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Blick in die Weite der Flussaue

Die Flusslandschaft ist zentraler Bestandteil der Gestaltung – Mauern oder Zäune verbieten sich bei einer solchen Aussicht von selbst.

Gleichzeitig wird dieser Garten mit seiner schlichten Eleganz dem historischen Gebäude gerecht.

Der Garten liegt in direkter Nähe zum Rhein, ein wenig oberhalb einer Auenlandschaft, die der Fluss für sich vereinnahmt, wenn er sich breit machen will. Sanft fällt das Grundstück zur Flusslandschaft ab. Eine solche Kulisse ist ein Geschenk – das empfand auch Landschaftsarchitekt Bernd Franzen so, der mit seinem Team die reizvolle Aufgabe übernahm, diesen Villengarten für einen DreiGenerationen-Haushalt zu gestalten.

Oben links:

Die Weite und Natürlichkeit der Flusslandschaft wird Teil der Gartengestaltung –Mauern und Zäune verbieten sich von selbst.

Unten links: Abgesenkter Sitzplatz in der Abendsonne: von außen nicht einsehbar –trotzdem bleibt der Blick auf den Rhein frei.

Unten rechts: Jede Generation hat ihren eigenen Rückzugsraum.

Es galt, Blickachsen in die Landschaft und auf den Rhein zu stärken, gleichzeitig aber auch Privatsphäre zu gewährleisten, denn direkt an der Grundstücksgrenze läuft ein Rad- und Fußweg entlang. Dieser Spagat zwischen Sichtschutz und Weitblick gelingt mit immergrünen Hecken und einer Geländestaffelung. „Dynamische Miscanthus-Felder (Chinaschilf ‘Silberfeder’) brechen die statische Heckenformation auf. Gleichzeitig sind sie ein Synonym für die Flussaue und im Sommer ein zusätzlicher Sichtschutz über die Hecken hinaus. So ist für Privatsphäre in den unterschiedlichen Aufenthaltsbereichen gesorgt“, erklärt Bernd Franzen. Die alte Bestandsmauer (an der Grenze bis ca.

Intimität erzeugen

2,5 m hoch) hätte für den Sichtschutz nicht gereicht. Daher entwickelten die Gartenarchitekten vom Team gartenplus eine Geländestaffelung aus Rasenebenen und Terrassenflächen (siehe Kasten), deren Topografie Privatsphäre schafft, ohne das anmutige Gebäude-Ensemble zu stören. Dieser sensible Umgang mit dem historischen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert und seinem alten Baumbestand spiegelt sich im Gesamtkonzept wider: Es bekam einen angemessenen Rahmen, indem die Gebäudeachsen konsequent im Außenraum fortgeführt wurden, um Ruhe zu erzeugen. Durch Versprünge der Linien entstanden an den richtigen Stellen spannende kleine Räume. Spannung im Raum erzeugen aber eben auch die Höhenunterschiede, welche die Gartenarchitekten z. B. an der Lounge-Terrasse nutzten (siehe Kasten). Neben der Lounge-Terrasse entstanden weitere Nutzungsbereiche (Großeltern- und Elternterrasse, Schattenplatz unter der alten Rosskastanie, Liegeplatz mit Rheinblick), sodass jede Generation ihren eigenen Rückzugsraum findet. Trotzdem bleibt das Gestaltungsbild des Villengartens einheitlich. „Die Kunst war, eigene private Räume zu schaffen, ohne dass es gestalterisch zu kleinteilig wird. Die Großzügigkeit und Weitläufigkeit des Gartens bleibt dabei erhalten“, betont Bernd Franzen. Dafür sorgen schon allein die Gräserfelder, die einem Meer aus Schilf gleichen und für einen weichen und fließenden Übergang in die Weite der Flusslandschaft sorgen. Am abgesenkten Sitzplatz ist man dem Schilf ganz nah und blickt gleichzeitig auf die Rheinschleife –das ist pure Lebensqualität!

Die Lounge ­Terrasse (Sitzplatz in der Abendsonne), die sich in den Linien den Gebäudeachsen anpasst, ist um drei Stufen gegenüber der Rasenfläche abgesenkt. Das Ergebnis ist eine deutlich höhere Intimität – man genießt den Blick in die Flusslandschaft, kann aber vom öffentlichen Fußweg aus am Sitzplatz nicht gesehen werden. Gleichzeitig blendet der alte Baumbestand aus Robinien (Robinia pseudoacacia ) und Bergahorn ( Acer pseudoplatanus ), Raumbildner für den Garten, die Nachbarbebauung aus.

GRÖSSE DES GARTENS

1.600 m²

PLANUNGSBÜRO gartenplus –die gartenarchitekten

AUSFÜHRUNG

Banzhaf Gartenbau GmbH

FOTOS

Ferdinand Graf

Luckner

PLAN

1 Gebäude ­ Ensemble aus dem 19. Jahrhundert

2 Pool

3 Brunnenhof

4 abgesenkter Lounge ­ Platz

5 Terrasse

6 Schattenplatz unter alter Kastanie

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