VUE Berlin #1

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berl n Eine Verlagsbeilage von Berliner Zeitung und tip Berlin Nr. 1 | 05.07.2011

10 JAHRE BREAD & BUTTER KARL-HEINZ MÜLLER IM INTERVIEW MERCEDES-BENZ FASHION WEEK HIGHLIGHTS VOM LAUFSTEG MAKING OF MIT KILIAN KERNER BEIM FASHIONSHOOTING STRENG GEHEIM DIE LIEBLINGSPLÄTZE DER DESIGNER TRENDS FÜR KOMMENDEN WINTER

DUTCH DESIGN HOLLANDS BLÜHENDE KREATIVSZENE


MARKENINDEX Adidas Alessandro Dell' Acqua Augustin Teboul Ben Sherman Bench Black Lily Boessert/Schorn Brands4friends Bread & Butter Bright C'est tout Camper Cheap Monday Clarissa Labin Dawid Tomaszewski Diesel Dimitri Drykorn Edwin Emma Go Esther Perbandt Falke Franzius Frida Weyer Galeries Lafayette Berlin

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T H E E A R LY B I R D C AT C H E S THE FASHION WORM

Fashion Liebhaber und frühe Vögel aufgepasst! Im KaDeWe gibt es bereits jetzt die ersten Trends für die neue Saison. Gerade eingeflogen, fallen die Kollektionen von Guess, Pepe Jeans und Fornarina federleicht aus den Wolken. Denn die neuesten Looks kann man nie zu früh entdecken. Bis zum 30. Juli 2011 in der Themenhalle im Erdgeschoss . KaDeWe · Tauentzienstraße 21 – 24 · 10789 Berlin · Telefon: +49 (0) 30-21 21-0 · www.kadewe.de

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Editorial IMPRESSUM

Mitarbeiter

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Thies Köpke Sein Mode- und Graphik-Diplom absolvierte er 1994 an der Deutschen Meisterschule für Mode in München. Vor elf Jahren ging der gebürtige Kieler nach Berlin, wo er für verschiedene Agenturen und Verlage arbeitet. Für VUEberlin betreute er die gesamte visuelle Konzeption: vom Logo bis hin zum fertigen Layout.

berlin Guide Tipps rund um die Fashion Week

Barbara Markert Seit 2003 lebt die Journalistin in Paris. Sie ist Frankreich-Korrespondentin der Sportswear International, Co-Gründerin des Modeblogs modepilot.de und schreibt für die deutsche Vogue und für die deutsche Ausgabe der Myself. Für uns sprach sie mit Gert van de Keuken vom Pariser Trendbüro Li Edelkoort über die Mode von morgen.

10 Interview Karl-heinz Müller, Messe-Chef Bread & Butter

VUEberlin stellt diesen Stil und die Leute, die dahinterstehen, vor: Wir sprachen mit Bread & Butter-Chef Karl-Heinz Müller über das 10-jährige Jubiläum seiner Tradeshow. Wir waren beim Fotoshooting von Kilian Kerner mit dabei. Und wir erkundigten uns bei den Berliner Modedesignern nach ihren Lieblingsplätzen. Wir nehmen Sie mit auf die Mercedes-Benz Fashion Week und zeigen Ihnen die Highlights vom Catwalk. Plus: die kommenden Wintertrends, die uns im Januar auf unseren Messebesuchen aufgefallen sind. Heben Sie dieses Heft gut auf. Wenn Ihnen der erste Herbstwind um die Nase weht, wissen Sie bereits, was angesagt ist. Ein besonderes Augenmerk richten wir auf die niederländische Kreativszene anlässlich der Ausstellung „Basic Instincts“, die noch bis zum 31. Juli in der Villa Elisabeth zu sehen sein wird. Danach zieht sie weiter in andere Modemetropolen. Nun raten Sie mal, welche Stadt ihre Macher für die Eröffnung ausgesucht haben? Natürlich Berlin.

EsthEr PErbandt

Viel Spaß beim Lesen unserer ersten Ausgabe von VUEberlin. Wolfgang Altmann, Chefredakteur P.S. Herzlichen Dank an Liganova und die Redaktion des tip Berlin für ihre Unterstützung.

Coverfoto: Fotograf: Daniel Reiter (danielreiter.de), Produktion & Styling: Nele Schrinner (neleschrinner.com), Haare/Make-up: Sarah Marx (perfectprops.de), Models: Regina und Valentin (modelwerk.de) Overall: Lee Jeans, T-Shirt: Cheap Monday, Kette: Starstyling, Sandalen: Alessandro Dell’Acqua gesehen bei TK Maxx, Socken: Falke, Hemd: Michalsky, Hose: Ben Sherman

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14 10 Jahre bread & butter im Überblick

Daniel Reiter Geboren in Westberlin, ging er 1995 nach Tel Aviv. Dort studierte er am renommierten „College of Photography“. 2002 zog es ihn wieder nach Berlin. Seitdem fotografiert er unter anderem die Kampagnen für namhafte Sportartikelhersteller. Für VUEberlin hat er die Modestrecke „Unorthodox“ ins rechte Licht gesetzt.

16 ausstellung „Basic Instincts“ 18 Portrait Iris van Herpen

Nele Schrinner Die Berlinerin studierte Modedesign in Buenos Aires und Barcelona. 2007 kehrte sie in ihre Heimat zurück und arbeitete zunächst für das Bread & Butter-Magazin BBBulletIN. Seit zwei Jahren ist sie leitende Redakteurin beim Free Style Magazine und arbeitet außerdem als Stylistin – auch für uns: für die Modestrecke „Unorthodox“.

20 dutch design Hollands blühende Kreativszene 22 G-star Mode aus Holland

tip Verlag GmbH & Co. KG Karl-Liebknecht-Str. 29, 10178 Berlin www.tip-berlin.de Geschäftsführung: Robert Rischke, Oliver Rohloff, Heinz Kiegeland Anzeigenleiter: Martin Stedler Druck: Frank Druck GmbH & Co. KG Berliner Verlag GmbH Geschäftsführer: Heinz Kiegeland, Oliver Rohloff Anzeigenleiter: Mathias Forkel Anschrift: Postfach 02 12 84, 10124 Berlin Anzeigenannahme: (030) 23 27 – 50 Druck: BZV Berliner Zeitungsdruck GmbH, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin Chefredakteur: Wolfgang Altmann Visuelle Konzeption, Art Direktion, Layout: Thies Köpke Moderedaktion: Nele Schrinner Textredaktion: Franziska Deus, Yasemin Kulen, Barbara Markert, Michael Michalsky, Daniela Satici-Thies Schlussredaktion: Marcus Jürgens, Sandra Pravica Fotos: Blommers/Schumm, Freudenthal/Verhagen, Daniel Reiter Projektleitung: Stefanie Franck Projektkoordination: Marcus Jürgens, Arne Gniech

24 Fashion: Unorthodox 32 die Lieblingsplätze der Berliner Designer 34 Mit Kilian Kerner beim Fashionshooting 36 Mercedes-benz Fashion Week Herbst/Winter-Highlights 2011/12 38 Interview Gert van de Keuken, Trendbüro Li Edelkoort 40 berliner Messetrends Frauenmode Herbst/Winter 2011/12 44 berliner Messetrends Männermode Herbst/Winter 2011/12 46 das letzte Wort von Michael Michalsky 47 Marken-Index

Foto: Michael Zart

Unser Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit sagte einmal auf einem FashionEvent, dass Berlin wieder an seine Tradition als Modemetropole anknüpfe. Doch was ist das überhaupt: die Berliner Modetradition? In den „Goldenen Zwanzigern“ war unsere Stadt gleichbedeutend mit Paris. Nirgends sonst gab es so viele Konfektionäre wie hier. Der „Berliner Chic“ war weltweit gefragt – selbst nach dem Krieg, bis in die 60er-Jahre. Mit dem Mauerbau ging diese glanzvolle Zeit zu Ende. Mode aus Berlin driftete immer mehr in die Bedeutungslosigkeit ab. Heute, 22 Jahre nach der Wende, hat sich die Hauptstadt nicht nur als Modestadt rehabilitiert, sondern sich neu erfunden. Berlin gilt weltweit als gefeierte Trendmetropole, die ihren ganz eigenen Stil repräsentiert: Er ist immer lässig und cool – ob es nun Mode auf der Straße ist oder Haute Couture auf dem Laufsteg.

VUEberlin ist ein gemeinsames Produkt vom tip Berlin und der Berliner Zeitung.

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Fashion Week fur alle

berlin guide drei Fragen an Marc Jacobs Fotos: MaxiMe Ballesteros (2)

Öko Fashion Week

Greenshowroom und lavera showfloor sind beides Öko-Messen, die für alle zugänglich sind: „Wir wollen zeigen, dass sich modernes Design und ökologisches Bewusstsein nicht ausschließen müssen“, so die beiden Greenshowroom-Gründerinnen. Davon können sich modeinteressierte laien im extra eingerichteten Greenshop selbst überzeugen. Das können sie auch beim lavera showfloor. (YK)

Der amerikanische topdesigner hat die schirmherrschaft für den diesjährigen „Designer for tomorrow“-award von Peek & Cloppenburg Düsseldorf übernommen. Wir trafen ihn in Berlin, wo er das Projekt vorgestellt hat.

greenshop

herr Jacobs, wie finden sie die entwürfe der fünf Finalisten? Die Designer sind alle sehr talentiert, ihre arbeiten sehr gut. sie tragen einen rock. ist das das neueste Musthave für den Mann? ich finde, jeder sollte tragen, worin er sich wohl fühlt. Für mich ist der rock eine gute sache, weil er eine perfekte Klimaanlage für den sommer ist. Welche beziehung haben sie zu berlin? Noch keine. ich bin gerade erst dabei, eine aufzubauen. in meinem leben war ich bisher nur einmal hier. Das ist schon viele, viele Jahre her. aber ich komme wieder – zur Fashion Week.

galeries laFayeTTe FeaT. preMiUMaWards Zweimal jährlich beweisen die Premium-Macher mit ihrem award, dass sie den richtigen riecher für junge talente haben: Mongrels in Common haben den Preis bereits bekommen, Frida Weyer und Dawid tomaszewski. letzte saison wurden die Frauenlinie liebig, das Menswear-label sleep is Commercial und die accessoire-linie Maripossa ausgezeichnet. ausgewählte teile der Gewinner sind derzeit im schaufenster der Galeries lafayette zu sehen. schaUFensTer der galeries laFayeTTe Französische straße 23, Mitte, 1.-16.7.

Projektgalerie: erst tanzen, dann kaufen

hotel adlon kempinski, Unter den linden 77, Mitte, 6.-8.7., 10-20 Uhr

lavera shoWFloor

kosmos berlin, karl-Marx-allee 131, Friedrichshain, Mi 6.-8.7, Fashionshows jeweils um 18.30 Uhr, 20 Uhr, 21 Uhr und 23 Uhr. anmeldung erbeten unter tickets@catwalk-enterprises.com, eintritt frei

Foto: Marco Priske

Mode voM Wedding

Zum sechsten Mal initiiert die Berliner Wohnungsbaugesellschaft Degewo ihr Modefestival Wedding Dress. in der Brunnenstraße, zwischen Bernauer- und Voltastraße, verkaufen 150 Designer ihre Kollektionen auf ständen und shopflächen. außerdem gibt es Fressbuden, liveKonzerte und – wie es sich für ein Modefestival gehört – auch Modenschauen. (YK)

Wedding dress #6 – The FesTival oF Urban Fashion and liFesTyle brunnenstraße 64, Wedding, sa 9.7.,12-21 Uhr, so 10.7.,11-20 Uhr

ein aPfel aM tag...

Die loungige Nichtraucher-Bar macht ihrem Namen alle Ehre. Gelegen am Prenzlauer Berg, im weniger touristischen Wins-Kiez, bietet sie gesunde Küche, die man auch flüssig einnehmen kann: Smoothies, Lassis und Shakes. Es wird aber auch feste Nahrung serviert. Zum Beispiel Wiener Schnitzel. Für Leute, die keine Gesundheitsapostel sind, mixt der Barkeeper bis spät in die Nacht Cocktails.

goldaPfel, heinrich-roller-straße 20, Prenzlauer Berg, Mo-fr ab 9 uhr,

sa+so ab 10 uhr, www.goldapfel-berlin.de

Am heutigen Dienstag eröffnet der Showroom für Avantgarde-Mode mit einer Party. In der Alten Münze spielen DJ’s und Bands Electro, Punk und Trash. Ein weiterer Treff, zu dem alle willkommen sind, ist der DesignerSale in einem Pop up-Store in der Brunnenstraße. Sämtliche ShowroomAussteller verkaufen dort ihre Teile zu unschlagbaren Preisen. (YK) fashion Week oPening Party

im hof der alten Münze Berlin, am krögel 1, Mitte, di 5.7., ab 21 uhr, eintritt frei, anmeldung unter: r.s.V.P@projektgalerie.net

„no fake“ PoP uP-store

Brunnenstraße 151, Mitte, 4.-10.7., 11-20 uhr Fotos: Maxime Ballesteros (2)

EIN PERFEKTES OUTFIT: Bordcase Anzug € 249,– + Business 2.0-Hemd € 75,– + Business 2.0-Hemd € 75,– statt Komplettpreis:

brighT: shop’n’skaTe

Damit jeder etwas von der streetwearMesse Bright hat, haben sich ihre Macher folgendes ausgedacht: in der Howoge-arena „Hans Zoschke“ initiieren sie einen skatepark. Dort stellen internationale teams ihr Können unter Beweis. Plus live-Konzerte am Freitagabend. Zudem findet vor dem Messegelände ein Verkaufsmarkt statt. Der eintritt ist für alle Veranstaltungen frei.

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normannenstraße 28, lichtenberg, do 7. 7., 11-20 Uhr, Fr 8.7., 11-23 Uhr, sa 9.7., 11-19 Uhr

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Berlin guide

Fashion Week fur alle

from adidaS With love edition zum 10-Jährigen der Bread & Butter

die Tradeshow und Adidas pflegen eine langjährige Beziehung. grund genug für den Herzogenauracher Sportprofi, zum Jubiläum seine liebe zu bekunden. Am besten mit einem Sneaker, ist doch logisch. der Basketballschuh ist auf 500 Stück limitiert und trägt das typische Bread & Butter-logo. das X steht für die römische zehn und symbolisiert die erste dekade.

Wo laufen Sie denn?

Am Samstag, den 9. Juli initiiert der onlineshopping-Club eine Mode-Schnitzeljagd. dann hetzen 20 Modeverrückte, die sich im Vorfeld um die Teilnahme beworben hatten, durch die Stadt. ihr Jagdrevier ist der Ku’damm und Mitte, wo an bestimmten Hotspots designerstücke versteckt werden. los geht’s um 10 Uhr am Hackeschen Markt.

red Carpet feeling

Die neunte Saison beginnt mit dem Umzug vom Bebelplatz ans Brandenburger Tor. Das weiße Zelt kehrt damit zum Ort seiner allerersten Veranstaltung zurück. Den Betreibern wurde zuvor der Bebelplatz abgesagt, weil dort der städtische Kulturausschuss keine kommerziellen Events mehr zulassen wollte. Der Grund ist die Geschichte des Platzes, auf dem die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten abgehalten wurde.

FÜR JEDEN ANLASS DER PASSENDE STYLE

private party

SüdterraSSe

7. Juli bis 28. august, automobil forum unter den linden 21, Mitte, Mo-So 10-20 uhr, eintritt frei

BrandenBurger tor

CruSz Berlin, Spittelmarkt 11-12, mitte, mo-Sa 10-20 uhr

bunter Mittagstisch täglich anders

Vom 7. Juli bis 28. August zeigt die Linzer Medienkunstplattform Ars Electronica eine Ausstellung in Kooperation mit VW im Automobil-Forum Unter den Linden. Sie wirft die Frage auf, wie die Träume von Maschinen aussehen könnten. Der Life Writer, eine interaktive Schreibmaschine, ist eine von vielen Exponaten, die darauf eine Antwort geben. Passend zur Fashion Week beschäftigt sich die Ausstellung auch mit Mode und Kunst.

MercedeS-Benz faShion week goeS

Auf 700 qm bietet der Store e ine Auswahl von über 4.000 Abend-, Braut- und Cocktailkleidern. neu im Sortiment sind die traumhaften Abendroben von der Berliner designerin Susanne Wiebe. Aber auch an die Männer wurde gedacht: in einer eigenen Abteilung finden sie alles für den festlichen Auftritt – angefangen vom Hochzeitsanzug über Smokings bis hin zum dinner-Jacket.

mit Freunden

eine auSStellung erweckt gegenStände zuM leBen

„Start your Fashion Business” heißt der Modewettbewerb des Berliner Senats, dessen Abschlusspräsentation am Abend des 8. Juli im Römischen Hof stattfindet. Drei Finalisten, die vorher von einer hochkarätigen Jury aus 60 Bewerbern ausgesucht wurden, zeigen dann vor ausgewähltem Publikum ihre Kollektionen. Mit dabei sind die Arbeiten von Issever Bahri (linkes Bild), Augustin Teboul (Mitte) und Hien Le (ganz rechts). (FD)

BrandS4friendS veranStaltet faShion run

Restaurant & BarLounge

wovon MaSchinen träuMen

Berliner Senat fördert nachwuchSdeSigner

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10 Jahre Bread & Butter

Interview „GUten taG, ich Bin herr Müller. ich WürDe Gerne eine Messe Machen“

foTo: ugur orHanoglu

Der 13. Juli 2001 war für KarlHeinz Müller (54) ein scHöner Tag: Da veransTalTeTe er zuM ersTen Mal Die BreaD & BuTTer in Köln. von DorT aus zog er weiTer nacH Berlin, Dann nacH Barcelona unD wieDer nacH Berlin. was als Kleine off-sHow Begann, isT HeuTe Die grössTe TraDesHow für sTreeT- unD urBanwear Der welT. vueBerlin Traf Den MessecHef in seineM HaupTquarTier in MiTTe unD spracH MiT iHM üBer Berlin, Die enTwicKlung Der BreaD & BuTTer unD welcHe rolle DaBei Klaus wowereiT spielT

„Am EndE wAr Es immEr wiEdEr BErlin“

MessecHef Karl-Heinz Müller

Den Namen Karl-Heinz Müller kennt in der Textilbranche jeder. Das war schon so, bevor er die Bread & Butter gegründet hat. Jahrzehntelang war er Geschäftsführer bei Jeansfirmen wie Big Star und Pepe Jeans. Die Idee, eine Modemesse zu gründen, hatte er im Frühjahr 2001 nach einem Event von Adidas. Damals führte er bereits in Köln seinen Denim-Store 14 oz., den er vor drei Jahren in Berlin neu eröffnet hat. Wie heute, ging es ihm auch damals schon um authentische Denim-Brands. Dafür reiste er viel und besuchte Messen wie

„Who’s next“ in Paris oder „Pitti Uomo“ in Florenz. Dort konnte man Marken, wie er sie suchte, entdecken. In Deutschland war das vor zehn Jahren nicht möglich. Es existierte zwar die Kölner Modemesse Interjeans, die Zeit schien dort aber stehen geblieben zu sein: Selbst im neuen Millennium machte man bei der Köln Messe die Standplanung mit Bleistift und Radiergummi. An den Kassen saßen nette alte Damen und zum Mittagessen gab es Bockwurst. Cool war anders. Kein Wunder also, dass innovative Marken sich dort nicht mehr präsentieren wollten. Sie

zerstreuten sich in alle Winde: manche zeigten in Paris, manche in Florenz, manche gar nicht. Die Branche traf sich nur noch sporadisch, wie an jenem Abend bei Adidas in Herzogenaurach. Einkäufer, Journalisten, Kollegen – die ganze Branche reiste dafür an und freute sich, dass mal wieder alle zusammen gekommen waren. Michael Michalsky, der damalige Kreativchef, stellte seine neue OriginalsLinie vor. Es gab Häppchen und Sekt, und später eine Party, auf der ordentlich gefeiert wurde.

Karl-Heinz, es heißt, in jener nacht, als Du nach der adidas-party schlafen gingst, hättest Du von der Bread & Butter geträumt? Das stimmt: Ich träumte von einer industriellen Halle, in der Jeans an Stangen hingen. Sämtliche Leute aus meinem beruflichen Umfeld waren da. Es gab zu essen und zu trinken … Als ich dann am

Morgen aufgewacht bin, wusste ich: Ich mache eine Messe!

der „schäl Sick“, der falschen Rheinseite. Wenn, dann musste sie in der Nähe des Messegeländes sein, um von dessen Besucherstrom zu profitieren.

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wem hast Du davon als erstes erzählt? Einer der Ersten war Kristyan Geyr. Ich kannte ihn von Partys, die er in einer Halle im Kölner Industriegebiet veranstaltet hat. Diese Halle schwebte mir anfangs auch als Location vor. Mir wurde aber schnell klar, dass sie für meine Zwecke zu klein war. Außerdem stand sie auf

Du wolltest also von anfang an parallel zur interjeans veranstalten? Ja, ich wollte aber keine Konkurrenz zu ihr sein und die Köln Messe wirklich nicht herausfordern. Die kommerziellen Marken, die dort zeigten, fasste ich nicht

an. Mir ging es zunächst um die coolen kleinen Brands. Die Bread & Butter sollte eine Off-Show sein. Wie hast Du Deine erste location entdeckt? Über Ansgar Schmidt und Henning Ziepke, zwei Architekten, die im 14 oz. schon am Ladenbau mitgearbeitet haben. Die beiden nahm ich dann auch mit an Bord, wie Kristyan Geyr und Wolfgang Ahlers, der später dazu kam. Die Architekten erzählten mir von einem „eckigen Rundbau“, einem schönen, denkmalgeschützten Lagergebäude aus der Zeit der Jahrhundertwende, das direkt neben dem Messegelände steht. Genauso stellte ich mir die Halle vor. Es gehörte aber nicht der Messe, sondern der Kölner Sparkasse. Und mit der hast Du dann verhandelt? Ja, die Miete kostete 36.000 Mark, damals eine Menge Geld. Der Angestellte meinte aber, dass ich mich um die Genehmigung selbst kümmern müsste. Für das, was ich vorhatte, brauchte man nämlich eine sogenannte Festsetzung, um überhaupt eine Veranstaltung durchführen zu können. Und um die zu bekommen, brauchte ich das Okay vom Bauamt. Der Termin für meine erste Veranstaltung stand schon fest – es wurde bereits darüber berichtet –, aber ich hatte noch nicht mal eine Firma gegründet (lacht). Wie lange hattest Du noch zeit? Acht Wochen. Ich marschierte also zum Ordnungsamt, zu einem Herrn Schmitz, ein älterer Typ mit Glatze und schiefer Krawatte, auf dessen Tisch sich tausende Ordner stapelten. Und ich sagte zu ihm: „Guten Tag, ich bin Herr Müller. Ich würde gerne eine Messe machen.“ Darauf meinte er nur: „Aber wir haben doch schon eine Messe in Köln.“ Als er dann hörte, wie schnell ich alles bräuchte, sagte er: „Vergessen Sie’s.“ Wie konntest Du ihn überzeugen? Ich hielt ihm mein Konzept unter die Nase und sagte: „Wenn Sie jetzt nicht gucken, dann gehe ich nach Düsseldorf.“ Dann

half er mir. Das wollte er natürlich nicht auf sich sitzen lassen (lacht).

würde uns helfen, weil sie für Neuansiedlungen von Unternehmen zuständig ist.

War es schwierig, die Marken zu überzeugen? Das war natürlich nicht leicht. Als dann die ersten unterschrieben hatten – Levi’s Vintage, Levi’s Red, Nike, Carhartt und Spiewak – lief es sehr gut: Auf der ersten Veranstaltung hatten wir 50 Aussteller und 5000 Besucher. Es war toll, wie in meinem Traum. Aber ich ahnte bereits, dass es nicht so schön bleiben würde.

Wurdest Du auch finanziell unterstützt? Um Geld ging es nie, sondern um Möglichkeiten. Wir brauchten eine industrielle Halle und die Wirtschaftsförderung unterstützte uns bei der Suche. Sie vermittelte uns dann an die Herren von Siemens, die uns schließlich ihr Kabelwerk vermieteten. Ohne die Hilfe der Wirtschaftsförderung wären wir gar nicht so weit gekommen.

Woher zogen die schwarzen Wolken auf? Sie kamen aus Richtung Köln Messe. Die Herrenmodewoche und die Interjeans waren nicht mehr die gesündesten Veranstaltungen. Viele Marken wanderten nach Düsseldorf ab. Die Herrenmodewoche wurde dann ganz eingestellt. Nachdem unser zweiter Event noch erfolgreicher war, empfand uns die Interjeans zunehmend als Bedrohung. Um die Wogen zu glätten, kooperierten wir mit der Köln Messe. Es gab sogar Gespräche, dass sie sich an unserer Firma beteiligt. Wir machten den Deal, dass wir versuchen, die großen Marken auf die Interjeans zurückzuholen. Doch keine hatte mehr Interesse daran. Sie wollten alle lieber zu uns. Da wurde mir klar, dass die Interjeans am Ende war. Und mit ihr der Standort Köln. Wann hat sich Berlin angebahnt? Schon während unserer dritten Veranstaltung, unserer letzten in Köln, hatten wir ein paar Aussteller angesprochen, wie sie die Idee fänden, mit uns nach Berlin zu gehen. Viele fanden das toll. Danach schickten wir den berühmten Brief an Klaus Wowereit. Musstest Du lange auf eine antwort warten? Nein, sie kam relativ schnell. In seinem Brief stand, dass kreative Leute in Berlin immer gerne gesehen sind und dass wir uns bitte an die Wirtschafsförderung, heute Berlin Partner, wenden sollten. Sie

Wie war das für Dich, als Du das siemens-Kabelwerk zum ersten Mal gesehen hast? Ich habe mir regelrecht in die Hosen gemacht. Das war ein Monster! Und ich dachte mir: „Wie soll ich diese Halle nur voll kriegen?“ Einen Tag vor der ersten Veranstaltung waren wir noch immer mit dem Aufbau beschäftigt. Auch ich packte bis spät in die Nacht mit an und war dann vor Aufregung so am Ende, dass ich mich nachts auf irgendeinem Stand auf ein Sofa legte. Unser Putzmann, er hieß Eduardo, fand mich und brachte mich in sein Büro. Dort durfte ich auf seiner Pritsche schlafen. Ich hatte dann wieder einen Traum: dass keiner die Halle findet, weil ein Hochhaus die Zufahrt versperrt, dass es regnet und kein einziger Aussteller kommt. Nur einer war da, der auch schon in Köln immer gemeckert hat, und sagte in meinem Traum: „Hör mal, der Stand ist scheiße! Ich will einen anderen.“ Ich antwortete: „Stell dich hin, wohin du willst. Du bist eh der Einzige.“ (lacht) Am nächsten Morgen bin ich aufgewacht und sah tausende von Leuten. Dann erst realisierte ich: Es war Gott sei Dank nur ein Traum. Warum bist Du nach ein paar Jahren nach Barcelona abgewandert? Wir hatten zwischendurch die Siemenshalle gekauft und zusätzlich die Halle nebenan von Pirelli gemietet. Pirelli wollte uns aber den Mietvertrag nicht verlän11


Interview „WOWi iST EiN ROCKER. ER hAT DiE ZEiChEN DER ZEiT RiChTiG ERKANNT“ gern, sondern uns ihre Halle verkaufen. Aber zu solch einem horrenden Preis, dass alle Gespräche scheiterten. Ab da wussten wir, wir können das in Berlin nicht mehr stemmen. Warum? Die Bread & Butter hatte inzwischen eine Dimension angenommen, dass wir woanders nach einem größeren Messegelände suchen mussten. Barcelona schien dafür ideal: Die Stadt verfügt über ein schönes Gelände von 1929 mitten in der Stadt – mit einer enormen Kapazität. Hinzu kam, dass uns die Messebetreiber faire Konditionen eingeräumt hatten und uns die Möglichkeit gaben, uns zu entwickeln. Anfangs bist Du noch zweigleisig gefahren: Es gab insgesamt drei parallele Veranstaltungen in Barcelona und Berlin. Warum hast Du dich dann für Barcelona entschieden? Es zeigte sich, dass Barcelona immer stärker wurde und Berlin immer schlechter lief. Schlüsselmarken hatten für Berlin abgesagt. Wir waren zu unserem eigenen Mitbewerber geworden und mussten einsehen, dass zwei Veranstaltungen nicht funktionierten. Der Zeitpunkt Deiner Absage war denkbar schlecht: Am 1. Oktober 2006 wurde Dir der Verdienstorden des Landes Berlin überreicht. Zwei Wochen später hast Du Berlin gecancelt. Es ging eben nicht mehr, weil Berlin nur noch Kosten verursacht hat. Im Nachhinein war es aber gut – auch für Berlin. Denn hätten wir nicht den Schwenker über Barcelona gemacht, hätten wir heute nicht diese Internationalität. Erst durch Barcelona wurden all die Franzosen, Portugiesen und Spanier auf uns aufmerksam. Wir sind sozusagen mit reicher Beute aus Barcelona zurückgekehrt. Was war der Grund, warum Du Dich 12

Berlin 2003. Die Bread & Butter-Gründer Karl-heinz Müller, Wolfgang Ahlers (links) und Kristyan Geyr (Mitte) sind in der hauptstadt angekommen

von Barcelona verabschiedet hast? Die Modekultur Spaniens ist viel bunter und verspielter als die der nordeuropäischen Länder. Durch die Dominanz der südeuropäischen Marken, die alle in Barcelona zeigten, wurde mir unsere Veranstaltung ein bisschen zu süß. Dadurch verwässerte unser Konzept. Diese Entwicklung hat zunehmend nordeuropäische Marken abgeschreckt. 2008 dachte ich dann wieder darüber nach, nach Nordeuropa zurückzukehren. Du hattest wohl laut gedacht. Es kursierten die wildesten Gerüchte, wohin es die Bread & Butter verschlagen würde: nach Amsterdam, Mailand, sogar Paris. Das kann schon sein. Im Endeffekt hatten aber tatsächlich all diese Städte angefragt. Aber keine passte so richtig: Weder Mailand, noch Paris, weil diese klassischen Modestädte nicht wirklich unseren Style verkörpern. Ich hätte mir eher noch vorstellen können, nach Kopenhagen oder Amsterdam zu gehen. Aber die sind viel zu klein. Ich konnte soviel hin- und herüberlegen wie ich wollte: Am Ende war es immer wieder Berlin. Da kam Dir die Schließung Tempelhofs gerade recht? Schon zwei Jahre vor unserer Rückkehr hatten uns die Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung darauf hingewiesen, dass der Flughafen geschlossen wird. 2007 gab es bereits auf deren Anraten hin eine Besichtigung. Irgendwann war dann klar, dass am 31. Oktober 2008 der letzte Flieger von Tempelhof startet. Und Du hast Deine Chance genutzt, die nicht unumstritten war. Weißt Du, Politik ist immer schwer. Und für einen, der regiert, erst recht. Ich kann

nur sagen, dass es von Seiten Wowereits und der Wirtschaftsförderung immer Verständnis für uns gab. René Gurka von Berlin Partner und Burkhard Kieker vom Berlin Tourismus Marketing, heute visitBerlin, kamen einmal sogar persönlich nach Barcelona, um sich anzuschauen, was wir machten. Sie wussten alle Bescheid und haben sich das gut überlegt. Und dass letztlich die Opposition immer etwas dagegen hat, ist doch auch ganz normal. Wie ist Dein Verhältnis zu Klaus Wowereit? Wowi, und das kann man auch so sagen, hat einfach gemerkt, dass eine Bread & Butter gut für seine Stadt ist. Irgendwie ist er ein cooler Kerl. Er hat bisher jede Veranstaltung besucht, war auf jeder Eröffnungsparty. Er ist ein Rocker. Und er hat die Zeichen der Zeit richtig erkannt. Dein Traum, den Du anfangs hattest: Was ist wahr geworden? Eigentlich alles. Ich hatte davon geträumt, dass viele Leute zusammenkommen. Nur sind es halt ein bisschen mehr geworden. Wenn ich heute über die Messe laufe, kenne ich noch immer fast jeden. Ich komme mir manchmal vor wie der Urvater (lacht). Im Grunde hat sich gar nicht soviel verändert: Wir versuchen noch immer, ein schönes Event zu machen – mit guten Partys und gutem Catering. Nur schade, dass der normale Berliner nichts davon mitbekommt. Das soll er aber: Zu unserem 10-Jährigen öffnen wir uns abends auch dem Berliner Publikum. Das große Flugfeld bietet genügend Platz für eine Menge modeinteressierter Leute. Dafür gibt es das B&B Night Ticket. Damit feiern wir gemeinsam und die Berliner sehen mal, was auf dem Flughafen überhaupt los ist.

FOTOS: BREAD & butter GMBh (2)

BERLIN


FoToS uND ANzEiGENMoTiVE: ALLE BREAD & butter GMBH

Von der offshow … … zur weltgrössten Köln, 13. Juli 2001: tradeshow Start der ersten Bread & Butter im „eckigen Rundbau“ (Bild ganz links). Die Kampagne (rechts daneben) kündigt die Veranstaltung im denkmalgeschützten Lagergebäude an.

Berlin ist „goldrichtig“, so lautet die Botschaft der Sommer-Anzeige 2004 (links). Es ist der vierte Event in Berlin.

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Jahre Bread & Butter

Nach zehn bewegten Jahren ist die Denim-Messe fest in der Hauptstadt installiert.

2 x Bread & Butter: in Berlin und Barcelona. Januar 2007 sagt sie der Hauptstadt mit dem Kraftwerk-Event (Anzeige oben rechts) Goodbye. Juli 2009. Die Bread & Butter landet auf dem Flughafen Tempelhof und kündigt ihre Rückkehr mit ihrer Berlin-Kampagne (links) an.

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Sommer 2005. Debüt in Barcelona (Anzeigenmotiv ganz links). Bereits bei der ersten Veranstaltung stürmen zehntausende Besucher die Hallen.


Dutch Design fotos: frEudEntHAl/VErHAgEn (2), PEtr KrEJci, MAscHAlsKy, bAs PrincEn (2), gErt-JAn VAn rooiJ

Dutch fashion Exhibition Die ausstellung illustriert Die nieDerlänDische KreativKultur. sie macht moDe, Kunst, FotograFie, architeKtur unD ProDuKtDesign erleBBar

Basic instincts EinE AusstEllung übEr HollAnds blüHEndE dEsignlAndscHAft

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seit dem 30. Juni stehen die räume der denkmalgeschützten Villa Elisabeth ganz im Zeichen der niederländischen Mode- und designkultur. unter dem Motto „basic instincts“, benannt nach dem thriller des holländischen regisseurs Paul Verhoeven, werden dort die Arbeiten von 55 Kreativen gezeigt. die Ausstellung wurde initiiert vom Premsela-institut mit sitz in Amsterdam. die 2001 gegründete Einrichtung hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Einfallsreichtum des eigenen landes zu fördern, indem sie auf internationaler Ebene kooperiert. Zum beispiel durch Präsentationen, Workshops oder Ausstellungen, wie momentan in berlin. „besonders Mode aus Holland ist vielen noch kein begriff“, sagt Premsela-Manager tim Vermeulen. „deshalb haben wir beschlossen, während der fashion Week diese schau ins leben zu rufen. nicht nur, um die niederländische Mode abzubilden, sondern auch, um unseren ganzen kreativen background zu zeigen.“ Mode, Kunst, fotografie, Architektur und Produktdesign – das alles gehöre irgendwie zusammen, betont Vermeulen. das alles sei die gleiche dnA. um dieses gemeinsame gen darzustellen, hat sich das institut hochkarätige unterstützung ins boot geholt: neben den Kuratoren luca Marchetti und Emanuele Quinz von der Pariser trendagentur Mosign, sind es vor allem zwei Holländer, die sich an diesem Projekt beteiligen: José Klap und sandor lubbe vom Zoo Magazine. Vor acht Jahren haben sie ihr Heft gegründet – zusammen mit sänger bryan Adams, der, was viele nicht wissen, ein leidenschaftlicher Modefotograf ist. das Magazin, mit Hauptquartier in Amsterdam, ist heute einer der führenden fashion-titel der Welt. für „basic instincts“ übernahmen Klap und lubbe die künstlerische leitung: „für die schau haben wir eine feine Auswahl an jungen talenten und etablierten designern getroffen“, erzählt Klap und betont, dass vor allem Aufgeschlossenheit, Einfallsreichtum und originalität ihre Auswahlkriterien gewesen seien. „uns war es wichtig, leute zu zeigen, die über ihren eigenen tellerrand hinausblicken können.“ dementsprechend bunt werden ihre Arbeiten präsentiert: nicht schematisch nach bereichen geordnet, sondern alles fließt ineinander über – ob es nun Kunst oder Mode ist, Architektur oder design. Klap geht es darum, Zusammenhänge zu zeigen, um die wechselseitige inspiration deutlich zu machen. Hierbei werden gemeinsamkeiten aufgedeckt, die die „basic instincts“ der Kreativen darstellen. neben der Arnheimer Modedesignerin iris van Herpen, die ihre Kollektion auch auf der Mercedes-benz fashion Week zeigt, gehören die surrealen fotografien von freudenthal/Verhagen (große bilder links und rechts) zu den Highlights der Ausstellung. die bildsprache des nieder-

ländischen Kreativduos erinnert an die der großen Meister wie salvador dalí oder Edward Hopper. Ein weiterer Höhepunkt ist die Arbeit des englisch-niederländischen designkollektivs studio glithero. seine spezialität sind ungewöhnliche Materialkompositionen, etwa Keramikvasen, die mit lichtempfindlichen chemikalien behandelt werden oder tische mit Platten aus gips (bild darüber). dieses Jahr wurde das Kollektiv mit dem designpreis der englischen trend-bibel Wallpaper ausgezeichnet. Ebenfalls mit Preisen überhäuft wurde die minimalistische Architektur der Powerhouse company mit sitz in rotterdam. Einer ihrer bekanntesten bauten ist die „Villa 1“ (bilder oben) mit ihren verspiegelten Außenwänden. und auch ein deutscher gehört zum illustren Kreis der Kreativen aus Holland: Künstler david Jablonowski. Von Amsterdam aus beschäftigt er sich mit dem Phänomen der reproduktion und setzt drucker, scanner und flachbildschirme (rechts) in einen abstrakt-gestalterischen Kontext. (WA)

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Bis zum 31. Juli in Der villa elisaBeth, invalidenstraße 3, mitte, mi–so 12–19 uhr, eintritt frei


Dutch fashion von wolfgang altmann

IrIs van Herpen CoMpuTER CouTuRE

Das Haus mit großer Fensterfront muss es sein: das Atelier von Iris van Herpen. Von außen sieht es aus wie ein Shop. Tritt man ein, eröffnet sich ein großer Raum, in dem fleißig an Schneidertischen gearbeitet wird. Eine Schar Modestudenten näht Bänder zusammen oder biegt Blechteile zurecht. Es herrscht eine andächtige Stille, fast so wie in

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designerin Iris van Herpen

fotos: Blommers/scHumm, mIcHel zoeter (3)

Vom Hauptbahnhof bis zu ihrem Atelier ist es nur ein kurzes Stück. Ein Straßenschild, auf dem „Modekwartier“ steht, weist den Weg. Wie schön, mal wieder in Holland zu sein: Das Städtchen Arnheim mit seinen malerischen Backsteinhäusern und den bunten Fassaden ist reizend. Ziel ist das Klarendal-Viertel, früher ein problembezirk, heute ein flippiges Mode-Quartier. Viele Graphikbüros, nette Shops und Ateliers haben sich dort angesiedelt, auch das von Iris van Herpen. Auf dem Weg begegnen mir zwei struppige Japaner mit Skinny Jeans und Nerd-Brillen. offensichtlich studieren sie an der ArtEZ. Die renommierte Kunstakademie genießt in Fashionkreisen einen guten Ruf, ebenso die „Arnhem Mode Biënnale“, das weltweit größte kulturelle Modefestival. Alle zwei Jahre verwandelt es die Straßen Arnheims in eine riesige Fashion-party. Das Spektakel dauert einen ganzen Monat, vor ein paar Tagen ging es zu Ende.

mbfw einem Operationssaal. Am Tisch ganz hinten ist die junge Modedesignerin zugange. Sie erklärt einem ihrer zehn Praktikanten, was er zu tun hat. „Sie kommen von überall her“, erzählt sie. Aus Osteuropa, London und Australien, um ihr bei der Arbeit zu helfen. Ihre braunen Locken hat sie zu einem losen Pferdeschwanz gebunden. Sie trägt einen braunen Sweater, dazu einen kurzen, schwarzen Faltenrock. Gerade erst ist sie 27 geworden. Eigentlich kommt die schmächtige junge Frau aus Wamel in der Nähe von Utrecht. Wegen ihres Modestudiums ist sie nach Arnheim gezogen. Danach machte sie sich 2007 mit ihrer eigenen Linie selbständig. Seitdem hat sie viele Preise gewonnen: den holländischen Mercedes-Benz Fashion Award, den Dutch Fashion Award … „Sechs sind es insgesamt“, sagt sie so leise, dass man sie kaum versteht. Zu protzen oder sich in den Vordergrund zu stellen, ist nicht ihr Ding. Im Januar hatte sie der Pariser Modeverband „Chambre Syndical“ eingeladen, ihre Kollektion auf den Haute

Couture-Schauen zu präsentieren. Eine Ehre, die nur wenigen Designern zuteil wird. Für viele bleibt dieser Traum unerreichbar. Obwohl sie allen Grund dazu hätte, abzuheben, gibt sie sich bescheiden: „Ich mache doch gar keine Haute Couture“, tut sie ab und lächelt verlegen. In der Tat hat ihre Mode wenig mit klassischer Schneiderkunst zu tun. Statt Seide und Organza verarbeitet sie Kunststoff, Drahtgeflechte oder hämmert Metallteile zusammen. Trotzdem kann man ihre Arbeit als Haute Couture bezeichnen: Manche Kleider bestehen aus so vielen Teilen, dass man sie wie ein Puzzle zusammensetzen muss. Eine Reproduktion ist fast unmöglich. Ihre letzte Kreation – ein weißes Gebilde, das an Engelsflügel erinnert (Bild links)– ist aus Polyamid und wurde im Computerlabor erschaffen. „Viele denken, dass es sich dabei um weiße Fäden handelt“, sagt sie. Dann greift sie in eine Holzkiste und holt eines dieser Modelle heraus. Es ist ein festes, fein strukturiertes Teil, das man mit viel Fantasie als Bustier bezeichnen könnte. Zusammen mit einem

Londoner 3D-Architekten hat sie es am Rechner entwickelt. In New York wurde es dann mit computergesteuerter Lasertechnik hergestellt – von einer Firma, die normalerweise Modelle für Architekten baut. „Die Produktion dauerte sieben Tage“, erzählt sie. Normalerweise würde das an die 20.000 Euro kosten. Ist das noch Mode oder schon Kunst, möchte ich wissen. „Als Künstlerin würde ich mich nicht bezeichnen“, sagt sie und erklärt, dass sie den Bezug zum Körper schon brauche. Wie e in Künstler an einem leblosen Stück zu arbeiten, könne sie sich nicht vorstellen. Auf der Mercedes-Benz Fashion Week stellt sie nun erstmals ihre neuesten Entwürfe vor. Sie freut sich, in Berlin zu sein: „Wegen der Partys und dem großartigen Nachtleben, das diese Stadt zu bieten hat.“ Danach kehrt sie wieder nach Arnheim zurück. Die nächste Kollektion wartet schon.

Anzeige VW

IHre entwürfe seHen aus wIe von eInem anderen planeten. Jetzt Ist dIe nIederländIscHe desIgnerIn In BerlIn gelandet. sIe zeIgt erstmals IHre KolleKtIon auf der mercedes-Benz fasHIon weeK. wIr HaBen sIe In arnHeIm BesucHt

Ausstellung „Wovon Maschinen träumen“ Ars Electronica, die weltweit einzigartige Plattform für digitale Kunst und Medienkultur, ist zum zweiten Mal zu Gast in Berlin! 19 Mit aktuellen, neu zusammengestellten Arbeiten zur Traumwelt von Maschinen, zu Phantasien, Gedanken und Visionen rund um Technologie und Fortschritt … Das Automobil Forum: Begegnung, Erlebnis, Faszination. Automobil Forum Unter den Linden – Unter den Linden 21, Ecke Friedrichstraße, 10117 Berlin. Montag-Sonntag 10.00-20.00 Uhr. Tel. 030-20 92 12 00, www.automobilforum-berlin.de


Amsterdam

Dutch scene

Kein Käse aus Holland Ästhetik des AlltAgs VoN WolFgANg AltmANN

design sollte eine lösung bieten, produzierbar sein und der gesellschaft einen Nutzen bringen. dass die Niederländer diese Regel verstanden haben, merken sie bereits bei ihrer steuererklärung. Auf dem steuerformular steht etwas süffisant: „es ist nicht lustig, aber wenigstens können wir es dir erleichtern.“ gemeint ist das Ausfüllen des Antrags. er ist so klar und übersichtlich strukturiert, dass es fast spaß macht, sich damit zu beschäftigen. der sinn für schönheit und Funktion scheint in holland besonders ausgeprägt zu sein. Ästhetik als grundprinzip des täglichen lebens.

Die Kreativität Der NieDerläNDer KeNNt KeiNe GreNzeN. NirGeNDs soNst wirD Das so Deutlich wie iN Der holläNDischeN hauptstaDt Diese Idee rührt her von einer Handvoll Maler, Architekten und Designer, die sich 1917 zur „De Stijl“-Gruppe zusammengeschlossen haben. Ähnlich der Bauhaus-Bewegung kehrte sie sich ab vom klassischen Kunstbegriff und wandte sich neuen Darstellungsformen zu. Diese waren ebenso puristisch, wie die der deutschen Gestalter, allerdings mit stärkerem Fokus auf das Wohl der Allgemeinheit. In den Augen der Gruppe sollte sich Design nicht nur einer elitären Minderheit eröffnen, sondern allen zugänglich sein. Einen ähnlichen Ansatz vertrat auch die „Amsterdamer Schule“, ein Verband von Architekten, der sich ebenfalls in dieser Zeit formierte. In den 20er-Jahren konzipierten sie Häuser für die Mittelschicht – mit fließendem Wasser und Elektrizität –, aber auch für die arbeitende Bevölkerung. Alles, angefangen vom Türgriff bis hin zur Hausnummer, war gestalterisch durchdacht. Damit setzten sie Maßstäbe im sozialen Wohnungsbau. Noch heute sind ihre Häuser im Süden Amsterdams Pilgerstätten für Architekturfans aus aller Welt. In den 60er-Jahren lebte diese Tradition vor allem im Graphikdesign weiter: Wim Crouwel, einer der berühmtesten Typographen der Niederlande, erneuerte das Telefonbuch durch konsequente Kleinschreibung. 1969 brachte sein Kollege Anthon Beeke sein „Naked Ladies Alphabet“ heraus. Seine Buchstaben formte er aus nackten Frauenkörpern. per

Heute macht niederländisches Design vor allem eins: Spaß. Während sich anderswo Designstudenten mit Gestaltungstheorien herumplagen, propagiert man in Holland die Kultur des Ausprobierens. Das Experiment ist hier Konzept; Diskussionen sind zwar erwünscht, aber nur, wenn sie praktischer Natur sind. Auch ist dort das Verständnis für die Form weniger strikt. Die Form folgt nicht zwingend der Funktion, erfüllt aber trotzdem ihren Zweck. Bestes Beispiel ist die Tischleuchte „B.L.O.“, die man an- und auspusten kann. Der international renommierte Produktdesigner Marcel Wanders hat sie 1996 entwickelt. Berühmt sind auch die bizarren Entwürfe von Maarten Baas. Seine aus der Form geratenen Tische, Stühle und Schränke erinnern an „Alice im Wunderland“. Von sich reden machte vor zwei Jahren auch der Architekt Willem van der Sluis. In einem Gefängnis, unweit von Amsterdam, baute er seinen kuppelartigen „Sportdome“. Dort können sich illegale Einwanderer bis zu ihrer Abschiebung mit Fußballspielen die Zeit vertreiben. Das Zentrum des „Dutch Design“ ist zweifelsohne Amsterdam. Viele Newcomer wie Pieke Bergmans, Scholten & Baijings und Aldo Bakker haben hier ihre Ateliers und Läden. Einer der innovativsten Shops ist der von Droog Design. Das Kreativteam bietet dort Möbel, Lampen und Objekte Serie und die Objekt aus eigener eig

von weiteren 100 Designern an. Eine Fundgrube für edles Porzellan ist der Conceptstore Frozen Fountain. Fashionfreaks kommen bei SPRMKT auf ihre Kosten. Das Modegeschäft führt Marken aus Holland und internationale Labels und ist in der Grachtenstadt gleich mit vier Filialen vertreten. Frauen mit Schuhtick werden bei United Nude (Bild links) die Augen übergehen. Sie finden dort kapriziöse High Heels mit schwindelerregenden Absätzen. Kein Geringerer als Rem D. Koolhaas, der Neffe des großen Architekten, ist Inhaber des Stores, zusammen mit Kompagnon Galahad Clark, seines Zeichens Schuhmacher in siebter Generation. Hollands Hauptstadt ist besonders für Designliebhaber eine Reise wert. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, dem empfehlen wir den Amsterdam Inspiration Guide for Cosmopolitan Travellers von Liganova.

zu bestelleN uNter www.liGaNova.com

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Fotos: liGaNova/Frame publishers (2), lex pott (2), iNGa powilleit, scholteN & baijiNGs


Mode studieren an der Md.H

Dutch brand

Private Hochschule staatlich anerkannt

Modedesign B.a. ModeManageMent B.a. Die Mediadesign Hochschule ist eine der führenden Hochschulen für Design und Medien in Deutschland und bietet moderne Bachelor- und Masterstudiengänge an.

G-Star STUR ZUM ERFOLG Von Daniela Satici-Thies

Alles fing mit einer Motorradhose an: fester Stoff, Bewegungsfreiheit an den kritischen Stellen, gummierte Verstärkung im Kniebereich, Allwettertauglichkeit. So eine Hose muss schon einiges aushalten können, wenn ihr Träger durch Sumpf und Matsch seine Kurven dreht. Für den holländischen Denim-Designer Pierre Morisset war die Motorradhose Inspiration für eine neuartige Jeans. All ihre Eigenschaften übertrug er auf sein Modell und nannte es „Elwood“. 1996 wurde sie zum absoluten Renner und machte die holländische Marke mit einem Schlag bekannt. Und das, obwohl sich der Jeans-

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markt in jener Zeit in einer tiefen Krise befand: In den Läden gab es damals fast nur Nylonjacken und Baumwollhosen zu kaufen. Anstatt in Jeans tanzte die Jugend lieber in verrückten Neon-Outfits und Plateau-Schuhen der aufkommenden Technoära entgegen. Die Nachfrage nach Denim ging Mitte der 90er soweit zurück, dass sich traditionelle Jeansmarken einen regelrechten Preiskampf lieferten. Doch Gründer Jos van Tilburg, der sein Unternehmen bereits 1989 in Amsterdam ins Leben rief, schien von all dem wenig beeindruckt. Bereits vier Jahre nach der Gründung umschiffte er den drohenden Rechtsstreit mit der amerikanischen Textilkette Gap, indem er seinen ursprünglichen Markennamen „Gapstar“ in G-Star umfirmierte. Die „blaue Krise“ konnte ihm ebenso wenig anhaben. Heute präsentiert G-Star auf den Fashion Weeks in New York, Berlin und Tokio – und wird in einem Atemzug mit Levi's und Diesel genannt. Was erstaunlich ist, bei einem solch jungen Unternehmen.

Betrachtet man aber dessen Markenstrategie, verwundert dieser Erfolg nicht. Denn während sich andere Denimlabels in regelmäßigen Abständen einem kompletten Imagewandel unterziehen, zeigt G-Star Kontinuität und Disziplin in seiner stilistischen Ausrichtung: Von Beginn an sind dunkelblaue, ungewaschene Jeans Erkennungszeichen des Labels, die bevorzugt an kernigen Marlon Brando-Typen gezeigt werden. Ebenso stark ist auch die G-Star-Frau in den Kampagnen. Letztes Jahr war Schneewittchenschönheit Liv Tyler Testimonial. Dieses Jahr ist es ExBondgirl Gemma Arterton. Selbst als Anfang des Millenniums der Vintage-Trend im Anmarsch war und Jeans ausgewaschen und zerfetzt sein mussten, hielt G-Star an seiner Linie fest. Sturheit als Erfolgsrezept, die die holländische Jeansmarke vor allem der „Elwood“ zu verdanken hat. Deshalb schenkt sie ihr zum 15. Geburtstag ein besonderes Augenmerk und lässt sie in einer modifizierten Version wieder auferstehen.

MD.H Catwalk Donnerstag 7. Juli 2011 20.00 Uhr Show Aftershow Party Admiralspalast Studio Friedrichstr. 101 10117 Berlin-Mitte Haltestelle Friedrichstr. Tickets: www.mediadesign.de

BaCHeLor Digital Film Design - Animation / VFX (B.A.) Mediadesign (B.A.) Medien- und Kommunikationsmanagement (B.A.) Modedesign (B.A.) Modemanagement (B.A.) Gamedesign (B.Sc.)

Master Gamedesign (M.A.) Mediadesign (M.A.) Medienmanagement (M.A.)

www.Mediadesign.de

LAYOUT: SAMANTHA HOLMER NICOLE STURM

OUTFIT: TOBIAS F. MÜLLER

MODEL: ANNA S. WWW.INSTYLE-MODELS.COM


fotograf: Daniel reiter (danielreiter.de), produktion & Styling: nele Schrinner (neleschrinner.com), Haare/make-up: Sarah marx (perfectprops.de), models: regina und valentin (modelwerk.de)

Unorthodox SpringerStiefel zu JeanS, fleecepulli zu leggingS: Der Berliner Stil unterliegt keinen geSetzen. Junge HauptStäDter mixen Streetwear mit avantgarDe unD SeconD HanD mit HigH faSHion – eine umwerfenDe BezieHung Regina: Pullover – Mongrels In CoMMon leggIngs – TIger of sweden sTIefeleTTen – vladIMIr Karaleev ohrrIng – vIbe harslØf Valentin: Pullover – rePlay hose – g-sTar sTIefel – dIesel

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Modestrecke

Regina: Top – Von BardoniTz KeTTen – Franzius Hose – paTricK MoHr sTieFeleTTen – eMMa Go Valentin: ManTel – G-sTar HeMd – WranGler Hose – dryKorn sTieFel – pepe Jeans

Regina: Kleid – Hien le Kette – Franzius Hose – Perret scHaad

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Valentin: Strickjacke – Patrick Mohr heMd & Gürtel – PePe jeanS hoSe – adidaS obyo david beckhaM

Regina: Top – perreT Schaad KeTTe – BoeSSerT/Schorn rocK – Kuyichi STiefel – adidaS originalS SocKen – falKe Valentin: T-ShirT – MichalSKy overall – cheap Monday Schuhe – adidaS ranSoM SocKen – falKe

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10 Jahre B & B Regina: Pullover – Boessert/schorn BrustBeutel – Black lily hose – Dimitri stiefeletten – marc o'Polo kniestrümPfe – starstyling

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FotoS: CFalK/PIxelIo.De, MatHIaS KlIngner/PIxelIo.De, Svea PIetSCHMann/tIP, Harry SCHnItger/tIP (2), CHrIStIan SCHWarZenBerg (2), Jette Stolte

EsthEr PErbandt

MICHaEL Sontag

Der Strausberger Platz ist mein Lieblingsort. an ihm mag ich einfach alles: die architektur, den Brunnen, die Weite und den Blick auf die Karl-Marx-allee. auf meinem Weg ins atelier komme ich dort fast jeden Tag vorbei. Wenn mir danach ist, halte ich an und verweile ein bisschen. Dann setze ich mich in die Sonne, beobachte den Verkehr und lasse die Gedanken schweifen. Obwohl es ein so großer Platz ist, kann man dort wunderbar alleine sein.

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Mein neuer lieblingsplatz sind die Bänke vorm Plattenbau in der andreasstraße ecke lange Straße. Dort, in Friedrichshain, hatte ich vor kurzem eine skurrile Begegnung. alles begann an einem Samstagabend. Ich war mal wieder auf Piste in der Maria am ostbahnhof, wo ich meine Sachen nur irgendwo abgelegt hatte – wie man das halt manchmal so macht, wenn man in Partylaune ist. als ich zurückkam, war meine ledertasche samt Inhalt weg: Portemonnaie, Kreditkarten, Schlüssel, alles. Zwei tage später erhielt ich einen ominösen anruf. ein typ mit polnischem akzent sagte mir, dass er die tasche gefunden habe und dass ich sie am ostbahnhof abholen könne. Dort angekommen passten mich zwei typen ab. Ich sollte mit ihnen gehen, dann würden sie mir meine tasche geben. Doch der taxifahrer, der mich gebracht hatte, bekam das mit und wollte gleich die Polizei alarmieren. Daraufhin platzte die Übergabe. Der eine gauner haute ab, der andere blieb und wir saßen noch geschlagene zwei Stunden auf jener Bank vor dem Plattenbau, weil ich hoffte, dass ich die tasche doch noch zurückbekommen würde.

VLaDIMIR Karaleev

Momentan ist einer meiner Lieblingsorte die Neue Nationalgalerie. Zwar ist der Mies van der Rohe-Bau nicht gerade ein Geheimtipp, aber seit diesem Jahr liegt er auf meinem Nachhauseweg. Wenn ich dort mit meinem Rad vorbeifahre, gefällt mir seine in sich geschlossene, monolithische Perfektion und sein Verzicht auf komplizierte Formen und Ornamente. Kurz gesagt: Die Konzentration auf das Wesentliche begeistert mich an diesem Gebäude. Während von Weitem das Dach fast zu schweben scheint, verlagert sich die aufmerksamkeit beim Näherkommen auf die ebenmäßige Konstruktion, die es trägt. Es ist ein perfektes Gehäuse für Kunst, wie die LED-Installation von Jenny Holzer, die abends manchmal angeschaltet ist.

Während wir dort saßen, kam ein seltsames Pärchen vorbei. Die beiden dachten, ich sei die Frau des Kriminellen und fragten, „ob ick denn mit ihm ooch hier inna Platte wohne“. am ende versprach mir mein neuer „Mann“, dass er mich am nächsten tag anrufen würde. Das tat er auch: Ich sollte wieder zum treffpunkt kommen – mit 50 euro. Diesmal bekam ich endlich die tasche zurück. Und noch dazu einen Heiratsantrag und einen zweiseitigen liebesbrief. Jetzt bin ich zwar um einiges an Bargeld ärmer, dafür aber um einen neuen Kumpel reicher. er passt von nun an auf mich auf. Dieser vorfall hat mir die augen geöffnet: Mir wurde wieder bewusst, dass diese Stadt nicht nur aus hippen Mitte-Bürgern besteht, sondern auch aus vielen leuten, die vielleicht nicht ganz so viel glück im leben hatten wie wir. Deshalb ist dieser ort, fernab von unserer geliebten Fashion Week, mein neuer lieblingsplatz. auf dieser Bank wird man immer jemanden treffen, mit dem es sich lohnt, ein paar Worte über das leben zu wechseln.

FRIDa Weyer

Ich liebe den Tiergarten. Er ist mein Rückzugsgebiet, wann immer es mir zu eng wird in dieser weiten, nicht enden wollenden Stadt. Ich liebe die freie Natur, die Luft, den Raum, die Stille und das Vogelgezwitscher – am allerliebsten frühmorgens, während die Stadt noch schläft – mit einem Coffee to go und meinem Hund Pablo. Ich bin auf einem großen Gehöft aufgewachsen. Daher werden in mir, wenn ich im Tiergarten bin, immer viele schöne Kindheitserinnerungen wach. Dann fühle ich mich geborgen und mir wird jedes Mal bewusst, wie wichtig Natur für mich ist. Unvorstellbar, dass dieser Park während der Berlin-Blockade komplett abgeholzt wurde. In Berlin ist eben jeder Quadratzentimeter Geschichte.

c'eSt toUt

Mein absoluter ort der Ruhe ist ein kleiner malerischer Friedhof an der Bergstraße. die alten Familiengräber sind ein unglaubliches idyll. Sie entspannen meinen Geist. Vor allem im Frühjahr erwische ich mich fast täglich, wie ich mich dorthin zurückziehe. Wenn ich den Baumkronen, wie sie im Wind tanzen, zuschaue, finde ich Frieden. Mitten in Mitte habe ich dann das Gefühl, an einem entlegenen ort zu sein.

ChRiSTinE PlUeSS und liVia XiMènezcarrillo MongrelS in coMMon

die Pony-Bar in der alten Schönhauser Straße ist unser Favorit. die Bar kennen wir schon länger. So richtig entdeckt haben wir sie aber erst, als wir an einem Wochenende „designbootcamp“ machten. Später, als uns irgendwann die decke auf den Kopf fiel und wir nach einer neuen inspiration lechzten, setzten wir uns auf die Treppen davor und beobachteten die stylischen Touristen. So eine dichte an internationalität gibt es in Berlin sonst nirgends. Jetzt gehen wir immer dort hin, wenn wir uns inspirieren wollen.

alEXandRa FiScher-roehler

Johanna Perret und TuTia Schaad

und

Johanna Kühl Kaviar gaUche

Perret Schaad

unser Flagship-Store ist unser aktueller lieblingsort. Weil er die Welt von Kaviar Gauche am besten repräsentiert und wir uns darin besonders wohl fühlen. das leere ladenlokal haben wir zufällig vor zwei Jahren entdeckt. die lage ist perfekt: im hinterhof liegt unser atelier im oberen Stock. dürften wir ein Seil zum Shop spannen, könnten wir die Ware bequem per Flaschenzug liefern. außerdem finden wir gut, dass wir ganz schnell unsere Kundinnen kennenlernen können. Wir sind jeden Tag dort, mindestens einmal.

das Großhandelscenter dong Xuan ist Berlins größter asia-Markt. Es ist unser kleines Vietnam mitten in Berlin, wo wir uns fast wie auf Reisen fühlen. Wir entdecken dort Früchte, Gemüse und alle möglichen Sachen aus Südostasien und lieben es, dort die traditionelle Küche und die bunten chemischen desserts zu kosten. Seine Ästhetik, zwischen natürlichkeit und Künstlichkeit, wirkt entspannend und inspirierend auf uns.

KlauS Unrath und iVan Strano Unrath & Strano

daWid

toMaSzeWSKi Mein lieblingsplatz ist eindeutig das Café am neuen See. als ich nach Berlin gezogen bin, habe ich die location rein zufällig entdeckt. das Essen dort ist toll! inzwischen ist es für mich eine art Zufluchtsort geworden. hier komme ich zur Ruhe, kann entspannen und neue Energie tanken.

unser lieblingsort ist der Grunewald. Wir haben ihn entdeckt, als vor sieben Jahren Felix in die Familie kam. Felix ist unser hund. dort hat er viel Platz zum Spielen und wir finden es toll, im Grünen spazieren zu gehen. immer, wenn es die Zeit erlaubt, gehen wir dorthin, um uns zu entspannen und den Kopf frei zu bekommen. am liebsten Samstagmorgens, wenn es draußen noch schön ruhig ist.

BERLIN

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crusz – the label crusz white & crusz night – die Kollektion 2011

finest dresses Susanne Wiebe, Kilian Kerner, Ugo Zaldi, Olvi’s, (no) smoking, Gatti Nolli

award winning conceptstore über 700 m2 in Mitte nahe Gendarmenmarkt – ständig mehr als 4.000 Kleider am Lager

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www.crusz.de · open: Mo–Sa 10–20 Uhr · Spittelmarkt 11–12 · 10117 Berlin-Mitte ·

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Foto: Rosa und Gerlinde

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lieblingsplatze der designer

KaTJa Will


kostbare vielfalt: Lorenz.

report NuR NocH wENIGE TAGE BIS zuR FASHIoN wEEK. DER BERLINER DESIGNER STEcKT MITTEN IN DEN VoRBEREITuNGEN. DocH IM GEGENSATz zu MANcHEN KoLLEGEN IST ER LäNGST MIT SEINER JERSEyLINIE SENSE FERTIG. HEuTE SETzT ER SIE IN SzENE. wIR wAREN LIVE DABEI

Making of MIT KILIAN KERNER BEIM FoToSHooTING Das Studio 67 liegt in einem Industriehof im Stadtteil Tiergarten. Ein rumpelnder Lastenaufzug führt in den zweiten Stock. Ganz hinten, in einem riesigen weißen Raum, bauen Handwerker eine Fliesenwand auf. Sie dient als Kulisse für das Foto-Shooting. Davor stehen Strahler herum, Reflektoren und Kamera-Equipment. Rechts vom Set bügeln Praktikanten die Kollektionsteile und hängen sie an den Kleiderständer. Es ist Kilians Jerseylinie Sense: Sakkos, Kleider, Hosen, Shirts – für’s Büro und für die Afterwork-Party.

FoToS: RoBERT KLEBENow (4), KATJA KuHL (2)

Am Ständer hängen alle Teile feinsäuberlich nach Farben geordnet: Nougat,

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creme, Eisblau und Grau. Es sind die Farben der nächsten Sommerkollektion, die auf der Bread & Butter ausgestellt wird. Die Bilder werden für das Lookbook produziert. Es dient als Arbeitsgrundlage für interessierte Einkäufer und Journalisten, damit sie später die gewünschten Kleidungsstücke ordern können. Die beiden Models Honey und Julian sind auch schon da. Sie sitzen in der Maske und werden gleich von Katja Kuhl abgelichtet. Die Fotografin macht seit zwei Jahren Kilians Bilder. „Das kann sie super“, schwärmt er und erklärt, dass es nicht leicht sei, zwischen den Fliesen und der Kleidung eine Verbindung zu schaffen. „Mal alle Lampen ausmachen“, schreit sie durch den Raum. Sie checkt das Licht, dann kann das Shooting losgehen. Abwechselnd stehen Honey und Julian vor ihrer Linse. wer von den beiden nicht an der Reihe ist, wird umgezogen. während des Schminkens erzählt Julian, dass er schon seit vier Jahren als Model arbeitet. Entdeckt wurde er auf seiner Myspace-Seite. Ein Fotograf aus Singapur sah seine Bilder und riet ihm, Model zu werden. Danach stellte er sich bei einer Berliner Modelagentur vor und wurde prompt nach Paris geschickt: Dior Homme und yves Saint Laurent waren die ersten Modenschauen, die er lief. Mittlerweile hat er fast schon für alle namhaften Designer gearbeitet. Letzte Saison auch für Kilian Kerner. Daher kennen sich die beiden. Dagegen kennt Kilian Honey nur von der Sedcard. „Sie ist eine bildschöne sinnliche Frau“, schwärmt er. warum er gerade sie ausgesucht hat, weiß er selbst nicht genau: „Modelbuchen ist eben auch immer Gefühlssache.“ (wA)

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Foto: BaRBaRa MaRKERt

Trends

Interview VoN BaRBaRa MaRKERt

Wohin geht die Mode? Was ist uns bei Bekleidung künftig wichtig? Mit solchen Fragen beschäftigt sich seit über 20 Jahren sehr erfolgreich das Pariser Trendbüro der Holländerin Li Edelkoort. Der Kreativdirektor der berühmten Agentur Gert van de Keuken gibt VUEberlin exklusiv einen Einblick in die jüngsten Trendvorhersagen. Herr van de Keuken, welche aktuellen Ereignisse werden auf die Mode der kommenden zwei Jahre Einfluss nehmen? Bei unseren Trendvorhersagen berücksichtigen wir alles, was die Gesellschaft berührt: Wirtschaft, Kultur, Musik, Couture. Im Augenblick beeinflussen jedoch stark die klimatischen Veränderungen unser Leben. Und politisch gesehen sind die Revolutionen im arabischen Raum, wie zum Beispiel die in Ägypten und Tunesien, aber auch die Jugendrevolten in Spanien und Griechenland sehr wichtig.

TrendexperTe GerT van de KeuKen über deprimierTe KonsumenTen, den marKT der GeGenwarT und die mode von morGen

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Inwiefern beeinflusst das die Mode? Denken wir daran, welche Bedeutung die Jeans früher hatte. Sie war das Kleidungsstück gegen Konformismus und Establishment. Heute stehen wir am Beginn einer neuen Revolte. Es sind diese gesellschaftlichen Phänomene, die ins Modedesign mit einfließen. Mein Eindruck ist aber, dass in den letzten Saisons nach Jahren des Rock’n’ Roll-Chics die Eleganz zurückkehrt. Von einer Revolution sehe ich in den Kollektionen wenig. Es sind vor allem Jugendliche, die sich auflehnen. Ich denke, die Mode der Jugend und die Designermode driften nach einem langen gemeinsamen Weg wieder ein bisschen auseinander. Oder sagen wir besser: Sie überlagern sich. Die formale Bekleidung wird immer mehr casual. Und die Casualmode wird immer wertiger durch qualitativ gute Materialien. Casual ist ein Phänomen des Luxus geworden. Denken wir an die Jeans, einst das Aushängeschild der Casualmode: Sie wird heute sogar schon maßgefertigt.

Und was ist mit der formellen Mode? Sie bleibt bestehen. Aber sie wird zu besonderen Anlässen getragen, wie auf einer Party, einem Cocktail-Empfang, den Besuch in der Bar. Heute ist es cool, eine Fliege oder Lackschuhe im Nachtclub zu tragen. Die Leute haben wieder Spaß daran, sich beim Ausgehen herauszuputzen. Es gibt keine Regeln mehr, was man wann trägt. Im Büro dagegen geht es weniger formell zu als früher. Wirklich? Ja. Früher waren ein weißes Hemd und Krawatte ein Muss. Doch seit der Finanzkrise hat das Image des perfekt gekleideten Wallstreet-Bankers einen Sprung bekommen. Die Bankenkrise war wie ein Erdbeben für diese Institutionen und hat alles ein bisschen softer gemacht. Die Krise war auch ein herber Schlag für die Kreativität. Viele Designer gingen auf Nummer sicher. Wie sieht die Mode in der Post-Krise aus? Ich weiß nicht, ob wir bereits von einer Post-Krise sprechen können. Aber es stimmt, dass wir eine Phase der Vernunft hinter uns haben. Die Designer haben die Kleidung „bereinigt“: Bling-Bling, unnötige Dekoration und alles, was sonst noch zuviel war, wurde beseitigt. Die Mode kehrte zurück zur Konstruktion, die nun mit neuer Kreativität angereichert wird. Wir alle haben genug unter der Krise gelitten. Der Konsument will nicht weiter deprimiert werden. Er will sich amüsieren. Diese Begehrlichkeiten muss die Mode nun befriedigen durch neue Ideen. Kleine Labels, hinter denen Familienbande oder Freundesgruppen stehen, werden die großen, marketinggetriebenen Marken attackieren. Was bedeutet das für die Jeans? Werden hier auch die kleinen Labels hoch kommen? Ich denke ja. Früher gab es die Designerjeans – von Lagerfeld, Calvin Klein, Armani, Versace. Die sind heute nicht mehr so wichtig. Denn die Leute wollen mehr und mehr Authentizität. Ich trage

seit Jahren zum Beispiel nur noch ADAMJeans aus London. Der Hersteller sucht sich selbst das Garn aus, ist beim Weben mit dabei … Er begleitet die Jeans von Anfang bis zum Ende. So was vermittelt Authentizität. In Berlin gibt es ganz viele Läden, die solche kleinen Marken anbieten. Das ist keine alternative Mode, sondern ein alternatives Angebot.

Bakterien arbeitet, um Jeans zu waschen. Es gibt Verfahren mit Laser oder sogar mit Meeresgrund, womit das Wasser weniger verschmutzt wird. Das alles sind ökologischere Methoden. Die neuen Verfahren bringen auch neue Bleich-Nuancen und Ästhetiken hervor. Die Jeansherstellung umweltgerechter zu machen, ist eine echte Herausforderung.

„Es gibt kEinE REgEln mEhR, was man wann tRägt“ Welchen Vorteil hat der Konsument, wenn er diese Mode kauft? Alle großen Marken sind heute das Produkt ihres Marketings. Ihre Läden sehen überall auf der Welt gleich aus, auch ihre Kollektionen. Die kleinen Läden dagegen bieten Mode mit Lokalkolorit. Am Ende kauft der Konsument nicht irgendein T-Shirt, sondern eines aus Berlin aus dem Laden XY oder einen Sweater aus London. Die Konsumenten gehen auf Schatzsuche. Deswegen sind die Vintage-Läden ja so angesagt. Weil sie Mode-Unikate mit Fantasie anbieten, die jede Garderobe aufwerten. Was ist mit der Form und dem Finishing bei Jeans? Bleibt es beim Slim-Diktat und dem abgewetzten Look? Im Stoff spiegelt sich wider, was sich in der Gesellschaft abspielt. Und Denim ist ein Material, das immer sehr viel Komfort und Leichtigkeit im Tragen fordert. Denim mit Wolle, Denim mit Kaschmir, Denim mit Lycra – das ist der Markt der Gegenwart. In Zukunft wird es hier noch sehr viel mehr Kreativität geben. Vor allem in den Texturen: Es geht hin zu mehr Relief, mehr Motiv, zu neuen Farben und Ideen in der Stoffveredelung. Was ist mit den Waschungen und Bleichungen? Darüber wird ja gerade viel diskutiert seit dem Tod von Arbeitern durch das Sandstrahlen? Das Sandstrahlen wird verboten und dieses Verbot wird neue Ideen hervorbringen. François Girbaud hat gerade ein neues Verfahren vorgestellt, in dem er mit

Das französische Denim-Label Le Temps des Cerises hat kürzlich ein neues Verfahren mit Ozon vorgestellt. Die Jeans sehen toll aus, sind aber wesentlich härter und steifer als die mit Wasser gebleichten. Ist der Konsument bereit, solche Nachteile in Kauf zu nehmen? Ich denke, der Konsument ist bereit, vieles zu lernen und zu akzeptieren, wenn er von der Industrie besser informiert werden würde. Bis dato wurde er nur ständig gedrängt, zu kaufen, zu kaufen, zu kaufen. Das Ergebnis war: Wir allen haben konsumiert, als ob wir Bulimie hätten. Was kein Wunder ist. Denn heute kostet ein T-Shirt oft nur so viel wie ein Croissant. Man fragt sich, ob Mode überhaupt noch Wert hat. Das ist eine schreckliche Entwicklung. Die Textilindustrie muss hier umdenken und Produkte herstellen, die vernünftig, schön und kreativ sind. Statt drei Shirts kaufen wir uns dann eben nur noch eines, aber ein kreatives. Alles andere ist eine enorme Verschwendung. Die Läden sind voll und zum Schlussverkauf wird noch mal extra produziert. Die Modeindustrie muss dringend über ihr Verhalten nachdenken. Gehen wir mal davon aus, dass wir ökologischer konsumieren. Passt dazu dann überhaupt noch der abgewetzte Look? Besser für die Umwelt wären doch indigoblaue, unbearbeitete Jeans? Das mag stimmen, aber der Mensch reagiert nicht immer nur vernünftig, weil er nicht perfekt ist. Wir kreieren einen Vagabunden-Look, zerreißen Jeans, damit sie einen derben Charakter bekommt.

Da reagieren die Designer wie Künstler, Musiker oder Filmemacher: Sie interpretieren, geben einem Objekt eine neue Farbe, einen neuen Aspekt. Außerdem steckt in diesen Jeans viel Handarbeit und „savoir faire“. Das macht die Jeans auch interessant. Denn sie ist eben nicht voll industriell hergestellt. Vielleicht kann man so etwas auch ausbauen, die Geschichte der Jeans anreichern, indem man die Produktion mit humanitärer Hilfe verbindet. Zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit ethnischen Gruppen, Behinderten oder Inhaftierten. Damit könnte man den Konsumenten alternative Produktionsmethoden zeigen, damit man nicht immer nur in China produziert. Ich glaube, es gibt einen monströsen Trend hin zur lokalen Produktion. Inwieweit beeinflusst die Naturkatastrophe in Japan die Modeindustrie und auch uns? Müssen wir umdenken? Ja, wir sind gezwungen. Und auch die Regierungen müssen Verantwortung übernehmen und die Konsumenten erziehen. Der Markt verkauft uns heute vordergründig saubere Produkte. Doch meistens ist das nur Marketing. Viele produzieren auch nur langweilige Sachen, die dann in den Boutiquen wie Blei liegen. Wir können auf keinen Fall so weiter machen wie bisher. Der Kunde will heute Kreativität, Funktionalität, Qualität und mehr Vielfalt. Ich glaube, wir stehen am Anfang eines Abenteuers, das schwierig, aber auch aufregend wird. Es ist eine kleine Revolution.

Der Holländer Gert van de Keuken (48) ist Kreativdirektor bei der Pariser Trendagentur Trend Union. Sie ist berühmt für ihre Vorhersagen für die nächsten zwei Jahre bis in die weite Zukunft. Gegründet wurde sie 1975 von seiner Landsmännin Li Edelkoort. Gert van de Keuken kam direkt nach seinem Kunststudium zu ihr. Er begann als Praktikant. Heute arbeiten die beiden seit über 20 Jahren 39 Hand in Hand.


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Kolumne

MARKENINDEX

Foto: ceM Guenes

die unserer Branche fehlt. Vielleicht weiß man deshalb in Hamburg, dass es die Berliner Mode sowieso nicht schaffen wird? Vielleicht war dieser Artikel aber auch nur ein wohlgemeinter Tritt? Ein „jetzt streng dich doch mal an, Berlin. Wir mögen dich ja, aber mach doch mal“! Möglicherweise mangelt es der Zeitschrift aber auch nur an Sachkenntnis? Einem generellen Unverständnis für Abläufe, Zusammenhänge und Entwicklungen, die die Modebranche an sich betreffen. ich befürchte allerdings, dass die gründe für diesen bedauerlichen Artikel tiefer liegen:

Das letzte wort

von Michael Michalsky

„let the sunshine in your heart!” Es war erst vor einem halben Jahr, als der SpiEgEl meinte, das Ende der Mercedes-Benz Fashion Week heraufbeschwören zu müssen. in einem Kommentar zu den Wintermodenschauen im Januar schrieb das Blatt, dass es nun bald vorbei sei mit Fashion in Berlin. Das ganze sei zwar ein netter Versuch gewesen. Aber nun, nach acht Saisons, sei man am Ende und die Berliner Mode – samt ihrer Modewoche – nur noch eine sterbende Randerscheinung. Ein peinlicher irrtum, dieser Artikel. Eine furiose Falscheinschätzung über die Berliner Modebranche und seine Fashion Week. Doch wie konnte es überhaupt dazu kommen? Man könnte vermuten, dass eine Zeitschrift, die den Fashion Weeks anderer länder mehr platz einräumt, als der eigenen, eine fachliche Kompetenz besitzt, 46

Es hat was mit Selbstreflektion zu tun. Wir Deutsche haben ein falsches Bild von uns selbst. Und das macht uns in diesem land immer wieder zu schaffen. Das alte lied, das alte leid. Wir können einfach nicht gut sein, jedenfalls nicht in unseren eigenen Augen. Wir lassen uns gerne – besonders in intellektuellen Kreisen – zu einer Art Überkritik hinreißen, Erfolge spielen wir runter. Sie werden kaum bewertet, bis sie dann irgendwann ganz verschwinden. Auch wenn die ganze Welt noch so sehr auf Berlin schaut, ja begeistert ist von dieser Stadt – für manche scheint das keine Rolle zu spielen. Diese Quengelei hat nun endlich auch eine der erfolgreichsten deutschen Branchen erreicht: die Modebranche. Wozu, so fragt man sich, soll eine Berliner Fashion Week gut sein? Wir haben doch paris, Mailand, New York und all die anderen. Die ignoranz gegenüber der Entwicklung des Modestandorts Berlin könnte kaum größer sein. Diese Einstellung ist aber verfehlt und falsch. ich möchte mich nicht mit der langen, glänzenden geschichte der deutschen Mode aufhalten, sondern will nur einige der großen Modeunternehmen nennen: Namen wie puma, Escada, Adidas, Hugo Boss. Und die weltweit bekannten deutschen Vorzeige-Designer lagerfeld, Joop und Sander. Warum sollten denen

keine Neuen folgen, die genauso vielversprechend sind? Etwa leute wie Kilian Kerner oder Johanna Kühl und Alexandra Fischer-Roehler, die Designerinnen von Kaviar gauche. Sie sollen! Und sie sind auch längst dabei, in deren Fußstapfen zu treten. Diese Entwicklung verhindern auch die Nörgeleien von der Wochenpresse nicht. Nun haben wir wieder eine MercedesBenz Fashion Week in Berlin. Sie wird wieder einen Schritt voran gehen – zum guten alten Standort am Brandenburger Tor. Während die Messe premium am gleisdreieck aus allen Nähten platzt, erzielt der greenShowroom neue Ausstellerrekorde. Die Bread & Butter wird zehn Jahre alt und Michalsky zeigt seine zehnte Kollektion. Die Stadt wird wieder voll sein, und die live-Streams von den Shows werden wieder zehntausende Menschen begeistern. Zur Michalsky StyleNite haben sich übrigens interessante leute angemeldet: eine Journalistengruppe aus China – mit Redakteuren von Fashion-Magazinen, ein TV-Team und die Macher eines Modeblogs. Vielleicht kommt ja auch wieder jemand aus Hamburg vorbei und schaut dieses Mal genauer hin, was hier in Berlin wirklich passiert. ihr Michael Michalsky

Michael Michalsky ist einer der einflussreichsten Modemacher Deutschlands. nach stationen als chefdesigner bei levi’s und adidas gründete er 2006 sein eigenes label in Berlin. in seinen kollektionen setzt er sich mit gesellschaftlichen themen und Fragestellungen unseres modernen lebens auseinander. Damit beschäftigt er sich auch in unserer kolumne.

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Michael Sontag

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