Camenzind #17

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ZHAW Guest Issue

ISSN 1663-3350

Camenzind

Issue 17 / 2015

p. 36

Prof. Marc Meyers kulinarische Geheimnisse entdecken

p.16

Sketching with Christian W채ckerlin, the Master from Schaffhausen

p.8

Fotografieren mit Philipp Sch채rer, Swiss Superstar


Issue 17 / 2015

CAMENZIND

Cheap as cheap can be

Only for loved ones

Prepare to die!

JETZT ABER MAL KLARTEXT. Something is terribly wrong with these people from Camenzind. Do we regret we took them with us to Bucharest? Amongst us, we weren’t quite sure. In hindsight, we are not even sure anymore if this trip took place at all. And if yes, how it took place. It has been put through too many filters of absurdity since. And the worst thing is: it is not even us writing this editorial. And it isn’t an editorial either. So: we don’t even know that we are writing a non-editorial for a magazine that is not a magazine. Enjoy reading! Céline, Ilinca and Marc ZHAW

GEWINNSPIEL

Camenzind in bucatarie ist nur möglich dank Ihren tollen Rezepten! Senden Sie uns jetzt Rezepte per E-mail an info@cazmag.com, und gewinnen Sie eine Überraschungsausgabe von Camenzind! Every recipe has been tested personally by our bucatarie team on site. Quality is guaranteed!

Students UAUIM: Andrea Cristea, Raluca Dobre, Ana Mirea, Oana Dulvara, Claudia Pipos, Andreea Precup, Andreea Radulescu

Ziemlich witzig, oder?

SING ALONG WITH US IN THIS ISSUE OF CAMENZIND When I left my home And my family, I was no more than a boy In the company of strangers In the quiet of the railway station, Running scared, Laying low, Seeking out the poorer quarters Where the ragged people go, Looking for the places Only they would know.

Die nächste Ausgabe von Camenzind, „Provinz“, erscheint Januar 2016!

Redaktionsteam: Sümeyye Ali Jeanette Beck Catiana Bellamy Benedikt Boucsein Uwe Gottfried Prof. Marc Meyer Martina Julia Reichenbach Studentinnen und Studenten ZHAW: Bassel Ahmad, Angela Albizzati, Severin Aschmann, Dario Attinger, Dario Betschart, Roman Bürki, Romana Duttweiler, Paulo Fernandes, Joel Flückiger, Simon Flückiger, Yves Friolet, Vinzenz Germann, Sandra Güntensperger, David Janda, Sarah Lubitz, Raphael Marti, Gian Müller, Anne Nyffeler, Dominik Renner, Daniel Schmid, Jonathan Schneckenburger, Martina Julia Sommer, Michael Steiner, Lukas Waldispühl Begleitung dieses Heftes: Céline Giubat, Ilinca Manaila Weitere Beteiligte Studienreise Bukarest: ZHAW: Cris Faria, Kristin Müller, Philipp Schaerer, Riikka Tauriainen, Andres Uhl, Christian Wäckerlin UAUIM: Dragos Dordea, Maria Duda sowie Ioan Augustin, Matei Bogoescu, Dorothee Hasnas Camenzind sind: Jeanette Beck, Benedikt Boucsein, Axel Humpert, Tim Seidel, Hardstrasse 69, 8004 Zürich!


Inhalt / Content

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Einleitung

Pretends to introduce what the whole story started with. What „methodology“ we used, and what you can try do do yourself if you want to repeat our experiments in Bucharest. Because by now it must have become clear: Don‘t try this at home, try it in Bucharest!

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Fotografieren. Der subjektive Blick

Maybe the best to begin with. But be careful: At first, it seems like an advantage that you‘ll be able to hide behind the camera. But soon you‘ll draw attention.

Vom Analogen zur Analogie Drawing is maybe the only way in which you can escape from the claustrophobic streets.

Intervenieren For this intervention, you have to be able to completely let go. Trust Cris and Riikka, it‘ll be fine!

Seite 16 Seite 26

Beschreiben. Gesucht: Metaphorische Dichten Wander through the city and try to understand what you see through describing it. Form hypotheses, but try not to stick to heavily to them.

Seite 36

THE ARCHIVE | YOUR „SOUVENIRS“

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ZHAW in Bucharest | August 2015

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Device: Mob

How to: Ways of perception You need:

1 plane ticket to Bucharest (return)

a fresh, open mind (no cocaine! just pretend! border guards need some diversion too!)

Choose an option:

-- Take photographs with Philipp Schaerer -- Sketch with Christian Wäckerlin -- Intervene with Riikka Tauriainen & Cris Faria -- Describe – in search of metaphorical density with Marc Meyer (Prof.) 4

In any case, get inputs from Matei Bogescu, Dorothee Possible Process Hasnas, Augustin Ioan, Dragos Mihai Dordea, Maria -- At least try to understand the task, tools & methods within Duda, Kristin Müller, Andres each group! Uhl, Ilinca Manaila, Céline -- You have to make clear Guibat, Benedikt Boucsein, if all of you within in the Jeanette Beck & the local group have the same students & the people on the understanding of the tasks street (Diana) & Taxi Drivers -- Get into in a permanent

www.cazmag.com https://www.facebook.com/groups/248636016358/


Einleitung / Introduction

bile Phone

Workshop Bukarest mode of exchange, negotiating the next steps to go (e.g. which direction, interests to follow) -- Independent if local or from Switzerland: you are challenged to adopt the urban fabric in an unusual and novel way and (re-) act very spontaneously!!!

What is in it for you?

-- Experience an hithero -- Unique chance to break unkown density of through your boring, exchange confirmed behaviour patterns -- bringing back home -- Research instead of specific knowledge by consume (expect eating) having been a part of the -- Learn how to acquire everyday life in Bucharest information in a different (and not a „normal“ way than just wikipedia and tourist): unbezahlbar. Google

Es ist durchaus auch ok, ja sogar erwünscht, Dinge zu tun, die auf den ersten Blick etwas peinlich wirken.

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But what is this all about? An Introduction by Marc Meyer

„Die Spaziergangswissenschaft ist also ein Instrument sowohl der Sichtbarmachung bisher verborgener Teile des Environments als auch Instrument der konventionellen Wahrnehmung selbst.“ 1976 hat Lucius Burckhardt mit seinen Studierenden den ersten geführten Spaziergang unternommen, in Riede im Emstal. Seither sind unzählige von Architekturlehrenden mit ihren Studierenden zu Spaziergängen aufgebrochen. Sie alle versprachen sich von dieser Methode neue (andere) Erkenntnisse über die gesellschaftlichen, architektonischen, planerischen, politischen und künstlerischen Zusammenhänge eines Ortes, einer Strasse, eines Quartiers oder sogar einer ganzen Stadt. Erkenntnisse, die über die traditionellen Analysemethoden

(zum Beispiel das Zeichnen von Stadtstrukturplänen) nicht erschlossen werden können. Die Spaziergangswissenschaft (Promenadologie) will über subjektive Wahrnehmung Objektivität herstellen. Sie kann das (so die Behauptung), weil die/der Betrachter/in durch das ‚spazieren gehen‘ in eine Art ‚eidetische Verfasstheit‘ (Husserl) kommt. Unser (subjektives) Vorwissen, das uns beim Erkennen sprichwörtlich oft im ‚Wege steht‘, wird durch den Akt der Bewegung zurückgedrängt, so dass es uns einfacher möglich ist, zum (objektivierbaren) ‚Wesen‘ einer Sache vorzudringen. Die Welt zeigt sich uns unverstellter. Mittels der Promenadologie können demnach ‚Stadt(Porträts)‘ produziert (vorgestellt, beschrieben, gezeichnet, gemalt, fotografiert usw) werden, die sinnbildlich für ein Phänomen stehen und damit entwurfsgenerierend erschlossen werden können. Als Erkenntnismethode kann die Spaziergangswissenschaft sowohl im vertrauten, wie auch im fremden Umfeld eingesetzt werden. Die Fremde, hat gegenüber dem Vertrauten aber den unschätzbaren Vorteil, dass uns die Dinge da kein Vorwissen die Beziehung stört – oft zugänglicher gesinnt sind.

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Wer spaziert, der muss auch essen!


Einleitung / Introduction

Stadtplan

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The eye makes the picture, not the camera Gisèle Freud

Crangasi

Fotografieren. Der subjektive Blick

Wie die Architektur ist auch die Stadt ein Baugefüge im Raum. Jedoch der grössere Massstab der Stadt macht deren Wahrnehmung weniger zusammenhängend, meist zerstückeltgend, meist zerstückelt und fragmentarisch. Die gleiche Stadt kann für verschiedene Wahrnehmer eine ganz andere sein. Der Beobachter fügt dem Wahrgenommenen zusätzlich subjektive Bedeutungsträger zu. Jeder schafft sich sein ganz eigenes Bild der Stadt. Hauptwerkzeug diesesStadtspazierganges ist die 8

Fotografie. Es geht weniger darum ein „Image“ der Stadt, mit ihren repräsentativen und markanten Erscheinungselementen objektiv wiederzugeben, sondern mehr um einen subjektiven und fokussierten Blick auf stillere, jedoch nicht minder prägnante Raumsituationen und deren Nutzungen zu legen. Das Hauptaugenmerk gilt dem Einfangen des spezifisch Alltäglichen innerhalb der urbanen Szene von Bukarest. Nebst der Wahl aussagekräftiger Bildinhalte sollen auch formale und bildkompositorische Überlegungen miteinbezogen werden.

Die Teilnehmenden dieses Spazierganges sind angehalten eine stringente Bildserie (10-15 Bilder) zu erstellen, die sie am Ende des Workshops am Montag 31. im Plenum vorstellen werden. Vor Antritt des Stadtspazierganges wird eine Einführung über die Grundlagen der Bildkomposition abgehalten.

Philipp Schaerer


1 camera (any camera will do, also Dad’s ol’ Spiegelreflex) bemalte Eier Versuche viel Zucker! 11 Freunde müsst ihr sein

Es ist nicht wichtig, wie der Fotograf auf die Welt blickt, sondern welche intime Beziehung er zu ihr hat. Antoine D‘Agata Fotografiere niemals etwas, das dich nicht interessiert. Lisette Model

Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, dann warst du nicht nah genug dran. Robert Capa Man muß sich beeilen, wenn man etwas sehen will, alles verschwindet. Paul Cezanne Im Licht. Durchs Licht. Zum Licht. Hermann Krone Das Auge macht das Bild,nicht die Kamera. Gisèle Freund Natürlich ist es immer Glück. Henri CartierBresson

Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre. Robert Bressonv

GEWINNSPIEL - GEWINNSPIEL - GEWINNSPIEL - GEWINNSPIEL - GEWINNSPIEL

Schicken Sie jetzt ihre eigenen Fotos aus Bukarest (nur analog!) an: Camenzind Hardstrasse 69 8004 Zürich und gewinnen Sie eine persönlich von Philipp Schärer signierte Ausgabe von Camenzind!

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Streetscapes

Guy says:

Die Lehren des Umherschweifens machen es möglich, die psychogeographischen Gliederungen einer modernen Stadt zum erstenmal aufzuzeichnen. Über das Erkunden von Umgebungseinheiten, deren Hauptbestandteile und räumliche Lokalisierung hinaus nimmt man deren hauptsächliche Durchgangsachsen, ihre Ausgänge und Schutzmittel wahr. Man wird zur Haupthypothese geführt, dass es psychogeographische Drehscheiben gibt. Man mißt die tatsächlichen Entfernungen zwischen 10


Wired

zwei Gegenden in einer Stadt, die nichts mit dem gemeinsam haben, was man nach ungefährem Durchsehen eines Plans hatte glauben können. Mit alten Karten, Luftbildaufnahmen und Umherschweifexperimenten kann man die bisher

fehlende Kartographie der Einflüsse aufzeichnen, deren heutige Unzuverlässigkeit, die so lange dauern wird, bis eine riesige Arbeit geleistet worden ist, nicht größer als die der ersten Seekarten ist - nur mit dem Unterschied, dass es sich nicht mehr

darum handelt, beständige Kontinente genau abzugrenzen, sondern die Architektur und den Urbanismus umzuwandeln.

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Inhabited Verticals

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Guy says Heute heben sich die verschiedenen Einheiten der Atmosphäre und des Wohnens nicht genau voneinander ab, sondern sie werden durch mehr oder weniger ausgedehnte Randgebiete umsäumt. Die allgemeinste Veränderung, zu deren Vorschlag das Umherschweifen führt, ist die ständige Verkleinerung dieser Grenzgebiete bis zu ihrer vollständigen Abschaffung. 13


Textures of a Romanian City During our meeting, I had half a day to tell my city. Bucharest is not that good with words; its histories tend to shade and shave each other off. But it thrives on sounds and speed, and definitely does not let you be a mere observing bystander. The city pushes you into interacting with it. Bucharest is a state of mind; it discloses itself according to what you will to pursue beneath the visible. So, by the time I met you, I had set my mind upon playing hide and seek, showing you the life behind the front facades. Retracing our path, each stop takes on a song and a few words. Maria Duda

Hide and Play Bucharest Stork House onto Dacia Boulevard towards A2. CHVRCHES – Empty Threat Summer day, white sunlight, scent of asphalt dust and rapid sounds of sandals. Various faces clutter together in a charmingly confused way: some trying a bit too much to imitate, others to resist change. Stop for coffee and a glass of chilled water. Lazy dog, larger than the shop, wags tail. Eden. Bjork – Crystalline (Omar Souleyman Remix) Eden grew by itself like a secret garden in the centre of the city. But it is more than a garden. It’s a forest of trees and chairs, where the bars and dancing floors fit perfectly among the coloured summer dresses, the few dogs and children at play. It lights up at night, mimicking the sky canvas, with a haze of music coming from the pit – the underground entrance

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to the club, where eyes always meet and everyone knows everyone each night, every night, and silently nods the day after. Voila Bistro. Citizens – True Romance (on one piano) Cross the street, in between houses, sharing a courtyard, you have Sony designs displayed and burgers to go, served on dinner tables lit by former neon signs. They go by French name, French cook, all mellow but sharp in details. Just like a piano. Towards Kretzulescu. Jamie XX feat Romy and Oliver – Stranger in a Room & SeeSaw @BBCRadio1 Walk the middle of small streets so you can see both sides. As you move, 1800s wagon houses welcome 1920s church and campus, leaned over by 2000’s


tower, back turned to 1980’s grey flats, across from 1960 stout companies, find a 1800s left overs again; strangers in a small room, not really talking to each other even if they live through together. Along George Vraca. Foals – Olympic Airlines Leave the main street for the tower’s underbelly passage. Orange house on the left has been forgotten for years, its shell-like balconies caved through by time and poplar seeds. Across from it, a Moorish oriental block is still proudly settled, columns and arches and an entrance hall that looks as elegant as a living room. Quick glances and hurry down towards the shade. Control. Nguzunguzu – Skycell Control is night and night is Control, with all its untold stories and unpredicted possibilities of intricate senses. Bits of sounds and glimpses of lips, you move without noticing. It becomes you and you become it. Fresh morning, before they all wake up, a few jumps in the setting moon. London Grammar – Sights Aftertaste of smoke and orange juice, the chilling breeze makes kisses moist. Waiting for the first buses to run, makes for long sidewalk good-byes.

Playlist avaiable at: http://bit.ly/1No2puE

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Unterwegssein - über das Skizzieren vor Ort

„Mapping a City“, das digitale Abbilden von Stadträumen, ist im Trend. Das analytische ‘vor-Ort-Skizzieren’ ist eine anschauliche Methode, um mit üblichen analogen Instrumenten den 3-dimensionalen Raum zu erfahren. Im Gegensatz zur Fotografie bleibt der Prozess des ‚Abbildens‘ jederzeit subjektiv steuerbar und je nach Gewichtung der

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Absicht veränderbar. Von Beginn weg steht der Produzent mitten in der kontinuierlich wachsenden Visualisierung seiner Wahrnehmung - er sucht, sieht, findet und setzt seine Erkenntnisse im Dialog mit dem Raum gleichzeitig um. Er tastet den Raum auf Wegstrecken durch die Stadt physisch und optisch ab und veranschaulicht ihn in Skizzen. Während dieser Raumaneignung lernt

er, gleichermassen‚ Wichtiges’ und ‚Unwichtiges‘ zu erfassen. Diese Sammlung von Eindrücken sensibilisiert sein Vokabular für zukünftige Entwurfsprozesse. In ‚Notations’, auf der Grundlage von Bernard Tschumis Analyse-Methode, sollen die spontane Wahrnehmung und das subjektiv erlebte Raumverständnis vernetzt werden. Dafür steht ein Wandtext in der Ausstellung von Bern-


Task B: Vom Analogen zur Analogie

Fieldworks Sketchbooks hard Tschumi im Schweizerischen Architekturmuseum: „Kann eine Notation zur Beschreibung von Bewegungen und Ereignissen erfunden werden?“ („Architecture: Concept & Notation“ im S AM 2015).

nicht in ihm lebendig werden, sondern er selbst es ist, der in ihnen wohnt?“3

... Skizzen... und sonst? Eine Skizze ist auch die Abbildung eines fiktionalen Gebildes, das in unserem Denken existiert. Eine Skizze fasziniert und motiviert den Akteur, durch das permanent ‚Unvollständige’ gleichzeitig das ‚nur im Moment Wichtige’ zu pflegen. Vor dem ersten Stadtspaziergang werden verschiedene grundsätzliche Möglichkeierkannt hat. Er beschreibt darin, ten skizzierter dass die Funktion des NotizAneignung von buchs eines Feldforschers darin Wahrnehmunbesteht, der eigenen Welt andere gen vermittelt Welten einzuverleiben. „Ist das und erklärt. nicht offenkundig, wenn Walter Dabei wird Benjamin feststellt, dass für den weniger auf echten Sammler seine Objekte Fieldworks Sketchbooks (Feldforschungsskizzenbuch) und die Methoden des Festhaltens Die Instrumente dazu sind simpel. Im Zentrum steht das Skizzenbuch, in das die Wahrnehmungen in unterschiedlicher Art gesammelt und erfasst werden. Diese Festhalte-Methode ist eine Ableitung aus dem Text von Michael Taussig, der die Arbeit mit Feldforschungsnotizbüchern als Wahrnehmungswerkzeug

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... Skizzen ... und sonst?

eine ‚technische Könnerschaft‘, als vielmehr auf das spontane authentische Erfassen der subjektiven Wahrnehmung fokussiert. Die Skizzen der Kursteilnehmer werden im Schlussplenum nach dem Workshop in analoger Form nachvollziehbar präsentiert und diskutiert. Dabei werden im Rückblick fertige Resultate sichtbar, die aber für die Teilnehmer stärker als Prozess in der Auseinandersetzung mit dem architektonischen Raum haften bleiben. In- und Output – Weiterführung und Ausblick Die veranschaulichten Experimente und Erkenntnisse aus dem Einstieg in Bukarest bilden die Grundlagen für die Methodik einer Aneignung und Überführung von Ideen und Konzepte für den Kontext zukünftiger eigener Projekte.

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Vom Analogen zur Analogie

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Reflexion : Vom Analogen zur Analogie

‚Vor Ort‘ axonometrisch Skizzieren Die sehr direkte und anschauliche Methode, einen städtebaulichen Kontext für sich zu erfassen, ist die des axonometrischen Skizzierens. Sie veranschaulicht mir ein räumlich-atmosphärisches Verständnis für das Beziehungsnetz in einem architektonischen Kontext. Dieses Abbilden sensibilisiert meine Vorstellung über das was war, ist und sein könnte.

einzigen axonometrischen Skizze erfasse. Im realen Kontext, permanent suchend und skizzierend unterwegs, bereite ich mir die sichtbaren Volumen und die Räume dazwischen in einem Grundriss vor und entwickle über das hinzufügen der vertikalen Volumenkanten die Axonometrie zum imaginären Überblick über den Ort weiter.

Ich ‚notiere’ mir die ausgewählte städtebauliche Situation, indem ich das Quartier aus wechselnden Standorten in einer

Ich durchstreife von einem Ort ausgehend den ausgewählten Kontext, Schritt für Schritt weiträumig und bewusst

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Christian Wäckerlin

Vorbereitung

Vorbereitung Wegstrecke Task B ‚Doamna Ghica, Soseaua Colentina, Bukarest‘

Neben der Hauptachse Calea Mosilor ‘Von Piata Obor zum Bulevardul Dacia, Bucuresti’

Raum-wahrnehmend und beginne relativ kleinmassstäblich abzubilden, so dass der gewünschte Gesamtkontext in meiner Skizze Platz hat. Zudem skizziere ich mein Umfeld nur soweit, wie ich von meinen jeweiligen Standorten direkten Sichtkontakt habe. Im Moment noch Unsichtbares kann ich in den Folgeschritten klären. ‚Vor Ort‘ perspektivisch Skizzieren Der gerichtete Blick von einem real ein-genommenen Standort aus zeigt die gebaute Situation perspektivisch und den Zwischenraum atmosphärisch dynamisch. Auf einer Wegstrecke unterwegs kann ich in mehreren perspektivischen Skizzen in Form einer Sequenz räumliche Veränderungen in einem Quartier erfassen, die in einer Einzelperspektive schlecht darstellbar wären. Die Skizzenabfolge bietet mir die Möglichkeit, in der Konzentration auf die einzelnen Gebiete deren räumliche Zusammenhänge zu erkennen und über den zurückgelegten Weg den Kontext nach-vollziehend zu verstehen. 21


Innehalten - ‚Pottering around’ - herumfuhrwerkeln oder ‚geistig sändelä’ Vom Spaziergang zurück, die Ausbeute subjektiver Wahrnehmung liegt vor uns... was nun? Die berufliche Entwurfsarbeit des Architekten ist oft geprägt von zielgerichteten, rationell zu erledigenden Arbeitsschritten, die er in einem Planungsauftrag zu verfolgen hat. Diese schränken im Entwurf ein experimentelles und frei-suchendes Herantasten schnell einmal ein. Seien Sie ehrlich, wann haben Sie das letzte Mal eine Skizze gemacht, nur aus reiner inhaltlicher Experimentierlust, um sich selbst zu einem Aspekt ein Bild zu machen? Was spricht eigentlich dagegen, dass wir uns ungezwungen, weiterführend visuell mit dem real durchstreiften und skizzierten Kontext für eine bevorstehende Entwurfsaufgabe fit machen?

Ein solches ‚Pottering around‘ - mit Husserls Epoché der Ausklammerung im Hinterkopf - ist für Künstler eine selbstverständliche InspirationsmeWelchen Stellenwert hat für uns in einer Aufgabe ein thode, um ‚Neues‘ zu finbewusst geschaffenes Zeit- den... Mögliche Resultate fenster aus ‚Langer Weile’, eines solchen ‚phänomein dem wir mit einer Gruppe nologischen Innehaltens‘ können - müssen aber selbst erzeugter ‚Notationen‘ weiter herumwerkeln? nicht zwingend - einem visuell-kommunikativen 22 Verwendungszweck zuge-

führt werden. Um so mehr kann aber der durchlaufene visuelle Prozess das eigene Raumverständnis für den städtebaulichen Entwurf fundieren und argumentativ stärken und sollte deshalb genutzt werden! Reflexion: Christian Wäckerlin


Skizzen: eine Sichtweise

Skizze ‘Vor Ort’ ‚Der Stadtraum der Kreuzung von Calea Mosilor und Bulevardul Dacia, Bucuresti’ ‘Imaginäre Veränderungen der Volumetrie im Bestand, 1-5’

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Spezial: Ungleiche Zwillinge stellen sich vor

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Intervening

a city map of rome

neue Interpretationen des Geländes einer fremden Stadtlandschaft liefern. Der PROZESS ist unser Werkzeug; wir interessieren uns für die Handlungen und Schritte, welche zur Umsetzung einer Idee führen, anstatt zu vorhersehbaren Resultaten.

Body and Space packs of Cigarettes

Snickers

Der Prozess

Der Schwerpunkt des Spaziergangs „Intervenieren“ liegt auf der Suche nach den Erkenntnisprozessen, welche durch physisches Erforschen und Verhaltensintervention

Das Ziel ist, die (Seiten-) Strassen von Bukarest mit einer körperlichen Erfahrung zu entdecken; wir suchen nach den Beziehungen zwischen dem Körper, der Architektur und dem Raum. Wie erfährt der Körper den Raum? Wie bringt er sich in Beziehung zum Raum, zur Landschaft, zu Objekten und zur Architektur? Was ist Landschaft und wie bewegen wir uns im öffentlichen Raum? Wie fühlt es sich an, Körper zu sein? Wie fühlt es sich an, Geist zu sein?

PASST AUF, LEUTE! SUPER GUTE TIPPS: Indem wir durch unbekannte Strassen steuern, führen wir individuell und gemeinsam eine Serie von Aufgaben aus, und gestalten dadurch ein Stadtportrait von Bukarest. Obwohl diese Aufgaben durch Regeln bestimmt werden, sind dennoch Improvisation und Fantasie gefordert. 26

«...The days in the late 1960’s when art was less an object then it was a process. When the work was not an idea frozen into a solid form than the state of transition, like liquid evaporating into clouds of steam. Pure process, pure antiform...» Robert Morris: The Mind / Body problem,1995

Dieser Platz eignet sich hervorragend fü


Intervening

with Riikka Tauriainen & Cris Faria

端r das, was wir vorhaben: In einer Reihe stehen und die Arme ausbreiten!

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Skulpturale Prozesse...

Theorie des

Sehen nur so aus als wären sie gefesselt!

Guy Debord, Französischer Künstler und Das Verfahren

Situationism bottles of liquor

revolutionary mind

Sprudelwasser

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Unter den verschiedenen situationistischen Verfahren ist das Umherschweifen eine Technik des eiligen Durchgangs durch abwechslungsreiche Umgebungen. Der Begriff des Umherschweifens ist untrennbar verbunden mit der Erkundung von Wirkungen psychogeographischer Natur und der Behauptung eines konstruktiven Spielverhaltens, was ihn in jeder Hinsicht den klassischen Begriffen der Reise und des Spaziergangs entgegenstellt. Eine oder mehrere das Umherschweifen

experimentierende Personen verzichten für eine mehr oder weniger lange Zeit auf die ihnen im allgemeinen bekannten Bewegungsbzw. Handlungsgründe, auf die ihnen eigenen Beziehungen, Arbeiten und Freizeitbeschäftigungen,


...im öffentlichen Raum

Umherschweifens Philosoph

blasphemic sentence intellektuelle Quelle

um sich den Anregungen des Geländes und den ihm entsprechenden Begegnungen hinzugeben. Dabei ist der Anteil des Zufälligen weniger ausschlaggebend, als man es im allgemeinen glaubt: vom Standpunkt des Umherschweifens aus haben die Städte ein psychogeographisches Bodenprofil mit beständigen Strömen, festen Punkten und Strudeln, die den Zugang zu gewissen Zonen bzw. den Ausgang daraus sehr mühsam machen. Das Umherschweifen als Einheit umfasst aber

zugleich dieses SichHingeben und seinen notwendigen Gegensatz - die Beherrschung der psychogeographischen Variation durch die Kenntnis und die Berechnung ihrer Möglichkeiten. Unter diesem letzten Aspekt verfehlen die durch Ökologie klargestellten Angaben - wie begrenzt auch der gesellschaftliche Raum a priori sein mag, dessen Forschung diese Wissenschaft vorhat - es nicht, das psychogeographische Denken nützlich zu unterstützen. 29


Umherschweifen

... Zeitspanne

Dauer des Umherschweifens

Der Tag als Zeitspanne zwischen zwei Schlafperioden macht die durchschnittliche Dauer des Umherschweifens aus. Die zeitlichen Ausgangs- und Ankunftspunkte in Bezug auf die Sonne sind gleich, zu bemerken ist jedoch, dass die letzten Nachtstunden für das Umherschweifen im allgemeinen ungünstig sind. Diese Durchschnittsdauer hat nur einen statistischen Wert. Erstens kommt sie ziemlich selten ganz rein vor, da die Teilnehmer es nur schwer vermeiden können, ein bzw. zwei Stunden am Anfang oder am Ende des betreffenden Tages für banale

Beschäftigungen zu entwenden; am Ende des Tages fördert außerdem die Müdigkeit das Aufgeben recht stark. Vor allem spielt sich das Umherschweifen oft in einigen mit voller Absicht festgesetzten Stunden oder sogar in kürzeren Augenblicken oder im Gegenteil einige Tage lang ohne Unterbrechung ab.

Paris ! Moderne Poesie Chombart de Lauwe

Pariser Stadtgebiet

In seiner Forschungsarbeit über ‘Paris und das Pariser Stadtgebiet’ (Bibliothek der zeitgenössischen Soziologie, P.U.F 1952) merkt Chombart de Lauwe an, dass “ein Stadtviertel nicht nur durch die geographischen und ökonomischen Faktoren, sondern auch durch die Vorstellung bestimmt wird, die seine Bewohner und die der anderen davon haben” und im selben Buch stellt er um die “Enge des wirklichen Paris” zu zeigen, “in dem jedes Individuum lebt - geographisch gesehen einen Rahmen, dessen Radius äußerst klein ist” - die Zeichnung all der 30

Strecken dar, die eine im XVI.Viertel wohnende Studentin innerhalb eines Jahres durchläuft. Sie bilden ein Dreieck mit geringem Ausmaß und ohne Abstecher, dessen drei Ecken die ‘Hochschule für Politikwissenschaften’, die Wohnung des Mädchens und die ihres Klavierlehrers sind. Solche Skizzen als Beispiel für eine moderne Poesie, die lebhafte Gefühlswirkungen verursachen kann, in diesem Fall wohl die Entrüstung dagegen, dass es möglich ist, so zu leben - oder sogar die von Burgess über Chicago vorgebrachte Theorie der Verteilung der gesellschaftlichen Aktivitäten in bestimmten konzentrierten Zonen, können zweifellos dem Fortschritt des Umherschweifens nützlich sein.


Durchqueren

... Zufall

Der Zufall spielt beim Umherschweifen eine um so wichtigere Rolle, als die psychogeographische Beobachtung heute noch wenig sicher ist. Die Aktion des Zufalls ist aber von Natur aus konservativ und sie strebt danach, in einem neuen Rahmen alles zur Wechselfolge einer begrenzten Anzahl von Varianten und zur Gewohnheit zurückzuführen. Da der Fortschritt nur der Durchbruch von einem der Gebiete ist, auf denen sich der Zufall einspielt, durch die Schaffung neuer, unseren Absichten günstigeren Bedingungen, kann man sagen, dass der Zufall beim Umherschweifen von dem beim Spazierengehen grundsätzlich verschieden ist, dass die ersten entdeckten psychogeographischen Anziehungen aber das umherschweifende Subjekt bzw. die Gruppe wohl an neuen gewöhnlichen Achsen festhalten können, zu denen alles sie ständig wieder hinbringt. Obwohl der Einfluss des Klimawechsels tatsächlich vorhanden ist, ist er nur im Falle andauernden Regenwetters entscheidend, die das Umherschweifen quasi absolut verhindern. Gewitter und sonstige Niederschläge sind dagegen eher günstig. Der Spielraum des Umherschweifens ist mehr oder weniger genau bestimmt, je nachdem, ob diese Tätigkeit die Erforschung eines Geländes oder verwirrende Ergebnisse auf dem Gebiet des Gefühls bezweckt. Nicht zu vernachlässigen ist die Tatsache, dass diese beiden Aspekte des Umherschweifens vielfach interferieren, so dass es unmöglich ist, einen im reinen Zustand auszusondern. Schließlich kann aber z.B. der Gebrauch des Taxis eine ziemlich klare Trennungslinie bedeuten: fährt man während eines Umherschweifexperiments mit einem Taxi zu einem bestimmten Ort oder einfach zwanzig Minuten nach Westen, so strebt man vor allem das persönliche Gefühl des Sich-Fremd-Fühlens an. Bleibt man dagegen bei der direkten Erforschung eines bestimmten Gebietes, heißt das, dass man der Suche nach einem psychogeographischen Urbanismus den Vorrang gibt.

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Intervenieren – skulpturale Prozesse im

Intervenieren.

Unterwegs mit dem Stadtplan von Rom

Skulpturale Prozesse im öffentlichen Raum. Von Ilinca Manaila Sudului auf. Es ist um die Mittagszeit und heiss und wir versuchen uns anhand eines bewusst falsch gewählten Stadtplanes von Rom und des Sonnenstan-

des im uns unbekannten städtischen Gefüge zu orientieren. Nach eingehender Diskussion machen wir uns gen Norden auf – dorthin, wo wir die Stazione Termini

Cris auf dem Weg ins Unbekannte -

die Gruppe folgt ihm ins Verderben!

Ausgerüstet mit Stadtplänen, Fotoapparaten und einem Tonverstärker steigen wir von der Metro in den Stadtraum der Piata 32


öffentlichen Raum in Rom beziehungsweise die Architekturfakultät Ion Mincu in Bukarest vermuten.

Der Weg führt weiter zu einem Freizeitpark mit Spielplätzen, Imbissbuden und grosszügigen, baumbestandenen Grünflächen. Zunächst auf einer grosWir bewegen uns zwischen sen, stark befahrenen den Bäumen, bleiben zwiStrasse, dann in einem schen ihnen stehen, lehnen ruhigen Wohnquartier mit uns alleine oder zu zweit ein– bis zweigeschossigen an die Baumstämme an, Häusern, die von Gärten umarmen sie und spüren und hohen Zäunen umringt die durch das Blätterdach sind. Es ist ruhig – einzig hindurch scheinende Sondas Gebell von Hunden ne – Körper und Stämme hinter den Zäunen bebilden für Augenblicke eine gleitet unsere Gruppe. An Landschaft und zusammen einer Kreuzung bleiben ein Ganzes. Auch wenn der wir stehen und stellen uns Kontext ein anderer ist, so einzeln an unterschiedlierleben wir auch hier eine chen Orten in der Strasse Interaktion zwischen uns auf. Wir versuchen, uns auf und den vorgefundenen die jeweiligen räumlichen Objekten, definieren wir Situationen einzulassen, transitorische Räume und die Weite oder Enge des Beziehungsnetze. gewählten Ortes zu spüren, die Geräusche als auch die Auf unseren weiteren Stille des Quartiers wahrzu- Spaziergängen testen wir nehmen. Zusammen treten immer wieder neue Gegewir sowohl untereinander benheiten aus, lassen uns als auch mit den vorhande- bewusst treiben, beobachnen Objekten der Strasse ten, nehmen vorgefundene in Beziehung. Die Wahrräumliche Situationen auf nehmung des Raumes und überraschen uns selbst durch den eigenen Körper damit. Sowohl zusammen ist Herausforderung und Erlebnis zugleich. Nach einer endlos scheinenden Weile fährt ein Polizeiauto an uns vorbei und hält an. Auf die Frage, was wir hier machen, erwidert ein Student auf portugiesisch escola – worauf das Auto weiterfährt.

als auch einzeln treten wir in Interaktion mit dem Stadtmobiliar und dem urbanen Raum. Sei es als Umarmung und skulpturale Verschmelzung mit einem gelben Leitungsrohr, als Weiterführung eines Verkehrszeichens, eines Strassenpfostens etc. Der Schlusspunkt bildet eine Intervention mitten auf der stark befahrenen Piata Victoriei, wo der öffentliche Raum einmal mehr vereinnahmt wird. Dies bildet für alle, vor allem aber auch für die rumänischen Studierenden etwas Besonderes, da diese kleine Freiheit in der Kunst als auch im Geist zu früheren Zeiten unmöglich gewesen wäre. Vom Verkehr umringt und gleichzeitig abgeschottet, treten die Körper zu ihren Schattenbildern, zu den anderen Körpern, zum ruhenden als auch vorbeifahrenden Verkehr und schlussendlich zur Leere des Platzes in räumlicher Spannung und Beziehung.

(this is Dragos, by the way)

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Input

Retrospection

Claudia-Gabriela Pipos The big question

How is knowledge developed during the trip? What kind of knowledge is developed? Information: what information are you collecting, what are you disregarding? Categories: what categories do you form on what you see? It would be hard to establish some typologies of information that are collected during the stroll, due to the fact that the entire experience has a rather sensorial approach to discovering the city. It would be easier to see it as a way of deepening your already existing experience and developing new strategies when it comes to understanding the city. For me, the most interesting aspect is the fact that I now understand that my existence in the urban space can be perceived as a type of intervention in itself; moreover, you gain a certain feeling of responsibility towards the space that surrounds you day by day, to the space that you never perceive until you imagine yourself inside it.

liable measuring units are his hands, the length of his step, the distance from his elbow to the tips of the fingers, but in this case, the whole body becomes a tool. Due to the fact that the experience is collective, the most interesting thing to observe is the way more bodies can relate and generate a rule of action, or define the space as a collection of similar units that connect. Also, some aspects of the city as organism are rather hard to perceive due to the fact that you can hardly pay attention to all of them at the same time or to each of them individually. That is why some other tools used where a sound recorder and a camera.

Development

How do your observations develop from the first impression? The first impression counts very much as a point of reference. The fact that you do not understand the city as it first appears to you, the fact that you need to develop some instant tools to help you find Tools your way, add to the initial On which technical tools are sensations, and step by step you relying? How do you use build a strategy. After a while them? you start to understand the The nature of the exercise in- different urban typologies you volved mainly the body as tool meet, you anticipate some of for measuring the space, for the events that will happen, defining it with your presence. to perceive the sound patters, For an architect, the most rethe specific images of the city. 34

Influence

How do others (teachers, fellow students, speakers, locals) influence your perceptions? I believe that in this exercise a very important component was that of introspection. Even though at some point you had to communicate with others, interact with the passers-by, the main focus was on me and on the way I choose to behave in a context that very much challenges ones spontaneity. So the ‘others’ where rather a background of the sensations I felt.

References

What references are used to understand what is seen? One of the challenges of the first exercise was to be able to find your way in a city you don’t know (well) when your map doesn’t correlate to the things you actually see. Therefore, an extremely useful tool turned out to be the resemblance of some of the buildings/places to places you actually know, and that are easier for you to understand. For example a curved, massive façade in the city center looked very similar to the Coliseum, or what looked like a river on the map turned out to be a lake. These are some elements that helped us generate a particular image of the city, by constantly turning to our personal references and previous experiences.


Rückblick

Oana Dulvara

The big question

How is knowledge developed during the trip? It is not. At least not in the academic sense. It was like trying to arrange pieces of many different puzzles but still wanting to obtain one image. Pieces of smells, memories, experiences, pieces of conversations, sounds, images, vibes, noise, food, faces, bad moments, laughs etc. The unitary image: is not completed yet. What kind of knowledge is developed? It’s more like an applicable, day-by-day practical kind of information more than a theoretical kind. How to use a map, how to use a compass, how to listen to your first instincts, how to respond to your immediate needs.

it can trigger the true questions about a space and what that space means.

Categories: What categories do you form on what you see? After this experience i don’t know if i would draw some clear categories, because for me trying to separate similar pieces of the puzzle first, takes me a step backwards from obtaining the whole picture.

Tools

Map, compass, different body parts, different gadgets for enhancing different body parts (photo camera, audio recorder)

Development

My first impression was that the idea (the walk through Rome-> like a treasure hunt) will be more exciting for the fellow students as they have Information: what information never been through Bucharest are you collecting, what are before, than it wil for me. But you disregarding? I ended up discovering new I was not trying to collect parts of it that I would have information. I was rather trying probably ignored before. So all to collect those first questithe surprises that came along ons that come to mind as a the way , all the coincidences response to immediate stimuli (like the socialist blocks (the really true ones, that last resembling the colloseum, ) for only a few micro-seconds) made it al inspiring and thrilljust before they get replaced ing for me and also in a way – by the good common-sense flattering, for both the city and answers that our knowledge myself . already has pre-fabricated for us. I don’t know if the first sight experience can give you straight information, but I know

Influence

I must admit that Riikka, Cris and all the fellow students were a big part of my personal experience because they helped me see the city in a different way, firstly through their ideeas about using space, and secondly through their sense of wonder that they had about discovering this new city . I realised that I actually never took interest in really discovering it while I was living, working and studying here.

References

For our activities mostly in the second day we had a Swiss artist named Erwin Wurm as a reference, whose work called “1 minute sculpture” we tried to reinterpret in our own way, without repeating it.

Archive

For me the archive is my own set of memories that gathers all the experiences (the pieces) together. They are suspended there in that moment and in that space, and sometimes their physical evidence keep the colours vivid : photos, recordings, movies. All the “material” if I can call it that way is placed there in my memory but it can never be recreated at the same spot, in the same weather and with the same people again (like the 1 minute art). What I can do is to try to do it again, in different circumstances. 35


Gesuch

36 Eine Holzverbindung.


Beschreiben

Beschreiben ht: Methaphorische Dichten

Prof. Marc Meyer

„Wir meinen, dass im Prinzip jede Form von Daten sowohl für die Verifizierung als auch zur Generierung von Theorie taugt, ganz gleich, worauf man den Nachdruck legt.“ Die Spaziergangswissenschaft (Promenadologie) behauptet, dass sie über subjektive Wahrnehmung Objektivität herstellen kann (s. Ways of Perception, Workshop Bucharest). Sie soll das können, weil die/der Betrachter/in durch das ‚spazieren gehen‘ dem ‚Wesen‘ einer Sache begegnen kann. Einzelne Exponenten in der Sozialforschung sehen das viel pragmatischer. Sie haben eine Methode entwickelt - grounded theory - mit der sie in der Lage sind, sowohl materiale wie auch formale Theorie zu bilden. Sie verwenden dazu jegliche Art von Daten die zugänglich sind. Für uns Architekt/innen eröffnet diese Methode ganz neue Perspektiven. Die ‚grounded theory‘ stellt uns ein Instrumentarium zur Verfügung, mit dem wir in der Lage sein sollten, unsere subjektiven Wahrnehmungen zu objektivieren und darauf eine Theorie oder, um in unserem Jargon zu bleiben, ein Konzept zu formulieren. Um diese Methode zu testen, werden wir in Bukarest ‚spazieren gehen‘, die dabei erhobenen Daten kodieren, dimensionalisieren, katalogisieren und gezielt mit neuen Daten verdichten (theoretical sampling). Dabei erheben wir nicht den Anspruch die Theorie (Aussage) zu Bukarest zu formulieren. Gleichwohl gilt:‚Denn eine Theorie (gleich welcher Art) kann weder durch empirische Belege noch durch Testverfahren zerstört werden; man kann sie lediglich modifizieren. Abgelöst wird eine Theorie nur durch eine bessere Theorie. 37


the original Excerpts from a paper

Wooden churches are contemporary symbols of areas from Maramures, Lapus, Chioar, Salaj, Bihor and Zărand which, although characterized by a wide typology, have common elements, easily identifiable such as: tower, hipped roof covered with shingles. For this purpose, on the territory of Crişana and Maramureş, broadened from northward Tisa up to southward Mureş, at the margin or within the mountains there exist since the beginning: Zărand Land, Beiuş Land, Oaş Land, Maramureş Land, Lăpuş Land, Chioar Land, Silvania Land etc. The same patrimonial value has other areas such as The Crişul Repede Valley, The Ierul Valley, The Codru Region, The Crişuri Plain, The Someş Plain etc. 38

86 C line ti C eni. Axonometric reconstruction of the initial church and its simple roof. The eaves purlins jetted on consoles (a) goes all around the log fabric to support both the large roof above the church and the smaller one protecting the sanctuary. Scale drawing: August 1994.


Beschreiben

Methodologial Framework This study uses methods and tools certified in the specialized literature, among which are those determining the functionality of a territorial system, referring to the methods of region division, land management based on the heritage resources, tourism

development in an area, preservation and protection of genuine heritage etc. The methodological basis relies on the total of elements forming the system-region or the territorial system, whose analysis implies two stages, each presenting specific phases: diagnosis,

that concerns precisely setting the current state of the system; prognosis, that implies drawing up the design of the future state of the system with the purpose of preventing possible shortcomings.

Analytic Debate Most wooden churches in Crişana and Maramureş date back since the 17th and 18th centuries, many of them being rebuilt after destructions caused by fire. The oldest one built in Maramureş area is The Church on the Hill from Ieud village which dates back since 1364. The wooden church is a fundamental touristic motivation for the analyzed territorial system, certified

by the oldness and the novelty of this resource and which is the basis of developing a touristic system and a wide process of „touristification”. A scientific endeavor focused towards such a direction can be materialized through a quantitative, qualitative and cartographic knowledge of what it means authentic, traditional and representative for Crişana and Maramureş,

and especially for those elements considered authentic values, such as the church, the house, the gate. For example, „The relation between church, gate, house and mentality of the peasant from Maramureş results from the symbolics of sculpture, wherefrom the agnomen of ‘wood civilization’ for Maramureş Land”. 39


Informationen aus dem Freilichtmuseum

Architectural Types The architectural types identified after the shape of roof and tower, determine a multitude of constructive variants (Godea, 2007). The regional typology is dictated by the builder masters’ repairings and their area of influence, feature which is also reflected in the regional typology of wooden gates, having the same conduction nuclei of models (Ilieş, 2007, 148). Both churches and gates are characterized „by scenery generated by a pre-Christian symbolics imprinted through 40

the generosity of builder masters, being proof of conservatism and base for cultural identity” (Ilieş, 2007, 152). According to the preservation place, the wooden churches from Crişana and Maramureş come under three categories (Ilieș, 2013): 1. those preserved in situ, presented on villages at map level; 2. those preserved out situ, rebuilt, however, within the ethnographic area of origin: the Church from Onceşti in Maramureş Land Museum from Sighetu MarmaŃiei; The Church

GUY SAYS Die größte revolutionäre Idee über den Urbanismus ist selbst weder urbanistisch noch technologisch oder ästhetisch. Es ist die Entscheidung, den Raum nach den Bedürfnissen der Macht der Arbeiterräte, der antistaatlichen Diktatur des Proletariats, des vollstreckbaren Dialogs vollständig wiederaufzubauen. Und die Macht der Räte, die nur wirklich sein kann, wenn sie die Totalität der bestehenden Bedingungen verändert, wird sich, wenn sie anerkannt werden will und sich selbst in ihrer Welt erkennen will, keine geringere Aufgabe stellen können.


Beschreiben from LechinŃa in Oaş Land Museum from Negreşti-Oaş; The wooden Church from Chechiş in the Village Museum in Baia Mare; The Church from Brusturi in Felix Spa; The Church from Letca in the campus of the University of Oradea; The Church from Corbeşti in „Saint Cross Monastery” from Oradea etc. 3. those preserved out situ (outside Crişana and Maramureş) in outdoor museums from Romania and abroad. A significant number of such churches can be encountered in outdoor museums from Bucharest (The Church from DragomireştiMaramureş in the Village Museum), Cluj-Napoca, Sibiu etc. The value of these pearls has been appreciated by

the international community by including them in 1999 in the UNESCO patrimony of 5 wooden churches from Maramureş Land (Ilieș et al., 2009): Bârsana, Budeşti Josani, Deseşti, Ieud Deal and Poienile Izei; two from Chioar Land: Plopiş and Şurdeşti and one from Lăpuş Land: Rogoz. Just like the entire wooden architectural assembly from Maramureş, the 8 edifices are narrow, with high tower, expression of the local particularity of the cultural landscape of mountain area. It stands out the technique of timber joining and covered with shingles, the ornaments on portals and frameworks symbolizing elements of vegetal, animal and geometric

nature made by chiseling and gashing etc. In the geographic area of Maramureş and Crişana, based on some documents and specialty literature, there were identified 440 wooden churches (Ilieș, 2013) included on the list of monuments of local, national and international interest. The territorial distribution is suggestively presented at figure 1 level, generating several territorial groups widely overlapping the „lands”, those mental spaces which keep the authentic values and to which „the population is attached in a strange and inexplicable way” (Cocean, 2011).

Es gibt schon einige dieser Kirchen in Rumänien

Figure 2. Crișana and Sătmar. Wooden church at 2013 level (Source: Ilieș, 2013)

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the irrita3on Grounded Theory grounded theory will Theorie auf der Basis von systematisch gewonnenen und analysierten Daten generieren. Die Methode hat den offensichtlichen Vorteil, dass sie sich von den erhobenen Daten nicht trennen lässt. Sie funktioniert nicht logisch-deduktiv oder logisch-induktiv, sondern abduktiv: „Deduktion beweist, dass etwas sein muss; Induktion zeigt, dass etwas tatsächlich wirksam ist; Abduktion deutet lediglich daraufhin, dass etwas sein kann.“ (Peirce: Collected Papers, CP 5.171) In der sozialwissenschaftlichen Praxis muss man sich die Anwendung von grounded theory in etwa wie folgt vorstellen:

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Beschreiben Ein Gespräch – mit Vorteil ein Gruppengespräch – wird auf Tonband aufgenommen und transkribiert. Dann werden die Daten kodiert und analysiert. Die Forschenden suchen dabei gezielt nach „metaphorischen Verdichtungen“, also nach Stellen, wo sich die Erzählenden emotional engagieren und bewegt sind. Gestützt auf diese Beobachtungen kann dann eine erste Theorie gebildet werden, die in weiteren Schritten durch vergleichende Analyse verdichtet werden kann, bis zum Zeitpunkt ihrer theoretischen Sättigung. Eine, wie man erahnen kann, anstrengende und zeitraubende Arbeit, die ganz auf die Texte – die transkribierten Aussagen – ausgerichtet ist. Wenn Architektinnen und Architekten grounded theory in Bukarest betreiben, ist vieles anders und doch auch wieder gleich. Gleich ist die Suche nach der „metaphorischen Verdichtung“, nach dem was „stört“ und gleich ist auch die Methode des permanenten Vergleichs – die selektive Suche nach ähnlichen Codes. Was verschieden ist, ist der Gegenstand und die Art der Datensättigung. Statt dem gewohnten Text gibt es Holzkirchen aus dem Norden Rumäniens und statt Schreibtischarbeit halsbrecherische Taxifahrten quer durch die Stadt und emotionale Diskussionen mit Militärangehörigen und pensionierten Chemieprofessorinnen. Ob wir reüssiert haben? Sicher. Der Vorteil von grounded theory ist, dass die Theorie nie ganz falsch sein kann, da sie sich ja auf erhobenen und damit existierenden Daten bezieht. Demzufolge ist unsere Theorie – die Replika-Kirchen aus Maramures sind eines der signifikantesten Zeichen der Transformation der rumänischen Gesellschaft nach 1989 – auch richtig und wahr. Wozu dies gut sein soll? Gute Frage. Die Antwort lautet: grounded theory funktioniert phänomenologisch, d.h. sie basiert auf den uns zugänglichen Erscheinungen. Und sie ist damit eine der (raren) Methoden, die uns vielleicht zu einer Entwurfsidee leiten können. Einer Idee, die den genius loci beim Wort nimmt. Marc Meyer

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Walking Rahova Having started out at Rahova Square on the outer-west part of the city, we encountered rough and lively precast concrete structures around which nature seems to be fighting its way back. Struck by their scale and identity, we finally found a little wooden church, which looked like it had fallen from the sky. Strangely protected by fences, the church 44

appears to be watching the construction of its alter ego made out of stone, which would serve to replace it. Although the site was under construction the church was naively and poetically serving its purpose, embodying the will and need of a population to return to faith. We identified our little church as being a Maramuresch church from Transylvania, ordered by the Habsbourd

GUY SAYS Das Nebenprodukt der Warenzirkulation, die als Konsum betrachtete menschliche Zirkulation, d.h. der Tourismus, läßt sich im wesentlichen auf die Muße zurückführen, das zu besichtigen, was banal geworden ist. Die wirtschaftliche Erschließung des Besuchs verschiedener Orte ist bereits von selbst die Garantie ihrer Äquivalenz. Dieselbe Modernisierung, die der Reise die Zeit entzogen hat, hat ihr auch die Realität des Raums entzogen.


Beschreiben to serve as a temporary wooden structure, as they were not allowed to build a permanent structure out of stone. We soon decided to tour the city in search of more Maramureschs, of other wooden churches that may symbolize and embody social, structural and cultural change. We used a wide range of public transport including the metro, buses and taxis. Our journey took us to a military facility, from which we were expelled, to a hospital ward where we were offered food. We also travelled to the northern outskirts of town, home to

the elite, where children were baptized one after the other. Lastly our journey took us to a Romanian “Ballenberg “and finally to a park in the eastern part of the city where the church was open for tourists.

in Rahova. Thanks to all participants for their curiosity, walking and discovering with us.

Experiencing walking Being within the context allows us to change our perspective, to feel and experience realities instead Our hypothesis, that the of theorizing about them. Maramuresch church is a This kind of process opens temporary tool and symbol for cultural change within a up our minds and shows us that reality can be far specific context, couldn’t more charming than theory. be verified in all situations. Get out into the field and In reality, churches are experience the world for built, but not always in the wooden Maramuresch style. yourself. Our expedition through Céline Guibat the city was an amazing experience, shaped largely by our first encounter

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On the Sidelines

1. 4. Bruno Latour says: Forget Architectural studies are highly about an understanding where ritualized. And so are some a gap between the world, and parts of these study trips. Exthe language that describes changes over local peculiariit, must be filled. Instead, look ties taking place preferably in at the process through which informal situations like in taxis knowledge is created. Withor in restaurants. Students out the process, the relation are slowly or not showing up between world and concept in the morning due to heavy cannot be understood. partying during the night. They are constantly checking out on 2. the availability of free wifi-hotDoes anybody really underspots. If succeeded spreading stand this? the information the subterranean way – silent post style. 3. A certain way of how a group Taking study trips to places moves through a certain quaroutside of the architecture ter, stretching out, participants school is an important aspect taking photos here and there, of architectural education demonstrating their independworldwide. Often, these study ence as observers. trips are connected to design tasks in the according city 5. or region. Another typical It is clear that excursions to feature of these excursions other cities represent a certain is that connections to local form of knowledge production. architecture schools and the But how? In the end, it has architectural guild are estab- always stayed somewhat myslished, workshops are held terious to us. Often, there is together, local experts are met little worthwhile information or and interviewed. The reflecmaterial brought (visibly) back tions about what is happening from such ventures - which is in these gatherings are really not at all surprising given the rare, though. fact that the students usually know very little about the context at hand. There are as many types of study trips as there are architecture chairs. But the main product of these excursions thus often is not the actual drawings, photographs and designs. It is the trip itself, the experience of the city, the education about the city by inhaling it straightaway. 46

Fragments of an Ethnograp Benedikt Boucsein* 6. Knowledge Tourism is a way to travel to a certain place to take home knowledge about the visited place and thereby also getting a different perspective of the own context at home. 7. Observing Knowledge Tourism is impossible. Complexity is too large. For instance: How to observe an excursion with twenty-five students from Zurich, around eight students from Bucharest, nine teachers from Zurich with several di sciplinary and personal backgrounds and several local contacts, divided up into four different groups following four different methods and pathways? Latour takes 56 pages to describe the interaction of three people. How many pages would we need for this? 8. Complexity is most important aspect of Knowledge Tourism. It needs an overabundance of information, over-ambition in goals, and a constant overload of the participants. 9. Knowledge Tourism lives from an undercurrent of senselessness. 10. Is Knowledge Tourism the most unsustainable way of learning that is conceivable? * Credits for the term “Knowledge Tourism”: William Davis


Interlude

phy of Architectural Knowledge Tourism 11. 15. Familiar plans need to be There are two soldiers still thrown away quickly in the dreaming about Céline. modus-operandi of Knowledge Tourism. An important plan 16. of Camenzind – visiting and It is the narrative that matters evaluating printing companies – it is what stays longest (the in Bucharest – was instantly elusive churches, the encouncancelled after we found out ter with the soldiers, being that “printing brokers” exist, driven away by the military, the which made this endeavour prison tattoo of the cab driver’s totally superfluous (and: hand (a global phenomenon), the schedule of this booklet the patriarchal lecturer, the makes it now necessary that smell of the rotting river, the we print it in Germany). Also, hidden paradise gardens in our ideas of placing “spies” the middle of the city centre, (or observers) in the groups Maria’s bright red dress). were completely over the top. It made no sense to force stu17. dents to act as “observers” of Periodically, the narrative a process most of them were about the trip – reflections still very unfamiliar with. on the city, the way the trip is organized, the way it develops 12. dynamically – comes up and Knowledge Tourism is remiis discussed on a meta-level. niscent of “Classical Tourism”, This usually doesn’t take place but with certain parameters in the big group with all memdecisively changed. The bers together, but when three expectations and priorities, the or four of them come together. interaction with the surroundUsually, the trip is described ings, the souvenirs that are as something positive. Its brought back home vary to the development is reflected upon; common ones. almost as a method of selfassurance that everything is 13. fine. Most importantly, as soon Souvenir 1: Philipp bought as it has started, the trip is painted eggs. Like an ordinary our common fate. We cannot tourist, but nicer ones. He carundo it. ries them proudly.

18. The taxi drive is a great and important opportunity. During the drive, we can gather a large variety of information. The foremost information is that about the urban space – the object of the observation, which is always outside - but so very dynamically and transitory during the taxi ride. The drive is also a moment of intimate togetherness of the different group members, which creates an atmosphere of familiarity and the possibility to speak about certain, critical themes, while looking out of the window, noncommittal. Usually, the taxi ride is not used to plan strategically – and if so, these strategic conversations end very fast. It is rather used for more general observations, exchanging spontaneous suggestions and inspirations. The taxi drive is almost philosophical. 19. Be careful: Taxi drivers could be offended by Knowledge Tourism’s points of interest. 20. 50 years from now, the only form of tourism will be Knowledge Tourism.

14. Bucharest is full of false guides. Never trust academics. 47


Camenzind zum Mitmachen / Participatory part Dear Reader, now it is your turn. Please send us your experiences in Bukarest, after you have tried out these things yourself. Who did you meet? How did you survive the night? How many hydrants did you hug? How many times were you arrested? And did you also meet those two sweet soldiers? Write us to info@cazmag.com


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