Berliner Zeitung · Nummer 124 · Mittwoch, 30. Mai 2012 – Seite 1
·· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ··
❖
Lange Nacht der Wissenschaften A M
2 .
J U N I
2 0 1 2
Buch Wedding/Mitte Charlottenburg
Mitte/Friedrichshain Mitte/Kreuzberg
Dahlem Adlershof Wannsee/Potsdam
Von fernen Welten und klingenden Atomen: Tipps für alle Forschungsrouten. Seiten 2 bis 8
Preisrätsel: Hinschauen, knobeln und mit Glück eine Reise oder ein iPad gewinnen. Seiten 2 bis 8
................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. FU BERLIN/ANNETTE KOSSLER
BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER
BERLINER ZEITUNG/ANJA KÜHL
Angewandte Mathematik: Im 3-D-Labor „Cave“ an der Technischen Universität Berlin können Besucher durch Eiweißmoleküle navigieren. Raffinierte Computertechnik und eine Spezialbrille helfen dabei.
N
un wird das Dutzend voll: „Auf zur Langen Nacht der Wissenschaften“, heißt es bereits zum zwölften Mal. In diesem Jahr beteiligen sich 73 Einrichtungen an dem Großereignis – so viele wie nie zuvor. Universitäten, Fachhochschulen, Forschungsinstitute und technologieorientierte Unternehmen in Berlin und Potsdam öffnen am Sonnabend ihre Türen für Besucher. Eröffnet wird die klügste Nacht des Jahres an der Charité in Berlin-Mitte im Hörsaal des Bettenhochhauses. Durch das Bühnenprogramm samt Quiz rund um das Thema Gehirn und Geist führen die Radio-Eins-Moderatoren Daniel Finger und Sven Oswald (16 bis 17 Uhr). Insgesamt stehen mehr als 2 500 Veranstaltungen auf dem Programm. Einstimmen darauf soll Sie, liebe Leserinnen und Leser, diese Sonderbeilage. Auf den folgenden Seiten stellt Ihnen die Berliner Zeitung sieben Forschungsrouten und deren Höhepunkte vor: von der Suche nach außerirdischem Leben bis hin zu musikalischen Molekülen für die Medizin. Wer tiefer einsteigen will in die Vorbereitung, dem sei die Rubrik „Meine Nacht“ auf der Homepage der Langen Nacht der Wissenschaften empfohlen. Dort können sich Besucher ihr ganz persönliches Programm zusammenstellen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die eigenen Tipps auch anderen zur Verfügung zu stellen und zur Veröffentlichung im Internet vorzuschlagen. Hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen für die Wissenschaftsnacht bereits seit einigen Monaten. Veranstalter der klügsten Nacht des Jahres ist der Verein Lange Nacht der Wissenschaften (LNDW e.V.). In ihm haben sich elf wissenschaftliche und wissenschaftsnahe Einrichtungen zusammengeschlossen. DerVerein lädt die übrigen Einrichtungen zum Mitmachen ein und gewährleistet die Gesamtorganisation der
Blick in neue Welten Testen, tüfteln, tummeln: Forscher aus Berlin und Brandenburg laden ein zur klügsten Nacht des Jahres. Ein Muss für alle, die gerne dazulernen VON ANNE BRÜNING
K U R Z
U N D
Öffnungszeiten: Am Sonnabend, 2. Juni, um 17 Uhr beginnt die Lange Nacht der Wissenschaften. Bis 1 Uhr können73 Einrichtungen in Berlin und Potsdam besucht werden. In Buch geht die Lange Nacht von 15 Uhr bis 23 Uhr. Tickets: Kombitickets für den BVG-Tarifbereich ABC, die Shuttlebusse und den Eintritt sind erhältlich an Schaltern und Ticketautomaten der S-Bahn und BVG, in DB-Service-Stores sowie an allen Theaterkassen. Darüber hinaus werden an den Abendkassen der Veranstaltungsorte Tickets verkauft. Dort ist in der Regel auch das
B Ü N D I G Programmheft mit den mehr als 2 500 Veranstaltungen erhältlich. Eintritt: Erwachsene zahlen 13 Euro (im Vorverkauf bis 1. Juni 11 Euro). Ermäßigt 9/7 Euro. Ab 23 Uhr: 5 Euro. Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt. Familientickets (25 Euro, im Vorverkauf 20 Euro) können an den Abendkassen in Familieneinzeltickets getauscht werden, um getrennt voneinander Veranstaltungen besuchen zu können. Das komplette Programm: www.langenachtderwissenschaften.de
Beilage sowie zusätzliche Filme und Hörproben: www.berliner-zeitung.de/wissensnacht
Großveranstaltung. „Etwa zwei Fünftel der Kosten für die übergreifende Organisation können wir aus Mitgliedsbeiträgen und mit den Beiträgen der Teilnehmer abdecken. Den Rest müssen wir über die Ticketverkäufe hereinholen“, sagt Kathrin Buchholz von der Geschäftsstelle des LNDW e. V. Mit Abstand die meisten Besucher kamen bisher im Jahr 2009. Damals wurden 40 000 Tickets verkauft. Vergangenes Jahr waren es 32 000. Zur Gesamtorganisation gehört zum Beispiel das gemeinsame Programmheft. 90 000 Exemplare wurden in diesem Jahr gedruckt. Auch die Miete für die Shuttlebusse ist ein recht großer Posten. Immerhin 39 Fahrzeuge stellt die BVG für die 12. Lange Nacht der Wissenschaften bereit. Außerdem muss eine Reihe von Sonderbussen angemietet werden, etwa besonders kleine für den Dahlemer Campus. Kathrin Buchholz und die übrigen Organisatoren hoffen, dass die Lange Nacht der Wissenschaften auch dieses Jahr wieder anziehend wirkt. „Wir sind sehr auf ausreichend Besucher und die Einnahmen durch die Ticketverkäufe angewiesen“, sagt sie. Denn anders als in anderen Städten gibt es für die Wissenschaftsnacht keine spezielle Grundfinanzierung aus öffentlichen Mitteln. Tragende Säule des Großereignisses ist deshalb auch das Heer an Freiwilligen aus den Instituten, das zum Gelingen beiträgt – ob Hausmeister, Student, Angestellter oder Professor. 12 000 engagieren sich in diesem Jahr. Zu erkennen sind sie an den Buttons mit dem Lange-Nacht-Logo. Sie alle bemühen sich, in dieser Nacht zu zeigen, wo und wie Forschung und Wissenschaft im täglichen Leben eine Rolle spielen. Sie wecken Neugier, beantworten Fragen, erklären komplizierte Zusammenhänge. Wahrscheinlich ist es diese besondere Mischung, die den Reiz der Wissenschaftsnacht ausmacht. Lernen kann viel Spaß machen.
2
Berliner Zeitung · Nummer 124 · Mittwoch, 30. Mai 2012
·· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ··
Lange Nacht der Wissenschaften
Adlershof
Programmauszug; vollständige Übersicht unter www.langenachtderwissenschaften.de und im offiziellen Programmheft
B: Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW)
ohne Shuttle, Bus 170/265 ab S-Bahnhof Baumschulenweg bis Baumschulenstr./Königsheideweg
Newtonstr./ Newtonstr./ Am Großen Am großen H Windkanal Windkanal
13
la x-P Ma
Magnusstr./ Albert-Einstein-Str.
Ruska-Ufer
H Richard-Willstätter-Str.
D: Lise-Meitner-Schule
Shuttle ab U-Bahnhof Johannisthaler Chaussee (U7), Taktzeit 20 Minuten
Teltowka na
Newtonstraße 14 Chemische Experimente mit Farb- und Leuchterscheinungen
io ud St
Ernst-
6 Walther-Nernst-Haus r. -St ter tät lls 17 i -W rd ha Ric
Am
r. St inste n i t-E
. str us gn Ma
er Alb
Newtonstraße 15 Licht und Strom aus Hybridmaterialien (Experiment), Laser-Graffiti
.
H Albert-Einstein-Str.
16
5 Lise-Meitner-Haus
15 k-Str nc
H
tr. ds for
Wegedornstr.
Albert-Einstein-Str.
er th Ru
11
Zentrum Rudower Chaussee 26 Der goldene Schnitt (Vortrag 18, 20 und 22 Uhr), Roboter in Aktion (Demonstration), Acht Leibniz-Institute unter einem Dach
H Volmerstr./
12
Rudower Chaussee/ Wegedornstr.
JamesFranck-Str.
2/3
4 14
e sse h au
H H
W Ne alth rn er st -S tr.
Rudower Chaussee 24 Zukunftstechnologie Photovoltaik, Führung 20 Uhr, Anmeldung bis 1. Juni: schweiger@igafa.de
4 Erwin-Schrödinger-
. str er lm Vo
rC owe Rud
H
E: Schmetterlingshorst des Bezirkssportbundes Treptow-Köpenick e.V Shuttle ab Haltestelle Krankenhaus Köpenick/Südseite (Tram 27/67), Taktzeit 30 Minuten, zwischen 17 und 0 Uhr
H
1
3 Stadtplatz Forum 100 m
io ud St
heele-Str. l-Sc Car
H
. str us gn Ma
James-Franck-Str.
tr. -S lor ay k-T oo Br
9
Walther-Nernst-Str. Walther-Nernst-Str.
ErwinErwin SchrödingerZentrum
2 Forum Adlershof
Am
r. n-St -Bor Max
7
Infopunkt Adlershof
ll ste ge ler Ad
6
S-Bahnhof Adlershof
Taktzeit 15 Minuten
Rudower Chaussee 24 Wista: Energieeffizienz Berlin Adlershof 2020
mm Da
5
8
10
-Str. tor f -Hit ann Joh
r. St erkk Fo
Rudower Chaussee 18 Die Behandlung von Zwangsstörungen
Route Adlershof
H
er rlin -Be oß Gr
Johann-Hittorf-Str./ Johann-Hittorf-Str./ Max-Born-Str. H Max-Born-Str.
Shuttle ab S-Bahnhof Treptower Park, Taktzeit 20 Minuten
. str on wt Ne
r. -St f fe -Jo m a r Ab
1 Wolfgang-Köhler-Haus,
C: Archenhold-Sternwarte
Shuttle von Erwin-Schrödinger-Zentrum über S-Bahnhof Schöneweide Taktzeit 20 Minuten
M er Ru litz do st we r. rC ha us se e
A: Späth-Arboretum der HU
7 Großer Windkanal
Brook-Taylor-Straße 2 Führungen (17.30 bis 21.30 Uhr)
8 Emil-Fischer-Haus
l
Brook-Taylor-Straße 2 Humboldt Bayer Mobil,
Truck mit Experimenten zur Biochemie (bis 23 Uhr)
9 Max-Born-Institut
Carl-Scheele-Straße 6 Aus Lichtwellen entsteht Musik (ab 10 Jahren)
10 Leibniz-Institut für Kristallzüchtung Max-Born-Straße 2 Kristalle ziehen aus der Schmelze (Mitmachexperiment bis 21.30 Uhr) 11 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Rutherfordstraße 2 3D-Flug über den Roten Planeten (Film), Wie kann man neue Planeten finden? (Vortrag 18.30 Uhr) 12 Fraunhofer-Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik Eingang Magnusstraße 2 Weltraumsatelliten und 3D-Kuppelkino (Voranmeldung erbeten unter www.first.fraunhofer.de) 13 Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie Albert-Einstein-Str. 15 Bessy-Rundgänge; Experimente-Show (18, 19.45, 21.30, 23.15 Uhr) 14 Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie – Institut für Silizium-Photovoltaik Kekuléstr. 5 Laser-Labor-Führung
15 Deutsche Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung Max-Planck-Straße 6 Versteckte Fehler in Bauteilen (Infostand) 16 Blockheizkraftwerk Albert-Einstein-Straße 22 Führungen 17 Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung Richard-Willstätter-Str. 11 Atemalkoholkontrolle A Späth-Arboretum
Späthstraße 80/81 Dämmerungs-Führungen (bis 23 Uhr); Blüten unterm Mikroskop
B Hochschule für Technik und Wirtschaft Wilhelminenhofstr. 75A Plusenergie-Solarhaus, Bismarck im Originalton
C Archenhold-Sternwarte Alt-Treptow 1 Lichtverschmutzung (Vortrag 20.30 Uhr), Himmelsbeobachtung am Spiegelteleskop (ab 22.30 Uhr) D Lise-Meitner-Schule
Rudower Straße 18 Eine Maus von innen, Blutgruppenbestimmung
E Schmetterlingshorst Zum Schmetterlingsh. 2 Schmetterlinge in Berlin, Insektenfütterung (ab 22 Uhr)
BERLINER ZEITUNG/ANJA KÜHL
Leben im fernen Kosmos
T H E M E N R O U T E N Speziell Interessierte finden auf der Lange-Nacht-Website Routenvorschläge zu ausgewählten Themen. Zum Beispiel:
Flechten und Bakterien fühlen sich in der Mars-Kammer der Planetenforscher in Berlin-Adlershof wohl
Unter olympischen Ringen: Die Route startet im Deutschen Archäologischen Institut in Dahlem. In einer Ausstellung können Besucher sich über die Ausgrabungen im griechischen Olympia informieren. Kindern wird eine antike Kinderolympiade geboten. An der Freien Universität in Dahlem geht es um die Olympischen Winterspiele 2012 in Sotschi, an der Humboldt-Universität in Mitte können Besucher spielerisch die Gastgeber der Olympischen Sommerspiele 2012 kennenlernen. Die Tour endet im Amerika-Haus, wo es um das Großprojekt der Spiele in London und die Stadtentwicklung geht.
Mit Köpfchen durch die Nacht: Wie wir Sprache verarbeiten und überhaupt erst erlernen, können Besucher an der Uni Potsdam erfahren. An der FU zeigen Forscher des Exzellenzclusters Languages of Emotions, wie man Gefühle im Gehirn sieht und an der Humboldt Graduate School in Mitte locken Experimente zu Sinnestäuschungen.
D
Preisrätsel Frage 1
FU BERLIN/ANNETTE KOSSLER
Das Mikroskopbild zeigt eine Kieselalge, die in Süßwasser lebt. Wie lautet der Fachbegriff für Kieselalgen?
Fünfter Buchstabe
Einst floss hier Wasser. Tiu Vallis ist eines der größten Ausflusstäler aus dem Marshochland in die Chryse-Ebene. Die Farben zeigen das Höhenprofil. V ON K ARL -H EINZ K ARISCH
Weitere Themenrouten: www.langenachtderwissenschaften.de/ Routentipps_71s.html
A Diatomeen B Epiphyten C Silicaceen
ESA/DLR/FU BERLIN/G. NEUKUM
Unter Strom: Von Mitte nach Adlershof geht die Tour rund um die Energiewende. Am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung startet sie mit einem Vortrag von Claudia Kemfert über „Die wirtschaftlichen Chancen einer klugen Energiewende“. Über die Steuerung des Stromverbrauchs können sich Besucher informieren beim Bundesverband Solare Mobilität. In Adlershof, am Helmholtz-Zentrum, geht es um Photovoltaik und Silizium.
ie Worte klingen fremd. „Eywa ngahu.“ Nicht nur Jake Sully müht sich mit der Sprache der blauhäutigen Ureinwohner vom Volke der Na’vi auf dem erdähnlichen Mond Pandora herum. Seine Sprachlehrerin Neytiri jedenfalls hat ihren Job so liebenswert kratzbürstig erledigt, dass inzwischen viele Menschen die Sprache der Na’vi aus dem fernen Weltall pauken. Von solchen fantastischen Bilderwelten wie im Film Avatar sind die Wissenschaftler vom Institut für Planetenforschung in BerlinAdlershof noch weit entfernt. „Außerirdisches Leben suchen wir zunächst einmal auf dem Mars“, berichtet Institutsleiter Tilman Spohn. Und das wird nicht einmal entfernt Ähnlichkeit mit einem Na’vi haben. Viel mehr als Mikroorganismen sind auf dem Mars nicht zu erwarten. Der Wüstenplanet sei auf der Oberfläche sehr viel kälter als die Erde. „In früheren Zeiten ist jedochWasser geflossen und es war etwas wärmer“, sagt der Planetenforscher. Das lässt ihn hoffen. „Wir fahnden jetzt nach Spuren ausgestorbenen Lebens, es ist aber auch möglich, dass sogenannte Extremophile – das sind robuste Bakterien – bis heute überlebt haben.“ Aufnahmen der europäischen Sonde Mars Express etwa zeigen Berghänge auf dem Mars, aus denen zu bestimmten Zeiten Wasser austritt. Nachweisen, so Professor Spohn, könne man Bakterien durch von ihnen erzeugtes Methan und andere typische Spurengase. Die bisherigen Messungen sind unter den Forschern aber umstritten. Deshalb soll eine neue MarsMission der Europäischen Raumfahrtorgani-
sation ESA nach Gasen suchen, die typisch für biologische Aktivität sind. „Wenn das gelingt, wäre das der tatsächliche Hinweis auf noch vorhandenes Leben.“ Falls das Leben auf dem Mars aber bereits ausgestorben ist, wird es komplizierter. Dann, so der Planetenforscher, müsse man landen und Bodenproben nehmen. Da sich in Lebewesen ganz bestimmte Kohlenstoffisotope ansammeln, könnte man so den Nachweis führen. „Es ist die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen“, befürchtet Spohn. Den Fund von größeren Fossilien wie etwa von Seesternen oder ähnlichem Getier hält er generell für ausgeschlossen. Die Entstehung höheren Lebens habe auf der Erde erst sehr spät eingesetzt. „Auch heute noch stellen die Mikroben mindestens 80 Prozent der Biomasse auf unserem Planeten“, sagt er. „Deshalb suchen wir auf anderen Planeten zunächst einmal nach Mikroben, auch wenn das für Science-Fiction-Fans nicht so spannend ist.“ Die Untersuchung von Bodenproben auf dem Mars selbst ist allerdings technisch begrenzt. Die besten Elektronenmikroskope und Labors befinden sich nun mal auf der Erde. Deshalb plädieren Spohn und andere Planetenforscher dafür, Proben vom Mars zur Erde zu bringen. Denn die in einem Mars-Meteoriten vor einigen Jahren entdeckten bakterienähnlichen Strukturen sind nach Ansicht vieler Biologen viel zu klein, um Erbgut, wie wir es kennen, zu beherbergen. „Wir müssen Proben bekommen, in denen wir fossile Bakterien eindeutig nachweisen können“, sagt der Planetologe. Dass Leben auf dem Mars durchaus möglich wäre, haben die Berliner Forscher erst
kürzlich bewiesen. Sie hatten Flechten und Cyanobakterien in der Antarktis und in der Bergwelt der Schweiz in 3 500 Metern Höhe eingesammelt und in ihr Institut in Adlershof gebracht. Dort wurden die unwirtlichen Bedingungen auf dem Roten Planeten genau simuliert. Eine Atmosphäre, die zu 95 Prozent aus Kohlendioxid besteht, ein Luftdruck von mageren sechs Millibar. Hinzu kamen Temperaturschwankungen von minus 50 bis plus 23 Grad Celsius und harte UV-Strahlung. Für den DLR-Astrobiologen Jean-Pierre de Vera war das Ergebnis verblüffend: „Die irdischen Mikroorganismen betreiben selbst unter diesen schwierigen Bedingungen Photosynthese“, berichtet er über den einmonatigen Versuch in der Mars-Simulationskammer. Die Flechten seien wahre Überlebenskünstler, sie hätten sich der künstlichen Marsumgebung rasch angepasst. Die biologische Aktivität sei durchaus ihrer natürlichen Umgebung in der Antarktis vergleichbar gewesen, so de Vera. Für Institutsleiter Spohn, der das internationale Projekt wissenschaftlich koordiniert, ist der Langzeitversuch ein wichtiger Schritt: „Denn damit wird das Leben auf dem Mars plausibler.“ Allerdings sei die Entstehung des Lebens bislang nicht verstanden. Zwar bilden sich bereits in den interstellaren Wolken komplexe organische Moleküle. Wie aber geht es dann auf einem lebensfreundlichen Planeten weiter? Grundsätzlich benötige man für entstehende Lebensformen flüssiges Wasser und die Zufuhr von Energie, so Spohn. Für die Erde werde vermutet, dass das Leben entweder am Meeresgrund an heißen vulkanischen Wasserquellen – den Schwarzen Rauchern – oder aber
in oberflächlichen Flachwassergebieten anfing. Der nächste populäre Kandidat für Leben im Sonnensystem ist der Jupiter-Mond Europa. Der zeichne sich, so Spohn, dadurch aus, dass sich unter einer kilometerdicken Eisschicht ein Ozean befindet. „Dieses flüssige Wasser erstreckt sich wahrscheinlich bis zum steinernen Grund“, erläutert der Forscher. Europa befindet sich in Nachbarschaft zum Mond Io, der eine sehr hohe vulkanische Aktivität aufweist. Die Wärme entsteht durch Gezeitenkräfte während des Umlaufs um den Riesenplaneten Jupiter. Spohn vermutet, dass es auf Europa Unterwasservulkane oder Schwarze Raucher geben könnte. „Es ist durchaus vorstellbar, dass sich dort Lebensformen gebildet haben, auch wenn man nicht weiß, wie hoch entwickelt die sind.“ Die Chancen, Leben in den Weiten des Kosmos zu entdecken, steigen ebenfalls. Bislang sind mehr als 700 Exoplaneten entdeckt worden. „Wenn man das hochrechnet, dann kommt man auf sehr hohe Zahlen möglicher Planeten im Universum“, sagt Spohn. „Und da wäre es natürlich spannend zu erfahren, wie viele davon belebt sind – möglicherweise sogar mit intelligenten Bewohnern.“ Begegnungen mit Kulturen wie den Na’vi auf Pandora werde es nach heutigem Wissensstand vermutlich niemals geben. Dazu sind die Entfernungen im All zu gewaltig. Ist Mars eine Erde 0.1? Vortrag im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Adlershof, 18.20 Uhr; Weitere Vorträge: Planetenjäger, 22 Uhr; Der Mars – eine Ersatz-Erde?, 20 Uhr.
3
Berliner Zeitung · Nummer 124 · Mittwoch, 30. Mai 2012
·· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ··
Lange Nacht der Wissenschaften
Wedding/Mitte
Programmauszug; vollständige Übersicht unter www.langenachtderwissenschaften.de und im offiziellen Programmheft
4 Haus Grashof/ Beuth
5 Haus Bauwesen/ Beuth
schule für Technik Luxemburger Str. 9–20 Feuerwerk (22.50 Uhr)
8 Bayer Pharma AG Müllerstr. 178
13 Deutsches Rheuma-
Forschungszentrum Virchowweg 12
24 Fraunhofer Institut
Humboldt-Universität Unter den Linden 6 Auf den Spuren von Bismarck, Einstein & Co. (Führung, stündlich ab 17.30 Uhr), Badespaß und Wasserkultur im antiken Rom (Vortrag, 19 Uhr); Machen Gene dick? (Infostand)
für Zuverlässigkeit und Mikrointegration Haus 17a, Gustav-Meyer-Allee 25 Kameras aus dem Salzstreuer
18 Universitätsgebäude am Hegelplatz/HU Dorotheenstr. 24 Bloggen in der Lehre (20 Uhr), Spielerisch Lyrik lesen (Workshop, 19.30, 20.30, 22.30, 23.30 Uhr) 19 Mittelbau Biophysik/HU Invalidenstr. 42 Systembiologie-Lounge
25 Haus der Kfz-Technik/TU Haus 13, Gustav-Meyer-Allee 25 Kindersicherheit im Straßenverkehr
Fö hre rS tr.
17 Hauptgebäude/
2
Nordufer H
26
. str nn Fe
22
8
H
H U Reinickendorfer Reinickendorfer Str. Str.
str. Quitzow
r. St er erg eb l r Pe
250 m
ee r-All eye 24 v-M Hussitenstr./ Gusta 23 25 Gustav-Meyer-Allee H
H Luxemburger Str. H . tr ls nge S+U Wedding Wedding S+U Spre
tr. ns se Lie
21
H Gartenplatz Gartenplatz
19 20
H U Naturkundemuseum Zinnowitezr Str.eum
9
r. nst lide Inva
Turmstr.
Invalidenpark H
15
10 11 14 12
Charité Campus Mitte
13
Alt-Moa bit
H
Schumannstr. H
26 Robert-Koch-Institut Nordufer 20 Was tun Zecken und was kann man gegen sie tun? (Experimente), Impfen (Infostand), Der Ehec-Ausbruch 2011 (Vortrag, 18.30 Uhr)
. Torstr
Oran ienb urge r
Luisenstr. tstrtr.. ardts Reinh S+U Friedrichstr. H
Str.
Am Kupfergraben
Friedrichstr.r.
7 Campus/ Beuth Hoch-
12 Humboldt Graduate School Luisenstr. 56 Experimente mit dem Eye Tracker (stündl. ab 18 Uhr), Kabinett der Illusionen (Mitmachexperiment)
23 Haus der Biotechnologie/TU Haus 17a, Gustav-Meyer-Allee 25 Haare aus dem Reagenzglas
3
5
. str ee ss au Ch
Hochschule für Technik Luxemburger Str. 10 Wie bestimmt man den Durst von Pflanzen?
Virchow-Haus Luisenstr. 59 Berliner Medizinische Gesellschaft: Kurzvorträge über Gebärmutterhalskrebs (20 Uhr) und Brustkrebs (20.50 Uhr)
16 Jacob-und-WilhelmGrimm-Zentrum Geschwister-Scholl-Str. 1–3 Tipps siehe Route Mitte/Friedrichshain
1
4
Str.
6 Gewächshaus/Beuth
11 Langenbeck-
Museum der Charité Charitéplatz 1 Biofilme in spektakulären 3D-Bildern
H U Amrumer Str.
6
r owe hen Rat
Hochschule für Technik Luxemburger Str. 9 Crowd Video – wenn alle gleichzeitig Video drehen
Bettenhochhaus, Luisenstr. 65 Eröffnungsveranstaltung: Feuer im Gehirn entfachen (16 Uhr), Wie Babys getragen werden wollen (Workshop, 18.15 Uhr), Von der Stimme in die Seele (Vortrag, 20 und 22 Uhr)
Gustav-Meyer-Allee 25 Luftschiffrennen (22.30 Uhr), Die Kunst des Bogenbauens
7
str. ide He
Hochschule für Technik Luxemburger Str. 10 Solar-Seniorenscooter, Elektronik-Lightshow
10 Charité Campus Mitte
15 Medizinhistorisches
22 Haus des Bauens/TU
Taktzeit 15 Minuten
r. st nk Pa Wi es en str .
. str ee ss au Ch
Center für Regenerative Therapien Augustenburger Platz 1 Blutzellen verraten das wahre Alter
21 Haus der Bionik Ackerstr. 71–76 Fischflossen-Greifer, Pinguin-Tiefseefahrzeug
r. lst hu Sc
Route Wedding/Mitte
r.tr. ennsst sssitite HHuus
3 Berlin Brandenburger
14 Berlin Center for Advanced Neuroimaging Sauerbruchweg 4 Führung (18, 19.30, 21 Uhr)
Mü lle rst r.
tr. es Se
tr. ler S Tege
Augustenburger Platz 1 Führungen: Kunstherzsysteme, Herzkatheter
Invalidenstr. 43 Vorträge: Wespen im Bernstein, Prehistoric Elephants; Leibniz-Institut für Gewässerökologie: Der Stör, ein lebendes Fossil; IZW: Sabah-Nashorn-Projekt
Biologie/HU Invalidenstr. 42 Die Fruchtfliege
Stromstr.
2 Deutsches Herzzentrum
9 Museum für Naturkunde
20 Institut für
Zellen sortieren (Experiment), Kompetenznetz Demenzen: Wie viel Vergessen ist noch gesund?
tr. rS me ru Am
Virchow-Klinikum Augustenburger Platz 1 Von Anfang an dabei – LiveUltraschall (stündl. 18 bis 22 Uhr), Das Baby verstehen – Signale richtig deuten (Workshop, 21.30 Uhr)
Interaktive Ausstellung über Krebs, Schülerlabor Baylab health (Mitmachexperimente)
dor fer Str. icken Rein
1 Charité Campus
16 18
H Am Kupfergraben Kupfergraben Dorotheenstr. Am Unter den Linden
17
BERLINER ZEITUNG/ANJA KÜHL
Die Stimme kann nicht täuschen
T H E A T E R
An der Charité erforschen Wissenschaftler, was der Klang der Sprache über psychische Krankheiten verrät
Neue Dramatik aus Polen: Fragmente aus polnischen Theaterstücken. Uni Potsdam, Haus der Geisteswissenschaften, 18.15 Uhr.
D
Die Stimmanalyse eines Zehnjährigen gesunden Mädchens. Bereiche in Gelb, Orange und Rot zeigen an, wann die Stimme lauter wurde, dunkelgrün bedeutet leiser, mittelgrün gleichbleibend. Die großen mittelgrünen Bereiche zeigen: Das Mädchen spricht recht monoton.
Das Jubiläum: Scherz in einem Akt von Anton Tschechow. In russischer Sprache mit deutschen Untertiteln. Uni Potsdam, Haus der Musen, 20.45 Uhr.
Preisrätsel Frage 2 Abgebildet ist ein Samenkorn einer Binse (Juncus). Wo wächst diese Pflanze bevorzugt? FU BERLIN/ANNETTE KOSSLER
V ON A LICE A HLERS
ie Stimme sagt viel über einen Menschen aus. Hat er Angst, klingt sie gepresst. Ist er traurig, leise oder zittrig. Sie verrät aber auch, wenn jemand Wein getrunken hat. Nach einigen Gläsern schallt sie lauter und lallender. Forscher an der Berliner Charité können anhand einer Stimmanalyse erkennen, ob jemand Alkohol getrunken hat, weit bevor man es im Weinlokal hören kann. Am Computer betrachten sie die Veränderungen der Stimme im Millisekundenbereich. Das nutzen sie jedoch nicht für Alkoholkontrollen, sondern um zu erforschen, wie sich Krankheiten in der Sprache äußern. Um „die Seele“ der Stimme hinreichend beschreiben zu können, bedienen sich die Wissenschaftler der Terminologie der Musikwissenschaftler. Denn die haben längst eine Sprache dafür gefunden, wie sich eine Mozart-Oper von einem Hip-Hop-Song unterscheidet. Die Musikwissenschaft betrachtet die Gestaltung von Lautstärke, Artikulation, Tempo, Rhythmus, Melodie und Klangfarbe. „Wir übertragen diese Erkenntnisse auf die menschliche Sprache“, sagt Michael Colla von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Berliner Charité. „Das ist ein Novum.“ So lässt sich zum Beispiel an der Gestaltung der Lautstärke zeigen, wie sich ADHS-Kinder von gesunden Kindern unterscheiden. Die Psychologin Daina Langner hat dafür auf dem Campus Benjamin Franklin 800 Menschen in ihr Mikrofon sprechen lassen. Bei der sogenannten Deep Speech Pattern Analyse, die von dem Mathematiker Jörg Langner entwickelt wurde, visualisiert der Computer den Verlauf der Stimme in Form eines farbigen Diagramms. Blassgrün ist leise, dunkelrot sehr laut. ADHSKinder erzählen durch ihre Impulsivität lebendiger. Sie gestalten beim Sprechen größere Spannungsbögen. Das Diagramm einer zehnjährigen ADHS-Patienten fällt deshalb weitaus bunter und abwechslungsreicher aus, als das einer gesunden Gleichaltrigen. „Die Stimme ist der komplexeste Muskelapparat, den wir als Menschen zur Verfügung haben“, sagt Michael Colla. 40 bis 50 Muskelgruppen sind an der unmittelbaren
Frauen, schöner als eine Blume: eine Parodie. Theaterstück um Liebe und Leid. Ostasiatisches Seminar/ Koreastudien, Freie Universität in Dahlem, 18 Uhr.
Ein Zehnjähriges ADHSKind erzählt äußerst lebendig und gestaltet durch Veränderungen der Lautstärke beim Reden Spannungsbögen. So lässt sich eine bestimmte Form von Impulsivität an der Stimme messen, die zu einem hohen Prozentsatz auf ADHS-Patienten zutrifft. SCHALLANALYSELABOR AUDIOPROFILING (2)
Artikulation beteiligt. Diese sind dazu noch sehr klein. Gerade so, dass man sie erkennen kann. Ihr Zusammenspiel ist deshalb äußerst komplex. Das Nervensystem leitet die Befehle des Gehirns an die Muskeln weiter. „Damit wird die Stimme zu einem Medium, mit dem man neurologische Untersuchungen durchführen kann“, sagt Colla. Hilfreich könnte die Methode zum Beispiel für Parkinson-Patienten sein. Die Nervenkrankheit tritt vor allem bei Männern über 65 Jahren auf und entwickelt sich langsam über einige Jahre hinweg. Diagnostiziert wird sie meist jedoch erst, wenn eine Schüttel-Lähmung auftritt. Die Hände des Betroffenen zittern. Auch die Sprache verändert sich durch Parkinson. Im fortgeschrittenen Stadium spricht der Erkrankte zunehmend leiser und verwaschen. Mit Hilfe der Stimmanalyse lassen sich solche Auffälligkeiten bereits messen, bevor man sie tatsächlich wahrnehmen kann.
„Veränderungen in der Stimme sind der allgemeinen Symptomatik um mindestens zwei Jahre voraus“, sagt Colla. Die Deep Speech Pattern Analysis könnte also ein zusätzliches Instrument zur Früherkennung der Krankheit sein. Auch Patienten mit Amyotropher Lateralsklerose (ALS), einer Nervenkrankheit, unter der zum Beispiel der bekannte Physiker Stephen Hawking leidet, könnte die Stimmanalyse das Leben ein wenig erleichtern. Bei ALS bilden sich die Nervenzellen, die für die Muskelbewegungen verantwortlich sind, zunehmend zurück. So kommt es auch zu Sprechstörungen. Ähnlich wie bei Parkinson lässt sich der Verlauf der Krankheit schlecht messen. Der Hals-NasenOhren-Arzt schaut sich die Stimmbänder an. Dazu wird ein Endoskop-Schlauch in den Hals eingeführt. Eine unangenehme Prozedur, die entweder mit Husten und Würgen oder einer Narkose verbunden ist. Die Stimmanalyse
könnte sie womöglich ersetzen. Der Patient spricht einfach zwei Minuten in ein Mikrofon. Außerdem könnte die Methode in der Therapie von suizidgefährdeten Menschen zum Einsatz kommen. Wenn depressive Patienten den Beschluss fassen, sich das Leben zu nehmen, empfinden sie häufig ein Gefühl der Erleichterung und Erlösung. Auf Außenstehende wirkt das, als ginge es ihnen besser. „Ich bin okay. Sie können mich entlassen“, sagen sie zu ihrem Therapeuten. Der Patient verlässt die Klinik und kann dann im schlimmsten Fall seine Absicht umsetzen. Eine Stimmanalyse könnte seinen Zustand genauer erfassen. Die behandelnden Psychologen würden am Computer sehen, dass der Patient zwar sagt, es gehe ihm besser, dass es sich aber auf den Diagrammen nicht abbildet. „Die Stimme kann nicht täuschen“, sagt Daina Langner, die bereits mehr als 100 Stimmproben von Menschen mit Depressionen analysiert hat.
Zwar könne man versuchen, lauter zu sprechen, um bessere Stimmung vorzugeben, doch der Millisekunden-Bereich, den der Computer erfasst und darstellt, lässt sich vom Menschen nicht willentlich beeinflussen. „Das ist so, als würde ich sagen: Schwitzen Sie jetzt mal!“, fügt Colla hinzu. Auf der anderen Seite könnten die bunten Diagramme auch genutzt werden, depressiven Patienten Fortschritte in der Therapie aufzuzeigen, die ihnen selber nicht bewusst sind. In der Langen Nacht derWissenschaften werden Daina Langner und Michael Colla über den Forschungsstand der Bioakustik informieren und ihre Vorträge mit akustischen Beispielen untermalen. Von der Stimme in die Seele: Wie uns die moderne Bioakustik helfen kann, seelische Veränderungen aufzuspüren. Vortrag 20 und 22 Uhr, Charité Campus Mitte.
A Ackerränder B Feuchtwiesen C Dünengebiete Zehnter Buchstabe
Anzeige
4
Berliner Zeitung · Nummer 1
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ··
Lange Nacht der
Mitte/Friedrichshain
Programmauszug; vollständige Übersicht unter www.langenachtderwissenschaften.de und im offiziellen Programmheft
Route Mitte/ Friedrichshain
tr.
ardts Reinh
Taktzeit 15 Minuten
Luisenstr.
H
Ka
8
H
rl-M
S+U Friedrichstr.
ar x
Marschallbrücke
-All
ee 250 m
7
Stralauer Platz 34 Energieberatung, Hausund Technikführungen
2 Total Wasserstoff-
tankstelle Holzmarktstraße 36–42 Wasserstoffautos der Clean Energy Partnership Probe fahren, Führungen
3 Psychologische
11
„Smarterleben“ Wilhelmstr. 93 CO2-Reduzierung im Stadtquartier
H
3 H U-Hausvogteiplatz
H
2
Ho
lzm
H U Märk. Museum/ Inselstr.
. Leipziger Str
ar
Köp
enic
Str.
Holzmarktstr. H
st
r.
1 H S-Ostbahnhof
ohne Shuttle,Ko U chs 6 bis Mehrigdamm
5 Lautlos durch Deutsch-
land, Wilhelmstr. 93 Ist die Zeit reif für Elektromobilität? (Vortrag, 18.20 und 21.40 Uhr); E-Fahrzeuge testen
6 Bundesverband Solare
Mobilität, Wilhelmstr. 92 Was für Batterien stecken in E-Mobilen? (18.30 Uhr)
Ora
-He
ine
-Str .
ker
kt
rich
B: Innung des Kfz-Gewerbes tr.
Hochschule Berlin Am Köllnischen Park 2 Hochbegabte Schulversager (Vortrag, 17 Uhr)
4 E.ON-Mobil
12
Friedrichstr.
. Leipziger Str
1 Energieforum Berlin
am hle
13 Mohrenstr.
10
A: EUREF-Institut
Wasserstoffbus-Shuttle ab TU-Hauptgebäude in Charlottenburg bis S-Schöneberg, stündlich ab 16.57 bis 20.57 Uhr oder S1 bzw. S41/42 bis Schöneberg
H
Mü
9
Friedrichstr./ H Taubenstr.
U Mohrenstr. H
. Str. tsd Po
S+U Jannowitzbrücke
nien
str.
7 ARD-Hauptstadtstudio
Wilhelmstraße 67a Besuch eines Fernsehstudios, Experimente Show live (19, 21, 23 Uhr), Physik rund ums Auto (Experimente, Film), ARD-Wissensquiz
8 Jacob-und-WilhelmGrimm-Zentrum
Geschwister-Scholl-Str. 1–3 Entdeckungstour Bibliothek (Führung), Architektur Highlights (Führung, 17.45, 18.45, 19.45), Was haben Papyrus und USB-Sticks gemeinsam?
Vorträge: Tollwut (19 Uhr), Malaria (21 Uhr), Borreliose (22 Uhr), Höhenmedizin (23 Uhr), Würmer und Protozoen unter dem Mikroskop (Ausstellung und Demonstration)
9 Berliner Centrum für
10 Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Mohrenstraße 58
Reise- und Tropenmedizin Jägerstraße 67–69
1 Haus der Ideen
12 Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik Mohrenstraße 39 Monsterwellen (Vortrag, 18.45, 22.30 Uhr), Mathematik für Fallschirmspringer und Tischtennisspieler (Vortrag, 19.30 und 23.15 Uhr)
2 Haus der Katal
Festkörperelektronik Hausvogteiplatz 5–7 Halbleiter der Zukunft – darf's noch etwas kleiner sein? (Vortrag 18.30 Uhr), Eine Pinzette für Atome (Vortrag, 22.30 Uhr), Graphen selber herstellen
13 Max Planck Science Gallery im Wissenschaftsforum Markgrafenstr. 37 Plasma-Show (19.30, 21.30 Uhr), EnergieLounge, AbenteuerFoto-Reise in den Weltraum (Vortrag, 17.30, 18.30 Uhr) A Euref Institut
Hein
6 4/5
tr. elms Wilh
Ebeert Eb rtsstr tr. .
Französische Str.
nd
tr. eS eit Br
Behrenstr.
m
den Unter den Lin
Forschen am sozialen Leben: das SOEP; Vorträge: Die wirtschaftlichen Chancen einer klugen Energiewende (18 Uhr), Was läuft falsch im Bankensektor? (19 Uhr), Wer wird FußballEuropameister 2012? Zur Ökonomie des Sports (24 Uhr)
Programmauszug; vo
11 Paul-Drude-Institut für
Torgauer Straße 12–15 Vernetzte Energie: Micro Smart Grid; Vernetzte Mobilität: eine Karte für alles; Berliner Agentur für Elektromobilität
B Innung des
Kfz-Gewerbes Obentrautstraße 16–18 Elektromobilität zum Anfassen, Infos über Hochvolttechnik in Elektro- und Hybridfahrzeugen
TU-Hauptgebäud Straße des 17. Ju – Große Wissens show: Schach pe Gedankenkraft (2 Tiere in 3D (23.1 – Fantastische Kl ten in 3D: Xronos komposition (18 Kölner Dom-Orge – Modellautos: K kation von Fahrze Fahrzeug (20 Uhr
Straße des 17. Ju – Wasserstoff – E träger der Zukunf rung, stündlich bi
3 Versuchsansta
für Wasserbau un Schiffbau/TU Müller-Breslau-St (Schleuseninsel) – Von Monsterwe schnellen Schiffe
4 Haus des Wind
Müller-Breslau-St – Hurrikan im Win (Demo, Experime – Triebwerkslärm Mitmachexperim
5 Unibibliotheken Fasanenstraße 88 – Sommernachts schönen Künste: der Große – Solda Musiker (21 Uhr) Kalender – warum Weltuntergang 20 warten muss (22 – Silent Disco mit
BERLINER ZEITUNG/ANJA KÜHL
Sonne tanken
N Ü T Z L I C H Finanzielle Altersvorsorge: Drei Grundformen der Kapitalanlage – Aktien, Anleihen und Immobilien – werden erörtert und verglichen. Dabei stehen die Renditeberechnung, historische Renditen, Steuern und Rendite-Risiko-Argumente im Mittelpunkt. Jacob- und Wilhelm-GrimmZentrum der Humboldt-Uni in Mitte, Auditorium, 60-minütiger Vortrag, 20 Uhr.
Auf dem Euref-Campus wird erprobt, wie sich erneuerbare Energien in den Alltag einbinden lassen
V ON J EAN P I
A
Pflanzenbestimmung mit Computer und Smartphone: Am Beispiel von Holzpflanzen und Ackerkräutern werden Computerprogramme vorgestellt, die in Zukunft die Pflanzenbestimmung im Internet oder auf dem Smartphone ermöglichen. Julius-Kühn-Institut in Dahlem, Demonstration und Infostand. Daten-Striptease: Ein alltägliches Szenario darüber, wie Daten aufgespürt und zu Informationen kombiniert werden, die beruflich, sozial oder finanziell schaden können. Wie viel Verantwortung muss ein Bürger selbst aufbringen, damit er nicht gläsern wird? Erwin-Schrödinger-Zentrum in Adlershof, Mitmachexperiment und Vortrag, ab 10 Jahren, stündlich. Wie sicher ist Ihr Rechner? Gezeigt wird, wie Internetverbindungen abgehört und Nachrichten gefälscht werden. Demonstration und Infostand, Technische Universität in Charlottenburg, Haus der Ideen, Lichthof.
Preisrätsel Frage 3
FU BERLIN/ANNETTE KOSSLER
So hübsch sieht die befruchtete Eizelle von CharaceaeAlgen aus. Wie lautet ihr deutscher Name?
A Kerzenalge B Grünalge C Armleuchteralge Neunter Buchstabe
JEAN PIERRE BASSENGE
eBay, Amazon & Co.: Verbraucherrechte bei Bestellungen und Ersteigerungen im Internet. Was passiert im Falle von Schlecht- oder Nichtleistungen? Ein Überblick über die häufigsten Irrtümer und die tatsächlich bestehenden Rechte der Verbraucher. FOM Hochschule für Oekonomie & Management, 20-minütiger Vortrag, 20.30 und 22.30 Uhr.
Die Batterie eines Elektroautos aufzuladen dauert an einer Haushaltssteckdose 8 bis 10 Stunden, an einem Hochvoltanschluss (Foto) nur 4 bis 6 Stunden. V ON J EAN P IERRE B ASSENGE
O
b Günther Jauch wohl weiß, dass seine Talkshow allwöchentlich als schlechtes Beispiel dient? Mehrere hundert Kilowattstunden an Strom verbrauchen Scheinwerfer, Kameras und anderes Fernseh-Equipment jeden Sonntag. Das Studio im alten Gasometer in Schöneberg ist – wie die meisten Fernsehstudios – ein Energiefresser. Nur dass am alten Gasometer der Energieverbrauch so genau überwacht wird, wie wohl bei kaum einem anderen Studio der Republik. In direkter Nachbarschaft des Gasometers befindet sich nämlich das Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel, kurz InnoZ. Genau wie das Fernsehstudio ist das Zentrum Mieter auf dem Schöneberger Euref-Campus. In einem Eckraum des InnoZ-Gebäudes, Luftlinie dreißig Meter von dem stählernen Gerüst des Gasometers entfernt, steht Christian Balint vor einem Tisch, in dessen Oberfläche ein großer Touchscreen eingelassen ist. Auf dem Bildschirm fliegen rote und grüne Punkte zwischen verschiedenen Stationen hin und her. „Die roten Punkte repräsentieren Energie, die das Gelände von außen, aus dem städtischen Stromnetz bezieht“, erläutert der InnoZ-Mitarbeiter. „Die grünen stehen für nachhaltig produzierten Strom aus Solaranlagen und Windkraftwerken, den wir auf dem Gelände selbst erzeugen.“ Dass Balint und seine Kollegen so genau über Jauchs Energieverbrauch Bescheid wissen, ist nur ein Nebeneffekt ihrer Arbeit. Ihr eigentliches Interesse gilt der Frage, wie sich erneuerbare Energien in Zukunft dafür nutzen lassen, um die täglichen Wege der Ber-
liner klimafreundlicher zu gestalten. Dazu betreibt das Zentrum einen Parkplatz mit einem Dutzend Zapfsäulen, aus denen kein Benzin kommt, sondern Strom für Elektroautos. Der Großteil der dafür benötigten Energie kommt von einem schwenkbaren Solarpanel auf dem Hof des InnoZ, das der Sonne hinterhergeführt wird, sowie von mehreren Feldern mit Solarzellen auf dem Dach der Gebäude. Die Solarenergie wird in einer gigantischen Batterie zwischengespeichert, an die die umliegenden Gebäude und die Zapfsäulen angeschlossen sind. Der Parkplatz auf dem Gelände des Euref-Campus ist dabei nur eine von derzeit weit mehr als hundert Tankstellen für Elektroautos in Berlin. Lange Zeit galt die geringe Reichweite als größtes Manko von Elektroautos. Eine Studie namens BeMobility unter Leitung von Frank Wolter vom InnoZ zeigt nun, dass diese zumindest für Großstädter kaum ein Problem darstellt. Berlin und Potsdam sind eine von acht Modellregionen, in denen in den vergangenen Jahren der testweise Einsatz von Elektrofahrzeugen vom Bundesverkehrsministerium mit insgesamt 130 Millionen Euro gefördert wurde. Im Rahmen dieser Förderung haben 135 Berliner im vergangenen Jahr drei Monate lang ein Kombiticket getestet. Der Fahrschein ermöglichte ihnen die Benutzung von BVG und SBahn im Tarifbereich ABC sowie das kostenlose Ausleihen von Elektroautos der Flinkster-Flotte der Deutschen Bahn sowie von Elektrofahrrädern und klassischen Call-a-Bike-Rädern. Dafür zahlten die Testpersonen 78 Euro pro Monat. Vier von fünf Teilnehmern gaben im Nachhinein an, dass sie ihren täglichen Mobilitätsbedarf komplett mit dem Pauschalticket decken
konnten. Studienleiter Frank Wolter wundert das wenig: „Die meisten Elektroautos schaffen inzwischen mehr als hundert Kilometer mit einer Ladung. Im Schnitt fahren die Deutschen pro Tag jedoch lediglich 40 Kilometer“, sagt Wolter. Um die Kombination aus öffentlichem Nahverkehr mit Mietfahrrädern und Elektroautos zu erleichtern, hat das InnoZ in Zusammenarbeit mit Informatikern der Technischen Universität (TU) Berlin eine Smartphone App entwickelt. Die BeMobility-Suite ist eine Art Navigationssystem, das die Standorte der nächsten Elektrotankstellen und Ausleihpunkte für Fahrräder und Autos kennt. Zugleich ermöglicht es Anfragen zu Fahrzeiten von BVG und S-Bahn. So lassen sich individuelle Routen mit verschiedenen Verkehrsmitteln planen. Für Pendler, die täglich große Strecken zurücklegen, sei dieses Modell natürlich nichts. Alle anderen können Frank Wolter zufolge flexibel wählen, welches Elektroauto sie gerade brauchen: einen Kleintransporter oder Kombi zum Einkaufen, einen Kleinwagen für die Innenstadt oder ein sportliches Cabrio für den Ausflug am Wochenende. Da Autos in Deutschland im Schnitt nur etwa eine Stunde am Tag tatsächlich in Bewegung sind, scheinen auch die langen Ladezeiten kein ernstes Problem zu sein. Wird ein Elektroauto zum Beispiel in der heimischen Garage an eine Haushaltssteckdose angeschlossen, dauert der Ladevorgang je nach Modell zwischen acht und zehn Stunden. An öffentlichen Elektro-Tankstellen kommen spezielle Anschlüsse mit einer Betriebsspannung von 400 Volt zum Einsatz, die die Ladezeit auf vier bis sechs Stunden reduzieren. Die langen Standzeiten könnten künftig auch eines der größten Pro-
bleme bei dem Übergang zu erneuerbaren Energien lösen, hoffen Frank Wolter und seine Kollegen. Solaranlagen und Windparks liefern je nach Wetter ungleichmäßig viel Strom. Industrie und andere Großkunden müssen sich jedoch auf kontinuierliche Stromversorgung verlassen können. „Daher werden gigantische Speicherkapazitäten benötigt, in denen überschüssige Energie aus sonnen- und windreichen Tagen zwischengelagert wird“, sagt Wolter. Die Idee: Der Strom könnte in den Akkus von Elektroautos gespeichert werden, die gerade am Netz hängen. Wer etwa weiß, dass er am nächsten Tag nur dreißig Kilometer fahren will, könnte dem Stromnetz drei Viertel der Speicherkapazität seines Autos als Reserve zur Verfügung stellen – und dafür Geld bekommen, weil er den Strom teurer abgibt, als er ihn getankt hat. Um dieses System zu erproben, hat das InnoZ auf seinem Parkplatz auch eine von der TU entwickelte SpezialZapfsäule installiert. Sie ermöglicht es, die Elektroautos nicht nur zu laden, sondern auch Strom aus ihrem Akku zurück ins Netz zu speisen. Jetzt braucht das Zentrum für seine Tests nur noch einen Großabnehmer, der zu bestimmten Zeiten besonders viel Strom auf einmal braucht. Kein Problem: Schließlich gibt es ja ein Fernsehstudio in der Nachbarschaft. So hilft Günter Jauchs Talkshow also indirekt, die Verbreitung erneuerbarer Energien in Deutschland voranzutreiben. Noch mal Glück gehabt. Vernetzte Energie: Besichtigung der Elektrotankstelle und Schaltzentrale des InnoZ. Tests von Elektrofahrzeugen. Euref-Campus in Schöneberg.
lexander Seltz hab licht, den Die beide zwar noch mit be Betonboden eine Charlottenburg. D ein eineinhalb Me Silberding durch d Luftschiff gehorch rung, die Alexand Hand hält. Wenn a elegante Kurven un stößt es allerdings einen Stahlträger federt aber sogleic Das mit Helium ist eine verkleine größeren Flugger Studenten der Lu technik an der Te tät (TU) Berlin im werkstatt AirTrak haben. Gemeins verschiedener Fac sie in den vergang einem Luftschiff Grundidee weit z tage der Luftfahrt lange Silberhülle i nämlich nicht mit gefüllt werden, so Luft abheben. Das Besondere Studenten nutzen lationsschicht, di panbrennern erh wahrt, zu schnell benutzen sie ein funktioniert wie „Die Außenwand steht nicht aus ein Hüllen aus Nylong flächen mit einer tallschicht überzo tert Carsten Seltz. Abstandhalter aussehen wie dau igel, halten die be stand, sodass sic Luftschicht dazw diese Weise wird Hülle besser ges weniger Treibstoff nötigt“, sagt Seltz schiff gibt es bishe Die große Zei lange vorbei, des Richter und Seltz rät für Personentr Zeppeline mit sta in den 20er- un große Zeit, wurde glücke wie den A burg“ im Mai 1937
5
124 · Mittwoch, 30. Mai 2012
·· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·
r Wissenschaften
Charlottenburg
ollständige Übersicht unter www.langenachtderwissenschaften.de und im offiziellen Programmheft
(im Amerika-Haus)/TU Hardenbergstraße 22 – Quartiersentwicklungen am Rande des Tempelhofer Felds (Podiumsdiskussion, 17.30 Uhr) – Welcher Stadtbezirk bin ich? (Quiz)
10 Haus der Physik, Eugene-Paul-WignerGebäude/TU Hardenbergstraße 36 – Graphen – die dünnste Folie der Welt
14 Versuchshalle Flugtechnik/TU Marchstraße 12 – Am Vogelflug orientiert – Warum knallt’s beim Überschallflug? 15 Fabrik der Zukunft/ Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik, Pascalstraße-Konstruktionstechnik Pascalstraße 8–9 – HapticWalker: ein Roboter zum Laufenlernen – Lass doch den Roboter schleppen!
Einsteinufer 25 – Was uns am Schall besonders stört
21 Haus der Maschinen/TU Straße des 17. Juni 144 – Wie entstehen die Funken beim Schweißen?
o-S
uhr
gstr. Lessin
on
18
str.
Ott
Alt
-All
ee
Marchstr. Marchstr.
Bismarckstr.
11 22
Bismarckstr. H
U ErnstReuterPlatz
Bac hst r.
rstr .
Ein sstte eininu ufefer r
H
H Einsteinufer
13
14
20 19
12 21 H
1 H
Straße d. 17. Juni 135
H
2
6 Steinplatz
H
H Fasanenstr.
tr.
3
4 5
He
r tz
alle
e Hardenbergplatz
Ha rde nb erg str .
9
Kantstr.
rS
. Juni
7 8
ae
Straße des 17
Straße d. 17. Juni 136
10
22 FOM Hochschule für
Oekonomie & Management/ GoBS Hochschule für Wirtschaft und Verwaltung/ Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie, Bismarckstraße 107 – Kundenbindung im E-Commerce (Vortrag, 17.30, 19.30 Uhr) – Bewerben ohne Bewerbung (Workshop, 17.30, 21.30 Uhr)
250 m
17
16
Mathematik/TU Straße des 17. Juni 136 – 3D – Zukunft zum Anfassen Einsteinufer 11 (Zugang Straße des 17. Juni 136) – Prüfstand für Elektroautos
str .
Franklinstr. H
19 Haus der
20 Haus der Funken/TU
zow
Fra nkli nst r.
str . Do
ve
18 Akustiklabor/TU
vet
nstr.
9 Haus der Stadt
13 Haus der Mikroskopie/TU Marchstraße 10 – Gravieren von Haaren auf der Nanowerkbank
Le tr.
oltzs
h Helm
rch
Versuchshalle, Zugang gegenüber Uni-Bibliothek – Das gläserne Pumpwerk – Berliner Wasserbetriebe: Wie die Unterwelt reinigt und gereinigt wird – Kompetenzzentrum Wasser: Naturnahe Wasseraufbereitung
17 Akademie Mode & Design Haus 90, Franklinstr. 10 – Utopia 2095
H
Jebsesstr./S+U Zoologischer Garten Jebensstr./S+U
Buda -
pest e r Str.
Ku BERLINER ZEITUNG/ANJA KÜHL
Nichts als heiße Luft
S P O R T
B ASSENGE
Richter und Carsten ben ihn sich verwirkn Traum vom Fliegen. en Studenten stehen eiden Füßen auf dem er Versuchshalle in Doch über ihnen surrt eter langes schlankes die Luft. Das von Seltz ht auf die Fernsteueder Richter in seiner alles gut geht, fliegt es nd Slaloms. Ab und zu – wenig grazil – gegen an der Hallendecke, ch wieder zurück. m gefüllte Luftschiff erte Kopie eines viel räts, das die beiden uft- und Raumfahrtechnischen UniversiRahmen der Projektk-Airship entwickelt sam mit Studenten chdisziplinen haben genen drei Jahren an f gearbeitet, dessen zurück in die Kindert reicht. Die 16 Meter ihres Prototypen soll t leichtem Heliumgas ondern nur mit heißer
e an dieser Idee: Die n eine neuartige Isoie die mit zwei Prohitzte Luft davor bel auszukühlen. Dazu System, das ähnlich eine Thermojacke: d des Luftschiffs bener, sondern aus zwei gewebe, deren Oberr hauchdünnen Meogen wurden“, erläu. aus Kunststoff, die umennagelgroße Seeeiden Hüllen auf Abch eine isolierende wischen bildet. „Auf d die Wärme in der speichert und somit f für den Auftrieb bez. „Ein solches Lufter nirgendwo sonst.“ it der Luftschiffe ist ssen sind sich auch bewusst. Als Fluggeransporte hatten die arren Außenskeletten nd 30er-Jahren ihre en jedoch durch UnAbsturz der „Hinden7 überschattet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen Luftschiffe vor allem noch für militärische Zwecke zum Einsatz, seit den 70er-Jahren fast ausschließlich für Werbekampagnen und Touristenflüge. Anfang des neuen Jahrtausends hatte das Cargo-Lifter-Konsortium in Deutschland noch einmal Hoffnungen geschürt: Es plante den Bau eines 260 Meter langen Luftschiffs, das eine Nutzlast von bis zu 160 Tonnen transportieren sollte. Doch die ambitionierten Pläne gingen im Insolvenz-Verfahren des bankrotten Unternehmens unter, das Luftschiff wurde nie fertiggestellt. Das 16-Meter-Luftschiff der TUStudenten wird nur Fracht mit einem Gewicht um fünf Kilogramm transportieren können. Schließlich ist das Fluggerät nicht nur deutlich kleiner: Der Auftrieb von Heißluft ist auch dreimal geringer als der von Helium. Für bestimmte Zwecke reicht eine so kleine Nutzlast aber vollkommen aus: für Messflüge beispielsweise, zur Kartierung von Gebieten mit Hilfe von Kameras oder zur Überwachung von Waldbränden. „Uns geht es vor allem darum, zu zeigen, was möglich ist“, sagt Seltz. Dass sich durch eine isolierende Schicht in der Tat große Mengen an Treibstoff sparen lassen, hat bereits ein Vorgängerprojekt bewiesen. Die Firma Festo entwickelte vor einigen Jahren einen Heißluftballon mit ähnlicher Wandstruktur wie das jetzt von den TU-Studenten gebaute Luftschiff. Ihr Ergebnis: Die Hülle spart zwischen 50 und 60 Prozent Treibstoff gegenüber einem nichtisolierten Ballon. „Wir hoffen auf eine Einsparung in ähnlicher Größenordnung, also um die 50 Prozent“, sagt Alexander Richter. Etwas geringer sei die Isolationswirkung deshalb, weil die langgestreckte Hülle des Luftschiffs ein ungünstigeres Verhältnis von Oberfläche zu Volumen hat als der kugelförmige Heißluftballon. Dafür hat die Form der Hülle deutlich bessere aerodynamische Eigenschaften als eine Kugel. Die Zigarrenform der ursprünglichen Zeppeline wurde in den 50er- und 60er-Jahren von dem US-Ingenieur Morton Gertler weiter verbessert – eigentlich um die perfekte Form für schnelle U-Boote zu finden. An den von Gertler entworfenen Umrissen haben sich auch die TU-Studenten orientiert. Dank zweier Elektromotoren mit je tausend Watt erreicht das Luftschiff eine Spitzengeschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde.
Ein Zeppelin hebt ab: Der angehende Luft- und Raumfahrttechniker Alexander Richter präsentiert ein Luftschiff, das nicht mit Helium gefüllt werden muss.
Ein Luftschiff, das nur mit heißer Luft abhebt, hat zahlreiche Vorteile. Zum einen ist es deutlich flexibler: Anstatt große Gasflaschen transportieren zu müssen, brauchen Forscherteams und andere Nutzer nur die Hülle und die Brenner mitzunehmen. „Das gesamte Equipment passt in einen Kofferraum“, sagt Seltz. Das entscheidende Argument ist aber der Preis: Luft braucht niemand zu bezahlen, Helium hingegen ist ein kostbares Gas, dessen Preis in den kommenden Jahren noch weiter in die Höhe schnellen wird. Vor allem für Kühlzwecke wird Helium dringend gebraucht, weil es sich auf Temperaturen knapp über dem absoluten Nullpunkt bringen lässt, ohne fest zu werden. In supraleitenden Magneten, wie sie in Kernspintomografen und in Forschungslaboren gebraucht werden, ist verflüssigtes Helium daher das Kühlmittel der Wahl. Auch bei der Herstellung von Glasfaserleitungen und Computerchips werden große Mengen Helium benötigt. Aus der Luft lässt sich nur wenig Helium gewinnen, der Großteil kommt in Erdgas vor. Da die Reserven jedoch begrenzt sind und der Bedarf an Helium steigt, wird es in zehn bis zwanzig Jahren kaum noch Helium geben, fürchten Experten. Alternativen gibt es kaum – jedenfalls nicht für die Kühlung. Für den Betrieb von Forschungs-Luftschiffen indes wäre heiße Luft eine Lösung. Und das Konzept der TU-Techniker zurVerringerung des Treibstoffbedarfs könnte diese Idee im wahrsten Sinne des Wortes beflügeln. Nachdem ihr Prototyp im vergangenen Jahr fertiggestellt wurde, laufen nun die ersten Tests zum tatsächlichen Treibstoffverbrauch. Sie werden zeigen, ob das Fluggerät tatsächlich so sparsam ist, wie die Studenten hoffen. In der Langen Nacht der Wissenschaften können Besucher die MiniLuftschiffe in der Versuchshalle Flugtechnik der TU Berlin selbst fliegen lassen. Nebenan ist ein ÜberschallWindkanal zu sehen, in dem Tragflächen für Fluggeschwindigkeiten bis zu 3 000 Kilometer pro Stunde getestet werden. Das 14 Meter lange Heißluftschiff der TU-Studenten ist aus Platzgründen in der größeren Peter-Behrens-Halle in Wedding zu bestaunen. Luftschiffe und Ballone: Das erste isolierte Heißluft-Luftschiff. Ausstellung und Installation bis 22 Uhr. Versuchshalle Flugtechnik der Technischen Universität in Charlottenburg.
Virtuelle Radtour: Echt strampeln, aber in simulierter Umgebung. Auf einem Bildschirm erscheinen die Route in 3-D sowie Fahrgeschwindigkeit, Puls und Kalorienverbrauch. Haus der Ideen der TU in Charlottenburg. Lichthof, ab 10 Jahren. Energiefahrrad: Wie viel Energie benötigt man, um eine Glühbirne zum Leuchten zu bringen oder einen Fernseher zu betreiben? Besucher treten selbst in die Pedale und erzeugen Strom. Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie, Adlershof. Tai Chi: Chinesischer Gesundheitssport zum Mitmachen. 30-minütiger Workshop. Konfuzius Institut der Freien Universität (FU) in Dahlem. Raum 203 oder im Garten, 17.30 Uhr. Allerlei Sportspiele: Ballsportarten wie Fußball und Basketball, außerdem Badminton, Darts, Billard sowie Boule mit Anleitung. Sportgeräte zum Ausprobieren – Rollbretter, Bälle, Jongliergeräte. Hochschulsport der FU, Geocampus Lankwitz. Kleinfeldplatz und Rasenfläche, bis 23 Uhr. Speed-Badminton für Anfänger (19 bis 21 Uhr) und Blackminton (21 bis 23 Uhr) zum Ausprobieren. Schnupperkurse auf dem Kleinfeldplatz und Rasenfläche. Geocampus Lankwitz der FU. Schnupper-Inline-Skating mit Anleitung in der Sporthalle Lankwitz, Geocampus Lankwitz der FU, 18 bis 20 Uhr. Rollstuhlparcours: Für kleine und große Menschen mit und ohne Behinderung. Campus Buch, Freigelände an der Mensa. Sowie Haus der Ideen der TU in Charlottenburg. Dort auch Rollstuhl-Basketball.
Preisrätsel Frage 4 Süßwasserschwämme können in Dauerstadien (Foto) überleben. Es handelt sich um … FU BERLIN/ANNETTE KOSSLER
Studenten der TU Berlin haben ein sparsames Fluggerät für Forscherteams entworfen. Es kommt ohne Helium aus
BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER
IERRE
8 Haus des Wassers/TU
Haus der Architektur/TU Straße des 17. Juni 152 – Die ultimative Kindershow: Farben und Geheimschriften (17.15 Uhr), Lego-Roboter (18.05 Uhr) – Von Raketen und Magneten (bis 23 Uhr)
Route Charlottenburg Taktzeit 15 Minuten
H Pascalstr.
ane
n TU/UdK 8 ssalon der : Friedrich at und ), Mayam der 012 2 Uhr) t kabello-
Zugang über Haltestelle Fasanenstraße/Hertzallee – Logistik erleben: Belieferung eines Supermarkts
12 Kindercampus und
15
rallee Hofjäge
des/TU traße 8 ndkanal ent) m (Info, ment)
7 Haus der Logistik/TU
vernetzten Lebens/TU Ernst-Reuter-Platz 7 – Humanoide Roboter in Forschung und Alltag (ab 10 Jahren) – MagiTact: Mobiltelefon mit Gesten steuern
Franklinstraße 28/29 – Brücken aus Papier und Spaghetti bauen
Fas
traße
ellen und en
Campuszugang über Haltestelle Fasanenstraße – Eisenbahnbetrieb live – Blick in den Kommandostand (ab 17.20 Uhr alle 15 Minuten)
11 Haus des
16 Haus des Lernens/TU
Ma
alt nd
6 Haus der Eisenbahn
– LEDs für die Beleuchtung im Alltag
Cau e
lyse/TU uni 115 Energieft (Fühis 24 Uhr)
sen Kopfhörern (ab 23 Uhr) – Sprechperformance (Aufführung, stündlich 19 bis 23 Uhr)
Leibnizstr.
n/ de uni 135 schaftser 20 Uhr), 15 Uhr) langwels-RaumUhr), el (19 Uhr) Kommunieug zu r)
A Wasserpflanzen B festsitzende Tiere C Algen Fünfter Buchstabe
6
Berliner Zeitung · Nummer 124 · Mittwoch, 30. Mai 2012
·· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ··
Lange Nacht der Wissenschaften
Dahlem
Programmauszug; vollständige Übersicht unter www.langenachtderwissenschaften.de und im offiziellen Programmheft
1 Gebäude HabelH
H
24
Route Dahlem
Taktzeit 15 Minuten
23
Sonderlinien
Breitenbachplatz
Taktzeit 5 bis 8 Minuten Infopunkt Dahlem
e rlemeralle Scho
Po
Engleral
lee
H
tr.
vstr .
Archi
Arnimallee U Dahlem-Dorf Königin-Luise-S tr.
H
lalle
e
H
10
be tr.
H
tr.
H
s er mm H Brü H
8
H
Va n
H
mi
er
rdt
Thielalle e
we ee
All
Shuttle ab Habelschwerdter Allee, alle 10 bis 15 Minuten
hen
Eic
eg
w zen
üt
sch
B: Campus Benjamin Franklin der Charité (1. Halt)
ch Lichterfelde West
Seminar/FU, Sinologie und Japanologie Ehrenbergstraße 26–28 – Fukushima ein Jahr danach (Vortrag, 17.30 Uhr)
r.
5 Henry-Ford-Bau/FU
rde
els
A: Tiermedizin der FU Düppel
Philosophie/FU Habelschwerdter Allee 30 – Gibt es Atome wirklich? (Vortrag, 20 Uhr)
4 Ostasiatisches
sst
los
Ga
b Ha
H
en
rd
te Un
. str
H
H
str .
H
4
r.
Rathaus Steglitz/ H.-Ehlers-Platz
Sch
qualität, FU-An-Institut Otto-von-Simson-Sraße 15 – Vera-Tests im Selbstversuch (17, 19, 21 Uhr)
3 Institut für
-St
llen
Habelschwerdter Allee/ Hittorfstr.
H
tr.
6
Ka
r ßle
5
H
16
H
21
Go
tr.
H
f f- S Ho 't-
Ihnes tr.
7 ys
H
Sc hm 18 17 idt 19 H -Ot t
H
250 m
Shuttle ab Habelschwerdter Allee 45, alle 10 bis 15 Minuten oder öffentlicher Nahverkehr: ab S-/U-Bhf. Rathaus Steglitz, M 85, 285
Garystraße 35–37 – Euro-Krise: Kann die EU von anderen lernen? (Podiumsdisk. 17.30 Uhr) – Lise Meitners Schwestern, frauenhistorische Führung (18 Uhr)
Hindenburgdamm
3
H
H
Gr un ewa lds tr.
H
1
H
H
H
H
Alt en ste ins tr.
cks
2
Schmidt-Ott-Str.
20
H
12 13
H
H
H
15 11
H
H
H
14
H
Fa
Thie
H
9
Ga r
ee
H Königin-Luise-Platz/
Botanischer Garten
ise-S
Thielplatz
2 Institut für Schul-
all
Claya llee
ie sk
in-Lu
iel
Pacelliallee
db
König
22
schwerdter Allee 45/FU Habelschwerdter Allee 45 – Glück kann man planen – Technik und Textiles für Kinder (Workshop, stündlich 17 bis 21 Uhr) – Dilemmadiskussion (21.30 Uhr) – Tanzen – Einfühlen
C: Geocampus Lankwitz der FU (2. Halt)
Shuttle ab Habelschwerdter Allee 45, alle 10 bis 15 Min. oder Bus X83 ab S-/U-Bhf. Rathaus Steglitz bis Emmichstr.
6 Max-Planck-Institut für
molekulare Genetik Ihnestrasse 63–73 – Stammzelle – Embryo – Organismus – Das 1000-$-Genom (Vortrag, 19.30, 22.30 Uhr)
7 Fritz-Haber-Institut der
Max-Planck-Gesellschaft Faradayweg 4–6 oder Van’t-Hoff-Str. 9 – Das Quantenlabor – Wasserstoff als Energieträger
8 Exzellenzcluster
TOPOI/ FU Hittorfstraße 18 – Wie das Eisen nach Europa kam (22.30 Uhr) – Kochrezepte aus der römischen Kaiserzeit
– 3D-Wissenschaftskino (17.30 bis 24 Uhr)
– Wie wirken Düfte? (Vortrag, 19.30 Uhr)
14 Julius Kühn-Institut Königin-Luise-Straße 19 – Sind Pestizide für den Tod von Bienen verantwortlich?
22 Deutsches Archäologisches Institut Podbielskiallee 69–71 – Mythos Olympia – Kult und Spiele (Ausstellung) – Inschriften „abklatschen“ (Mitmachexp. 18, 19, 20 und 21 Uhr)
15 Inst. für Biologie/FU Königin-Luise-Str. 12–16 – 3D-Show bakterieller Biofilme (19 bis 24 Uhr)
9 Ostasiatisches Semi-
16 Botanischer Garten/ FU Königin-Luise-Straße 6–8 – Wie lernten Seerosen schwimmen? (Führung, 18.30 Uhr)
10 John-F.-Kennedy-
17 Institut für Theaterwissenschaft /FU Grunewaldstraße 35 – Musik in den Filmen von Alfred Hitchcock
nar/ FU/Koreastudien Fabeckstraße 7 – Samulnori-Tanz (Show, 17.15 Uhr)
Institut/FU Lansstraße 7–9 – Meet Mark Twain (18 und 19 Uhr)
11 Fachbereich Physik der FU, Arnimallee 14 – Wärmestrahlung an Gemälden (Vortrag, 19 Uhr) – Abhörsichere Kommunikation dank Quantenmechanik 12 Institut für Informatik/FU, Takustraße 9 – Künstliche Intelligenz: Auto ohne Fahrer Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik (ZIB) 13 Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Takustraße 7
18 Institut für Pharmazie/
FU, Königin-Luise-Str. 2–4 – Homöopathie – was steckt dahinter? (Vortrag 18 Uhr)
19 Institute für Meteoro-
logie und Weltraumwissenschaften/FU C.-H.-Becker-Weg 6–10 – Messwiese (bis 21 Uhr)
20 Institut für Prähistorische Archäologie/FU Altensteinstraße 15 – Steinzeit-Schmuck 21 Institut für Chemie und Biochemie der FU Fabeckstraße 34–36
23 Zentralinstitut Lateinamerika-Institut/FU Rüdesheimer Str. 54–56 – Maya-Kurs (19 Uhr) 24 Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Lentzeallee 94 – Wie gut können Sie mit Statistiken umgehen? A Fachbereich
Veterinärmedizin/FU Oertzenweg 19b – Die Kuh von innen – Was Hunde alles riechen können (19, 22 Uhr)
C Charité Campus Benjamin Franklin Hindenburgdamm 30 (Westhalle) – Schlaflos in Berlin (Vortrag, 17 Uhr) – Teddybärkrankenhaus C GeoCampus Lankwitz/FU Malteserstraße 74–100 – Das Berliner Trinkwasser – Mikrokosmos in Seeablagerungen (Vortrag, 18, 20 und 22 Uhr) – 3D-Bilder vom Mars
BERLINER ZEITUNG/ANJA KÜHL
Ermittlungsakte Honigbiene
S P R A C H K U R S E Ungarisch: ein 30-minütiger Crashkurs in der Sprache der Magyaren. Seminargebäude am Hegelplatz der HumboldtUniversität in Mitte. 19, 21 und 22 Uhr. Maya: ein 90-minütiger Crashkurs am Lateinamerika-Institut der Freien Universität in Dahlem. 19 Uhr.
Chinesisch für Groß und Klein: 30-minütige Workshops am Konfuzius-Institut der Freien Universität in Dahlem. Für Kinder 18 und 19.30 Uhr, für Erwachsene 21, 22 und 23 Uhr. Chinesisch für Kinder: 30-minütiger Schnupperkurs am Ostasiatischen Seminar/Sinologie der Freien Universität in Dahlem. 17.30 und 19 Uhr. Japanisch: 60-minütige Schnupperkurse am Ostasiatischen Seminar/Japanologie der Freien Universität in Dahlem. Für Kinder: 17 und 19 Uhr, für Erwachsene: 18 und 20 Uhr. Hausa, Sotho, Swahili, Amharisch, Bambara/Wolof: Ausstellung mit Büchern und Informationsmaterial zu afrikanischen Sprachen und Musik in Swahili und Sotho. Humboldt-Universität in Mitte, Hauptgebäude. Mehrsprachigkeit: ein 60-minütiges Leseexperiment zeigt, wie Blickbewegungen beim Lesen von fremdsprachlichen Sätzen Rückschlüsse auf die Sprachverarbeitung erlauben. Uni Potsdam, Haus der Kognitionswissenschaften, 18 und 20 Uhr.
Preisrätsel Frage 5
FU BERLIN/ANNETTE KOSSLER
Abgebildet ist ein Teil von einem Flussbarsch. Was ist zu sehen?
Siebter Buchstabe
V
or allem im Frühling und Sommer kommt immer mal wieder unerfreuliche Post. Mitarbeiter des Julius Kühn-Instituts (JKI), des Bundesforschungsinstituts für Kulturpflanzen, müssen dann Behälter mit toten Bienen auspacken, die möglicherweise durch falsch angewendete Pflanzenschutzmittel ums Leben gekommen sind. Damit beginnt für die Wissenschaftler eine aufwendige Detektivarbeit. „Das Institut hat den staatlichen Auftrag, solche Vergiftungsfälle aufzuklären“, sagt Gabriela Bischoff vom JKI in BerlinDahlem. Sie und ihre Kollegen sind für die chemische Spurensuche zuständig: In den Körpern der Insekten fahnden sie nach Substanzen, die als Todesursache infrage kommen. Schon seit 1972 gibt es in Deutschland eine Bienenschutzverordnung, die solche Vergiftungen eigentlich verhindern soll. Pflanzenschutzmittel, die für die Tiere gefährlich sind, dürfen beispielsweise nicht auf blühende Rapsfelder, Obstbäume und andere beliebte Bienen-Weiden gespritzt werden. Manchmal kommen die Insekten durch unglückliche Umstände aber trotzdem mit den für sie giftigen Substanzen in Kontakt. „Es gibt auch Leute, die den Tieren absichtlich mit Insektenspray zu Leibe rücken“, berichtet Gabriela Bischoff. Imker wollen in solchen Fällen natürlich wissen, warum ihre Bienen tot vor dem Stock liegen. Dann wird die Untersuchungsstelle für Bienenvergiftungen des JKI aktiv, die an zwei Standorten angesiedelt ist, in Braunschweig und Berlin. Die Imker schicken ihre toten Bienen und Proben der verdächtigen Futterpflanzen zunächst an das JKI in Braunschweig. Dort nehmen Experten die Tiere unter die biologische Lupe: Verraten Pollen im Haarkleid, welche Pflanzen die Bienen vor ihrem Tod besucht haben? Finden sich Anzeichen für Krankheiten oder Parasitenbefall? Und wie reagieren die Larven der äußerst giftempfindlichen Gelbfieber-Mücke Aedes aegypti auf Extrakte aus Bienen und Pflanzen? Wenn die kleinen Wasserbewohner bei diesem Test sterben, ist das ein erstes Indiz für Gift in den Proben. In diesem Fall landen Bie-
JKI/ALEXANDRA JACOBS
Polnisch und Chinesisch: 45-minütige Schnuppersprachkurse des Zentrums für Weiterbildung der Freien Universität in Dahlem. 18 Uhr (Polnisch) und 19 Uhr (Chinesisch).
A Laich-Schlauch B Rückenflosse C Schuppe
Am Julius Kühn-Institut in Dahlem klären Wissenschaftler Vergiftungsfälle durch Pflanzenschutzmittel V ON K ERSTIN V IERING
Biene auf Kartoffelblatt: Forscher untersuchen, ob die Insekten, wenn sie sich an Blattlaus-Ausscheidungen laben, durch Pestizide Schaden nehmen. Für das Experiment wurden die Blätter ersatzweise mit Zuckerlösung besprüht. nen und Pflanzen zur weiteren Untersuchung beim Team von Gabriela Bischoff in Berlin. „Jedes Jahr bekommen wir zwischen 100 und 150 Bienenproben“, sagt die Forscherin. Diese müssen zunächst für die Untersuchung vorbereitet werden, dann treten Gaschromatographen und Flüssigkeitschromatographen in Kombination mit Massenspektrometern in Aktion. Diese Geräte können komplexe Stoffgemische in ihre Bestandteile zerlegen und die einzelnen Komponenten anhand bestimmter che-
mischer und physikalischer Eigenschaften identifizieren. Mit fünf Messungen lässt sich eine Probe nach rund 260 verdächtigen chemischen Verbindungen durchsuchen. Über das Jahr entdecken die Forscher in ihren Bienenproben im Schnitt zwischen 30 und 35 verschiedene Insektizide. Doch nicht immer werden die Geräte fündig. „Im Jahr 2011 haben wir in sieben Prozent der Bienenproben keine der verdächtigen Substanzen gefunden“, sagt Gabriela Bischoff. Oft aber fügen sich chemische und biologische Analysen schließ-
lich zu einem Bild von den Vorgängen, die zum Tod der Insekten geführt haben. Ein Bienensterben, das im Jahr 2008 viele Völker in der Rheinebene in Baden-Württemberg tötete, konnten die JKI-Forscher zum Beispiel eindeutig auf schlecht mit einem Insektenbekämpfungsmittel behandeltes Maissaatgut zurückführen. Der Wirkstoff Clothianidin hatte sich beim Säen von den Maiskörnern gelöst, der Wind hatte ihn auf benachbarte Blüten getragen – ein Zusammentreffen unglücklicher Umstände, dem der Gesetzgeber
inzwischen einen Riegel vorgeschoben hat. So ist der Wirkstoff als Beizmittel für Mais nicht mehr zugelassen und verschiedene weitere Maßnahmen sollen verhindern, dass mit anderen Substanzen ähnliche Probleme auftreten. Bei der Aufklärung solcher Schäden zu helfen, ist aber nicht das einzige Anliegen der Berliner Wissenschaftler. So untersucht JKIMitarbeiterin Alexandra Jacobs, welchen Einfluss mit Pestiziden behandelte Kartoffelpflanzen auf Bienen haben können. „Normalerweise interessieren sich Bienen gar nicht für Kartoffeln, die Blüten fliegen sie nicht an“, sagt die Forscherin. Wenn allerdings ringsum nichts blüht, suchen sie auf den Gewächsen gern nach den zuckrigen Ausscheidungen von Blattläusen. Welche Folgen hat es, wenn der Landwirt dann ein Mittel gegen Blattläuse spritzt? Und wie lange bleiben dessen Rückstände auf den Pflanzen erhalten? Um das herauszufinden, simuliert Alexandra Jacobs die ungünstigste Situation, in die Bienen auf einem Kartoffelfeld geraten können. In kleinen Käfigen mit Kartoffelpflanzen lässt sie die Tiere auf Nahrungssuche gehen, eine auf die Blätter gesprühte Zuckerlösung dient als Ersatz für echte Blattlaus-Ausscheidungen. Die Forscherin gibt den Bienen vier Tage Zeit, sich an diese Futterquelle zu gewöhnen und behandelt die Pflanzen dann mit verschiedenen Blattlaus-Bekämpfungsmitteln. Nach weiteren vier Tagen ermittelt sie, welche Mengen der Wirkstoffe die Tiere im Körper haben und ob sie die Behandlung überleben. Gemeinsam mit Neurobiologen der Freien Universität Berlin wollen die JKI-Mitarbeiter zudem herausfinden, ob sich dasVerhalten der Bienen verändert oder ihre Kommunikation gestört ist. Auf dieseWeise hoffen sie, auch den subtileren Wirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf die Spur zu kommen. Denn auf Bienen kann die deutsche Landwirtschaft nicht verzichten. Vor allem als Bestäuber von Nutzpflanzen leisten sie eine zu wichtige Arbeit. Sind Pestizide für den Tod von Bienen verantwortlich? Infostand, 17.30 bis 0.30 Uhr. Gewächshausversuche zur Wirkung von Pflanzenschutzmitteln auf Honigbienen. Führungen um 17.30, 19.30, 22.30 Uhr. Julius Kühn-Institut, Dahlem.
7
Berliner Zeitung · Nummer 124 · Mittwoch, 30. Mai 2012
·· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ··
Lange Nacht der Wissenschaften
Potsdam
Programmauszug; vollständige Übersicht unter www.langenachtderwissenschaften.de und im offiziellen Programmheft
Lebenswissenschaften Karl-Liebknecht-Str. 24–25 – Was isst Ihr Kind wirklich gerne? (Mitmachexperiment) – Wasser für Afrika (Film und Infostand) – Größenrekorde im Pflanzenreich (Vortrag, 18 und 21 Uhr)
mm Da
Jägerallee
Geschwister-Scho ll-Str.
DB Potsdam
DB
Route Potsdam A
ee
tr.
elall
Heg
2 1 3
Charlottenhof
Le ipz ig e
Taktzeit 15 Minuten
Tem pli ne
Ze
pp
e li
ns
tr.
Werd
Route Potsdam B
500 m
Route A: Universität
the
str .
H Potsdam Hauptbh.
.
r St r
Taktzeit 15 Minuten
e
Nu
Breite St r. Lange Brücke
rs
che r
he r Werdersc
mm Da
H
Be rlin er S
er-Friedrich-Str. Kais Campus Universität/ H Lindenallee
r Str.
ein-Str. A.-Ei n st
Golm Karl-Liebknecht-Str. 24–25 – Eröffnung mit Unipräsident Oliver Günther (18 Uhr)
8 Haus der Geo- und
11 GeoForschungs Zentrum/HelmholtzGemeinschaft Telegrafenberg – Wissenschaftliche Tiefbohrung: interaktive Bohrlochbefahrung (Experiment und Infostand) – Schiefergas in Europa (Vortrag, 21 Uhr) – Sumatra – Tohoku – Mittelmeer: Tsunami in 3-D (18.30 Uhr) – Klimastation Baum – Jahrringanalyse und Holzmikroskopie – Vulkane und Vulkanismus – Eruption auf Knopfdruck
14 Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung Michelson-Haus, Telegrafenberg A 31 – Neues vom Meeresspiegel (Vortrag, 19 Uhr) – Nordpol und Südpol – Reisen ins Eis (Kindervorlesung, 17 Uhr) – Cluster-Tour (Führung durch den Großrechner des PIK, 19 bis 22 Uhr stündlich, Anmeldung unter cluster-tour@pik-potsdam.de) – Wie entstehen Meereszirkulationen? (Experiment, ab 18 Uhr) – Die Elbe im globalen Wandel (18 bis 22 Uhr, im Informations- und Bildungszentrum)
h erber gst r .
ehl e
H
Route B: Telegrafenberg
7 6
4 Karl-Liebknecht-Str.
8
9
11
A
Bahnhof Golm/
c
DB H Universität
Golm
eg idt-W hm eg ildw ch zs ar hw
4 Bühne auf dem Campus
Karl-Liebknecht-Str. 24–25 – Experimentiervortrag mit fleischfressenden Pflanzen (ab 17 Uhr stündlich) – Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik: Hieroglyphenkurs
13 Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam Großer Refraktor, Telegrafenberg, Haus A 27 – Himmelsbeobachtung mit dem Großen Refraktor (nach Einbruch der Dunkelheit) – Einsteinturm: Sonnenforschung am Einsteinturm (Demonstration)
Re i
lbeerallee
lf-S do
Medien, Medizin Am Neuen Palais 10 – Die musikalische Kinderstube Friedrichs II. (Aufführung, 17.30 Uhr) – Sport und Ernährung (Quiz und Infostand) – Macht Fernsehen unsere Kinder schlau? (Vortrag, 21.30 Uhr) – Beatboxen (Workshop, 18.15 Uhr)
Institut für Polar- und Meeresforschung Telegrafenberg A 43 – Live-Videoschaltung in die Arktis (20 und 22 Uhr) – Dauerfrostgebiete im Klimawandel (Vortrag, 21.15 Uhr)
M au
r.
7 Haus der Exponate
Medien Karl-Liebknecht-Str. 24–25 – Rechnen und Rechenschwäche – die Rolle des Fingerzählens (Vortrag, 17.40 Uhr) – Speedreading – das Lesetempo steigern (Vortrag und Mitmachexperiment, 17 und 18.15 Uhr)
Karl-Liebknecht-Str.
r tst
3 Haus der Musen,
Karl-Liebknecht-Str. 24–25 – Im Reich der Farben (19 Uhr) – Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung: Sicherheitstinte
10 Haus der Bücher und
H
12 Alfred-Wegener-
B
6 Haus der Chemie
Mathematik und Physik Karl-Liebknecht-Str. 24–25 – Künstliche Muskeln – Elementarteilchen aus dem Weltall (Vortrag, 19 Uhr) – Führung zur Übungssternwarte (22, 23, 24 Uhr)
P O T S D A M
Palais
senschaften Am Neuen Palais 10 – Friedrich und die Wissenschaften (Vortrag, 19.30 Uhr) – China, Indien, Südamerika und ihre Beziehungen zum frühneuzeitlichen Europa (Workshop, 19.15 bis 21.15 Uhr) – Die Poesie von Sanssouci (Lesung, 19.30 Uhr) – Quiz der Religionen
9 Haus der Astronomie,
(Demonstration und Infostand)
Am
2 Haus der Geisteswis-
und Bildungswissenschaften Karl-Liebknecht-Str. 24–25 – Das Leben aus der Sicht von Analphabeten (Film) – Das Lernen lernen (Workshop, 17 u. 19 Uhr) – Was Babys denken (19 Uhr) – Suchst Du noch oder telefonierst Du schon? Handy-Auswahl leichtgemacht – Leseexperimente zur Mehrsprachigkeit (18 und 20 Uhr)
– Erdbeben, Erdrutsche, Lagerstätten im 3D-Labor (17 bis 23 Uhr stündlich)
Neuen
Palais, Uni Potsdam Innenhof Haus 12, Am Neuen Palais 10 – Philosophisches Kabarett (18.30 Uhr) – Partnerhochschule des Spitzensports (Podiumsdiskussion, 17.30 und 20.45 Uhr)
5 Haus der Kognitions-
Sc
10 13 Karl-Liebkn echt-Str.
1 Bühne am Neuen
14
5
12
Helmertweg Telegrafenberg H
BERLINER ZEITUNG/ANJA KÜHL
Horoskop für die Elbe
K I N D E R
BASTELN UND ZEICHNEN Planeten-Bastelstation: DLR, Adlershof. Brücken aus Spaghetti bauen: Haus des Bauens, TU in Charlottenburg. Bastle ein Perlenarmband mit Deinem Namen als DNA-Code. Deutsches Rheumaforschungszentrum in Mitte. Rollsiegelabdrücke erstellen im Deutschen Institut für Archäologie in Dahlem. RALLYES Kinder-Stadt-Rallye durch die Wissenschaftsstadt Adlershof. Für Kinder von 8 bis 12 Jahren, 17.30 und 19 Uhr, Treffpunkt: IGAFA/Adlershof. Bücherdiebe in der Bibliothek? Rallye für Kinder von 7 bis 10 Jahren in den Universitätsbibliotheken der UdK und TU in Charlottenburg, 18 und 20 Uhr. Science Rallye durch Physik, Mathematik und Informatik der FU in Dahlem.
DAVID AUSSERHOFER
WETTBEWERBE Papierfliegerwettbewerb: Erwin-Schrödinger-Zentrum in Adlershof, 19.30 Uhr.
Ganz vertieft: ein Nachwuchsforscher in Aktion, aufgenommen im Max-DelbrückCentrum in Buch.
Murmelbahnen konstruieren: Haus der Ideen, TU in Charlottenburg. Mathe-Champion werden im Haus der Mathematik, TU in Charlottenburg. SHOWS Energie=magic²: 60-minütige interaktive Energie-Show, Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie in Buch, 15.30, 17.30, 19.30 und 21.30 Uhr. Das Schicksal von Fred Fisch: Mitmachkrimi im Haus des Wassers der TU in Charlottenburg, 19 und 21 Uhr. Dr. Pohls Geotheater: „Die Zeitreise“, GFZ Potsdam, 17.15 und 18.15 Uhr.
Am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung werden Prognosen über die Zukunft des Flusses erstellt
Capoeira für Kinder: 60-minütiger Workshop im Zentralinstitut Lateinamerika-Institut der Freien Universität in Dahlem, Raum 201, 17 Uhr. POTSDAM INSTITUT FÜR KLIMAFOLGENFORSCHUNG
EXPERIMENTE Forschergarten mit Biologie- und PhysikExperimenten. Für Vor- und Grundschulkinder. Hermann-von-Helmholtz-Haus in Buch, 15 bis 21 Uhr. Das fliegende UniLab: Experimente rund ums Fliegen. Ab 10 Jahren, UniLab der Humboldt-Uni in Adlershof, bis 22.30 Uhr. Solarzellen aus Früchtetee und Zahnpasta. Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie in Adlershof. Ab 10 Jahren. Meteum-Forscherlabor: PhysikExperimente. Hochschule für Technik und Wirtschaft, Route Adlershof.
T A N Z E N Tango: Workshop im Zentralinstitut Lateinamerika-Institut der Freien Universität in Dahlem. EG, Foyer. 90-minütiger Schnupperkurs und Auftritt, 21 Uhr.
Historisches Hochwasser: Am 15. August 2002 war vielerorts Land unter an Elbe und Mulde. Das Foto zeigt ein Gehöft südlich von Bad Düben an der Mulde. V ON K ERSTIN V IERING
G
laskugeln kommen langsam wohl endgültig aus der Mode. Schließlich gibt es heutzutage deutlich effektivere Methoden, um einen Blick in die Zukunft zu werfen. Und man braucht nicht einmal magische Fähigkeiten dazu. Nur leistungsfähige Rechner und einen langen Atem. Im Rahmen des Projekts Glowa-Elbe haben Frank Wechsung vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und seine Kollegen zehn Jahre Arbeit darauf verwendet, eine möglichst realistische Computerversion vom Einzugsgebiet der Elbe zu entwickeln. Sie nutzen dabei Modelle, die einzelne Facetten dieser Region nachbilden können – von der Temperaturentwicklung bis zur Grundwasserbildung, von der Landwirtschaft bis zur Bevölkerungsdichte. All diese Bausteine haben die Forscher miteinander verknüpft. Wie in der Realität hängen dadurch auch in der virtuellen Flusslandschaft Klima, Wasserhaushalt und menschliche Aktivitäten eng zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. „Mithilfe dieses Systems können wir nun durchspielen, welchen Einfluss der Klimawandel auf die Region haben könnte“, erläutert Frank Wechsung. Das ist für viele Mitteleuropäer eine durchaus interessante Frage. Denn die Elbe und ihre Nebenflüsse entwässern immerhin drei
Viertel der Fläche Ostdeutschlands und die Hälfte der Tschechischen Republik. Es handelt sich um das viertgrößte Flusseinzugsgebiet Mitteleuropas, eine Region mit mehr als 24 Millionen Einwohnern und großen Städten wie Hamburg, Berlin, Dresden und Prag. Entsprechend hohe Ansprüche werden an die Flusslandschaft gestellt. Sie soll genug Wasser für Landwirtschaft und Industrie, Kraftwerke und Schifffahrt liefern und nebenbei auch noch die Tagebaulöcher der Lausitz fluten. Außerdem stehen hochwertiges Trinkwasser und eine gute Wasserqualität in Flüssen und Seen auf der Wunschliste. Fragt sich, ob die Elbe-Region das alles künftig noch leisten kann. Und wenn ja, zu welchem Preis. „Das wird zum einen von verschiedenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen abhängen“, sagt Frank Wechsung. Wächst die Bevölkerung in der Region oder schrumpft sie? Boomt die Wirtschaft oder bricht sie ein? Welche neuen technischen Entwicklungen gibt es und welche politischen Vorgaben? Das alles wird sich zweifellos auf den künftigen Wasserverbrauch auswirken. Nur ist es kaum zu prognostizieren. Frank Wechsung und seine Kollegen spielen im Computer daher vier mögliche Varianten durch, wie die Welt von übermorgen aussehen könnte. Mal spielt die Globalisierung dabei eine größere Rolle und mal eine geringere, mal setzt die Politik voll auf Wirtschaftswachstum
und mal stärker auf Umweltschutz. Und jedes Szenario führt zu unterschiedlichen Ansprüchen an Wassermenge und Qualität. Neben der Nachfrage wird sich aber auch das Angebot an verfügbarem Wasser verändern. Denn der Klimawandel wird im Elbe-Einzugsgebiet wohl nicht nur die Temperaturen in die Höhe treiben, sondern auch die Niederschläge beeinflussen.„ImWinter wird es nach unseren Modellen zwar etwas mehr regnen, im Sommer aber deutlich weniger“, erläutert Frank Wechsung. Und gerade die fehlenden Sommerregen dürften für die ohnehin schon ziemlich trockene Region unangenehme Folgen haben. Auch diese Probleme einer wärmer werdenden Welt können sich die PIK-Forscher mit ein paar Mausklicks auf den Bildschirm holen. Sie lassen ihre Modelle beispielsweise berechnen, wie sich der ausbleibende Regen auf dieWassermengen in den Flüssen auswirkt – und welche Konsequenzen das für verschiedene Wirtschaftszweige hat. Demnach dürfte den Frachtschiffen auf der Elbe künftig wohl häufiger das Wasser unter dem Kiel fehlen. Und auch beim Kühlwasser für die Kraftwerke der Region könnte es Probleme geben. „Zwar sind die Betreiber solcher Anlagen schon dabei, ihrenWasserbedarf kräftig zu senken“, sagt Frank Wechsung. Ein besserer Wirkungsgrad und moderne Kühlsysteme machen es möglich. Trotzdem ist es keineswegs sicher, dass die Elbe und ihre Nebenflüsse in einer
wärmeren Zukunft immer genügendWasser für den Betrieb der Anlagen zurVerfügung stellen können. Was also tun? „Wenn das Kühlwasser knapp wird, kann das Kraftwerk entweder weniger Strom produzieren“, sagt Wechsung. „Oder man muss dem jeweiligen Fluss Wasser aus anderen Regionen zuführen.“ Auch die Auswirkungen solcher Maßnahmen kann sein Team mit den Modellen durchspielen. Einem Wassermangel in Berlin ließe sich demnach am ehesten mit einer Überleitung aus der Oder über den Oder-Spree-Kanal begegnen. „Sinnvoll wäre es aber auch, verstärkt auf Energie aus Wind, Sonne und Biomasse zu setzen“, betont der Potsdamer Forscher. Denn die dafür notwendigen Anlagen sind weniger anfällig für zeitweilige Wasserknappheit. Klar ist jedenfalls, dass an der Elbe und ihren Nebenflüssen nicht alles so bleiben kann wie es ist. „Der globale Klimawandel hat die Region schon erreicht“, sagt Wechsung. „Da wollen die Leute natürlich wissen, wie man sich am besten anpassen kann.“ Und um das herauszufinden, reicht ein Blick in die Kristallkugel schon lange nicht mehr. Die Elbe im globalen Wandel: Computersimulationen mit der Elbe Expert Toolbox, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Telegrafenberg, Informations- und Bildungszentrum (Nebengebäude von Haus A 62), 18 bis 22 Uhr.
Ungarisches Tanzhaus: Mit Profitänzern aus Ungarn bei Live-Musik ungarische Volkstänze lernen. Im Seminargebäude der Humboldt-Universität am Hegelplatz in Mitte, 2. OG, Foyer. 30-minütige Workshops: 20, 21.30 und 23 Uhr. Silent Disco: Tanzen in der Stille – jeder Besucher erhält kabellose Kopfhörer mit einer Auswahl zwischen zwei DJs per Umschaltfunktion. Cafeteria der Universitätsbibliotheken der TU und UdK Berlin in Charlottenburg, ab 23 Uhr. Tanzen – Einfühlen: Tanzübungen zur Steigerung der Empathiefähigkeit. Tänzer, Tanzpädagogen und Psychologen erforschen gemeinsam den Zusammenhang zwischen körperlicher Bewegung und der Fähigkeit, sich in andere einzufühlen. Im Gebäude Habelschwerdter Allee 45 der Freien Universität in Dahlem, Raum K 31/102. Demonstration und Mitmachexperiment, 17.30 bis 22.30 Uhr. Inline-Disco: Freies Skaten mit Musik in der Sporthalle Lankwitz, Geocampus Lankwitz der Freien Universität, Haus F, 20 bis 22 Uhr. Tanzstile der Hip-Hop-Kultur: Interaktive Filmdokumentation und Performance der Tänzerin und Dozentin Stella Caric. Uni Potsdam, Haus der Musen, Medien, Medizin, Demonstration und Film, 20.15 Uhr.
Preisrätsel Frage 6 Das Bild zeigt eine Süßwasser-Hornmilbe. Wovon ernähren sich diese Spinnentiere? FU BERLIN/ANNETTE KOSSLER
F Ü R
387 Programmpunkte der Langen Nacht sind speziell für Kinder gedacht. Etwa:
A Fischlaich B Algen C Wasserflöhe Vierter Buchstabe
8
Berliner Zeitung · Nummer 124 · Mittwoch, 30. Mai 2012
·· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ··
Lange Nacht der Wissenschaften
Buch
Programmauszug; vollständige Übersicht unter www.langenachtderwissenschaften.de und im offiziellen Programmheft
1 Max Delbrück Commu-
Schlosspark
nications Center Robert-Rössle-Straße 10 – Zentraler Infopunkt (Abendkasse, Treffpunkt für Führungen, Anmeldung zu Veranstaltungen mit begrenzter Teilnehmerzahl; ab 14 Uhr) – Ein Feuer im Gehirn entfachen: Live-Übertragung der zentralen Eröffnungsveranstaltung (16 Uhr) – Begehbares Herzmodell – Science Slam Campus Buch: Wissenschaft auf der Bühne (21.15 Uhr) – Magisches Theater: Faust, ein Experiment (16 und 17.30 Uhr) – Vorträge von MDC-Forschern: Reise in die Welt der Stammzellen (Film, Spiel, 16, 17.30, 19 Uhr, ab 12 Jahren); Die Haut als Ursache von Neurodermitis und Asthma (17.30 Uhr); Alltag im Krebsforschungslabor (18 Uhr Raum – Vorträge FMP: So klingen Atome (17 Uhr); Warum schmeckt uns unsere Lieblingsspeise so gut? (17.30 Uhr); Wirkstoffe finden (18.30 Uhr); Arzneimittel, Drogen, Gifte, Homöopathie (20.30 Uhr) – Führungen durch MDCLabore: Alltag im Krebsforschungslabor (15, 16, 17 Uhr, ab 14 Jahren); Kristalle und Strahlen (15, 16.30, 18 Uhr); Menschen, Mäuse, Mutationen (15, 16.30, 18,
Route Buch
Taktzeit 15 Minuten S Berlin-Buch H
Infopunkt Buch
W
Sc
hw
iltb
uch
an
eb
ec k
er
gs
tr.
Ch
au
ss
100 m
ee
er
Walt e
r-Frie
g er nb de Lin
dric h-S tr.
er
Alt-B
auss ee
7 T.-B rug sch -St r.
er Ch
G.-B
enja
R.-
Rö
ss
le-S
tr.
min
-Str .
5
6
er We
Karo w
Grosc ur ths tr.
eg W
Klinikum Buch H
nb er g
4
Lin
1
str.
the
Goe
de
4 Campus Berlin-Buch H
7
g
2 3 3
19.30 Uhr, ab 14 Jahren); Wie das Gehirn riecht (16, 17.30, 19 Uhr, ab 8 Jahren); Genomsequenzierung (17, 18.30, 20 Uhr, ab 15 Jahren); Systembiologie (17.30, 19, 20.30 Uhr, ab 16 Jahren); Glia – der Kitt denkt mit (18, 19.30, ab 15 Jahren) – Führungen im Experimental and Clinical Research Center (ab 16 Jahren, Anmeldung am Infopunkt): Atmung und Fettverbrennung (15.30, 17, 18.30 Uhr); Workout in großen Höhen (15.30, 17, 18.30 Uhr)
2 Hermann-von-
Helmholtz-Haus Robert-Rössle-Straße 10 – Forschergarten (für Vorund Grundschulkinder, 15 bis 21 Uhr): Zucker-Wissensquiz, Kräuter- und Heilpflanzen, Kräutersalz herstellen, Fingerabdrücke nehmen, Radioaktivität, Zahnputzpulver mischen, wie ein Kompass funktioniert
3 Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie Robert-Rössle-Straße 10 – Begehbares Proteinmodell – WissenSchafftSpaß, Show (15.30, 17.30, 19.30, 21.30 Uhr) – Es betrifft Dich! Sonderausstellung und Mitmachexperimente zum Thema Körper – Brabax Chemielabor
(für Vor- und Grundschulkinder): Kräuterzwerge, Seifenblasen & Co. – Comics zeichnen (15, 16.30 Uhr) – Führungen (Anmeldung und Start zentraler Infopoint): Wie viele Farben hat die Zelle? (stündlich 15 bis 22 Uhr); Was uns Mäuse über menschliche Krankheiten verraten (15.30, 17, 18.30, 20, 21.30 Uhr); Das Geheimnis der Wirkstoffe (17, 19, 21 Uhr); Das Unsichtbare sichtbar machen: NMR-Spektroskopie (19, 20.30 Uhr)
4 Gläsernes Labor
Robert-Rössle-Straße 10 – Muskelkraft-Messstation (ab 12 Jahren) – Herz ist Trumpf: EKG schreiben und Blutdruck messen, ab 12 Jahren) – Wieso, weshalb, warum? Selbst operieren, Blick ins Putenherz (15 bis 21 Uhr) – DNA isolieren (15 bis 22 Uhr, ab 14 Jahren) – Mitmachexperimente (Anmeldung und Start am zentralen Infopoint): Pipettieren (stündlich 15.30 bis 21.30 Uhr, ab 14 Jahren); Wasserflöhe (16.30, 18.30, 20.30 Uhr, ab 12 Jahren)
5 Forschungsgebäude
für Hochfeld-MR Robert-Rössle-Straße 10 – Faszinierend hoch aufgelöste Bilder aus dem
Körperinneren (16 bis 20 Uhr, ab 16 Jahren, nicht für Besucher mit Herzschrittmacher)
6 Freigelände Campus
Berlin-Buch Robert-Rössle-Straße 10 – Historie des Campus Berlin-Buch (Rundgang 17 Uhr, Start am Torhaus) – Das Berliner Rote Kreuz: Schnelle Einsatzgruppe – Rollstuhlparcours
7 Helios Klinikum
Berlin-Buch Schwanebecker Chaussee 50 – Führungen durchs Klinikum (16.30 ,17.30, 18.30, 19.30 Uhr) – Chefarzt-Vorträge: Herz in Gefahr (15 Uhr), Altersmedizin (16 Uhr), Bluterkrankungen (18 Uhr) – Operationssäle (stündlich 15 bis 21 Uhr) – Infostände: Sehtest mit dem iPad, Haut, Rund um die Geburt, Endoprothetik, Brustkrebs – Mitmachexperimente: OP und Anästhesie für Kinder (15, 17, 19 Uhr), Minimalinvasive Chirurgie, Begehbares Darmmodell, Wie fit ist Ihr Gehirn? Kuscheltierröntgen, Vorsorgevollmacht; Herzinfarktrisiko berechnen – Bühne: Cabuwazi Zirkusartistik-Show (15 Uhr), Riesen-Wiesen-Sommerfest (16 Uhr), SwingKlassiker (18 bis 23 Uhr)
BERLINER ZEITUNG/ANJA KÜHL
Der Gesang der Atome
S H O W S
Licht des Jahrtausends: Laser durchfluten die Beuth Hochschule. Räumliche Laserstrahlen in 16,7 Millionen Farben werden exakt zur Musik synchronisiert. Beuth Hochschule für Technik in Wedding, Beuth-Saal, Show alle 20 Minuten (außer 22.40 Uhr). Außerdem: Campus sprüht Funken – Feuerwerk, Campus der Beuth Hochschule, 22.50 Uhr. Experimente-Show: Mit den Gesetzen der Physik explodieren Cola-Dosen, Lichtblitze schlagen in ein Schwert ein, Gläser zerspringen. Bühne vor dem Bessy-Gebäude, Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie, Adlershof. 35-minütige Shows, 18, 19.45, 21.30 und 23.15 Uhr. Mit Kopfball auf Entdecker-Tour: Kopfball-Reporter Burkhardt Weiß begibt sich auf einen Streifzug durch Biologie, Physik und Technik mit Experimenten zum Mitmachen und Filmen aus der Sendung Kopfball. ARD-Hauptstadtstudio in Mitte. 40-minütige Shows, 19, 21, 23 Uhr. Plasma-Show: Die Fusionsforschung verspricht mithilfe von Plasma die Lösung des Energieproblems. Extrem heißes Plasma ist die Voraussetzung für die Kernfusion, die enorme Energiemengen erzeugt. Die halbstündige Show zeigt, was Plasma ist und welches Potenzial dieser „vierte Aggregatzustand“ hat. Max Planck Science Gallery im Wissenschaftsforum in Mitte, 19.30 und 21.30 Uhr. Große Wissenschaftsshow: von Gedanken-Schach (20 Uhr) bis zum Nanokosmos (21.55 Uhr) und in die Tiefen der Erde (22.55 Uhr) mit Radio- und TV-Moderatorin Hadnet Tesfai. Technische Universität Berlin, Audimax, ab 20 Uhr.
Unter dem Einfluss starker Magnete klingt jedes Molekül anders. Derartige Informationen sind auch für die Arzneiforschung wichtig V ON A NNE B RÜNING
D
er große Schatz der Bucher Pharmakologen verbirgt sich in zwei ungewöhnlichen Gebäuden am Rande des Campus. Das eine wird spaßhaft Fischbüchse genannt, weil es eine ovale Form hat und mit grauen Metallplatten verkleidet ist. Das andere ist die finnische Sauna – ein kubischer Bau mit einer Fassade aus Lärchenholz. Wer hinein will, muss ein Experte für Kernspinresonanzspektroskopie sein – oder sich mit Arbeitsgruppenleiter Peter Schmieder und seinem Team gutstellen. Er ist der Herr über die NMR-Spektrometer, die dort aufgebaut sind. Die Abkürzung steht für Nuclear Magnetic Resonance, den englischen Begriff für Kernspinresonanz. Besucher sehen von solch einem Gerät nur einen großen Tank. Sein Herzstück ist versteckt: eine große Spule, um die kilometerlange Fäden aus besonderen Metalllegierungen gewickelt sind. Mit flüssigem Stickstoff und Helium wird sie bis fast bis zum absoluten Nullpunkt von Minus 273 Grad Celsius gekühlt. Bei dieser Temperatur entfaltet das Material supraleitende Fähigkeiten. Einmal aufgeladen fließt der Strom fast ohne Verlust jahrzehntelang. Es handelt sich um extrem starke Magnete. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Struktur von Molekülen aufklären. Dabei geht es vor allem um die räumliche Anordnung: Welches Atom befindet sich wo – und in welchem Abstand zu den übrigen? Das sind Fragen, mit denen sich eine ganze Reihe von Wissenschaftlern des LeibnizInstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Buch beschäftigen. Mit diesem Wissen sollen zum Beispiel neue Arzneiwirkstoffe gefun-
BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER
Ein Feuer im Gehirn entfachen: Zentrale Eröffnungsveranstaltung der Langen Nacht der Wissenschaften 2012. Bühnenprogramm mit Quiz rund um das Thema Gehirn und Geist – moderiert von Daniel Finger und Sven Oswald (Radio Eins). Charité Campus Mitte, Hörsaal im Bettenhochhaus (Eingang über Philippstraße), 16 bis 17 Uhr. Hinweis: Live-Übertragung der Eröffnungsveranstaltung in Buch, Max Delbrück Communications Center.
Er bringt Moleküle zum Klingen: Biochemiker Marcel Jurk mit Proteinmodell. Im Hintergrund: Ein NMR-Spektrometer im Leibniz-Institut für molekulare Pharmakologie in Buch. den werden, die perfekt an Zielstrukturen im Körper binden. Ein Schatz sind die Spektrometer, weil sie Einblick verschaffen in die atomare Ebene von Molekülen – und weil sie teuer sind. Vor allem das stärkste Gerät, das ein Magnetfeld von 21 Tesla besitzt und damit fast eine Million Mal stärker als die Erdanziehungskraft ist. Fünf Millionen Euro hat es gekostet. In Deutschland gibt es lediglich drei weitere 21-Tesla-Geräte, in Berlin ist es das einzige. Um zu demonstrieren, wie stark das Magnetfeld von NMR-Spektrometern ist, genügt Peter Schmieder und seinem wissenschaftlichen Mit-
arbeiter Marcel Jurk ein etwas schwächeres Gerät, das es auf 14 Tesla bringt. Schmieder legt eine Büroklammer auf seine Hand und nähert sich langsam dem mannshohen Apparat. Als er bis auf einen Meter dran ist, richtet sich die Büroklammer auf, wie von einem unsichtbaren Band nach oben gezogen. Auch mit einem Löffel funktioniert der Trick: Die unsichtbare Kraft hält ihn senkrecht auf der Hand, mit dem Griff nach unten. Die Untersuchung von Molekülen findet mitten im Magnetfeld statt. Denn nur dort ist das Feld absolut gleichmäßig. Das Probenröhrchen wird durch eine Öffnung oben
am Tank hinabgelassen. In dem Magnetfeld richten sich die Atomkerne entsprechend dem Magnetfeld aus. „Wir senden Radiowellen in die Probe und die Atome senden Radiowellen zurück, was detektiert wird“, erläutert Marcel Jurk, der in Schmieders Team gerade seine Doktorarbeit fertiggestellt hat. Die Atome reagieren dabei unterschiedlich, was auf ihre Identität und ihre räumliche Anordnung schließen lässt. Diese Unterschiede können die Forscher in Grafiken sichtbar machen. Marcel Jurk macht sie für die Besucher der Langen Nacht sogar hörbar. „Die Idee lag nahe, schließ-
1. Preis: Ein Gutschein über 1 000 Euro für eine Reise Ihrer Wahl aus dem TUI-Gesamtprogramm. 2. Preis: Ein iPad 3 inklusive ein Jahr App der Berliner Zeitung (sobald verfügbar). 3. bis 5. Preis: Je ein Buch „Der König aller Krankhei-
1
2
ten – Krebs eine Biografie“ von Siddharta Mukherjee, erschienen im DuMontVerlag 2012.
3
4
6. bis 9. Preis: Je zwei Freikarten und ein Museumsführer „Die Ausstellungen“ für das Museum
So klingen Atome: Vortrag im LeibnizInstitut für Molekulare Pharmakologie in Buch um 17 Uhr. Das Unsichtbare sichtbar machen: superstarke Magneten und NMRSpektroskopie – Führung 19 und 20.30 Uhr. Achtung: Besucher mit Herzschrittmachern können leider nicht teilnehmen!
I M P R E S S U M
P R E I S R Ä T S E L Haben Sie auf alle Fragen eine Antwort gefunden? Dann versuchen Sie Ihr Glück: Um das Lösungswort zu finden, tragen Sie die Buchstaben aus den Fragen 1 bis 6 auf den Seiten 2 bis 7 der Beilage fortlaufend in die nebenstehenden Felder ein.
lich handelt es sich um Frequenzen, die für das menschliche Ohr wahrnehmbar sind“, sagt der Biochemiker und setzt eine Audiodatei auf seinem Laptop in Gang. Ein metallener Ton ist zu hören. Es klingt, als sei eine Stimmgabel angeschlagen worden. „Das war Ethanol, ein kleines Molekül“, sagt Jurk. Eher schnarrend, wie minimalistische Musik, hört sich dagegen ein komplexes Eiweiß wie Ubiquitin an (zu hören unter: www.berliner-zeitung.de/wissensnacht). Wenn die Forscher wissen wollen, wie ein Molekül im Detail aussieht, greifen sie allerdings nicht auf den Musikeffekt zurück. Sie werten die Signale direkt aus und konstruieren daraus ein dreidimensionales Bild am Computer. So entstehen zum Beispiel Modelle von Hormonrezeptoren, für die dann passgenaue Wirkstoffe entwickelt werden sollen. „Die NMR-Spektroskopie kann auch Rückschlüsse darauf geben, wie gut ein kleines Wirkstoffmolekül an seine Zielstruktur bindet“, erläutert Peter Schmieder. Diese Information ist von Bedeutung für die rationale Entwicklung von Wirkstoffen. Allerdings steckt dieses Rational Drug Design immer noch in den Kinderschuhen. Forscher hoffen aber, dass damit einmal die Arzneimittel der Zukunft entstehen. Ein Forschungsfeld, in dem wahrhaft Musik drin steckt.
5
6
für Naturkunde Berlin. 10. bis 15. Preis: Je zwei Freikarten für die Lange Nacht der Wissenschaften 2013.
Bitte schicken Sie Ihr Lösungswort mit vollständigem Absender unter dem Stichwort „Lange Nacht“ bis einschließlich 16. Juni 2012 (Poststempel) an: Berliner Zeitung, Wissenschaft, 10171 Berlin
oder per E-Mail an: langenacht@berlinerzeitung.de Unter den richtigen Antworten werden die Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Redaktion dieser Beilage: Anne Brüning Grafik: Anja Kühl Layout: Christian Hoebbel