Morgenland 2006

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20.8. BIS 3.9. 2006

F E S T I V A L

KONZERTE 路 LESUNG 路 WORKSHOP FILME 路 AUSSTELLUNG ORIENTAL DANCEHALL NIGHT


Das Morgenland Festival Osnabrück wird gefördert durch folgende Stiftungen, Institutionen und Sponsoren:

V E R A N S TA LT U N G S O R T E > Lagerhalle Rolandsmauer 26, Osnabrück, Telefon 0541 338740 > Theater am Domhof Domhof 10/11, Osnabrück, Telefon 0541 7600076 > Stadthalle Osnabrück Schlosswall 1-9, Osnabrück, Telefon 0541 349024 > Blue Note (im Cinema Arthouse) Erich Maria Remarque-Ring 16, Osnabrück, Telefon 0541 600650 > Lutherhaus Jahnstraße 1, Osnabrück, Telefon 0541 2001831 > Alte Kirche, Hagen Martinistraße 4, Hagen a.T.W., Telefon 05401 835630 > Institut für Musik der Fachhochschule Osnabrück Caprivistraße 1, Osnabrück, Telefon 0541 9693205 I M P R E SS U M Veranstalter: Stadt Osnabrück, Fachbereich Kultur, Rolandsmauer 24, 49074 Osnabrück Lagerhalle e. V., Rolandsmauer 26, 49074 Osnabrück Kooperationspartner: Iranisches Ministerium für Kultur und Islamische Führung Stiftung Schloss Neuhardenberg GmbH Staatsoper Unter den Linden Theater Osnabrück Institut für Musik der Fachhochschule Osnabrück Osnabrück – Marketing und Tourismus GmbH FOKUS e. V. Künstlerische Leitung: Michael Dreyer Dramaturgie: Nadja Kayali Wissenschaftliche Mitarbeit: Prof. Irmgard Brockmann, Dr. Claudia Ott Festivalteam: Michael Dreyer, Alexandra Misztal, Heike Ressel, Tsvetelina Kombeva, Renate Warkentin, Tom Bullmann Festivalbüro: Friedrichstraße 11, 49076 Osnabrück E-Mail: info@dreyer-gaido.de Internet: www.morgenland-festival.de Redaktion: Nadja Kayali Pressearbeit: Michael Dreyer, Sandra Joachim-Meyer, Presseamt der Stadt Osnabrück Marketing/PR: Frank Heidemann, Osnabrück – Marketing und Tourismus GmbH Ticketing: Jens Meier, Lagerhalle e. V. Gestaltung: bvw werbeagentur Unser besonderer Dank gilt: Pooyan Tabatabaei, Azadeh Shahmirnuri, Sidewalk, Jamshid Mashayekhi, Giti Mashayekhi, Sam Mashayekhi, Ladan Mashayekhi, Britt Bartel, Saleem Abboud Ashkar, Iason Athanasiadis Unsere Medienpartner:


Eröffnungskonzert Tehran Symphony Orchestra Nader Mashayekhi, Salar Aghili, Harir Shariatzadeh, Amir Sarrafi Zandjani Sonntag, 20. August 2006 19.30 Uhr Stadthalle Osnabrück Live-Übertragung, Deutschlandradio Kultur

Mohsen Namjoo & Ensemble Samstag, 26. August 2006 20.00 Uhr Lagerhalle Abdo Dagher & Ensemble Dienstag, 29. August 2006 20.00 Uhr Lutherhaus Mozart und der Orient Saleem Abboud Ashkar, Simone Nold, Stephan Rügamer Mittwoch, 30. August 2006 20.00 Uhr Theater Osnabrück

Hommage à Mozart – Ein moderiertes Konzert Teheran Sinfonietta, Nader Mashayekhi, Nadja Kayali, Pedram Fasyousefi, Laya Etemadi André el Haji Trio Montag, 21. August 2006 Donnerstag, 31. August 2006 19.30 Uhr Alte Kirche Hagen a.T.W. 20.00 Uhr Lagerhalle Farida Muhammad Ali & Iraqi Maqam Ensemble Dienstag, 22. August 2006 20.00 Uhr Lagerhalle Samarkand – Hommage à Omar Khayyam Paul Sonderegger, Asim Al-Chalabi, Nadja Kayali Mittwoch, 23. August 2006 20.00 Uhr Lagerhalle Le Trio Joubran Donnerstag, 24. August 2006 20.00 Uhr Lagerhalle Cyminology Freitag, 25. August 2006 21.00 Uhr Blue Note

Farhad Darya & Band Freitag, 1. September 2006 21.00 Uhr Stadthalle Osnabrück Anat – Oriental Groove Samstag, 2. September 2006 20.30 Uhr Lagerhalle Anschließend: Oriental Dancehall Night mit DJ Herb-T Abschlusskonzert Osnabrücker Sinfonieorchester, Hermann Bäumer, Rabih AbouKhalil, Midori, Nadja Kayali Sonntag, 3. September 2006 19.00 Uhr Stadthalle Osnabrück

Teheran Sinfonietta zu Gast in Schloss Neuhardenberg Nader Mashayekhi, Nadja Kayali, Pedram Fasyousefi, Laya Etemadi, Harir Shariatzadeh, Salar Aghili Samstag, 26. August 2006 17.00 Uhr Schinkelkirche/Schloss Neuhardenberg, Brandenburg Teheran Sinfonietta zu Gast an der Staatsoper Berlin Nader Mashayekhi, Nadja Kayali, Pedram Fasyousefi, Laya Etemadi, Harir Shariatzadeh, Salar Aghili Sonntag, 27. August 2006 11.00 Uhr Staatsoper Unter den Linden, Berlin Ausstellung: Reise in den Orient Ahmad Al-Kenani, Malerei 27. August bis 10. September 2006 Vernissage: Samstag, 27. August 2006, 11.00 Uhr mit Asim Al-Chalabi (Oud) Ausstellungsort: Lutherhaus Ausgewählte iranische Filme Ten Freitag, 25. August 2006, 18.00 Uhr Der Kreis Samstag, 26. August 2006, 18.00 Uhr Fünf Uhr am Nachmittag Sonntag, 27. August 2006, 11.30 Uhr Cinema Arthouse Komponisten-Workshop mit Nader Mashayekhi (Teheran) Leitung: Prof. Irmgard Brockmann Mittwoch, 23. August 2006 17.00 Uhr Institut für Musik der Fachhochschule Osnabrück, Caprivistraße 1, Raum 129


> Der Orient und Europa haben eine lange gemeinsame

Verständigung. Entscheidend sind nach meiner Auffassung

Geschichte. Sie ist geprägt von gegenseitiger Faszination.

jedoch gerade die Aktivitäten der Zivilgesellschaft. Unsere

Beim poetischen Begriff „Morgenland“ denken wir auch gerne

Anerkennung und unser Respekt gebührt all jenen, die –

an Geheimnisvolles, an Unbekanntes. Doch

oft genug ehrenamtlich – mit großem Enga-

geben wir es ruhig zu: Wenn wir heute davon

gement Foren und Veranstaltungen auf die Bei-

hören, kommen uns häufig nur Nachrichten

ne stellen und somit den direkten Austausch

über Krisen und Katastrophen in den Sinn. Die-

von Erfahrungen und Erlebnissen zwischen

se Region ist aber viel mehr als nur Krisenge-

Menschen verschiedenster Herkunft und Kultu-

biet. Sie ist uraltes Kulturland. Dort stand die

ren ermöglichen.

Wiege unserer Zivilisation.

Ich freue mich deshalb sehr, dass Osnabrück

Ich bin fest davon überzeugt, dass der kul-

mit dem „Morgenland Festival Osnabrück“ nun

turelle Austausch der Schlüssel zum gegen-

offensichtlich eine neue Tradition des Aus-

seitigen Verständnis und unerlässlich für mehr

tauschs begründen will und nach 2005 schon

Toleranz und Respekt ist. Kunst erreicht alle un-

zum zweiten Mal dazu beiträgt, im Kulturbe-

sere Sinne unmittelbar, sie weckt unsere Emotionen, regt zum

reich eine Brücke zum Orient zu schlagen. Von Herzen danke

Gedankenaustausch an und macht damit Lust auf Neues. Be-

ich allen, die bei der Vorbereitung des Festivals so tatkräftig

sonders eindrucksvoll erfahren wir das in der Musik.

mitgewirkt haben und ich hoffe, dass sich der große Erfolg des

Sie hat als Sprache des Gefühls seit Jahrhunderten Grenzen

vorigen Jahres wiederholt. Den Künstlerinnen und Künstlern

überwunden und Menschen miteinander verbunden. Diese

wünsche ich viele neue Erfahrungen und allen Besucherinnen

kreative Neugier und Aufgeschlossenheit der globalen

und Besuchern ein mitreißendes Fest. Nutzen Sie diese Gele-

Musikszene sollte uns Vorbild für Austausch und Zusammen-

genheit und lassen Sie sich bezaubern von fesselnden Auftrit-

arbeit auch in anderen Bereichen sein.

ten der bei uns leider noch viel zu wenig bekannten Musiker.

Es wird bereits einiges von staatlicher Seite getan, um den „Dialog zwischen den Kulturen“ voranzubringen. So fördert

Dr. Frank-Walter Steinmeier

das Auswärtige Amt im Rahmen des Europäisch-Islamischen

Bundesminister des Auswärtigen

Kulturdialogs seit Jahren Projekte zur gegenseitigen

der Bundesrepublik Deutschland

> Die Besucher des diesjährigen Morgenland Festival

dem Orchester aus der iranischen Hauptstadt konnten

Osnabrück dürfen sich auf ein außergewöhnliches Musik-

einige der bekanntesten Musikerpersönlichkeiten aus dem

ereignis freuen. Zum Eröffnungskonzert wird erstmals in

orientalischen Raum für das Osnabrücker Festival gewonnen

der Bundesrepublik Deutschland das Tehran

werden.

Symphony Orchestra aus dem Iran erwartet.

Bedanken möchte ich mich bei allen Förde-

Die Friedensstadt Osnabrück hat es sich zur

rern, Sponsoren und Kooperationspartnern,

Aufgabe gemacht, friedenspolitische Aktivitäten

die es ermöglicht haben, dass dieses unge-

in breitem Umfang zu gestalten und zu unter-

wöhnliche Festival zum zweiten Mal in der

stützen. Das Morgenland Festival ist ein

Friedensstadt Osnabrück stattfindet. Mein

maßgeblicher Beitrag dieser Friedenskulturarbeit

besonderer Dank gilt Michael Dreyer, der

und hat bereits im Vorfeld des Festivals

angetrieben durch seinen Enthusiasmus und

bundesweit eine große Resonanz erhalten.

seine Begeisterung für die Musik fast im Allein-

Ziel des Festivals ist, ein differenziertes Bild

gang das Programm dieses Festivals auf die

vom Nahen Osten zu vermitteln und darüber

Beine gestellt hat.

hinaus einen kulturellen Dialog einzuleiten.

Ich wünsche dem Veranstalterteam viel Erfolg und dem

Der Besuch des Tehran Symphony Orchestra ist für die Stadt

Publikum anregende Musikerlebnisse.

Osnabrück eine große Freude und kulturelle Bereicherung. Ich hoffe, dass dieses Projekt den Grundstein für eine

Hans-Jürgen Fip

längerfristige kulturelle Zusammenarbeit legen kann. Neben

Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück


> Die Kunst wird unterschiedlich interpretiert, ihr Verhältnis zu

tausenden von Jahren die Künstler gepflegt und verehrt. Große

den Gefühlen wird jedoch nie geleugnet. Die Kunst ist die

Dichter, Philosophen, Mystiker und Künstler in allen Bereichen

gemeinsame Sprache der Menschen. Die Kunst kann eine stand-

haben hier ihre Wurzeln geschlagen. Grandiose Künstler haben

hafte Bindung zwischen den Nationen herstellen.

die alte Geschichte des Landes bereichert und

Die Kunst ist mit der Religion, dem Geist und der

ihm großen Ruhm gebracht. Auch der islamische

Moral fest verbunden. Daher besitzen die reinen

Iran hat in der Ägide einer großen und Kultur

und nicht getrübten Seelen die Gabe, die Botschaft

schaffenden Revolution eine ganze Eilte an

und den Sinn der Kunst besser und präziser

hervorragenden

aufzunehmen. Die unreinen Geister sind jedoch

die erhaben und voller Reinheit der geistigen

nicht imstande, die Kunst zu begreifen. Sie

Entfaltung der Menschen dienen. Die reichen und

verwechseln die künstlerische Kreativität mit der

tiefgründigen Lehren des Islam und die religiösen

Banalität, und versuchen aus Unwissenheit,

Texte der iranischen Muslime inspirieren die

Naivität und manchmal Unverschämtheit, das

Künstler, eine reine, erkenntnisreiche und

Künstlern

hervorgebracht,

geistig prosperierende Kunst fern von Banalität

Banale als Kunst vorzuzeigen. Die Domäne der Kunst ist aber bar jeder Einfallslosigkeit und Impertinenz.

und Dekadenz hervorrufen. Darin liegt auch das Geheimnis

Die Sprache der Kunst ist die Sprache des Verständnisses und

der Wichtigkeit dieses großen Kunst- und Kulturfestivals.

der Solidarität. Sie wird daher zum festen Bestandteil des

Ich gratuliere Ihnen zu diesem großartigen künstlerischen

„Dialogs der Kulturen“, und trägt zum Kulturaustausch

Ereignis und wünsche allen Moderatoren, Kuratoren und

zwischen den Völkern und Nationen bei. Hier zeigt sich, welch

natürlich den Künstlerinnen und Künstlern viel Erfolg. Ich

heikle und unvergleichliche Pflicht die Künstler auf sich nehmen,

hoffe, dass dieses verheißungsvolle Kapitel in der deutsch-

die bestrebt sind, die Seele der Menschen durch ihre Kunst

iranischen Kooperation in Kunst und Kultur, fruchtbar bleibt,

zu bereinigen. Sie stehen im Dienste des Friedens, der Gerech-

zur Intensivierung der freundschaftlichen zwischenstaat-

tigkeit und der Völkerverständigung. Sie bekämpfen Ungerech-

lichen Beziehungen beiträgt und dazu führt, dass das Böse,

tigkeit, Diskriminierung, Aggressivität, Genozide, Bösartigkeit

Hässliche, Ungerechte und Unrechtmäßige aus der Welt

und Willkür. Daher helfen sie mit, eine bessere, verständnis-

verschwindet.

volle, friedliche und gerechte Welt zu schaffen. Der Iran hat mit seiner traditionsreichen Zivilisation, seiner

Prof. Dr. Homaryun Hemmati

dynamischen Kultur und seinem reichen geistigen Erbe seit

Kulturrat der Islamischen Repubik Iran

> Als sich die Jury der Kulturstiftung des Bundes für die

und Kulturschaffenden unterstreichen.

Förderung des Morgenland Festival Osnabrück aussprach,

Angesichts der jüngsten kriegerischen Auseinandersetzungen

brachte sie damit ihre Anerkennung für die künstlerisch

und den besorgniserregenden großräumigen Entwicklungen in

mutige

Nahost grenzt es fast an ein Wunder, wenn sich

Einladung des Tehran Symphony Orchestras

die kulturellen Beziehungen gegenüber politi-

sowie weiterer hochrangiger Musiker aus

schen Auseinandersetzungen behaupten können.

Nahost zum Ausdruck. Vor allem überzeugte

Die Kulturstiftung des Bundes verbindet mit ihrer

sie die Zusammenkunft von Künstlern aus

Förderung des Morgenland Festival Osnabrück

verschiedenen Staaten des Nahen Ostens und

die Hoffnung, einen entwicklungsfähigen Beitrag

Deutschlands. Dass das iranische Kulturministe-

zur Stabilität eines verbindenden west-östlichen

rium den Auftritt des Tehran Symphony

Kulturraums leisten zu können. Ich wünsche al-

Orchestras in Deutschland unterstützt, war

len Beteiligten, den Künstlern, dem Publikum und

zusätzlich ein guter Grund. Diese Allianzen ver-

den Organisatoren die Erfahrungen eines künst-

bemerkenswerte

und

politisch

lerischen Einvernehmens, das die Entdeckung

sprechen ein auch international herausragendes Musik-Ereignis,

dem

Daniel

Barenboims

Einladung

der Teheran Sinfonietta in die Berliner Staatsoper noch ein wei-

von Wahlverwandtschaften ebenso einschließt wie es das Fremde gelten lässt.

teres Zeichen hinzufügt. Die Förderung durch die Kulturstiftung des Bundes soll die Bedeutung dieses Morgenland Festivals Os-

Hortensia Völckers

nabrück für die internationale Zusammenarbeit von Künstlern

Künstlerische Direktorin, Kulturstiftung des Bundes


land und an der Staatsoper in Berlin. Ein ehrlicher kultureller Dialog zwischen den Völkern ist besonders da von Bedeutung, wo Kommunikationsschwierigkeiten auf politischer Ebene sichtbar sind. Aus diesem Grund ist der Besuch des Teheraner Orchesters nicht nur für die Musikliebhaber in Deutschland von großer Bedeutung, sondern ebenso für alle Menschen, hier wie im Iran, die an ein gemeinsames Schicksal der Menschheit glauben. Ich wünsche allen Beteiligten und Besuchern ein anregendes und interessantes musikalisches Erlebnis! Daniel Barenboim Generalmusikdirektor Staatsoper Unter den Linden

14. Juli

einander der Unterschiede und Nähen sehr beglückend ist.

my friend don’t be shocked about what is happining.

Ich habe versucht, ein sehr breit gefächertes Programm

we are used to live these situations... and it will finish soon...

zusammenzustellen. Von traditioneller Musik bin hin zur Avant-

Thanks again for your care and your emails... see you soon....

garde, von Rockmusik bis zur Sinfonik. Aus zwei Gründen ist das Programm so gestaltet: zum einen soll es viele Menschen

3. August

mit verschiedenen Interessen ansprechen, zum anderen schien

no my dear Friend. don’t try to get Visa...

es mir wichtig zu zeigen, dass es auch in der Region des Nahen

it’s impossible to come without war stop...and the opening of

und Mittleren Ostens diese Vielfalt an Musikrichtungen und

the airport... until now we are safe... pray for us...

–vorlieben gibt. Unterschiedliche Menschen in vielen Ländern haben mit außer-

> 20 Tage liegen zwischen diesen zwei Mails des libanesischen

gewöhnlichem Enthusiasmus an der Verwirklichung dieses

Oudspielers André El Haji, der mit seinem Trio schon im letz-

Festivals gearbeitet. Ich kann an dieser Stelle nicht allen Men-

ten Jahr das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss.

schen danken, doch einige möchte ich gerne nennen: ohne

Diese Besetzung war die einzige, die ich für

die kluge und warmherzige Unterstützung von

dieses Jahr fast unverändert eingeladen hatte,

Natalie Durst in der deutschen Botschaft in

um der Begeisterung des Publikums Rechnung

Teheran und Akbar Tarighat in der iranischen

zu tragen. Während ich diese Zeilen schreibe, ist

Botschaft in Berlin hätten wir dieses Projekt nicht

es mehr als ungewiss, ob die Musiker aus Beirut

verwirklichen können. Nader Mashayekhi und

werden anreisen können.

Nadja Kayali sind von Anfang an unermüdliche

Die Politik hat dieses Festival eingeholt. Aus Kon-

Mitstreiter gewesen, die bei allen Schwierigkeiten

zerten werden Events. Die „vogue“ bittet um ein

den Humor nie verloren.

kurzes Interview. Medien berichten in einer Viel-

Ich danke allen Geldgebern, die letztendlich ein

zahl, die jeden Konzertveranstalter glücklich

solches Projekt erst ermöglichen, und ich danke

machen sollte. Und doch liegt die Frage in der

den Verantwortlichen der Stadt Osnabrück, die

Luft: Macht es irgendeinen Sinn? Kultureller Dialog? Wenn der

mir das Vertrauen entgegengebracht haben, und mir in allem

politische Dialog doch quasi gescheitert scheint und die Konse-

freie Hand ließen.

quenzen den Menschen das Leben nehmen?

Mein besonderer Dank gilt Daniel Barenboim und Bernd

Im kulturellen Austausch erfahren wir im besten Falle eine

Kauffmann, die durch Ihre Kooperation ermöglichten, dass das

sinnliche Bereicherung. Doch nicht nur dies: In kulturellen

Projekt „Morgenland“ über Osnabrück hinaus strahlen kann,

Äußerungen zeigt sich die Essenz des Menschen, wir lernen ein-

in so renommierten Häusern wie der Staatsoper Unter den

ander auf sehr ehrliche, unmittelbare Art und Weise kennen.

Linden und der Schinkelkirche von Schloss Neuhardenberg.

Vor allem merken wir eines: So fremd, wie wir dachten, sind wir

Ich wünsche allen Musikern wie Besuchern spannende und

einander gar nicht. Fremdheit aber erzeugt Angst. Daraus

beglückende Konzerte und Veranstaltungen!

entsteht selten Gutes. Musik, die eine universelle Sprache ist, kann uns über andere kulturelle Unterschiede hinweg eine

Michael Dreyer

Brücke sein. Vielleicht erkennen wir, dass gerade das Neben-

Künstlerischer Leiter

FOTO: RICHARD HAUGHTON

> Ich begrüße die Musiker und Musikerinnen des Teheraner Sinfonieorchesters sehr herzlich in Deutsch-


WUNDERLAMPEN IN OSNABRÜCK.

Hauptverwaltung der Stadtwerke Osnabrück: Märchenhaft beleuchtet in der dunklen Jahreszeit.

WIR SIND HIER DIE GUTEN GEISTER. Unsere Straßenlaternen leuchten, auch ohne dass Sie daran reiben müssen. Und wir erfüllen Ihnen sogar mehr als drei Wünsche: Strom, Erdgas, Trink- und Abwasser, Bäder, Stadtbus, NordWestBahn, osnatel und Hafen. 1001 Nacht – und noch viel länger.

Stadtwerke Osnabrück Immer für Sie da.


Or ient und Okzident Von Nadja Kayali

Wer sich selbst und andre kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Occident sind nicht mehr zu trennen. (Goethe)

>

Die Geschichte der gegenseitigen Durchdringung von Orient und Okzident ist sehr alt. Bereits im Mittelalter finden wir die Einflüsse der Araber in Musik und Dichtung. Lange Zeit hindurch war jedoch das Bild des Glaubens” feindes“ dominant. Erst im 18. Jahrhundert, durch die Übersetzung der Märchen aus 1001 Nacht, hat sich das Orientbild entscheidend gewandelt; vorherrschend wurde nun der romantische Orient, der Orient als Projektionsfläche, der sich ganz nach den Wünschen und Bedürfnissen der Europäer idealisieren ließ. Persische Einflüsse auf die deutschsprachige Literatur Mitte des 18. Jahrhunderts formulierte Johann Georg Hamann, dass die Poesie die Muttersprache des menschlichen Geschlechts sei und beeinflusste damit vor allem Johann Gottfried Herder. Dieser begann eine Sammlung der Stimmen der Völker in Liedern“ anzulegen und sich ” besonders der persischen Poesie zu widmen, die er als Tochter des irdischen Paradieses“ bezeichnete. Und ” obwohl immer auch aus dem Arabischen übersetzt wurde,

sollte doch die persische Literatur, und dabei vor allem der Dichter Hafis (Hafez), den größten Einfluss auf die deutschsprachige Literatur und Musik ausüben. Seine Gedichte gelangten in der Übersetzung des österreichischen Diplomaten und Orientalisten, Joseph von Hammer-Purgstall, in Goethes Hände, der sich Hafis gegenüber – wie er selbst sagte – produktiv verhalten“ musste. Entstanden ist daraus ” der Westöstliche Divan“, der nicht nur Poeten, sondern ” auch Komponisten zur Produktion“ anregte. So liest sich ” die Reihe der Komponisten, die auf Hafis zurückgehende Texte deutschsprachiger Lieder vertonten, wie ein Auszug aus dem Who is who“ der Musikgeschichte. ” Daneben hat ein weiterer Perser die europäische Kunst bereichert, Omar Khayyam (1048-1132). Eigentlich Naturwissenschaftler, Astronom und Mathematiker, werden ihm vor allem Vierzeiler zugeschrieben; eine Form, die weit verbreitet ist und sich häufig in der Volkspoesie findet. Die Sonderform, in der Omar Khayyams Vierzeiler stehen, ist das Rubai, wahrscheinlich im 10. Jahrhundert von Rudaki zum ersten Mal verwendet. In diesen Miniaturen sind die Vergänglichkeit der Welt und die Konfrontation mit dem Tod allgegenwärtig und rufen uns förmlich zu: Carpe ” diem!“ Omar Khayyams Rubayyat gingen durch die 1859 erschienenen englischen Nachdichtungen Edward FitzGeralds um die ganze Welt. Schon die Form des Vierzeilers, mit seinem auf die Einmaligkeit des Augenblicks ausgerichteten Inhalt, war per se inspirierend. Omar Khayyams Themen, wie der Weingenuss, seine religionskritische Haltung, und vor allem die Auseinandersetzung mit dem Tod als unausweichlicher Frage, regten eine Flut von Nachdichtungen dieser Nachdichtungen an.


Orientalische Einflüsse in Musik und Oper Aber auch in der Musik kennt man orientalische Einflüsse. Die Anzahl der sogenannten Türkenopern“ im 18. Jahr” hundert ist unüberblickbar. Entführungen (aus dem Serail) waren dabei das beliebteste Sujet. Aber bereits 1770, in der Oper Le Bourgois Gentilhomme“ von Lully/Molière, ” gibt es eine bemerkenswerte Szene, die einem Dhikr, dem Gottesgedenken, nachgeahmt ist, dem ein französischer Edelmann beim Sufi-Orden der Mevlevi in Konya (Türkei) beigewohnt hat. Hier finden sich erstmals arabische Wörter in einem Opernlibretto, aber es wird auch mit dem Klang der Sprache experimentiert. Kauderwelsch und vor allem schnelles Sprechen (Singen) wird zu einem Stilmittel um den Opernorientalen“ zu charakterisieren; bestes Beispiel ” ist Osmin“ in Mozarts Entführung aus dem Serail“. ” ” Zu Mozarts Zeit, als die Wiener die Furcht vor den Türken künstlerisch sublimierten, Komponisten alla turca“ kom” ponierten und sogar Klaviere mit einem sogenannten Janitscharenzug“, einem eingebauten Schlagwerk, in den ” Wohnzimmern der Wiener standen, kam es auch zu einer Erweiterung des Orchesterapparats. Durch das Vorbild der Mehter, der Musikkapellen der Janitscharen (der Elitetruppe des Osmanischen Heeres), wurde das Schlagwerk – Trommel, Triangel, Becken – Bestandteil des klassischen Orchesters und noch bis Beethoven als batterie turque“ ” oder türkische Musik“ bezeichnet. ” Dass der Einfluss auf die europäische Musik immer schon ein wesentlicher Faktor war, belegt auch die Geschichte der Saiteninstrumente. Denkt man beispielsweise an die Laute, in deren Namen ihr arabischer Vorläufer al-oud“ steckt ” oder an den Bogen der Streichinstrumente, der im

9. Jahrhundert von den Arabern übernommen wurde. Insofern ist ein Sinfonieorchester eigentlich ein Schmelztiegel von Orient und Okzident. Jeder orientalische Kulturraum hat auf unterschiedliche Weise seine Spuren in Europa hinterlassen. Und vielleicht ist ja gerade das Spannende an diesem Festival, dass man durch die Begegnung mit dem vermeintlich Fremden jenes andere“ in der eigenen Kultur wiederfindet. Denn dass ” gerade Verse des größten Dichters deutscher Zunge, das klassische Orchester, die Oper und das deutsche Liedgut vom Orient geradezu durchsetzt sind, wird von beiden Seiten gerne vergessen. Das Morgenland Festival hat in der Friedensstadt Osnabrück einen traditionsreichen Ort gefunden. Angesichts der derzeitigen politischen Lage mag ein solches Festival als ein Tropfen auf den heißen Stein erscheinen. Jedoch, steter Tropfen vermag auch den härtesten Stein zu höhlen ... Was bleibt denn schon von der Kunst?“ fragt Robert ” Musil im Mann ohne Eigenschaften“ und antwortet: Wir ” ” als Veränderte bleiben.“

Nadja Kayali ist freiberufliche Dramaturgin und Regisseurin in Wien.


Die Geschichte des Tehran Symphony Or chestra Von Azadeh Shahmirnuri | Fotos Iason Athanasiadis

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Im Iran ist das Musik spielen in Gruppen und Orchestern ein junges Phänomen. Verbliebene, Jahrhunderte alte Instrumente und historische Hinweise deuten auf eine 5000 Jahre alte Geschichte der Musik im Iran. Iranische traditionelle Musik wurde ursprünlich solo, zu zweit oder zu dritt aufgeführt. Durch westliche Einflüsse hat sich dies verändert, sodass heute auch traditionelle iranische Musik in großen Besetzungen gespielt wird. Das erste europäische Orchester bereiste den Iran noch zu Zeiten des Schah. Im Jahre 1856 brachten zwei französische Musiker die erste militärische Musikkapelle aus dem Westen in den Iran. Zwei Jahre später wird Jean Baptist Lumierre zum Kapellmeister ernannt. Lumierres Bemü-

hungen um die Verbreitung klassischer Musik gipfelten in der Etablierung einer Musikschule. Im Jahre 1869 gründeten 26 der ersten Absolventen dieser Schule das Königliche Zahi Orchester“. ” Die Pioniere des Orchesters Zu diesen Männern der ersten Stunde zählte auch Salar Moazez, der bei so berühmten Lehrern wie Nicolai RimskiKorsakow und Karl Flesch studierte. Moazez gründete nach seiner Rückkehr in den Iran das erste private Konservatorium und stellte mit Musikern aus dieser Schule und dem Stadtrat von Teheran ein 40-köpfiges Sinfonieorchester zusammen. Dieses Orchester wurde der Grundstein des Tehran Symphony Orchestra. Mit Hilfe von zehn tschechischen Profi-Musikern, die am Konservatorium unterrichteten, konnte das Niveau bald gesteigert werden. Nach diesen Fortschritten brachten der 2. Weltkrieg und seine Folgen alles zum Stillstand. Mit dem Einzug der Alliierten in den Iran verließen nicht nur die tschechischen Musiker das Land. Die Gründung des Teheraner Sinfonieorchesters Aus dieser Zeit stammt aber auch die Idee, ein richtiges Sinfonieorchester zu gründen. 1943 entstand das Teheraner ” Sinfonieorchester“ durch die private Initiative und den Enthusiasmus von Parwiz Mahmud. Nachdem Mahmud 1946 zum Direktor des Konservatoriums ernannt wurde, ersetzte er das Schulorchester durch das Sinfonieorchester und es kam zu einer


kontinuierlichen Arbeit. Zwischen 1960 und 1972 führte Heschmat Sanjari das Teheraner Sinfonieorchester zu einer ersten Hochblüte. Zu jener Zeit spielte das Orchester mit führenden internationalen Musikern wie Yehudi Menuhin, Zubin Mehta oder Isaac Stern, und es kam zu einer Trennung von Opernorchester und Sinfonieorchester. Nach der Revolution Nach der Revolution 1978 wurden alle Kunstorganisationen aufgelöst und die Orchester und Musikschulen geschlossen. Die Folge davon war, dass viele Musiker emigrierten. Das Sinfonieorchester überlebte mit zehn Musikern, die es durch ihre Eigeninitiative mit revolutionären Hymnen und Gelegenheitsauftritten am Leben erhielten. Durch ihre

Bemühungen blieb der Grundstein des Orchesters bestehen. Von 1991-2005 übernahm Fereydun Naserin die Leitung des Orchesters. In dieser Zeit wurden immer wieder iranische Dirigenten aus dem Ausland als Gastdirigenten engagiert. Seit April 2006 hat das Tehran Symphony Orchestra mit Nader Mashayekhi einen neuen ständigen Chefdirigenten, der vor wenigen Wochen sein erstes, vielumjubeltes Konzert in Teheran gab und nun mit dem Orchester zum ersten Mal in Deutschland gastiert.

Azadeh Shahmirnuri arbeitet als Journalistin für CHN – Cultural Heritage News Agency, Tehran


„Kar milhan“ – oder : Hof fnung heute zwischen Exper iment und U topie Von Gabriel Ramin Schor | Foto Iason Athanasiadis

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Im November 1964 strahlte das Deutsche Fernsehen (WDR) ein Gespräch mit dem neunundsiebzigjährigen Ernst Bloch aus. Er war schon damals weltweit der Inbegriff eines Philosophen der Hoffnung. Jürgen Rühle fragte ihn schon in den ersten Minuten dieser Schwarzweißkonferenz: Eine große Rolle in Ihren Überlegungen spielt die Kunst, ” vor allem die Musik. Ich glaube, der Musik fühlen Sie sich besonders verbunden. Was für eine Rolle spielt die Musik in Ihrer Philosophie?“ Bloch antwortete darauf mit dem für ihn so typischen, biblisch verkündenden Ausdruck: Es ist kein Zufall, daß in meinem ersten Buch Geist der ” Utopie (1918) eine Philosophie der Musik steht, und zwar mit einem ungemäß großen Umfang im Vergleich mit den

anderen Kapiteln, die darin sind, weil die Musik von früh an für mich eine zentrale und lehrende Kunst katexochen war. Ich wollte mit 15 Jahren eine kleine Oper schreiben, nach dem Hauffschen Märchen Die Höhle von Steenfoll, und die sollte Karmilhan heißen. Das ist ein Wort, das einem Fischer jeden Abend ins Ohr geflüstert wird, es scheint immer dasselbe zu sein, aber er kann‘s nie verstehen. Und so erschien mir Musik wie ein heißes Lallen von einem Kind, das gerade anfängt zu sprechen. Es ist ja eine ganz junge Kunst, die mehrstimmige Musik, 400 Jahre alt, und hat ihre Sprache noch nicht gefunden. Jeder glaubt sie zu verstehen, und niemand weiß, was es bedeutet. Was ist denn nun die Musik – in ihrer Gestalt, in ihrem Ausgetragensein? So also spielt die Musik die Rolle eines Organon in utopischem Gewissen.“ (1) Karmilhan“ – was wäre, wenn dieses Wort“ seine eigent” ” liche Bedeutung noch nicht entfaltet, seinen Sinn, seine Aufgabe noch nicht erfüllt hätte, wenn es also noch nicht ausgeflüstert wäre? Und was wäre, wenn dieses Wort“ ” etwas mit Hoffnung zu tun hätte, mit diesem Urdurst in uns allen, der schon so lange danach verlangt, gestillt zu werden? Er will gestillt werden wie jenes heiß lallende Kind. Doch heute ist es um dieses Kind still geworden. Es hat aufgehört zu lallen. Denn es ist kalt geworden. Nunmehr regieren die kalte Stille und die stille Kälte. Der Kompaß der Geschichte zeigt nicht in Richtung Hoffnung, eher in die entgegengesetzte Sphäre. Der Bellizismus macht sich breit, inzwischen auch wieder innerhalb westlicher Gesellschaften. Man spricht schon längst von der Aus” weitung der Kampfzone“ im Dialog der Geschlechter und


von der Kündigung des Generationenvertrags“. So ist ” Solidarität zu einer steinzeitlich entrückten Vokabel geworden. Der gute alte Gesellschaftsvertrag“ (Rousseau) ” wird bald nicht mehr das Papier wert sein, auf dem er noch steht. Hobbes und Schmitt scheinen die heutigen Fixsterne im politischen Universum zu sein. Jedenfalls sind es harte Zeiten, auf die wir zusteuern! Die Wirtschaft regiert inzwischen absolut – absolutistisch. Der neoliberale Turbokapitalismus“ ist der letztverbliebene, global ” sinnstiftende“ Wertehorizont unserer Epoche, die ” absolute Religion einer endzeitlich orientierungslosen Menschheit. Die sogenannte Weltgemeinschaft“ ist nur ” noch ein reiner Signifikant ohne Referent (und eigentlich auch schon ohne Signifikat!). Das Völkerrecht wird immer mehr zu einer Abteilung der phantastischen Literatur“ ” (Borges). Mit den Menschenrechten“ sieht es auch nicht ” anders aus, seitdem manche Menschen humaner“ zu sein ” glauben als andere Menschen. In einer solchen Zeit scheint es wohl grenzenlos naiv zu sein, sich als Optimist zu positionieren, ein Botschafter, Gesandter der Hoffnung zu sein. Als Nader Mashayekhi in Teheran ankam, um das dortige Symphonieorchester erstmals zu dirigieren, sagte er zu seinen Musikern: Ich bringe Euch nichts mit – außer ” Hoffnung. Aber davon unermeßlich viel!“ Nader vertritt eine äußerst rar gewordene Haltung (sein Vorname bedeutet auch wörtlich: rar, selten“), die unter avancierten ” Künstlern und Intellektuellen anachronistisch geworden ist (schon Sartre galt die Hoffnung als Hemmnis“ im Spiel ” der Freiheit“). Er ist ein Unzeitgemäßer. Er läßt sich nicht ”

vom Strom der Zeit treiben. In Zeiten wie diesen Optimist zu sein, Hoffnung zu verkünden, zeugt von großer Kühnheit und ist zugleich künstlerisch die wohl letzte Möglichkeit, nach der Postmoderne Avantgardist zu sein. Nader ist der anachronistische Avantgardist der Hoffnung. Neben ihm fallen mir im Moment nur noch Daniel Barenboim und Edward W. Said ein, der israelische Musiker und der palästinensische Gelehrte, deren Gespräche von Mut und Hoffnung getragen sind. (2) Nur um der Hoffnungslosen willen ist uns die Hoffnung ” gegeben“, schrieb einmal Walter Benjamin, der große Denker einer katastrophengeschichtlich betrachteten Moderne. Gewiß, die Katastrophen häufen sich und vielleicht ist auch die letzte Strophe die Katastrophe. Doch davor ereignen sich auch noch andere Dinge: Kurzweiliges und Schönes. Man verliebt sich, wird ein bißchen kindlich und flüstert in diesem hoffnungstrunkenen Fieber, das man Liebe nennt, so manche Wörter vor sich hin, die sonst keiner versteht – eines davon könnte Karmilhan“ (3) sein... ”

Gabriel Ramin Schor lehrt Philosophie und Kunst an der Kunstuniversität Linz und Universität Wien. Er schreibt an einem Buch mit dem Titel Karmilhan“. ” (1)

Gespräche mit Ernst Bloch. Hrsg. von Rainer Traub und Harald Wieser (Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1975), S. 15f. (2) Siehe Daniel Barenboim/Edward W. Said: Parallelen und Paradoxien. Über Musik und Gesellschaft. Hrsg. von Ara Guzelimian. Übersetzt von Burkhardt Wolf (Berlin: Berlin Verlag, 2004). (3) Vgl. Gabriel Ramin Schor: „Was keine Stimme hat...“, in: Referenzen an das Unbestimmte. Die Kunst, die Künstler, das Kunstmuseum. Hrsg. von Peter Noever (Wien: MAK, 2004), S. 6-7.


Eröffnungskonzert Tehran Symphony Orchestra S o n n ta g , 2 0 . A u g u st 2 0 0 6 1 9 . 3 0 U h r S ta d t h a l le O s n a b r ü c k Begrüßung durch den Osnabrücker Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip, den Botschafter der Islamischen Repubik Iran, S.E. Mohammad Mehdi Akhondzadeh und Michael Dreyer, künstlerischer Leiter des Morgenland Festival Osnabrück

Live-Übertragung, Deutschlandradio Kultur

Nader Mashayekhi D i r i g e n t Salar Aghili G e s a n g Harir Shariatzadeh D a f (persische Rahmentrommel) Amir Sarrafi Zandjani K l a v i e r

Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840-1893) Romeo und Julia (Phantasieouverture nach Shakespeare) Frank Zappa (1949-1993) D o g B re a t h Va r i a t i o n s Nader Mashayekhi (*1958) fié ma fié III Auftragswerk des Morgenland Festival Osnabrück Uraufführung

Der Spiegel bezeichnete es als eine „kleine Sensation“, dass das TEHRAN SYMPHONY ORCHESTRA auf Einladung des Morgenland Festival Osnabrück sein Deutschlanddebüt gibt. Es ist ein breiter Bogen, den das Tehran Symphony Orchestra unter seinem neuen Chefdirigenten, NADER MASHAYEKHI, bei diesem Eröffnungskonzert spannt. Denn Beethoven-Tschaikowsky-Zappa in Kombination mit der Uraufführung von Mashayekhis eigenem – für das Morgenland Festival geschriebenem – Stück „fié ma fié III“ und der deutschen Erstaufführung von Riahis „Persischer Suite“ sucht seinesgleichen. Mashayekhis neuem Orchesterwerk gehen Reflexionen über Form und Inhalt voran, die sich in „fié ma fié I“ (1996/97), einem Stück für 7 Flöten und „fié ma fié II“ (2001) für Oud, Gesang und Orchester wiederfinden. Für sein neues Werk hat der Komponist auf die Übermalungstechnik (Arnulf Rainer) zurückgegriffen. Seine Musik wird durch traditionelle persische Musik übermalt und umgekehrt. Dabei kommt es zu keiner Fusion, sondern zu einem eigenständigen Nebeneinander, der „einzigen Möglichkeit der Koexistenz“ (Mashayekhi).

Pause Ludwig van Beethoven (1770-1827) S i n fo n i e N r. 7 op. 92 I. Poco sostenuto – Vivace II. Allegretto III. Presto IV. Allegro con brio Hassan Riahi (*1945) Pe rs i s c h e S u i te in vier Teilen I. I II. Mazendran Lullaby III. Qashgai Dance IV. Yek Hamumi V. Turkaman Dance Deutsche Erstaufführung

> Tehran Symphony Orchestra

> Salar Aghili

> Harir Shariatzadeh


Hommage à Mozart – Ein moderiertes Konzert M o n ta g , 2 1 . A u g u st 2 0 0 6 1 9 . 3 0 U h r A l te K i rc h e i n H a g e n a . T. W.

> Teheran Sinfonietta

> Nadja Kayali

Teheran Sinfonietta Nader Mashayekhi D i r i g e n t Nadja Kayali M o d e ra t i o n Pedram Fasyousefi V i o l i n e Laya Etemadi V i o l a

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

„Welchem Zweck könnte dies Dokument rücksichtsloser Expression gedient haben?“ fragte der Mozart-Biograph, Alfred Einstein, angesichts der Sinfonie KV 183. Es ist unter den 41 komponierten Sinfonien eine von zweien in Moll. Und da beide noch dazu in g-Moll stehen, wird diese die „kleine“ genannt. Obwohl mit 17 Jahren komponiert zählt diese Sinfonie nicht mehr zu den „Jugendsinfonien“. Sechs Jahre später entstand die „Sinfonia concertante“ KV 364, benannt nach der gleichnamigen Gattung zwischen Sinfonie und Konzert, die mit Mozarts Werk ihre Krönung erhielt. Aus dem Orchester lösen sich immer wieder die beiden Solisten, Violine und Viola, treten konzertant hervor und begeben sich wiederum zurück ins Ensemble. Eine Hommage à Mozart wäre ohne Oper unvollständig, aber Opern werden im Iran nicht aufgeführt. „Die Entführung aus dem Serail“, „Le Nozze di Figaro“ und „Don Giovanni“ haben aber wunderbare Ouvertüren, und mit diesen kann auch in Teheran das Mozart-Jahr gebührend gefeiert werden.

S i n fo n i a co n ce r ta n te für Violine, Viola und Orchester in Es-Dur KV 364 I. Allegro maestoso II. Andante III. Presto

O u ve r t ü re z u „ D i e E n t f ü h r u n g a u s d e m S e ra i l“ KV 384 Moderation

Pause O u ve r t ü re z u „ L e N o z z e d i F i g a ro “ KV 492 Moderation S i n fo n i e N r. 2 5 in g-Moll KV 183 I. Allegro con brio II. Andante III. Menuetto IV. Allegro Moderation O u ve r t ü re z u „ D o n G i ova n n i “ KV 527


Farida Muhammad Ali & Iraqi Maqam Ensemble D i e n sta g , 2 2 . A u g u st 2 0 0 6 2 0 . 0 0 U h r L a g e r h a l le

> Farida Muhammad Ali

Farida Muhammad Ali G e s a n g Mohamed Gomar J o z z a Jamil Alasadi Q a n u n Adnan Shanan Abdulamir N a y Latif Alobaidi R i q q Karim Darwish Ta b l a

Man kann FARIDA MUHAMMAD ALI als die Diva des klassischen irakischen Gesangs bezeichnen. Sie hat bei großen irakischen Lehrern wie Sha Ubi Ibrahim oder Hussein Al Athami Geschichte und Aufführungspraxis des Maqam studiert und ist mit Unterstützung ihrer Eltern professionelle Sängerin geworden; ein emanzipierter Weg, der in den von Männern beherrschten arabischen Gesellschaften Frauen meistens verwehrt wird. Farida Muhammad Ali ist anderer Auffassung: „Maqam zu singen hat die gleiche Qualität wie eine Rezitation aus dem Koran. Es ist ein spiritueller Weg. Und Frauen haben das gleiche Talent und Recht wie Männer, diese Tradition zu pflegen.“ Der Maqam ist eine traditionelle Gattung der Musik im Irak, vorgetragen von einer Sängerin oder einem Sänger mit einem Begleitensemble mit Oud (Laute), Qanun (Zither), Nay (Flöte), Jozza (Drehleier), Fidel, Tabla (Vasentrommel) und Riqq (Tamburin). Es existieren über 50 traditionelle Maqamat, die in der Regel mehrteilig sind mit festgelegten und freien Abschnitten, in denen die Musiker improvisieren. Dafür ist die traditionelle Spielweise verbindlich. Der letzte Abschnitt eines Maqams ist in der Regel ein populäres Lied. Das IRAQI MAQAM ENSEMBLE mit der Sängerin Farida Muhammad Ali lebt seit 1997 in den Niederlanden und führt sein Repertoire vor allem in Europa auf. Sie fühlen sich verantwortlich dafür, diese sowohl weltliche als auch geistliche Kunst aus den großen Städten des Irak zu pflegen und weiter zu entwickeln. Sie sind Botschafter dieser Kunst und unterrichten sie auch.


Samarkand – Hommage à Omar Khayyam M i t t w o c h , 2 3 . A u g u st 2 0 0 6 2 0 . 0 0 U h r L a g e r h a l le

Paul Sonderegger R e z i ta t i o n Asim Al-Chalabi O u d Nadja Kayali R e g i e

L e s u n g vo n Amin Maalouf „ S a m a r k a n d “ M u s i k vo n Asim Al-Chalabi

> Asim Al-Chalabi

Eine h a l b s y r i s c h e Regisseurin, ein ö ste r re i c h i s c h e r Schauspieler und ein i ra k i s c h e r Oud-Virtuose spüren den Gedichten eines p e rs i s c h e n Poeten nach, die ein l i b a n e s i s c h e r Schriftsteller in einem f ra n z ö s i s c h e n Buch mit der Titanic versinken ließ … Der in Paris lebende libanesische Schriftsteller Amin Maalouf hat in seinem Roman „Samarkand“ die Geschichte des persischen Astronomen und Dichters Omar Khayyam (1048-1132) aufgegriffen und schildert meisterhaft die Zeit der Entstehung der berühmten Vierzeiler, der „Rubayyat“. In einer Zeit politischer Umwälzungen im Iran des 11. Jahrhunderts, als die Assassinen das Land mit Terror geißeln, schreibt, lebt und liebt Omar Khayyam, der einer Legende gemäß, eine innige Freundschaft mit dem Großwesir des Reiches, Nizam ul-Mulk, und dem Führer der Assassinen, Hassan as-Sabbah, pflegt. Maaloufs Roman, changierend zwischen Orient und Okzident, verknüpft Zeiten und Welten in seiner Hauptfigur, einem jungen Amerikaner, auf der Suche nach dem Manuskript der Rubayyat, jener Vierzeiler, die Omar Khayyam auch in Europa berühmt gemacht haben.

> Paul Sonderegger


Le Trio Joubran D o n n e rsta g , 2 4 . A u g u st 2 0 0 6 2 0 . 0 0 U h r L a g e r h a l le

Adnan Joubran O u d Wissam Joubran O u d Samir Joubran O u d

> Le Trio Joubran

Dass die drei Brüder SAMIR, ADNAN und WISSAM JOUBRAN zu international bewunderten Oud-Spielern werden würden, hätte man ahnen können. Ist ihr Vater Hatem Joubran doch ein in der ganzen arabischen Welt geschätzter Oudbauer. Die Oud, jene arabische Laute, die in den letzten Jahren auch durch Interpreten wie Dhaffer Youssef immer mehr Anhänger gefunden hat, ist – in den richtigen Händen – ein magisches Instrument. Die Oud hat eine jahrhundertealte Tradition, die endlich die verdiente Würdigung erfährt. Das spiegelt sich unter anderem in der Tatsache wider, dass Wissam Joubran der erste Saiteninstrumentspieler der arabischen Welt ist, der das bekannte italienische Antonio Stradivari Institut absolvierte. Die Musik des Trio Joubrans ist nicht losgelöst zu betrachten von der Situation in Palästina. Immer wieder wird in Konzertrezensionen darauf verwiesen, wie spürbar der Konflikt, der Schmerz und das Leid im Spiel der drei Musiker seien. Aber auch die Schönheit des Landes, die Herzlichkeit und Emotionalität sind nicht wegzudenken. Es ist von „instrumental gesungener Poesie“ die Rede und einfacher kann man vermutlich nicht ausdrücken, wie viele Facetten menschlicher Gefühlswelten Musiker wie das Trio Joubran in Töne verwandeln können. Ohne Zweifel: Die Oud liegt hier in den richtigen Händen.


Cyminology Fre i ta g , 2 5 . A u g u st 2 0 0 6 2 1 . 0 0 U h r B l u e N o te

> Cyminology

Cymin Samawatie G e s a n g Benedikt Jahnel K l a v i e r Ralf Schwarz K o n t ra b a ss Ketan Bhatti S c h l a g z e u g Bobby McFerrin holte sie bei einem Auftritt in Braunschweig vor zwei Jahren auf die Bühne und sang mit ihr den Vokal-Remix eines persischen Gedichts aus dem 11. Jahrhundert. Diese Referenz durch den Übervater des modernen Jazzgesangs macht klar, welches Ausnahmetalent die junge deutsche Sängerin CYMIN SAMAWATIE ist. Seit 2002 tritt die mehrfach preisgekrönte Formation in Deutschland auf. Im Juli 2003 spielte CYMINOLOGY bei ‘Jazz an der Donau’ einem der größten Festivals Europas mit Größen wie Herbie Hancock, Dianne Reeves, George Benson und Earth, Wind and Fire. In diesem Jahr legte die Tochter iranischer Auswanderer mit ihrem Quartett ihr Debütalbum vor, das die märchenhafte Poesie persischer Dichtungen mit hochklassigem World Jazz amerikanischer Prägung verbindet und der Improvisation großen Raum gibt.


Mohsen Namjoo & Ensemble S a m sta g , 2 6 . A u g u st 2 0 0 6 2 0 . 0 0 U h r L a g e r h a l le

Mohsen Namjoo G e s a n g Abdollah Behravan Far G i ta r re Ali Bagh Far Gordi B a ss Saleh Zarei K ey b o a rd Omid Nikbin S c h l a g z e u g

> Mohsen Namjoo

MOHSEN NAMJOO gehört zur jungen Generation iranischer Musiker. Er studierte Musik an der Universität von Teheran und war 2. Preisträger bei der TehranAvenue Music Festival Competition. Als Sänger und Komponist war er an verschiedenen Theater- und Filmproduktionen beteiligt. Seine Musik ist eine verblüffende Mischung aus iranischer traditioneller Musik, Rock und Blues. Bekannte Elemente aller Stile vermischen sich bei Namjoo zu einem neuen Oriental Groove. Eine musikalische Entdeckung!


Abdo Dagher & Ensemble D i e n sta g , 2 9 . A u g u st 2 0 0 6 20.00 Uhr Lutherhaus

Abdo Dagher V i o l i n e Amer Mohamed Abdelaziz V i o l i n e Walid el Barbary V i o l i n e Khaled Dagher V i o lo n ce l lo Haytham Farghaly R i q q ( S c h e l le n t ro m m e l ) Shady el Gendy Q a n u n ( Z i t h e r ) Claudia Ott N a y ( R o h r f l ö te ) Roman Bunka O u d ( L a u te )

> Abdo Dagher

Abdo Dagher und seine Musik Von Claudia Ott Bereits als 12-jähriger hat sich ABDO DAGHER einen reichen und vielfältigen Schatz an Melodien und Motiven erarbeitet. Unbefangen bedient er sich all dieser Motive, gerade weil er keine akademische Ausbildung genossen hat. Er hat daher auch kein theoretisches Gerüst geschaffen, um beispielsweise seine Intonation oder Modulationspraxis wissenschaftlich abzustützen. Ebenso traditionell arabisch ist Abdo Daghers Kompositionspraxis und die Überlieferung seiner Werke. Er stützt sich allein auf sein Gedächtnis sowie das Gedächtnis seiner Schüler, die den Kompositionsprozeß miterleben und mit prägen. Abdo Dagher selbst kann weder Schrift noch Noten lesen. Seine Werke werden hauptsächlich mündlich überliefert. Neben der Transformation traditioneller Gattungsformen hat Abdo Dagher auch zu neuen Instrumentalformen gefunden. Stücke wie „Akhnatun“ (Echnaton), „Nil“ oder „Nida“ (der Ruf) haben sich weitgehend aus der Klammer der überlieferten Strukturen befreit, aber eben nur weitgehend, nicht völlig. Besonders die Rolle von Wiederholungen und Refrains erinnert an die traditionelle Herkunft.

Insgesamt aber kann man die freien Instrumentalformen Daghers mit der gebotenen Vorsicht als Programmusik bezeichnen: „Akhnatun“ ist ein Stück über die monotheistische Wende im Leben des altägyptischen Pharaos; „Der Nil“ zeichnet den Flußlauf bis zum Nildelta nach und „Nida“ hat die prophetische Mission Muhammads zum Programm. In allen diesen Stücken nimmt die Improvisation einen breiten Raum ein, die Abdo Dagher fast immer selbst realisiert und in der er eine erstaunliche musikalische Phantasie entfaltet. Abdo Dagher gilt als „König der Improvisation“. Seine atemberaubenden Violinsoli sind in der arabischen Musik eine singuläre Erscheinung. Da die Improvisation in der arabischen Musik einen enormen Stellenwert hat, stellt ihn seine Fähigkeit zur Improvisation ins Zentrum der arabischen Musikkultur überhaupt. „Spiele, Abdo, und rühre unser Herz und erbarme dich über unsere verletzten Ohren!“ schrieb über ihn ein bekannter ägyptischen Arzt und Lyriker, dessen Lobgedicht auf Abdo Dagher mit den folgenden Zeilen schließt: „Mein Herr, Du Allwissender. Hast Du Abdo im Bauch einer Frau erschaffen. Oder im Bauch einer Geige?“


Mozart und der Orient M i t t w o c h , 3 0 . A u g u st 2 0 0 6 2 0 . 0 0 U h r T h e a te r O s n a b r ü c k

Klavier-Sonate KV 311, Arien und Duette aus „Zaide (Das Serail)“ KV 344 und „Die Entführung aus dem Serail“ KV 384

> Simone Nold

> Saleem Abboud Ashkar

Saleem Abboud Ashkar K o n z e p t u n d K l a v i e r Simone Nold S o p ra n Stephan Rügamer Te n o r

Dieses Konzert wird ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Sievert Baustoffgruppe.

> Stephan Rügamer

Nachdem Kaiser Joseph II. 1776 Deutsch zur Einheitssprache des Habsburgerreiches erhob, entstand schon bald der Wunsch nach einem Nationaltheater, in dem Opern in deutscher Sprache mit Dialogen, sogenannte Singspiele, auffühgeführt werden sollte. Der Monarch gründete in der Folge das Deutsche Nationalsingspiel im Wiener Burgtheater. Dort erlebte auch Mozarts – bei Lebzeiten erfolgreichstes musikdramatisches Werk – „Die Entführung aus dem Serail“ seine Uraufführung. Zuvor (1779/80) beschäftigte sich Mozart bereits mit einem sehr ähnlichen Sujet. In „Zaide (Das Serail)“ leben ebenso wie in der „Entführung“ Europäerinnen und Europäer im Serail eines orientalischen Herrschers und planen ihre Flucht. Dieses Singspiel ist allerdings ein Fragment geblieben, es wurde ohne Titel und Dialoge überliefert. Liebe, Eifersucht und Fluchtpläne verbunden mit der orientalischen Märchenwelt und großmütigen islamischen Herrschern als Spiegel der Aufklärung haben damals wie heute das Publikum fasziniert.


André el Haji Trio D o n n e rsta g , 3 1 . A u g u st 2 0 0 6 2 0 . 0 0 U h r L a g e r h a l le

André el Haji O u d Jihad Michel Assaad Q a n u n Rony Barrak D a ra b o u k a

> André el Haji

Das Konzert des André el Haji Trios aus Beirut präsentiert traditionelle arabische Musik in der Besetzung Oud, Qanun und Darabouka. Drei klassische arabische Instrumente, drei Meister der Improvisationskunst und ein unbeschreibliches Feuerwerk an Virtuosität in feinsten Arrangements. Die drei Musiker sind wirkliche Meister ihres Faches. ANDRÉ EL HAJI ist Solist des Lebanese Oriental Arab Orchestra und Leiter verschiedener Formationen, ebenso wie RONY BARRAK, der wohl spektakulärste Daraboukavirtuose der arabischen Welt. JIHAD MICHEL ASSAAD ist trotz seines jugendlichen Alters von 18 Jahren bereits dabei, international auf sich aufmerksam zu machen.

> Jihad Michel Assaad

> Rony Barrak


Farhad Darya & Band Fre i ta g , 1 . S e p te m b e r 2 0 0 6 2 1 . 0 0 U h r S ta d t h a l le O s n a b r ü c k

Farhad Darya G e s a n g Peter Michailow S c h l a g z e u g Mansur Sultan K ey b o a rd Siar Hashemi Pe r k u ss i o n Faim Shamin G i ta r re Khaled Kajan K ey b o a rd

FARHAD DARYA ist Lied- und Musikkomponist, Sänger und Musikforscher. Sein bemerkenswertes Repertoire an Liedern singt er in den meisten bedeutenden afghanischen und regionalen Sprachen, wie Dari, Pashtu, Uzbek, Hazaragi und Urdu. Er will aus den bestehenden Unterschieden seiner Landsleute „einen Regenbogen des Friedens und der Harmonie malen“. Am Beginn von Daryas musikalischem Werdegang standen starke Einflüsse der nordindischen Musik, danach entdeckte er die traditionelle Musik seines Heimatlandes Afghanistan für sich und landete schließlich beim Pop. Farhad Darya ist ein Meister der Mischung von Stilen. Er selbst sieht seine Arbeit als Lebensaufgabe für ein übergeordnetes Ziel: Trennungslinien überwinden. In den letzten zwei Jahrzehnten hat er sich folglich für die Einheit der kriegsgeschädigten und in sich gespaltene afghanischen Nation engagiert, was ihn auch zu einem der wagemutigsten und unverzichtbaren Musiker des afghanischen Widerstandes macht. Er ist bestrebt, ein isoliertes Volk für den Rest der Welt neu zu definieren. Daryas weltweite Benefiz-Tour „I am Cold!“ unterstützte leidende und hilfsbedürftige afghanische Kriegskinder.

> Farhad Darya


Anat – Oriental Groove S a m sta g , 2 . S e p te m b e r 2 0 0 6 2 0 . 3 0 U h r L a g e r h a l le A n s c h l i e ß e n d : O r i e n ta l D a n ce h a l l N i g h t m i t DJ H e r b - T

Anat G e s a n g u n d K o m p o s i t i o n Jan Terstegen G i ta r re Gidi Farhi B a ss Sebastian Schmidt S c h l a g z e u g Oori Shalev Pe r k u ss i o n

> Anat

> DJ Herb-T

Nicht ohne Grund hat die ursprünglich aus Israel stammende Sängerin ANAT (ehemals Zoriya) Berlin zu ihrer Heimat gewählt. Das Tor zwischen Ost und West, der Ballungsraum so unterschiedlicher Kulturen, ermöglichte ihr 2001 die Begegnung mit hervorragenden Musikern aus verschiedenen Kulturen. ANAT lotet in ihrem unverwechselbaren „Oriental Groove” einen neuen Mittelpunkt aus und kreiert eine Fusion im wahrsten Sinne, wobei sie sich bei den verschiedensten Stilen bedient, um ihre eigenen Intentionen umzusetzen. So reichen ihre originellen Songs von Reggae über Rock, von Britpop zu arabischen Klängen und verbinden das Orientalische mit einer westlichen Lo-Fi-Attitüde. Die Stille der Wüste grenzt an das Überbordende der Großstadt, das Tote Meer trifft den Pazifik, traditionelle jemenitische Festtagsmusik vereinigt sich mit hochkomplexer Elektronik – eine Mischung zu der man tanzen kann! Bei der anschließenden Oriental Dancehall Night fegt DJ HERB-T wie ein multikultureller Schirokko von der ” Sahara quer durch Vorder- und Hinterasien“ und legt schwere Dub-Sounds, groovigen Funk, schräge Bollywood-Grooves und treibende Dancefloorbeats auf.


Abschlusskonzert S o n n ta g , 3 . S e p te m b e r 2 0 0 6 1 9 . 0 0 U h r S ta d t h a l le O s n a b r ü c k

Osnabrücker Sinfonieorchester Hermann Bäumer D i r i g e n t Midori V i o l i n e Rabih Abou-Khalil O u d K o n z e r te i n f ü h r u n g : Nadja Kayali 18.15 Uhr, Presseraum

> Midori

> Rabih Abou-Khalil

Béla Bartók (1881-1945) V i o l i n ko n z e r t Nr. 2 I. Allegro non troppo II. Andante tranquillo III. Allegro molto Pause

> Osnabrücker Sinfonieorchester

> Hermann Bäumer

Rabih Abou-Khalil (*1957) S u s h i fo r T h re e Q u e n u m e ro ca l ça Pause Nicolai Rimski-Korsakow (1844-1908) S c h e h e ra z a d e O p . 3 5 I. Das Meer und Sindbads Schiff Largo e maestoso – Lento – Allegro non troppo – Tranquillo II. Die Geschichte vom Prinzen Kalender Lento – Andantino – Allegro molto – Vivace scherzando – Moderato assai – Allegro molto ed animato III. Der junge Prinz und die junge Prinzessin Andantino quasi allegretto IV. Fest in Bagdad – Das Meer - Schiffbruch Allegro molto – Lento – Vivo – Allegro non troppo e maestoso – Lento – Tempo come

„Grenzen überschreiten“ könnte der Titel des Abschlußkonzertes des diesjährigen Morgenland Festival Osnabrück heißen. Denn jeder der drei Komponisten dieses Abends hat dies in der einen oder anderen Form getan. Nicolai Rimski-Korsakow nimmt Anleihen bei den berühmten Märchen aus 1001 Nacht und begibt sich in den Phantasieorient. Béla Bartók stand kurz vor der Emigration nach Amerika als er sein 2. Violinkonzert (1938) schrieb. Rabih Abou-Khalil ist ein Grenzgänger der Gegenwart, der sich nicht im „Schubladendenken“ des Musikbusiness festhalten läßt, sondern konsequent seinen eigenen Weg – zwischen Orient und Okzident – geht.


Teheran Sinfonietta zu Gast in Schloss Neuhardenberg S a m sta g , 2 6 . A u g u st 2 0 0 6 1 7 . 0 0 U h r S c h i n ke l k i rc h e / S c h lo ss N e u h a rd e n b e rg , B ra n d e n b u rg

Teheran Sinfonietta zu Gast in an der Staatsoper Berlin S o n n ta g , 2 7 . A u g u st 2 0 0 6 1 1 . 0 0 U h r S ta a t s o p e r U n te r d e n L i n d e n , B e r l i n

Arvo Pärt (*1935) O r i e n t u n d O cc i d e n t

Nader Mashayekhi L e i t u n g Nadja Kayali M o d e ra t i o n

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) S i n fo n i e N r. 2 5 in g-Moll KV 183 I. Allegro con brio II. Andante III. Menuetto IV. Allegro

Pedram Fasyousefi V i o l i n e Laya Etemadi V i o l a Harir Shariatzadeh D a f Salar Aghil G e s a n g

Wolfgang Amadeus Mozart S i n fo n i a co n ce r ta n te für Violine, Viola und Orchester in Es-Dur KV 364 I. Allegro Maestoso II. Andante III. Presto Nader Mashayekhi (*1958) fié ma fié III (Version für Kammerorchester) Auftragswerk des Morgenland Festival Osnabrück Uraufführung

Arvo Pärts „Orient und Occident“ steht beinahe programmatisch an der Spitze dieser moderierten Konzerte, die eine doppelte Premiere bieten. Einerseits ist es das erste Mal, dass die neugegründete Teheran Sinfonietta, entstanden aus dem Tehran Symphony Orchestra, im Ausland gastiert; andererseits findet die Uraufführung des neuen Werkes „fié ma fié III“ des iranisch-österreichischen Komponisten, Nader Mashayekhi, in der Version für Kammerorchester statt.


B e i p ro g ra m m

Ausstellung: Reise in den Orient Ahmad Al-Kenani, Malerei 2 7 . A u g u st b i s 1 0 . S e p te m b e r 2 0 0 6 L u t h e r h a u s Vernissage: Samstag, 27. August 2006 11.00 Uhr mit Asim Al-Chalabi (Oud)

> Ahmad Al-Kenani

Ein warmes Leuchten von Gelb, Orange und Ocker kontrastiert durch kühle Akzente in Grün und Blau ist der erste Eindruck, den die Bilder AHMAD AL-KENANIS beim Betrachter hinterlässt. Vage Bilder aus der Erinnerung sind das wesentliche Motiv in den Ölgemälden des in Bagdad geborenen Künstlers. Da es sich nicht um reale Situationen handelt, sind beispielsweise auch die Frauengestalten, oft von Kindern begleitet, auch nicht als Individuen zu verstehen. Sie scheinen aus dem Boden zu wachsen oder sind zumindest tief in diesem verwurzelt. Sie werden in den Bildern zum Synonym für die Welt der Kindheit in die der Maler aus einer anderen Welt zurückblickt. Doch letztlich sind diese Personifikationen der Heimat wohl das Motiv aber nicht das eigentliche Thema der Gemälde. Dies ist stets der Prozess des Malens und die Bildkomposition. Dieser sind Menschen, Gegenstände aber auch das Licht unterworfen. So fallen Schatten nicht immer nach logischen Gesichtspunkten, sondern folgen einer inneren Notwendigkeit des Bildes. Farben dienen nicht als optischer Reiz, sondern Kenani verbindet sie mit der visuellen Wahrnehmung von Temperatur, einem Hauptinteresse des Malers. Seine Farbtöne, wie Orange, Gelb und Ocker, entstammen der Wüstenhitze seiner irakischen Heimat und somit sind Ahmad Al-Kenanis Bilder nicht nur in ihren Motiven sondern ihrem ganzen Wesen nach eine Reise in den Orient.


Komponisten-Workshop mit Nader Mashayekhi (Teheran) M i t t w o c h , 2 3 . A u g u st 2 0 0 6 1 7 . 0 0 U h r I n st i t u t f ü r M u s i k d e r Fa c h h o c h s c h u le O s n a b r ü c k , C a p r i v i st ra ß e 1 , R a u m 1 2 9 Leitung: Prof. Irmgard Brockmann Begrüßung durch Prof. Dr. Peter Mayer, Vizepräsident der Fachhochschule Osnabrück und Leiter des Internationalen Büros der Fachhochschule Osnabrück Im 9. Komponistenforum ist dieses Jahr der Komponist und Chefdirigent des Teheraner Sinfonieorchesters, NADER MASHAYEKHI, zu Gast und wird seine neue Komposition „fié ma fié III“ vorstellen, deren Uraufführung im Eröffnungskonzert des Festivals am 20. August zu hören sein wird. Das Forum findet als moderierte Orchesterprobe mit der TEHERAN SINFONIETTA statt; zu Beginn der Veranstaltung ist außerdem ein Interview mit dem Komponisten über die besonderen kulturellen Bedinungen seines Werdegangs gepant. Dem Publikum – Studierenden und der interessierten Öffentlichkeit – wird anschließend Gelegenheit zu Fragen an den Gast gegeben.

Ausgewählte iranische Filme 2 5 . b i s 2 7 . A u g u st 2 0 0 6 Cinema Arthouse Freitag 25. August 2006 18.00 Uhr Ten

Sonntag 27. August 2006 11.30 Uhr Fünf Uhr am Nachmittag

„Ten“ besteht aus zehn Bildfolgen über das Gefühlsleben sechs verschiedener Frauen. Der Film zeigt die Herausforderungen, denen sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Lebens stellen müssen. Iran/F 2002. Regie: Abbas Kiarostami. 94 Min. persische Originalfassung mit dt. Untertiteln

„Samira Makhmalbaf erzählt in phantastischen Bildern, die lange im Gedächtnis bleiben, vom Alten und vom Neuen und der Selbstbehauptung einer Frau.” (epd Film) Iran/F 2002. Regie: Samira Makhmalbaf. 105 Min. persische Originalfassung mit dt. Untertiteln

Samstag 26. August 2006 18.00 Uhr Der Kreis Ein Tag im Leben von sechs jungen Frauen in Teheran, die versuchen, aus den frauendiskriminierenden Vorschriften auszubrechen, die schon bei der Geburt beginnen. Iran 2000. Regie: Jafar Panahi. 91 Min. persische Originalfassung mit dt. Untertiteln


Saleem Abboud Ashkar Saleem Abboud Ashkar wurde 1976 in Nazareth geboren. Er studierte bei Maria Curcio an der Royal Academy of ” Music“ in London, die ihn 2004 zum Associate ernannte. Er setzte seine Studien bei Prof. Vardi an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover fort. Mit 22 Jahren debütierte Saleem Abboud Ashkar in der New Yorker Carnegie Hall unter Daniel Barenboim und spielte mit renommierten Orchestern wie dem Chicago Symphony Orchestra, der Berliner Staatskapelle und dem Israel Philharmonic Orchestra. Beim Internationalen Klavierfestival Ruhr gewann er den Preis für Das junge Talent des Jah” res 2000“. Im Herbst 2005 erschien sein CD-Debüt bei EMI. Bei den Salzburger Festspielen 2006 gastierte Abboud Ashkar mit den Wiener Philharmonikern unter Ricardo Muti.

Rabih Abou-Khalil Rabih Abou-Khalil, geboren 1957, wuchs während der 60er und 70er Jahre im politisch brisanten Klima Beiruts (Libanon) auf. 1975 begann er an der dortigen Kunstakademie arabische und westliche Musik zu studieren. 1978 flüchtete er vor dem Bürgerkrieg nach München, um sich verstärkt der Querflöte zu widmen. Sein Hauptinstrument blieb jedoch die Oud. Während des Studiums untersuchte er die anregende Schnittstelle zwischen seinen arabisch verwurzelten Traditionen und dem europäischen KlassikVerständnis. Mit über 500.000 verkauften CDs gehört Rabih Abou-Kahlil zu den Top-Sellern auf dem deutschen Jazzmarkt. Allein im Jahr 1999 verlieh ihm die Deutsche Phono-Akademie insgesamt fünf Jazz-Awards. Musikalischer Hintergrund dieses Erfolgs ist seine Interpretation von globalem Jazz.

Salar Aghili Der 1977 geborene Teheraner Salar Aghili ist Sänger, Pianist und Meister der iranischen Musikinstrumente Santoor, Taar, Setar und Tombak. Seine Gesangskarriere wurde wesentlich beeinflusst von Mohammad Reza Shajaryan und Seddigh Tarif, zwei prominenten traditionellen Sängern des Iran. 1998 gründete Salar Aghili das traditionelle Musikensemble Raz o Niaz“. Er ist Gründer und ” Dozent an der gleichnamigen Musikakdemie in Teheran.

Ahmad Al-Kenani Ahmad Al-Kenani wurde 1963 in Bagdad/Irak geboren und lebt seit 1997 in Osnabrück. Nach Abschluß seines Kunststudiums in Babylon, stellte er mehrmals in der Kunsthalle Bagdad und der Kunstakademie Babylon aus. 1999 nahm Al-Kenani am Künstler-Projekt Frieden“ ”

der VHS Osnabrück teil und wurde im gleichen Jahr Mitarbeiter der Stadt Osnabrück (Kunsthalle Dominikanerkirche, Felix- Nussbaum-Haus). Ausstellungen u. a.: 2003, 2004 Ausstellung im Rahmen der Stiftung Piepenbrock (Uni Osnabrück), 2004 Galerie Winckler (Frankfurt), 2005 Ausstellung im Stadthaus der Stadt Osnabrück, 2006 Teilnehmer an Ausstellung und Kunstwettbewerb im Museum Villa Stahmer. Ahmad Al-Kenani studiert außerdem Kunstpädagogik und Erziehungswissenschaften an der Universität Osnabrück, wo er auch Leiter des deutscharabischen Gesprächskreises sowie Tutor für ausländische Studierende ist und 2004 das Balu und Du“ umsetzte. ”

Anat – Oriental Groove Anat Zoe Tuvia’s musikalische Karriere begann bereits im Alter von sieben Jahren, als sie die Aufmerksamkeit des israelischen Dirigenten Neomi Pharan (Moran Choir) weckte. Als Solistin des Chors folgten zahlreiche Auftritte in Israel und Europa. Sie entfaltete ihr Talent an der Alon” ” Music School in Tel Aviv, bei der Ruben Academy of ” Music and Dance” in Jerusalem sowie beim Schauspielstudium am Room” Theater in Tel Aviv. Unter ihren ” Lehrern befanden sich Amir Orian und Dan Ettinger (Kapellmeister Staatsoper Berlin). Anat’s originelle Songs reichen von Reggae über Rock, von Britpop zu arabischen Klängen und verbinden das Orientalische mit einer westlichen Lo-Fi-Attitüde. 2004 erhielt Anat (als Zoriya“) den ” renommierten deutschen Folk- und Weltmusikpreis Ruth“ in der Kategorie Newcomer, sowie den 6. Welt” musikpreis Musica Vitale.

Asim Al-Chalabi Asim Al-Chalabi wurde in Bagdad (Irak) geboren. Schon mit zehn Jahren begann er, die arabische Laute Al-Oud zu spielen. 1978 bis 1980 studierte er arabische Musik am Institut für Tonart-Studien in Bagdad. 1980 zwang ihn die politische Situation das Land zu verlassen. Heute lebt Asim Al-Chalabi in Wien. An der Universität Wien begann er Musikwissenschaften zu studieren. 1986-1991 absolvierte er ein Musikstudium am Franz Schubert Konservatorium in Wien als Musikerzieher für Laute, Violoncello, Klavier und Gesang. Seit 1984 unterrichtet Asim Al-Chalabi die arabische Laute sowohl als Privatlehrer als auch in verschiedenen Institutionen. Asim Al-Chalabi ist in zahlreichen Konzerten u.a. in Wien, Brüssel, Berlin, Köln, London, Birmingham, Rom, Neapel, Basel, Samarkand und Tunis zu hören. Er komponiert Werke für Solo Oud und beschäftigt sich mit arabischer, persischer und türkischer klassischer Musik sowie der Musik der Sufi.


Jihad Michel Assaad Jihad Michel Assaad wurde 1986 in Beirut geboren und begann bereits im Alter von 7 Jahren am Nationalkonservatorium Beirut Kanoun zu studieren. Er vervollkommte seine Ausbildung im türkischen Qanun-Stil an Workshops in Zypern, Syrien, Spanien und spielte bereits mit mehreren namhaften arabischen Sängern. Assaad, der mittlerweile sein Qanun-Studium abgeschlossen hat, studiert derzeit Ernährungswissenschaften an der Holly Spirit University in Kaslik, Libanon.

entdeckte er die arabische Oud. Sein Anlaufpunkt in der arabischen Welt wurde Kairo. Mit dem nubischen Sänger Mohamed Mounir vertrat er als Arrangeur und Oud-Solist Ägypten beim Festival in Nimes 1992. Konzerte in Tunis und auf dem New Age Festival in Lanzarote mit der Gruppe VOX machten ihn über die europäischen Grenzen hinaus als Oud-Spieler bekannt. Ein weiteres Arbeitsgebiet Roman Bunkas ist das Komponieren von Filmmusik. So schrieb er für den in Chicago 1992 preisgekrönten Kinofilm Al Oud“ (Regie Fritz Baumann) die Musik und über” nahm die musikalische Leitung.

Rony Barrak Rony Barrak wurde 1971 im Libanon geboren. Er begann bereits im Alter von vier Jahren die arabische Tabla zu spielen. Mit sechs Jahren hatte er seine ersten öffentlichen Auftritte, mit sieben Jahren seinen ersten TV-Auftritt. Mit 17 gewann er das Goldene Medal beim LBCI Television Wettbewerb für junge Talente aus dem Nahen Osten. Heute ist der in Beirut und London lebende Rony Barrak einer der weltweit führenden Percussionisten. Er arbeitete u. a. mit Sarah Brightman, Vanessa Mae, dem London Philharmonic Orchestra, Talvin Singh, Don Grusin, Ziad al Rahbani und Fairuz zusammen.

Hermann Bäumer Hermann Bäumer wurde 1965 in Bielefeld geboren. Er absolvierte ein Studium der Fächer Klavier, Chorleitung, Orchesterdirigat und Posaune an der Musikhochschule Detmold und einen Aufbaustudiengang Dirigieren mit dem Schwerpunkt Oper an der Leipziger Musikhochschule bei Prof. Rhode. Seit 1991 ist er künstlerischer Leiter des Blechbläserensembles Brass Partout“ mit ” zwei CD-Einspielungen. 1996-2000 leitete er das Sinfonie-Orchester Schöneberg. Seit Mai 2004 ist er Generalmusikdirektor des Osnabrücker Sinfonieorchesters. Bäumer war Gastdirigent bei zahlreichen Orchestern im In- und Ausland z.B. den Berliner Philharmonikern. Er arbeitete intensiv mit Jugendorchestern wie dem RIAS-Jugendorchester, der Jungen Deutschen Philharmonie und dem Jeunesses Musicales Weltorchester als Dozent und als Assistent von Yakov Kreizberg und Rudolf Barschai.

Roman Bunka Der 1951 geborene Roman Bunka beeindruckte schon in der Arbeit mit der ersten Generation deutscher Avantgarde-Rockgruppen mit seinem orientalisch eingefärbten Gitarrenspiel. 1976 gab er mit Triluk Gurtu seine ersten Konzerte in Indien. Auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten

Cyminology In dieser Band haben sich vier musikalische Charaktere getroffen, die sich hervorragend ergänzen und ein Musikerlebnis präsentieren, das niemanden unberührt lässt: die verzaubernde junge Sängerin Cymin Samawatie; Benedikt Jahnel, einer der innovativsten und frischesten Nachwuchspianisten der deutschen Jazzszene; Ralf Schwarz, ein außergewöhnlicher Kontrabassist und der Schlagzeuger Ketan Bhatti, ein gefragter Musiker in verschiedenen Stilistiken. Seit 2002 tritt die mehrfach preisgekrönte Formation in Deutschland auf. Im Juli 2003 spielte Cyminology bei Jazz an der Donau“, einem der größten Festivals ” Europas mit Größen wie Herbie Hancock, Dianne Reeves, George Benson und Earth, Wind and Fire. Ihre Musik nimmt den Zuhörer mit in eine Welt, in der berühmte persische Dichter wie Hafis und Omar Khayyam auf außergewöhnliche Jazzkomponisten treffen. Die Band gewann schon einige namhafte Preise: New Generation Award, Jazz and Blues Award, Möbus-Jazz Award, PopCamp (Deutscher Musikrat).

Abdo Dagher Abdo Dagher wurde 1936 in Dumyat geboren. Sein Vater hatte für ihn eine Ausbildung als Jurist oder Theologe vorgesehen. Während seiner Kindheit war die Ausübung von Musik für den musikalisch hochbegabten Abdo Dagher daher verboten. Seit ihn sein Vater, als er ihn beim Geigenspielen erwischte, mit Schlägen des Hauses verwies, lebte der damals zwölfjährige Abdo Dagher auf der Straße. Den Angehörigen des Sufi-Orden bei denen er Unterschlupf fand, schreibt er den größten Einfluß auf seine musikalische Entwicklung zu. Nach dem Vorbild ihrer religiösen Gesänge und vor allem der Koranlesung spielte Abdo Dagher zunächst Laute, später Geige. Als Achtzehnjähriger zog Abdo Dagher nach Kairo. Hier verdingte er sich zunächst drei Jahre lang als Geselle in einer Lautenbauwerkstatt, bevor er als Musiker entdeckt und schnell berühmt wurde. Unter anderem war er 1969 für kurze Zeit


Mitglied im Ensemble Umm Kulthums. In den 1970er Jahren verlegte er sich auf das Lautenbauer-Handwerk und eröffnete eine eigene Werkstatt, die noch heute besteht. In dieser Phase, die 18 Jahre dauerte, entstanden viele seiner Kompositionen, während er als Instrumentalist kaum in der Öffentlichkeit zu hören war. Erst seit 1992 tritt Abdo Dagher wieder öffentlich auf.

Farhad Darya Fahrad Darya wurde 1962 in Kabul geboren. Er studierte am Polytechnischen Institut und an der Universität von Kabul, wo er später außerordentlicher Professor für hohe Kunst wurde. Im Herbst 1990 verließ Darya Kabul, ging zunächst nach Prag und danach nach Hamburg. 1993 heiratete er und zog 1995 in die USA, Bundesstaat Virginia, wo er bis heute lebt. Darya veröffentlichte mehr als 15 Alben in Afghanistan und weitere 13 während seines Exils. Er hat mehrmals, sowohl in Afghanistan als auch im Ausland, den Titel Best Singer of the Year“ erhalten. Er gab ” ausverkaufte Konzerte in mehreren europäischen Staaten mit dem Ziel, die afghanische Kultur, die Musik und vor allem einen Hoffnungsschimmer inmitten der Diaspora am Leben zu erhalten. Darya gilt als eine der berühmtesten Stimmen und als revolutionäres Gehirn der zeitgenössischen Musik Afghanistans.

Laya Etemadi Laya Etemadi ist Zahra Etemadi Tabrizis Künstlername. Geboren wurde sie 1978 in Teheran und begann mit 7 Jahren die Geige zu erlernen. Bereits mit 11 Jahren trat sie ins Konservatorium von Teheran ein, wo sie 1996 das Diplom im Fach Viola erwarb. Außerdem studierte sie Musik am Djahad institute for higher education“ in ” Teheran. Zweimal (1993 und 1995) gewann die junge Geigerin den internationalen Fadjr-Wettbewerb in Teheran. Seit 1995 ist sie Bratschistin im Teheran Symphony Orchestra, sowie Solistin im Iranischen Ensemble für Neue Musik. Laya Etemadi, die seit 2002 selbst Dozentin am Teheraner Konservatorium ist, absolvierte in Yerevan Meisterkurse bei Prof. Sambatian und Prof. Kosmian.

André el Haji André el Haji graduierte an der Holly Spirit University of ” Kaslik“ mit einem Diplom für das Instrument Oud, wo er gegenwärtig als Lehrer und verantwortlicher Leiter für das orientalische Studenten-Orchester beschäftigt ist. Darüber hinaus unterrichtet er Oud am Lebanese National ” Higher Conservatory of Music“. André el Haji ist Mitglied und Solist des Lebanese National Orchestra for Oriental ” Music“.

Pedram Fasyousefi Der Geiger wurde 1982 in Teheran geboren und trat mit 12 Jahren ins Konservatorium seiner Heimatstadt ein, wo er 2000 den Abschluß im Fach Violine erwarb. Seit jenem Jahr ist er Mitglied des Teheran Symphony Orchestra sowie des Rundfunkorchesters Teheran. Pedram Fasyousefi, der 2004/05 auch im Noban-Ensemble-Teheran Violine spielte, absolvierte Meisterkurse in Yerewan bei Prof. Alexander und Roben Kosemian, Prof. Haghnazarian sowie bei Prof. Talalian. Er ist Einladungen nach Armenien als Solist gefolgt.

Le Trio Joubran Virtuose Oud-Musik aus Ramallah – dafür stehen die drei Brüder Samir, Wissam und Adnan Joubran, denen es in den vergangenen Jahren gelang, den üblichen, von Gewalt und Leid geprägten Nachrichten aus Palästina eine ganz neue, kulturelle Nuance zu verleihen. Die drei Joubran-Brüder entstammen einer Musikerfamilie. Die Mutter sang in einem Muashahat-Ensemble, der Vater ist einer der bekannten Oudbauer. Der älteste Bruder, Samir, ist in der arabischen Musikwelt bereits seit längerer Zeit ein gefeierter Virtuose. Er besuchte die Nazareth Musikakademie sowie die Mohammed Abdel Wahab Academy in Kairo bis 1993. Als der elf Jahre jüngere Bruder Wissam seine Studien abgeschlossen hatte, gründeten die beiden ein Duo, das auf Anhieb auch international Erfolge feierte, so an der Womex 2004 und am Strictly Mundial 2005. Ganz neu dabei ist seit kurzem der jüngste Bruder Adnan, durch den die Musik des Trios noch reichhaltiger und differenzierter wird. Das Trio Joubran verbindet zauberhafte orientalische Klänge mit der Brillanz von Flamenco-Gitarristen und der Poesie arabischer Kompositionen mit inspirierten Improvisationen.

Nadja Kayali Die österreichisch-syrische Dramaturgin und Regisseurin Nadja Kayali studierte Musiktheaterregie und Musikwissenschaft in Wien. Sie war Regieassistentin von Christoph Marthaler, Dramaturgin am Luzerner Theater (Schweiz), wo sie auch inszenierte und das Festival West” östliche Lieder“ veranstaltete. Danach war sie an der Opéra du Rhin (Strasbourg) tätig. Seit 2002 zurück in Wien hat sie sich einen Namen mit unkonventionellen Konzerten (u.a. Surreales Weihnachtskonzert“ im Schön” berg-Center) und Festivals gemacht. Sie programmierte und inszenierte u. a. die Festivals Geheimnis Musik“ ” (2002), Orient-Okzident“ (2003). ” 2004 inszenierte sie mit großem Erfolg den Besuch der ”


Alten Dame“ von Gottfried von Einem an der Nationaloper in Skopje/Mazedonien. Im Mozartjahr 2006 ist Nadja Kayali im Auftrag des österreichischen Außenministeriums an Projekten in Armenien, Tadschikistan und Kasachstan beteiligt. Sie hielt Vorträge und Vorlesungen u.a. in Beirut (Al-Bustan-Festival), Bischkek (Kirigistan), Lissabon und moderierte zuletzt an der Staatsoper Almaty ein Mozart-Konzert. Nadja Kayali ist seit mehreren Jahren gefragte Vortragende bei den Salzburger Festspielen, im Wiener Konzerthaus und Musikverein.

Nader Mashayekhi Der Komponist und Dirigent Nader Mashayekhi wurde 1958 in Teheran geboren. Nach einer Ausbildung in Klavier und Tonatz am Teheraner Konservatorium folgten Studien an der Musikhochschule Wien: Tonsatz bei Erich Urbanner, Dirigieren bei Karl Österreicher, Komposition bei Roman Haubenstock-Ramati sowie Elektroakustik bei Dieter Kaufmann. 1989 gründete Mashayekhi das Ensemble Wien 2001. Seine umfassende Beschäftigung mit Computer- und Videoinstallationen gipfelte in der Komposition der Multimediaoper Mala” kut“, einer Produktion die im Herbst 1997 im Rahmen des Festivals Wien modern“ uraufgeführt wurde und ” als CD erschienen ist. 1998 war Mashayekhi Artist in ” residence“ des Festspielhauses St. Pölten (Österreich). Der Komponist setzte sich in den letzten Jahren zunehmend mit persischem Kulturgut auseinander, beispielsweise in seinen Liedern nach Texten der persischen Dichterin Forough Farrochsad sowie in seiner neuesten Komposition, fié ma fié III“. Nader Mashayekhi ist seit ” diesem Jahr Chefdirigent des Tehran Symphony Orchestra. Er lebt in Teheran und Wien.

Midori Midori Goto wurde 1971 in Osaka, Japan geboren. Sie bekam schon als kleines Mädchen Geigenunterricht von ihrer Mutter. Als Fünfjährige hatte sie ihren ersten öffentlichen Auftritt in kleinerem Rahmen, als Zehnjährige ihre erste Teilnahme am Aspen Musikfestival in Colorado (USA). Mit 11 Jahren übersiedelten Mutter und Tochter 1982 nach New York, damit Midori ein Musikstudium an der weltberühmten Juilliard-Musikschule beginnen konnte. Seit ihrem Auftritt 1985 beim Schleswig-Holstein Musik Festival ist sie auch in Klassikliebhaberkreisen Europas zu einer allseits bekannten Violin-Solistin geworden. Doch als solche gibt sie nicht nur Konzerte rund um die Welt, sondern engagiert sich auch für das Gemeinwohl. Seit Anfang der 90er Jahre gründete sie meh-

rere Stiftungen und Non-Profit-Organisationen, um talentierten jungen Menschen aus benachteiligten Sozialschichten eine Chance in der klassischen Musik zu ermöglichen. 2004 schloss sie ihr Bachelor-Studium in Psychologie ab. Im gleichen Jahr erschien bereits eine Biographie der jungen Künstlerin.

Farida Muhammad Ali Die Sängerin Farida Muhammad Ali wurde 1964 in Kerbela (Südirak) geboren. Sie hat bei großen irakischen Lehrern wie Sha Ubi Ibrahim oder Hussein Al Athami Geschichte und Aufführungspraxis des Maqam studiert. Sie ist mit Unterstützung ihrer Eltern professionelle Sängerin geworden und war die erste Hochschuldozentin für Maqam im Irak. Das Maqam ist eine Gattung der arabischen Kunstprosa. Das irakische Maqam zählt zu den schwierigsten Genres der klassischen arabischen Musik, und Farida Muhammad Ali beherrscht diese Gattung virtuos. Muhammad Ali lebt seit 1997 im Exil in den Niederlanden, wo sie zusammen mit dem Iraqi Maqam Ensemble ihr Repertoire vor allem in Europa aufführt. Das Ensemble fühlt sich verantwortlich dafür, diese sowohl weltliche als auch geistliche Kunst aus den großen Städten des Irak zu pflegen und weiter zu entwickeln. Die Ensemblemitglieder sind Botschafter dieser Kunst und unterrichten sie auch.

Mohsen Namjoo Mohsen Namjoo wurde 1976 in Khorassan (Iran) geboren und begann seine musikalische Ausbildung im Alter von 12 Jahren. Er studierte von 1988-1992 Gesang bei Nasrollah Nasehpour in Mashad und wechselte danach an die Universität Teheran. Namjoo hat als Sänger und Komponist bei mehreren Filmen und Theaterprojekten mitgearbeitet. Er gründete 1996 das Dafdaf Ensemble und 2002 die Rock Band Maad. Darüber hinaus schreibt Mohsen Namjoo über persische Musik. Seine Artikel wurden vielfach veröffentlicht, u. a. auf www.tehranavenue.com.

Simone Nold Simone Nold erhielt ihre Ausbildung an der Münchner Hochschule für Musik bei Reri Grist; außerdem besuchte sie die Liedklassen von Dietrich Fischer-Dieskau und Helmut Deutsch. Im Rahmen eines DAAD-Stipendiums studierte sie in den USA bei Virginia Zeani (Oper) und Leonard Hokanson (Lied). 1996 wurde die lyrische Sopranistin Mitglied der Deutschen Staatsoper Unter den Linden Berlin und gab ihre Rollendebüts u.a. als Pamina, Konstanze, Ännchen, Marzelline und Madeleine. Ebenso wie für barocke Ausgrabungen (z.B. als Smorfiosa in Gass-


manns L’opera seria“ unter René Jacobs bei den Festwo” chen für alte Musik in Innsbruck) engagiert sich Simone Nold für die Musik der Gegenwart: So übernahm sie u.a. die Partie der Rose in Elliott Carters Oper What next?“ ” unter Daniel Barenboim in Chicago und New York sowie unter Kent Nagano in Paris. Zu den weiteren musikalischen Partnern von Simone Nold, die sich auch dem Lied und der Kammermusik mit besonderer Hingabe widmet, zählen u.a. Pierre Boulez, Christoph Eschenbach, Adam Fischer, Philippe Herreweghe, Helmuth Rilling und Peter Schreier. Sie gastiert in allen bedeutenden Musikzentren in Europa und Nordamerika und wirkte bei zahlreichen Rundfunk- und Fernsehübertragungen mit. 2004 gab Simone Nold ihr Debüt als Sophie in Der Rosenkavalier“ ” am Royal Opera House Covent Garden London unter der Leitung von Sir Charles Mackerras.

Claudia Ott Claudia Ott studierte Orientalistik in Jerusalem, Tübingen und Berlin sowie arabische Musik in Kairo. Dort lernte sie Abdo Dagher kennen, mit dem sie seitdem zusammenarbeitet. Sie hat mehrere Jahre in arabischen Ländern gelebt und arbeitet heute als Übersetzerin, Autorin und Musikerin. Zudem ist sie wissenschaftliche Assistentin an der Universität Erlangen-Nürnberg. Bekannt wurde Claudia Ott 2004 durch ihre Neuübersetzung von 1001 Nacht.

Stephan Rügamer Stephan Rügamer stammt aus Kempten/Allgäu. Von 1996 bis 1998 war er am Theater Lübeck engagiert, wo der lyrische Tenor Partien wie Don Ottavio ( Don Giovan” ni“), Baron Kronthal ( Der Wildschütz“), Belmonte ( Die ” ” Entführung aus dem Serail“), Alfred ( Die Fledermaus“) ” und Alfredo ( La traviata“) sang. Gastspiele führten ihn ” seit 1998 u.a. an das Staatstheater Oldenburg, die Staatsoper Stuttgart und als David in Die Meistersinger von ” Nürnberg“ erstmals an die Staatsoper Unter den Linden Berlin. In derselben Partie gastierte er auch an der Semperoper in Dresden und am Essener Aalto-Theater. 2004 sang er Tamino an der Oper Frankfurt und Cassio (Otello) am Münchner Nationaltheater. 1999 engagierte Daniel Barenboim den jungen Tenor als Ensemblemitglied an die Staatsoper Unter den Linden, wo er inzwischen u. a. als Andres ( Wozzeck“), Pedrillo ( Die Entführung aus dem ” ” Serail“), Steuermann ( Holländer“), Walther von der ” Vogelweide ( Tannhäuser“), Tamino ( Die Zauberflöte“) ” ” und als Boris in Michael Thalheimers Neuinszenierung von Katja Kabanowa“ zu hören war. ” Im Rahmen eines Gastspiels der Staatsoper am Teatro Real in Madrid debütierte er im Juli 2003 als Erik im Flie”

genden Holländer“, in Paris als Matteo“ in Arabella im ” Théatre du Chatelet. 2005 sang er die Partie des Umberto Spinola in Johann Strauß‘ Operette Der lustige Krieg“ ” bei den Bregenzer Festspielen. Neben verschiedenen Liederabenden hat sich der Tenor ein breites Konzertrepertoire erarbeitet. 2005 war Stephan Rügamer beim Abschlusschorkonzert der Salzburger Festspiele Tenor-Solist in Strauß‘ Deutscher Motette“ mit dem ” Chor der Wiener Staatsoper.

Harir Shariatzadeh Die 1977 geborene Teheranerin Harir Shariatzadeh ist eine bedeutende zeitgenössische Pianistin, Daf-Virtuosin (persische Rahmentrommel) und Folkloretänzerin des Irans. Zu ihren berühmten Lehrern gehören Fakhri Malekpour und der 1994 verstorbene Javad Maroufi. Sie begann 1993 Daf bei Bijan Kamkar und Ahmad Khaktinat zu studieren. Zusammen mit dem Raz o Niaz“-Ensemble hat ” Harir Shariatzadeh bereits viele Konzerte in ihrer Heimat sowie im Ausland gegeben, oftmals in Verbindung mit Poesie berühmter persischer Dichter wie Hafis, Rumi und Omar Khayyam. Gegenwärtig unterrichtet sie Daf und Klavier an der Raz o Niaz“-Musikakademie in Teheran. ”

Paul Sonderegger Paul Sonderegger wurde in Vorarlberg (Österreich) geboren. Der diplomierte Musikwissenschaftler, Kirchenmusiker und Schauspieler spielte in Wien am Volkstheater und am Theater der Jugend. Es folgten mehrere Jahre im Engagement am Landestheater Mecklenburg in Neustrelitz, am GRIPS-Theater und der Komischen Oper Berlin. Paul Sonderegger spricht und moderiert im Radio: früher beim Österreichischen Rundfunk, heute im Kulturradio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (ehemals SFB). Seine Stimme ist in Hörspielen, Hörbüchern und Features sowie Hörführungen zahlreicher Ausstellungen und Museen präsent. Paul Sonderegger ist gefragter Rezitator in Lesungen. Im Jules-Vernes-Jahr 2005 las er den gesamten Roman In 80 Tagen um die Welt“ bei Esskul” tur Berlin.


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