, datiert auf den Januar 1937, wurden 1939 ausgegeben und blieben bis zu den Währungsreformen 1948 in den Besatzungszonen gültig.

Die Darlehenskassenscheine waren als offizielles Zahlungsmittel akzeptiert. Ökonomisch wurden sie erstmals nicht durch Gold, sondern durch industrielle und landwirtschaftliche Güter gedeckt.

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Reichsbanknoten (1875 – 1924 – 1942)

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Euro (2002)

Nach Errichtung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion löste der Euro am 1.1.1999 die D-Mark als Buchgeld und am 1.1. 2002 als Bargeld ab.

iers, die ete beie in der begann, zunehonnten. für das oder in

Advertorial

Immobilienanlagen erfordern lokale Expertise

m Familidert den as rasch ken imstierten 00, und och 709 urbulenusionen. Immobilienkompetenz als Pfeiler der ankkonVermögensberatung‒ von Wolfgang Harth, Mitglied ertreffen des Vorstandes der Weberbank Actiengesellschaft sorgten ale Entnternehwinden Wolfgang Harth, Weberbank nstitute. Bankiers dischen ie brauUntergroß, weshalb es auch seitens der Banken der geer an Geldanlage denkt, dem fallen automaDie Vorteile von Immobilien als Kapitalanlage liegen erließen forderten hohen Kompetenz bedarf. Ein klassischer wegen des Diversifizierungsaspektes auf der Hand. tisch Begriffe wie Konten und Depots ein ‒ che, die eine naheliegende, aber recht liquiditätsorientierte Fehler bei der Geldanlage in Immobilien liegt zum mmeres. Beispiel darin, die Gegebenheiten des jeweiligen Denkweise, denn dabei wird eine der bedeutendsten Sie verhalten sich grundsätzlich nach anderen Kriteen Banlokalen Marktes falsch einzuschätzen; am Berliner rien als Geldvermögen und bewirken damit eine StaVermögenspositionen ignoriert: Immobilien, die je den und Markt ist beispielsweise zu beobachten, wie bisweibilisierung des Gesamtvermögens. Daneben dürfte nach Berechnungsmethode um die 40 Prozent des Namen len versucht wird, auch eher unterdurchschnittliche Gesamtvermögens der Deutschen ausmachen. Kein es in vielen Fällen auch der Renditeaspekt sein, der d deutLagen und Objektqualitäten zu hogerade in Niedrigzinsphasen Anlegern Wunder, dass Immobilienpreisindizes inzwischen organihen Preisen anzubieten. Hier bedarf Immobilienvermögen nahelegt, denn von Volkswirten zur Konjunkturbeobachtung heranDutzend Für Investitionen in es der Kenntnis bis hinunter zur ungezogen werden. selbst bei zurückhaltender Annahme ewerbes mittelbaren Umgebung des jeweisind auch derzeit noch Nettorenditen Immobilien sollte immer ben. Imligen Objektes, um die realisierbare von fünf Prozent über Mieteinnahmen Die Vorteile der eigenen vier Wände kennt jeder gen. auch eine Finanzierung in Jahresnettokaltmiete beurteilen zu möglich. Mitunter sind auch höhere Selbstnutzer, doch unter Geldanlage- und RenditeasBetracht gezogen werden können. Einflüsse könnten zudem Erträge realisierbar. pekten sind Immobilien ebenfalls von Bedeutung. nstitute durch die Lokalpolitik über ÄndeVermö- Damit rücken sie in den Fokus der Beratung, denn e akzep- Immobilien sind eine Anlageklasse, die im Rahmen rungen des Bebauungsplanes oder, wie unlängst geDazu kommen die Überlegungen zu Wertsteigeon Euro der Gesamtanlage in einer Reihe mit Aktien, Renten schehen, durch veränderte Flugrouten erfolgen. rungen am jeweiligen Standort. Dies sei beispielicht un- oder etwa Rohstoffen steht. Daraus folgt, dass insbehaft für Berlin verdeutlicht: Gegenüber 2010 stiegen ufwärts. sondere ein Anbieter im Segment des Private BanAndere Schwierigkeiten können sich auch aus der 2011 die Kauffälle bebauter Grundstücke um zehn onderen king hohe Immobilienkompetenz vorweisen muss, Vermietung an sich ergeben: Ist man als Anleger wilund der damit verbundene Umsatz um 27 Prozent. ariat, im die seiner Kompetenz in Bezug auf die Finanzmärkte lens und in der Lage, Leerstandszeiten abzufedern? Bei Neuvermietungen kommt es mitunter zu satten den alle in keiner Weise nachstehen sollte, wenn er den erforMöchte man sich mit womöglich unliebsamen MieMietaufschlägen. Und gleichzeitig handelt es sich bei ell und tern herumstreiten, deren Rechte zumindest weiImmobilien geradezu traditionell um eine vor Inflatiderlichen umfassenden Ansatz bei der Vermögensen Mögterreichend sind, als es die der Vertragspartner bei anlage tatsächlich umsetzt und nicht bloß behauptet, on schützende Investition. Hier soll freilich nicht das Erwerb anderen Anlageklassen im Vergleich wären? Gerade so zu verfahren. Lassen wir einmal die Selbstnutzung Bild eines Geldanlage-Wunderlandes gemalt werden nvermödieser Punkt verdeutlicht eine weitere Anforderung ‒ dafür sind die Fallstricke im Immobiliengeschäft zu beiseite und beschränken uns auf die Geldanlage: ung des h schon a wenn oll gere-

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Villa der Weberbank

an die Immobilienberatung und die Experten einer Bank: Sie sind auf ein solides Netz von Fachleuten angewiesen, mit denen sie im Kundeninteresse eng zusammenarbeiten: Hausverwaltungen, die dem Anleger im Idealfall sämtlichen Kontakt mit den Mietern und jegliche Abwicklung abnehmen; Experten für Gebäude- und sonstige Versicherungen; Makler für Kauf- und Verkauf von Objekten, Fachjuristen etc. Auch bei Immobilien als Kapitalanlage sollte zudem regelmäßig eine Finanzierung in Betracht gezogen werden, um den Investitionsspielraum zu erhöhen. Die derzeit historisch niedrigen Zinsen gestatten vergleichsweise hohe Tilgungen und können zudem steuermindernd geltend gemacht werden. Eine Hebelung der Investitionssumme muss freilich im Einzelfall präzise durchkalkuliert werden; Musterrechnungen verbieten sich hier aufgrund der Detailerfordernisse und der individuellen Situation jedes Kunden. Unter Renditeaspekten bleibt die Frage nach einer zusätzlichen Finanzierung auf jeden Fall ausreichend interessant, so dass die vermögensberatende Bank selbst derartige Kredite vergeben können sollte. So kann sie den Anspruch einer umfassenden Beratung erfüllen und deren zeitnahe, schlanke Umsetzung realisieren.

Wolfgang Harth | Weberbank Actiengesellschaft | Hohenzollerndamm 134 | 14199 Berlin | ) (030) 8 97 98-448 | 8 www.weberbank.de | * wolfgang.harth@weberbank.de


Wirtschaft

Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 19. November 2012

Schleswig-Holstein Bremen 108 Einkommensmillionäre auf 100.000 steuerpflichtige Einwohner

Weltweit Platz 5 Wohlhabende Deutsche investieren ihr Geld zunehmend in Sachwerte wie Immobilien, Gold oder Kunstwerke.

68 Millionen Einkommensmillionäre auf 100.000 steuerpflichtige Einwohner

Hamburg 156 Millionen Einkommensmillionäre auf 100.000 steuerpflichtige Einwohner

MecklenburgVorpommern

Niedersachsen

19 Einkommensmillionäre auf 100.000 steuerpflichtige Einwohner

63 Einkommensmillionäre auf 100.000 steuerpflichtige Einwohner

Berlin

59 Einkommensmillionäre auf 100.000 steuerpflichtige Einwohner

Nordrhein-Westfalen 83 Einkommensmillionäre auf 100.000 steuerpflichtige Einwohner

Brandenburg

18 Einkommensmillionäre auf 100.000 steuerpflichtige Einwohner

Hessen 97 Einkommensmillionäre auf 100.000 steuerpflichtige Einwohner

Sachsen-Anhalt

13 Einkommensmillionäre auf 100.000 steuerpflichtige Einwohner

Rheinland-Pfalz

49 Einkommensmillionäre auf 100.000 steuerpflichtige Einwohner

Sachsen

17 Einkommensmillionäre auf 100.000 steuerpflichtige Einwohner

Saarland 35 Einkommensmillionäre auf 100.000 steuerpflichtige Einwohner

Thüringen

14 Einkommensmillionäre auf 100.000 steuerpflichtige Einwohner

Advertorial

Kölner Traditionsbank am geschichtsträchtigen Standort Die 1798 gegründete Privatbank Sal. Oppenheim jr. & Cie. ist heute in Berlin am ehemaligen Sitz des Bankhauses Gebr. Mendelsohn beheimatet

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u uns kommen die Kunden, die sich ganz Vorjahr erreichte das Kölner Bankhaus damit unbewusst für die professionelle und persönter den 20 getesteten Banken wiederum einen liche Beratung einer Privatbank mit einer starSpitzenplatz und zählt zu „Deutschlands besten ken regionalen Nähe entschieden haben , sagt Privatbanken , wie das Magazin in seiner MaiWilhelm von Haller, Vorstandsvorsitzender von Ausgabe berichtet. Im Stiftungsmanagement Sal. Oppenheim. Mit 60 Mrd. Euro verwaltetem konnte das Traditionshaus bereits zum dritten Vermögen zählt Sal. Oppenheim zu den führenMal in Folge den ersten Platz in der ewigen Besden, rein auf die Vermögensverwaltung spezitenliste beim diesjährigen Stiftungsmanageralisierten Privatbanken. Seit mehr als elf Jahren Test der FUCHSBRIEFE belegen. ist das Kölner Traditionshaus, das 1798 gegründet wurde, in Diese und weitere Erfolge beVor Entwicklung der Berlin ansässig. Auch dem geruhen ganz wesentlich auf der Anlagevorschläge die sellschaftlichen und kulturellen persönlichen BeratungsphiloLeben in der Hauptstadt fühlt sophie von Sal. Oppenheim: Wünsche der Kunden sich Sal. Oppenheim als Förintensiv zuhören, die individubestmöglich verstehen. derer des Scharoun Ensembles ellen Wünsche seiner Kunden eng verbunden. bestmöglich verstehen und erst danach konkrete Anlagevorschläge entDas Bankhaus betreut vermögende Privatkunwickeln. Dabei steht Sal. Oppenheim für Unden sowie institutionelle Anleger wie Kirchen, abhängigkeit in der Beratung, Kontinuität in Verbände, Stiftungen und Unternehmen. Sal. der Kundenbeziehung sowie Erfahrung in der Oppenheim will seinen Kunden eine sichere anspruchsvollen Verwaltung von Vermögen. Heimat in allen Fragen der Vermögensverwal„Wir richten uns mit unserem Angebot an Mentung sein. Die hohe Anlagekompetenz und schen und Institutionen, die Wert auf eine sehr persönliche Beratungsqualität wurden jüngst persönliche und intensive Beziehung mit ihrem in der Untersuchung des Instituts für VermöBankberater lege , erklärt Wilhelm von Haller. gensaufbau und des Finanzmagazins „Euro mit „Unsere Kunden erfahren uns mehr als Wegbedem Testurteil „sehr gut ausgezeichnet. Wie im gleiter denn als Berater , so von Haller weiter.

Bayern

83 Einkommensmillionäre auf 100.000 steuerpflichtige Einwohner

BadenWürttemberg 84 Einkommensmillionäre auf 100.000 steuerpflichtige Einwohner

In Hamburg leben die meisten Einkommensmillionäre pro 100.000 steuerpflichtige Einwohner, in Sachsen-Anhalt die wenigsten. (Quelle: Statistisches Bundesamgt.)

Sal. Oppenheim jr. & Cie. | Jägerstraße 51 | 10117 Berlin ) 030 206276-0 | 7 030 206276-21 | * berlin@oppenheim.de

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telang viel Be fast all Rücken ie Zahl der reichen Deutschen nimmt trotz der Club der Wohlhabenden, die – ohne eigenge- auch d der europäischen Staatsschuldenkrise zu. nutzte Immobilien – ein Finanzvermögen von min- gab es Nach Angaben der Unternehmensberatung destens einer Million Euro haben, bleibt in den drei deshal Boston Consulting Group (BCG) sind die deutschen Ländern deutlich über der Millionenmarke. Vom Re- chen, K Haushalte, die über umgerechnet mehr als eine kordwert des Vorjahres ausgehend verzeichnet das Stadt u Million amerikanische Dollar (807.000 Euro) in Form Gesamtvermögen einen leichten Rückgang um 15 sellage von Bargeld, Wertpapieren oder Fonds verfügen, Milliarden (-0,5 Prozent) auf 2.834 Milliarden Euro, reich g 2011 um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr ge- bis 2015 würden die Guthaben aber auf 3.328 Milli- Nach d stiegen. Mit insgesamt 345.000 Millionärshaushal- arden Euro anwachsen. Dies entspricht einem jähr- zunäch ten nimmt Deutschland damit weltweit den fünften lichen Wachstum von durchschnittlich 4,1 Prozent. nachde Rang hinter den Vereinigten Staaten, Japan, China Die Vermögenskonzentration in der Drei-Länder-Re- deutsc und Großbritannien und knapp vor der Schweiz ein. gion setzt sich somit fort. Nach Angaben von Vallu- hat sich ga verfügt derzeit ein Prozent der Bevölkerung über Schwellenländer im Aufschwung. In Relation zur Bevöl- ein Drittel des Privatvermögens. Beste A kerung sieht die Weltrangliste neuen Immobilien gefragt. Der Trend mehr V der reichsten Länder freilich zu Sachwerten hält nach Ein- macht ganz anders aus. Mit 17 Prozent der Haushalte, die über MillioWeltweites Vermögen wird schätzung von Investment- attrakt an. Während der beratu nen verfügen, liegt Singapur auf mehr als 150 Billionen Experten Anteil von Aktien, Bonds Neun f an erster Stelle, gefolgt von Dollar steigen. und Cash in der Verteilung sind, fo Katar, Kuwait und der Schweiz. der Anlagen in den vergan- lages z Im Vergleich der Superreichen, genen zwei Jahren um fünf Berlin. also Haushalten mit einem FiProzentpunkte auf 70 Pro- nig, da nanzvermögen von mehr als 100 Millionen Dollar, rangiert Deutschland auf Rang zent abnahm, stieg der Anteil von Immobilien, Roh- stadt im drei hinter Amerika und Großbritannien, aber noch stoffen, Gold und Kunst um fünf Prozentpunkte auf vielleic vor Russland und China. Die Zahl dieser hochvermö- 30 Prozent. Valluga prognostiziert auch für 2013 ein „Seit ei genden Deutschen blieb der BCG-Studie zufolge weiteres Plus von Sachwerten in den Portfolios der te Ren mit 807 konstant. In stärker von der Krise betroffe- Vermögenden. Karl Albrecht (Aldi Süd) steht 2011 Nieder nen Ländern wie Spanien und Italien ist die Zahl der weiterhin an der Spitze der reichsten Deutschen. Vermö Millionärshaushalte im vergangenen Jahr hingegen Sein Vermögen beläuft sich auf 19,5 Milliarden gelegte Euro. Platz 2 und 3 gehen an Werner Otto und Fa- wächst zurückgegangen. milie (14,6 Milliarden Euro) sowie an die Angehöri- chend Aktien erholen sich. Insgesamt gab es weltweit stark gen des 2010 verstorbenen zweiten Aldi-Gründers schreib unterschiedliche Trends in der Vermögensentwick- Theodor Albrecht (Aldi Nord, 13,2 Milliarden Euro). lung. In den etablierten Industrieländern fiel die Ent- Im deutschsprachigen Raum werden diese Super- Osten z wicklung im Durchschnitt leicht negativ aus. Das lag reichen nur von der Familie Porsche und Piëch ge- gen de zum Teil an den stagnierenden Kursen am amerika- toppt. Der österreichische Autobauer-Clan kommt Tisches der Ha nischen Aktienmarkt und den negativen Auswirkun- auf ein Vermögen von 37,2 Milliarden Euro. die ver gen der Staatsschuldenkrise. In den aufstrebenden eine kl Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien und es heu China stieg das verwaltete Vermögen dagegen um auch s ein knappes Fünftel an. Die Fachleute der BCG proD as W ort M illionär ... bei We gnostizieren, dass die globalen Vermögenswerte in ler, ste den kommenden fünf Jahren um vier bis fünf Pro... kommt aus dem Französischen. Es entstand 1719 während der Spekulationsblase mit den Aktien der beim B zent im Jahr auf mehr als 150 Billionen Dollar steigen von John Law gegründeten Mississippi-Kompanie. Schließ werden. „Wir halten eine Erholung an den AktienHalb Frankreich hatte sich mit den Wertpapieren die Mö märkten für wahrscheinlich“, heißt es in der Studie. eingedeckt, wer noch keine hatte, nahm dafür meln. E Kredite auf. Die Euphorie führte zu ImmobilienspeDeutschsprachiger Raum. Nach einer Untersuchung Genera kulationen, Inflation und einem wahren Konsumder Investmentgesellschaft Valluga hingegen ist die und lei rausch – bis die Blase platzte und Zehntausende Zahl der Millionäre in Deutschland, Österreich und Kunde „Millionäre“ vor dem Nichts standen. der Schweiz insgesamt zwar leicht gesunken, aber dürfte

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Adresse mit Tradition: Jägerstraße 51 in Berlin

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Privatbanken

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In Deutschland gibt es

Millionen Girokonten, davon sind 45,1 Millionen Online-Konten.

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des Umsatzes mit EC-Karte zahlen Händler an das Geldinstitut als Gegenleistung für dessen Zahlungsgarantie.

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Die Anfänge des Bankwesens liegen in Mesopotamien, erste Zeugnisse stammen aus dem Jahrhundert vor Christi.

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Die Zahl der Vermögenden in Berlin steigt rasant. Damit wird der Standort auch für die traditionell beratungsstarken Privatbanken immer interessanter.

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ie Zahl der Vermögenden in Berlin steigt rasant. Damit wird der Standort auch für Privatbanken immer interessanter. Jahrzehntelang war für Privatbanken in Berlin nicht allzu viel Bedarf. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten fast alle großen Industriekonzerne der Stadt den Rücken gekehrt. Und mit der Industrie wanderte auch das Geld ab. Vermögende Privatpersonen gab es in Westberlin in der Zeit des kalten Krieges deshalb deutlich weniger als in Hamburg, München, Köln oder Frankfurt am Main. Zudem litt die Stadt unter dem Berlin-Malus: Denn wegen der Insellage Berlins mitten im sowjetischen Einflussbereich galt hier angelegtes Kapital als nicht sicher. Nach dem Mauerfall änderte sich die Situation zunächst kaum, auch nicht in den ersten Jahren, nachdem das wiedervereinigte Berlin wieder zur deutschen Hauptstadt wurde. Doch mittlerweile hat sich das Blatt gewendet.

Beste Aussichten. Seit einigen Jahren gibt es einen neuen klaren Trend. Die Hauptstadt zieht immer mehr Vermögende aus anderen Städten an. Das macht den Standort zunehmend für Privatbanken attraktiv, die im Wesentlichen auf die Vermögensberatung für gehobene Kunden spezialisiert sind. Neun führende Privatbanken, die in Berlin aktiv sind, folgten nun der Einladung des Berliner Verlages zum ersten „Runden Tisch Privatbanken“ in Berlin. Alle Teilnehmer der Runde waren sich einig, dass ihre Geschäftsaussichten in der Hauptstadt immer besser werden – und das trotz oder vielleicht sogar gerade wegen der Finanzkrise. „Seit einigen Jahren erleben wir in Berlin eine echte Renaissance“, sagt Christoph Brewka, Berliner Niederlassungsleiter der BHF-Bank. „Immer mehr Vermögende kommen zu uns, und auch die angelegten Summen werden höher. Das Geschäft wächst so schnell, dass wir Mühe haben, ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu finden“, beschreibt Brewka die aktuelle Lage.

Trend ch Eintmentnd der Bonds teilung verganm fünf 0 Pron, Rohkte auf 013 ein ios der ht 2011 tschen. liarden und Fagehöriünders n Euro). Super- Osten zieht nach. Ganz ähnlich sind die Erfahrunëch ge- gen der anderen acht Teilnehmer des Runden kommt Tisches. Das Geschäft der Privatbanken boomt in der Hauptstadt regelrecht. Allerdings gibt es, was die vermögende (potenzielle) Kundschaft angeht, eine klare Zweiteilung: „Im alten Westberlin gibt es heute wieder viel Vermögen. Dort wachsen wir auch sehr gut.“ Im Ostteil der Stadt sei das aber bei Weitem noch nicht der Fall, sagt Stephan Exler, stellvertretender Niederlassungsleiter Berlin 19 er beim Bankhaus Sal. Oppenheim. Kein Wunder: ie. Schließlich hatten die Menschen in der DDR kaum en die Möglichkeit, größeres Vermögen anzusamür meln. Erst nach und nach wächst hier eine neue peGeneration von gut verdienenden Unternehmern mund leitenden Angestellten heran. Bis auch sie als de Kunden für die Privatbanken interessant werden, dürfte allerdings noch etwas Zeit vergehen.

Mehr Millionäre. Genaue Zahlen gibt es nicht, aber Wolfgang Harth, Vorstand der Weberbank, schätzt, dass in Berlin inzwischen wieder rund 10.000 Millionäre leben. Ganz so reich müssen Menschen aber nicht sein, damit sie für seine Bank interessant sind. „Ab einem Vermögen von rund 250.000 Euro oder einem vergleichsweise hohen Einkommen empfiehlt sich die Beratung einer Privatbank“, sagt Harth. „Und von diesen Personen gibt es in Berlin rund 30.000 bis 35.000.“ Im Gegensatz zur alteingesessenen Weberbank ist die Hamburger Berenberg Bank in Berlin derzeit nicht mehr mit einer eigenen Niederlassung vertreten. Sie war einfach zu früh dran: „Um die Jahrtausendwende waren wir schon mal in Berlin“, sagt Dirk Wehmhöner, Direktor im Private Banking bei der Berenberg Bank in Hamburg. „Doch damals war der Markt noch nicht reif.“ Erst in den letzten fünf

Die Best Ager kommen nach Berlin und bringen ihr Vermögen mit. Daniel Bresser, Bankhaus Löbbecke

Jahren habe sich die Lage stark verändert. „Im Berliner Raum verzeichneten wir einen enormen Kundenzuwachs.“ Präsenz ist wichtig. Daher seien Kundenberater der 1590 gegründeten Berenberg Bank auch kontinuierlich in Berlin, um mit den Kunden zu sprechen. Darüber hinaus würden auf regelmäßigen Veranstaltungen die Kontakte zu bestehenden und neuen Kunden in der Hauptstadt gepflegt. Jens Mattern, Direktor beim Bankhaus Donner & Reuschel, pflichtet ihm bei: „Um dauerhaft am Berliner Markt erfolgreich zu sein, muss man vor Ort präsent sein.“ Daniel Bresser, Vorstand des Bankhauses Löbbecke, sieht das ebenso. „Genau aus diesem Grund hat die Hamburger Privatbank M. M. Warburg & Co. vor neun Jahren Löbbecke gekauft, um hier in Berlin präsent zu sein.“ Diese Strategie habe sich durchaus bewährt, analysierte Bresser. „Wir haben seitdem zahlreiche Kunden gewonnen, die wir sonst wahrscheinlich nicht erreicht hätten.“ Gründe für den Boom. „Der Berliner“ gilt als risikoscheu. Deshalb verwundere es nicht, dass besonders viele vermögende Einwohner aus der Hauptstadt ihr Geld in der Vergangenheit in die Schweiz gebracht hätten, sagt Christian Liste, Berliner Nie-

derlassungsleiter beim Bankhaus Bethmann. „Das geschah vor allem aus Sicherheitsgründen. Zudem schätzten Vermögende die sprichwörtliche Diskretion der Schweizer Bankiers.“ Heute aber fließe viel von diesem Geld nach Berlin zurück, sagt Liste. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die Schweiz hat durch das Steuerabkommen mit der Bundesrepublik als Steuerparadies ausgedient. Und die Diskretion der Schweizer Bankiers ist nicht mehr viel wert, wenn die deutschen Behörden immer wieder ganze CDs mit Hunderten detaillierten Daten von Kunden schweizerischer Geldhäuser kaufen. Dann, so dürften viele Vermögende denken, die ihr Geld in der Schweiz angelegt haben, kann man sein Geld auch gleich wieder in die Heimat zurückholen. Heissbegehrte Berliner Immobilien. Die Berliner Privatbanken erleben aber vor allem aus einem anderen Grund einen hohen Zulauf an Neukunden. Es ist der boomende Immobilienmarkt der Hauptstadt. Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten und europäischen Hauptstädten waren die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser in Berlin auch nach der Wende noch lange Zeit geradezu lächerlich niedrig. Und dieser Nachholbedarf schließt sich allmählich. Die Euro-Schuldenkrise tat dazu ihr Übriges: Viele Vermögende aus südeuropäischen Krisenländern wie Spanien, Griechenland und Italien haben vor einigen Jahren den Berliner Wohnungsmarkt entdeckt und kaufen sich hier Immobilien. Speziell unter Griechen geschieht das aus der konkreten Sorge heraus, dass sie im Falle einer Rückkehr ihres Landes zur früheren Landeswährung Drachme schlagartig einen Großteil ihres Vermögens durch Abwertung verlieren würden. Berlin ist Hip. Doch es sind natürlich nicht nur die Ausländer, die den Berliner Wohnungsmarkt anheizen. „Mittlerweile kommen immer mehr Vermögende mit ganz unterschiedlichem Hintergrund nach Berlin“, sagt Bethmann-Niederlassungsleiter Liste. Es sei heute regelrecht hip, in der Hauptstadt ein Apartment zu erwerben, um vor Ort zu sein. Und wer in Berlin eine Wohnung kaufe, für den ergebe sich häufig noch weiterer Anlagebedarf in der Hauptstadt. Das sieht auch Löbbecke-Vorstand Bresser so: „Sogenannte Best Ager aus der gesamten Republik kaufen sich zurzeit Eigentumswohnungen in exquisiten Innenstadtlagen, und die kommen dann auch mit ihrem Vermögen nach Berlin“, weiß er zu berichten. Industriell schwach. Was die Zahl und die Bedeutung seiner Industriebetriebe angeht, ist Berlin noch immer tiefste Provinz. Nach dem Mauerfall hat kein einziger großer Industriekonzern seine Zentrale nach Berlin verlegt. Der einzige große Platzhirsch war der Pharmakonzern 

Bild: Markus Wächter

Vertrauensvorschuss

19.

Jahrhunderts Bis Mitte des waren Privatbanken dominierend, ehe die Kreditinstitute von öffentlich gehandelten Aktiengesellschaften aufkamen.

1902 1.386

Im Jahr fanden sich in Deutschland Privatbanken.

Das Vermögen deutscher Privatbanken-Kunden steckt zu in Aktien, europaweit sind es nur

30 %

26 %

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Nach einer Umfrage der Ernst & Young GmbH beurteilten

23 %

der deutschen “. Banken ihre Geschäftsentwicklung als „sehr gut“, 67 % als „gut“.

66 %

der deutschen Banken erwarten bei privaten Immobilienkrediten eine steigende Nachfrage.

1934

endete das Notenbankprivileg – Banknoten gab nur noch der Staat aus.


Wirtschaft

Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 19. November 2012

Schering, der gleichzeitig zu den 30 im Deutschen Aktienindex Dax enthaltenen größten deutschen Börsengesellschaften zählte. Doch vor einigen Jahren wurde Schering vom Leverkusener Konkurrenten Bayer gekauft und verschwand damit als eigenständiges Unternehmen.

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Top bei Gründungen. So unbefriedigend Berlins industrieller Zustand also ist, auf der anderen Seite ist die Hauptstadt spitze bei Unternehmensgründungen: Sogenannte Startups schießen hier wie Pilze aus dem Boden. Firmen also, die meist mit geringen finanziellen Mitteln, dafür aber mit viel Kreativität und Leidenschaft eine Geschäftsidee entwickelt haben und umsetzen. Einige von ihnen wachsen rasant, sie verzeichnen zweistellige Zuwachsraten bei Umsatz und Gewinn und stellen jeden Monat neue Mitarbeiter ein. „Leider haben die Gründer dieser Firmen meist noch kein Geld anzulegen, weil sie in den ersten Jahren alle Erträge reinvestieren“, sagt Löbbecke-Vorstand Bresser. Neue Generation. „Erst wenn ihr Unternehmen an einen Konkurrenten verkauft wird, interessieren sich diese Personen für eine Privatbank.“ Denn dann besitzen diese meist noch sehr jungen Leute auf einen Schlag eine große Summe Geld, von der zumindest in der Regel ein Teil auch angelegt werden soll. Um dieses Potenzial rechtzeitig zu schöpfen, habe Warburg eine „Young-Entrepreneur-Gruppe“ gebildet, die Netzwerke zwischen diesen Firmen knüpfe und ihnen spezielle Dienstleistungen anbiete. Ähnliches tut auch Merck Finck & Co, Privatbankiers: „Wir bringen Leute mit Geld zusammen. Durch Kontakte, die auf diesem Weg entstehen, ermöglichen wir Geschäfte und gewinnen außerdem neue Kunden“, erklärt der Berliner Niederlassungsleiter des Instituts Oliver Zimmermann.

D ie T eilnehmer des runden T isches

Moderate Mindestsummen. Auch wenn es immer mehr Ausland, sondern von weiter weg. Nach Darstellung Vermögende in Berlin gibt – mit anderen deut- von BHF-Niederlassungsleiter Brewka sind darunter schen Metropolen ist deren Zahl nicht zu verglei- auffallend viele Israelis, aber auch Kunden aus dem chen, und auch die verfügbaren Summen unter- arabischen Raum und US-Bürger. Auch sie haben scheiden sich deutlich. Die Berliner Privatbanken den Standort Berlin in den vergangenen Jahren haben sich deshalb den Vermögensverhältnissen zu schätzen gelernt. Viele dieser Kunden würden der Stadt angepasst und verlangen tendenziell durch den boomenden Immobilienmarkt von Berein geringeres Mindest-Anlagevolumen von ihren lin angelockt, so Berenberg-Direktor WehmhöKunden. Ganz besonders niedrig sind die Einstiegs- ner. Aber auch der spezielle Reiz der Hauptstadt, hürden bei der Berliner quirin bank: „Bei uns geht der ja auch immer mehr Touristen anlocke, übe es schon mit einem Kundenvermögen von 50.000 eine immer größere Faszination auf diese ausländiEuro los“, sagt deren Chefschen Investoren aus. volkswirt Philipp Dobbert. Das Vermögen erhalten. So erDas Institut verdient nicht folgreich die Privatbanken an Gebühren und ProvisioWir bringen in der Akquise neuer Kunnen, sondern lässt sich von den derzeit auch sind, das seinen Kunden direkt für die Leute mit Geld Blaue vom Himmel können Beratungsleistung bezahlen. zusammen. sie ihnen nicht versprechen. Die quirin bank setzt ihr KonDie Zeiten, in denen Privatzept der Honorarberatung Oliver Zimmermann, Merck Finck & Co bankkunden auf Renditen konsequent um. „Wir sagen von acht Prozent oder mehr den Kunden vorher, wie viel hoffen konnten, sind längst es kostet“, so Dobbert. Auch die Weberbank übernimmt vorbei. Angesichts von MiVermögensverwaltungsmandate bereits ab 50.000 ni-Renditen von einem Prozent oder sogar noch Euro. Bei den anderen Privatbanken in Berlin liegen darunter für Bundeswertpapiere ist in Deutschland die Einstiegshürden etwas höher – je nach Institut vielfach vom Anlagenotstand die Rede. Heute sind zwischen 100.000 und 500.000 Euro. Das ist aber die meisten Kunden – nach diversen Aktienkursimmer noch deutlich weniger, als in Köln, Frankfurt Zusammenbrüchen und der Finanzkrise – schon am Main oder München von den meisten Privat- froh, wenn ihr Vermögen nach Abzug von Steuern bankkunden vorausgesetzt wird. Ausnahmen bil- und Gebühren sowie der Inflation nicht an Wert den in Berlin die BHF-Bank und die Berenberg Bank: verliert: „Für viele Kunden geht es schlicht um den Bei ihnen muss der Kunde mindestens eine Million realen Vermögenserhalt“, sagt Merck-Finck-&-CoNiederlassungsleiter Zimmermann. „Doch um dieEuro mitbringen. sen zu erreichen, müssen mindestens vier Prozent Viele aussereuropäische Kunden. Immer mehr Kunden, Rendite erzielt werden.“ Wer hier allein auf Bundie in Berlin größere Summen anlegen, stammen desanleihen setze, könne eine solche Verzinsung nicht nur aus Deutschland oder dem europäischen längst nicht mehr erreichen.

Breit streuen. „Vier Prozent Rendite sind nur bei einer breiten Streuung des Kapitals über verschiedene Anlageklassen hinweg möglich“, sagt Berenberg-Direktor Wehmhöner. „Und hier gehören auch Anleihen als Sicherheitsanker dazu“, ergänzt Zimmermann. Viele Kunden hätten heute Angst vor drei Dingen: dem Zusammenbruch des Euro, der steigenden Inflation und dem Einbruch der Unternehmensgewinne, so Weberbank-Vorstand Harth. Die Angst vor der Inflation sei dabei die am wenigsten begründete, sagt Löbbecke-Vorstand Bresser. „Diese Angst wird durch die ausgeprägte Berichterstattung der Medien befeuert. Tatsächlich findet eine Inflation derzeit insbesondere im Immobilienbereich statt.“ Plädoyer für Aktien. Der stellvertretende Sal.-Oppenheim-Niederlassungsleiter Exler merkt an, dass eine Rendite von vier Prozent kein leichtes Unterfangen sei, wenn man sich vor Augen führe, dass der Deutsche Aktienindex Dax seit März 2000 sogar im Minus liege. „Das hat dazu geführt, dass viele Kunden Aktien scheuen und auf Rentenwerte setzen.“ Doch bei den Rentenpapieren sei in Zukunft nicht mehr viel zu holen. Hier drohten im Gegenteil in den nächsten Jahren empfindliche Kursverluste, wenn die Zinsen wieder anziehen würden. „Es ist deshalb unsere Aufgabe, den Kunden klar zu machen, dass heute Aktien mehr Zukunft haben als Renten“, sagt Exler. Entweder – oder. Weberbank-Vorstand Harth gibt zu bedenken, dass aus seiner Sicht die Kunden immer stärker zu einem Extremverhalten neigten. „Einerseits steigt der Anteil derjenigen, die ganz auf Nummer sicher gehen wollen und ihr gesamtes Vermögen auf dem Tagesgeldkonto parken. Andererseits gibt es aber auch immer mehr Kunden, die

„Unser Ansatz ist es, konsequent die kostengünstigsten Produkte für die Kunden herauszusuchen.“

„Auch Privatbanken müssen über das Kreditgeschäft nachdenken.“

„Viele Vermögende mit ganz unterschiedlichem Hintergrund lassen sich inzwischen in Berlin nieder.“

„Wir konnten während der Finanzkrise viele neue Kunden gewinnen.“

Quirin-Bank-Chefvolkswirt Philipp Dobbert

Merck-Finck-Niederlassungsleiter Oliver Zimmermann

Christian Liste, Berliner Niederlassungsleiter beim Bankhaus Bethmann

Berenberg-PrivateBanking-Leiter Dirk Wehmhöner


Privatbanken

/ 11

Bilder: Markus Wächter

Angeregte Tischrunde: Neun Privatbanker diskutierten

ihr Geld bewusst in Aktien anlegen und beispielsweise Bundes- oder Unternehmensanleihen entsprechend reduzieren.“ Mehr Vertrauen. Ein Problem der Privatbanken ist es, dass ihnen viele Kunden bei der Geldanlage nicht freie Hand lassen, sondern die Entscheidungen weiter selbst treffen wollen. „Wir würden uns wünschen, dass die Kunden mehr delegieren. So können wir noch stringenter das Risiko managen und den Kunden die Arbeit erleichtern“, sagt Donner & Reuschel-Direktor Mattern. Am fehlenden Vertrauen seien die Banken teilweise selbst schuld, merkt BHF-Niederlassungsleiter Brewka an. „Bei den Gebühren wurde vielfach schamlos zugeschlagen.“ So gab es in der Vergangenheit Institute, die selbst bei Verlusten für den Kunden noch eine Erfolgsprovision vereinnahmten, weil die Verluste des Marktes, an dem sich das Kundenergebnis messe, noch höher seien. „Diese Zeiten sind aber definitiv vorbei“, so Brewka. „Ein solches unseriöses Gebaren kann sich zumindest unter den Privatbanken heute niemand mehr leisten.“ Dem stimmen alle anderen Teilnehmer des Runden Tisches ausdrücklich zu. Modeprodukt Indexfonds. Indexfonds, auch ETF (exchange traded funds) genannt, die passiv in einen Index investieren, statt aktiv nach einzelnen Aktien zu suchen, sind derzeit in Mode. Vor allem, weil sie deutlich kostengünstiger für den Kunden sind. So kostet ein normaler gemanagter Aktienfonds bis zu zwei Prozent Gebühren pro Jahr. Bei ETF betragen die Gebühren in der Regel nur rund ein Viertel davon oder noch weniger. Doch nicht alle Privatbanker sind von diesen Produkten begeistert. Nicht etwa, weil sie daran weniger verdienen, sondern aus anlagestrategischen Gründen: „Die negative Entwicklung des Dax in den vergangenen zwölf

Jahren beweist doch, dass man mit der Strategie, einfach in den breiten Markt zu investieren, gewaltig schiefliegen kann“, sagt Bethmann-Niederlassungsleiter Liste. „Mit einer klugen Analyse und Auswahl von Aktien kann man für den Kunden eine deutliche bessere Rendite erwirtschaften.“

Eingriff, der bis zum Besitzverbot gehen könne, wie dies zum Beispiel im vergangenen Jahrhundert über einen langen Zeitraum in den USA der Fall war, erinnert Löbbecke-Vorstand Bresser. Dieser kritischen Haltung zum Gold widerspricht der stellvertretende Sal.-Oppenheim-Niederlassungsleiter Exler entschieden: „Gold ist ein guter Inflationsschutz, vor allem in physischer Form“, sagt Exler.

Für und Wider. Dem widerspricht quirin-bankChefvolkswirt Dobbert entschieden. „Die meisten Fondsmanager schaffen es nicht einmal, den K ritik an Beratungsprotokollen. Neuerdings sind Index zu schlagen, an dem sie sich messen und Banken im Rahmen von Anlagegesprächen dazu verpflichtet, die Gesprächslassen sich dafür auch inhalte und vor allem die noch großzügig bezahlen.“ empfohlenen Produkte Auch Donner-&-Reuscheldetailliert in einem sogeDirektor Mattern vertritt Wir würden uns nannten Beratungsprotokoll die Ansicht, dass ETF wefestzuhalten. Für die Prigen der geringen Kosten wünschen, dass Kunden vatbanken bedeutet diese unbedingt in ein breites mehr delegieren. Pflicht eine Menge Aufwand, Anlageportfolio gehörten. und ob sie das Ziel einer besBerenberg-Direktor WehmJens Mattern, Donner & Reuschel seren Aufklärung der Kunden höner zufolge müssten die insbesondere über die KosPrivatbanken bei diesem ten von Finanzprodukten erThema den Kundenbedürfreiche, sei zweifelhaft. Denn nissen stärker Rechnung tragen. Doch aus seiner Sicht seien ETF alles andere die Zeiten, in denen man einmal Wertpapiere kauals jedermanns Sache: „Einige Kunden sind mit ETF fen und dann jahrzehntelang im Depot liegenlaszufrieden, andere schwören explizit auf Einzeltitel sen konnte, seien vorbei. oder gemanagte Fonds“, sagt er. Trend sei jedenfalls, dass die Einzeltitel wieder mehr Bedeutung Ständige Überarbeitung. Heute erscheine es erforderlich, Depots häufiger zu überprüfen und gegebebekämen. nenfalls auch Veränderungen vorzunehmen. „Ein Z ankapfel Gold. Während einige Anleger Gold als sorgfältig und allumfassend ausgefülltes Beraideale Krisenwährung ansehen, halten andere gar tungsprotokoll wirft irgendwann zwangsläufig die nichts von Edelmetallen. „Rohstoffe sind die ris- Frage nach der Kosten-Nutzen-Relation auf“, klagt kanteste Anlageklasse und Gold gehört hier dazu“, BHF-Bank-Niederlassungsleiter Brewka. „Häufig so BHF-Niederlassungsleiter Brewka. 30 Jahre lang dauert es für den Berater noch einmal doppelt so habe Gold überhaupt keine Rendite gebracht. Zu- lange wie das Beratungsgespräch selbst, das Prodem drohe beim Gold auch immer ein staatlicher tokoll auszufüllen.“ Donner-&-Reuschel-Direktor

Mattern pflichtet ihm bei: „Die Beratungsprotokolle verunsichern die Kunden nur, führen aber nicht zu einer wesentlich besseren Beratung.“ Die Einführung der Beratungsprotokolle sei auch mit ein Grund dafür, warum aktuell manche Banken ihre Beratungsgebühren erhöhen würden. Präsenz ist wichtig. Der stellvertretende Sal.-Oppenheim-Niederlassungsleiter Exler geht in seiner Kritik an den Beratungsprotokollen sogar noch einen Schritt weiter: „Das sind Regulierungen, die nicht vertrauensfördernd sind.“ Andererseits habe es die Finanzbranche teilweise auch selbst zu verantworten, dass es überhaupt zu diesen Regeln habe kommen müssen. „Wir, die Privatbanken, können noch froh sein, dass wir gegenüber den Großbanken weiterhin einen Vertrauensvorschuss haben. Diesen Vorschuss gilt es für uns zu nutzen“, sagt er. Sebastian Wolff

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runde

T isch

Der „Runde Tisch“ der Berliner Zeitung soll Spitzenvertreter wichtiger Wirtschaftszweige aus der Region zum informellen Austausch zusammenbringen. Am „Runden Tisch Privatbanken“ in der American Academy nahmen Vertreter von neun der namhaftesten Privatbanken der Republik teil, um aktuelle und relevante Aspekte ihres Gewerbes zu diskutieren.

„In schwierigen Marktphasen ist unsere Expertise besonders gefragt.“

„In den letzten 100 Jahren hat man in Deutschland in Krisenzeiten mit Anleihen Geld verloren.“

„Früher investierten Anleger bei Staatsanleihen in einen risikolosen Zins, heute ist es vielmehr ein zinsloses Risiko.“

„Wir passen die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen flexibel der aktuellen Marktsituation an.“

„Viele Menschen gehen lieber zum Zahnarzt als zu ihrer Bank. Bei unseren Kunden ist das dank unserer Berater nicht so.“

Stv. Sal.-Oppenheim-Niederlassungsleiter Stephan Exler

Löbbecke-Vorstand Daniel Bresser

BHF-Niederlassungsleiter Christoph Brewka

Donner & Reuschel-Bereichsleiter Jens Mattern

Weberbank-Vorstand Wolfgang Harth


Wirtschaft

Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 19. November 2012

Laut dem Deutschen Bankenverband gibt es in Deutschland gut 2.000 Kreditinstitute, die über Filialen unterhalten.

40.000

Die Zahl der Privatbanken beträgt 300, die ihrer Filialen hierzulande gut .

11.000

Im Kreditgewerbe arbeiten insgesamt knapp Menschen. 27,2 Prozent von ihnen stehen im Dienst der Privatbanken.

770.000

Nach Auskunft der Deutschen Bundesbank betrug die Bilanzsumme im deutschen Bankgewerbe Billionen Euro. 2010

8,354

50,2 %

der 17,3 Milliarden Euro Transaktionen im bargeldlosen Zahlungsverkehr wurden 2010 mittels Lastschrift abgewickelt.

Tragende Säule der deutschen Wirtschaft Privatbanken sind das finanzielle Rückgrat der Exportbranche: Standpfeiler im globalen Wettbewerb, Wegbegleiter bei Börsengängen und Kapitalerhöhungen.

D

er deutsche Export wird zum größten Teil von den privaten Banken finanziert. Sie sind der wichtigste Kreditgeber der hiesigen Wirtschaft. Zu diesem Ergebnis kommt ein von Professor Jörg Rocholl, Präsident der ESMT in Berlin (European School of Management and Technology), vorgestelltes Gutachten. Demnach laufen fast 80 Prozent des deutschen Exports über die privaten Banken. Elementare Rolle. „Private Banken sind eine tragende Säule der Unternehmensfinanzierung in Deutschland und ermöglichen die starke Stellung unserer Wirtschaft im globalen Wettbewerb“, betont der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Dr. Michael Kemmer. Das Gutachten verdeutliche die Bedeutung der Geldinstitute für die deutsche Volkswirtschaft. „Private Banken spielen eine elementare Rolle für die Unternehmensfinanzierung in Deutschland, insbesondere bei der Kreditvergabe, bei der Begleitung an den Finanzmarkt, bei der Erschließung ausländischer Märkte und bei der Finanzierung der exportorientierten Unternehmen“, so Kemmer. Viele Unternehmen in Deutschland hätten sich in der vergangenen Wirtschaftskrise als äußerst robust erwiesen und den anschließenden Aufschwung wieder voll für sich nutzen können. Europäische Besonderheit. In Kontinentaleuropa stellen Bankkredite der Studie zufolge die mit Abstand wichtigste Fremdfinanzierungsquelle für Unternehmen dar. Während in den USA etwa 20 Prozent des Fremdkapitals von Banken gestellt und 80 Prozent über den Markt aufgenommen werden, ist das Verhältnis in Deutschland und anderen kontinentaleuropäischen Ländern mit 70 zu 30 Prozent

nahezu umgekehrt. Hier dominiert die Bankenfinanzierung. Die privaten Institute in Deutschland stellen dabei beständig das größte Volumen (z. B. 286 Milliarden Euro im 2. Quartal 2011), gefolgt von Sparkassen, Landesbanken und Genossenschaftsbanken. Auch während der Wirtschaftskrise in den Jahren 2009 und 2010 waren die Privatbanken größter Anbieter von Unternehmenskrediten. Damit nehmen sie eine zentrale Rolle in der Finanzierung von Investitionen der Wirtschaft ein.

Private Kreditinstitute sind überlebenswichtig für die Exportindustrie. Dr. Michael Kemmer

Emission von Eigenkapital. Als Alternative und auch als Ergänzung zum Bankkredit hat die Emission von Unternehmensanleihen allerdings erheblich an Gewicht gewonnen. Aber auch der Zugang zu dieser Form von Fremdkapital erfolgt in der Regel mit Hilfe von Banken, die die Unternehmen beraten und sie bei der Emission begleiten. Genauso wie beim Emissionsgeschäft für Eigenkapital: Bei der Begleitung von Börsengängen und Kapitalerhöhungen waren private Banken im Jahre 2011 mit insgesamt 98 Prozent fast der alleinige Partner. Globalisierung. Als Exportland profitiert Deutschland enorm von der fortschreitenden Globalisierung.

Viele Firmen liefern Waren ins Ausland oder unterhalten dort Standorte; so manches Industrieunternehmen ist mit seinem Produkt Weltmarktführer. Damit verbunden ist ein erhöhter und spezieller Finanzierungsbedarf. Sichere Arbeitsplätze. Ein Gutachten von Professor Jörg Rocholl, Präsident der ESMT in Berlin (European School of Management and Technology), belegt: Je höher die Exportquote eines Unternehmens, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Unternehmen Kunde einer privaten Bank ist. Zudem zeigt die Studie, dass fast 80 Prozent des gesamten Exportvolumens über eine private Bank als Finanzpartner laufen. Damit leisten die Geldinstitute einen elementaren Beitrag bei der Erschließung neuer Märkte für die Exportindustrie, die in Deutschland jeden dritten Arbeitsplatz sichert. Erneuerbare Energien. Außer der im Ausland ausgesprochen aktiven deutschen Chemie- und Automobilindustrie unterstützen die Privatinstitute beispielsweise auch Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien. Der Investitionsbedarf in diesem Bereich ist enorm, die entsprechenden Industrien – Windenergie, Biomasse, Photovoltaik, Wasserenergie und Geothermie – benötigen für Forschung und Produktion Finanzierungen in erheblichem Umfang. Auch die größten Unternehmen aus diesen innovativen und zukunftsträchtigen Segmenten wählen Privatbanken als bevorzugten Finanzierungspartner, belegt die Rocholl-Studie. Zudem sind entsprechende Anlageprodukte bei vielen Menschen beliebt. Detlef Schmalenberg

100

Exportvolumen nach Bankengruppen

44 %

Online-Banking nutzen der deutschen Bankkunden. von ihnen nutzen das Angebot mehrmals täglich.

10 %

79 %

Private Banken

Die deutschen Banken stellen ihren Kunden landesweit über Geldautomaten zur Verfügung.

9%

60.000

Landesbanken

8%

Sparkassen

Die Bundesbank besitzt einen Goldschatz von 3.401 Tonnen, der einem Marktwert von

131,9

Milliarden Euro entspricht.

Wer mit EC-.Karte zahlt, tut dies

92,8

Millimeist im Handel – arden Euro – oder an Tankstellen –

17,4

4%

Genossenschaftsbanken

Milliarden Euro.

Bild: Thinkstock.com

In D abge

U

Finanzierung des Auslandsgeschäfts

In Deutschland Millionen sind knapp Bankkarten (ohne Kreditkarten) im Umlauf.

W F

Marktanteil gewichtet als Umsatz-Exportquote nach Bankengruppen, auf Basis 15.321 Unternehmen und einem absoluten Exportvolumen von rund 292 Milliarden Euro. (Quelle: Bankenverband)

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Privatbanken

BAnker spielen

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1.500.000 Euro

Einlagenschutz – Sicherungsgrenzen bleiben weiterhin hoch

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alenberg

1.000.000 Euro

750.000 Euro 437.500 Euro

Vorgesehene Entwicklung der mindestens geschützten Einlagen pro Kunde 2011

2015

2020

2025 Bild: Thinkstock.com

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/ 13

Platz nehmen im Chefsessel einer Bank – auch in 2012/2013 stellen sich aktuell mehr als 3.500 Schüler dieser Herausforderung. 750 Teams starten in die neue Runde des Schülerwettbewerbs SCHUL/ BANKER, den der Bankenverband in diesem Jahr zum 15. Mal ausrichtet. Drei Monate lang müssen die Jugendlichen als Vorstandsmitglieder „ihre“ virtuelle Bank führen. Dadurch erhalten sie einzigartige Einblicke in das Bankgeschäft. Denn während des Planspiels sind es die Schüler, die alle Entscheidungen treffen – wie komme ich mit meinem Budget aus, wann vergebe ich einen Kredit, wie hoch ist der Zinssatz, starte ich eine große Werbekampagne oder verzichte ich auf Marketing. Dabei steht für den Bankenverband im Vordergrund, dass die jungen Leute schon früh die volkswirtschaftliche Aufgabe und Bedeutung von Banken kennenlernen. Mitte Februar erfahren die Teams, welche 20 „Banken“ es ins Finale geschafft haben und in Potsdam live gegeneinander antreten. 8 www.bankenverband.de

Was passiert im Falle eines Falles?

Advertorial

In Deutschland ist das Geld von Bankkunden wesentlich besser abgesichert, als in der EU-Einlagensicherung verlangt wird.

U

m notleidenden Banken der Eurozone schneller von Lehman Brothers Zehntausende Kunden schmerzhaft und effektiver helfen zu können, ist ein Streit um erfahren, die Zertifikate der US-Bank hatten. Der Entschädieine Bankenunion und eine europaweite Einlagen- gungsanspruch besteht darüber hinaus auch dann nicht, sicherung entbrannt. Die EU-Kommission und die Europä- wenn die Einlagen nicht auf Euro oder die Währung eines ische Zentralbank (EZB) befürworten einen gemeinsamen EU-Mitgliedstaates lauten. In Deutschland müssen sich Fonds zur Einlagensicherung. Den Plänen von Kommis- Kunden keine großen Sorgen um ihr Vermögen machen. sionschef Manuel Barroso und EZB-Präsident Mario Dra- Die hiesigen Banken zahlen in einen Topf der „Entschädighi zufolge sollen die Sicherungssysteme der deutschen gungseinrichtung deutscher Banken“ (EdB), der von der Banken und Sparkassen zur Rettung anderer europäischer Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verwaltet wird. Die Kreditinstitute herangezogen werden, wenn diese in wirt- Aufsicht obliegt der Bundesanstalt für Finanzdienstleisschaftliche Schieflage gerieten. Die deutschen Banken tungsaufsicht. Allerdings liegt hier auch ein Irrtum vieler wehren sich heftig gegen diese Idee. Zuletzt signalisierte Anleger: Nicht „der Staat“, sondern die Einlagensicherung Draghi, dass er sich eine europäische Bankenunion auch tritt ein, wenn es zum Entschädigungsfall kommt. ohne die gemeinsame Einlagensicherung vorstellen kann. Für die geplante europäische Finanzunion sei zwar eine Freiwilliger Einlagensicherungsfonds. Einige werden sich gemeinsame Bankenaufsicht nötig, wie sie unter dem an die Schockwellen erinnern, die die Pleite der Kölner Dach der EZB entstehen soll, nicht jedoch ein Pooling der Herstatt-Bank ausgelöst hat. Damals, anno 1974, sollte es Einlagensicherungssysteme. Bisher hat jedes Land seine das bislang letzte Mal passieren, dass Kunden eine Bank eigene Einlagensicherung. Zwar wurde in Folge der Fi- stürmen. Infolge dieser Insolvenz entstand der Einlagennanz- und Bankenkrise im Jahr 2008 europaweit das Sys- sicherungsfonds deutscher Privatbanken. Bei Vermögenden ist die 100.000-Euro-Grenze tem der Einlagensicherung reforpro Geldhaus und Kunde jedoch miert und eine neue Richtlinie für schnell erreicht. In Deutschland den Schutz von Kundengeldern müssen indes auch jene Anleger, erlassen. Aber jedes Land organiEU rückt vorsichtig vom die über größere Summen verfüsiert jeweils auf nationaler Ebene Plan einer gemeinsamen gen, nicht um ihr Geld bangen. die Umsetzung der EU-MindestEinlagensicherung Denn neben der gesetzlichen anforderungen. Einlagensicherung existiert ein europäischer Banken ab. Gesetzlicher Schutz. Die gesetzliSystem der freiwilligen Sicheche Einlagensicherung schützt rungseinrichtungen. Diese werEU-weit Kundengelder in Höhe den von den Spitzenverbänden von 100.000 Euro pro Kunde pro Kreditinstitut. Für Ehe- der Kreditwirtschaft getragen. So übernimmt der freiwillige paare mit Gemeinschaftskonten gilt die Marke von 200.000 Einlagensicherungsfonds privater Banken nach Angaben Euro. Immer wieder empfehlen Vermögensberater daher, des Bundesverbandes deutscher Banken im Fall der Insolnicht mehr als diese Summe bei einer Bank anzulegen. Falls venz die Einlagenteile, die die 100.000-Euro-Grenze überdas Kreditinstitut nicht in der Lage sein sollte, die Einlagen steigen. Die Sicherungsgrenze liegt derzeit bei bis zu 30 des Kunden zurückzuzahlen, springt die Einlagensicherung Prozent des haftenden Eigenkapitals. Das Mindesteigenein. Daneben sind 90 Prozent der Verbindlichkeiten aus kapital einer Bank liegt in Deutschland bei fünf Millionen Wertpapiergeschäften gesichert, maximal jedoch der Ge- Euro. In diesem Fall wären also pro Anleger 1,5 Millionen genwert von 20.000 Euro. Wertpapiere bedürfen eigentlich Euro geschützt. Auf der Internetseite des Bundesverbands nicht einer Einlagensicherung, da sie bei einer Insolvenz deutscher Banken lassen sich die Sicherungsgrenzen eineiner Bank geschütztes Sondervermögen darstellen und zelner Banken abfragen. nicht in die Insolvenzmasse fallen. Aber die Regelung gilt für den Fall, dass die Bank, die die Wertpapiere für den Ei- Veränderung der Grenzen. Vom Jahr 2015 an sollen die Sigentümer verwahrt, diese nicht mehr herausgeben kann. cherungsgrenzen allerdings stufenweise gesenkt werden Der Schutz schließt neben sämtlichen Einlagenarten – im (siehe Grafik). Die Sicherungsgrenze für jene Banken, die Wesentlichen sind das Sicht-, Termin- und Spareinlagen, nur das vorgeschriebene Mindesteigenkapital vorhalten, wie etwa Festgeld oder Tagesgeld – auch auf den Namen wird mit Erreichen der dritten Stufe der Reform am 1. Jalautende Sparbriefe ein. Verbindlichkeiten, über die eine nuar 2025 437.500 Euro betragen, teilt der Bundesverband Bank Inhaberpapiere ausgestellt hat, wie Inhaberschuld- mit. Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken verfüverschreibungen und Inhabereinlagenzertifikate, werden gen über ihre eigenen Sicherungssysteme. Diese Systeme dagegen nicht geschützt. Das heißt zum Beispiel, dass Zer- sichern den Bestand des einzelnen Instituts. Das bedeutet, tifikate, die eine Bank emittiert, im Pleitefall nicht geschützt nicht nur Einlagen, sondern auch InhaberschuldverschreiKarin Billanitsch sind. Das mussten in der Bankenkrise nach der Insolvenz bungen und Zertifikate sind geschützt.

Berenberg Bank – über 400 Jahre Unternehmertradition

Traditionsreich – aber gar nicht unmodern Unabhängige Beratung steht im Fokus der mehrfach ausgezeichneten Berenberg Bank

D

Kunden einen echten Mehrwert bietet , sagt eutschlands älteste Privatbank schreibt Wehmhöner. Ein Grundpfeiler des Geschäftes ihr 423. Geschäftsjahr. Wenn eine Bank so ist das Private Banking, das im Hause Berenlange besteht, hängt das insbesondere damit berg zeitgemäß interpretiert wird und sich zusammen, dass sie eine individuelle Beratung nicht nur auf die übliche Vermögensverwaldes Kunden in den Mittelpunkt stellt. „Berlin tung reduzieren lässt. Die Berenberg Bank ist eine Region mit wachsendem Potenzial für berät ihre Kunden auch bei Investitionen in unsere Bank , sagt Dirk Wehmhöner, Direktor Kunst, Oldtimer sowie Immobilien, Waldfläim Private Banking der Berenberg Bank. Nicht chen und Ackerland. nur im Großraum Berlin vertrauen immer mehr Privatkunden, Stiftungen und Unternehmer Heute ist die Berenberg Bank auf die vielfältige Erfahrung auch an den Kapitalmärkten, und Kompetenz der traditibei Börsengängen und bei onsreichen, inhabergeführten Wir engagieren uns Hamburger Privatbank. „Eine Unternehmenstransaktionen nur dort, wo wir der unabhängige und maßgeein gefragter Akteur. Das beÜberzeugung sind, zu schneiderte Dienstleistung deutet eine Erweiterung des den Besten zu gehören. ist die Grundlage für das erDienstleistungsangebotes für folgreiche Wirken im Kundie Kunden. Immer getreu der deninteresse ‒ gerade auch Maxime: „Wir engagieren uns in anspruchsvollen Zeiten , so Wehmhöner. nur dort, wo wir der festen Überzeugung sind, Der Markt hat dies längst erkannt. Berenberg dass wir zu den Besten gehören. erhielt 2012 zum neunten Mal in Folge die Höchstbewertung im Elite Report und wurde Privatbankiers leben von und mit der Traditisoeben von der Financial Times Group als „Beson, sie gestalten gleichzeitig aktiv die Zukunft. te Privatbank in Deutschland ausgezeichnet. So hat die 1590 gegründete Bank gerade zu Zeiten der Finanzkrise viele neue Kunden ge„Wichtig für eine Privatbank ist, dass sie ihre wonnen. Der Umfang des verwalteten VermöFlexibilität erhält, diese als Wettbewerbsvorgens stieg seit 2008 von 20 auf 26 Mrd. Euro, teil nutzt und sich konsequent auf die Ge1.100 Mitarbeiter stehen den Kunden an 17 schäftsfelder konzentriert, in denen sie ihren Standorten im In- und Ausland zur Verfügung.

BERENBERG BANK Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG | Neuer Jungfernstieg 20 | 20354 Hamburg | Dirk Wehmhöner | ) 040 350 60 – 160 | * dirk.wehmhoener@berenberg.de | 8 www.berenberg.de


Wirtschaft

Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 19. November 2012

Rendite ohne Gewissensbisse Öko-Investments funktionieren nach normalen Finanzmarkt-Kriterien – Anleger trifft Richtungsentscheidung Achtung: Öko ist nicht immer grün! Manche Umweltfonds halten sogar Anteile an Atomkonzernen.

K

limawandel, Atomausstieg und Fukushima lassen grüßen: Erneuerbare Energien liegen für Anleger im Trend. Immer mehr Anbieter drängen auf den Markt. Die Zahl der Produkte im deutschsprachigen Raum hat sich von 2003 bis 2011 auf 350 verdreifacht, das Volumen mit etwa 35 Milliarden Euro sogar versiebenfacht. Aber nicht jeder Investmentfonds, der sich umweltfreundlich gibt, ist auch wirklich „öko“. Der nicht geschützte Begriff werde oft benutzt, weil er „am wenigsten schädlich klingt“, sagt Thomas Pfister, Anlageexperte der Verbraucherzentrale. Etikettenschwindel als Verkaufsstrategie. So befinden sich in solchen Investmentfonds gelegentlich auch Aktien von Automobilkonzernen, Fluggesellschaften, Erdölfirmen, der Atom- oder Waffenindustrie. Alles Unternehmen, von denen nicht unbedingt angenommen wird, dass sie immer ökologisch agieren. „Es fehlen klare Standards im Markt, jeder Anbieter definiert zum Beispiel den Begriff Nachhaltigkeit anders. So etwas irritiert den Verbraucher natürlich zwangsläufig“, so Pfister.

Risiko streuen. So unterschrieben Kunden viel zu oft Verträge für Fonds, die sie gar nicht verständen. Anleger seien deshalb gut beraten, zumindest die oft ausführlichen Verkaufsunterlagen schon im Vorfeld genau zu studieren. „Der Verbraucher sollte vor allem auch prüfen, ob seine Vorstellung von ökologisch verträglichem Wirtschaften mit seiner gewünschten Anlagestrategie übereinstimmt.“ Wer sich vor dem Kauf nicht fachmännisch beraten lasse, könne im Fondsprospekt wenigstens erkennen, wohin genau das Geld fließt und welche Anlagestrategien genutzt werden. „Grundsätzlich können offene Öko-Fonds ein sinnvolles Investment sein, das aber dieselben Risiken und Chancen birgt wie herkömmliche Fonds“, so Pfister. Wichtig bei einer Kaufentscheidung sei vor allem, das Risiko zu streuen. „Darauf zu achten, dass der Fonds außer

ments ausgenommen wie etwa die gesamte Automobilin Solarenergie zum Beispiel noch in Windenergie und oder Mineralölindustrie. Wasserkraft investiert“, rät Pfister. Von sogenannten „Themenfonds“, die sich lediglich in einer Branche engagieren, Nachhaltigkeitsansatz. Diese Anlagephilosophie schließt sei abzuraten. Renditestarke Geldanlagen und umweltkeine Industriezweige aus. Es gilt der Grundsatz, dass freundliches Investieren jedenfalls müssen keine GegenAktien von Unternehmen gekauft werden dürfen, die sätze sein. Im Gegenteil. Etliche Studien haben in den verim Vergleich zu anderen ihrer Branche die Ressourcen gangenen Jahren nachgewiesen, dass es einen positiven am meisten schonen. Auch Chemie- und Auto-Werte Zusammenhang gibt zwischen der ökologischen, sozialen sind deshalb nicht tabu. Unternehmen, in die auch und ethischen Orientierung von Unternehmen und ihrem weltweit anlegende Standardwirtschaftlichen Erfolg. Wer sein werte-Fonds investieren: British Geld also mit gutem Gewissen anTelecom zum Beispiel oder der legen will, muss nicht notwendiPharmakonzern GlaxoSmithgerweise Abstriche bei der RendiVon Themenfonds, Kline. Nachhaltigkeitsfonds te machen. Jedes Öko-Investment belegen auf den Hitlisten der hat seine eigenen, ganz speziellen die nur in eine Branche Fondsbranche regelmäßig SpitRichtlinien, welche Aktien die investieren, ist abzuraten. zenplätze. Die Logik dahinter Fondsmanager ins Portfolio nehist simpel. Umweltfreundliches men dürfen und welche nicht. Die Thomas Pfister und soziales Handeln mag in verschiedenen Anlagephilosophiguten Börsenzeiten nicht die en können in drei Kategorien unTurborenditen etwa eines hochterschieden werden. spekulativen Hedgefonds bringen. Langfristig aber zahlt Umwelttechnologie-Fonds. Hier beschränkt sich das Maes sich für Unternehmen aus, bei steigenden Energiekonagement bei seinen Anlageentscheidungen auf Untersten weniger Ressourcen zu verbrauchen. Oder bei der nehmen, die zur Vermeidung oder Reduktion von UmEntwicklung umweltfreundlicher Technologien an der weltbelastungen beitragen. Das Branchenspektrum für Spitze zu sein. Wirklich grüne Unternehmen müssen sie Aktienkäufe reicht von der Windkraft- und Solarenergie deshalb aber noch lange nicht sein. Bei der Suche nach über Brennstoffzellentechnik und Wasseraufbereitung bis passenden Unternehmen hat sich das sogenannte Besthin zu Abfallentsorgung und Recycling. in-Class-Prinzip durchgesetzt: Firmen, die in ihrer Branche eine Vorreiterrolle haben. Beispielsweise Toyota, die Ethisch-Ökologisch. Fonds mit diesem Ansatz arbeiten mit Vorreiter bei serienmäßig produzierten Hybridautos sind. Negativkriterien. Das heißt, die Aktien von Unternehmen, Die Aktien für Nachhaltigkeitsfonds werden nicht nach die bestimmte Merkmale aufweisen, werden nicht gehanBranche und Produkt gefiltert. Sondern es wird in Firmen delt. So sind zum Beispiel Firmen, die atomare Brennstoffe investiert, die innerhalb ihres Bereiches ökologische oder oder Rüstungsgüter herstellen, genauso von den Investauch ethische Standards am besten umsetzen. So schafft

es unter anderem aber auch der Erdölmulti Total als Klassenprimus in verschiedene Nachhaltigkeitsfonds. Der Konzern fördert Meeresenergie-Projekte, die Strömungen ausnutzen, um damit Energie zu produzieren, und ist in diesem Bereich eine Art Vorreiter. Aber ein wirkliches Öko-Unternehmen ist der Ölkonzern wohl kaum. Geschlossene Fonds. Unternehmen mit einem Blick für die Umwelt jedenfalls werden auf lange Sicht auch weniger Risiken eingehen als ihre Wettbewerber. Strengere Umweltschutzauflagen, höhere Energiepreise und Umweltsteuern werden die weltweite Wirtschaft in den nächsten Jahrzehnten fundamental verändern. Auch Kleinanleger sind deshalb gut beraten, jede Geldanlage auch unter Umweltgesichtspunkten zu prüfen. Wie hat sich beispielsweise ein Energiekonzern bei erneuerbaren Energien aufgestellt? Computerhersteller etwa dürften langfristig nur noch dann erfolgreich sein, wenn sie nicht nur Gigahertz- und Megabyteboliden produzieren, sondern auch stromsparende Rechner anbieten, die sich recyceln lassen. Neben den offenen Umwelt-Investments werden aber auch geschlossene Öko-Fonds immer beliebter. Mit dem Geld von Privatinvestoren wird zumeist der Bau einzelner Anlagen finanziert. Ob Windräder, Solar- oder Biomassekraftwerke – schon 2010 floss den geschlossenen Fonds aus dem Ökobereich so viel Geld zu wie noch nie, 920 Millionen Euro. Eine Entwicklung, die Verbraucherberater Thomas Pfister „mit Skepsis“ sieht. Derartige Fonds seien „sehr riskant“: „Wenn der Wind nicht weht, die Sonne nicht scheint oder sich der Investor verkalkuliert hat, dann kann das Projekt auch schon mal ganz schnell in die Hose gehen und es Detlef Schmalenberg zum Totalverlust kommen.“ Infos im Internet unter:  www.nachhaltiges-investment.org

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Offene

Umwelt-Fonds verteilen das Geld der Anleger auf verschiedene Unternehmen und Projekte.

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Fonds unterstützen nur ein spezielles Projekt und gelten damit als riskanter.

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Euro in Finanzprodukte mit „Öko“- Hintergrund.

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Berlin Dortmund Düsseldorf Frankfurt Hamburg Köln Mannheim München Nürnberg Stuttgart

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Ö koindizes Die Investmentbranche hat Öko-Aktien zu Index-Paketen geschnürt. Ein prominentes Beispiel ist der European-RenewableEnergy-Index von der Société Générale, kurz Erix: zehn Unternehmen aus den Bereichen Solar-, Wind-, Wasser- und Bioenergie. Noch breiter aufgestellt ist der Dax-Global-Alternative-Energy-Index: 15 Unternehmen aus den Bereichen Ethanol, Geothermie, Erdgas, Solar und Wind. Sonnenanbeter können bei

der Société Générale in den World-SolarEnergy-Index Solex investieren. Sechs der insgesamt zehn Werte stammen dabei aus Deutschland. Die SAM Group (Sustainable Asset Management) hat zusammen mit Société Générale und Dow Jones Indizes/Stoxx Bioenergie-Aktien in einem Index zusammengefasst – den World-Bioenergy-Total-ReturnIndex, kurz Biox.


Wirtschaft

Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 19. November 2012

Tipps der Experten Die Privatbanken der Region geben Anlagetipps und beantworten Fragen zur Eurozone und Inflationsrate.

Banken Bankhaus Loebbecke

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Eurozone binnen eines Jahres auseinanderbricht?

Wie hoch schätzen Sie die Inflationsrate für 2013 in Deutschland?

< 5,0 %, Austritt Griechenlands deutlich wahrscheinlicher

1,8 %

Berenberg Bank

<5%

1,9 %

Bethmann Bank

< 20 %

1,8 %

Für uns ist es mehr als unwahrscheinlich, dass der Euroraum auseinanderbricht.

1,9 %

10 %

1,9 %

< 20 %

2–3%

BHF Bank Donner & Reuschel Gallinat Bank Merck Finck & Co. quirin bank Sal. Oppenheim

Auseinanderbrechen unwahrscheinlich, Austritt kleinerer Mitgliedsländer möglich

2%

5%

3%

< 20 %

2,0 %

UBS

Gering. Signifikant höher dagegen der Austritt Griechenlands aus der Eurozone.

Weberbank

< 2 %, Austritt Griechenlands < 10 %

2,1 % 1,5 – 2 %

Bilder: Thinkstock.com

Bilder: Thinkstock.com

Zinsen weiter auf Rekordtief B

etongold glänzt wieder. Auch aus Furcht vor Geldentwertung wollen sich derzeit viele Bundesbürger den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen. Schon ziehen die Immobilienpreise vielerorts an. Andererseits erleichtern niedrige Zinsen infolge der Eurokrise die Immobilienfinanzierung. „Die Hypothekenzinsen bewegen sich weiter auf einem Rekordtief“, sagt Max Herbst von der unabhängigen Finanzberatung FMH in Frankfurt. Derzeit liegt der Zinssatz für ein Hypothekendarlehen mit einer Laufzeit von zehn Jahren laut FMH bei 2,64 Prozent. Vor einem Jahr mussten Kunden noch durchschnittlich fast vier Prozent zahlen, vor fünf Jahren sogar noch über fünf Prozent. Ein Kredit über 200.000 Euro, bei dem anfänglich ein Prozent der Kreditsumme pro Jahr getilgt wird, kostet damit im Monat 606 Euro, vor fünf Jahren schlug der gleiche Kredit mit über 1.000 Euro zu Buche. Nebenkosten beachten. Internetvermittler und auch Banken in der Region werben mit Zinssätzen von unter 2,5 Prozent. Derartige Konditionen bekommen aber nur Kunden mit einer erstklassigen Bonität. Außerdem darf die Kreditsumme dann oft nur 60 Prozent des Immobilienwertes betragen, geben Verbraucherschützer zu bedenken. Ohnehin, empfehlen die Experten, sollten Immobilienkäufer oder Häuslebauer 20 Prozent der Kauf- oder Bausumme sowie die Nebenkosten mit Eigenkapital bestreiten können. Und niemand sollte der Versuchung erliegen, sich mehr Haus zu gönnen, als er sich eigentlich leisten kann. Denn auch in Zeiten niedriger Zinsen kann sich der Traum von den eigenen vier Wänden zum Albtraum entwickeln, wenn die Immobi-

Wer dieser Tage eine Immobilie finanziert, zahlt für sein Darlehen weniger als je zuvor. lienbesitzer die monatlichen Zins- und Tilgungsraten nicht mehr stemmen können.

um rund 12 Prozent abgetragen. Wenn in der Zwischenzeit die Zinsen steigen sollten, werden bei der Anschlussfinanzierung deutlich höhere Monatsraten fällig. Verdoppelt sich der Zinssatz etwa von derzeit günstigen 2,5 auf fünf Prozent, verdoppelt sich so fast die Monatsrate. Und dabei ist in keiner Weise ausgemacht, dass sich das Einkommen des Schuldners im gleichen Maße erhöht.

Kritisch kalkulieren. Vor dem Immobilienkauf steht die genaue Auflistung der monatlichen und jährlichen Einnahmen und Ausgaben. Beides muss realistisch ermittelt werden. Ausgaben für Kleidung oder Freizeitaktivitäten werden ebenso oft unterschätzt wie der steigende Geldbedarf der heranerhöhte Abzahlung. Zum einen wachsenden Kinder. Möglichersollten Immobilienkäufer die weise wird auch die Ausbildung derzeit niedrigen Zinsen nutder Kinder teurer als ursprüng20 Prozent der Summe zen, um mehr als den Mindestlich gedacht. Und schließlich sowie Nebenkosten mit satz zu tilgen, so Hentschel. muss auch noch genug Geld Eigenkapital bezahlen. Für einen Kredit über 200.000 übrig bleiben, um eine kaputte Euro zum derzeitigen DurchWaschmaschine oder gar ein schnittszins bei zehnjähriger neues Auto zu bezahlen. Ideal Zinsbindung müssen pro Monat für unvorhersehbare Ausgaben bei einer Tilgung von zwei Prozent 773 Euro bezahlt sei eine Reserve in Höhe des drei- bis fünffachen des werden, bei einer dreiprozentigen Tilgung 940 Euro. Monatsnettos, so Hentschel. Alternativ könnten Immobilienbesitzer SondertilgunTilgungsFalle. Auch gerade wegen der derzeit niedrigen festschreiben. „Das ist allerdings ein Appell an gen Zinsen könnten Immobilienbesitzer in eine Falle die Disziplin“, sagt Hentschel. Wer schon drei Mal auf tappen. Vereinbaren sie nur die Minimaltilgung von den zweiten Urlaub im Jahr zugunsten der Sondereinem Prozent, ist der Schuldenberg nach Ablauf tilgung verzichtet hat, der wird vielleicht im vierten der gängigen Zinsbindungsfrist von zehn Jahren nur Jahr schwach. Entsprechend höher ist dann aber der

Schuldenberg am Ende der Zinsbindung. Einige Banken bieten variable Tilgungsraten an. Ein Paar kann so mit Raten von drei oder sogar mehr Prozent tilgen, solange beide berufstätig sind. Kommen Kinder, und ein Partner bleibt zu Hause, wird die Tilgungsrate reduziert. Oft verlangen die Kreditinstitute allerdings einen Zinsaufschlag, wenn sie den Kunden die Möglichkeit zu variablen Tilgungsraten oder Sondertilgungen einräumen. Lange Zinsbindung. Generell sollten Immobilienkäufer in diesen Tagen angesichts der niedrigen Zinsen für ihre Kredite eine möglichst lange Zinsbindung vereinbaren, empfehlen Marktexperten. Mit einer Laufzeit von 15 Jahren könne derzeit niemand etwas falsch machen. Noch längere Laufzeiten von 20 oder gar 25 Jahren sind dagegen im Markt sehr selten. Bei einer Zinsbindung von 15 statt zehn Jahren verteuert sich der Kredit laut FMH von 2,64 auf 3,07 Prozent. Diese Kredite – oder Abmachungen über noch längere Laufzeiten – können nach zehn Jahren mit einer Frist von sechs Monaten gekündigt werden, so die Verbraucherzentrale. Hilfe bei der Wahl der richtigen Tilgungsrate oder der Länge der Zinsbindung bieten etwa Rechner der Stiftung Warentest im Internet. Hier können Immobilienkäufer verschiedene Möglichkeiten bequem ausprobieren und die für sie passenden Rahmendaten ermitteln. Die monatlichen Zahlungen spuckt der Rechner schwarz auf weiß aus. Sie können dann Grundlage für solide persönliche Planungen sein. Ralf Arenz


Privatbanken

1

Was sind Ihre drei TopAnlageempfehlungen?

2

3

Dividendenstarke Substanzwerte weltweit

Emerging Markets, insbesondere China

Unternehmensanleihen solider Unternehmen

Fremdwährungsanleihen

Diversifikation unter Korrelationsaspekten

Emerging Markets

Aktien europäischer Exporteure

Substanzstarke Dividendentitel

Globale Hochzinsanleihefonds

Substanzwerte mit hoher Dividendenrendite

Emerging Markets Bonds

High Quality Financials

Substanzstarke internationale Aktien

Solide Unternehmensanleihen

Ausgewählte Rohstoffstrategien

Assetkategorie Aktien

solide, „finanzstarke“ Aktien

Schwellenländer

Gold

Realer Kapitalerhalt

Echte Diversifikation

Gold

Absolute Return-Strategien

Anleihen solider Unternehmen

Gold als „Beimischung“

US High-Yield Unternehmensanleihen

Emerging Market-Unternehmensanleihen

Qualitätsaktien mit hohen Dividendenrenditen

Hängt von der individuellen Situation des Kunden, seinen Zielen und seiner Mentalität ab

Festgeld

Tagesgeldkonten

bringen derzeit je nach Konditionen von unter einem bis zu vier Prozent Zinsen.

bringt auch mit Laufzeiten von mehreren Jahren kaum drei Prozent.

/ 17

Immobilienkredite gibt es mit fünfjähriger Laufzeit schon für unter zwei Prozent.

Verbraucherkredite, etwa für ein neues Auto, kosten zwischen drei und sechs Prozent Zinsen.

Wertermittlung

Bilder: Thinkstock.com

Kundenfreundliche Rechtsprechung

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Private Banking | Investment Banking | Asset Management | Corporate Banking

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Die meisten Kreditinstitute und Bausparkassen, die Immobilien finanzieren, lassen sich die Schätzung des Objektwerts vom Kunden bezahlen. Diese Kosten, die oftmals im Vertrag selber aufgeführt sind, werden als „Schätzkosten“, „Wertermittlungsgebühr“ oder „Kosten für die Objektbesichtigung“ bezeichnet und können mehrere Hundert Euro betragen. Auf Veranlassung der Verbraucherzentrale NRW hat das Landgericht Stuttgart solche Entgelte der Bausparkasse Wüstenrot für rechtswidrig erklärt. Die Kosten dürfen nicht auf die Kunden abgewälzt werden, „indem gesetzlich auferlegte Pflichten in Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu individuellen Dienstleistungen gegenüber Vertragspartnern erklärt werden“. Da die Wertermittlung des Pfandobjektes zudem „nur im eigenen Interesse des Verwenders“ der Klausel liege, verneinten die Richter die Möglichkeit, ein Sonderentgelt zu kassieren. Bestätigt wird diese Rechtsauffassung durch ein Urteil des OLG Düsseldorf (AZ: I U 17/09). Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs erfolgt die Wertermittlung ausschließlich im Interesse des finanzierenden Instituts. Deshalb müssen Bedenken des Instituts gegen die Werthaltigkeit des Objekts dem Kunden nicht mitgeteilt werden. Besonders wichtig ist das Urteil für Kunden, die in den vergangenen Jahren Hunderte von Euros für ein Wertgutachten bezahlen mussten. Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt ihnen, das Geld zurückzufordern und hält dazu einen entsprechenden Musterbrief bereit. Kunden, die das Wertgutachten noch nicht bezahlt haben, wird ebenfalls ein Musterbrief als Einspruch angeboten. Viele Kreditinstitute reagieren auf die Musterschreiben von Verbrauchern mit dem Hinweis, der Anspruch sei verjährt. Die Verjährungsfrage ist jedoch nicht eindeutig zu beantworten und muss im Einzelfall betrachtet werden.

Langfristig zu denken und flexibel zu handeln – dafür stehen wir als inhabergeführte Privatbank mit einer über 400 -jährigen Tradition. Kontinuität hat für uns eine besondere Bedeutung: bei der Betreuung unserer Kunden, aber auch bei unseren Mitarbeitern und in unserer Unternehmenspolitik. Dirk Wehmhöner stellt Ihnen gern Deutschlands älteste Privatbank vor. Telefon +49 40 350 60-160 . Ausgezeichnet: Platz 1 »Die Elite der Vermögensverwalter 2012« · Global Private Banking Awards 2012: »Best Private Bank in Germany«

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Wirtschaft

Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 19. November 2012

A bis Z der Bankensprache

„Wir

Aktie:

Ein Wertpapier, das einen Anteil am

Herr Kem der Bera KEMMER abstreite was schi tativen U Anlageb

Anderer Zugang zum Geld

Grundkapital eines Unternehmens dokumentiert. Aktien können bei der Herausgabe (Emission) gekauft werden, aber auch zu einem späteren Zeitpunkt an der Börse.

Anleihe:

Eine Anleihe ist ein Wertpapier, bei

dessen Kauf der Käufer Gläubiger wird. Der Emittent (Herausgeber) der Anleihe kann der Staat, ein Kreditinstitut oder ein Unternehmen sein.

Börsenindex:

An den Börsen der Welt werden unzählige verschiedene Wertpapiere gehandelt. Börsenindizes („Barometer“) bilden die Entwicklung von Teilen des Wertpapiermarktes ab.

In derse Befragte Finanzkr KEMMER sind die

Was hal zer, eine ressen d KEMMER cherschü Lobbyist marktwä nanzmar Banken – auf die F

DAX®:

Der Deutsche Aktienindex enthält die

Depot:

Ein Depot dient der Verwahrung von Wertpapieren durch eine Bank, wobei auch die Verwaltung, zum Beispiel das Einziehen von Dividenden oder Zinsen mit einbezogen ist.

Euro-Bonds:

Internationale Schuldverschreibungen, die auf eine anerkannte Währung lauten und in mehreren Ländern gehandelt werden.

Future:

Futures sind Termingeschäfte, die an

der Börse gehandelt werden. Die Vertragspartner verpflichten sich, eine festgelegte Menge einer Ware zum vereinbarten Preis zu liefern bzw. sie zu kaufen.

Geldmarkt:

Markt für kurzfristige Geldausleihungen, auf dem hauptsächlich die Banken anbieten und nachfragen.

ISIN:

Die International Securities Identification Number (ISIN) dient weltweit der Identifizierung von Wertpapieren.

Leitzins:

Der Leitzins ist der von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegte Zinssatz, zu dem sie Kredite an Banken im Euroraum ausgibt. Über die Höhe entscheidet der EZB-Rat.

MDAX:

Der MDAX (Midcap-Index) besteht aus 70 deutschen Standardwerten, die hinsichtlich Marktkapitalisierung und Börsenumsatz den DAX-Aktien folgen.

NYSE:

Abkürzung für New York Stock Exchange, die bedeutendste amerikanische Wertpapierbörse.

Portefeuille/Portfolio: Bestand an Wertpapieren.

Rating:

Einschätzung der Bonität eines Schuld-

ners, in der Regel ausgedrückt durch eine standardisierte Ratingnote.

Rentenfonds:

Investmentfonds, der sich ausschließlich oder überwiegend aus festverzinslichen Wertpapieren (Renten) zusammensetzt.

Zertifikat:

Zertifikate zählen zu den derivativen Wertpapieren. Das lateinische Wort „derivatum“ bedeutet „abgeleitet“. Damit ist auch eine grundlegende Eigenschaft von Zertifikaten und anderen Derivaten genannt: Ihre Kursentwicklung leitet sich aus der Entwicklung anderer Wertpapiere ab – zum Beispiel aus den Kursen einzelner Aktien oder eines ganzen Aktienindex.

Die Bafin nicht ge KEMMER Vergang Ganzes g ker auf d

Bilder: Thinkstock.com

Aktien der 30 führenden deutschen Unternehmen (Blue Chips), die an den deutschen Börsen im amtlichen und geregelten Markt gehandelt werden.

Frauen agieren in finanziellen Fragen völlig anders als Männer – Vermögende Kundinnen verlangen eine spezielle Ansprache, Geldhäuser verschenken wertvolles Potenzial.

F

ußball galt lange Zeit als reine Männersache. Doch was die Erfolge in internationalen Wettbewerben angeht, dürfen die Männer sich ruhig an der Frauen-Nationalmannschaft orientieren. Die ist nicht nur Rekord-Europameister mit insgesamt sieben Titeln, sondern hat den ersten Platz bereits zum fünften Mal hintereinander verteidigt. An diesen Erfolgen müssen sich Deutschlands Männer durchaus messen lassen. Doch nicht nur in Sachen Fußball können sich die Herren der Schöpfung von den Damen eine Scheibe abschneiden. Frauen haben in Finanzfragen häufig eher die Nase vorn. Dass Frauen für Geldanlagen und Vermögensfragen oft ein besseres Händchen haben, ist eine gar nicht so neue Erkenntnis, die mittlerweile vielfältig wissenschaftlich untermauert wurde. Offenbar sind viele der Eigenschaften, die Anleger im Alltag brauchen, weiblich.

sächlich von einem Bankberater oder Finanzexperten unterstützen.

Höhere Renditen. Selbst ist die Frau: Anlegerinnen erwirtschaften mehr Rendite, wenn sie sich um ihre eigenen Depots kümmern. Zu diesem Fazit kommt eine Studie der Universitiy of California. Die Forscher haben über fünf Jahre hinweg 35.000 Depots untersucht und herausgefunden: Die Ladys, die auf eigene Faust agierten, erzielten über die Jahre hinweg im Durchschnitt 1,4 Prozent mehr Gewinn. Ein Erfolgsrezept der Frauen scheint ein ausgeprägter Teamgeist zu sein.

Risikofreudiger mit zunehmendem Vermögen.

Blick in die Entwicklungsgeschichte. Die einstige Wächterin des Feuers, Sammlerin und Erzieherin der Kinder, geschult darin, ihre Aufmerksamkeit vielen Gegebenheiten gleichzeitig zu widmen und eine Situation schnell zu überblicken, ist die geborene Kontakterin. Während der Mann, der Jäger, seinen Erfolg oft allein sucht, ein Ziel fokussiert und dabei auch mal Risiken eingeht. Doch gerade in Sachen Geldanlage kann sich der Tunnelblick negativ auswirken. Nach einer aktuellen Umfrage der DABBank benötigt etwa jeder dritte Mann – 35 Prozent – nach eigener Aussage keine Hilfe bei der Geldanlage. Teamorientierter sind hingegen die Frauen: Hier verzichtet nur ein Viertel der Befragten – 26 Prozent – bei der Finanzanlage auf Unterstützung. Unterschiedliche Mentalität. Auch sonst mimen Männer gern den unabhängigen Individualisten. Gerade einmal ein Prozent überlassen die Geldanlage ihrer Partnerin, haben die Autoren der Studie festgestellt. Umgekehrt überlassen drei Prozent der Frauen ihre Finanzplanung ganz ihrem Partner und immerhin 16 Prozent suchen bei Portfolio-Entscheidungen vor allem den Rat des Partners oder der Familienangehörigen. Gleichauf liegen die Geschlechter allerdings bei der Inanspruchnahme eines Finanzprofis: Jeweils 45 Prozent der Frauen und der Männer lassen sich in Gelddingen haupt-

In der alten Bundesrepublik ging

1953

das Vermögen der bis Frau bei der Heirat automatisch in den Besitz des Mannes über.

Risikoscheu. Gerade in schwierigen Situationen bewähren sich wohl bestimmte Eigenschaften, die Psychologen eher Frauen zuschreiben. Frauen sind vorsichtiger und scheuen Risiken – das ist ein gängiges Klischee, das allerdings empirisch bestätigt wird. Selbst im Jahr 2008, zum Ausbruch der USImmobilienkrise, die sich nach der Pleite der USInvestmentbank Lehman Brothers zur weltweiten Finanzkrise ausweitete, kamen Frauen zu besseren Ergebnissen als Männer: Demnach fuhren sie im Jahr 2008 im Durchschnitt sechs Prozent mehr Rendite ein als Männer.

Nataliya Barasinska

Autonomie statt Macht. Warum das so ist, darüber sind sich Experten uneins. Die US-Psychologin und Kathleen Gurney, eine ausgewiesene BehavioralFinance-Expertin (etwa: Finanzverhalten), führt Unterschiede im Agieren auf die unterschiedliche Einstellung zu Geld zurück. Männer identifizieren Geld mit Macht und Kontrolle, für Frauen dagegen bedeutet Geld Sicherheit und Autonomie, lautet ihre These. In der Folge sei für Frauen Geld eher Mittel zum Zweck und nicht, wie oft bei Männern, der Zweck selbst. In der Tat bestätigen erfahrene

Gemischte Beraterteams sind erfolgreicher. Marc Vits

Berater, dass im Gespräch mit vermögenden Kundinnen die Frage, wofür das Geld eingesetzt werden kann, eine große Rolle spielt – etwa, um die Altersvorsorge zu sichern. Frauen lassen sich weniger beeindrucken durch Charts und reine Zahlenkolonnen, hinterfragen kritischer und wollen verstehen, was sie tun, wenn sie sich für bestimmte Finanzprodukte oder Anlagestrategien entscheiden. Risikobereitschaft nimmt bei Reichtum zu. Christoph Merkle, Wissenschaftler am Lehrstuhl für Finanz-

1960er

Jahre Bis Ende der durften Frauen ohne Zustimmung des Mannes kein eigenes Konto bei einem Geldhaus eröffnen.

Würden Geld zur KEMMER

wirtschaft der Universität Mannheim, will über die Gründe für die unterschiedliche Einstellung der Geschlechter zum Geld nicht spekulieren, aber er hat ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass „Frauen einfach generell risikoscheuer“ sind als Männer. „Das haben wir auch in anderen Bereichen, die nichts mit Geld zu tun haben, beobachtet“, sagt er. Mit zunehmendem Vermögen scheinen aber auch die Damen mutiger zu werden. Bei bestimmten finanziellen Grundvoraussetzungen zeigten Männer und Frauen irgendwann die gleiche Neigung zu riskanten Anlageprodukten, hat Nataliya Barasinska vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer empirischen Untersuchung herausgefunden.

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Bera Risik

D

Wachsende Zielgruppe. Längst haben Geldhäuser erkannt, dass ihre weibliche Klientel nicht nur grundsätzlich anders tickt als der männliche Anleger, sondern vor allem eine besondere Anspra-ratungs che durch den Berater wünscht. Zumal es immerSparer mehr Kundinnen gibt, gerade im Private Banking.Glaube Nicht nur steigt die Zahl der Erbinnen beträchtli-sicher w cher Vermögen, auch gibt es immer mehr Frauenman-Pa in gut dotierten Führungspositionen. Kurz: Begü-Schock terte Frauen sind eine interessante und wachsendeblieb, d Zielgruppe für Vermögensverwalter. Beratun

Finanzstarke Zielgruppe. Geschätzt 30 Prozent desSchaden weltweiten Vermögens wird von Frauen kontrol-desregi liert. Aber noch immer wird dieses für die Bankwirt-Entschl schaft überaus wertvolle Potenzial teilweise ver-Möglich schenkt: Die Boston Consulting Group hat jüngstSchade herausgefunden, dass sich unter vermögendengen B Privatkundinnen jede Vierte schlechter betreuthafter B fühlt als ihre männlichen Pendants. Mehr als diechen, s Hälfte beklagen, dass die Berater kaum auf ihre Be-Zu die dürfnisse eingehen oder ihnen mit Vorurteilen be-institut gegnen. Dennoch finden Frauen heute früher denBeratun Weg zum Finanzberater: Wurde der vor einer Ge-ren un neration meist erst aufgesucht, wenn eine unvor-auszuh hergesehene Situation – Scheidung oder Tod deswiederh Ehemanns – auftrat, machen berufstätige Frauenund mi heute bereits frühzeitig Finanzpläne und suchenden. So dafür professionelle Unterstützung. Dokum Beraterinnen gesucht. Noch immer ist die Welt der Berater männlich dominiert, wenn auch der Umdenkprozess bereits eingesetzt hat. Allerdings sind qualifizierte Finanzexpertinnen von geeignetem Format bis heute rar. In der Branche sind viele potenzielle Arbeitgeber händeringend auf der Suche nach Beraterinnen. „Wir haben festgestellt, dass gemischte Teams die Kunden wesentlich erfolgreicher ansprechen“, sagt Marc Vits von der Walser Privatbank. Auch viele Wettbewerber setzen zunehmend auf das gemischte Doppel. Karin Billanitsch

Heute gehören

30 Prozent des weltweiten Vermögens Frauen.


ber die ng der aber er Frauen Männer. en, die sagt er. er auch mten fiMänner ung zu asinska schung heraus-

Privatbanken

„Wir sind alle klüger geworden“ Herr Kemmer, können Sie verstehen, dass Bankkunden mit der Beratung in Sachen Geldanlage nicht zufrieden sind? KEMMER: Natürlich kann ich das verstehen. Ich will gar nicht abstreiten, dass bei den Beratungsgesprächen manchmal etwas schiefläuft. Doch die Regel ist das nicht: Einer repräsentativen Umfrage zufolge sind 80 Prozent der Kunden mit der Anlageberatung ihrer Bank zufrieden. In derselben Umfrage sagen aber auch fast die Hälfte der Befragten, dass ihr Vertrauen in die Banken angesichts der Finanzkrise stark gelitten habe. KEMMER: Das stimmt, aber mit ihrem eigenen Bankberater sind die allermeisten Kunden zufrieden. Was halten Sie von dem Vorschlag der Verbraucherschützer, einen Finanzmarktwächter zu installieren, der die Interessen der Verbraucher vertritt? KEMMER: Ich halte das für keine gute Idee. Die Verbraucherschützer spielen eine wichtige Rolle, sind aber auch Lobbyisten, und damit als unabhängige, objektive Finanzmarktwächter eine Fehlbesetzung. Nein, wir haben eine Finanzmarktaufsicht, und das ist die Bafin. Und die schaut uns Banken – gerade bei der Anlageberatung – schon sehr genau auf die Finger. Die Bafin ist stark kritisiert worden, sie werde ihrer Aufgabe nicht gerecht. KEMMER: Nach der Finanzkrise waren wir alle klüger. In der Vergangenheit wurde zu wenig auf das Finanzsystem als Ganzes geachtet. Zudem muss sich die Bankenaufsicht stärker auf die tatsächlichen Risiken konzentrieren. Würden die Banken für einen besseren Verbraucherschutz Geld zur Verfügung stellen? KEMMER: Verbraucherschutz ist selbstverständlich eine Un-

/ 19

Michael Kemmer, 54, ist seit Oktober 2010 Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), der Organisation der privaten Banken in Deutschland.

ternehmensaufgabe – auch und gerade für uns Banken. Konkret haben die privaten Banken seit 20 Jahren das kostenlose Angebot einer außergerichtlichen Streitschlichtung durch einen neutralen und unabhängigen Schlichter. Das finanzieren auch unsere Institute. Das Problem fängt doch schon bei den Informationsblättern an – auch Beipackzettel genannt – die für jedes Anlageprodukt vorgeschrieben sind. Verbraucherschützer monieren, diese seien nicht einheitlich und teilweise völlig willkürlich gestaltet. Sind die Vorwürfe denn aus der Luft gegriffen? KEMMER: Nein, die Produktinformationsblätter sind ein noch relativ neues Instrument und da dauert es seine Zeit, bis alles optimal läuft. Von willkürlicher Gestaltung kann nun aber wirklich keine Rede sein. Die Verbände der deutschen Kreditwirtschaft haben bereits vor Monaten eine Struktur entwickelt, um die Produktinformationen möglichst einheitlich aufzubereiten. Daran halten sich die meisten Institute. Auch bei den Beratungsprotokollen halten sich viele Banken nicht an die gesetzlichen Vorgaben. Häufig enthalten sie gravierende Mängel. So sind sie zum Beispiel oft in einem für den Kunden unverständlichen Fachchinesisch formuliert. KEMMER: Das darf natürlich nicht sein. Wir sind aber auch hier selbst sehr stark daran interessiert, die Verständlichkeit weiter zu verbessern. Ich sehe jedoch heute nicht mehr, dass bei der Erstellung von Protokollen gesetzliche Vorgaben nicht eingehalten werden. Die Bafin hat schon kurz nach dem Inkrafttreten der Protokollpflicht flächendeckend kontrolliert. Soweit hierbei Gesetzesverstöße festgestellt wurden, sind diese inzwischen abgestellt worden. Im Beratungsprotokoll sollen laut Gesetz unter anderem die individuelle Situation des Kunden, die Empfehlungen

des Beraters sowie die Risiken des Produktes detailliert beschrieben werden. Bringt dieser enorme Aufwand tatsächlich mehr Sicherheit? KEMMER: Beratungsprotokolle helfen dem Kunden, nach einem Gespräch in Ruhe alles noch einmal nachzulesen und zu überdenken. Deshalb sorgen die Protokolle für mehr Sicherheit. Voraussetzung dafür ist aber, dass der Kunde sich auch die Zeit nimmt, die Inhalte zu kontrollieren, auf Vollständigkeit zu achten und auch Fragen zu stellen, wenn er etwas nicht verstanden hat. Haben die Protokolle dazu geführt, dass die Banken zur Wertpapierberatung einige Anlagen aussuchen, für die es passende Beratungsprotokolle mit einem Argumentationskatalog gibt? Alles andere kommt dann kaum noch vor, weil es protokollarisch für die Berater kaum noch machbar ist. KEMMER: Nein, das stimmt nicht. Aufgabe des Beraters ist es, nur solche Produkte zu empfehlen, die konkret zum jeweiligen Kunden passen. Entscheidend hierfür ist das Beratungsgespräch. Wichtig sind deshalb die Informationen, die der Kunde dem Berater gibt. Erfragt werden in dem Gespräch ja unter anderem auch die Kenntnisse und Erfahrungen mit Wertpapieren, die Anlageziele und natürlich die finanzielle Situation. Empfiehlt der Berater – unter Bewertung dieser Kundenangaben – ein Produkt, so muss das Protokoll Auskunft darüber geben, welche Gründe dafür sprechen. Das Protokoll muss also auf die konkrete Beratungssituation abstellen; vorformulierte Protokolle helfen hier nicht. Haben einige Ihrer Mitgliedsbanken das private Beratungsangebot wegen des zusätzlichen Bürokratieaufwandes sogar schon eingestellt oder eingeschränkt, um sich ausschließlich auf die Vermögensverwaltung zu konzentrieren? KEMMER: Ganz klar führen gesetzliche Änderungen auch

dazu, dass sich einzelne Kreditinstitute ihr Geschäftsmodell genau ansehen und gegebenenfalls neu ausrichten. Anlageberatung wird aber weiterhin von Banken flächendeckend angeboten. Ein weiteres Ärgernis sind die versteckten Gebühren und Provisionen bei vielen Finanzprodukten. Warum sagen die Banken den Kunden nicht klipp und klar, wie viel sie an einem Produkt verdienen? KEMMER: Entscheidend ist die Transparenz: Der Kunde sollte wissen, dass eine gute Anlageberatung auch ihren Preis hat und dass die Bank hierfür oftmals Provisionen erhält. In den meisten Fällen halten sich die Berater auch dran. Die Frage nach der Offenlegung von Provisionen kommt immer dann ins Spiel, wenn eine Bank für die Vermittlung von Produkten Zuwendungen, also Provisionen, von einem Emittenten erhält. Es ist mittlerweile gesetzlich klar vorgeschrieben, dass der Berater anzugeben hat, was er von dritter Seite für die Vermittlung von Produkten erhält. Das Grundproblem sind doch die gegensätzlichen Interessen von Berater und Kunde: Der Berater will möglichst Produkte verkaufen, an denen er viel verdient. Für den Kunden aber sind oft Produkte mit niedrigen Gebühren besser, weil dann die Rendite höher ausfällt. Ist das nicht ein unlösbares Dilemma? KEMMER: Eine Bank ist ein Wirtschaftsunternehmen, sie will und muss am Verkauf ihrer Produkte etwas verdienen. Das eigene Interesse darf allerdings nicht die Interessen der Kunden verdrängen. Um dies sicherzustellen, haben viele Banken die Anreizsysteme für ihre Berater grundlegend geändert. Das Gespräch führten Sebastian Wolff und Detlef Schmalenberg.

Schwarz auf weiß protokolliert

Advertorial

Beratungsprotokolle für Wertpapiergeschäfte sind Vorschrift – Risiken und Strategien müssen detailliert beschrieben werden.

D

häuser ie Lehman-Pleite im September 2008 erschütht nur terte nicht nur das Weltfinanzsystem, sondern he Anaußerdem das Vertrauen der Kunden in die BeAnspra- ratungsqualität von Kreditinstituten. Zehntausende immer Sparer hatten den Zusicherungen der Anlageberater anking. Glauben geschenkt, die verkauften Produkte seien so rächtli- sicher wie die Goldbarren von Fort Knox. Dass die LehFrauen man-Papiere plötzlich nichts mehr wert waren, war ein Begü- Schock – zumal den Verbrauchern kaum eine Chance hsende blieb, den Geldhäusern fehlerhafte (oder gar fehlende) Beratung nachzuweisen.

den vermissen – und jedes fünfte überprüfte Institut händigte trotz Nachfrage und entgegen der Rechtslage überhaupt kein Protokoll aus.

Kontrolle. Soweit es Gesetzesverstöße gegeben haben sollte, seien diese mittlerweile längst „abgestellt worden“, so Bankenverband-Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer (Interview: „Wir sind alle klüger geworden“). Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) habe schon „kurz nach dem Inkrafttreten der Protokollpflicht flächendeckend kontrolliert“. Die Aufseher atnt des Schadensersatz. In der Buntestierten der Bankenbranche Beratungsgeschäft wurde ontrol- desregierung reifte daher der gerade, die Qualität der Protonkwirt- Entschluss zur Reform: Die kolle verbessert zu haben. Die wegen Regulierung se ver- Möglichkeiten der Anleger, Kontrolleure zeigen sich also eingestellt. jüngst Schadenersatzansprüche gezufrieden – einige Vertreter genden gen Banken wegen mangelder Privatbanken indes stellen Olaf Huth betreut hafter Beratung geltend zu masie grundsätzlich infrage. HSBC als die chen, sollten gestärkt werden. Trinkaus-Vorstand Olaf Huth: hre Be- Zu diesem Zweck sind Kredit„Solche Regulierungsversuche len be- institute seit dem 1. Januar 2010 dazu verpflichtet, ihre haben nicht zu einer Objektivierung beigetragen. Die her den Beratungsgespräche über Geldanlagen zu protokollie- Konsequenz aus all dieser Bürokratie ist, dass man das ner Ge- ren und diese Unterlagen den Kunden anschließend private Beratungsgeschäft einstellt, so wie wir es geunvor- auszuhändigen. Verbraucherschützer jedoch haben macht haben. Man zieht sich entweder auf die Vermöod des wiederholt moniert, dass die Protokolle oft fehlerhaft gensverwaltung zurück, wo man mit dem Kunden das Frauen und mit großen unzulässigen Lücken angefertigt wer- Profil abspricht und in seinem Auftrag handelt. Oder suchen den. So ließen bei Tests neun von zehn Protokolle eine man arbeitet nur noch mit profesDetlef Schmalenberg Dokumentation der Vermögensverhältnisse des Kun- sionellen Kunden.“

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Wurde der Kunde umfassend beraten? Das Protokoll soll es belegen.

Donner & Reuschel, Privatbank seit 1798

Plädoyer für Diversifikation Jens Mattern, Leiter Private Banking Nord der Donner & Reuschel Privatbank, zu effizienten Anlagestrategien in Zeiten niedriger Renditen Herr Mattern, wie können Anlageziele nach der Finanzmarktkrise heute heißen? Inzwischen hat eine neue Bescheidenheit das Streben nach höchstmöglicher Rendite abgelöst. Das Ziel: Realen Vermögenserhalt sicherzustellen, und dies mit möglichst wenig Risiko. Das ist bei Renditen unterhalb des Inflationsniveaus jedoch alles andere als bescheiden.

Anlegers. Eine weitere zentrale Aufgabe ist die Auswahl der Anlageprodukte, mit der die Diversifikationsstrategie umgesetzt werden soll. Für die Auswahl der aussichtsreichsten Produkte nutzen wir unter anderem die größte auf dem Markt befindliche Fonds-Datenbank. Diese arbeitet mit einem Benotungsmodell auf Basis bewährter Rendite- und Risikodaten für diverse Vergleichsgruppen. Die vorselektierten Fonds werden einer Intensivprüfung unterzogen und schließlich durch unsere ExVermögenserhalt perten fortlaufend überwacht.

Wie funktioniert das in der Praxis? Der wirksamste Schutz ist unist kein verändert eine breite Diversibescheidenes Ziel. fikation in Aktien, Rohstoffe, Währungen, Anleihen und ImWelche Risiken bleiben? mobilien sowie Liquidität. Je Es hat sich gezeigt, dass sich breiter desto besser. Moden und Trends wirken der Kapitalmarkt völlig losgelöst von fundem häufig entgegen und führen zu einer Kondamental zu erwarteten Aspekten kräftig zentration auf das vorherrschende Anlagethebewegen kann. Unsere Asset-Managementma. Dies ist gerade in der aktuellen Krise zu Strategie verzichtet daher weitgehend auf beobachten: Der „Sicherheit wegen werden Prognosen und folgt mit der taktischen EntAnlagegelder auf Konten oder in Immobilien scheidung konsequent den Kursbewegunkonzentriert. Das Gegenteil sollte der Fall sein. gen. Das heißt für unsere Kunden: Wir passen die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen flexibel der aktuellen Marktsituation an. So können wir das Auf und Ab an den Märkten Wie wird über den konkreten Anteil der professionell und gewinnbringend für unsejeweiligen Anlageklasse entschieden? re Kunden nutzen. Diese Strategie hat sich in Das geht nur vor dem Hintergrund einer umschwierigen Zeiten bewährt. fangreichen Analyse der Gesamtsituation des

Donner & Reuschel Aktiengesellschaft – Privatbank seit 1798 Ballindamm 27 | 20095 Hamburg | ) 040 30217-5000 | www.donner-reuschel.de


Privatbank heißt: , g n u t a r e B e h c i l n persö , n e g n u s ö L e l l e u d indivi 9 4 9 1 it e s g a T r ü f Tag t eine is k an b er eb W ie D k. an sb n io Die Weberbank ist eine Tradit k, an B e n ei t is k an b er eb W ie d d hlt. Un Bank, für die Persönlichkeit zä g un ig rt fe ab n se as M t. eh ng ei ll ividue die auf jeden ihrer Kunden ind fertige ht ic le er d ie w d em fr so en eb s oder Standardlösungen sind un d. el G en ut ra rt ve an s un em d it Umgang m ist. rt O r vo e si r fü d n ta rs o V er d s auch Unsere Kunden schätzen, das räche sp ge gs un at er B st lb se rt h fü t, chäf Er engagiert sich im Tagesges en Kontinent. er d an em n ei f au t at st s au H und sitzt im gleichen haftung. en d o B ie d d an m ie n r ie h rt ie rl Deshalb ve nnen und kö n tu ie S r fü ir w as w s, au er Finden Sie noch heute h f Sie. au s n u en eu fr ir W . in rm Te vereinbaren Sie einen -400 oder 8 9 7 9 8 ) 0 3 (0 r te n u ie S n te Weitere Informationen erhal de k. an b er eb .w w w w r te n u et rn im Inte

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