Lange Nacht der Wissenschaften 2014

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Berliner Zeitung · Nummer 105 · Mittwoch, 7. Mai 2014 – Seite 1

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Information und Anmeldung: 0800 0800 229

Leibnizstr. 11-13 10625 Berlin

Lange Nacht der Wissenschaften Buch

Wedding/Mitte-Nord Charlottenburg

A M

Mitte-Süd

Dahlem/Steglitz

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Adlershof

Potsdam

Von Adlershof bis Wedding: Tipps für alle Forschungsrouten – Seiten 2 bis 8

Experiment für den Gaumen: Gebratene Mehlwürmer als Eiweißquelle – Seite 6

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Fest, flüssig, gasförmig: Laborerlebnisse auf dem Campus Buch. Seite 7

Zauberei am Computer: Schreiben mit Gedankenkraft. Seite 3

Räumliche Wirkung: 3D-Wissenschaftskino in Dahlem. Seite 6

Kleiner Star im Rampenlicht: Der Roboter Myon, eine Schöpfung von Forschern der Humboldt-Universität, lernt eigenständig. Bei der Show zur Eröffnung der Wissensnacht zeigt er sein Können.

LABOR FÜR NEUROROBOTIK, CAMPUS BERLIN-BUCH/PETER HIMSEL, TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN/ULRICH DAHL, BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER (2)

Bühne frei

für kluge Köpfe

K U R Z

Auftakt einer besonderen Nacht: Bei der Eröffnung spielt Roboter Myon mit den Uni-Präsidenten. Und es wird gesungen und gerappt

S

V ON A NNE B RÜNING

chau rein, schlau raus. Treffender als mit dem neuen Slogan der Langen Nacht der Wissenschaften lässt sich wohl kaum zusammenfassen, was bei dieser Großveranstaltung zu erwarten ist. Mehr als 70 Forschungseinrichtungen in Berlin und auf dem Potsdamer Telegrafenberg bieten am Sonnabend ab 17 Uhr exklusive Einblicke in die Welt der Forschung. Gut 2 200 Veranstaltungen stehen auf dem Programm. Wer angesichts dieser Fülle an Angeboten schon etwas früher loslegen möchte, hat zwei Möglichkeiten. Erstens: in Berlin-Buch beginnen, denn dort startet das Programm rund um die medizinische Forschung bereits um 15 Uhr. Zweitens: zuerst im Audimax der Humboldt-Universität (HU) in Mitte reinschauen. Von 16 bis 17 Uhr findet dort die zentrale Eröffnungsveranstaltung statt – eine Show mit einem klugen und vergnüglichen Programm. Ein Highlight der Berliner Forschung wird auf der AudimaxBühne stehen: der lernfähige humanoide Roboter Myon. Manfred Hild und sein Team vom Labor für Neurorobotik der HU in Adlershof haben das 1,25 Meter große, einäugige Maschinenwesen geschaffen.

„Das Besondere an Myon ist, dass er nicht auf bestimmte Verhaltensweisen programmiert ist, sondern selbstständig lernt – wie ein Kind“, sagt Hild. Eigentlich ist Myon erst auf dem Entwicklungsstand eines Einjährigen. Durch Sehen und Hören, Anfassen und Greifen, Erfolge und Scheitern soll er Erfahrungen sammeln. Er hat bereits gelernt, sich aufzurichten, zu stehen, Schritte zu machen und eine Melodie nachzusingen. Bald ist die Sprache dran. Hilfsmittel bei diesem selbstständigen Lernen sind Verhaltenskonzepte und einfache Prinzipien, die das Neurorobotik-Team vorgibt. Die Forscher wollen mithilfe von Myon verstehen lernen, wie intelligentes Verhalten funktioniert. „Und das machen wir, indem wir intelligentes Verhalten nachbauen“, sagt Manfred Hild. Später einmal, wenn Myon noch viel mehr kann, weiß und noch autonomer ist, möchte der Forscher dem kleinen Roboter Fragen stellen können – etwa ob er sich an bestimmte Dinge erinnert oder warum er bestimmte Reaktionen oder Aktionen auswählt. Um Myon fit für seinen großen Auftritt zu machen, wird er vorübergehend aufgemotzt, sodass er Dinge kann, die er von allein noch nicht gelernt hätte. „Nach der Langen Nacht wird dieses vorgegebene Wissen wieder gelöscht, um das

Forschungsprojekt nicht zu beeinflussen“, sagt Manfred Hild. Am Sonnabend wird der kleine weiße Roboter also schon ein bisschen sprechen können. Und er wird wissen, wie zum Beispiel das Stalagmiten-Spiel abläuft, das bei der Eröffnungsshow gespielt wird. Sechs prominente Vertreter der Berliner Hochschullandschaft nehmen daran teil: die Präsidenten der drei großen Berliner Universitäten, Jan-Hendrik Olbertz von der HU, Christian Thomsen von der Technischen Universität und Peter-André Alt von der Freien Universität. Außerdem Monika Gross, Präsidentin der Beuth-Hochschule für Technik, Gesche Joost als Vertreterin der Universität der Künste und der Telekom Innovation Laboratories, sowie Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres. Paarweise werden sie gegeneinander antreten. Hochstapelei um die Wette Aus großen bunten Bausteinen müssen die Teams um die Wette Türme bauen – und zwar in bestimmten Farbkombinationen, für die es Codewörter gibt. „Blume“ steht zum Beispiel für Bausteine in Grün – Blau – Rot. Myon wird die Codewörter mit seiner künstlichen Kinderstimme vorgeben und dann auf ein bestimmtes Signal achten, wenn das erste Team fertig ist. Er wird sich dem gebau-

ten Stalagmiten-Turm zuwenden und überprüfen, ob die Farbkombinationen richtig sind. Die Menschen müssen in diesem Spiel Geschick, Gedächtnis und Geschwindigkeit beweisen. „Auch bei Myon geht es darum, unterschiedliche Fähigkeiten zu demonstrieren“, erläutert Hild. Myon wird zeigen, dass er mithilfe der Mikrofone in seinen Ohren erkennen kann, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt, dass er die Türme mithilfe der Kamera in seinem Kopf finden und dass er die richtige Reihenfolge prüfen kann. „Das Schema des Spiels haben wir ihm beigebracht. Das Timing seines Verhaltens auf der Bühne und die Interaktion mit den Spielern liegen aber allein bei ihm“, sagt Hild. Er ist gespannt, wie Myon sich verhalten wird – auch im zweiten Teil der Show, in dem ein musikalisches Experiment geplant ist. Sven Ratzel, der künftige Chorleiter des zurzeit in Gründung befindlichen Chores des Berliner Studentenwerks, hat vor, das gesamte Audimax zum Singen zu bringen. Der Slogan „Schau rein, schlau raus“ soll zum Beispiel mehrstimmig erklingen. Myon steht dabei zwar nicht mehr im Mittelpunkt, aber auf der Bühne.„Vielleicht wird er beginnen zu dirigieren“, sagt Hild. Solche Dinge lernt der humanoide Roboter zurzeit nämlich in dem Projekt

„My Square Lady“ an der Komischen Oper, das in gut einem Jahr Premiere haben wird – mit Myon auf der Bühne. Welche Rolle er darin spielt, ist noch ungewiss. Es hängt davon ab, was er bis dahin alles lernt und welche dieser Fähigkeiten er dann auswählt. Noch kämpft er mit Anfangsschwierigkeiten. „Es fiel ihm zum Beispiel schwer, auf der leicht schrägen Bühne der Komischen Oper zu gehen. Bis zum Herbst muss er es schaffen“, berichtet Hild. Myon lerne oft in Sprüngen. Vielleicht wird sein Auftritt bei der Langen Nacht auch ein großer Schritt nach vorn. Womöglich lernt er dabei auch zu rappen. Denn die Eröffnungsshow endet mit einem Rap der Namen sämtlicher Einrichtungen, die an der Langen Nacht teilnehmen. Wer danach Myon noch etwas näher kennenlernen möchte, hat dazu Gelegenheit im Foyer des HUHauptgebäudes. Dort ist er von 17.30 bis 18.30 Uhr. Länger hält der Kleine noch nicht durch. Es bleibt also noch viel Zeit für die übrigen 2 199 Programmpunkte. Schau rein, schlau raus – schau weiter! Eröffnung der Langen Nacht der Wissenschaften, moderiert von Sven Oswald, Radio Eins. HU-Hauptgebäude, Audimax, 16 bis 17 Uhr. Mitte.

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B Ü N D I G

Öffnungszeiten: Am Sonnabend, 10. Mai, um 17 Uhr, beginnt die Lange Nacht der Wissenschaften. Bis 24 Uhr können 71 Einrichtungen in Berlin und auf dem Potsdamer Telegrafenberg besucht werden. Tickets: Die Karten für die Lange Nacht der Wissenschaften sind Kombitickets für den BVG-Tarifbereich ABC, die Shuttlebusse und den Eintritt an allen Veranstaltungsorten. Im Vorverkauf sind Karten erhältlich an Schaltern und Ticketautomaten der S-Bahn und BVG, in DB-Service-Stores und Reisemärkten im U-Bahn-Bereich. Theaterkassen und Touristeninformationen sind über das Buchungssystem von CTS eventim an den Ticketverkauf angeschlossen, dabei sind zusätzliche Gebühren zu zahlen. An den Abendkassen der Veranstaltungsorte werden ebenfalls Tickets verkauft. Dort und an vielen Vorverkaufsstellen ist in der Regel auch das offizielle Programmheft erhältlich. Eintritt: Erwachsene zahlen 14 Euro, ermäßigte Tickets kosten 9 Euro. An den Abendkassen gibt es ein Late-Night-Ticket ab 22 Uhr für 6 Euro. Familientickets (27 Euro) können an den Abendkassen in Einzeltickets getauscht werden. Sie gelten für maximal fünf Personen, darunter nicht mehr als zwei Erwachsene und mindestens ein Kind – unabhängig von einer familiären Bindung. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. Das komplette Programm: www.langenachtderwissenschaften.de


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