Schwerpunkt: KREATiVWiRTSCHAFT
Cartoonmuseum Basel: JAPANiSCHER ANiMATiONSFiLM
iaab: iAAB WiRD TRiNATiONAL
shORTCUT DAS KULTURMAGAZiN DER CHRiSTOPH MERiAN STiFTUNG
#1
Juni 2013
FALLBEiL FÜR GÄNSEBLÜMCHEN
EDiTORiAL —
Ein Shortcut, liebe Leserin, lieber Leser, ermöglicht im iTBereich per Tastenkombination oder via Link einen direkten Zugang zu gewünschten Applikationen und informationen. «Shortcut» heisst auch das neue Kulturmagazin der Christoph Merian Stiftung. Der Name ist Programm. Shortcut soll Sie ohne Umwege mit der Christoph Merian Stiftung kurzschliessen. Mit diesem «Link» möchten wir Sie darüber informieren, was die Stiftung im Kulturellen tut und warum. Shortcut berichtet über die Kulturförderpraxis und setzt einzelne Projekte in den Zusammenhang der Stiftungsförderpolitik. Das Magazin will Hintergründe beleuchten und einen Blick in den Backstage-Bereich ermöglichen, sowohl bei der klassischen Projektförderung als auch bei den stiftungseigenen Projekten und Kulturplayern wie dem Christoph Merian Verlag, dem Cartoonmuseum Basel und dem Austauschprogramm iaab. Jede Ausgabe enthält einen thematischen Schwerpunkt. Wir beginnen mit der Kreativwirtschaft. Shortcut erscheint von nun an regelmässig und ergänzt damit unseren monatlichen Veranstaltungsnewsletter, den «Kulturkalender».* Wir wünschen ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre! Beat von Wartburg, Leiter Abteilung Kultur der Christoph Merian Stiftung
Seit neun Jahren führt der Christoph Merian Verlag in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Radio SRF Hörbücher im Programm. Der Schwerpunkt der gemeinsamen Hörbuchedition liegt dabei auf inszenierten Hörspielen. Daneben erschienen immer wieder Hörbücher ausserhalb dieser Reihe, oft in Zusammenarbeit mit anderen institutionen wie dem Robert Walser Archiv und dem Migros Kulturprozent oder mit den Autoren selbst (so Urs Widmer und Franz Hohler). Eine weitere langjährige Kooperation besteht mit der Stiftung Radio Basel. Sie vergibt seit 2007 den internationalen Featurepreis an herausragende Produktionen von ARD, ORF und SRF. Das Gewinnerfeature wird jeweils auf CD veröffentlicht und erscheint im Christoph Merian Verlag. Radio-Features sind Reportagen, die Elemente des Hörspiels und der Dokumentation miteinander verbinden. Ein gut gemachtes Feature fesselt den Hörer, lässt ihn in die (wahre!) Geschichte eintauchen und spielt virtuos mit den Stilmitteln des Radios.
der 1950er-Jahre. Der Westspionage angeklagt sind Elli Barczatis (Deckname «Gänseblümchen»), Sekretärin des DDR-Ministerpräsidenten Otto Grotewohl, und ihr Geliebter, der westdeutsche Agent Karl Laurenz. Die Öffentlichkeit ist bei diesem Gerichtsprozess ausgeschlossen, die Staatssicherheit schneidet die Verhandlung mit. Über ein halbes Jahrhundert sind seit diesem Prozess vergangen, der nach der Wiedervereinigung ein juristisches Nachspiel hatte. Maximilian Schönherr hat die Bänder der Stasi entdeckt und daraus für den WDR ein Radiofeature erstellt, das unter die Haut geht. Das bisher unveröffentlichte Originalmaterial erzählt viel über das Funktionieren einer Diktatur und ist ein packendes Zeitzeugnis, das den deutsch-deutschen Konflikt in einem scharfen Licht darstellt.
Obwohl die einst überzeugte Genossin Elli Barczatis keine wirklich wichtigen informationen an Westdeutschland geliefert hat, zeigt sich das Gericht gnadenlos. Die Angeklagten sind ohne «Fallbeil für Gänseblümchen» Verteidiger, das Urteil scheint fest – Gewinner des internationalen zu stehen, noch bevor die VerFeaturepreises 2012 – ist ein handlung begonnen hat, Gericht solches Feature. Zu hören sind und Staatsanwalt arbeiten Hand ausgewählte Ausschnitte aus eiin Hand. Die perfide Rhetorik nem Gerichtsprozess in Ostberlin und die Fangfragen des Richters zur Zeit des Kalten Krieges Mitte sind schwer zu ertragen, und
* Falls Sie den Kulturkalender noch nicht erhalten oder sie Shortcut unentgeltlich zugeschickt erhalten möchten, dann schreiben Sie uns! r.wiedmer@merianstiftung.ch
selbst heute, knapp sechzig Jahre nach der Verhandlung, fühlt man die Bedrohung fast körperlich. Auch die komplexe Beziehung der Angeklagten zu ihrem Geliebten ist erschütternd. Schliesslich steuert der Prozess auf das unvermeidliche Ende zu: die Verkündigung des Todesurteils, das zwei Monate später vollstreckt wurde. Als Hörbuch im Christoph Merian Verlag erschienen, fand das Feature grosse Aufmerksamkeit. Es war unter anderem auf der renommierten Bestenliste des Hessischen Rundfunks notiert, war «Hörbuch der Woche» im Bayerischen Rundfunk und wird bereits im Geschichtsunterricht eingesetzt. Oliver Bolanz
www.merianverlag.ch
iAAB WiRD JETZT FRANZÖSiSCH DiE STADT MULHOUSE iST PROJEKTPARTNER VON iAAB
Was die bildende Kunst mit derjenigen des Vinifizierens verbindet, hat die Basler Künstlerin Renée Levi einmal festgehalten, sei der Prozess des Komprimierens – und das Stadium der Gärung, könnte man noch hinzufügen. So entwickelt etwa ein guter Gewürztraminer aus dem Elsass seine Finesse und seine mineralische Struktur erst nach drei Jahren Flaschenlegung, und wenn er sich dann noch zwei Jahre im Holzfass entspannen kann, dann blühen die verwandelten Trauben buchstäblich zu einem reichen Strauss an Aromen und Düften auf. Auch Kooperationen im Kunstbereich können manchmal die Stadien des Reifens mit Gewinn durchlaufen. So hat sich die Zusammenarbeit zwischen dem Künstleraustauschprogramm iaab und den elsässischen institutionen auf der Strecke von Mulhouse nach Basel in traminischen Dimensionen entfaltet, sie hat lange Zeit gegärt, ist dann mehrfach im Barrique gewendet und verkostet worden – bis sie sich jetzt mit einem umso überraschenderen und hinreissenden Bouquet präsentiert: Seit Mai 2013 ist die Stadt Mulhouse gemeinsam mit der Kunsthalle Mulhouse Teil der iaab-Trägerschaft. Dabei hat iaab, dank dem intensiven Engagement und dem standhaften Einsatz von Kunsthallendirektorin Sandrine Wymann, mit Mulhouse einen ganz besonders vielfältigen und engagierten Partner gewinnen können; denn die Stadt unterstützt das Stipendienprogramm nicht nur jährlich mit einem finanziellen Beitrag, sie bringt mit der Kunsthalle Mulhouse auch einen agilen Partner mit ins Boot, der wiederum eng mit der neu fusionierten Haute-Ecole des Arts du Rhin zusammenarbeitet. Diese elsässische Hochschule für Gestaltung und Kunst verbindet seit Kurzem künstlerisch die Städte Mulhouse und Strasbourg.
So wird die Kunsthalle in Zukunft durch die Kooperation mit iaab jeweils pro Jahr zwei Gastkünstler bzw. Gastdesigner aus indien beherbergen, deren Arbeit der Geschichte, der Fabrikation und/oder dem Design von Textilien gewidmet ist und die während ihres Aufenthalts in der einstigen Textilhochburg Mulhouse unter anderem von der Haute-Ecole des Arts du Rhin, dem Musée de l’impression sur Etoffes sowie der Ecole Nationale Supérieure d’ingénieurs Sud Alsace begleitet werden. im Gegenzug können sich professionelle Künstlerinnen und Künstler, die im Elsass leben oder arbeiten, für ein iaab-Auslandsstipendium bewerben. Somit ist denn iaab zum ersten Mal in seiner 27-jährigen Geschichte trinational verankert, und sein Einzugsgebiet erstreckt sich nun mit einem Mal von Basel bis weit über Strasbourg hinaus, von Freiburg i. Br. durch das Unter- und Oberbaselbiet bis an die äussersten Ränder des Kantons Solothurn. Zum ersten Mal wird die Ausschreibung des Stipendienprogramms dieses Jahr auch zweisprachig publiziert und die Bewerbung erfolgt neu online auf der iaab-Website, ebenfalls zweisprachig. Alexandra Stäheli
DiGiTAL DURCH DiE BASLER VERGANGENHEiT Das zeitgeschichtliche Webportal baslerchronik.ch neu auch für Mobilgeräte
Dass sich die Medienwelt rasch und immer rascher ändert, ist eine Binsenweisheit. Die Digitalisierung unseres Alltags hat schon lange eingesetzt. Für das 1879 begonnene Basler Stadtbuch und die darin eingegliederte Basler Chronik begann die neue Zeitrechnung im Jahr 2000. Erstmals konnten dann alle Artikel und alle Autorinnen und Autoren beim Christoph Merian Verlag auch online abgerufen werden, etwas später auch alle Chronikeinträge. Seit 2011 geht die Chronik als Website baslerchronik.ch ihren eigenen, nun rein digitalen Weg. Film- und Tondokumente von
Telebasel und Regionaljournal sowie eigens in Auftrag gegebene Fotos sorgen für die multimediale Anreicherung. Die Firma Hinderling & Volkart hat die Website von Beginn an sehr ansprechend und fortschrittlich entwickelt. Allerdings hatte baslerchronik.ch den Haken, für den Arbeitsplatzcomputer ausgelegt zu sein und nicht für Smartphones oder für Tablets, die sich in den letzten zwei Jahren enorm verbreitet haben. Seit Ende Januar 2013 ist deswegen eine für Mobilgeräte und deren Touchscreen optimierte Parallelwebsite aufgeschaltet. Die Bedienung
b www.baslerchronik.ch verbesserte Website
b www.baslerchronik.ch/m neue Website für Mobilgeräte
geschieht intuitiv und spielerisch. Zudem hat die bisherige Website ein Update erhalten, indem die Suchfunktion verfeinert und das Ansteuern bestimmter Daten erleichtert worden sind. Was heutzutage nicht im Web erscheint, stirbt aus dem öffentlichen Bewusstsein weg. Mit dem zeitgeschichtlichen Webportal baslerchronik.ch sichert und erweitert die Christoph Merian Stiftung eine wichtige Recherchemöglichkeit über das Basel der vergangenen 130 und der noch kommenden Jahre. André Salvisberg
iAAB – UNTERWEGS ZU NEUEN BAUSTELLEN
SÜDAFRiKANiSCHE LEERE, CHiNESiSCHER AUSSENBLiCK UND RÄUMLiCHE AUSDEHNUNG Er fühle sich innerlich total leer und er habe keine Ahnung, in welche Richtung sich seine Arbeit weiter entwickeln werde – ja, ob überhaupt!, berichtet der südafrikanische Gastkünstler igshaan Adams zwei Monate nach seiner Ankunft in Basel mit von Sorgen erfüllten Augen. Und das iaab-Team ist begeistert. Denn der Künstler zeigt alle Symptome einer gelungenen Residency. Wenn sich Kunstschaffende auf die räumliche, zeitliche und diskursive Verschiebung des Lebenskontextes, die eine Residency immer bedeutet, wirklich einlassen, kann es geschehen, dass vertraute Sichtweisen, scheinbar normale Abläufe und gängige Perspektiven auf die künstlerische Praxis plötzlich von einem Werk abzufliessen beginnen – und sich ein tiefes Nichts einzustellen beginnt, eine fast schon zen-artige Leere, auf deren Grund noch zart und konturlos ganz neue, unerwartete, nie gedachte ideen ihre Augen aufschlagen. im inneren der iaab-Zentrale jedoch herrscht momentan alles andere als meditative Stille, nach der sich das iaab-Team in diesen umtriebigen Frühlingstagen fast ein wenig sehnt. Denn das Programm ist gerade dabei, seine Schwerpunkte zu verlagern und sich in vielfältiger Weise nochmals neu zu entwerfen. Nebst seiner neuen geografischen Ausdehnung bis weit über Strasbourg hinaus und der Ergänzung der iaab-Trägerschaft um die Stadt Mulhouse – die einen Meilenstein in der Geschichte des Programms darstellt – bemüht sich das bisher auf die visuellen Künste fokussierte Stipendienprogramm auch inhaltlich um eine Erweiterung: in Kooperation mit
dem Fachausschuss Literatur BS / BL und der Kulturstiftung Pro Helvetia hat iaab für das Jahr 2013 das Pilotprojekt eines Autorenaustauschs mit indien lanciert. Während so der aus Kalkutta stammende Schriftsteller Ruchir Joshi zu Beginn dieses Jahres drei kalte, dafür aber umso produktivere Monate in einem der Basler iaab-Ateliers verbrachte, erhält nun die Basler Schriftstellerin und Künstlerin Birgit Kempker die Gelegenheit eines dreimonatigen Aufenthalts in einem Schriftstellerhaus in Bangalore. Neu ist auch der ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Pro Helvetia lancierte Austausch für Kuratoren, der sich in Basel seit Anfang Mai mit der Residency des chinesischen Kunstvermittlers Xia Yanguo manifestiert: Der aus Peking stammende Kurator und Kunstkritiker wird bis im September in einem der iaab-Ateliers im St. Alban-Tal 40a logieren und gemeinsam mit dem Team des Ausstellungsraums Klingental zur Saisoneröffnung der Galerien eine Show realisieren, die Xias hoffentlich prickelnde, befremdende, bestürzende und in jedem Falle bereichernde (Aussen-)Sicht auf die regionale Kunstszene spiegeln wird. Und damit auch sonst noch alles neu bleibt, hat sich iaab nebst dem längst nötigen Relaunch der Website per Ende Jahr auch noch eine weitere Baustelle angelacht: Wenn alles gut geht, startet bereits im September der Umbau des Gebäudes D an der Oslostrasse 12 auf dem Dreispitz-Areal, das mit einem ehrgeizigen Fahrplan ab Ende 2014 die neuen Ateliers für die iaab-Gastkünstler aus aller Welt beher-
bergen wird – in unmittelbarer Nähe und mit einer direkten räumlichen Verbindung zu den Studios der regionalen Künstler an der Oslostrasse 10. Damit der prickelnde Austausch zwischen den Kulturen, Kunstverständnissen und Disziplinen im Spiel der Gezeiten zwi-
schen existenzieller Leere und künstlerischer Fülle so richtig aufschäumen kann. Alexandra Stäheli iaab-Ausschreibung: Bewerbung bis 8.7.13 einreichen! Jetzt neu online unter www.iaab.ch
SCHREiBEN iN iNDiEN Der Fachausschuss Literatur BS / BL hat zusammen mit iaab ein Schriftsteller-Stipendium für Bangalore ausgeschrieben. Birgit Kempker wurde für einen dreimonatigen Aufenthalt in der Writer’s Residency Sangam-House ausgewählt. Vier Fragen an die Basler Autorin, die Anfang November ihre Zelte in indien aufschlagen wird.
Welche Effekte könnte es für Sie haben, in einem fremdsprachigen Kontext zu schreiben? Der Sprachplan. ich stelle mir vor, in englischer Sprache zu schreiben und mich erst später zurückzuholen in die deutsche Sprache, nach den drei Monaten. Natürlich verspreche ich mir davon eine gewisse gründliche Entkempkerung.
Frau Kempker, Sie haben ein Stipendium für das Schriftstellerhaus Sangam in Bangalore erhalten. Welche Wünsche oder Erwartungen verbinden Sie mit ihrem Aufenthalt in indien? Den Wunsch nach Zeit und Raum, in dem Unvorhergesehenes passieren kann. Zärtlichkeit und Disziplin, das ist mein Code für 2013, mehr von beidem wünsche ich mir auch.
Denken Sie, dass «das indische», das tropische Fluidum vor Ort, in irgendwelcher Form in ihr Schreiben einfliessen wird? Auch wenn dieses inhaltlich und formal in einem anderen Kontext angesiedelt ist. (in einem europäischen oder evtl. auch in einem allgemein-menschlichen, ich denke da an den Liebesplan, also die Frage nach der Liebe eines Mannes.) Für den Liebesplan hat es bestimmt Folgen, dass ich meinen Mann mit nach indien nehme. Er wird dort anders darüber nachdenken, wie er sich auf die Liebe vorbereiten kann und wie er einer Frau gefallen könnte. Er wird ja auch seine Umgebung beobachten und Schlüsse ziehen. Vielleicht muss ich ihn dann dort lassen, falls er sich durch seine Erkenntnisse und Bemühungen für die Liebe in Europa disqualifiziert.
Haben Sie ein konkretes schriftstellerisches Projekt für die Zeit in indien? Zu viele. Der Peggyplan, da sitzt Peggy mit einer Reihe ungebildeter Räuber am Fluss und denkt (und verkörpert). Der Liebesplan, da bereitet sich ein Mann auf die Liebe vor. Und besonders der Tanzplan, Schreiben als eine andere Art zu tanzen. Meine Art, mich den Dingen, dem Denken, dem Schreiben und Menschen, Erinnerungen zu nähern, ist: es zu verkörpern. Es ist etwas sehr Einfaches, und dieser Einfachheit würde ich gerne näherkommen, sie verkörpern.
interview: Alexandra Stäheli
プロトアニメカット 日本のアニメーションにおける未来像
PROTO ANIME CUT ZUKUNFTSViSiONEN iM JAPANiSCHEN ANiMATiONSFiLM
Anime sind japanische Animationsfilme (gezeichnete Trickfilme), die auf der Ästhetik und den Themen der hierzulande noch bekannteren Manga (japanische Comics) aufbauen. Sie sind seit einigen Jahren nicht nur bei Fans beliebt, sondern gewinnen zunehmend Einfluss auf den Mainstream der globalen Popkultur. Anspruchsvolle Anime sind künstlerisch hochstehend, sie spielen oft in einem ScienceFiction-Rahmen und befassen sich mit gesellschaftlichen Fragen, Zukunftsahnungen und Mensch-Technik-interaktionen. Hierzulande bekannt sind die erfolgreichen Anime «Akira» (1988), «Ghost in the Shell» (1995) und «Neon Genesis Evangelion» (1995), die Gesellschaften
der Zukunft entwerfen und als experimentelle Projektionsfläche für Fantasien und Utopien faszinieren. Aktuelle Themen wie der technische Fortschritt, die Urbanisierung und die Folgen des Wirtschaftswachstums in Japan scheinen uminterpretiert in der Zukunft auf und werden so verarbeitet. Diese Filme prägen bis heute die Vorstellungen vom visuellen und narrativen Stil der Anime und bilden den Ausgangspunkt der Ausstellung. Die zweisprachige (e/d) Ausstellung «Proto Anime Cut. Zukunftsvisionen im japanischen Animationsfilm» stellt Themen, Künstler und Herstellungsprozesse des Genres erstmals in der Schweiz vor. Die handelnden Figuren und
äusserst aufwendigen Szenerien werden ebenso untersucht wie die inhalte, Mechanismen und Möglichkeiten gezeichneter japanischer Science-Fiction. «Proto Anime Cut» bietet so einen aussergewöhnlichen Einblick in ein künstlerisches Schaffen an der Grenze von Film, bildender Kunst und Popkultur. Die Ausstellung zeigt zahlreiche, der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugängliche Originalzeichnungen und -skizzen, Studienmaterial, inspirationsquellen und eine Reihe weiterer Originalobjekte aus dem Herstellungsprozess der Filme und präsentiert die entsprechenden Filmausschnitte. Ganz am Anfang durchläuft eine Anime-Produktion
Prozesse kreativer Erfindung, lässt neue Welten entstehen und wird durch künstlerische Entscheidungen geformt. in diesen subjektiven Momenten eines ansonsten formalisierten und industrialisierten Prozesses wird der narrative Stoff gewoben, aus dem sich schliesslich die kleinen und grossen Geschichten der filmischen Vision entwickeln. Die ausgestellten Arbeiten sind vor allem Zeugnisse dieser kritischen und erfindungsreichen Phase der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und ästhetischen Themen und sind für ein breites Publikum genauso faszinierend wie für eingeschworene Fans. Trickfilme entstehen durch Arbeitsteilung, also mit Beteiligung unterschiedlichster Künstler. Gleichzeitig werden sie von prägenden Persönlichkeiten gestaltet. Die Ausstellung zeigt Künstler aus verschiedenen Disziplinen, die wesentlich dazu beigetragen haben, den typischen Stil von Anime zu etablieren. Die vorgestellten Regisseure und illustratoren Hideaki Anno, Haruhiko Higami, Koji Morimoto, Hiromasa Ogura, Mamoru Oshii und Takashi Watabe eint ihr interesse an der realistischen Konstruktion möglicher Weltbilder und an wirklichkeitsnahen Visionen zukünftiger Städte und Landschaften. Diese Künstler gehören zu einer Generation von illustratoren, die noch fast ausschliesslich von Hand zeichnete und den typischen Animestil massgeblich geprägt hat. Ein Höhepunkt der japanischen Trickfilmkunst ist sicherlich Katsuhiro Otomos Film «Akira», der 1988 dem japanischen Anime zu internationaler Anerkennung verhalf. Er basiert auf Otomos gleichnamigem, insgesamt 2 000 Seiten umfassenden Manga-Epos «Akira» und hat für eine ganze Generation von Kinobesuchern die Sehgewohnheiten und Vorbehalte gegenüber den künstlerischen Möglichkeiten von Zeichentrickfilmen grundlegend verändert. Als «Akira» 1988 veröffentlicht wurde, befand sich die japanische Wirtschaftsblase
Proto Anime Cut — ShortCut #1
auf dem Höhepunkt. Der Film reflektiert die grundsätzliche Befürchtung, dass die kapitalistischen Fundamente, auf denen Japan nach dem Zweiten Weltkrieg neu errichtet wurde, am Ende doch nicht so stabil sein könnten wie angenommen. Sowohl der grosse Erfolg von «Akira» als auch der Realismus von «Patlabor» und «Ghost in the Shell» sowie die Glaubwürdigkeit von «Neon Genesis Evangelion» hängen vor allem mit der erstklassigen und detaillierten Darstellung Tokios als Bühne der Geschichten zusammen. Die Ausstellung «Proto Anime Cut. Zukunftsvisionen im japanischen Animationsfilm» wird ausserdem von zahlreichen vertiefenden Veranstaltungen, einem Filmprogramm, Führungen und Vermittlungsangeboten für Schulen und private Gruppen begleitet. in Kooperation mit dem Comix Shop und kult.kino lädt das Cartoonmuseum zu einem Manga- und Anime-Weekend, an dem japanische Trickfilme und Comics im Mittelpunkt stehen. Sowohl die bekannten, aber sehr selten im Kino zu sehenden Filme der teilnehmenden Künstler als auch unbekanntere Meisterwerke werden präsentiert. Die den Filmen zugrunde liegenden Manga werden zur Ansicht parat liegen. Auch Familien und Kinder sollen angesprochen werden. Zudem vermitteln Vorträge in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Hintergrundwissen zu Anime und Manga. Während der Sommerferien werden Animationsfilmworkshops für Kinder und Jugendliche angeboten. Anette Gehrig gg Koji Morimoto, Ausschnitte aus EXTRA, Aquarell auf Papier, Fineliner auf transparenter Folie, Bleistift auf Papier, Copic Marker, 1995 © Beyond C, Tokyo / R & S Records, London / Sony Music. Ent., Tokyo g Koji Morimoto, Hintergrund für EXTRA, Line-Overlay: Aquarell auf Papier und Fineliner auf transparenter Folie, 1995 © Beyond C, Tokyo / R & S Records, London / Sony Music. Ent., Tokyo b Koji Morimoto, Auszug aus dem Storyboard für Dimension Bomb, Bleistift und Copic Marker auf Papier, 2009 © Koji Morimoto, 2009, Studio 4°C, Tokio
— PROTO ANiME CUT
Zukunftsvisionen im japanischen Animationsfilm Visions of the Future in Japanese Animated Films
8.6. – 13.10.2013 www.cartoonmuseum.ch —
Proto Anime Cut — ShortCut #1
SCHWERPUNKT
KREATIv wIRTsChAfT Viel diskutiert und nur zögerlich gefördert ist sie: die Kreativwirtschaft. Warum eigentlich? Shortcut stellt die Kultur- und Kreativwirtschaft zur Diskussion und einzelne konkrete Projekte vor
DYNAMO UND DYNAMiT DiE KREATiV WiRTSCHAFT BRAUCHT iNiTiATiVEN
Private und öffentliche Kulturförderer haben seit jeher Projekte verschiedenster kreativwirtschaftlicher Branchen unterstützt – vielleicht ohne sich dessen bewusst zu sein: Bücher, Filme, Konzerte usw., kurz Projekte, die ohne Förderung nicht auf den Markt kommen könnten, insbesondere in der Schweiz, wo der Markt klein, oft zu klein ist. Obwohl verschiedenste Studien gezeigt haben, dass die Kreativwirtschaft zwar kleinteilig organisiert, aber dennoch als Wirtschafts- und Standortfaktor ernst zu nehmen ist, tun sich die öffentliche Hand, aber auch private Förderinstitutionen mit der Förderung der Kreativwirtschaft schwer. Denn noch immer denken viele, dass es nur unkommerzielle Kultur oder kommerzielle Kultur gibt, wobei für viele Kulturschaffende und -förderer die Erste gut, die Zweite verdächtig ist. Für andere wiederum ist es gerade umgekehrt: Unkommerzielle Kultur ist Luxus und kommerzieller Mainstream gut. Dabei ist die Grenze zwischen Kommerz und Kultur fliessend und das Schwarz-Weiss-Denken im rauen politischen Diskurs gefährlich. Mit dem Kunstfreilager im Dreispitz und der dortigen Nachbarschaft zur Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK) stellte
sich auch für die Christoph Merian Stiftung die Frage, ob und wie sie künftig Kreativwirtschaft fördern möchte. Sie hat deshalb vor drei Jahren zusammen mit der Gebert Rüf Stiftung, dem Gewerbeverband, «Kulturstadt jetzt» und dem Stellwerk eine Arbeitsgruppe gebildet, um herauszufinden, welche konkreten Projekte der Kreativwirtschaft in Basel im Allgemeinen und den Studienabgängern der HGK im Besonderen am meisten Nutzen bringen können. in diesem Prozess, gecoacht von Christoph Backes aus Bremen (www. ideenlotsen.de), haben sich unter dem Titel «Dynamo Basel» elf mögliche Massnahmen herauskristallisiert. 1. braucht es eine Koordinationsstelle, 2. Wettbewerbe, 3. neue Plattformen (Messen, Festivals), 4. ideentransfer (import, Export, ideenpiraterie), 5. Mentoring / Coaching, 6. zielgruppenspezifische Netzwerkbildung, 7. eine Raumagentur, 8. Mikrokredite und Risikokapital, 9. Modellprojekte 10. einen Expertenpool (train the trainer), und 11. braucht es Nachwuchsförderung («U25»).
in der Zwischenzeit hat sich viel getan: Zusammen mit der Gebert Rüf Stiftung unterstützt die Christoph Merian Stiftung die Startup Academy, weiter fördert sie Flatterschafft und zusammen mit der Ernst Göhner Stiftung den Verein Stellwerk, sie organisiert einen Designwettbewerb zum Thema Papier – Schrift – Druck, unterstützt den Designmarkt sowie den Laufsteg Oslo, und sie schafft Raum für die Kreativwirtschaft mit dem Projekt Rakete. Schliesslich hat sich auch die HGK der Kreativwirtschaft zugewandt: Sie wird mit der Zürcher Hochschule der Künste einen Lehrgang in «Cultural Entrepreneurship» anbieten. Wir haben unsere Partner eingeladen, ihre Projekte auf dieser Seite vorzustellen. Auch der Kanton Basel-Stadt ist aktiv geworden, hat mit der Schaffung der initiative Kreativwirtschaft ein impulsprogramm im Sinne der Standortförderung lanciert und bietet mit der Website ikb.ch eine Plattform für die verschiedenen Branchenverbände und -vertreter. All diese initiativen haben das Bewusstsein für die Bedeutung der Kreativwirtschaft gestärkt, sie haben aber auch Diskussionen darüber ausgelöst, wie man in Basel die Kreativ- und Kulturwirtschaft fördert. Zum Glück. Die staatliche Kulturförderung darf Kreativwirtschaft zum Beispiel nicht mit SwisslosGeldern fördern, und das Wirtschafts- und
Sozialdepartement versteht seine initiativen explizit nicht als Kultur-, sondern ausschliesslich als Wirtschaftsförderung. «Kreative» sind schlecht organisiert, ein Branchenbewusstsein ist oft nicht vorhanden, und es gibt zu wenig oder zu wenig aktive Branchenverbände, die sich für die interessen ihrer Mitglieder einsetzen könnten (wie z.B. Balimage). So kämpft der Einzelne oft auf verlorenem Posten. Es ist deshalb wichtig, folgende Fragen zu stellen und zu diskutieren: Wieviel Wirtschaft, wieviel «Kreation» soll gefördert werden, wie können Wirtschafts- und Kulturförderung verzahnt werden? Welche Branchen sollen in Basel prioritär unterstützt werden? Sollen strukturelle Schwächen beseitigt oder eher Stärken gestärkt werden? Wie können Nachwuchs, Jungunternehmertum und Exzellenz gleichermassen gefördert werden? Die Fragen enthalten Zündstoff, Dynamit, und genau darum geht es ja: um zündende ideen und das Feuer für innovation. Wir von der Christoph Merian Stiftung werden uns weiterhin für die Schaffung von günstigen Werk- und Atelierräumen, für niederschwellige Plattformen der Werk-, Produktund Labelpräsentation, für die Nachwuchsförderung und die betriebliche Beratung einsetzen. Beat von Wartburg
CLUSTER ODER GUANTANAMO ? KREATiVWiRTSCHAFT iM DREiSPiTZ
Das Dreispitzareal ist ein klassisches Gewerbegebiet, buntscheckig, mit einer grossen Nutzungsvielfalt. Einem Filetstück gleich liegt es in der Stadtlandschaft zwischen Münchenstein und dem Gundeli. Deshalb sind die Stadt Basel sowie Münchenstein und die Grundeigentümerin, die Christoph Merian Stiftung, daran interessiert, einerseits eine dichtere Nutzung mit höherer Wertschöpfung zu realisieren und andererseits das industriegebiet zu öffnen und in einem längeren Prozess in ein durchmischtes städtisches Quartier für Wohnen, Gewerbe, Freizeit und Kultur zu verwandeln.
— EiN GEWALTiGER GENTRiFiZiERUNGSPROZESS ? — Die Transformationsidee basiert auf einer Studie von Herzog & de Meuron aus dem Jahr 2002. Seither hat sich viel getan, besonders im Gebiet des ehemaligen Zollfreilagers. Mit der Eröffnung der Hochschule für Gestaltung und Kunst im nächsten Jahr kommt ein Kulturakteur mit grossen Ambitionen in den Dreispitz und wird von hier mit Forschung und Lehre auch international ausstrahlen. Für eine institution, die sich mit den zeitgenössischsten Formen der visuellen Kunst und des Designs, zum Beispiel der digitalen Kultur, auseinandersetzt, gehören innovationen, Wandel, Transformationen zum daily business. Gerade deshalb ist die HGK im Dreispitz künftig am richtigen Ort. Angesichts der Nähe von HGK und Schaulager entwickelten Herzog & de Meuron die idee eines Campus des Bildes. Die Christoph
Merian Stiftung hat nun versucht, diese idee weiterzuspinnen. Heute heisst der Campus des Bildes – an das ehemalige Freilager anknüpfend – Kunstfreilager. Dieses neue städtische Quartier soll Lehre und Forschung, Kunstproduktion, Kunstvermittlung, Kunstgewerbe und Kreativwirtschaft umfassen. Erster Meilenstein war 2008 die Eröffnung der Dreispitzhalle durch das Festival der elektronischen Künste Shift. Hier finden seither viele Veranstaltungen wie zum Beispiel der Designmarkt statt. Zweiter Meilenstein war die Umnutzung eines ehemaligen Lagergebäudes an der Oslostrasse 10 zu einem Atelier-, Ausstellungs- und Gewerbebau. Das Haus Oslo beherbergt heute Radio X, die Fotogalerie Oslo 8, den Young Art Space Oslo 10, zwei Fotobetriebe und einen Aufziehservice, das Haus für elektronische Künste und 16 Ateliers für 21 Kunstschaffende. Dritter Meilenstein war die Eröffnung der Rakete, des Containerbaus für die Kreativwirtschaft (siehe Artikel unten), und vierter Meilenstein ist die Umnutzung des Lagergebäudes Oslo 12 – 14. Hier wird im September 2014 zeitgleich mit der Fertigstellung der HGK das Haus für elektronische Künste seinen definitiven Standort finden, und es werden Ateliers für ausländische Gastkünstler des iaab und für regionale Autorinnen und Autoren eingerichtet. So entsteht langsam, aber sicher ein Art Cluster im Kunstfreilager. So bestechend die idee der Dreispitz-Transformation für die einen ist, so abschreckend ist sie für andere. Wo bleibt da noch billiger Mietraum? ist das Ganze nicht ein gewaltiger Gentrifizierungsprozess, in dem die Kunstschaffenden missbraucht werden für die Renditeüberlegungen einer Stiftung? ist der Art Cluster nicht ein Kunst-Guantánamo in der Pampa? Natürlich ist uns von der Christoph Merian Stiftung bewusst, dass die ganze Dreispitz-
Transformation eine top-down gesteuerte Entwicklung ist. Und wir wissen auch, dass Kunstund Kreativwirtschaftsnutzungen nicht auf dem Reissbrett entstehen, sondern bottom-up. Dennoch glauben wir, dass das Kunstfreilager eine grosse Chance für die Kultur ist. Es ist die einmalige Möglichkeit, die Kunst in der Stadtlandschaft zu verorten, für die Kunst einen Ort zu schaffen, der sich für einmal nicht durch Musealität auszeichnet, sondern durch Lebendigkeit (über 1 000 Studierende werden hier täglich verkehren), durch künstlerische und gewerbliche Produktion, durch die Reflexion über Kunst, durch interdisziplinäre, forschende Kunst. Die Transformation des Dreispitz ist ein Generationenprojekt, ein langsamer Prozess, und das hat Vorteile. Denn noch bietet der Dreispitz viele Nischen; Nischen, die zahlreiche Kulturschaffende bereits für sich entdeckt haben, für den Bandraum, das Architekturbüro, das Hindu-Kulturzentrum, die baselcitystudios, Urban Farming, und und und. Es
ist ein Ort für private initiativen, für Menschen, die an sich und ihre ideen glauben. Das Hinterhof-Projekt ist ein gutes Beispiel dafür. Hier hat eine Gruppe von Leuten mit idealistischen Zielen den Versuch gewagt, kommerzielle Musik-, Bar- und Partykultur mit einem künstlerischen Anspruch zu verbinden, und die Hinterhof-Crew hat Erfolg damit. Das Kunstfreilager ist eine idee, die Wirklichkeit wird, aber in keinem Fall ein monopolistisches Unternehmen. Nicht alles muss hierherkommen und hier stattfinden. Und weil die Christoph Merian Stiftung nur dann philantropisch tätig sein kann, wenn sie auch an die Rendite im immobiliengeschäft denkt, findet die Transformation des Dreispitz in jedem Fall statt – mit oder ohne Kultur. Wir finden, es wäre besser mit. Denn Kultur bedeutet Leben und Lebensqualität. Kultur tut dem Dreispitz gut, der Dreispitz kann aber auch der Kultur gut tun. Beat von Wartburg
DiE ANDERS-WiRTSCHAFT EiN PLÄDOYER FÜR DiE BASLER KREATiVWiRTSCHAFT
Basel hat jede Menge zu bieten, besonders was die Kreativwirtschaft angeht: Gute Ausbildungsstätten, eine Szene, die an der einen oder anderen Stelle noch mehr Selbstbewusstsein gegenüber Zürich vertragen könnte, und ein Bewusstsein für Wertigkeit und auch Freiräume in der Stadt. Darüber hinaus gibt es eine Studie, die Kreativwirtschaft erst einmal als Wirtschaftszweig dargestellt hat, und eine initiative, die die Aufgabe hat, eine Lobby für die vielseitige Branche zu schaffen. Alles gute Voraussetzungen, um der Kreativwirtschaft auch etwas zuzutrauen, und vor allem ihren Akteuren.
ich finde in Basel eine lebendige Kreativwirtschaft mit vielen Potenzialen vor, der es aber an Anerkennung und passenden Plattformen mangelt. Viele Akteure wissen gar nicht, dass sie der Branche zugehören. Ein Musiker ist halt ein Musiker und ein Designer ein Designer. So ist das Verständnis der Akteure. Dies ist aufgrund der Heterogenität der dreizehn Teilmärkte, in die die Kreativwirtschaft definitionsgemäss eingeteilt ist, auch nicht verwunderlich. Oftmals wird sowohl in Deutschland wie auch in der Schweiz alles in einen Topf geworfen, und die Unterschiede zwischen der
öffentlichen Förderung der Kultur, jener des tertiären Bereichs (Stiftungen, Vereine etc.) und der privatwirtschaftlich orientierten Kreativwirtschaft werden nicht erkannt. Sicher tut sich so mancher schwer, wenn Ökonomie und Kultur in einer engen Verbindung und Abhängigkeit gesehen werden. Das bedeutet nicht zugleich, dass ich dafür bin, dass die vom Staat geförderte Kultur beschnitten werden soll. Kultur ist für Basel mehr als nur ein weicher Standortfaktor. Wer aber alles sauber von einander trennen kann, versteht, dass die Kreativwirtschaft im Kern ein wichtiger Wirtschaftszweig ist. Warum? Sicher sollten das Zahlen beweisen können, doch die Bedeutung eines Wirtschaftszweiges kann auch ganz anders gemessen werden. Was wäre unser Leben ohne die Produkte und Dienstleistungen der Kreativwirtschaft? innovationen entstehen doch unter dem Einfluss einer entsprechenden ästhetischen Bildung und dank des kreativen und kulturellen Levels von Menschen. Das ist in Städten mit Traditionen nicht leicht verständlich. Vor allem, wenn eine Stadt wie Basel sich stark auf bestimmte Bereiche wie die Life Sciences konzentriert. Die Kreativwirtschaft passt vor allem in das Weltbild des ständigen Wandels und des innovationsanspruchs. Ohne diese Branche wäre das Leben nicht nur trist, sondern auch rückständig. Sie unterliegt zwar genauso den Marktgegebenheiten wie die klassische Wirtschaft. Es wird in der gleichen Währung gezahlt, und die Grundsätze ordnungsgemässer Buchführung gelten auch für die Kreativwirtschaft. Dennoch ist Kreativwirtschaft die «Anders-Wirtschaft». Woran kann man das festmachen? in der klassischen Wirtschaft wird Wissen gehortet, werden Kunden- und Lieferantenkontakte für sich behalten, um einen Wettbewerbsvorteil zu haben. Kreativwirtschaft hingegen teilt Wissen, arbeitet branchenübergreifend in Co-Working-Räumen oder finanziert sogar über Crowdfunding Unternehmensideen und Projekte. «Das An-
dere» liegt in der Dynamik und Haltung des Unternehmertums. in den ersten Schritten geht es den meisten Akteuren nur um das eine oder erste ökonomische Ziel: Miete zahlen und voller Kühlschrank. Mit einem solchen Anspruch, der viel Mut und Risiko voraussetzt, kann man starten. Die Akteure der Kreativwirtschaft stellen sich oft in kürzester Zeit auf die wirtschaftsaktuellen Gegebenheiten ein. Wer jeden Tag eine Krise hat, wer die Herausforderung kennt, von der eigenen Kreativität zu leben und höchsten Ansprüchen gerecht zu werden, der weiss auch, wie die ganz kniffligen Dinge klappen. Davon könnte sich so manche Bank und Grossunternehmung eine Scheibe abschneiden. Das Stellwerk Basel, in dem ich seit Januar als Geschäftsführer verantwortlich bin, ist ein guter Ort für die Akteure der Branche. Wir bieten Existenzgründern aus den Bereichen Architektur, Fotografie, Design und Kommunikation als erstes kreativwirtschaftliches Gründerzentrum der Schweiz günstige Mieten und eine Begleitung in ihrer Selbstständigkeit sowie Netzwerke und Events an. Von diesen guten Orten gibt es noch einige. Wichtig für die Basler Kreativwirtschaft ist, die bereits entstehenden Erfolge der lokalen Unternehmerinnen und Unternehmer sichtbar zu machen. Leider wird häufig nur darüber gesprochen, was alles schiefgeht. Verwaltung und Politik sowie die klassische Wirtschaft sollten im Umgang mit der «Anders-Wirtschaft» offener und mutiger sein, und umgekehrt. ich bin guter Hoffnung und verbreite gerne Euphorie für eine Branche, die in Basel und darüber hinaus grosse Aufmerksamkeit verdient. Frank Lemloh Frank Lemloh ist seit 2013 Geschäftsführer des Vereins Stellwerk Basel www.stellwerkbasel.ch
DREi AUF EiNEN STREiCH!
einmal eine Modeveranstaltung organisiert. Vorstellungen entsprachen, wurden wir dank Christoph Merian Stiftung auf dem DreiDie Überzeugungskraft dieser idee, die GeEiN DESiGNWETTBEWERB FÜRder PAPiER – SCHRiFT – DRUCK wissheit, dass die Nachfrage seitens der Mode- spitzareal fündig. Da dieses Vorhaben an ein schaffenden Einen grossen vorhanden Teil ihrerist, Fördermittel die Erfahrung invesim Schulprojekt Kunstfreilager gekoppelt Dreispitz, war, intensivieren. erhielten wir Der von Bereich undStiftung in der OrganisaUnternehmen, von deshalb denen wir tiert dieEventmarketing Christoph Merian in dau- den Wettbewerb richtet sich vor inventar allem an tion musikalischer erhafte Partnerschaften Events mitwaren institutionen, uns Antrieb an mieteten, junge Designerinnen Rabatte, was und uns Designer half, die insbesonKosten genug.Gründung sie beteiligt war. So unter- tief deren derezuder halten. Fachrichtungen Um mehr Einnahmen industrial zu Design, geneUnsere Unerfahrenheit im Feld Modeveranorganisierten wirund eineSzenografie, Afterparty und stützt sie die Basler Papiermühle, das Haus rieren, Visual Communication die staltung für elektronische brachte uns Künste dazu,und im stetigen Literatur Kontakt Basel einen direkt vor Orthier kochte – beides, an derKoch, HGKder studieren oder seit 2008 abmit den Labels jährlich mit bedeutenden zu sein, auf Zuschüssen ihre Vorstellungen an die um geschlossen für Abwechslung haben. Aber zu sorgen auch Studierende und um die und ideen einzugehen und uns Tipps Leute und Alumni so länger anderer vor OrtHochschulen, zu halten unddie damit seit Betriebskosten. Nun möchten wirauch mit einem Designwettbewerb ein bald, neuesdass Förderformat 2008 abgeschlossen haben, sind zugelassen, zu holen. Wir merkten dieser rege höhere Einnahmen beim Getränkeverkauf zu lancieren, dreifacher Hinsicht Wirkung sofern sie in Basel wohnen oder arbeiten. Austauschdas zuin unserer Stärke wurde, darum erzielen. probieren erzielen soll. wir auch dieses Jahr auf ihre WünDieses Prämiert Jahrwerden kam als von Schwierigkeit der Basler dazu, Papierdass Nach Betriebsjahren stand kürzlich eine Laufsteg sche und30 Bedürfnisse einzugehen. Schliesslich mühle herstellbare Oslo kein Schulprojekt und/oder verkäufliche mehr ist und betriebliche, inhaltliche bauliche ErneuObjekteRabatte resp. Produkte auswas den die Bereichen Pasind es die Designer undund Designerinnen und einige wegfielen, Ausgaben erung der Papiermühle pier, Schrift und Druck ihre Produkte, die während dieser Veranstal- in die Höhe schnellen liess. Wir wollten aber an. nun soll das zum Beispiel Papieran unserem Konzeptwie festhalten und warben tungUnd im Vordergrund stehen. Tüpfelchen auf dem i die sich stellte, war darum um Sponsoren. Die wichtigste Frage, lampen, Dies bedeutete Teelichter,mehr kleifolgen: Eine Erneuerung nere Möbel aus gewisse Papier, über eine 2012: Wie finanzieren wir diesen Event? Die Aufwand, aber wir wollten der Produktepalette. Die Journale, teilnehmenden Labels sollten einen möglichst finanzielle Sicherheit Briefpapier, verfügen. Ausserdem bekleinenPapiermühle Basler Unkostenbeitrag ist zahlen müssen, da- schlossen wir, dieses Jahr Tagebücher, Eintritt zuSchriftproverlangen, dukte, Schriftsätrüber ja nicht waren nur ein wir Museuns schnell einig. Da wir was sich bewährte, denn diedigitale Leute erschienen etc.letztes Da die Produkte überhaupt um, sondern nicht auch wussten, ein ob diese Modever- trotzdem so zahlreichzewie Jahr. anstaltung auch Publikum Produktionsbetrieb für anzieht, beschlosim Museumsshop angedie «weisse» diezu verlangen. Darum sen wir, keinenund Eintritt Ben Andrist boten werden, sollte der «schwarze» Vor einerseits andere maximalePrivat Endverkaufsmussten wirKunst. versuchen, Ben Andrist ist Logistikexperte. engagiert er den Augen der Musepreis der ChF 1 000 Designnicht Einnahmequellen zu finden und andererseits sich im Kulturverein tor13, die zweite Show Laufsteg Oslo amübersteigen. 4. Mai 2013 im Dreispitzareal umsbesucher Pa- tief zu halten. Auf Eine Jury die Ausgabenwerden möglichst organisierte. der Suche piere und Druckerzeugnach Räumlichkeiten, die unseren bewertet die eingesandnisse hergestellt. Die ten Projekte. Nach der Vorselektion Papier- und Druckproduktion trägt wesentlich zum hohen Eigen- gelangen 20 Objekte in die engere Auswahl. wirtschaftlichkeitsgrad des nichtstaatlichen Diese sollen nach Abschluss des Wettbewerbs Museums bei. Deshalb ist das Museum auf in einer Broschüre und mit einer kleinen Ausgute Produkte und gute Verkäufe angewiesen. stellung vorgestellt werden. Es gibt folgende Der Designwettbewerb, den die Stiftung drei Preiskategorien: Ein Hauptpreis à ChF lanciert hat, setzt genau hier an, indem er 10 000, zwei weitere Hauptpreise à je ChF 5 000 der Papiermühle ermöglichen soll, neue ver- und vier Förderpreise à je ChF 2 000. Der Einkaufsfähige Produkte zu entwickeln und zu gabetermin für die Produktvorschläge ist der produzieren. Zugleich soll der Wettbewerb 21. Juni 2013. die junge Basler Kreativwirtschaft, das Designschaffen fördern und die ZusammenBeat von Wartburg arbeit mit der Hochschule für Gestaltung und Wettbewerbsunterlagen: www.papierschriftdruck.ch Kunst (HGK), dem baldigen grossen Player im gg Kate Frank g Klamott
STECKBRiEF Büro- und Ateliercluster für die Kreativwirtschaft (Containergebäude aus 39 Modulen) Bauherrschaft Christoph Merian Stiftung
Bruttogeschossfläche 1 500 m2
Gesamtkosten Projekt ChF 2,2 Mio.
Hauptnutzfläche 1 000 m2
Standort Münchensteinerstrasse 274, 4053 Basel (Dreispitz)
Geschosszahl 3
Grundstücksfläche 960 m2 Freiflächen 420 m2
Bauvolumen 4 500 m3 Masse Einzelcontainer 10 m × 3 m × 3 m Mietpreis ChF 485.– pro Container-Modul inkl. NK, Strom, internet und Heizkosten
Planer in situ / NRS Team, Basel Architektur und Bauleitung emyl, Basel innenarchitektur und Szenographie Hauser, Schwarz, Basel Grafik und Beschriftung Container Alho Systembau AG, Wikon
DiE RAKETE
EiN RAUMFAHRTPROGRAMM Die Kreativszene braucht günstigen Raum zum Arbeiten und Ausprobieren. Nicht nur die Kreativwirtschaftsstudie des Wirtschaftsund Sozialdepartements, sondern auch zahlreiche Gespräche mit Nutzerkreisen haben gezeigt, dass der Raumbedarf gross ist. Das Dreispitzareal eignet sich genau für solche Betriebe wie kaum ein anderer Standort, denn erstens hat das Kunstfreilager frischen Wind und neue (kulturelle) Nutzungen auf den Dreispitz gebracht und zweitens ist und bleibt der Dreispitz ein Arbeitsgebiet. Und drittens entstehen hier im Zug der dynamischen Arealentwicklung Chancen, so zum Beispiel die Vakanz einer Parzelle an prominenter Lage nahe der Tramstation Dreispitz, an der Münchensteinerstrasse 274. Die Christoph Merian Stiftung hat die Anliegen der Kreativszene aufgenommen und die Chance dieses attraktiven Standorts am Schopf gepackt, um gemeinsam das Projekt Rakete Dreispitz zu initiieren. Der Name Rakete steht
für die zündende idee und die Schubkraft, mit denen Startups der Kreativ- und Kulturwirtschaft neue Unternehmungen gründen und vorantreiben. in Anlehnung an das Projekt Basislager in Zürich entwickelte die Stiftung eine Siedlung aus Büro-Containern, die günstig zu erstellen und ebenso günstig zu vermieten ist und an verschiedenen Standorten im Dreispitz verwendet werden kann. Die Rakete ist somit eine mobile immobilie mit wechselnder Besetzung und flexiblem Bezug zum jeweiligen Standort, eine Startrampe, wo Jungunternehmer gemeinsam etwas aufbauen können. Die Kommission der Christoph Merian Stiftung hat im Januar 2012 einen Baukredit von ChF 2,2 Millionen gesprochen. Ziel ist es, mit dieser investition längerfristig eine schwarze Null zu erwirtschaften; die Rakete ist kein Wohlfahrtsprogramm, sondern vielmehr ein Raumfahrtsprogramm. Nach einer anderthalb Jahre dauernden Planungs- und Vorbereitungsphase wurde
die Siedlung innerhalb von nur zwei Wochen aufgebaut. Die L-förmig angeordnete und dreistöckig gestapelte Container-Anlage besteht aus 39 vorfabrizierten Modulen à 25 m2. Sie sind isoliert und mit Zentralheizung und grossen Fenstern ausgestattet. Die Erschliessung funktioniert über Laubengänge, und eine 17 m hohe Aussichtsplattform im innenhof ermöglicht einen weitläufigen Panoramablick. Die Miete pro Modul und Monat beträgt ChF 485 inkl. Nebenkosten, Strom, Heizung und internet. Die Christoph Merian Stiftung ist ebenfalls in der Rakete stationiert. Anhand eines regelmässig aktualisierten Architekturmodells kann die Öffentlichkeit die dynamische Entwicklung und den Baufortschritt im Dreispitz mitverfolgen. Somit wird die Rakete zum Begegnungsraum der Nutzer, der Öffentlichkeit und der Stiftung. Ein auf fünf Jahre befristetes Mietverhältnis ist Teil des Konzeptes; nach dieser Phase wird
die Rakete ab- und an einem anderen Standort im Dreispitz wieder neu aufgebaut. Auf diese Weise profitieren neue Jungunternehmer von der Gelegenheit günstiger Räume. Und die Stiftung achtet bei der Vergabe der Container darauf, dass sich die Nutzungen ergänzen und nicht behindern. Von der Mietpartei wird eine aktive Teilnahme am Leben in der Containersiedlung erwartet sowie Toleranz, Flexibilität und gegenseitiger Respekt. Am 1. Dezember 2012 bezogen die Mieter ihre Ateliers und Büros, am 1. März 2013 hob die Rakete mit einem Fest und einem Tag der offenen Türen offiziell ab. Christoph Meneghetti www.rakete-dreispitz.ch
Die rAkete — ShortCut #1
NEUEM NEU BEGEGNEN
Kausale Logik Mittel 1
EiN PLÄDOYER FÜR EiNE UNTERNEHMERiSCHE UND KREATiVE POLiTiK mit DER KULTUR- UND KREATiVWiRTSCHAFT Politik macht sich weltweit neuerdings gerne stark für eine wachsende Kultur- und Kreativwirtschaft. Doch umgekehrt wird ein Schuh draus: Die Politik wird vor allem von und mit der Kultur- und Kreativwirtschaft – von ihren Prozessen und Strukturen – lernen können. Vor allem kooperative Politik-Ansätze, die komplexen Handlungssituationen, Heterogenität und rasanter Dynamik Rechnung tragen, können sich hierbei zukünftig als besonders produktiv erweisen: Die neuere Entrepreneurship-Forschung 1 hat das Denken, Entscheiden und Handeln erfolgreicher Unternehmer untersucht und dabei nachgewiesen, dass diese – vor allem in Situationen der Ungewissheit – 1. nicht einen am grünen Tisch entwickelten Plan in die Tat umsetzen, sondern auf der Grundlage der vorhandenen Mittel arbeiten; 2. in Partnerschaften grössere Sicherheit schaffen, indem sie kooperativ ihre Ziele modifizieren oder ihre Mittel erweitern; 3. darauf verzichten, die Zukunft vorhersagen zu wollen, und sich stattdessen darauf beschränken, sie sukzessiv zu gestalten;
Dabei sollte einer Verwechslung vorgebeugt werden: Entrepreneurship bedeutet nicht zwingend Ökonomisierung. Unternehmerisches Denken und Handeln kann im Kontext sehr unterschiedlicher, materieller wie immaterieller Wertesysteme geschehen. Eine kreativwirtschaftlich-unternehmerische Politik muss zukünftig besonders einer Aufgabe Aufmerksamkeit schenken, die in der internationalen Governance-Forschung als erfolgskritisch beschrieben wird: Capacity Building, also die Kompetenzentwicklung der Akteure auf allen Ebenen. 2 Die heterogenen Netzwerke der Kultur- und Kreativwirtschaft sind prädestiniert dazu, ein gemeinsames Lernen und auch ein Voneinander-Lernen zu ermöglichen. Aber braucht es denn überhaupt postheroische Humusentwicklung oder Leuchtürme für die (Un-)Branche? Einen erfolgversprechenden neuen Ansatzpunkt dazu liefert das dynamische Modell der Entrepreneurship-Forschung «Effectuation».
neue Mittel
verfügbare Mittel
Was kann ich TUN?
Mittel 3
4. Zufälle nutzen, um ihren Horizont zu erweitern und sich zu innovationen anregen zu lassen.
mehr Mittel (Ressourcen expandiert)
Wer bin ich? Was weiss ich? Wen kenne ich?
Mittel 2
Interaktion mit anderen Menschen
Vereinbarung mit Stakeholdern neue Ziele
neue Richtung (Randbedingungen konvergiert)
Abbildung 1: Dynamisches Modell Effectuation (nach Sarasvathy & Dew) 1
Ziel
Mittel 4 Mittel 5
Kreativwirtschafts-Politik-Logik Mittel 2 Mittel 3
Mittel 1
Mittel 5 Mittel 4
Ziel 1 Ziel 2 Ziel 3 Ziel 4 Ziel 5
Abbildung 2 (nach Sarasvathy)
Nach Auffassung des Autors Michael Faschingbauer sind Ausgangspunkt für gelungene Allianzen immer die handelnden Personen. Auf dieser Basis werden, im Rahmen dessen, was für die unterschiedlichen Partner leistbar ist und attraktiv erscheint, verbindliche Vereinbarungen ausgehandelt. 1 Kooperative Politik beruht darauf, verbindliche Vereinbarungen mit denen einzugehen, die neue Mittel und Zielvorstellungen einbringen können und wollen. Prinzip der Mittelorientierung für eine kooperative Politik mit der Kultur- und Kreativwirtschaft Kausales Vorgehen beruht auf Zielorientierung: Zuerst visiert man ein bestimmtes Ziel an, dann macht man Pläne und erschliesst geeignete Mittel, um genau dieses Ziel oder erwünschte Ergebnis zu erreichen. Kooperative Politik mit der Kulturwirtschaft hingegen beruht auf mittelorientierung: Man erhebt die aktuell verfügbaren Mittel und fokussiert auf die Erschliessung der Ergebnisse, die sich mit den vorhandenen Mitteln erzielen lassen. Dem
Machbaren wird der Vorzug gegenüber dem Gewünschten gegeben. Den Unterschied zwischen kausaler Zielorientierung und Mittelorientierung einer kooperativen Politik zeigt Abbildung 2. Die verschiedenen Ansätze sind gut mit einer Metapher aus dem Alltag zu beschreiben – dem Kochen eines Essens: Kausal würde man ein Gericht und das dazugehörige Rezept auswählen, eine entsprechende Einkaufsliste zusammenstellen, die Zutaten besorgen und nach den vorgegebenen Schritten des Rezepts, das Gericht zubereiten. Beim kooperativen Ansatz würde man eine Einladung aussprechen und die Gäste bitten, interessante Zutaten unabgesprochen mitzubringen. Dann würde man sich in die Küche setzen und gemeinsam überlegen: Welche möglichen Gerichte können wir mit allem, was in der Küche vorhanden und durch das Netzwerk erreichbar ist, zubereiten? Auf beiden Wegen lassen sich hervorragende Gerichte zubereiten. Um allerdings die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass etwas Neues entsteht, ist die klare Empfehlung, der zweite Weg. Denn beim Standort-Wettbewerb um die hart umworbenen kreativen Talente werden wahrscheinlich jene Standorte die Nase vorne haben, die den Mut haben, zum Kochen ohne Rezept einzuladen. Denn: Neuem muss neu begegnet werden! Christoph Backes Christoph Backes ist ideenlotse, Geschäftsführer u-institut in Bremen, Gründungsgeschäftsführer des GründerZentrums Kulturwirtschaft Aachen, Lehrbeauftragter an verschiedenen Hochschulen in Deutschland und der Schweiz sowie Berater der initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der deutschen Bundesregierung sowie des RKW Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes in Deutschland. Literaturhinweise: 1 Faschingbauer, M. (2010). Effectuation – Wie erfolgreiche Unternehmer denken, entscheiden und handeln. Düsseldorf: Schäffer-Poeschel 2 Willke, H. (2007). Smart Governance – Governing the Global Knowledge Society (S. 178 ff.). Frankfurt/ New York: Campus Verlag
STARTUP ACADEMY
SENSiBiLiSiEREN, VERNETZEN UND RÄUME BEREiTSTELLEN Mit dem Neuwort «Kreativwirtschaft» sind Hoffnungen verbunden, an Ressourcen heranzukommen, die sich bislang erfolgreich der kommerziellen Verwertbarkeit entzogen haben. Wer sich mit der Kreativwirtschaft beschäftigt, wie das verschiedene Organisationen bereits tun, muss deswegen behutsam vorgehen. Eine davon ist die Startup Academy, ein gemeinnütziger Verein, der Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer auf ihrem Weg in die berufliche Selbstständigkeit begleiten will, indem er sie mit Hochschulen und der Wirtschaft vernetzt. Gegenwärtig befinden sich 30 Jungunternehmen im Begleitprogramm der Startup Academy, rund die Hälfte kann der Kreativwirtschaft zugeordnet werden. Viele Kreative sind heute sozusagen im Nebenamt kreativ, also ohne gross zu investieren, mit typisch schweizerischer Solidität. Sie arbeiten Teilzeit, konkretisieren ihre Geschäftsideen in Reststunden und starten ihre Einzelfirmen mit langem Atem. Oft ist die Preisgestaltung selbstausbeuterisch, betriebswirtschaftliches Feedback verpönt, und gegenüber Finanzzahlen wehrt man sich mit lässiger Unlust. Die Startup Academy versucht hier zu sensibilisieren und zu informieren. Sie vermittelt Personen in unterschiedlichen Rollen, die alle wirtschaftlich denken: Das sind Studierende der Betriebsökonomie oder Berufsleute und Unternehmer, die sich als Mentoren speziell um ein Jungunternehmen kümmern. Selbstund Fremdbild werden dabei ebenso hinterfragt wie wirtschaftliche Fakten von kreativen Wünschen getrennt. Um eine gleichbleibende Qualität zu erreichen, durchlaufen alle Startups zusätzlich eine Reihe von Checks durch Fachleute, insbesondere in den Bereichen Geschäftsidee, Persönlichkeit, Finanzierung, Treuhand und Logistik.
Bei diesen Besprechungen, aber auch in spontanen Gesprächen, bei Netzwerkanlässen, Workshops und Stammtischen findet ein Erfahrungsaustausch statt, der oft selbstgesteuert ist. Und mit jedem neuen Startup wird das Netzwerk in der jeweiligen Branche dichter und tragfähiger. Aus biografischer Sicht existieren gewöhnlich drei, vier ideale Zeitfenster, in denen man sich selbstständig macht. Wer viele Personen in unterschiedlichen Rollen mit Leuten zusammenzubringt, die sich in solchen Zeitfenstern befinden, nutzt dies. Neben der idealen Zeit hat der konkrete Raum eine wichtige Bedeutung: Sobald sich Leute in einem geeigneten Raum begegnen, entsteht ein kreativer Mehrwert. Hier profitiert die Startup Academy von einem Einrichtungsdesign, das unter Federführung von Vitra entwickelt und inzwischen am Picassoplatz in Basel erstmals umgesetzt wurde. Kurz: Es braucht intelligent gestalteten, zentral gelegenen und bezahlbaren Raum, der zur praktischen Nutzung motiviert und zum gedanklichen Austausch anregt. Wo das gegeben ist, muss man bald darüber nachdenken, wie weitere Räume mit denselben funktionalen Eigenschaften hinzugemietet werden können. Denn gross ist die Nachfrage und schnell wird Raum knapp. Zur Förderung der Kreativwirtschaft im Raum Basel wird die Startup Academy weiterhin diese Themen vorantreiben: sensibilisieren, vernetzen und intelligent eingerichtete Räume an verschiedenen Orten offerieren. Florian Blumer Prof. Dr. Florian Blumer ist Professor für Wirtschaftskommunikation an der Hochschule für Wirtschaft Basel (FHNW) und Mitinitiant und Vorstandsmitglied der Startup Academy www.startup-academy.ch
DiE HGK ALS PARTNERiN
iM DiALOG MiT DER KULTUR- UND KREATiVWiRTSCHAFT Der neue Campus der Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK) auf dem Dreispitz wird 2014 bezugsfertig. Ab dann sind auf dem Dreispitz rund 750 Studierende und 200 Dozierende an einem Ort vereint. Das umgebaute Zollfreilager sowie der achtgeschossige Neubau am Freilager-Platz werden das neue Domizil für die derzeit noch auf acht Standorte in Basel, Muttenz und Aarau verteilten Einheiten der Hochschule. Mit der Zusammenführung aller institute und Disziplinen an einem für die Kreativwirtschaft interessanten Ort will die Hochschule ihre Rolle innerhalb der bereits dynamisch angelaufenen Quartiersentwicklung wahrnehmen. Sie unterstützt eine erhöhte Sichtbarkeit von Gestaltung und Kunst in der Öffentlichkeit, denn ohne Zweifel hält der Dreispitz ein Potenzial für die Absolventinnen und Absolventen dieser Studienrichtungen bereit. in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) entwickelt die Hochschule für Gestaltung und Kunst ein Kompetenznetzwerk für Cultural Entrepreneurship. im Zentrum stehen die beruflichen Aussichten der Studierenden als künftige Designerinnen und Designer sowie als Künstlerinnen und Künstler und die Begleitung der Absolventinnen und Absolventen auf dem Weg in die Existenzgründung. Zahlreiche indizien aus dem Feld der Kreativwirtschaft sprechen dafür, dass die Zahl jener Studierenden weiter ansteigen wird, die ihre berufliche Chance als Unternehmerinnen und Unternehmer erkennen und ergreifen wollen. Die Hochschule macht daher die Unterstützung kreativer Gründungsprozesse zu einer ihrer Schlüsselaufgaben und setzt dabei auch auf ihren neuen Standort: Kreative Jungunternehmen sollen teilhaben an der Transformation des einst kaum zugänglichen Lager- und Gewerbeareals in einen urbanen Stadtteil.
Wissend, dass der Dreispitz mit seiner hohen Diversität an infrastruktur und Kompetenzen durch die hier ansässigen Unternehmen über ein grosses Potenzial verfügt, sucht die Hochschule für Gestaltung und Kunst den Dialog mit der Nachbarschaft. Die nachhaltige Nachwuchsförderung im Rahmen des entstehenden Kompetenznetzwerks ist auf inklusion angelegt. So sollen schrittweise strategisch wichtige Bildungsstätten des tertiären Sektors für eine Zusammenarbeit gewonnen werden. inhaltlich hat das Netzwerk vier thematische Schwerpunkte: Die ZHdK erarbeitet Aus- und Weiterbildungsangebote für Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer aus dem Kultur- und Kreativbereich und entwickelt Formate der individuellen Laufbahnberatung und Gründerservices. Die Hochschule für Gestaltung und Kunst legt den Fokus auf die Vernetzung wichtiger Stakeholder. Neben realen Begegnungen werden auch netzbasierte Plattformen aufgebaut, sodass Studierende möglichst früh damit beginnen können, ihre persönlichen Netze zu knüpfen. Des Weiteren wird anhand von Better Practice-Ansätzen samt neuen Finanzierungstypen ein Gründermodell für die Kreativen erarbeitet. Dieses soll die Attraktivität für Startups- und Spin-offs auf dem Dreispitz erhöhen. Die erste Förderphase des gemeinsam initiierten Projekts läuft bis Februar 2015 und wird finanziell unterstützt von der Gebert Rüf Stiftung sowie von der Avina Stiftung. Caroline Roggo Caroline Roggo ist Leiterin Cultural Entrepreneurship an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW
öffentlichen Förderung der Kultur, jener des tertiären Bereichs (Stiftungen, Vereine etc.) und der privatwirtschaftlich orientierten Kreativwirtschaft werden nicht erkannt. Sicher tut sich so mancher schwer, wenn Ökonomie und Kultur in einer engen Verbindung und Abhängigkeit gesehen werden. Das bedeutet nicht zugleich, dass ich dafür bin, dass die vom Staat geförderte Kultur beschnitten werden soll. Kultur ist für Basel mehr als nur ein weicher Standortfaktor. Wer aber alles sauber von einander trennen kann, versteht, dass die Kreativwirtschaft im Kern ein wichtiger Wirtschaftszweig ist. Warum? Sicher sollten das Zahlen beweisen können, doch die Bedeutung eines Wirtschaftszweiges kann auch ganz anders gemessen werden. Was wäre unser Leben ohne die Produkte und Dienstleistungen der Kreativwirtschaft? innovationen entstehen doch unter dem Einfluss einer entsprechenden ästhetischen Bildung und dank des kreativen und kulturellen Levels von Menschen. Das ist in Städten mit Traditionen nicht leicht verständlich. Vor allem, wenn eine Stadt wie Basel sich stark auf bestimmte Bereiche wie die Life Sciences konzentriert. Die Kreativwirtschaft passt vor allem in das Weltbild des ständigen Wandels und des innovationsanspruchs. Ohne diese Branche wäre das Leben nicht nur trist, sondern auch rückständig. Sie unterliegt zwar genauso den Marktgegebenheiten wie die klassische Wirtschaft. Es wird in der gleichen Währung Was gezahlt, im und vergangenen die Grundsätze Jahr mit ordnungsgemäsgrosser Ungeser Buchführung gelten auch für die Kreativwissheit als Versuch lanciert wurde, stand nach der wirtschaft. erfolgreichen Dennoch ersten ist Ausgabe Kreativwirtschaft seine Bewähdie rungsprobe. «Anders-Wirtschaft». Kann sichWoran die Veranstaltung kann man nun das festmachen? in der Wirtschaft einen festen Platz imklassischen Basler Kulturkalender sichern? wird Wissen gehortet, werden Kunden- und Lieferantenkontakte Die Rede ist von Laufsteg für sich Oslo, behalten, der einum tägigen einen Wettbewerbsvorteil Modeveranstaltung zumit haben. Modeschau Kreativund wirtschaft Modemarkt hingegenzur teiltFörderung Wissen, arbeitet nationaler branJungdesignerinnen chenübergreifend in undCo-Working-Räumen aufstrebender Modelabels, die am 4. sogar Mai 2013 Tore öffnete. oder finanziert überihre Crowdfunding Eine Unternehmensideen Freundin, gelernte und Modedesignerin, Projekte. «Das war An-
dere» liegt in der Dynamik und Haltung des Unternehmertums. in den ersten Schritten geht es den meisten Akteuren nur um das eine oder erste ökonomische Ziel: Miete zahlen und voller Kühlschrank. Mit einem solchen Anspruch, der viel Mut und Risiko voraussetzt, kann man starten. Die Akteure der Kreativwirtschaft stellen sich oft in kürzester Zeit auf die wirtschaftsaktuellen Gegebenheiten ein. Wer jeden Tag eine Krise hat, wer die Herausforderung kennt, von der eigenen Kreativität zu leben und höchsten Ansprüchen gerecht zu werden, der weiss auch, wie die ganz kniffligen Dinge klappen. Davon könnte sich so manche Bank und Grossunternehmung eine Scheibe abschneiden. Das Stellwerk Basel, in dem ich seit Januar als Geschäftsführer verantwortlich bin, ist ein guter Ort für die Akteure der Branche. Wir bieten Existenzgründern aus den Bereichen Architektur, Fotografie, Design und Kommunikation als erstes kreativwirtschaftliches Gründerzentrum der Schweiz günstige Mieten und eine Begleitung in ihrer Selbstständigkeit sowie Netzwerke und Events an. Von diesen guten Orten gibt es noch einige. Wichtig für die Basler Kreativwirtschaft ist, die bereits entstehenden Erfolge der lokalen Unternehmerinnen und Unternehmer sichtbar zu machen. Leider wird häufig nur darüber gesprochen, was alles schiefgeht. Verwaltung und Politik sowie die klassische Wirtschaft sollten überzeugt, im Umgangdass mit der ein «Anders-Wirtschaft» solcher Event bei vielen offener und mutiger sein, und umgekehrt. Modeschaffenden Anklang finden würde, wasich sich binnach guterkurzer Hoffnung Recherche und verbreite durch geruns bestätigte. ne Euphorie für eine Branche, die in Basel undMit darüber der idee hinaus vor Augen, grossejunge Aufmerksamkeit Modelabels zu verdient. fördern, die noch nicht auf dem Markt etabliert sind, und ihnen die Möglichkeit zu bieten, Frank sich Lemloh und ihre Kollektionen zu präsentieren, machten wir2013vom Verein Tor13 uns Frank Lemloh ist seit Geschäftsführer des Vereins vorStellwerk etwas mehr Basel als einem Jahr an das Projekt www.stellwerkbasel.ch Laufsteg Oslo. Keiner der Organisatoren war in der Modebranche tätig oder hatte schon
einmal eine Modeveranstaltung organisiert. Die Überzeugungskraft dieser idee, die Gewissheit, dass die Nachfrage seitens der Modeschaffenden vorhanden ist, die Erfahrung im Bereich Eventmarketing und in der Organisation musikalischer Events waren uns Antrieb genug. Unsere Unerfahrenheit im Feld Modeveranstaltung brachte uns dazu, im stetigen Kontakt mit den Labels zu sein, auf ihre Vorstellungen und ideen einzugehen und uns auch Tipps zu holen. Wir merkten bald, dass dieser rege Austausch zu unserer Stärke wurde, darum probieren wir auch dieses Jahr auf ihre Wünsche und Bedürfnisse einzugehen. Schliesslich sind es die Designer und Designerinnen und ihre Produkte, die während dieser Veranstaltung im Vordergrund stehen. Die wichtigste Frage, die sich stellte, war 2012: Wie finanzieren wir diesen Event? Die teilnehmenden Labels sollten einen möglichst kleinen Unkostenbeitrag zahlen müssen, darüber waren wir uns schnell einig. Da wir überhaupt nicht wussten, ob diese Modeveranstaltung auch Publikum anzieht, beschlossen wir, keinen Eintritt zu verlangen. Darum mussten wir versuchen, einerseits andere Einnahmequellen zu finden und andererseits die Ausgaben möglichst tief zu halten. Auf der Suche nach Räumlichkeiten, die unseren
Vorstellungen entsprachen, wurden wir dank der Christoph Merian Stiftung auf dem Dreispitzareal fündig. Da dieses Vorhaben an ein Schulprojekt gekoppelt war, erhielten wir von den Unternehmen, von denen wir inventar mieteten, Rabatte, was uns half, die Kosten tief zu halten. Um mehr Einnahmen zu generieren, organisierten wir eine Afterparty und einen Koch, der direkt vor Ort kochte – beides, um für Abwechslung zu sorgen und um die Leute so länger vor Ort zu halten und damit höhere Einnahmen beim Getränkeverkauf zu erzielen. Dieses Jahr kam als Schwierigkeit dazu, dass Laufsteg Oslo kein Schulprojekt mehr ist und einige Rabatte wegfielen, was die Ausgaben in die Höhe schnellen liess. Wir wollten aber an unserem Konzept festhalten und warben darum um Sponsoren. Dies bedeutete mehr Aufwand, aber wir wollten über eine gewisse finanzielle Sicherheit verfügen. Ausserdem beschlossen wir, dieses Jahr Eintritt zu verlangen, was sich bewährte, denn die Leute erschienen trotzdem so zahlreich wie letztes Jahr. Ben Andrist Ben Andrist ist Logistikexperte. Privat engagiert er sich im Kulturverein tor13, der die zweite DesignShow Laufsteg Oslo am 4. Mai 2013 im Dreispitzareal organisierte.
LAUFSTEG OSLO
g Klamott gg Kate Frank
iMPRESSUM Redaktion und Texte Oliver Bolanz, Leiter Christoph Merian Verlag Anette Gehrig, Leiterin Cartoon Museum Basel Christoph Meneghetti, Projektleiter Abteilung Kultur André Salvisberg, Archive & Sammlungen Alexandra Stäheli, Projektleiterin iaab Beat von Wartburg, Leiter Abteilung Kultur Rebekka Wiedmer, Assistentin Abteilung Kultur
Gestaltung Hauser, Schwarz – Basel Druck Gremper AG – Münchenstein Christoph Merian Stiftung St. Alban-Vorstadt 5 Ch-4002 Basel