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Neue Opern und viele Festivals Ausstellungen zu 100 Jahren Bauhaus Mauerfall-Jubiläum und Festival of Lights
ENTDECKEN SIE DAS NEUE HAUS!
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DONNERSTAG, 29. AUGUST 2019 I VERLAGSBEILAGE
EDITORIAL
Der Herbst wird bunt Premieren, Ausstellungseröffnungen und Zukunftsmusik
Anna Netrebko und Yusif Eyvazov singen gemeinsam in Adriana Lecouvreur am 4. und 7. September in der Deutschen Oper.
T H O M A S AU R I N
Die Anziehung in der Herzkammer Die Staatsoper Berlin und die Deutsche Oper Berlin bieten Klassiker und moderne Uraufführungen
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ach der langen Sommerpause sehnen sich die Anhänger der Hochkultur nach der Wiedereröffnung der Berliner Opernhäuser. Die Staatsoper Unter den Linden feiert den Beginn der Saison mit einem Eröffnungsfest am 31. August. Die Staatskapelle Berlin und der Staatsopernchor, die Ensemblesänger, die Junge Staatsoper sowie die gesamte Mitarbeiterschaft von Technik, Kostüm und Maske empfangen die Besucher. An vielen Orten kann Musik gehört und selbst musiziert werden: im Alten Orchesterprobensaal, wo sich die Junge Staatsoper mit ihren Produktionen und Ensembles präsentiert, oder im Großen Saal, wo das Publikum eingeladen ist, gemeinsam mit dem Staatsopernund Apollochor Musik aus Otto Nicolais Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ zu proben. Die Eröffnungspremiere von „Die lustigen Weiber von Windsor“ findet am 3. Oktober statt. Im März 1849 wurde das Stück an der Hofoper Unter den Linden erstmals auf die Bühne gebracht. Mozarts Geist und Mendelssohns Esprit sind ebenso spürbar wie der Belcanto südlicher Prägung. Viele Jahre stand das Werk, eine musikalische Komödie im besten Sinne, nicht mehr auf dem Spielplan der Staatsoper. Jetzt kehrt die Oper an den Ort ihrer Uraufführung zurück.
Die Uraufführung der Musiktheaterperformance „Love, you son of a bitch“ folgt am 25. Oktober. Ausgewählte Kantaten von Alessandro und Domenico Scarlatti bilden die Grundlage der Stückentwicklung. Scarlatti beeinflusste die italienische Musik des 17. und frühen 18. Jahrhunderts richtungsweisend. Sein Sohn Domenico Scarlatti setzte sich radikal über Traditionen hinweg. Die Musiktheaterperformance der italienischen Sound- und Videokünstlerin, DJane und Performerin Letizia Renzini vereint die Musik mit den künstlerischen Genres und Medien zu einer szenischinstallativen Skulptur. „Werckmeister Harmonien“ Eine weitere Uraufführung findet am 19. Juni kommenden Jahres statt: „Werckmeister Harmonien“ von Thom Luz. Der Schweizer Luz ist Grenzgänger zwischen Sprechund Musiktheater, seine Protagonisten sind stets auf der Suche nach dem Weltgeheimnis und verheddern sich dabei in alltäglichen Problemen. Gemeinsam mit dem Musiker und Arrangeur Mathias Weibel hat Luz in den letzten Jahren eine Theatersprache entwickelt, die Stille, Bewegung, Text und Musik zu dichten, atmosphärischen Raumpartituren verbindet. Luz inszeniert erstmals an der Staatsoper Unter den Linden.
Deutsche Oper: Freunde der Deutsche Oper Berlin können zum Saisonsauftakt am 30. August und 1. September „Don Giovanni“ zum Preis von 25 Euro je Karte erleben. In Roland Schwabs rabenschwarzer Inszenierung treibt Mozarts Verführer die Frauenwelt vor sich her. In den Premieren des Opernhauses an der Bismarckstraße geht es in der kommenden Saison um Grundfragen der Existenz, heißt es in einer Pressemitteilung. Ein Highlight wird sicher „La Forza del Destino“ von Guiseppe Verdi in der Inszenierung von Frank Castorf, das am 8. September Premiere hat. Es zeigt eine Welt, in der das Verzeihen keinen Platz hat. Ein weiterer Höhepunkt: Die Uraufführung des Werks „Heart Chamber“ der israelischen Komponistin Chaya Czernowin am 15. November. Darin geht es um die Anziehungs- und Abstoßungsenergien, die die Beziehung zweier Menschen prägen, wie die Oper schreibt. Zwei weitere Stücke, die auf dem Spielplan stehen sind Klassiker: „A Midsummer Night‘s Dream“ („Ein Mittsommernachtstraum“) von Benjamin Britten (Premiere am 26. Januar) und „Pique Dame“ von Pjotr Tschaikowskij (Premiere: 9. Mai). Weniger bekannt ist die Oper „Antikrist“ des Dänen Rued Langgaard. Die Oper wird zum ersten Mal in der Hauptstadt auf-
geführt. Langgaards Eltern waren Pianisten. Er wurde als Wunderkind gehandelt, komponierte, gab Konzerte. Seine 1. Sinfonie wurde 1913 von den Berliner Philharmonikern uraufgeführt. Doch dann entwickelten sich seine Ideen schneller als die Zeit. Der Pianist sollte auf dem Klavierdeckel trommeln und die Saiten zupfen. Die 12. Sinfonie enthielt die Anweisung ‚Amok – ein Komponist explodiert‘. Seine Oper „Antikrist“ blieb unaufgeführt. Die Zeitgenossen urteilten: unverständliches Libretto, unerhörte Klänge. Die Deutsche Oper wird das jetzt am 21. März ändern.
Zack. Das war es nun schon fast mit dem Sommer. Der Herbst streckt seine Fühler aus. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger – Zeit für Indoor, Zeit für Gespräche, Bühnenshows oder Lesungen, Zeit für die ein oder P R I VAT andere Bar, das KneiManuel Giehler kultige peneck oder das holzvertäfelte Interieur der „Deutschen Küche“. Frisch aufgetischt bietet auch die neue Spielzeit in der Kulturszene Berlins Abwechslung. Ein Highlight der Saison: die Eröffnung des Futuriums am Hauptbahnhof. Die sogenannte Zukunftsausstellung beschäftigt sich mit der Natur, dem Menschen, der Technik und der digitalisierten Zukunft im Alltag. Während der Eröffnungsfeier im September wird es Führungen, Events und Symposien rund um das Thema Zukunft, Nachhaltigkeit und Digitalisierung geben. Ein vielfältiges und visionäres Veranstaltungsprogramm wird folgen. Was Sie zudem nicht verpassen sollten, ist die neue Eigenproduktion der Bar jeder Vernunft. Nach „Frau Luna“ startet das Theater mit „Die 5 glorreichen Sieben“ eine wahnwitzige Westernshow. Trotzen wir also Regentagen und nutzen die Herbstvielfalt, die uns die Kulturszene Berlins bietet. Einen schönen Kulturherbst wünscht Ihnen Manuel Giehler
Neuer Ring der Nibelungen Die Deutsche Oper wird unter dem Titel „Circle 2020“ außerdem ihren neuen Ring des Nibelungen präsentieren. Stefan Herheim ist Regisseur. „Wagners Ring zu inszenieren, ist für einen Regisseur vielleicht die größte Aufgabe überhaupt, weil sie ihm ein philosophisch-ästhetisches Bekenntnis zur Welt abfordert“, sagt er dazu. Vor dem Start in den neuen Ring gibt es im Mai kommenden Jahres die Gelegenheit, den Wagner-Sound des Hauses in vier Opern des Bayreuther Meisters zu erleben: „Der Fliegende Holländer“, „Parsifal“, „Tannhäuser“ und „Tristan und Isolde“. www.staatsoper-berlin.de www.deutscheoperberlin.de
IMPRESSUM Berliner Verlag GmbH Geschäftsführer: Jens Kauerauf Vermarktung: BVZ BM Vermarktung GmbH (BerlinMedien) Alte Jakobstraße 105 10969 Berlin Geschäftsführer: Andree Fritsche Projektverantwortung: Stefanie Plaschke Tel. 030 23 27 53 93 kultur@dumont.de Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin Layout, Redaktion und Produktion: mdsCreative GmbH Geschäftsführer: Klaus Bartels Titelbild: Gettyimages/ Nisian Hughes
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ie Komische Oper Berlin widmet ihr neues Programm dem griechischen Gott Dionysos. Neun Premieren, darunter zwei Uraufführungen, 14 Wiederaufnahmen und zahlreiche Konzerte und Sonderveranstaltungen erwarten die Zuschauer. Die Neuproduktionen reflektieren das gesamte Spektrum des Musiktheaters, vom Barock bis zur Uraufführung, vom inszenierten Chansonabend über Operette und Volksoper bis hin zur monumentalen zeitgenössischen Oper. Der Intendant und Chefregisseur Barrie Kosky und der Musikalische Leiter Vladimir Jurowski eröffnen die Spielzeit am 13. Oktober mit „The Bassarids“ von Hans Werner Henze. Die mythische Geschichte, in der Dionysos und die Macht des Rausches eine zentrale Rolle spielen, thematisiert den urmenschlichen Konflikt zwischen Trieb und Vernunft. Ein Highlight wird – ab 3. November – auch die Uraufführung von Michael Endes weltberühmtem Kinderbuch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ zum ersten Mal als Kinderoper. In fantasiereichen
JAN WINDSZUS PHOTOGRAPHY
Erstmals Hauptfigur einer Kinderoper: Michael Endes berühmter Held Jim Knopf
Inspirationsquelle: Dionysos Die Komische Oper Berlin präsentiert zur neuen Saison neun Premieren Bildern, farbigen Orchesterklängen und mal mitreißend-beschwingten, mal träumerischverzauberten Musiknummern wird die abenteuerliche Reise des schwarzen Waisenkinds
Jim und seines besten Freundes, des Lokomotivführers Lukas erzählt. Mit einem Schwerpunkt entdeckt die Komische Oper in der Spielzeit den jüdisch-tsche-
chischen Komponisten Jaromír Weinberger wieder. Sein Welterfolg „Schwanda, der Dudelsackpfeifer“ von 1927 (Premiere am 29. März), eine spätromantische Musiktheater-
komödie und Liebeserklärung an die böhmische Heimat des Komponisten, wird ebenso in einer Neuproduktion zu erleben sein wie seine „Frühlingsstürme“ (Premiere am 25. Januar). Die Operette schrieb Weinberger eigens für den Startenor Richard Tauber. Sie wird erstmals seit 1933 wieder erklingen. Für Koskys Neuinszenierung wird sie neu registriert, die Partitur gilt als verschollen. Der russische Regisseur Kirill Srebrennikov kehrt an die Komische Oper zurück und inszeniert „The Rake’s Progress“ von Igor Strawinskiy, eine Geschichte über Verlockung, Leben und Lust, Wahnsinn und Tod. Sie feiert am 14. Juni kommenden Jahres Premiere. Ein weiterer Rückkehrer ist Richard Jones, der mit Händels „Jephtha“ die Barockreihe der vergangenen Spielzeiten fortsetzt (Premiere am 17. Mai). Zu Weihnachten gibt es eine deutsche Erstaufführung: „Dschainah“ von Paul Abraham ist 84 Jahre nach der Uraufführung in Wien am 22. Dezember endlich auch in Berlin zu hören. www.komische-oper-berlin.de
Eine Powerfrau auf der Bühne Die Neuköllner Oper feiert Clara Schumann in einem Musiktheater
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ie unkonventionellen Arbeiten an der Neuköllner Oper haben einen großen Fankreis. In der nächsten Saison widmet sich die Bühne unter anderem Clara Schumann und Don Giovanni. Bereits am 15. August hatte „Casting Clara. Ein Blütenkranz für Clara Schumann“ Uraufführung im Haus. Das Musiktheater will die „Powerfrau des 19. Jahrhunderts“ aus Anlass ihres 200. Geburtstags portraitieren. Sie war Wunderkind, Klaviervirtuosin, Komponistin, Ehefrau von Robert Schumann. Dazu war sie noch umworben von Johannes Brahms, Mutter von acht Kindern, Professorin und zu alldem noch berufstätig fast bis zu ihrem Tod mit 76 Jahren. Multi-Tasking als Musikerin Die Neuköllner Oper fragt dazu: „Wo stehen wir heute, in Zeiten der work-life–Balance?“ und versucht so den Bogen zu schlagen zwischen gestern und heute. Gemeinsam mit sieben Darstellerinnen geht es um Schumanns Leben und Werk und darum, wie viel Clara in den Multi-Tasking-ge-
stählten Müttern (und Vätern) von Heute steckt. Die Oper „Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart steht in „Free Giovanni“ ab 10. Oktober auf dem Programm. Doch nicht in der klassischen Form, sondern als „befreites“ Musiktheater, wie die Oper schreibt, „dirigentenund notenblattfrei, eine mobile Inszenierung, in der Sänger und Instrumentalisten verschmelzen und Mozart auf Improvisation, Elektro und traditionelle spanische Musik trifft. Auf der Suche nach Antworten zum Mythos „Don Giovanni“ geht das Ensemble zurück zum Ursprung der Legende ins spanische Sevilla. Dort erwachen seine Geschichten zu neuem Leben. So entwickelt sich ein ausgelassenes, fröhliches Volksfest, zwischen Totenfeier, Karnevalstaumel und Prozession. Wiederaufnahmen Außerdem gibt es in der Saison zwei Wiederaufnahmen: „Drachenherz“ (ab 20.11.) und „Die Weise von Liebe und Tod“ ab 9.12.). In dem Musical Drachenherz geht es um Ehre. Es richtet sich
auch an Jugendliche. Was tut man, wie kämpft man und vor allem wofür – das sind, so die Oper, die großen Fragen, die jeder Jugendliche an die Gesellschaft stellt und deren Beantwortung eher dürftig ausfalle. Rilke in jedem Tornister „Die Weise von Liebe und Tod“ greift Viktor Ullmanns „Cornet Rilke“ in neuer Fassung auf. Vermutlich kein anderer Text habe einer ganzen Generation junger Menschen den Wahnsinn von Krieg, Sterben und Heldentod so verklärt wie die Urfassung, die 1899 von Rainer Maria Rilke in BerlinSchmargendorf geschrieben wurde, erklärt die Neuköllner Oper. Im Ersten Weltkrieg habe sich der Text wohl im Tornister eines jeden Soldaten gefunden. Später wurde Viktor Ullmann durch die Nazis zum Juden erklärt und deportiert. Vor seinem gewaltsamen Tod im Konzentrationslager Auschwitz komponierte er dazu ein Melodram. Die Neuköllner Oper präsentiert den gesamten Text von Ullmann. PHILIPP PLUM/NEUKÖLLNER OPER
www.neukoellneroper.de
Wunderfrau Clara Schumann begeistert auch heute noch.
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Hector Berlioz und die europäische Moderne Das Musikfest Berlin 2019 feiert den französischen Komponisten und bringt viele berühmte Orchester in die Hauptstadt
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as Musikfest Berlin 2019 feiert den Komponisten Hector Berlioz zu seinem 150. Jubiläumsjahr. Ausgehend von seiner Musik und seinen visionären Ideen lädt das Festival zu einem Programm ein, das Schlaglichter auf die französische und europäische Moderne wirft. Das Musikfest Berlin findet vom 30. August bis zum 19. September statt. An den 21 Festivaltagen werden in der Philharmonie und deren Kammermusiksaal sowie im Konzerthaus Berlin 26 Veranstaltungen mit über 65 Werken von 30 Komponisten präsentiert. Am Festivalprogramm beteiligen sich insgesamt 22 Klangkörper. Über 50 internationale Solisten sind zu Gast, darunter die Sänger und Sängerinnen Susanna Andersson, Nora Fischer, Andrew Staples und Klaus Florian Vogt. Nach einem Vorabend, einer langen Klaviernacht mit der Aufführung des gesamten „Catalogue
CHRIS CHRISTODOULOU
Das Orchestre Révolutionnaire et Romantique spielt die historischen Versionen der dargebotenen Stücke.
d’Oiseaux“ von Olivier Messiaen, eröffnet das Musikfest Berlin 2019 am 31. August mit Hector Berlioz‘ Opera comique „Benvenuto Cellini“. Das Orchestre Révolutionnaire et Romantique und
der Monteverdi Choir widmen sich der halbszenischen Aufführung auf historischen Instrumenten unter der Leitung ihres Gründers Sir John Eliot Gardiner. Neben weiteren großen Werken von Hector
Berlioz – der „Symphonie fantastique“, „Roméo et Juliette“, „Harold en Italie“ und Ausschnitten aus „Les Troyens“ – werden große orchestrale Formationen das Podium der Philharmonie füllen.
Dazu zählen die Aufführung „Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss durch das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, die erste Sinfonie von Alfred Schnittke mit den Münchner Philharmonikern und Valery Gergiev. Außerdem präsentiert das London Symphony Orchestra bei seinem ersten Gastspiel mit Chefdirigent Sir Simon Rattle „Éclairs sur l’Au-delà“ von Olivier Messiaen. Aus London reist auch das BBC Symphony Orchestra mit Chefdirigent Sakari Oramo an. Das Ensemble der Umewaka Kennokai Foundation aus Tokio mit N -Theater aus dem 15. und 17. Jahrhundert ist ebenfalls zu Gast. Als zweites Ensemble historischer Aufführungspraxis feiert das Orchester Les Siècles aus Paris sein Debüt beim Festival und seinen ersten Auftritt in der Philharmonie Berlin. www.berlinerfestspiele.de
14. September 2019
Waldbühne Beginn 19:00 | Einlass 17:00
Für Groß, Klein und Kleinstfamilien
Informationen unter www.concert-concept.de und www.rumpelstil.de CD zur Tour auf Amazon Music & iTunes R
Eine Veranstaltung der:
präsentiert von:
Mit freundlicher Unterstützung von:
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Von Beethoven bis Harlem Das Deutsche Symphonie Orchester und das Rundfunk Sinfonieorchester schlagen große Bögen durch die Geschichte der Musik
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ine facettenreiche Saison hat das Deutsche Symphonie-Orchester (DSO) für die Zuhörer vorbereitet. Das Schaffen Dvoráks bildet einen Bogen, den das Orchester über die gesamte Spielzeit schlägt. Angereichert wird dieser durch eine „AmerikaLinie“ mit Kompositionen aus den vergangenen 70 Jahren. Dazu zählen Duke Ellingtons „Harlem“ oder Andrew Norman. Der dritte Schwerpunkt widmet sich Ludwig van Beethoven, dem großen Jubilar des Jahres 2020. Mehrere hochkarätige Gastdirigenten werden in der Saison mit dem DSO zusammenarbeiten: Vladimir Ashkenazy, Ehrendirigent Kent Nagano und Tugan Sokhiev. Erstmalig werden Andrea Marcon und Ruth Reinhardt das DSO dirigieren. Zu den außergewöhnlichen Solisten zählen Piotr Anderszewski, Karen Cargill, James Ehnes, und Antoine Tamestit. Die „Notturno“-Kammerkonzertreihe in Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz feiert in dieser Saison ihr zehnjähriges Bestehen. Das ist Anlass für das DSO, die Saison mit einem Sonderkonzert im Neuen Museum zu eröffnen. Mit der James-SimonGalerie bespielt das Orchester an den weiteren „Notturno“-Abenden drei neue Orte.
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ALEXANDER GNAEDINGER
Gergely Bodoky ist Solo-Flötist beim Deutschen Symphonie-Orchester. Der Ungar gewann schon zahlreiche Preise.
Ein besonderes Projekt verspricht die konzertante Aufführung von Benjamin Brittens Kammeroper „The Rape of Lucretia“ im Kühlhaus Berlin zu werden: Hier arbeiten Studierende der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ mit Akademisten und Mitgliedern des DSO zusammen. Ebenfalls zu Beginn der Saison wird es die sechste Auflage des „Symphonic Mob“ geben, bei dem Hunderte Laienmusiker mit dem
DSO für einen Nachmittag das größte Orchester Berlins bilden. Die Reihe „Debüt im Deutschlandfunk Kultur“ begeht ihr 60-jähriges Jubiläum, das das Orchester mit einem Konzert unter der Mitwirkung ehemaliger Debütanten würdigt. Das DSO wird zudem bei etlichen Gastspielen zu erleben sein. Im Oktober gestaltet es eine einwöchige Residenz mit fünf Konzerten in vier Sälen Tokios, gefolgt von Auftritten in Korea und China.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB): Wie das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin gehört auch das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) zur 1994 gegründeten Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH (ROC). Das RSB will im Jahr des 30. Mauerfall-Jubiläums Grenzen überwinden und sogar die Grenzenlosigkeit generell in Frage stellen. Die gerade ernannte Erste Gastdirigentin Karina Canellakis gibt am
20. Oktober ihr Debüt mit Richard Strauss‘ „Ein Heldenleben“ und Ludwig van Beethovens Siebter Sinfonie. Das Orchester überlässt ihr auch eines der Hauptwerke des Repertoires: Beethovens Neunte Sinfonie. Diese weckt Erinnerung an den Mauerfall und das legendäre Bernstein-Konzert von 1989. Auf dem Spielplan der Saison stehen darüber hinaus Bruckners Dritte, Mahlers Neunte und Schostakowitschs Achte. Als Composer in Residence für die Saison 2019/2020 hat das Rundfunk-Sinfonieorchester den aus Serbien stammenden WahlStuttgarter Marko Nikodijevic ein-t geladen. Im Januar werden zwei seiner Werke vom RSB uraufgeführt, eines im Festivalprogramm von „Ultraschall Berlin“ und eines unter der Leitung von Vladimir Jurowski. f Am 8. Dezember stellt Jurowski Anton Bruckners Sinfonie Nr. 3 der Sinfonia concertante von Joseph Haydn gegenüber und am 7. und 8. März kombiniert er Bruckners Sinfonie Nr. 5 mit dem Klavierkonzert KV 595 von Mozart, das vom US-Amerikaner Richard Goode gespielt wird. www.dso-berlin.de www.rsb-online.de
Eine neue Ära Bei den Berliner Philharmonikern nimmt Kirill Petrenko die Arbeit auf
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M O N I K A RI T T E R HAU S
Kirill Petrenko, neuer Chefdirigent der Berliner Philharmoniker
ier Jahre sind vergangen, seit die Berliner Philharmoniker den erst 47-jährigen Russen Kirill Petrenko zu ihrem künfigten Chefdirigenten gewählt haben. Viele Konzerte haben Orchester und Dirigent seitdem gegeben und die Vorfreude auf den Neuanfang immer weiter befeuert. „So erlebt man Strauss nur einmal im Jahrzehnt – wenn man Glück hat“, schrieb die Londoner Times über einen gemeinsamen Don Juan. Mit der Saison 2019/2020 startet die Partnerschaft nun offiziell. Es ist ein spektakulärer Auftakt mit Beethovens Neunter Symphonie, deren überwältigend freudiges Finale zu dem festlichen Anlass passt. Nur einen Tag darauf ist das Werk noch einmal zu erleben: Als Open-Air-Konzert vor dem Brandenburger Tor, zur Begrüßung der Berlinerinnen und Berliner. Weitere Highlights mit Kirill Petrenko folgen: das Silvester-
konzert, unter anderem mit Werken von Gershwin und Bernstein, es gibt ein gemeinsames Konzert mit Daniel Barenboim als Solist, Mahlers Sechste Symphonie, Beethovens Fidelio bei den Osterfestspielen Baden-Baden und in Berlin sowie – im Europakonzert – das erste Konzert der Berliner Philharmoniker in Israel seit 26 Jahren. Neben allem Neuanfang werden auch wunderbare Traditionen fortgesetzt. Dazu gehören vor allem die Gastspiele langjähriger Freunde wie Herbert Blomstedt, Gustavo Dudamel, Mariss Jansons, Paavo Järvi, Zubin Mehta, Yannick Nézet-Séguin und Christian Thielemann. Natürlich kehrt auch Sir Simon Rattle zu den Berliner Philharmonikern zurück – mit Raritäten, die er hier nie zuvor dirigiert hat. Eine besonders wichtige Rolle nehmen die Frauen unter den Gästen dieser Saison ein: die Dirigen-
tin Emmanuelle Haïm, die Sängerinnen Marlis Petersen, die Artist in Residence des Orchesters ist, Diana Damrau, Elina Garanca, Anja Kampe und Julia Lezhneva sowie die Instrumentalistinnen Isabelle Faust, Janine Jansen, Alice Sara Ott und Anna Vinnitskaya. Zwei spannende Dirigierdebüts sind für die Saison geplant: Wie der Finne Santtu-Matias Rouvali steht auch der charismatische Teodor Currentzis erstmals am Pult der Berliner Philharmoniker. Er dirigiert Verdis Requiem. Dazu singt musicAeterna. Daneben erhalten die Fans der Berliner Philharmoniker Gelegenheiten, Mitglieder des Orchesters als Protagonisten in Solokonzerten zu erleben. Die Besucher sind eingeladen, das Orchester auf dem Weg in die Ära Petrenko zu begleiten. www.berliner-philharmoniker.de
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Neuer Chefdirigent und ein Fest aus Island Christoph Eschenbach startet am Konzerthaus Berlin. Außerdem ein Artist in Residence aus dem fernen Norden
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it Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 8 beginnt der neue Chefdirigent des Konzerthauses Berlin, Christoph Eschenbach, am 30. August seine erste Saison am Gendarmenmarkt. Besondere Akzente setzen außerdem die „Hommage an Gidon Kremer“ und das Islandfest. Passend zu letzterem begrüßt das Konzerthaus als Artist in Residence den isländischen Pianisten Víkingur Ólafsson, der als Solist mit dem Konzerthausorchester sowie mit Rezitals und als Kammermusiker zu hören sein wird. „Mich hat die besondere Geschichte des Konzerthausorchesters fasziniert, in der sich die Geschichte Berlins widerspiegelt“, sagt Eschenbach über sein Engagement am Gendarmenmarkt. Die Zusammenarbeit sei eine große Inspiration und ein Ansporn für seine Vorstellungen, wohin er in den nächsten Jahren mit dem Orchester gelangen wolle. Ein
Brahms-Zyklus und der Beginn seines Schostakowitsch-Zyklus‘ bilden Programmschwerpunkte in der kommenden Saison. Zwei Tage nach dem Saisonauftakt gibt der „Willkommenstag für und mit Christoph Eschenbach“ am 1. September dem Pu-
blikum bei freiem Eintritt Gelegenheit, den „Neuen“ als Dirigenten und Gesprächspartner näher kennenzulernen. Neben einer öffentlichen Probe sowie einem Sinfoniekonzert heißen die Ensembles des Konzerthausorchesters ihren Chef willkommen.
MARCO BORGGREVE
Dirigent Eschenbach an seinem neuen Arbeitsplatz
Auch im neuen Jahr wird es festlich: Am 20. Februar begeht Eschenbach seinen 80. Geburtstag. Das Konzerthaus feiert vom 25. Februar bis 1. März mit ihm, dem Konzerthausorchester, dem ihm seit langem verbundenen Orchestre de Paris sowie musikalischen Weggefährten. Der Artist in Residence Víkingur Ólafsson hat sich mit Veröffentlichungen zu Philip Glass und Johann Sebastian Bach als einer der gefragtesten Pianisten seiner Generation etabliert. Ein BachRezital gehört zu den elf Programmen seiner Residency, außerdem Konzerte mit dem Danish String Quartet, dem Klarinettisten Martin Fröst und als Solist mit dem Konzerthausorchester. Das viertägige Islandfest (14. bis 17. November) gibt einen Einblick in die Musikszene der Vulkaninsel im hohen Norden Europas. Jazzer, Multi-Instrumentalisten, Streicher mit Cover-Versionen von
Björk-Songs, Singer-Songwriter, isländischer Schubert und Artist in Residence Víkingur Ólafsson als Solist mit dem Iceland Symphony Orchester und einem für ihn geschriebenen Klavierkonzert von Daníel Bjanarson kommen am Gendarmenmarkt zusammen. Die traditionelle zehntägige Hommage am Konzerthaus gilt in der kommenden Saison vom 18. bis 27. Oktober dem vielfach prämierten Geiger Gidon Kremer aus Riga. Neben seinem Kammerorchester Kremerata Baltica und renommierten Weggefährten wie Christoph Eschenbach, David Zinman und Martha Argerich treten in diesem Rahmen auch zahlreiche junge Musiker auf, die Kremer verbunden sind. Als besonderen Schwerpunkt hat er das Werk Mstisław Weinbergs und Franz Schuberts gewählt. www.konzerthaus.de
WILLKOMMENSTAG für und mit unserem neuen Chefdirigenten Christoph Eschenbach.
PROGRAMM UND MEHR konzerthaus.de
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Messe mit viel Musik Die IFA bietet ein buntes Veranstaltungsprogramm
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ls Albert Einstein 1930 die Internationale Funkausstellung (IFA) eröffnete, richtete er sich in seiner Ansprache mit einem Augenzwinkern an die „lieben An- und Abwesenden“ – gemeint waren neben dem Publikum vor Ort jene Zuhörer an den damals neuen Radiogeräten. Heute steht die IFA zwar immer noch im Zeichen neuester Technik, lässt aber auch das Liveerlebnis in besonderem Maße hochleben. Zwischen dem 6. und 11. September treten auf dem Messegelände zahlreiche namenhafte Künstler auf. So geben sich beim RBB 88.8 Pop-Helden-Festival im IFA-Sommergarten etwa Stars der 80er wie Soft Cell-Gründer Marc Almond oder Spandau Ballet die Ehre – und ihre zeitlosen Hits zum Besten. Am 7. September beginnt das Konzert ab 16 Uhr. Schon am Vortrag stehen junge Rapkünstler auf der Bühne, wenn das „FritzFestival“ unter dem Motto „Irgendwas mit Rap“ lockt.
TIL NEDLASTING
Mokus Trio lädt beim Late Night Lab zu interdisziplinären Grenzgängen ein.
Festprogramm mit Freiräumen
Orchester zu Gast Auf der Funkausstellung, die in diesem Jahr ihren 85. Geburtstag feiert, kommen aber nicht nur Fans moderner Popmusik auf ihre Kosten. Freunde klassischer Stücke können sich beispielsweise auf den Auftritt des Bonner Beethoven Orchesters am 8. September ab 11 Uhr freuen. Später lädt die französische Chanteuse Zaz zu einem stimmungsvollen Sommerabend ein. Zudem treten zahlreiche Musiker bei Gesprächsformaten auf. Wenn etwa die „Fantastischen Vier“ zu ihrem Bandjubiläum befragt werden, wird das Interview als Live-Podcast aufgezeichnet. So können es auch die „lieben Abwesenden“ ohne Probleme hören.
Das Jazzfest Berlin zeigt sich in diesem Jahr experimentierfreudig
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as Jazzfest in Berlin ist eine europäische Institution, das erstmals 1964 stattfand – damals noch unter dem Namen „Berliner Jazztage“. Doch wer glaubt, dass das traditionsreiche Urgestein deshalb auf ausgetretenen Pfaden verweilt, sieht sich getäuscht. Ob bei der Wahl des Datums, bei dem die traditionsreichen Novemebertermine zugunsten eines Starts am 31. Oktober aufgegeben wurden, den räumlichen Gegebenheiten – im Haus der Berliner Festspiele verwandelt sich die Hauptbühne vom klassischen Theatersaal in eine flexible Auftrittsfläche – oder den musikalischen Beiträgen selbst: Ein starres Drehbuch gibt es hier nicht. Einzigartige Performance
DEU TS CHE TEL EKOM
Das Bonner Beethoven Orchester
Deutlich wird das schon bei der Eröffnung, denn das Jazzfest beginnt mit einer transatlantischen Kooperation, der dritten Aufführung weltweit von Anthony Braxtons „Sonic Genome“: Das Stück greift auf Braxtons‘ Prinzip der „Ghost Trance Music“ zurück. 60 Musiker können in einer etwa sechsstündigen Performances aus bis zu 450 seiner Kompositionen zu schöpfen und sich mal im dirigierten Großensemble, mal in vier- bis zwölfköpfigen Ensembles immer wieder neu zu formieren und – wie auch das Publikum –
gen werden sie ihr Repertoire neu interpretieren und mit neuen Elementen zu einer ganzheitlichen Dramaturgie verbinden. Rund 200 Musiker
GUNNAR ELDH
Frasns Petter Eldh ist mit seiner Band Kaos Plus zu Gast.
frei durch die Räumlichkeiten des Gropius Bau zu bewegen. Der Eröffnungsabend bietet damit die Gelegenheit, in das mehr als fünf Jahrzehnte umspannende, einzigartige Œuvre Braxtons einzutauchen – und dabei zeitgenössische Kunst im Ausstellungshaus der Berliner Festspiele zu erleben. Die künstlerische Leiterin Nadin Deventer setzt damit ihre bereits im letzten Jahr begonnene Ausrichtung des Festivals mit Freiräumen für internationale Begegnungen und interdisziplinären Grenzgängen fort. Dieser Anspruch zeigt sich auch den beiden „Late Nigh Labs“, einem neuen Format des Jazzfestes. Am Freitag stehen
hier zu später Stunde etwa die Gruppen Kaos Puls, Mopcut und Moskus Trio gemeinsam auf der Bühne. Beim 2. Late Night Lab“ am Samstag, dem 1. November, treffen wiederum insgesamt vierzehn renommierte Improvisationskünstler aus Europa, den USA und Brasilien wie etwa Mette Rasmussen, Julien Desprez oder Susana Santos, zu einer interdisziplinären Performance. Wie die Musiker den Raum und die Zeit in den jeweils etwa 100 Minuten gestalten, ist ihnen völlig freigestellt und wird von den Akteuren beider Begegnungen im Vorfeld gemeinsam erarbeitet. In ständig wechselnden Besetzun-
Ein weiteres Highlight verspricht das Auftragswerk „Mass of Hyphae“ des 13-köpfigen KIM Collective. Mit einer Klanginstallation verlässt das Berliner Kollektiv seinen im Vorjahr geschaffenen „UN(TER)ORT“ auf der Unterbühne des Festspielhauses und breitet sich im Verlauf des Festivals rhizomartig über das Foyer aus, um am Abschlussabend mit einer „Fungus Opera“ die Große Bühne zu bespielen. Die Saxophonistin Mia Dyberg ist dieses Jahr die Berliner Vertreterin beim europäischen Kooperationsprojekt für Nachwuchsinnovatoren melting pot, welches nach Auftritten in Saalfelden und Oslo Station im A-Trane in Berlin machen wird. Insgesamt treten bis zum 3. November rund 200 Musiker aus 15 Ländern in verschiedensten Formationen auf. Der Kartenvorverkauf für „Sonic Genome“ läuft, und beginnt für alle weiteren Acts am 10. September. Weitere Informationen unter: www.berlinerfestspiele.de/de/ jazzfest-berlin/start.html
» Majestätisch
glamourös
» Das Beste, was je auf dieser Bühne zu sehen war
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NORMAN KONRAD
Einen Bücherturm bauten Kinder auf dem vergangenen Literaturfestival.
Coole Jazzer sind das Markenzeiche
WEITERE AUGUST 30. – 31.: Pyronale: Nach dem Erfolg der letzten Pyronalen wird es auf dem Maifeld am Gelände des Berliner Olympiastadions erneut ein Gipfeltreffen der Feuerwerker geben. SEPTEMBER 3. – 8.: Pool 17 – Internationale TanzfilmPlattform: An vier Abenden im September zeigt Pool 17 eine Auswahl internationaler Tanzfilme im Dock 11 in Prenzlauer Berg.
N O S I S A 2020 | 9 1 0 2 nt me e n n o Ab rn ! e h c i s jetzt rigent i d f e h C ciati c i T n i Ro b n.de i l r e b dso
7. – 8.: Staudenmarkt: Beim Staudenmarkt im Botanischen Garten können wieder verschiedene Spezialitäten erworben und viele Informationen rund um die Gartenund Landschaftspflege eingeholt werden. 7. -8.: Lollapalooza: Das US-Festival Lollapalooza, das jedes Jahr Tausende Fans anzieht, kommt in diesem Jahr mit den Headlinern Kings of Leon, Rita Ora, Hozier und Swedish House Mafia. 11. – 15.: Berlin Art Week: Im Rahmen der Berlin Art Week werden hunderte von Galerien neue künstlerische Positionen vorstellen. 11.. -21.: Internationales Literaturfestival: Das Internationale Literaturfestival Berlin präsentiert die literarische Vielfalt zeitgenössischer Prosa und Lyrik aus aller Welt. Renommierte Autoren tragen neben Neuentdeckungen zum Programm bei. 8.: Tag des offenen Denkmals: Der Tag des offenen Denkmals möchte die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes in der Stadt sensibilisieren und ihr Interesse für die Belange und Herausforderungen der Denkmalpflege wecken.
Bis 19.: Musikfest: Auf dem großen Fest der klassischen Musik spielen Orchester, Instrumental- und Vokalensembles sowie zahlreiche Solisten des internationalen Musiklebens und der Musikstadt Berlin, zum Beispiel das RundfunkSinfonieorchester Berlin und das Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam. 29.: Berlin-Marathon: Traditionell steht die Hauptstadt im September ganz im Zeichen des Berlin-Marathons. Fast 40.780 Läuferinnen und Läufer gingen allein im letzten Jahr an den Start.
HIGHLIGHTS
9.10. – 20.10.: Berlin leuchtet: Beim Festival „Berlin leuchtet“ setzen Lichtkünstler Gebäude der Stadt mit Licht und Projektionen spektakulär in Szene. 22.: BioFest am Potsdamer Platz: Mehr als 30 Bio-Landwirte, Bio-Gärtner und -Imker sowie Umwelt- und Naturschutzverbändelocken mit Mitmachaktionen für Kinder, Infoständen und ökologisch produzierten Snacks.
25. – 29.: Favourites Film Festival: Das Favourites Film Festival zeigt ausschließlich Filme, die bereits auf Festivals im In- und Ausland einen Publikumspreis gewonnen haben.
20.: Der Froschkönig: In diesem Mitspieltheater im Galli Theater Berlin erleben die Kinder eine ganz besondere Form des Theaterspielens. Währende eine erfahrene Schauspielerin im Rollenwechsel das Märchen erzählt, dürfen ihr die kleinen Besucher ihre eigenen Gedanken und Ideen spontan zurufen.
OKTOBER 3.: Fest zum Tag der Deutschen Einheit: Zum 29. Jahrestag der Deutschen Einheit findet rund ums Brandenburger Tor ein großes Fest statt.
21. – 27.: Berlin Food Week: Die Berlin Food Week möchte Profis und HobbyKöchen eine Plattform zum Austausch bieten. Zentraler Veranstaltungsort ist das Bikini Berlin an der Budapester Straße.
3.: Tag der offenen Moschee: Im Rahmen dieses Tages bieten eine Vielzahl Berliner Moscheen und Vereine Führungen, Vorträge, Ausstellungen und Begegnungsmöglichkeiten an.
31.10.-4.11.: Jazzfest Berlin: Eingebunden in die Berliner Festspiele, bildet das Jazzfest Berlin mit internationalen Künstlern den krönenden Abschluss eines jeden Jazzjahres. Es findet auf Bühnen in der ganzen Stadt statt.
4. – 6.: Berlin Graphic Days: Nationale und internationale Grafiker, Illustratoren, Street-Artists, Siebdrucker und Künstler präsentieren auf dem XLane-Gelände in Kreuzberg ihre Werke. 11. – 20.: Festival of Lights: Das „Festival of Lights” verzaubert Berlin. Zahlreiche Gebäude und Plätze in der Innenstadt und in den Bezirken werden wie jedes Jahr im Oktober bunt illuminiert.
NOVEMBER 4. – 10.: Mauerfalljubiläum: Anfang November begeht Berlin das 30-jährige Jubiläum der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls mit einem großen Festival. Für sieben Tage verwandelt sich die Stadt in ein Open-Air-Ausstellungs- und Veranstaltungsgelände. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist ein stadtweites Musikfestival am 9. November.
DONNERSTAG, 29. AUGUST 2019 I VERLAGSBEILAGE
ALEXAND ER KNAPPE
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UND DAS SINFONIEORCHESTER EUROPA
ORCHESTER TOUR 2019
14.09.2019 Mercedes-Benz Arena
06.10.2019 Columbiahalle
IT’S ALL ABOUT FAMILY TOUR 2019
CESAR MILLAN LIVE MO DE RATIO N: DA NI EL BO SC HM AN
TIL NEDLASTING
en des Jazzfests.
DER
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10.10.2019 Tempodrom
17.10.2019 Max-Schmeling-Halle
31.10.2019 Tempodrom
05.11.2019 Verti Music Hall
07.11.2019 Admiralspalast
16.11.2019 Theater am Potsdamer Platz
YA N R E VA Z O V
Die Y-Studs eröffneten die Jüdischen Kulturtage im vergangenen Jahr.
KOMMENDEN
7. – 17.: Jüdische Kulturtage: Mit den Jüdischen Kulturtagen wird 2019 wieder ein Fest für die Sinne gefeiert – musikalisch, cineastisch, literarisch und kulinarisch. 7. – 24.: Berliner Märchentage: Die 30. Berliner Märchentage stehen 2019 unter dem Motto „Märchen überwinden Grenzen“. Erzählt werden Märchen, die über alle Grenzen hinweg Begegnungen zwischen verschiedenen Epochen, Orient und Okzident und verschiedenen Kulturen und Menschen ermöglichen. 24.: Candide: Mit diesem Musical präsentiert Barrie Kosky nach seinem überwältigenden Erfolg der West Side Story ein weniger bekanntes Werk von Leonard Bernstein in der Komischen Oper Berlin. Es basiert auf einer satirischen Novelle des französischen Philosophen Voltaire. 25. – 30.: Plattenladenwoche: Während der Plattenladenwoche locken die Berliner Plattenläden, die trotz CD und Streaming weiter existieren, mit Veranstaltungen und Sonderveröffentlichungen die Menschen in ihre Läden. 28.: Made in Berlin: Hinter der Job- und Karrieremesse „Made in Berlin“ steckt eine Tochtergesellschaft des Fördervereins der Wirtschaftswissenschaftler der Humboldt Universität. Sie werben für Jobs, Karrieren und Berufseinstiege in der Hauptstadt. 29.11.. – 1.12.: Ostpro Berlin: Auf der Verkaufsmesse für Ostprodukte präsentieren über 100 Unternehmen aus den neuen Bundesländern ihre Produkte und Dienstleistungen.Unter dem Motto
SAISON „Schauen, kosten, kaufen“ können Besucher Klassiker wiedererkennen oder neue Waren entdecken. DEZEMBER 31.: Berliner Silvesterlauf: Vor der Silvesterparty können Läufer beim Berliner Silvesterlauf des SCC Berlin das alte Jahr sportlich beenden. 31.: Die Silvesterparty am Brandenburger Tor: Es ist die Party des Jahres in Berlin. Das Fest am Brandenburger Tor ist eine der weltweit größten Silvester-Open-AirVeranstaltungen und zieht jährlich Besucher aus der ganzen Welt an. JANUAR 9. – 19.: Tanztage Berlin: Die Tanztage Berlin zeigen zeitgenössischen Tanz in allen Räumen der Sophiensaele. Hier lässt der choreografische Nachwuchs der Hauptstadt sowohl geistig als auch körperlich seine Muskeln spielen. 14. – 16.: Berlin Fashion Week: Berlin wird einmal mehr zu einem einzigen großen Catwalk. Die Fashion Week im Januar 2020 ist ein beliebter Treffpunkt für internationale Designer, Händler und Vertreter der Modeindustrie. 17. – 26.: Internationale Grüne Woche Berlin: Die Internationale Grüne Woche Berlin zählt zu den traditionsreichsten Berliner Messen und zu den bekanntesten Veranstaltungen zu Ernährung und Lebensmitteln in Deutschland überhaupt. Hier gibt es neben Lebensmitteln und Tieren auch Blumen zu sehen. 24. – 26.: Hippologica Berlin: Die Hippologica Berlin ist das größte Pferdesportevent Berlins mit einer
Verkaufsmesse, Reitturnieren und Bildungsangeboten für Pferdebegeisterte. Sie findet im Rahmen der Grünen Woche statt. Ausgetragen werden Dressur- und Springprüfungen bis zur Klasse S**. FEBRUAR 20. – 1.3.: Berlinale – Internationale Filmfestspiele Berlin: Die Internationalen Filmfestspiele Berlin gehören zu den Filmfestivals der A-Kategorie. Sie zählen weltweit zu den bedeutendsten Ereignissen der Filmbranche. In 2020 feiert die Berlinale ihr 70. Jubiläum. 13. – 17.: Tanzolymp – Internationales Jugendtanzfestival: Berlin als internationale Begegnungsstädte der Kulturen. Das ist der Grundgedanke für das internationale Tanzfestival Tanzolymp. Das Motto lautet: „Dance as a global language“ (Tanz als globale Sprache). MÄRZ 4. – 8.: Internationale Tourismus Börse Wer seinen Urlaub planen oder von fremden Ländern träumen möchte, der findet auf der großen Reisemesse in den Messehallen jede Menge Inspiration. Das Partnerland 2020 ist Oman. Auf der Messe finden auch zahlreiche Publikumsveranstaltungen statt. APRIL 14. – 24.: Berliner Stiftungswoche: Die Berliner Stiftungswoche stellt über 100 Stiftungen vor und möchte mit Ausstellungen, Workshops und weiteren Veranstaltungen das Engagement der Berliner Stiftungen hervorheben. Sie bietet darüber hinaus eine Plattform für den Dialog und für Interessenten, die eine Stiftung gründen möchten.
A TRIBUTE TO THE MUSIC OF TINA TURNER
17.11.2019 Admiralspalast
24.11.2019 Konzerthaus Berlin
25 YEARS
S PDieEgTroEßeRJubilKäuRmsAtouUrnee
ver O The Hump
01.12.2019 Tempodrom
07.+ 08.12.2019 Mercedes-Benz Arena
LIVE 2019
TICKETS unter: www.eventim.de
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DONNERSTAG, 29. AUGUST 2019 I VERLAGSBEILAGE
12.10.
ROMY HAAG 26.-29.9. 26.+27.10. 2.11. / 15.-17.11. 21.12. / 27.-30.12.
DAS WÜHLMÄUSEENSEMBLE
16.-19.10. 23.-26.10. 30.10.-2.11.
MATHIAS RICHLING
3.+4.9.
BERNHARD HOECKER 5.-8.9.
INGO APPELT
19.10.
10.-12.9.
HORST SCHROTH
MARGIE KINSKY & BILL MOCKRIDGE
16.+17.9.
3.11.
24.+25.9.
9.+10.11.
HANS WERNER OLM PIET KLOCKE
LARS REICHOW DER TOD 23.+24.11. / 7.+8.12.
MARTIN BUCHHOLZ 3.+4.12.
GERD DUDENHÖFFER
2.10.
EGERSDÖRFER, SCHULZ, MUELLER 3.-6.10. / 31.12.
FLORIAN SCHROEDER
22.12.
10.10.
MARC SECARA & ORCHESTER
YARED DIBABA
Tel. 030 – 30 67 30 11
STEPHAN FLAD
Die Stars dieser Welt werden auf dem Lollapalooza-Festival mit offenen Armen empfangen.
Die Könige aus Amerika
www.wuehlmaeuse.de
Das 5. Lollapalooza-Festival hat neben anderen die „Kings of Leon“ zum Highlight
Chris Tall
Fr. 25. Oktober 2019 Max-Schmeling-Halle
Bodo Wartke
4 Abende 3 Programme!
Mi. 2.10. - Sa. 5.10.2019 Admiralspalast
Eckart v. Hirschhausen Mo. 9.12. - Do. 12.12.2019 UdK Konzertsaal
Carolin Kebekus
Kaya Yanar
Do. 28. November 2019 Tempodrom
Gabi Decker
Sa. 14. Dezember 2019 UdK Konzertsaal
Rainald Grebe
Fr. 31. Januar 2020 Max-Schmeling-Halle
Do. 6. Februar 2020 Philharmonie Berlin
Johann König
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Tickets und Infos 030-755 492 560 www.d2mberlin.de sowie bei allen guten VVK-Stellen
Do. 19.3. & Fr. 20.3.2020 Tempodrom
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s ist das Festival der Festivals auf dem Berliner Stadtgebiet: Bereits zum fünften Mal macht das Riesenspektakel Lollapalooza am 7. und 8. September Halt in der Hauptstadt. Zum zweiten Mal wird das Gelände des Olympiastadions und Olympiaparks Berlin eines der größten Festivals Europas beherbergen. Große Namen gehören zum Programm des Festivals. In diesem Jahr dürfte die amerikanische Band „Kings of Leon“ viele Besucher anlocken. Die „Kings of Leon“ um den charismatischen Sänger Caleb Followill gibt ihr einziges Deutschlandkonzert in diesem Jahr auf dem Festival. Das gleiche gilt für das schwedische Projekt „Swedish House Mafia“, das 2012 mit „Don’t you worry child“ weltweit erfolgreich war. Außerdem sind exklusive Auftritte von Twenty One Pilots und Martin Garrix geplant. Weiterhin stehen Durchstarter wie Billie Eilish, Khalid, 6lack und viele andere auf dem Programm. Das Festival findet am Samstag und Sonntag zwischen 11 Uhr und 23 Uhr statt. Auf fünf Bühnen spielen Bands, so dass laufend Musik zu hören ist. Neben dem Musikprogramm auf der Hauptbühne gibt es zahlreiche Angebote im und ums Olympiastadion. Ein Weingarten lädt zum Beispiel zur Entspannung zwischendurch ein. Hier können
STEPHAN FLAD
Auf ins Olympiastadion
die Besucher neben einem guten Glas Wein den Klängen talentierter lokaler und internationaler Singer-Songwriter lauschen und dem Festival-Trubel für ein paar Momente entfliehen. Bei Fashionpalooza können die Besucher sich von aktuellen Trends und Lifestyles inspirieren lassen. Die Lolla Fun Fair überrascht mit allerlei Absurditäten, Straßentheater und Akrobatik, während es im Grünen Kiez um ein besseres Miteinander, innovative Konzepte in Sachen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung geht. Die kleinsten Festivalbesucher kommen im Kidzapalooza auf ihre Kosten, einer eigens für sie kreierten kleinen Festivalwelt, in der auch die Eltern ihren Spaß haben werden. Wer bei aller Aktivität eine Abkühlung braucht, kann diese im Aquapalooza finden. Im Olympiabad werden Becken und Sprungtürme zur magisch-fantastischen Kulisse. Eine spektakuläre Show, die alle Sinne umspielt wurde für diesen Anlass kreiert. Treue Fans dürfen sich übrigens über eine Überraschung freuen. Wer nachweisen kann, dass er auf allen fünf Festivals war, soll sich bei den Organisatoren melden, Fotos einsenden und wird anschließend für seine Treue belohnt.
STEPHAN FLAD
Seifenblasen-Deko in der Luft
www.lollapaloozade.com
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Grenzenlos Berlin Die Berlin Art Week zeigt einen künstlerischen Blick auf den Mauerfall
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ie achte Ausgabe der Berlin Art Week lädt vom 11. bis 15. September zu einem dichten Programm aus Messen, Ausstellungen, Eröffnungen, Preisverleihungen und Sonderveranstaltungen nach Berlin ein. Dieses Jahr beschäftigen sich anlässlich des 30. Jahrestags des Mauerfalls gleich mehrere Ausstellungen mit den Entwicklungen nach 1989. Hier einige Beispiele aus dem Programm. Ausgehend von der eigenen Lage am ehemaligen Grenzverlauf zeigt der Gropius Bau in „Durch Mauern gehen“ internationale, künstlerischere Perspektiven auf von Menschen geschaffene Barrieren, Trennungen und Grenzen. Die von Arch+ kuratierte Ausstellung „1989—2019: Politik des Raums im Neuen Berlin“ im Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.) nimmt ihren Ausgangspunkt in der Erzählung der Geschichte der Hauptstadt — dem
Mythos Berlin. Sie thematisiert die urbane Entwicklung ab 1989 und fragt: Wie ist Berlin zu dem geworden, was es heute ist? Mit der kulturellen Wiederbelebung der Hauptstadt nach 1989 beschäftigt sich C/O Berlin. Die Ausstellung „No Photos on the Dance Floor! Berlin 1989—Today“ beleuchtet die kreativen Energien der Berliner Clubkultur. Tagsüber bietet die Ausstellung mit Fotografien, Videos, Filmen und dokumentarischem Material einen Einblick in die Clubszene der letzten 30 Jahre. Abends verwandeln bekannte DJs, Sound- und Visualkünstler von damals und heute die Ausstellungsfläche zum Club. Den Blick nach vorne richtet das Projekt Statista im zentral gelegenen Haus der Statistik nahe dem Alexanderplatz, einer der letzten leerstehenden Innenstadtflächen mit über 45 000 Quadratmetern. Das Projekt entwickelt künstlerische Prototypen für eine
auf Gemeingütern basierende Stadtgesellschaft. An das Thema Stadt und Raum schließt sich in der Berlinischen Galerie die Ausstellung von Bettina Pousttchi an. Zur Berlin Art Week zeigt sie unter anderem Skulpturen, die die Zugänglichkeit von Stadtraum thematisieren sowie eine fotografische Fassadenarbeit über den kompletten Eingangsbereich, die das Museum mit seiner Nachbarschaft in Beziehung setzt. Darüber hinaus gewähren 17 Museen und Ausstellungshäuser, zwei Kunstmessen, 15 Privatsammlungen und 20 Projekträume zur Berlin Art Week einen reichen Einblick in die Vielfalt der Kunstszene Berlins. Das Haus der Kulturen der Welt bietet das diskursive Veranstaltungsprogramm „Körper lesen! Corpoliteracy in Kunst, Bildung und Alltag“. C L A R A W E N Z E L -T H E I L E R © P O S I T I O N S B E R L I N G M B H
www.berlinartweek.de
Kunst kennenlernen auf der Berlin Art Week
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ERNST S CHNEIDER, BAUHAU S-ARCHI V BERL IN
Das Triadische Ballett von Oskar Schlemmer: ein Gruppenfoto aller Figurinen im Regieheft für den Komponisten Hermann Scherchen aus dem Jahr 1927.
Die Welt neu denken Vor 100 Jahren wurde das Bauhaus gegründet. Noch heute gibt die Schule für Kunst, Kunstgewerbe, Architektur und Design Impulse
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as Bauhaus: eine Idee, die Schule gemacht hat – in Deutschland, aber auch weltweit. Funktionale Gestaltung und modernes Bauen haben eine Epoche geprägt, der Traum eines Gesamtkunstwerkes aus Kunst und Kunstgewerbe, Architektur und Design, Tanz und Theater gibt bis heute Impulse für unser Kulturschaffen wie für unsere Lebenswelten. Das 100. Gründungsjubiläum des Bauhauses ist eines der zentralen Kulturereignisse des Jahres. Unter dem Motto „Die Welt neu denken“ lädt der Bauhaus Verbund 2019 dazu ein, die historischen Zeugnisse des Bauhauses neu zu entdecken, seinen Spuren in Deutschland und der Welt nachzugehen und seine Impulse zu erkunden. Von der Eröffnung neuer Museen und Jubiläumsausstellungen über die bekannten UNESCO-Welterbestätten bis hin zu wissenschaftlichen Entdeckungen in deutschen, aber auch internationalen Ausstellungen und Projekten: 100 Jahre Bauhaus ist ein Programm für Bauhaus-Fans wie Skeptiker, für Bauhaus-Kenner wie Neuentdecker.
Grand Tour der Moderne: Die Grand Tour der Moderne verbindet Architekturvermittlung
Bundesschule Bernau: Zentrales Gebäude der brandenburgischen Bauhaus-Geschichte ist die Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bernau, die von der Bauabteilung des Bauhauses unter Federführung des zweiten Bauhaus-Direktors Hannes Meyer und Hans Wittwer realisiert und 2017 Weltkulturerbe wurde. Doch nicht nur die Bauhaus-Direktoren, auch namhafte Architekten wie Otto Haesler, Erich Mendelsohn oder Bruno und Max Taut haben in Brandenburg gewirkt. Zum Jubiläum in diesem Jahr wird das Bundesland vom 26. Oktober bis zum 12. Januar Bauten der Klassischen Moderne und der Neuen Sachlichkeit unter anderem mit der Ausstellung „Unbekannte Moderne 2019“ in den Blick nehmen. Zudem präsentiert das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt vom 7. April 2019 bis zum 5. Januar des kommenden Jahres die Sonderausstellung „Alltag formen! BauhausModerne in der DDR“. E S TAT E O F T. L U X F E I N I N G E R / B A U H A U S - A R C H I V B E R L I N
Ein Bauhaus-Plakat aus dem Jahr 1927 von T. Lux Feininger.
mit der sinnlichen Erfahrung des Reisens und der Freude am Begreifen von Geschichte und Gegenwart. Die durch eine Jury ausgewählte Orte des
Bauhauses und der Moderne wurden zu Routen verbunden. Diese können jetzt mit der Bahn, dem Auto oder dem Rad erfahren werden.
Erweiterungsbau BauhausArchiv: In Berlin entsteht ein Bauhaus-Museumsneubau, der im Jahr 2022 an das Bauhaus-Archiv, das offiziell Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung heißt, übergeben wird. Steigende Besucherzah-
len und ein stetig anwachsender Sammlungsbestand ließen den von Bauhausgründer Walter Gropius entworfenen und 1979 fertiggestellten Bau mit den charakteristischen Scheddächern an seine Grenzen stoßen. Nun entsteht ein Erweiterungsbau mit einer Gesamtnutzfläche von rund 6200 Quadratmetern. Das neue Gebäude wird ein architektonisches Zeichen setzen und dabei mit dem markanten Bau von Walter Gropius in einen Dialog treten. Im Stadtbild zeigt sich der Erweiterungsbau durch einen filigranen, fünfgeschossigen Glasturm und einen Riegel für Café und Shop. Sämtliche Ausstellungsflächen, die rund 2000 Quadratmeter umfassen werden, liegen unterhalb eines Plateaus, das als neue Freifläche gestaltet ist und mit einem großen Innenhof an den Bestand anschließt. Während der Zeit der Bauarbeiten ist das temporary bauhaus-archiv in der Knesebeckstraße 1-2 in Charlottenburg für Besucher geöffnet. Hier experimentiert das BauhausArchiv in den nächsten Jahren mit Präsentationsformen, Kooperationen, Veranstaltungen und neuen Inhalten. www.bauhaus100.de
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ENTERTAINMENT HIGHLIGHTS der
Vom Unikat zur Serie Die Jubiläumsausstellung zum Bauhaus zeigt mehr als tausend Exponate Serie, Remake und Original in der Geschichte des Bauhauses unzertrennlich verbunden sind. Denn für die Bauhaus-Künstler waren Kunst und Technik keine Gegensätze. Vielmehr haben sie technische Innovationen genutzt, um einzigartige Kunstwerke zu schaffen, und die serielle Fertigung bei ihren Gestaltungsentwürfen von Anfang an mitgedacht. 14 Jahren Bauhaus-Produktion stehen heute fast 100 Jahre Bauhaus-Rezeption gegenüber:
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Reproduktionen, Re-Editionen und Remakes haben das Bauhaus zur einflussreichsten Schule für Architektur, Design und Kunst im 20. Jahrhundert gemacht. Die Jubiläumsausstellung des Bauhaus-Archivs/Museum für Gestaltung, Berlin, in Kooperation mit der Berlinischen Galerie wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa und die Kulturstiftung des Bundes. www.berlinischegalerie.de
17.12.19 – 05.01.20 Admiralspalast Berlin . B er li n B er li n
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LIVE ON TOUR
07. - 12.01.20 · Admiralspalast Berlin
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GUN TER LE PKOW SKI, VG BIL D - KUN ST BO NN
feat. the Ballet Revolución Live-Band
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Berlin gedenkt des historischen Ereignisses mit Musik und Kunst an vielen Orten
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GETT Y IMAGES/ROL ANDBLUNCK
Tanz auf der Mauer vor 30 Jahren
Auf zahlreichen Bühnen werden namhafte nationale und internationale Künstler auftreten, deren Sound oder Geschichte mit den Ereignissen von 1989/90 verbunden ist oder die für Neues und Aufbruch stehen. Mit einer breiten musikalischen Spanne – von Klassik, Rock über Jazz, Pop bis Hip-Hop – setzt der Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten auf die Kraft der Musik: In einem eindrucksvollen Finale wird
auf allen Bühnen dasselbe Stück erklingen, welches die Künstler mit den Besuchern gemeinsam anstimmen und so die Stadt zu einer großen Gemeinschaft von Feiernden vereinen. Zuvor sollen Inszenierungen aus historischen Bildern und Filmen, gerahmt von Soundinstallationen, die Kulisse für ein vielfältiges Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm bilden. Sie werden gemeinsam gestaltet mit Museen, Gedenkstätten, Vereinen, Bildungseinrichtungen, Initiativen und Künstlergruppen. Neben dem Gedenken an die Opfer der SED-Diktatur und an die Teilung der Stadt an der ehemaligen innerstädtischen Grenze lädt diese dezentrale Stadtinszenierung ein, auf mehr als hundert Veranstaltungen die historischen Ereignisse zu erleben: von den Anfängen in Mittel- und Osteuropa bis hin zur Stürmung der StasiZentrale und den ersten freien Wahlen in der DDR im März 1990. www.mauerfall30.berlin
mit den Nr.1- Hits von Justin Timberlake Justin Bieber Enrique Iglesias Adele Coldplay
28.01.- 02.02.2020 · Admiralspalast Berlin www.ballet-revolucion.de
05. – 09.02.20 · Admiralspalast Berlin www.stomp.de
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Neue Philharmonie Westfalen Leitung: Helmut Imig
GASTSPIEL 27.12.19 · Friedrichstadt-Palast Berlin
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O P E R A
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African Traditionals Gospel Oper 13.01.20 · Philharmonie Berlin
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Das Bauhaus-Tee-Extraktkännchen, gestaltet 1924 von Marianne Brandt
Das Mauerfall-Festival om 4. bis 10. November begeht Berlin das 30-jährige Jubiläum der friedlichen Revolution und des Mauerfalls mit einem großen Festival. Bei über hundert Veranstaltungen an sieben Originalschauplätzen sind die Besucher dazu eingeladen, sich zu erinnern, mit anderen Menschen zu reden und zu feiern. Anhand von sieben Orten, die für wichtige Ereignisse der Geschichte von 1989/90 stehen, wird die Route der Revolution erzählt. Inszenierungen an der Gethsemanekirche, am Alexanderplatz, am Brandenburger Tor, am Ku‘damm an der East Side Gallery und auch am Schlossplatz und an der Stasi-Zentrale in Lichtenberg lassen die Besucher in die Umbruchszeit von 1989/90 eintauchen. Höhepunkt der einwöchigen Feierlichkeiten ist ein stadtweites Musikfestival am Abend des 9. November. Entlang der Route der Revolution soll gemeinsam mit Gästen aus der ganzen Welt ein Fest der Freiheit gefeiert werden.
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*0,14 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.
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as Bauhaus bestand in Deutschland nur 14 Jahre, seine Ideen werden jedoch seit 100 Jahren weitergetragen, seine Produkte neu aufgelegt, imitiert oder weiterentwickelt. Anlässlich des 100. Gründungsjubiläums des Bauhauses zeigt die Ausstellung des BauhausArchivs/Museum für Gestaltung in der Berlinischen Galerie vom 6. September bis 21. Januar berühmte, bekannte und vergessene Bauhaus-Originale und erzählt die Geschichte hinter den Objekten. Zu sehen sind über tausend Exponate: Kunst und Design aus den Beständen des Bauhaus-Archivs, besondere Leihgaben aus internationalen Sammlungen und künstlerische Positionen, die das Bauhaus-Erbe neu betrachten. Ausgehend von 14 Schlüsselobjekten entfaltet die Ausstellung 14 Fallgeschichten: Wie wurde die Sitzende im Stahlrohrsessel zur berühmtesten Unbekannten des Bauhauses? Hat das Haus am Horn in Weimar einen heimlichen Zwilling? Wieso blieb Marianne Brandts Tee-Extraktkännchen, als Prototyp für die Industrie geschaffen, immer Unikat? „original bauhaus“ beleuchtet, wie Unikat und
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Eine Welt voller Lichteffekte Das Festival of Lights hat im 15. Jahr seines Bestehens – und im Jahr des Mauerfalls – die Freiheit zum Thema
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in schillernder Bundestag, ein Brandenburger Tor im magischen Farbenspiel: Im Oktober feiert das Festival of Lights seinen 15. Geburtstag. Aus Anlass von 30 Jahren Mauerfall machen die Veranstalter die Freiheit zum Leitthema. Unter dem Motto „Lights of Freedom“ inszenieren sie die Wahrzeichen vom Brandenburger Tor bis zum Fernsehturm. Das Festival findet vom 11. bis 20. Oktober statt. „Insgesamt werden 100 000 Quadratmeter Berlins mit Kunst bespielt“, kündigt Festivalleiterin Birgit Zander an. Dieses Jahr erwarten die Veranstalter drei Millionen Lichtenthusiasten zum Festival. Zum Rahmenprogramm gehören neben vielfältigen LightSeeing Touren in neuer Kooperation mit GetYourGuide auch Ausstellungen, Konzerte und Events rund um das Thema Licht. „Das Festival of Lights hat sich zu einem Besucher-Magneten für Berliner und
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Das Konzerthaus in tiefem Rot. So strahlt es nur zur Zeit des Festival of Lights im Oktober.
Reisende aus der ganzen Welt entwickelt“, erklärt Mathis Boldt, Vice President von GetYourGuide Deutschland. Das Festival of Lights verwandelt Berlin jeden Herbst zehn Tage lang in eine Welt voller Licht-
effekte. Internationale Künstler präsentieren viele leuchtende Projektionen, 3D-Videomappings sowie Lichtinstallationen. Täglich von 19 Uhr bis Mitternacht werden Gebäude, Plätze oder Monumente angestrahlt.
Gebäude in der ganzen Stadt nehmen am Festival of Lights teil. Dazu gehören außerdem unter anderem der Fernsehturm in Charlottenburg, die Siegessäule, der Potsdamer Platz mit mehreren Gebäuden, die Botschaften der Ver-
19.11. bis 24.11.19 Admiralspalast
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Tickets: 01806 – 57 00 70*
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einigten Staaten und Singapurs sowie die Humboldt-Universität. Der Eintritt ist kostenfrei. Da die Illuminationen von außen betrachtet werden können, ist das Festival auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Außerdem bieten einige Partner des Festivals barrierefreie Touren an. Die Tourismusunternehmen der Stadt nutzen die Festivaltage für besondere Veranstaltungen. Diese führen in Bussen, auf Bike Taxis, in Limousinen, Kutschen und Kremsern, sogar auf Schiffen und im Ballon an den Sehenswürdigkeiten vorbei. Das Festival of Lights ist auch in Sozialen Medien präsent: Ein aktualisiertes Programm findet sich auf Facebook, Twitter und Instagram. Events, Touren, Incentives und Aktionen rund um das Thema Licht machen das Festival of Lights zu einem Gesamtkunstwerk. festival-of-lights.de
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S TA G E E N T E R TA I N M E N T
Abba hatte nur zwei Sängerinnen, das Musical „Mamma Mia!“ bringt drei Damen und mehr auf die Bühne.
Drei Männer und ein Mädchen Musical-Welterfolg „Mamma Mia!“ mit den Hits von ABBA kehrt zurück nach Berlin
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S TA G E E N T E R TA I N M E N T
Das Musical ist ein Riesenerfolg: Rund 60 Millionen Menschen sahen es.
therine Johnson, produzierte Judy Craymer ein mitreißendes Musical – umwerfend charmant, humorvoll und bewegend zugleich. Das Erfolgsrezept von Mamma Mia! ist unschlagbar: Das gefeierte Original verbindet die mitreißende Musik von ABBA mit einer sommerlich-witzigen wie liebevollen Geschichte: Urlaubsstimmung auf einer griechischen Insel. Die Hitze flirtet mit den Strahlen der Sonne, das Wasser glitzert und die Hormone spielen verrückt. Donna hat gleich drei stürmische Verehrer: den Draufgänger Sam, den Abenteurer Bill und den schüchternen Harry. Der Sommer endet und Donna bleibt allein zurück. 20 Jahre später stehen die drei Liebhaber von damals unerwartet wieder vor ihrer Tür. Ihre Tochter Sophie will heiraten und hat die drei zu ihrer Hochzeit eingeladen. Das Tagebuch ihrer Mutter hat ihr verraten, dass einer der drei
Männer ihr Vater sein muss. Das Rätselraten beginnt und Donnas Gefühle spielen erneut verrückt. Zusätzliche Dynamik kommt in die Geschichte, als Donnas beste Freundinnen aus alten Tagen anreisen und die Erinnerungen an ihre Zeiten als Gesangstrio „Donna and the Dynamos“ wieder lebendig werden. Das Stage Theater des Westens ist Deutschlands schönstes und ältestes Musical-Theater – immerhin wurde es schon 1896 erbaut. Seit der deutschsprachigen Erstaufführung von „My Fair Lady“ 1961 präsentiert das Haus Welterfolge und Neuproduktionen. Stage Entertainment hat das Haus 2003 übernommen und setzt diese Tradition seitdem erfolgreich fort. Das Theater des Westens ist Deutschlands traditionsreichstes Musicaltheater. www.stage-entertainment.de
Regie: Frank Müller
NUR FÜR E IT ! KU R Z E Z
www.wintergarten-berlin.de Ticket-Hotline: 030 - 588 433 © Design: Frank Müller - Foto: RJ Muna
as Gute-Laune-Musical „Mamma Mia!“ feiert am 22. September Premiere im Stage Theater des Westens und wird bis zum 25. März in der Hauptstadt zu sehen sein. Mamma Mia! ist einer der größten Musical-Erfolge überhaupt: Mehr als 60 Millionen Menschen in 440 Städten und in 16 verschiedenen Sprachen haben das mitreißende Musical weltweit bereits gesehen. In 22 Superhits von ABBA wie „Dancing Queen“, „Take a chance on me“ und natürlich „Mamma Mia“ wird die Geschichte um Donna und ihre Tochter Sophie erzählt. Das geschieht so raffiniert, als ob die Hits eigens für das Musical geschrieben wären. Dadurch entstand ein furioses Theater-Vergnügen voller Glücksgefühle. Auch auf der Leinwand wurde Mamma Mia! zu einem Hit: Der Kinofilm mit Stars wie Meryl Streep und Pierce Brosnan konnte 2008 ein Millionenpublikum überzeugen und wurde zum erfolgreichsten Musicalfilm aller Zeiten. Und auch der zweite Teil „Mamma Mia! – Here we go again“ knüpfte an den Erfolg im letzten Jahr nahtlos an. „Das ist das Musical, von dem wir nicht wussten, dass wir es geschrieben haben“, so Björn Ulvaeus von ABBA nach der Uraufführung 1999 in London. Fünf Jahre zuvor entstand die Idee, die ABBA-Hits in einem Musical zu verarbeiten, ohne jedoch die Bandgeschichte zu erzählen. Inspiriert durch die Kompositionen der ABBA-Bandmitglieder Benny und Björn und der turbuenthumorvollen Geschichte von Ca-
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Gegen die Sprachlosigkeit An den großen Theatern der Stadt steht in dieser Spielzeit Aktuelles auf dem Spielplan: Stücke über Politik, Extremismus, Frauenrechte
ARNO DECL AIR/ARNO@IWORLD.DE
König Lear mit Entourage: Das Deutsche Theater beschränkt sich aber nicht auf Shakespeares Text. Das Sprechstück „Die Politiker“ wird mit dem Klassiker verbunden.
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ktuelle Themen wie die deutsch-deutsche Diskussion, der Umgang mit der rechten Szene und die Sexismusdebatte: Die großen Theater der Stadt beschäftigen sich in der kommenden Spielzeit mit Politik. Deutsches Theater (DT): Zusammen mit dem Ensemble geht Sebastian Hartmann den Spuren des Erbes, der Gabe und des Künftigen in Shakespeares Königsdrama „King Lear“ nach. Und sorgt im Zuge dieser Spurensuche für eine höchst überraschende Begegnung. Doch das Deutsche Theater beschränkt sich nicht auf Shakespeares Fassung Sein „Lear“ trifft auf den jüngsten Theatertext von Wolfram Lotz, das hoch rhythmisierte Sprechstück „Die Politiker“. Als Teil der Inszenierung wird das Stück am 30. August uraufgeführt wird. Bereits am 25. August hatte die Lesung „Die Geschichte hat uns wieder“ mit Kathleen Morgeneyer und Sabine Rennefanz Premiere. Die Schauspielerin Morgeneyer und die Journalistin und Schriftstellerin Rennefanz spüren darin den ostdeutschen Brüchen der vergangenen Jahrzehnte nach und untersuchen die Sprachlosigkeit, die zwischen den Generationen herrscht: Es geht um die Wende, komplizierte Familien, alte und neue Wut. Der Hintergrund: Dreißig Jahre nach dem Mauerfall sind die Gräben tiefer als zuvor –
zwischen Ost und West, Ost und Ost, oben und unten, rechts und links, Vätern und Töchtern, Müttern und Söhnen. Schaubühne: Nach der Premiere von Ödön von Horváths „Jugend ohne Gott“ bei den Salzburger Festspielen hat die neue Theatersaison an der Schaubühne am Lehniner Platz bereits am 16. August begonnen. Neben „Hedda Gabler“ von Henrik Ibsen in der Regie von Thomas Ostermeier und Carolin Emckes Lecture Performance „Ja heißt ja und …“ wird im August auch Patrick Wengenroths Stückentwicklung „Love hurts in tinder times“ gezeigt. Auch von Milo Rau kehrt mit „Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs“ eine Inszenierung an die Schaubühne zurück. Den Premierenreigen der Spielzeit eröffnet Patrick Wengenroth am 31. August im Studio mit „The human condition“ nach Hannah Arendt. Am 5. September kommt mit „Orlando“ von Virginia Woolf eine Arbeit von Katie Mitchell zur Premiere, in der sie Schauspiel und Videoprojektion auf der Bühne verbindet. Nach der Premiere in Salzburg folgt am 7. September die Berliner Premiere von Ödön von Horváths „Jugend ohne Gott“ in der Regie von Ostermeier. Und Mitte Oktober wird eine neue Inszenierung von Herbert Fritsch Premiere haben: In „Amphitryon“ von Molière ist erstmals
das neue Ensemblemitglied Joachim Meyerhoff an der Schaubühne zu erleben. Zum letzten Mal bietet sich in dieser Spielzeit die Gelegenheit, die Produktionen „Trust“ von Falk Richter und „Schatten (Eurydike sagt)“ von Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek in der Regie von Katie Mitchell zu sehen. Berliner Ensemble: Warum radikalisieren sich junge Menschen? Auf der Basis von Interviews und Gesprächen mit Menschen aus der rechten Szene, ihren Familien und Aussteigern bringt Kareen Breece mit dem Ensemble den Text „Mütter und Söhne“ in der Uraufführung am 20. September auf die Bühne. Ein persönliches und politisches Statement zu Deutschland im Herbst 2019. Breece fokussiert in ihrer Arbeit gleichermaßen die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, wie die soziale und politische Gegenwart. Am Berliner Ensemble hat sie 2018 das Theaterprojekt „Auf der Straße“ realisiert, das sich mit den Themen Obdachlosigkeit und Prekarität in Berlin beschäftigt. Eine weitere Uraufführung ist für den 14. November angesetzt. „Pussy – eine Ode an die Männlichkeit“ von Stephanie van Batum versucht sich als „Bestandsaufnahme der Männlichkeit, wie das Berliner Ensemble schreibt. Die dritte Uraufführung in diesem Jahr ist am 13. Dezember
„Die Stunde der Hochstapler“ von Alexander Eisenach. In dem Stück sehnen sich alle nach Utopien und nach Erlösung aus ihrer Einsamkeit. Ausgehend von Wedekinds „Der Marquis von Keith“ schreibt Alexander Eisenach eine Komödie, die sich um die Figur des Hochstaplers als der Erlöserfigur unserer Zeit dreht. Weiterhin präsentiert das Berliner Ensemble mehrere Premieren: „Baal“ von Bertolt Brecht (6.9.), „Die Möglichkeit einer Insel“ von Michel Houellebecq (9.10.) sowie „Glaube und Heimat“ von Karl Schönherr (5.12.). Gorki-Theater: Die kommende Theatersaison am Maxim Gorki Theater beginnt in neuer Umgebung: Schon am 17. August wird mit der ersten Premiere und einer großen Spielzeiteröffnungsparty der CONTAINER auf dem Vorplatz eingeweiht. Der neue Spielort, der nahezu 200 Zuschauerplätze fasst, erweitert das Gorki-Programm über zwei Spielzeiten als eine zusätzliche Plattform: eine weitere Einladung an die Berliner, um bei einem Einheitspreis von 16 Euro (ermäßigt 8 Euro) Theater zu erleben. Hier gestaltet Gorki-Hausregisseur Sebastian Nübling mit zwei Inszenierungen die Saisoneröffnung: „Herzstück“ von Heiner Müller und „Die Verlobung in St. Domingo – Ein Widerspruch“ von Necati Öziri gegen Heinrich von
Kleist. Öziris Stück ist wie viele Uraufführungen der Spielzeit in Koproduktion mit anderen großen Häusern und Festivals entstanden: „Die Verlobung in St. Domingo“ mit dem Schauspielhaus Zürich, „Jedem das Seine“ von Marta Górnicka zusammen mit den Münchner Kammerspielen und Sibylle Bergs „Hass-Triptychon – Wege aus der Krise“ mit den Wiener Festwochen. Das Gorki-Theater zeigt in Koproduktion mit der Ruhrtriennale das neue Stück von Regisseurin Lola Arias, das sie gemeinsam mit jungen Berlinern entwickelt, welche als unbegleitete Geflüchtete nach Deutschland gekommen sind. Auch Oliver Frlji inszeniert wieder am Gorki: Mit „Anna Karenina“ oder „Arme Leute“ eröffnet er die Gorki-Bühne im September, um nach Ablauf der Modernisierungsarbeiten mit frisch geölter Obermaschinerie zwei literarische Großkaliber auf die Bühne zu heben. Als Höhepunkt der Spielzeit versammelt der 4. Berliner Herbstsalon vom 26. Oktober bis zum 17. November eine Vielzahl von internationalen Künstlern in der Mitte Berlins und präsentiert Theater, Kunst, Performances und Diskursformate. www.deutschestheater.de www.schaubuehne.de www.berliner-ensemble.de gorki.de
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