STADTBLATT campus KOSTENLOS
Lieblingsorte Wo Studierende sich auf dem Campus so richtig wohlfühlen
Doktor Rock
Psychologe Markus Quirin forscht und spielt live
Runterkommen Die Degrowth-Initiative entschleunigt Uni und HS
WEIL STUDIEREN IN OSNABRÜCK SUPER IST.
Für ,Erstis‘
10 Osnabrücker, die man kennen muss
NR. 43 | WINTERSEMESTER 2015
FÜR DEN ERSTEN EINDRUCK GIBT ES KEINE ZWEITE CHANCE … Was ist eine Brille? Eine Sehhilfe, ein Kleidungsstück, ein Accessoire, ein Teil der eigenen Persönlichkeit? Nichts von allem – sondern von allem etwas. Deine Brille ist mehr als eine Sehhilfe, sie wird ein Teil von Dir, rund 6.000 Stunden im Jahr. Denn Deine Brille ist wie Du.
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_CAMPUS
So wohne ich
Franziska Hohendorf studiert im 4. Master-Semester Landschaftsarchitektur und Regionalentwicklung lebt im Stadtteil Schölerberg _VON CAROLIN RUPP
Die Möbel
Es ist unschwer zu erkennen, dass meine Konzentration auf Petrol-Farben liegt. Die Kombi mit Grautönen lassen das Ganze eher unaufdringlich wirken. Zwar habe ich die Farben instinktiv gewählt, doch liegt mir sehr viel an Ton-in-Ton und Ausgleich in meiner Dekoration. Der Rest der Wohnung ist eher bunt zusammengewürfelt.
Die Gegend
FOTO: JACOB MASON
Die Mitbewohner
Seit Mitte September leben wir in einer ganz neuen Konstellation. Ich habe mir zwei Küken im Alter von 19 und 20 mit ins Boot geholt und muss sagen, dass ich positiv überrascht bin. Seit Monaten freue ich mich zum ersten Mal wieder, nach Hause zu kommen. Sowieso habe ich den Anspruch auf ein WG-Leben, aus dem Freundschaften entstehen – warum sollte man seinen privatesten Raum mit jemanden teilen, der einem egal ist?
Die Regeln
Wie in wohl jeder WG gibt es auch bei uns einen Standard-Putzplan. Was mein Zimmer angeht, lege ich viel Wert auf Sauberkeit, sodass ich jederzeit Besuch empfangen kann, ohne mich schämen zu müssen. Alles andere sollte in der WG kommunizierbar sein, denn das WG-Leben ist ein stückweit „leben und leben lassen“.
Generell bin ich mit der Lage mehr als zufrieden. Da wir über einem Gewerbe wohnen, können wir machen, was wir wollen, ohne jemandem auf die Nerven zu gehen. Als Singlefrau ist es ziemlich ereignisreich, in der Nähe vom ,Bermudadreieck‘ – dem Nize Club, Dr. Vogel und Kleine Freiheit – zu leben – da ist die nächste Party nicht weit. Das Einzige, was mich stört, ist die fehlende Grünstruktur. Ein Park in der Nähe wäre in einem Mischgebiet sehr schön.
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_CAMPUS
Zwischen Psychologie und 60s-Beat Markus Quirin ist eine vielseitige Persönlichkeit. Als Privatdozent im Fach Psychologie forscht er zu unbewussten Gefühlen und Stressregulation, mit der Band The Marqueees spielt er „adlig-hochexplosiven Hard Beat“. _VON MALTE SCHIPPER
FOTO: JACOB MASON
verbunden, zunächst als Student, später ZalsOsnabrück Postdoc. Vor zwei Jahren habilitierte er sich und
Seit 13 Jahren ist Markus Quirin mit der Universität an der Uni Osnabrück lehrte und Quirins Doktorvater wurde. „Mir war klar, dass das die Art ist, über Psychologie nachzudenken, die Substanz und Zukunftspotential hat.“ bietet als Privatdozent Vorlesungen im Fach Psy- Neben seinem Fachgebiet „Stressregulation“ forscht Quichologie an. Er ist Preisträger der Deutschen For- rin zurzeit zu „unbewussten Gefühlen“. „Dabei geht es schungsgemeinschaft, des Stiftverbands For Ger- um die Fragestellung, was im Gehirn passiert, wenn Menman Science, machte seinen Doktor mit summa schen ganz sie selbst sind anstatt Erwartungen anderer cum laude und erhielt einen „Postdoc Award“. Da- zu erfüllen. Letzteres nennt man auch Entfremdung, die rüber hinaus ist Quirin Mitglied in diversen Ge- zu Depressionen führen kann.“ Zuvor widmete sich der sellschaften wie der „American Psycho- Privatdozent einer sehr speziellen Frage: Wie wirken sich logical Society“. Eigentlich wollte er al- Gedanken an den Tod auf den Menschen aus? Dazu lerdings Medizin studieren. „Ich hatte machten sich Probanden unter einem Hirnscan ebensolschon einen Studienplatz, aber dann che Gedanken. Interdisziplinäre Arbeit hält Quirin für sehr hatte ich einen recht schweren Au- wichtig: „Nicht selten werden in verschiedenen Disziplitounfall,“ erinnert sich Quirin. nen dieselben Phänomene betrachtet, wie in diesem Fall „Mich hat die Psyche des Men- in der Neurobiologie. Ein Austausch der Sichtweisen erschen schon immer fasziniert. möglicht einen angemesseneren Blick auf diese PhänoUnd während meines langen mene.“ Mit seinen Forschungsergebnissen ist Quirin weltKrankenhausaufenthalts habe weit unterwegs. Da die Psychologie stark von der Forich viel psychologische Literatur schung in den USA dominiert wird, hat er Kooperationspartner in Europa, den USA und Kanada. gelesen.“ Nach Semestern in Mannheim und Im Wintersemester bietet Dr. Quirin die Vorlesungen „EinSaarbrücken, ging es nach Osna- führung in die Psychologie“ und „Persönlichkeitspsychobrück. „Mich hat vor allem die Frage logie“ an. interessiert, wie sich Menschen in Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ist Quirin Frontihrer Persönlichkeit unterscheiden. mann der Band The Marqueees. Johannes Schlick (Bass) Zu jener Zeit haben sich Persön- und Flo Graf (Schlagzeug) studieren Jazz am Osnabrücker lichkeitspsychologen vor allem Institut für Musik, ein Gitarrist wird gerade gesucht. Zuletzt mit der Frage beschäftigt, wie hatte Alex Schmitz von Turbine Weststadt ausgeholfen. man den Menschen mit mög- Die Richtung der Marqueees beschreibt die Band als „adlichst wenigen Eigenschaften lig-hochexplosiven Hard Beat“. Sänger und Gitarrist Quirin angemessen beschreiben kann,“ erklärt: „Das liegt stilistisch zwischen 60s-Beat à la The erklärt Quirin. „Ich fand es aber span- Who und Neo Garage à la Mando Diao oder The Hives.“ nender zu fragen, wie die Persönlich- The Marqueees waren bei „Rock in der Region“ und dem keitseigenschaften zustandekommen Schloga Open Air zusehen, zuletzt spielte man auf der und was sie ausmachen.“ Antworten Kulturnacht. Und im Bandzusammenhang ist es sicher Bühne statt Hörsaal: fand er in der Forschungsarbeit von hilfreich, dass der Sänger und Gitarrist sich mit „StressreDr. Markus Quirin Prof. Julius Kuhl, der bis vor kurzem gulation“ auskennt. forscht, lehrt und rockt
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Hier kann ich ich sein
STADTBLATT
campus
Im Laufe des Studiums findet jeder Lieblingsplätze auf dem Campus, an denen er sich gerne aufhält. Sieben Studierende stellen ihre Orte vor, mit denen sie etwas Besonderes verbindet. Für unser Titelmodel Karina ist das der Tanzsaal des Instituts für Musik. Sie studiert Musical mit Vokalpädagogik an der HochLieblingsorte schule und verknüpft mit dem Saal eine schöne Erinnerung: „Meine bestandene Aufnahmeprüfung!“. Inzwischen trainiert sie dort für ihren Traum, auf der Bühne zu stehen. Auf der Bühne steht auch regelmäßig Dr. Markus Quirin. Der Psychologe (Uni) forscht nicht nur über „unbewusste Gefühle“, er spielt auch in der Rockband The Marqueees. Ein interessanter Dozent, den wir im Porträt vorstellen. Und allen Erstsemestern geben wir eine Top10 zum Mitreden an die Hand: Zehn Osnabrücker, die man kennen muss. Zum Beispiel Julia von Hagel-Niemann, die nicht nur an der Uni Germanistik und Anglistik studiert, sondern auch einen bekannten Lifestyle-Blog schreibt. Eure Redaktion Wo Studierende sich
KOSTENLOS
auf dem Campus so
richtig wohlfühlen
Doktor Rock
Psychologe Markus Quirin forscht und spielt live
Runterkommen
Für Erstsemester
Die Degrowth-Initiative entschleunigt Uni und HS
TITELFOTO: FRANZISKA TEMMEN
WEIL STUDIEREN IN
IMPRESSUM: bvw Werbeagentur + Verlag GmbH Möserstraße 27 · 49074 Osnabrück Tel. 0541 357870 E-Mail: campus@stadtblatt-osnabrueck.de Redaktion: Mario Schwegmann, Andreas Bekemeier (V.i.S.d.P.) Anzeigen: Burkhard Müller
OSNABRÜCK SUPER
10 Osnabrücker, die man kennen muss
IST.
NR. 43 | WINTERSEMESTER
2015
STADTBLATT campus Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1.1.2015 Gestaltung: Roger Witte, Anja Schulze, Sabrina Küster Druckauflage: 12.000, 2. Quartal 2015 (IVW) Druck: Steinbacher Druck Erscheinungsweise zweimal jährlich zu Semesterbeginn.
_CAMPUS _Homestory: Franziska Hohendorf .... 3 Zwischen Psychologie und 60s Beat...................................................................... 4 _Titel: Mein Lieblingsort .................................... 6 Konsum hinterfragen........................................... 10 Für ‘Erstis’ ........................................................................... 12 Soundtrack des Semesters .......................... 13 Problem gelöst ............................................................. 14 Fast acht Kilometer ................................................ 14 Kein gewöhnlicher Dozent ........................... 16 Abgehoben im Labor ............................................ 17 Bitte Geheimcode eingeben! .................... 18
_STUDENTENWERK Unschlagbare Preise........................................... 20
_LOUNGE Tipps für Studierende .................................... 25 Der Ex-Student: Stefan Verra, Körpersprecher .......................................................... 34 Kulturtipps: Auf einer Mission...................................................... 36 Wir wollen wissen: Was macht Dir im Studium Spaß? ...... 38
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MEIN LIEBLINGSORT Pause zwischen zwei Vorlesungen, ein freier Nachmittag … Osnabrücker Studierende verraten, wo sie sich in der Uni oder Hochschule am liebsten aufhalten. _VON FRANZISKA TEMMEN
„Beginn von etwas Neuem“ Felix Freytag, Botanischer Garten | Doktorand in der Forschungsgruppe Ultrakurzzeitphysik, Uni Verlässt Felix Freytag sein Büro im Fachbereich Physik, ist er innerhalb weniger Minuten im Botanischen Garten: „Ein schöner Ausgleich, wenn man sonst vor’m Rechner sitzt.“ Meistens ist er hier nach Feierabend – um seine Gedanken zu sammeln und mit dem Arbeitstag abzuschließen. Er ist sich sicher: „Der Garten gehört zu den schönsten Orten in Osnabrück.“ Als gebürtiger Osnabrücker ist er früher schon mit seiner Familie hier gewesen. Ein besonderer Moment: „Nach unserer Master-Abschlussfeier im letzten Jahr sind wir alle durch den Botanischen Garten spaziert. Das war der Abschluss unseres Studiums, aber irgendwie auch der Beginn von etwas Neuem.“
Sven Bensmann, Garten der Geschichts-Villa | 5. Semester, Uni, Englisch & Geschichte auf Lehramt (Gymnasium) Sven Bensmann sitzt im Garten der Villa, in der die Fachschaft Geschichte ihr Zuhause gefunden hat: „Es ist gut, zwischen den Veranstaltungen einen Ort zu haben, fernab der Klappstühle der Vorlesungssäle.“ Hier trifft man sich, redet auch über das Studienfach: „Es ist wichtig, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, um zu verstehen, warum die Wirklichkeit so ist, wie sie ist.“ Für ihn selbst könnte es übrigens kaum besser laufen: Als Sänger der Band Hi!Spencer steckt er sein gesamtes Herzblut in die Musik: „Es geht gerade in eine sehr gute Richtung. Wir nutzen das – wenn wir es jetzt nicht machen, dann machen wir das nie.“ Und das Studium? „Lässt sich gut vereinbaren. Dann studieren wir halt ein Semester länger ... Aber Musiker zu sein ist noch mal ‘ne Nummer schöner, als Lehrer zu sein“, grinst er.
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FOTOS: FRANZISKA TEMMEN
„Fernab der Klappstühle“
„Bis in die Nacht geprobt“ Karina Kettenis, Tanzsaal des Instituts für Musik | 3. Semester, HS, Musical mit Vokalpädagogik Tanz, Gesang und Schauspiel – drei Leidenschaften, für die Karina Kettenis lebt: „Ich möchte auf jeden Fall auf der Bühne stehen“, ist sie sich über ihre Zukunft sicher. Nicht ohne Grund ist daher auch der Tanzsaal ihr liebster Ort der Hochschule. „Ich bin zwölf, dreizehn Stunden am Tag in der Schule, davon bis zu viereinhalb Stunden im Tanzsaal. Aber wenn man dieses Studium macht, ist es auch genau das, was man will.“ Mit dem Tanzsaal verknüpft sie zudem eine ganz besondere Erinnerung: ihre Aufnahmeprüfung. „Die gesamte Aufnahmeprüfung war nervenaufreibend und emotional. Für die letzte Runde, das Finale, haben wir den Ensemble-Tanz hier gelernt und bis in die Nacht geprobt. Das war ein Gefühl, kurz vor dem Ziel zu sein, und obwohl man schon nicht mehr kann und fertig vom Tag ist, weiterzumachen – um dem Ziel, aufgenommen zu werden, einen Schritt näher zu kommen.“
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_CAMPUS „Immer spontan“ Mareike Schulte, Café Lounge Schlossgarten | 1. Mastersemester, Uni, Germanistik & Sachunterricht auf Lehramt (Grundschule) Mareike Schulte schaut sich um. Hier, in der Café Lounge im Schlossgarten, war sie noch nie: „Aber mir gefällt’s.“ Im Oktober beginnt sie ihren Master in Osnabrück, studierte zuvor in Vechta: „Osnabrück war damals schon meine Wunsch-Uni, hatte nur leider nicht geklappt.“ Die Stadt kennt sie gut – sie kommt aus dem umliegenden Harderberg. Ihr Lieblingsort: der Schlossgarten. „Im Sommer bin ich mit meinen Freunden am liebsten hier. Unsere Treffen sind eigentlich immer spontan: Einer bringt den Grill mit, der andere was zu trinken.“ Vom kleinen Wintergarten der Schlossmensa-Lounge ist sie begeistert: „Gerade zum Wintersemester hin, wenn das Wetter schmuddelig wird, werde ich hier bestimmt öfter sein.“
„Wurde hier entdeckt“ Massud-Asiel Sarmie, Fußballplatz der Uni-Liga | 6. Semester, Uni, Psychologie „Die Uni-Liga war schon eine geile Zeit“, sagt Massud-Asiel Sarmie und lacht. „Das hat mir immer mit am meisten gefallen am Unileben.“ Die Uni-Liga – sein Ticket in den Kader der deutschen Kleinfeld-Fußball Nationalmannschaft. „Hier auf dem Fußballplatz wurde ich vom Bundestrainer entdeckt.“ Für den Kleinfeld-Fußball wird der Fußballplatz der Uni-Liga abgekreidet: „Es spielen 6:6 – ein Torwart, fünf Feldspieler. Und es gibt kein Abseits, das ist der größte Unterschied.“ In diesem Sommer spielte er auch bei der EM in Kroatien. „Ich bin froh, dass ich das machen kann, was mir am meisten Spaß macht.“
„Kompakt“ Luise Zuther und Knud Mackenroth, Übezelle im Osnabrücker Schloss | 9. Semester, Uni, Latein & Musik auf Lehramt (Gymnasium), 2. Mastersemester, Uni, Musik & Geschichte auf Lehramt (Gymnasium) „Kompakt“, beschreibt Knud Mackenroth treffend die Übezelle. „Das Wichtigste steht drin, aber man hat trotzdem noch genug Freiraum“, ergänzt Freundin Luise Zuther schnell. „Du kannst dich hier besser konzentrieren als zuhause, kannst alleine sein, aber auch mit mehreren Personen üben.“ Beide studieren Musik, spielen im Sinfonieorchester der Universität (sie Violine, er Cello) und sind froh, wenn sie einen der acht Räume ergattern können: „Im Semester ist das immer ein ziemlicher Kampf“, fasst sie zusammen. Er stimmt zu: „Leben am Limit.“ Besonders schön hier: Der Blick auf den Schlossgarten oder den Schlossinnenhof. Noch schöner: „Wenn beim Spielen mal etwas klappt“, lachen beide.
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Konsum hinterfragen Julian Maguhn ist Gründungsmitglied der Osnabrücker Degrowth-Initiative. Seit einem Jahr setzt er sich dafür ein, dass die Kritik am Wirtschaftswachstum in den Diskurs der Universität und Hochschule gebracht wird. _INTERVIEW: FRANZISKA TEMMEN
Wider die kapitalistische Fremdversorgung: Julian Maguhn (links) und weitere Degrowth’erInnen in ihrem Nutzgarten
STADTBLATT CAMPUS: Was bedeutet der Begriff Degrowth? JULIAN MAGUHN: Ich würde es übersetzen mit “weg vom Wachstum”. Es bezeichnet eine aufkommende Bewegung, die unser heutiges Wirtschaftsmodell, das auf stetiges Wachstum ausgelegt ist, radikal infrage stellt. In unserer Initiative diskutieren wir über alternative Gesellschaftsformen, in denen die Bedürfnisse des Menschen wieder in den Vordergrund treten. STADTBLATT CAMPUS: Warum habt ihr die Initiative ins Leben gerufen? JULIAN MAGUHN: Um einen Diskussionsraum für alternative Wirtschaftsmodelle zu schaffen. Unser Ziel ist es, dass sich Studierende mit dem Konzept einer Gesellschaft ohne Wachstum auseinandersetzen und sich am Diskurs einer notwendigen sozial-ökologischen Transformation beteiligen. Im eigenen Alltag und auch in der Lehre. STADTBLATT CAMPUS: Wenn du auf die vergangenen Monat zurückblickst: Was habt ihr bisher erreicht? JULIAN MAGUHN: Mehr Selbstversorgung ist ein Teil unserer Bewegung. Deshalb bauen wir seit dem Sommersemester einen gemeinschaftlichen Gemüsegarten an der AStA-Sommerresidenz auf. Außerdem veranstalten wir wöchentlich selbstorganisierte Degrowth-Seminare,
FOTO: FRANZISKA TEMMEN
die sich inhaltlich mit dem Thema Wachstum beschäftigen, damit wir uns ein theoretisches Fundament aufbauen können. Im kommenden Semester wollen wir den Garten und das Seminar auf jeden Fall weiterführen und die ersten Ansätze in die Lehrveranstaltungen einbringen. STADTBLATT CAMPUS: Wie wird eine Gesellschaft ohne Wachstum erreicht? JULIAN MAGUHN: Dafür gibt es keinen Masterplan – nur Ansätze, die man ausprobieren muss. Ein erster Schritt ist es, den vordringenden Konsum zu hinterfragen und die eigene Lebensweise zu reflektieren. Wir sind permanent damit beschäftigt, alles Mögliche zu konsumieren und uns darüber zu definieren. So geht es nicht mehr weiter. Die Degrowth-Bewegung ist zwar jung, aber nicht neu. Ich habe aber das Gefühl und die Hoffnung, dass unsere Generation dazu in der Lage sein wird, das vorhandene Wissen in die Tat umzusetzen. STADTBLATT CAMPUS: Was für eine Welt wünschst du dir? JULIAN MAGUHN: Eine Welt, in der Reduktion mit Reflexion einhergeht. Das Ausklinken aus dem ständigen Wettbewerb und eine Gesellschaft, in der nicht purer Konsum, sondern verantwortungsbewusstes Handeln an erster Stelle steht. Dazu gehören für mich auch regionale Wirtschaftskreisläufe sowie eine ökologisch-bäuerliche Landwirtschaft. Außerdem wünsche ich mir Entschleunigung, gerade auch in der Mobilität. Es geht nicht nur darum, mit einem Elektroauto ,grün‘ zu fahren, sondern auch um die Frage, ob ich wirklich so weite Wege zurücklegen muss. STADTBLATT CAMPUS: Warum ist es wichtig, sich als Student zu engagieren? JULIAN MAGUHN: Ein Studium „Ich wünsche mir ist nicht nur eine Ausbildung, Entschleunigung, sondern dient auch zur persön- gerade auch in der Mobilität“ lichen Bildung. Da gehört für mich gesellschaftliches Engagement dazu. Schließlich gibt es genügend soziale, ökologische und ökonomische Probleme, die angegangen werden müssen. Außerdem bringt es einen selbst weiter, Konflikte hautnah mitzuerleben und aktiv am gesellschaftlichen und politischen Leben teilzunehmen. So lernt man viel über Motivation, Organisation und Strukturen. STADTBLATT CAMPUS: Du studierst den Master Umweltsysteme und Ressourcenmanagement an der Universität Osnabrück. Lässt sich dein Studium mit der Initiative verbinden? JULIAN MAGUHN: Nur in Ansatzpunkten. Wir beschäftigen uns zwar viel mit Nachhaltigkeit, diskutieren aber nicht über ernsthafte Kritik oder alternative Konzepte. Ich selbst habe meine Wurzeln in der Ökologie-Bewegung. Mich begeistert an Degrowth, dass soziale, ökonomische und ökologische Themen für eine ganzheitliche Sicht verknüpft werden. Auch beruflich möchte ich in diese Richtung gehen, vielleicht in einer passenden NGO.
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Für ‘Erstis’ 10 Osnabrücker/innen, die Du kennen musst.
Robin Schulz. Ja, der inzwischen internationale Superstar-DJ wohnt in Osnabrück. Und trotz Terminen in Las Vegas oder London erscheint er zur großen Freude der Partypeople – spontan – in Osnabrücker Clubs wie dem „Dr. Vogel“ und legt auf. Seda Rass-Turgut. Ist die Integrationsbeauftrag-
_VON MARIO SCHWEGMANN
te der Stadt Osnabrück. Und in Zeiten wie diesen ist Integrationsarbeit wichtiger denn je. Wenn euch im Studium oder im Stadtbild eine Veranstaltung mit der Politikwissenschaftlerin begegnet – schaut mal vorbei.
Marie Bauer. Sie gehört zum Schauspiel-Ensemble des Theater Osnabrück, fährt gerne mit dem Rad durch die Stadt und spielt aufregende Rollen. Im „Archiv der Erschöpfung“ (z.B. 31.10. Limberg-Theater) gleich sechs: als Mutter, Baudezernent, Mascha, Winzling, Weltuntergangsfanatiker und Azubine.
Heinz Janocha. Osnabrücks Box-Guru. Wer Marie Bauer (links): Mit Orlando Klaus und Rébecca Marie Mehne im „Archiv der Erschöpfung“
Kalla Wefel. Kabarettist, Musiker, Autor – und vor allem das kritische Gewissen Osnabrücks. An jedem dritten Sonntag im Monat (22.11., 20.12. usw.) lädt Kalla Wefel in der Lagerhalle zum „Heimatabend“ und diskutiert mit Auskenner-Gästen aktuelles Stadtgeschehen.
bei ihm trainiert, weiß, was wirklich anstrengend ist – fühlt sich danach aber wie Rocky. Vier mal die Woche wird in der Kampfsporthalle in Eversburg (Osnabrücker Sportclub) geschwitzt. Neueinsteiger kommen donnerstags von 19.30-21.30 Uhr.
Ms. Ivy Cox. Ist Teil der Folk-Rock-Band „Mr. Hurley und die Pulveraffen“ und dort zuständig für die Animation des Publikums. Ms. Ivy Cox tanzt, talkt mit den Zuschauern und macht Schabernack mit dem Moshpit. Mit ihrer Band hat sie sogar schon das Wacken-Festival bespaßt.
Svenja. Eine Gitarre und ihre Stimme – das reicht. Die Osnabrücker Songwriterin mit den langen Haaren schreibt gefühlvolle Stücke zwischen Blues, New Folk und Pop. Live kann man Svenja z.B. am 11.11. erleben, beim Songslam in der Bar/Café PollyChristian Steiffen: Esther’s.
Julia von Hagel-Niemann. Eine der erfolgreichsten Bloggerinnen der Stadt. Auf „www.dazzled.de“ schreibt Julia über neueste ModeTrends, über Lifestlye und über Dinge, die ihr gefallen. Wenn sie das nicht macht, studiert sie an der Uni Osnabrück Anglistik und Germanistik.
Hat gerade sein neues Album „Ferien vom Rock ’n’ Roll“ veröffentlicht
Julia von Hagel-Niemann: Bloggt über Fashion & Lifetyle und studiert Germanistik
René Turrek. Als 16-jähriger hat er mit dem Sprühen angefangen
FOTO: MANFRED POLLERT
– heute gehört René Turrek zu den bekanntesten Graffitikünstlern Deutschlands. Aktuell kann er sich vor Promi-Anfragen (u.a. von US-Rapper Flo Rida) nicht retten – mit wärmeempfindlicher Farbe pimpt er Luxusautos.
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Christian Steiffen. Er hat den Schlager in die Clubs gebracht. Zu Songs wie „Sexualverkehr“ oder „Ich fühl’ mich Disco“ tanzt das ganze Land. Tipp: Jeden 1. Mittwoch im Monat moderiert der begnadete Entertainer den „Disco Bingo“-Abend in der Kneipe Grand Hotel.
Soundtrack des Semesters Verliebt? Wütend auf den Prof? Oder unterwegs zur nächsten WG-Party? Die drei Osnabrücker Studenten DJ Ramos, DJ Catch und DJ HB liefern die passenden Playlists. _VON FRANZISKA TEMMEN
FÜR DIE NÄCHSTE WG-PARTY Felix Jaehn ft. Polina – Book of Love DJ Katch ft. N.O.R.E – Wild Out Macklemore & Ryan Lewis – Downtown Robin Schulz – Sugar Klingande ft. Broken Back – Riva Nelly ft. Jeremih – The Fix Gyptian – Hold Ya (Willy Williams Remix) The Jackson Five – I Want You Back (Shaparder & LRX Remix) zusammengestellt von: DJ RAMOS (RICARDO GAMEIRO) Studiengang: Cognitive Science, Promotionsstudiengang Neurobiopsychologie, Uni Legt auf: u.a. im Sonnendeck Besonderes: Für seine Partys im Sonnendeck hat DJ Ramos auch schon mal die ein oder andere 8-Uhr-Vorlesung sausen lassen: „Aber es hat ja trotzdem gereicht.“
SONGS, DIE HERZEN ÖFFNEN Xavier Naidoo – Ich kenne nichts (das so schön ist wie du) Alicia Keys – Girl On Fire R. Kelly – The World’s Greatest Ja Rule – Wonderful Mary J Blige – I Love You Santana – Maria Maria RYAN LESLIE – Hello P. Diddy – I Need A Girl (Part One) zusammengestellt von: DJ CATCH (SEBASTIAN BATTA) Studiengang: Wirtschaftsrecht mit Vertiefung auf Steuern und Wirtschaftsprüfung, 3. Sem., Uni Legt auf: Studentenpartys im Alando Palais u.a. Besonderes: „Das Studium steht für mich an erster Stelle.“ Deswegen macht er innerhalb einer Klausurenphase auch mal DJPause.
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Seit Juli bieten Jurastudenten eine kostenlose Rechtsberatung für Bedürftige an. Nico Gill gefällt der Wechsel von derTheorie zur Praxis.
FOTO: FRANZISKA TEMMEN
Vor etwa einem Jahr las Nico Gill in einer Zeitschrift von den „Law Clinics“, die in den USA fester Bestandteil eines Jurastudiums sind. Seit einer Gesetzesänderung aus dem Jahr 2008 ist es auch Jurastudenten in Deutschland erlaubt, ohne Anwaltszulassung juristische Beratungen durchzuführen. Bislang gab es in Osnabrück aber kein derartiges Angebot, wie Nico Gill bei seiner anschließenden Recherche feststellen musste. Was er nicht ahnen konnte: Im Hintergrund war Rechtsreferendar Dominik Kreke bereits dabei, ein entsprechendes Angebot auf die Beine zu stellen. „Als ich dann in der Uni-Bibliothek auf die Anzeige aufmerksam wurde, meldete ich mich sofort an“, erinnert sich Gill. Und weil seine die erste Anmeldung war, durfte er auch die erste Beratung durchführen. Inzwischen sind zahlreiche Jurastudenten interessiert, bis April alle Termine vergeben. Jeden ersten und dritten
Donnerstag im Monat findet die Rechtsberatung von 14 bis 16 Uhr in den Räumen der Diakonie statt – ganz unbürokratisch ohne Anmeldung oder Nachweis über die Bedürftigkeit. In zwei Stunden hat Nico Gill sechs Beratungen durchgeführt, zwölf Interessenten musste er mit Verweis auf den nächsten Termin wegschicken. Doch wie läuft so eine Beratung ab? „Es gibt kein Briefing, es ist quasi ein Sprung ins kalte Wasser. Man weiß ja nicht: ‘Wer kommt, was ist das Problem?’“ Damit nichts schiefgeht, ist immer ein Anwalt oder eine Anwältin ehrenamtlich dabei. Sie können im Notfall einspringen und die Studierenden unterstützen, denn das Spektrum der Anliegen ist weit gefächert. Nico Gill hatte in kurzer Zeit mit Miet-, Sozial-, Verkehrs- und Strafrecht zu tun. Eine Mischung, die genauso bunt ist, wie das Klientel. „Von Anfang 20 bis Mitte 70 war alles dabei.“ Trotz dieser Bandbreite ist der Jura-Student mit seiner ersten Beratung zufrieden: „Das hat richtig Spaß gemacht.“ NINA BARTHOLOMAEUS
Fast acht Kilometer
Uni und Hochschule haben gemeinsam am Campus Westerberg eine neue spektakuläre Bibliothek gebaut. 10 Fakten über den zukunftsweisenden Lernort.
1 Unter einem Dach Das neue Gebäude vereint die Zentralbibliothek der Hochschule und die Bereichsbibliothek Naturwissenschaften/Mathematik der Universität. Die beiden Institute bleiben zwar getrennt, sämtliche Medien stehen aber allen Studierenden zur Verfügung. 2 Außen ein Klotz ... innen wirkt das Gebäude viel heller, praktisch ist der symmetrische Aufbau: Kennt man sich auf einer Etage aus, kennt man sich auf allen aus. 3 Gedruckte Medien Das Bibliotheksgebäude bietet Platz für insgesamt 450.000 Monographien und 150.000 Zeitschriftenbände, davon sind aktuell etwa 2/3 belegt. Allein die Bücher aus dem Uni-Bestand ergeben eine Strecke von etwa 7,7 Kilometern. 4 Digitale Medien Der größte Prozentsatz an Medien ist mittlerweile elektronisch, dazu zählen digitale Bücher und Zeitschriften, Datenbanken und die wissenschaftlichen Publikationsserver beider Bibliotheken. 5 Automatische Ausleihe und Buchrückgabe ... dank Selbstverbuchungsanlagen: Bücherstapel ablegen,
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Die „KanzleiKlinik“: JuraStudent Nico Grill berät ehrenamtlich
Campuscard vorhalten und bis zu fünf Bücher werden automatisch verbucht. Die 24-Stunden-Rückgabe befindet sich im Windfang der Bibliothek. 6 Lichthöfe und Leseterrasse Zwei Lichthöfe hat die neue Bibliothek: Der eine begehbar (ein Highlight!), der andere eine Dachbepflanzung, die auf dem ersten Obergeschoss beginnt. Blick auf’s Grün ermöglicht die Leseterrasse: Ein offen gestalteter Raum über drei Etagen (mit coolen Lampen). 7 Rückzugsorte ... befinden sich im gesamten Bibliotheksgebäude. Jede Menge versteckte Nischen, Bänke im Treppenhaus oder Lounge-Möbel bieten genügend Ablenkung vom stressigen Lernmarathon. 8 scinos ... steht für „scientic information osnabrück“, ist die Suchmaschine der Hochschule Osnabrück und verbindet die Kataloge beider Hochschulen miteinander. 9 Learning Resources Center (LRC) Im Erdgeschoss bietet das LRC zukünftig Raum für digitales Arbeiten. Zur Verfügung stehen unter anderem ein Videoschnittplatz, hochwertige Drucker und Kopierer. Für das Arbeiten setzt die Bibliothek auf mitgebrachte Laptops. q Arbeitsplätze Exakt 800 Arbeitsplätze für verschiedene Lernsituationen gibt es in der neuen Bibliothek: Neben dem LRC gibt es Plätze rund um die Lichthöfe, Arbeitsinseln in jedem Obergeschoss und die so genannten Carrels: Einzel-, Doppel- und Gruppenarbeitsräume, mit der Möglichkeit, diese zu reservieren. FRANSISKA TEMMEN
FOTO: NINA BARTHOLOMAEUS
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Ungewöhnlicher Dozent Ruppe Koselleck lehrt „Experimentelle Kunstvermittlungsstrategien“ an der Uni Osnabrück. Experimentell – das beschreibt ihn gut. Ihn und seine Kunst.
erbeforschung“ ist so ein Wort. Klingt seltsam. Was Z soll das sein? Studierende von Ruppe Koselleck, der im
Es gibt Worte, da runzelst du die Stirn. „Feldkultur-
Fach Kunst/Kunstpädagogik der Universität Osnabrück zuständig ist für „Experimentelle Kunstvermittlungsstrategien“, könnten das erklären: Koselleck mag Wortschöpfungen. Und er mag Hintergründigkeit. Kulturerbe? Feldkultur? Mitte März 2015 begleitet Koselleck eine interdisziplinäre Uni-Exkursion aus Osnabrück bei Schlachtfeld-Erkundungen im Hürtgenwald (Nordeifel), wo 1944/45 zehntausende deutscher und US-Soldaten gefallen sind. Koselleck entnimmt Erde aus Schützenlöchern, von den Äckern, setzt den historisch kontaminierten Boden einem Fruchtbarkeitstest aus: „Wo die Radieschen blühen.“ Außerdem gräbt er in Hürtgen nicht nur etwas aus („Plötzlich hatte ich da diesen Röhrenknochen in der Hand ...“), er gräbt auch etwas ein: Spielzeugpanzer und -gewehre, eine Krücke, mit Metallplatten drunter, um die Sonden-Raubgräber zu ärgern: „Die sind da teils in SS-Uniform unterwegs, glorifizieren den Krieg.“ Oder er schreddert Plastiksoldaten, mischt die Späne mit seiner Pflanzerde. „Erinnern und Vergessen“ heißt sein aktuelles Seminar – es ist nicht das erste dieser Art. Wer bei Koselleck lernt, wie man Kunstlehrer wird, lernt zuallererst, „die Welt nicht einfach hinzuKontoauszüge, Haarnadeln, Drogen: Ruppe Koselleck blättert sich durch seine „Bodenstiftung“
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nehmen“, lernt, „selbstbeauftragt Hand anzulegen“. Eine „sprudelnde Kunstmaschinerie“ sei er, steht zu lesen, „zwischen Dada, Konzept, Nada oder Fluxus“. Das Ergebnis ist oft ziemlich subversiv. Und ironisch. Und konsumkritisch. Und komisch. Und bizarr. Das fließt auch in seine Lehre ein: „Da sind die Fragestellungen mit denen meiner Kunst oft identisch.“ 2000 Fahrradschläuche im Seminarraum, als Herausforderung? „Sowas setzt was frei!“ Oft geht Koselleck mit seinen Studierenden auch raus in die Stadt. „Da sehen wir uns die Kunst des öffentliIst das nun Kultur? Oder chen Raums an, den Raum selbst.“ Natur? Beides! Denn die Koselleck hat eines seiner Coca-Cola„Grüne Samenbank“ im Kreuze mitgebracht. Leere Büchsen Schlossgarten (Kulturjahr schneidet er in Streifen, nach Ländern ge2015 „Wir sind im Garten!“) stammte von Ruppe trennt, benagelt damit Holzkreuze: Firmensignet und Religionssymbol in bissiger EinKosellecks Studenten heit. Dann blättert er sich durch ein paar Hundert Funde der „Bodenstiftung“ die er seit Jahren zusammenträgt, in riesigen Büchern. Wer Ruppe Koselleck begegnet, tritt ein in eine Welt produktiver Verstörung. Das muss wohl so sein bei jemandem, dessen Leben angefüllt ist mit Aktionen, für die es den meisten Menschen an Mut fehlt – und erst recht an ein wenig Verrücktheit, im guten Sinne. Projekte, Projekte, Projekte – mit ökologischem, sozialem, historischem Hintergrund. Seit 2001 arbeitet Koselleck zum Beispiel (aussichtslos, aber mit Leidenschaft) an der „feindlichen Übernahme“ des Erdöl-Konzerns BP: Er malt Bilder mit Rohöl- und Teerresten von verschmutzten Stränden, investiert das Honorar in BP-Aktien: „Das Ziel ist die Mehrheit. Und dann verändern wir die Welt“. Koselleck hat undercover IKEA dekoriert – mit eigenen Bildern. Nur ein Spleen? Trugschluss. Wer sich für Seminare wie „Erinnern und Vergessen“ entscheidet, sollte bedenken: Koselleck steht zwar auch für die Freude am Vergnügen. Aber erst recht für ernstes Anliegen – und scharfes Durchdenken.
FOTOS: HARFF-PETER SCHÖNHERR
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Abgehoben im Labor
FOTOS: FRANZISKA TEMMEN
Nicht nur für Piloten: Heinz-Hermann Hillbrand und Sebastian Möller sorgen mit ihrem Flugsimulator für fachübergreifende Zusammenarbeit. Es ist ein bisschen seltsam: Ich fliege ein Flugzeug, höre die brummenden Motoren, verrenke meinen Kopf, um mich im Cockpit umzuschauen. Vor meiner Nase sehe ich die Steuerung, schaue ich aus dem Fenster, blicke ich aufs Osnabrücker Land. Neben mir stehen zwei Männer, für die das ganze ziemlich lustig aussehen muss: Eigentlich sitze ich nämlich nur auf einem beweglichen Stuhl, bediene einen Joystick und trage eine Virtual-Reality Brille, das Oculus Rift. Das Modell des Flugsimulators steht im Labor für Regelungstechnik der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik der Hochschule Osnabrück. Die jetzige Version erarbeitete ein Team aus vier interessierten InformatikStudenten des fünften Semesters. „Mit dem Projekt wollen wir Studierenden ermöglichen, studieren zu können – das heißt eigenständig Dinge zu erarbeiten und eigene
Besser als „Star Wars“: Virtual-Reality im Flugsimulator
Hannoversche Straße 111, AS Osnabrück-Fledder | Mo.-Sa. 7–20 Uhr
Ideen kreativ einzubringen“, erzählt Labormitarbeiter Heinz-Hermann Hillbrand. Und das hat auch funktioniert: Die mechatronische Plattform ermöglicht die Vertiefung einzelner Fächer und die Umsetzung der Inhalte, die im Studium gelernt werden. „Großer Antrieb ist natürlich auch der Faktor Spaß“, fügt Sebastian Möller, ehemaliger Mitarbeiter im Medienlabor, hinzu. Hillbrand und Möller lernten sich auf einer Mitarbeiterfortbildung kennen, zeigten sich gegenseitig ihre Labore und Projekte und starteten kurz darauf die Kooperation. Das Ergebnis der Zusammenarbeit: Ein Flugsimulator mit realistischem Bewegungsmodell, dank pneumatischer Muskeln und Druckluft. Der Plan, ein Cockpit um den Sitz zu bauen, ist mittlerweile verworfen – das übernimmt nun die virtuelle Realität der 3D-Brille. „Aber das Projekt ist noch nicht zu Ende“, verrät Möller. Mit Motion Tracking könnte auch das Abbild der eigenen Hand in die Anwendung übertragen werden. FRANZISKA TEMMEN
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BITTE GEHEIMCODE EINGEBEN! viele kleine Schalter, Hebel und andere Helfer,
Auf dem Campus gibt es die den Alltag erleichtern. Aber manchmal stellt sich auch die Frage: Wofür ist das gut? Wir haben nachgeschaut. _TEXT/FOTOS LION MONTICO
Mensa Westerberg: CampusCard Counter
Zahltag! Ist das jetzt die Quittung für das Wegfallen der Studiengebühren? Keine Angst – hier kann man die CampusCard aufladen und dann nach Herzenslust in der Mensa schlemmen. Ob die Bildschirme bei der mächsten Fußball-EM zum Public Viewing genutzt werden?
StudiOs: Zeiterfassung
Geheimcode, bitte hier eingeben. Ein bisschen James Bond an der Uni. Hier gehts zum Fachbereich Waffenballistik und Anzugschneiderei. Oder ist das Gerät doch nur zur Arbeitszeiterfassung der Unimitarbeiter?
Gebäude AC/Babarastr.: Löschwassereinspeisung
Für den großen Durst. Wenn es im Sommer unerträglich heiß wird im Hörsaal, bleibt nur eins: Aufdrehen und Durst löschen. Könnte allerdings etwas schmerzhaft werden.
Gebäude 5/Große Rosenstr. 20: Haustelefon
Campus Calling ... Mitten an einer schneeweißen Wand hängt ein Telefon. Hier kann direkt das Elternhaus erreicht werden, wenn man fragen will, wann das Lieblingsshirt gewaschen ist oder zu Hause im Kühlschrank mal wieder gähnende Leere herrscht.
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Gebäude 15/ Seminarstr. 20: CD Recycling Hier kann sich jeder Student mal Luft verschaffen. Ob das enttäuschende letzte Album der Lieblingsband oder die CD fürs Spanisch-lernen. Ab in die Tonne.
Schloss/Neuer Graben: Türöffner
Eine technisch und auch designmäßig perfekte Ausführung eines Türöffners. Clever: Der Aschenbecher für die Studenten, die schon so viel geraucht haben, dass sie zu schwach sind, die Tür zu öffnen, ist direkt integriert.
Schloss-Mensa: Baby Lounge
Ein dezenter Versuch, das Bevölkerungswachstum in Deutschland nochmal anzukurbeln? Falsch. Hier werden keine Babys gemacht, hier finden Mütter und Väter während des Studiums Zeit für den Nachwuchs. Familienfreundliche Uni. Wenn nur der Lehrplan genauso familientauglich wäre ...
Gebäude CL/Caprivistr.: Süßigkeiten und Getränkeautomat
Für den kleinen Hunger oder Durst zwischendurch. Hier fehlt es an nichts. Vom Schoko-Riegel bis zum Wurstbrötchen und Latte Macchiato ist alles dabei.
Gebäude 41 (Altes Kreishaus): Pumpstation
Eine Uni im Fitnesswahn. Das Motto heißt: Pumpen, Pumpen, Pumpen. Doch anstatt Bizeps oder Musik zu pumpen, werden hier stinknormale Fahrradreifen ausgepumpt. Praktisch.
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STUDENTENWERK
Unschlagbare Preise Das Studentenwerk ist DER Ansprechpartner und Spezialist für studentisches Wohnen in Osnabrück. Birgit Bornemann, Geschäftsführerin des Studentenwerks, informiert über das vielseitige Angebot. Wie viele Wohnplätze bietet das Studentenwerk zurzeit insgesamt an? Mit der neuen geplanten Wohnanlage in Campusnähe am Westerberg bieten wir Studierenden dann rund 2.000 Wohnplätze, davon etwa 1.750 in Osnabrück. Darüber hinaus haben wir gerade die Wohnanlage in Vechta auf rund 150 Plätze erweitert, am Standort Lingen der Hochschule Osnabrück bieten wir 89 Appartements. Wir haben jahrzehntelange Erfahrung mit studentischem Wohnen und wir kennen die Bedürfnisse der Zielgruppe. Das Studentenwerk betreibt gemeinsam mit der HHO und der Lebenshilfe das „WirQuartier“ an der ErnstSievers Straße/Ecke Borkumweg. Was ist das Besondere an dem Haus? Im Herzen von Osnabrück ist durch dieses Zusammenwirken ein Haus entstanden, in dem 28 Studierende und 18 Menschen mit Behinderung unter einem Dach leben, jeweils in eigenen Appartements. Und das Konzept ist gut durchdacht und einzigartig. Im Rahmen eines Ehrenamtes leisten die Studierenden freiwillig ehrenamtliche Dienste als Ansprechpartner für die im „WirQuartier“ wohnenden Menschen mit Behinderung. Ich bin überzeugt, dass dieses Vorzeigemodell ein voller Erfolg wird. Zusätzlich schafft das Studentenwerk mit diesem Projekt attraktiven studentischen Wohnraum – und Studierede erhalten
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Birgit Bornemann: „Wir kennen die Bedürfnisse der Zielgruppe“
die Chance, sich sozial für andere Menschen zu engagieren. Jetzt errichtet das Studentenwerk an der Natruper Straße/Berghoffstraße eine neue Studentenwohnanlage. In welchem Umfang? Es entsteht eine großzügige Studentenwohnanlage mit rund 180 Wohnplätzen, verteilt auf vier Gebäudeteile. Für jeden studentischen Bedarf wird ein Angebot geschaffen: 112 Einzelappartement, Wohnungen für studentische Familien, für Menschen mit Behinderungen sowie einige Zweier-, Dreier- und Vierer-Wohngemeinschaften. Auf welche Einrichtungs-Highlights können sich die Studierenden freuen? Die geplanten Appartements und Wohnungen erhalten eine hochwertige Ausstattung, zum Beispiel raumhohe Fenster, Küchenzeilen mit E-Herd, Backofen und Kühlschrank sowie Bäder mit bodengleichen Duschen. Darüber hinaus bieten wir einen Gemeinschaftsraum für die Bewohner an, zum Feiern, Unterhalten, Lernen … Mit begrünter Terrasse, um das Miteinander der Studierenden und eine gute Hausgemeinschaft zu fördern. Jeder Studierende wird zudem einen eigenen Fahrradstellplatz erhalten, zudem ausreichend Parkplätze. Allerdings gehen wir davon aus, dass Studierende nur selten ein Auto nutzen. Der Campus Westerberg liegt vor der Haustür, die
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Studentisches wohnen für jeden Geschmack (v. l.): Wohnanlage Natruper Straße, Gartenhaus im Bürgerpark, WirQuatier und „Haste“ im Hone 27
Innenstadt ist nicht weit und mit dem Semesterticket zu erreichen und es gibt fußläufig sämtliche Versorgungseinrichtungen in der Nähe. Wer dennoch mal weitere Wege mit dem Auto zurücklegen möchte, kann von dem CarSharing-Angebot profitieren, das das Studentenwerk dort bereitstellen wird. Erwähnenswert ist noch der hohe energetische Standard, der in diesem Projekt verwirklicht wird. Das Studentenwerk baut hier nach KfW 40, dem Passivhausstandard. Die Betriebskosten werden also dauerhaft sehr klein gehalten. Die Studierenden profitieren auch von den günstigen Mieten, die das Studentenwerk ermöglicht. Wie kommen die „unschlagbaren Preise“ des Studentenwerks zustande? Das Studentenwerk ist gemeinnützig und hat daher keine Renditeerwartung und keine Gewinnerzielungsabsichten. Die Mieten sind allerdings in der Regel so bemessen, dass die Werterhaltung der Gebäude sichergestellt wird und regelmäßig notwendige Sanierungen bei Bedarf ohne Probleme durchgeführt werden können. Das Studentenwerk bietet den Studierenden ein „Rundum-sorglos-Paket“ zum Thema Wohnen an. Was gehört in dieses Paket rein? Dazu gehören All-inclusive Mieten, Gesamtmieten mit Waschmaschine, W-Lan Internet u.a., das gibt Sicherheit
„Es gibt immer Zimmer, die frei werden.“
für die in der Regel schmalen Budgets von Studierenden. Sie wissen genau, welche Kosten auf sie zukommen und müssen nicht mit Nachforderungen rechnen. Welche Vorteile haben Studierende, die sich für das Studentenwerk entscheiden, anstatt auf dem privaten Markt zu suchen? Unsere Wohnanlagen sind alle preiswert und hochschulnah. Und die Studierenden wohnen mit Kommilitonen zusammen, bekommen also auch unabhängig von ihrem Studienfach schnell Kontakte, auch fächerübergreifend. Das fördert die Kommunikation und den Austausch mit Menschen, die sich in einer gleichen bzw. ähnlichen Lebenssituation befinden. Das Studentenwerk unterstützt auch die Universität und Hochschule mit Kontingenten. Was genau gehört zu diesem Angebot? Universität und Hochschule streben eine noch stärkere Internationalisierung an. Das Studentenwerk unterstützt hierbei die Hochschulen, u.a. durch Reservierung von Kontingentzimmern in verschiedenen Studentenwohnanlagen für internationale Programmstudierende in einem Dienstleistungspaket, das internationale Studierende anzieht. Jetzt beginnt für viele Studierende das erste Semester. Wer noch keine Wohnung oder kein Zimmer hat – wie kann er/sie am besten in Kontakt kommen mit dem Studentenwerk und sind noch Zimmer frei? Es lohnt sich, sich auf die Warteliste des Studentenwerks setzen zu lassen, denn es gibt immer mal wieder Bewegung und Zimmer, die frei werden. Wer sich nicht nur auf eine bestimmte Wohnanlage festlegt, ist hier im Vorteil. Darüber hinaus stellen wir auch den Kontakt zu privaten Vermietern her, die ihre Angebote dem Studentenwerk übermitteln.
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STUDENTENWERK
Frisch, lecker und nachhaltig Die Mensen des Studentenwerks setzten auf Vielfalt und gesunde Ernährung. Service-Highlights wie das Speiseleitsystem, Zahlung per CampusCard oder die neuen „Coffee to stay“-Becher in den Cafeterien runden das Angebot ab.
Zum Wintersemester beginnen mehrere tausend Studierende ihr Studium an der Universität Osnabrück, der Hochschule Osnabrück oder dem Hochschul-Standort Lingen. Und die meisten besuchen dann das erste Mal eine der vom Studentenwerk Osnabrück betriebenen Mensen und Cafeterien. Aber wie finde ich das Gericht, das mir schmeckt? Ganz einfach – mit dem Speiseleitsystem in der jeweiligen Mensa, zum Beispiel in der Schlossmensa. Im Eingangsbereich der Mensa befinden sich große Monitore, auf denen der Speiseplan des jeweiligen Tages aufgelistet ist. Dort sind auch alle Gerichte vermerkt, die z.B. vegan sind, Produkte aus biologischem Anbau enthalten oder bei denen eine Allergenkennzeichnung erforderlich ist. So erfahren die Studierenden auf einen Blick alle wichtigen Informationen zum Speiseplan. Der Speiseplan der Mensen wird vom Studentenwerk Osnabrück auch als App bereitgestellt. Unter http://osnabrueck.my-mensa.de/ können sich die Studierenden über alle gängigen mobilen Endgeräte den Speiseplan downloaden. Die Küchenleitung der Mensen freut sich auf die neuen Studierenden sowie auf alle anderen Gäste. Täglich werden bis zu 10.000 Essen an den fünf Standorten ausgeben. Dabei legt das Studentenwerk großen Wert auf Frische, Qualität und ein vielfältiges Angebot. Annelen Trost, Abteilungsleiterin der Hochschulgastronomie: „In allen Mensen wird frisch gekocht. Auch in dem
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Birnenkompott mit Zimtsahne Über das Jahr verteilt, überrascht die Hochschulgastronomie seine Gäste mit Sonderwochen. Dann stehen in den Mensen die Gerichte unter einem kulinarischem Motto. Bis Ende 2015 können sich Genießer noch auf drei Sonderwochen freuen. Vom 9.-13.11. ist eine Woche mit leckeren Geflügelgerichten unter dem Motto „ISS was zum Abheben‘“ geplant, bei der es u.a. einen ErdnussLaucheintopf mit Hähnchenfleisch geben wird. Vom 23.-27.11. heißt es: „ISS Pfanntastisch“. Auf dem Plan steht zum Beispiel als Pfannengericht eine Gemüsepaella mit Vollkornreis und Walnüssen oder eine Gyrospfanne mit Kritharakinudeln. Zum Jahresfinale dann vom 7.-11.12. mit dem Motto „ISS echt Vorfreude“ der Ausblick auf Weihnachten, der z.B. mit Birnenkompott und Bratapfel süss und genüsslich eingeleitet wird.
FOTO: CARMEN STEINER/DOLLARPHOTOCLUB.COM
Eine gute Idee: Mehrwegbecher statt Einwegmüll
Bistro und Cafeteria Caprivi. Wir achten zudem darauf, mit regionalen Anbietern zusammenzuarbeiten.“ Zur modernen Hochschulgastronomie gehört auch das Thema Nachhaltigkeit. Ganz aktuell wird das Studentenwerk in den Cafeterien „Mehrwegbecher to go“ einführen. Ein solcher Mehrwegbecher schont die Umwelt. Jährlich werden in Deutschland rund sechs Milliarden Einwegbecher für den „Coffee-to-go“ verbraucht. Einmal benutzt, landet der Becher im Müll. Mit dem „Mehrwegbecher to go“ sorgen Studierende dafür, bewusster mit Ressourcen umzugehen. Und der Becher hat noch weitere Vorteile: Auf alle Heißgetränke erhalten Besitzer des „Mehrwegbecher to go“ einen Nachlass von 10 Cent. Zudem ist der Becher schluckweise verschließbar und kann in Selbstbedienung unter die Kaffeestation in der jeweiligen Cafeteria gestellt werden. Apropos praktisch. In allen Mensen und Cafeterien des Studentenwerks Osnabrück können Studierende mit ihrer CampusCard zahlen. Das Suchen nach passendem Kleingeld entfällt und an den bargeldlosen Kassen bilden sich selten Schlangen. In jeder Mensa steht ein Aufwerter, an dem man seine CampusCard mit Bargeld und durch Abbuchung vom Konto aufladen kann. Ob Service oder gesunde Ernährung – in den Mensen und Cafeterien der Studentenwerks kann das Wintersemester kommen.
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Kleine Abenteuer In der CampusKita ist immer was los. Im Sommer gab es ein Projekt zum Thema „Richtiger Umgang mit Feuer“ und beim Kindergartenfest hieß das Motto: „Zirkus“. Feuer im Kindergarten? Ja, aber keine Sorge. Anfang Juni haben 15 Vorschulkinder der CampusKita an einem Projekt mit dem Titel „Faszination Feuer!“ teilgenommen, bei dem sie den verantwortungsvollen Umgang mit Feuer erlernt haben. Christiane Harig, Leiterin der CampusKita: „Feuer ist bei Kindern immer ein Thema, zum Beispiel wenn sie Feuerwehr spielen. Mit dem Projekt haben wir die Kinder da abgeholt, wofür sie sich interessieren.“ Die Idee zu dem Projekt stammt von dem Berliner Künstler Kain Karawahn, der selber drei Kinder hat und sich seit langem in Theorie und Praxis mit der Beziehung Mensch und Feuer beschäftigt. In bildender und darstellender Kunst sowie in der Pädagogik und Philosophie. Seit 1993 praktiziert Kain Karawahn die Vermittlung kultureller und künstlerischer Feuerkompetenz in Kita, Schule, Universität und der Erwachsenenbildung. Seine Arbeit wurde u.a. vom Bildungsministerium Brandenburg oder der Kulturstiftung der Länder ausgezeichnet – die Kids der CampusKita waren also in guten Händen. Christiane Harig: „Als der Künstler uns dieses Projekt angeboten hat, haben wir gesagt: ,Das passt wie eine Eins.‘“ Zu Beginn der Feuer-Woche sollten die Kinder ihr Vorwissen einbringen und erzählen, was sie über das Feuer wussten oder bereits erlebt hatten. Und dann ging’s auch schon los und gleich wurde es ein bisschen aufregend. Jedes Kind bekam einen Streichholz, den es anzünden durfte. „Vorher haben wir alle Streichhölzer durchgezählt und hinterher auch“, erklärt Christiane Harig. Damit kein Streichholz auf Umwegen auf dem Spielplatz landet ... „Sicherheit war das oberste Gebot“, betont die Kita-Leiterin. So wurde auf den Boden des Musikraums, wo das Projekt stattfand, eine Stahlplatte ausgelegt, auf der die Experimente durchgeführt wurden. Lange Haare mussten zusammengebunden werden, die Ärmel hochgerollt, Wasser zum Löschen stand bereit. Und zwei Trainerinnen des nifbe, dem Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung, mit dem die CampusKita kooperiert, haben das Projekt ebenfalls begleitet. Aber im Mittelpunkt standen natürlich die Kinder. Die mit ihrem Streichholz zum Beispiel eine Kerze anzünden durften und dann ausprobieren konnten, sich der Kerzenflamme von der Seite zu nähern. Dabei haben die Kinder ge-
spürt: Wenn sich die Hand und die Flamme nicht berühren, ist es kein Problem, sich dem Kerzenfeuer zu nähern. Auch mit einem Feuerzeug konnten die Kinder später die Kerze anzünden. Zum Abschluss der Projektwoche wurde dann mit den Eltern ein Familien-Feuerfest gefeiert, bei dem die Kinder zeigen konnten, was sie gelernt haben. Christian Harig: „Durch das Projekt haben die Kinder wichtige Kompetenzen wie Selbststeuerung trainiert.“ Und das Projekt hat auch dazu beigetragen, die Erfahrungswelt der Kinder mit dem Kulturgut Feuer zu bereichern. Einen Monat später, im Juli, stand in der CampusKita schon das nächste Vorhaben ins Haus: das sommerliche Kindergartenfest. Zu dem alle Eltern und Geschwister eingeladen waren. Schnell hatten die Kinder eine Idee, wie sie das Fest gestalten wollten – als Zirkus! Christiane Harig: „Wir arbeiten hier in der CampusKita gerne situativ und haben sofort die Ideen zum Thema Zirkus gesammelt.“ Alle 70 Kinder der Campus-Kita haben mitgemacht, sich ein Kostüm überlegt und ein einstündiges Programm erarbeitet. Es gab Akrobaten, eine Pferdedressur-Nummer (bei der natürlich die Kinder die Pferde gespielt haben) und ein paar Jungs kamen auf die Idee, dass sie doch gut die „Stärksten Männer der Welt“ sein konnten. Dafür muss man natürlich cool aussehen, also haben sie sich schwarze Sachen und Sonnenbrillen besorgt. Es wurde ein voller Erfolg! 150 Eltern waren begeistert von der „Zirkus“-Vorführung ihrer Kinder. Und die Kinder hatten Spaß, in andere Rollen zu schlüpfen und sich auszuprobieren. In der CampusKita des Studentenwerks ist eben immer was los.
Ein Spaß für alle: Kindergartenfest mit „Zirkus“-Flair
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Einzigartig Alle Erstsemester kennen ihn schon von der Einführunswoche, es ist ein Ritual geworden ihn zu trinken: den Schnaps „Essacher Luft“. Exklusiv gibt es das leckere, hochprozentige Kultgetränk nur im Grünen Jäger.
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DAS BIER AUS DEINER NACHBARSCHAFT /GrolschGermany
FOTO: JÖRG LANDSBERG
Du möchtest an deinem Arbeitsplatz die Zukunft mitgestalten? Dann bewirb Dich bei uns! In weltweit 51 Vertriebs- und Produktionsstätten setzt die HARTING Technologiegruppe auf Innovationen, um zukunftsgerechte Lösungen zu entwickeln, die die Anforderungen unserer Kunden optimal erfüllen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, legt HARTING großen Wert auf eine fundierte Ausbildung, breitgefächerte Weiterbildung, individuelle Karrierepläne, flexible Arbeitszeitmodelle sowie leistungsgerechte Bezahlung. Doch nicht nur Technologien und Innovationen liegen HARTING am Herzen. Als Familienunternehmen ist uns der Umgang mit unseren Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten sowie der Umwelt sehr wichtig. Um das Miteinander junger Berufseinsteiger von Beginn an zu fördern, findet monatlich der StudentenTalk statt, bei dem sich Studierende aus allen Bereichen austauschen können. Werde auch Du Teil der HARTING Familie und bewirb Dich für ein Praktikum, eine Abschlussarbeit, als Werkstudent/in oder vieles mehr auf www.karriere.HARTING.de
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_LOUNGE Mieten und sparen Die Autovermietung Brehe blickt auf eine über 100-jährige Firmengeschichte in Osnabrück zurück. Vom traditionellen Fuhrunternehmen – damals noch mit ,echten‘ Pferdestärken – entwickelte sich das Unternehmen zu einer lokalen Größe. Zum Angebot zählen heute, neben der klassischen Autovermietung, auch LKW, Transporter, Anhänger und Sondergeräte wie Arbeitsbühnen. Dazu gibt es noch jede Menge Serviceleistungen und Zubehör wie Umzugskartons, Transportdecken, Spanngurte usw. „Die Sicherheit und Zufriedenheit aller Kunden ist höchstes Ziel bei Brehe.“ Daher gehört eine detaillierte Beratung aller Kunden, und derer, die es noch werden, selbstverständlich zum Tagesgeschäft. Für Studierende gibt es 10 % Rabatt auf alle Anmietungen!
Größte Location Konzerte, Comedy, Shows, Parties und mehr: Die OsnabrückHalle ist die Location für verschiedenste Events. Hier ein Auszug aus dem Veranstaltungskalender: Kaya Yanar (29.11.2015), Charlotte Roche (19.12.2015), OFFLINE – electronic music festival (25.12.2015), Oliver Welke & Dietmar Wischmeyer (9.1.2016), Atze Schröder (30. & 31.1.2016); Helge Schneider (3.2.2016), Luke Mockridge (7.2.2016), DER DENNIS (17.2.2016), Ehrlich Brothers (20.2.2016) u.v.m. Tickets und Infos für diese und weitere Veranstaltungen gibt es in unserem Ticket-Service direkt vor Ort oder unter www.osnabrueckhalle.de
Laufsteg
FOTO: ANNA KHOMULO/DOLLARPHOTOCLUB.COM
Im Second-Hand-Shop Anke Schrader gibt es auch ein großes Angebot an Schuhen. Ob ,Chucks‘ und Sneaker oder Ankle Boots und Stiefel – alles für den perfekten Auftritt auf dem Campus.
Neuer Look Das Glanz & Gloria musste seinen Standort wechseln und ist nun in der OsnabrückHalle im Herzen der Stadt untergekommen. Jeden Samstag gibt es hier ab 23 Uhr auf zwei Floors Indie, Alternativ, Pop und Elektro. Wer frische Luft braucht, der kann sich auf die geräumige Außenterrasse mit Blick auf den Schlossgarten begeben.
Markantes Grün Egal, ob gemütlich zuhause vor dem Fernseher oder unterwegs mit Freunden: Wer es gerne kräftig und etwas bitter mag, kann sich mit einem Grolsch eine besondere Auszeit nehmen. Das holländische Bier mit dem markanten Geschmack erfrischt und ist einfach lecker. Cheers!
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Dozenten als DJs In diesem Wintersemester gibt es wieder eine „Profs der Nacht“-Party (18.11., Glanz & Gloria). Sechs Professoren von Uni und HS legen für euch auf, darunter Prof. Ralf Kleinfeld (Uni), Prof. Antonio Miras (HS) und Prof. Olfs (HS). Soundtechnisch reicht der Geschmack der Wissenschaftler von Elektro über 70erFunk bis Alternative Rock.
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Die Haare schön
FOTO: DIMITRI MARUTA/DOLLARPHOTOCLUB.COM
Charleen Thust, Floredina Syla und Lars Jülicher – das sind die Young Stylisten im Salon Siegward Schneider. Die wissen, was aktuell geht, und vor allem, was für dich das Richtige ist. 20% Studi-Rabatt gibt’s auch noch. Yeah!!
Babysitter krank? Wenn es mal eng wird und studierende Eltern niemand für das Kind haben – aber eine wichtige Klausur geschrieben werden muss, hilft die „Notfallbetreuung für Kinder berufstätiger Eltern“. Eine Initiative von Osnabrücker Unternehmen und Einrichtungen, u.a. Universität und Hochschule Osnabrück. Auch Studierende können dieses Angebot nutzen, allerdings ist im Vorfeld eine Anmeldung erforderlich, die über die Uni oder HS laufen muss. Die Notfallbetreuung ist telefonisch erreichbar: 0541 933999020 (tägl. 7-20 Uhr).
Überzeugend Ein Bewerbungsfoto ist eine Investition in das eigene Marketing. Das Team vom atelier 16 setzt dabei auf einen klaren und edlen Stil, höchste fotografische Qualität und vor allem auf eine kommunikative Aussage: Das Bewerbungsfoto soll den Betrachter sofort überzeugen. Wer dann ausreichend Zeit für das Shooting mitbringt und eine Idee, wie er oder sie wirken möchten – der bekommt das Beste für seine Bewerbung.
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_LOUNGE
GUT VERSICHERT Die Einführung des Mindestlohns von 8,50 Euro/Stunde hat auch Auswirkungen für Studierende – wenn sie über die Eltern beitragsfrei krankenversichert sind und nebenbei arbeiten gehen. Wird der bisherige Stundenverdienst dank Mindestlohn jetzt angehoben, muss der Student eventuell eine eigene Krankenversicherung für rund 80 EUR im Monat abschließen. Um einen Ausschluss aus der Familienversicherung zu vermeiden, sollten sich Studierende gut informieren. Dafür steht die AOK Niedersachsen mit eigener Studenten-Betreuung am Standort Osnabrück zur Verfügung. Unter 0800 0265637 sind die Experten zu erreichen, oder online unter www.aok-niedersachsen.de.
TIPP FÜR STUDENTEN
1:0 für Frankreich Die Engländer bezeichnen Franzosen gerne mal als „arrogante Frösche“. Weinbauer Jean Claude Mas, Südfrankreich, hat’s mit Humor genommen, sein Weingut so genannt – und mit dem „Tutti Frutti“ Rouge einen Tropfen entwickelt, der heute in England zu den beliebtesten Rotweinen zählt. Den fruchtigen, modernen Wein gibt es bei Wein Krämer und er schmeckt gut zu Quiche, Pizza oder Gegrilltem.
StadtgalerieCafé „Komm uns in der Großen Gildewart 14 besuchen! Bei Abgabe des ausgeschnittenen Fotos an unserer Kuchentheke bekommst Du 50 % Nachlass auf eine unserer Kuchenspezialitäten.“
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Das lohnt sich: 15 % Studentenrabatt erhalten Studierende bei Optik Peter Meyer. Holt Euch die neue Gutscheinkarte, nur für Studenten. Auch die anderen Angebote sind scharf: Tages- und Monatslinsen kostenfrei nach Hause senden lassen, Ersatz für defekte Kontaktlinsen oder die kostenfreie Stärkenänderung für Kontaktlinsen. Dazu natürlich die persönliche Brillenanprobe mit fachkundiger Beratung sowie eine große Auswahl an modischen Brillenfassungen. Tipp: Besser sehen über Nacht mit Orthokeratologie-Linsen. Ideal für Menschen, die tagsüber in trockener Luft arbeiten, am PC sitzen und bei denen Tageskontaktlinsen oder Brillen hinderlich sind – damit man im Hörsaal nicht mehr so weit vorne sitzen muss …
Mittwochs schon Wochenende Das Zucker ist ein kleiner, aber feiner Club in der Nähe des Hasetors. Studenten finden hier Mittwochs unter dem Namen „Endlich Wochenende“ ihre Partylocation – der Eintritt ist dann frei. Samstags gibt’s musikalisch alles von HipHop und Pop über Elektro bis zu Beats und Soul. Freitags wechselnde Mottos. Zum Chillen lädt ein wunderschöner Außenbereich ein.
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DJs, Bingo, „Tatort“ gucken Das Grand Hotel am Schlosswall 50 ist eine Bar, in der es immer etwas Besonderes zu erleben gibt. So sorgen an fast allen Abenden DJs aus der Clubszene für stimmungsvolle Untermalung, es gibt tägliche Getränkeangebote und am Wochenende wird die Bundesliga in HD auf Leinwand gezeigt. Besondere Events sind das gemeinschaftliche „Tatort“schauen am Sonntag, der UHU-Club und das legendäre DISCO BINGO.
Grüner Jäger
HAT JEMAND EINEN PLAN? Für alle Erstsemester gibt es auf Facebook die Gruppe „Erstis Uni/FH Osnabrück WS 2015/2016“. Rund 800 Mitglieder sind aktuell am Start. Da werden WG-Zimmer angeboten, Fragen gepostet zu Pflichtmodulen im Bachelor oder Einladungen ausgesprochen, gemeinsam zum Poetry Slam in die Lagerhalle zu gehen. Sogar Mitreitgelegenheiten stehen zur Debatte.
Sonntags ab 18 Uhr
Weizen 2,50 € Pilsner Urquell 2 € Cocktails von 3 bis 5 € FOTO: BOKAN/DOLLARPHOTOCLUB.COM
Mo: GROLSCH-TAG Flasche 2,50 €
Bei Wind und Wetter überdachter Biergarten Täglich ab 11 Uhr
An der Katharinenkirche 1 · Tel 0541 27360
SKY SPORT
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_LOUNGE
Der Ex-Student
Stefan Verra, Körpersprecher. Der Coach und Experte in Sachen Körpersprache verrät, warum es nicht immer ratsam ist, dem Dozenten sein schönstes Lächeln zu schenken. strumental- und Gesangspädagogik in Klagenfurt Z und Wien studiert. Wie bist Du von der Musik zur Körper-
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sprache gekommen? STEFAN VERRA: Die Studiengänge habe ich gewählt, weil ich sehr gerne Musik gemacht habe. Aber der Ursprung des Körpersprechers liegt in mir begraben, das ist ein Blick, der mit mitgegeben wurde. Somit haben meine Studien eigentlich nichts mit meinem Beruf zu tun, waren aber eine sehr wertvolle Zwischenstufe, weil ich gelernt habe, auf der Bühne zu stehen. STADTBLATT CAMPUS: Heutzutage unterrichtest Du auch selbst an Hochschulen. Wie ist es, auf der anderen Seite zu stehen? STEFAN VERRA: Ich beobachte, dass es wirklich gute Dozenten gibt, die vor allem inhaltlich sehr stark sind. Aber was an so vielen Unis immer noch fehlt, ist die Fähigkeit der Dozenten, ihren Stoff attraktiv darzulegen. Wenn’s keinen Spaß macht, fällt das Lernen unheimlich schwer. Da stellt sich die Frage: Will ich andere Dozenten beeindrucken oder die Inhalte meinen Studenten näherbringen? STADTBLATT CAMPUS: Wie schaffst Du es, deine Zuhörer zu unterhalten? STEFAN VERRA: Bei meinen Vorträgen, Texten und Videos gibt es immer ein Augenzwinkern mit dazu. Weißt du: Nur 10% aller Fachbücher werden über das erste Kapitel hinaus gelesen. Da sind auch die Autoren dran Schuld. In meinem neuen Buch „Hey, dein Körper spricht!“ bin ich wissenschaftlich sehr korrekt – trotzdem ist es unheimlich leicht zu lesen. Und in meiner Show kläre ich
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„Die Signale, die unser Körper sendet, sind sehr subtil“
unter anderem über Mythen der Körpersprache auf. Verschränkte Arme deuten zum Beispiel gar nicht auf Verschlossenheit hin, das ist wissenschaftlich gar nicht haltbar. STADTBLATT CAMPUS: Können wir unsere Körpersprache überhaupt steuern? STEFAN VERRA: Wir alle sind mit einer grundlegenden Körpersprache geboren, man nennt das Temperament. Wir können nur kleine Elemente beeinflussen und verbessern, wie etwa mehr zu lächeln. Es wird viel zu wenig gelächelt! STADTBLATT CAMPUS: Hilft ein Lächeln auch beim Gespräch mit dem Professor, wenn ich über mein Prüfungsergebnis sprechen will? STEFAN VERRA: Das kommt darauf an: Ist das Verhältnis kollegial, kann ein Lächeln unglaublich hilfreich sein. Sonst ist es tatsächlich mitunter kontraproduktiv. STADTBLATT CAMPUS: Mit deinem aktuellen Programm bist Du in Osnabrück. Was können Studierende von dir lernen? STEFAN VERRA: Ein Professor entscheidet nach wenigen Augenblicken – nicht Sekunden, sondern Augenblicken – über die Kompetenz eines Studenten und wählt danach schwierigere oder einfachere Fragen aus. Man ahnt gar nicht, wie subtil die Signale dabei sind, die wir anderen Menschen senden – das zu wissen, ist ein riesen Bringer. Und bei meinem letzten Auftritt im Rosenhof war eine so gute Stimmung, da wusste das Publikum nicht, ob sie mehr Spaß hatten oder am Ende mehr gelernt haben. _INTERVIEW: FRANZISKA TEMMEN
P 27.10., Lagerhalle
Neumarkt 6, Osnabrück (zwischen Große Str. und Galeria Kaufhof) Parkplatz Media Markt, Belm · Parkplatz Marktkauf, OS-Nahne Parkplatz Combi/Toys R’Us, Wallenhorst · Parkplatz Porta-Möbel, Wallenhorst · Nordhorn: Parkplatz Media Markt + XXXL Lutz · Melle-Gerden: Parkplatz E-Center Ibbenbüren: Nordstadt Arkaden, Große Str. 30
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Boy: Waren schon zu Karriere-Beginn in Osnabrück
FOTO: DEBORA MITTELSTÄDT
_LOUNGE Boy KONZERT Auf das 2011 erschienene Debüt „Mutual Friends“ folgten ausverkaufte Touren durch Europa, die USA und Japan. Im August veröffentlichten Valeska Steiner und Sonja Glass den Nachfolger „We Were Here“, der den sanften Pop von Boy weiterentwickelt und ebenfalls große Erfolge feiert. Das Niedlichkeitsetikett lehnen Boy aber ab: „Wir stehen ja nicht mit Glockenspiel da und singen Kinderlieder!“ P 20.11., Hyde Park
Rolf Lappert
Der Kulturfahrplan für das Wintersemester. Von Konzert über Theater bis zur Lesung mit Charlotte Roche.
FOTO: MANFRED POLLERT
Auf einer Mission
LESUNG Nach den Werken „Nach Hause schwimmen“, „Auf den Inseln des Lichts“ und dem fürs Fernsehen verfilmen Jugendbuch „Pampa Blues“ schickt Lappert in „Über den Winter“ den Künstler Lennart Salm zurück in Familie und Heimatstadt, die als er junger Mann verließ. Der Roman war nominiert für den Deutschen Buchpreis. P 24.11., BlueNote
_VON MALTE SCHIPPER
paradies fluten THEATER „paradies fluten“, eine Koproduktion der Abteilungen Schauspiel und Tanz, ist eine Choreografie nach dem gleichnamigen Stück von Thomas Köck. Die „verirrte sinfonie“ beschäftigt sich in Form einer postmodernen Collage zeitübergreifend mit den Themen Kapitalismus, Kolonialismus und solarer Katastrophe. P 29.11., 8.12., 3.1., Theater am Domhof
GReeN KONZERT Nach der Teilnahme an verschiedenen Onlinebattleturnieren veröffentlichte der Mannheimer Ende August sein Debüt „Vergessenes Königreich“. Frei von Ironie und Zynismus richtet GReeN hier den Blick auf die positiven Seiten des Lebens. Neben klassischem HipHop gibt es
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auch Reggae, Electro und Drum’n’Bass zu hören. Das passt zu GReeNs Motto: „Kennst du einen Song, kennst du keinen Song.“ P 28.10., Bastard Club
Gereon Klug LESUNG Der Gründer des Hamburger Plattenladens Hanseplatte und langjähriger Tourmanager von Studio Braun sowie Rocko Schamoni versendet seit neun Jahren Rundmails zu Neuerscheinungen. Die Benachrichtigungen zwischen Werbesatire, Zeitgeistanalyse und Nonsenspoesie erschienen 2014 gesammelt im Buch „LOW FIDELITY – Hans E. Plattes Briefe gegen den Mainstream“. P 15.11., Lagerhalle
Die angefahrenen Schulkinder WEIHNACHTSSHOW Alle Jahre wieder zelebriert das Osnabrücker Brachialkollektiv Weihnachten auf seine ganz eigene Weise. Heaven, die Granada-Brüder und Dr. Ignatz Ignaz verhackstücken Weihnachtslieder, Klassiker der Musikgeschichte und die Sesamstraße. Alles nur Show! P 8./9.12., Haus der Jugend
K.I.Z. KONZERT Tarek, Maxim, Nico und DJ Craft sind nun auch schon 15 Jahre im Game. Im Juli holten die HipHopper mit „Hurra die Welt geht unter“ erstmals die Nummer Eins in Deutschland und finden sich in so ziemlich allen Blättern von JUICE bis Süddeutsche wieder. Wie könnte eine postkapitalistische Welt nach dem Atomknall aussehen? K.I.Z. haben da so ihre Vorstellungen. P 12.12., Hyde Park
Katzenjammer KONZERT Bei den vier Norwegerinnen geht es auf der Bühne im wahrsten Sinne des Wortes rund. Integraler Bestandteil der Auftritte der Folkrockband ist der Instrumentenwechsel. So bedienen Anne, Solveig, Turid und Marianne so ziemlich alles von Klavier über Akkordeon bis Balalalaika. Im Januar erschien das neue Album „Rockland“, benannt nach dem Allen Ginsberg-Gedicht. P 13.12., Lingen, EmslandArena
www.hifi-spectrum.de
Charlotte Roche
Der neue Sekt „Schloss Osnabrück“ Der prickelnde Genuss mit „Schloss Osnabrück“ FOTO: SANDRA STEIN
LESUNG „Feuchtgebiete“ und „Schoßgebete“ sind verfilmt, nun kommt mit „Mädchen für alles“ der dritte Roman von Charlotte Roche. Wieder geht es um eine junge Frau, deren Leben auf den ersten Blick stimmt. Doch dann bricht Protagonistin Christine mit Haushaltshilfe Marie aus und begibt sich auf eine rasante Reise mit unbekanntem Ausgang: „Ich befinde mich auf einer Mission, und die wird jetzt durchgezogen.“ P 19.12., OsnabrückHalle
Sehr angenehmes Cuvée aus besten Grundweinen mit opulentem Auftritt. Feines Bukett mit ausgeprägten Aromen, zartperlend im Glas. Preis: 8,80 €/0,75 l
COMEDY Hinter RebellComedy stecken zehn junge Stand-up-Comedy-Acts mit Wurzeln in Marokko, der Türkei oder auch der Schweiz. Benaissa, Ususmango, Gondebak, Pu, Khalid, Hany Siam, Enissa Amano, Alain Frei, Özcan Cosar und Choukri thematisieren mit brachialem Humor ihr Leben zwischen den Kulturen. Die FAZ nannte das einmal „Integration mit Abrissbirne“. P 4.1., Haus der Jugend
FOTO: JAVIER BROSCH/FOTOLIA.COM
RebellComedy – Die Auserwählten Exklusiv bei Wein Krämer
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_LOUNGE Wir wollen wissen:
WAS MACHT DIR IM STUDIUM RICHTIG SPASS? _TEXT CAROLIN RUPP _FOTOS JACOB MASON
Max und Martha, Cognitive Science, 1. Semester „Bisher haben wir noch nicht viel vom Studentenleben erlebt, aber die Mathevorkurse waren der Knaller!!! Wir haben alles SUUUUPER verstanden ...“.
Hannah, Theologie und Germanistik, 1. Semester „Im Gegensatz zur Schule, kann man im Studium das studieren, was einem gefällt. Mit meinem persönlichen Interesse für die deutsche Sprache, war die Wahl gar nicht so schwer.“
Tobias, Elektrotechnik, 5. Semester „Das wären die vielen lieben Studenten, die ich bisher kennen lernen durfte. Alleine durch Lerngruppen, die sich wilkürlich gebildet haben, konnte ich nette Bekanntschaften machen.“
Ingmar, Informatik, 5. Semester „Als Student lernt man ganz viele unterschiedliche Leute kennen. Dadurch unterhält man sich auch mal mit Menschen, mit denen man sich vielleicht vorher nie unterhalten hätte.“
Marc, Elektrotechnik, 5. Semester „Am meisten gefallen mir die Mensa und die verschiedenen Studentenpartys. Mein absoluter Favorit ist und bleibt die Kleine Freiheit.“
Johannes, öffentliches Management 3. Semester „Die Mensa! Das ganze Essen ist hier super – mein absolutes Lieblingsgericht ist das gute, alte Schnitzel.“
Mauni (eigentlich Laura, aber ALLE kennen sie unter Mauni), Romanistik, Spanisch, Französisch, 3. Master of Education „Meine Leidenschaft sind die Sprachen, da liegt es nahe, dass ich am meisten Spaß in den Seminaren hatte. Besonders spannend finde ich Sprachgeschichte sowie aktuelle Entwicklungen.“
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Jana und Lena, Soziale Arbeit, 1. Semester. „Wir kommen nicht von hier und sind von der Stadt Osnabrück ganz angetan. Sie ist nicht zu groß und bietet tolle Locations an. Das Studium fängt für uns erst diese Woche an, wir sind gespannt!“
FOTO: MANUN/PHOTOCASE.COM
Studieren und Probieren
Getr채nke f체r Neugierige und Profis TRENDIGES: viele Colas, Fritz, ChariTea, diverse Tonic Water BIERIGES: Zischke, Tannenz채pfle und 99 weitere Sorten aus aller Welt SPRITZIGES: Lillet, Prosecco, Cremant, Champagner HOCHPROZENTIGES: 20 Sorten Gin, 120 Whiskys SONSTIGES: Bischoffinger Weindepot, Kartenvorverkauf
Berghoffstr. 33 49090 Osnabr체ck Fon 0541 962060 www.getraenke-schroeder.de
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