Impulse 2012-1

Page 1

D 5662

!mpulse für missionarisches Christsein

Alltagstauglich Thema Der Traum vom wilden Montag

Erlebt ´reingehört

Aktion Gottkennen in Chemnitz

1/12


45

INHALT

Jahre – 45 Euro G e w i n n e n

F ö r d e r n

S e n d e n

Seit 1967 setzen wir uns für ein Ziel ein: Menschen in verständlichen Worten das Evangelium erzählen,

www.Campus-D.de

um sie für ein Leben mit Jesus zu gewinnen. Wir helfen ihnen, ihre Fähigkeiten zu entdecken und

4 Der Traum vom wilden Montag Glaube am Montag

diese zu fördern. Und tragen dazu bei, dass dieselben Menschen sich selber senden lassen, um andere zu gewinnen. Das geht nur mit der Unterstützung vieler – deshalb bitten wir Sie dieses Jahr

8 ‘reingehört Lebensberichte

besonders um Ihre Unterstützung. Für jedes Jahr einen Euro. Danke für Ihre Spende!

14 Der Feind in meinem Bett Eine Ehe am Abgrund

was bewegen Sie wollen Menschen mit modernen Medien erreichen und haben ein Herz für Mission? Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt:

Redakteur (m/w) Vorstandssekretär (m/w) Seminarkoordinator (m/w) für Berlin Logistikmitarbeiter

13

Zwischen WogeL und Frühaufstehern Semesterstart and der Uni Halle

16

Nigeria: Nachhilfe in Hoffnung Warum Boki und Jamiru jetzt zu Hause singen

20

Gottkennen in Chemnitz Ein Blick ins Tagebuch

22

Wir waren immer versorgt Mensch Missionar

3 Editorial 21 Leitgedanken 15 Impressum 23 Veranstaltungen 2012

FOTO: DREAMSTIME

(m/w)

Bewerbungen und weitere Infos: Campus für Christus Personal Postfach 100 262 35332 Gießen Tel. (0641) 97518-38 Fax: (0641) 97518-40 Personal@Campus-D.de www.Campus-D.de

2

!mpulse 1/12


F O T O : C L A U D I A D E WA L D

E DI T O R I A L

Lieber Leser, liebe Leserin, Bob Geldorf hatte mit seiner New-Wave-

in Beziehung zu einem wirklichen Montag

Band Boomtown-Rats nur einen wirklich er-

setzt … Eigentlich ist Glaube am Montag

folgreichen Song: „I don‘t like Mondays“.

ja überhaupt nichts anderes als Glaube am

Als er in den Charts war, hab ich ihn mit-

Sonntag. Eigentlich ist es ja ganz selbstver-

gesungen, mitgepfiffen und mir meinen

ständlich, dass mein Glaube Auswirkungen

Teil dazu gedacht: Ja, ich mag am Montag

auf meinen Alttag hat. Und eigentlich – bin

auch nicht zur Schule gehen. Keine Lust.

ich immer noch heftig am Üben, damit da-

Hätte lieber ein verlängertes Wochenen-

raus Wirklichkeit wird: unverkrampft, le-

de. Irgendwann später hab ich den Text

bendig, gewinnend glauben – auch am

dann verstanden und gehört, worum es bei

Montag.

dem Lied wirklich geht: 1979 kam es in ei-

Wenn Sie wissen wollen, wie Winnetou,

ner US-amerikanischen Schule in San Diego

Old Shatterhand und die Siedler im Wil-

zum ersten Schulmassaker nach dem Zwei-

den Westen uns dabei helfen können, dann

ten Weltkrieg – einer Tragödie, die etliche

blättern Sie einfach um. Ab Seite 8 finden

Nachahmungstaten provozierte. Die da-

Sie etliche Statements von Impulse-Lese-

mals 16-jährige Brenda Spencer feuerte mit

rinnen und -Lesern. Manche sind kürzer,

ihrem eigenen (!) halbautomatischen Ge-

andere etwas länger, aber alle haben das

wehr auf die benachbarte Schule. Dabei er-

Prädikat „selbst erlebt“ und beschreiben

schoss sie zwei Erwachsene, verletzte acht

praktische Erfahrungen mit dem Christsein

Schülerinnen und Schüler und einen Poli-

am Montag. Der Weg aus dem grauen All-

zisten. Das Lied erzählt ihre Geschichte und

tag einer Ehe (S. 14) und der für uns Eu-

hat als Refrain die achselzuckende Erklä-

ropäer doch sehr besondere Alltag in Nige-

rung der Täterin für den Mord: „Es gibt kei-

ria (S. 16) ergänzen das Bild zusammen mit

nen Grund. Warum? Ich mag einfach keine

zahlreichen anderen Beiträgen.

Montage. Ich möchte den ganzen Tag zu-

Sie müssen die Impulse auch nicht unbe-

sammenschießen.“

dingt bis Montag liegenlassen, Sie können

Der Montag hat einen sprichwörtlich

heute schon mit dem Lesen beginnen.

schlechten Ruf – selbst ohne Songs wie „I don‘t like Mondays“. Und in diesen Kontext

Ich wünsche Ihnen für Ihre Woche gute

hinein haben sich einige Christen dazu ent-

Impulse mit dieser Impulse

schlossen, für 2012 als Jahresmotto „Glaube am Montag“ auszurufen. Das hört sich

!mpulse 1/12

Hauke Burgarth F O T O : C L A U D I A D E WA L D

nur so lange harmlos an, wie man es nicht

3


TH E M A

Der Traum vom

Wilden M Warum „Glaube am Montag“ mehr ist Amerika, 1840, immer mehr Siedler sammeln sich in Independence. Die ganze Stadt ist voll von ihnen. Doch sie sind nicht gekommen, um zu bleiben. Sie wollen weiter. Mit leuchtenden Augen schauen sie in Richtung Westen: Dort gibt es Raum. Dort gibt es Arbeit. Dort wartet das Abenteuer. Dort liegt ihre Bestimmung. Natürlich haben sie sich vorbereitet. Und genauso natürlich machen sie sich Sorgen, ob und wie sie wohl im Westen ankommen werden, doch schließlich brechen die ersten Trecks auf

FOTO: ISTOCKPHOTO

in Richtung des unbekannten Bestimmungsortes dort im Westen.

4

!mpulse 1/12


Montag als eine Option

Pioniergeist Manch einer kann vielleicht mit Wildwestromantik nichts anfangen, für viele andere scheint es beim Denken an diese Zeit nur noch Augenblicke zu dauern, bis die Musik einsetzt und Winnetou mit Old Shatterhand um die Ecke biegt. Ich weiß längst, dass Karl May seinen Winnetou im sächsischen Radebeul nach einer Zeit im Gefängnis geschrieben hat. Von wegen Freiheit der Prärie und Begegnung mit Apachen. Er hat sie nie gesehen. Doch bei allen Fehlern in der Recherche und Schwächen in der Umsetzung: May hat beim Schreiben nicht nur seinen Traum eingefangen und ihm ein Gesicht gegeben, sondern den von Hunderttausenden ebenfalls. Ich weiß auch, dass die Schattenseiten der Landnahme durch die Siedler sich nicht hinter einem fröhlichen „Go West“ verstecken können. Den Trecks in den Westen fielen in relativ kurzer Zeit nicht nur Millionen von Bisons zum Opfer, sondern auch zehntausende Ureinwohner Nordamerikas. Die unterschiedlichen Indianervölker wurden durch Krankheiten, Vertreibung und Enteignung dezimiert, viele wurden ganz direkt umgebracht. An den Unrechtsfolgen laboriert die USA bis heute. All das will ich nicht ignorieren, doch meinen Fokus möchte ich weder auf literarische noch auf völkerrechtliche Aspekte legen, sondern auf etwas ganz anderes – auf den Pioniergeist der Siedler. Stellen Sie sich einmal vor, dieser Pioniergeist würde heute unsere Kirchen und Gemeinden erfassen. Aufbruchsstimmung Deutschland, 2012, immer mehr Christen verspüren eine Sehnsucht nach relevantem Christsein. Sie sind in den Gottesdienst gekommen, aber nicht, um dort zu bleiben. Sie wollen weiter. Mit leuchtenden Augen schauen sie in Richtung Montag: Dort gibt es Raum. Dort gibt es Arbeit. Dort wartet das Abenteuer. Dort liegt ihre Bestimmung. Natürlich haben sie sich vorbereitet. Und genauso natürlich machen sie sich Sorgen, ob und wie sich ihr Glaube unter der Woche wohl bewähren wird, doch schließlich brechen die ersten auf: Der Montag kann kommen. Ist es diese Erwartungshal-

!mpulse 1/12

5


THEMA Der Traum vom

Wilden-Montag

tung, die Sie und mich nach dem Gottesdienst, dem gemeinsamen Auftanken mit Gleich- oder zumindest Ähnlichdenkenden beflügelt? Ist es dieses Denken, was hinter dem Aktionsjahr „Glaube am Montag“ steht? Dann kann das Leben spannend werden. Doch schon vor dem wirklichen Aufbruch zieht manch einer die Handbremse seines „geistlichen Planwagens“ an – wer kann schon zu viel Spannung verkraften? Lieber nicht losfahren. Jedenfalls nicht jetzt. Der Montag kommt auf jeden Fall. Daran können wir nichts ändern. Aber plötzlich fangen wir an zu überlegen, wie wir uns auf den Weg in die Woche machen und dabei trotzdem auf der sicheren Seite bleiben können. Rein in die Wagenburg Jeder weiß aus Büchern und dem Fernsehen, wie die Siedler in ihren Planwagen übernachtet oder sich gegen Angriffe geschützt haben: Sie haben einfach eine Wagenburg gebildet. Dazu wurden die Wagen eines Trecks im Kreis angeordnet, sodass im Inneren eine geschützte Fläche entstanden ist. Im Western sieht man dort drinnen die Kinder spielen, während draußen die Kojoten heulen. Wenn Sie jetzt an Ihre kommende Arbeitswoche voller Termine denken, an den Stress mit Ihren Kindern, einfach an alle Herausforderungen, von denen Sie jetzt schon wissen – und es werden noch andere dazukommen, das ist klar! –, dann hört sich das Konzept der Wagenburg eigentlich ganz attraktiv an, oder? Ist es nicht so, dass sogar Jesus gesagt hat: „Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe …“ Hört sich das, was der Montag bringen wird, nicht ziemlich nach „Wölfen“ an? Bedrohlich? Angstmachend? Dann ist es ja gut, dass wir unsere christlichen Wagenburgen haben, die uns durch die Woche helfen: Hauskreis, Bibelstunde, Müttergespräch und Männerstammtisch. Viel Gemeinschaft in vielen Kreisen. Die Rücken nach außen gerichtet und das wärmende Lagerfeuer in der Mitte. So wie die Wagenburgen der Siedler ihre Berechtigung hatten, so sind auch unsere nach innen gerichteten Gemeindeangebote in Ordnung. Wenn sich nicht die ganze Woche darum dreht. Um im Bild zu bleiben, wären die ersten Siedler damals zwar Richtung Westen aufgebrochen, doch ihre Urururururnachfahren würden sich heute noch in Sichtweite des Startpunktes in einer Wagenburg befinden. Vorankommen? Fehlanzeige. Raus aus der Wagenburg Offensichtlich ist Vorwärtskommen erst möglich, wenn man einen ordentlichen Teil seiner Zeit auf Kurs bleibt. Das galt nicht nur im Wilden Westen. Das gilt auch für Menschen, die Jesus nachfolgen: Wenn wir im Leben vorankommen wollen, dann geht das nicht ohne Aufbruch und Bewegung. Während ich das hier schreibe, frage ich mich, wie das bei mir selbst geschieht. Ich glaube

6

Offensichtlich ist Vorwärtskommen erst möglich, wenn man einen ordentlichen Teil seiner Zeit auf Kurs bleibt.

nicht, dass ich besonders traditionell orientiert und im Althergebrachten verhaftet bin, doch ich merke oft, dass meine Haltung „Ich habe nicht so viel Angst vor dem, was kommen kann“ noch lange keine Bewegung ist. Ich bin 47 und seit diesem Jahr ein Vierteljahrhundert verheiratet, unsere ersten beiden Kinder sind bereits aus dem Haus. Längst ist es absehbar, dass die anderen beiden ihnen demnächst folgen werden. Als „einer von denen, die auch Jesus nachfolgen“ bin ich seit 30 Jahren unterwegs und engagiere mich immer noch sehr gern in der freien Gemeinde bei uns am Ort. Durch das Arbeiten bei Campus für Christus bin ich darüber hinaus fast so etwas wie ein professioneller Christ. Und trotzdem habe ich immer wieder den Eindruck, dass mein Leben zwar von viel Umtrieb, aber nicht unbedingt von echtem Aufbruch beherrscht wird. Dass Jesus schon eine wichtige Rolle darin spielt, aber dass vieles von meinem Glauben noch nicht am Montag angekommen ist. Abkürzungen gibt es nicht Wo ist jetzt der schnelle Weg zum relevanten Christsein am Montag? Vielleicht haben Sie einen gefunden – ich nicht. Für mich kristallisiert es sich immer mehr hinaus, dass es da scheinbar keine Abkürzung gibt. Und geistliche Schnellstraßen (diese Konferenz besuchen, jenen Prediger hören oder „Gott einfach machen lassen“) entpuppen sich oft genug als Umwege oder Sackgasse. Dabei muss ich immer wieder an den Anfang unserer Familienphase denken. Mitten in der Dauerherausforderung mit kleinen Kindern und kurzen Nächten haben meine Frau und ich irgendwann den Entschluss gefasst, nie im Gestern oder Morgen zu leben, sondern das Heute zu genießen. Wir wollten nicht jahrelang denken: „Hoffentlich sind die Kin-

!mpulse 1/12


FOTO:STOCKXCHNG

der bald groß“, um dann, wenn es soweit ist, festzustellen: „Wie schön war es, als sie noch klein waren.“ Es war eine unserer besten Entscheidungen! Wir haben uns zwar nicht immer daran gehalten, aber meistens schon. Mir hilft solch eine Perspektive dabei zu sehen, dass ich nicht gerade eine „schwierige Phase“ durchmache, sondern dass diese Phase ein Teil meines Weges, ein Teil meines Lebens ist. Scheinbar ist das bei meinem Leben als Christ ganz ähnlich. Ich unterteile da in geistliche Hochs und Durststrecken, in Stress- und Ruhephasen, in Glauben am Sonntag und Arbeiten am Montag. Und Gott? Er schaut mich an und sagt: „Ja, und all das zusammengenommen ist dein Leben. Meinst du nicht, dass es einen gewaltigen Qualitätssprung bedeutet, wenn du einfach akzeptierst, dass ich immer mittendrin stecke? Mit dir?“ Die Freunde da draußen Als die Siedler in den USA sich vor gut hundertfünfzig Jahren auf den Weg in den Westen machten, schauten sie einerseits voll Hoffnung in ihre Zukunft, andererseits hatten sie Angst vor Feinden, Gefahren auf dem Weg und dem Unbekannten, was sie erwartete. Wenn wir uns heute als Christen auf den Weg in Richtung Montag machen, sieht das etwas anders aus. Zum einen – hier hinkt der Vergleich mit dem Wilden Westen gewaltig – haben wir gar keine Wahl: Der Montag kommt auf jeden Fall, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht. Und wenn Sie beim Hören des Mottos „Glaube am Montag“ erst einmal gedacht haben: „Vielleicht später, ich habe noch genug mit dem Glauben am Sonntag zu tun“, dann muss ich Sie enttäuschen – der Montag kommt trotzdem. Zum anderen ist unsere Umgebung längst nicht so widrig wie die der alten Siedler. Vieles, was wir in unseren Gemeinden an Szenarien von der „bösen Welt“ um uns herum aufbauen, hält dem wirklichen Montag nicht stand. Damit möchte ich weder Christenverfolgung noch echte Schwierigkeiten wegwischen, ich gehe einfach von meinem Alltag aus. Da ist das Dramatischste, was mir beim Reden von Jesus passiert ist, dass ich ausgelacht wurde oder mein Gesprächspartner mir klargemacht hat, dass ihn das Thema nicht interessiert. Aber immer wieder begegne ich Menschen, die es entweder in Kauf nehmen, dass ich „so irgendwie christlich“ bin und trotzdem etwas mit mir zu tun haben wollen, oder ich treffe Menschen, die ein tiefes Interesse an Veränderung, geistlichen Dingen oder Gott haben. Meistens passieren mir solche Gespräche einfach so, ungeplant. Wie bei Sabine, der ich auf der Buchmesse begegnet bin. Wir wollten beide in ein Kurzseminar über Spiritualität in der Wirtschaft, das leider ausfiel. Als Trost spendierte man uns an dem Messestand einen Kaffee und wir kamen ins Gespräch. Gesagt habe ich wenig, aber gefragt habe ich sie viel. Und einiges gelernt von einer Führungskraft in einem mittelständischen Unternehmen. Als ich sie dann am Schluss unseres spontanen Treffens

!mpulse 1/12

gefragt habe, wie sie das ausgefallene Seminar denn kompensieren will, meinte sie nur: „Das hat unser Gespräch doch schon getan, außerdem habe ich den Eindruck, ich sollte mal wieder in meine Bibel schauen. Da scheint doch einiges zu meinen Fragen drinzustehen …“

Hauke Burgarth ist verheiratet, hat vier z.T. bereits erwachsene Kinder und arbeitet montags in der Regel nicht bei Campus für Christus – diesen Artikel hat er aber an einem Montag verfasst.

Von der Aufbruchsstimmung ans Lagerfeuer Erlebnisse wie dieses helfen mir dabei, Mut zu entwickeln, Perspektive zu bekommen und positive Montagsgefühle zu haben. Geht es Ihnen auch so? Dann setzen Sie sich doch in Gedanken immer mal wieder ans Lagerfeuer und erzählen Sie von Ihren Erlebnissen, Ihren Versuchen, Ihrem Glauben und auch dem Versagen dabei. Aber nehmen Sie nicht unter der Woche die Sonntagsthemen ins Visier, sondern drehen Sie den Spieß einfach um: Sprechen Sie mit anderen Christen über das, was Sie im Laufe der Woche erleben. Machen Sie Ihren Alltag zum Gesprächsthema und zum Gebetsanliegen. Sie werden merken, dass das einiges in Bewegung bringt. Dass eine Aufbruchsstimmung entsteht. Und dass Sie Wege finden, wie Ihr Glaube am Montag Gestalt gewinnt. Sie brauchen ja niemanden zu imitieren – aber sicher inspirieren Sie die Erfahrungen anderer und eigene. Damit unsere Montage anders werden: Deutschland, 2012, immer mehr Christen verspüren eine Sehnsucht nach relevantem Christsein. Sie sind in den Gottesdienst gekommen, aber nicht, um dort zu bleiben. Sie wollen weiter. Mit leuchtenden Augen schauen sie in Richtung Montag: Dort gibt es Raum. Dort gibt es Arbeit. Dort wartet das Abenteuer. Dort liegt ihre Bestimmung. Natürlich haben sie sich vorbereitet. Und genauso natürlich machen sie sich Sorgen, ob und wie sich ihr Glaube unter der Woche wohl bewähren wird, doch schließlich brechen die ersten auf: Der Montag kann kommen.

7


‘reingehört Jeder macht so seine eigenen Erfahrungen dabei, den Glauben am Montag auszuleben, der ihm am Sonntag so wichtig war. Die folgenden

FOTO: DREAMSTIME FOTO: I-STOCK

8

!mpulse 1/12


ER L E BT

Erfahrungen sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie gemacht haben. Und sie haben doch so viel gemeinsam …

F O T O S : C L A U D I A D E WA L D

Bleiben oder gehen? Vor ein paar Monaten kündigte mein Arbeitgeber an, etwa 100 Leute entlassen und rückwirkend Gehalt kürzen zu müssen. Ich fühlte mich betrogen. So sehr, dass ich als erste „Gebetshandlung“ um Gottes Erlaubnis bat, meine Firma verlassen zu können. Aber ich bekam den Eindruck, dass ich wie eine junge Pflanze bin, die noch nicht stark genug verwurzelt ist, um umgetopft zu werden – nicht die Antwort, die ich mir erhofft hatte. Wenigstens wurde ich in meiner Gebetszeit deutlich dazu ermutigt, die Lohnkürzungen nicht hinzunehmen, sondern weiter darum zu beten, dass dies nicht passieren würde. Bis zur Bekanntgabe der Kündigungen vergingen einige Wochen. Als die Angst unter der Belegschaft wuchs, wurde mir klar, wie wunderbar Gottes „Nein“ zu meiner Firmenflucht eigentlich war. Im Gegensatz zu vielen Kollegen machte ich mir keinerlei Sorgen. Wenn Gott wollte, dass ich Wurzeln schlage, würde das wohl länger als meine Kündigungsfrist von drei Monaten dauern, dachte ich, lehnte mich innerlich zurück und konzentrierte mich voll auf mein Gebetsanliegen. Aber mit der Zeit wurde die Situation auch für mich unglaublich zermürbend. Um ehrlich zu sein, Gottes Ruhe trat für mich immer weiter in den Hintergrund. Dann ging alles recht schnell: Zuerst kam die Ankündigung, dass es keine Lohnkürzungen geben wird. Niemand hatte damit gerechnet und auch ich dachte, dass ich mich mit diesem Gebetsanliegen weit aus dem Fenster gelehnt hatte. Und zweitens, ich wurde nicht entlassen. Für mich ist es ein Zeichen von Gottes Zuneigung, dass er auch bei alltäglichen Problemen nicht teilnahmslos auf einer Wolke sitzt und zuschaut. Er ist mittendrin, wenn wir unsere Kämpfe ausfechten. Beat Ludwig

!mpulse 1/12

9


‘reingehört

Den Alltag „von oben“ betrachten

Ich wende mich immer an die höchste Instanz

Ich wollte auch als Witwe ein Leben führen, in dem sich Gottes Reich Bahn bricht und habe mir angewöhnt, mich in allen Belangen einfach immer an die höchste Instanz zu wenden, an Gott.

Weitere interessante Seminare: „Hören auf Gott“, „Gott begegnen – Einüben beständiger Gemeinschaft mit Gott“, „Gott begegnen – Entdecke deine persönliche Gebetsbegabung“. Infos: campus-d.de/veranstaltungen

Von Gott gehalten – wortwörtlich Da ich mit meiner Familie am Wald wohne, fallen im Herbst nur so die Blätter von den Bäumen herunter. Diese landen in den Dachrinnen und verstopfen sie, wenn sie nicht zeitig geleert werden. Eines Tages war dies wieder nötig und so stieg ich auf das Dach, allerdings nicht mit geschlossenen Schuhen, blieb in der Dachrinne hängen, kam ins Rutschen und fiel vom Dach. Beim Sturz konnte ich mich noch an der Dachrinne festhalten und kam auf meinen Beinen wieder auf. Mit zitternden Knien dankte ich von Herzen meinem wunderbaren Vater für diese Bewahrung. Rosemarie Kober

10

F O T O : P R I VAT

F O T O : P R I VAT

Ich bin als Wirtschaftsingenieur in einer Baufirma tätig, zuletzt in leitender Position mit 25 Mitarbeitern. Die Arbeit machte mir Spaß; sie forderte mich zwar angesichts steigenden wirtschaftlichen Drucks, ließ mir aber dennoch genug Freiraum, um sie gut mit meiner Familie und meinem ehrenamtlichen Engagement in der Gemeinde zu kombinieren. Umso erstaunter war ich, als mich mein direkter Vorgesetzter informierte, dass ich für eine Leitungsfunktion nicht geeignet wäre und es für mich einen Positionswechsel geben würde. Ich war gleichzeitig schockiert und verletzt, spürte aber auch so etwas wie Erleichterung und die Gewissheit, dass es gut war, diese Position zu verlassen. In dieser unklaren und enttäuschenden Situation nahm ich an einem Wanderwochenende für Männer von Campus für Christus teil. Die Berge und die Gespräche mit den Wanderkollegen und Gott haben mir geholfen, wieder den Blick „von oben“ auf die Dinge zu bekommen. Ein Tag war reserviert für Stille mit Gott. Ich habe mit ihm über die Geschehnisse geweint, er hat einen Heilungsprozess in Gange gesetzt und mir geholfen, nach vorne zu schauen: Raus aus der Opferrolle, im Vertrauen auf Gott weitergehen. Nach der Wanderwoche suchte ich mit dieser neuen Einstellung das Gespräch mit der Geschäftsleitung. Diesmal ging ich „eine Etage höher“. Ich war entschlossen zu kündigen, aber der Inhaber der Firma versicherte mir glaubwürdig, dass ihm sehr an meiner Mitarbeit gelegen sei. In weiteren Gesprächen mit ihm haben wir gemeinsam eine neue Stelle innerhalb der Firma gefunden. Heute bin ich im Produktmanagement tätig, lerne einen neuen Bereich kennen, kann autark und zudem sehr flexibel arbeiten. Meine Familie und die Gemeinde haben mich weiterhin und eine zentrale Glaubenswahrheit hat ein Stück tiefer in mir Wurzel geschlagen: Es ist wichtiger, auf Gott zu schauen, als auf die Umstände. Er meint es gut mit mir! Markus Mühlhaus

Gott ist für mich eine ständig erfahrbare Realität im Alltag. Nach dem Tod meines Mannes habe ich zum Beispiel Trost durch das Wissen um seine Gegenwart erfahren. Besonders der Vers „Wenn sie durchs dürre Tal gehen, wird es ihnen zum Quellgrund“ wurde ein ständiger Begleiter für mich. Ich wollte auch als Witwe ein Leben führen, in dem sich Gottes Reich Bahn bricht. In einer Klinik betreue ich ehrenamtlich seelsorgerlich Orthopädie-Patienten. Dort habe ich schon oft erlebt, dass durch Gebet der Heilungsprozess günstig verlief. Und nicht nur dort, auch im Privaten erlebe ich: Gott hört unsere Gebete! Als ein Enkel von mir arbeitslos wurde und später einen befristeten Vertrag erhielt, hatte ich den Eindruck, dass ich sozusagen einen neuen Personalchef in seine Firma „hineinbeten“ sollte. Und wirklich, nach einigen Wochen gab es Veränderungen in dem Betrieb und mein Enkel bekam einen unbefristeten Vertrag. Für inhaftierte Christen weltweit bete ich namentlich. Sobald ich erfahre, dass jemand entlassen wurde, kommt große Freude auf. Kurz: Ich habe mir angewöhnt, mich in allen Belangen einfach immer an die höchste Instanz zu wenden, an Gott, ganz egal, ob es um gesundheitliche, schulische oder berufliche Dinge geht. Irmtraut Fassbender

!mpulse 1/12


F O T O S : C L A U D I A D E WA L D

Der Sonntag hilft, den Montag zu gestalten

Die Bibel als „zweites Frühstück“

Bob Geldorf drückt mit seinem Lied „I don’t like Mondays … I want to shoot the whole day down“ aus, was viele Zeitgenossen fühlen. Auch der Glaube hat montags oft chronischen Leistungsabfall. Dabei hat Gott uns einige Ressourcen bereitgestellt. Mir ist dabei wichtig geworden, dass Montag nicht der erste Tag der Woche ist. Dies ist der Sonntag. Und wie ich diesen ersten Tag gestalte, wird meinen ersten Arbeitstag prägen und meine gesamte Woche. Mich begleitet oft ein Wort aus der Sonntagspredigt die ganze Woche hindurch und bedeutet mir ungeheure Stärkung. Der beste Montagsspruch steht für mich in Phil. 4,6: „Sorget euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden.“ Hildegund Beimdieke

Ein Christ sagte einmal zu mir: „Die Bibel sollte man kennen, das Buch der Bücher. Wie sollte man sonst die Menschheitsund Kulturgeschichte verstehen.“ Durch diesen Impuls bekam ich Zugang zu diesem Lebensbuch, welches für mich eher ein Buch mit sieben Siegeln war. Meine Fragen habe ich in den vergangenen 20 Jahren bewusst für mich alleine und in der Gemeinschaft mit anderen Menschen betrachtet. Dies half mir sehr, mit den Herausforderungen des Alltags umzugehen. Immanuel Kant schrieb, dass wir uns drei Fragen stellen müssen, wenn wir zu mehr Erkenntnis gelangen wollten: Was kann ich wissen? Was darf ich glauben? Was soll ich tun? Mir wird immer wieder deutlich, wie sehr meine Gedanken, Überzeugungen und Gefühle durch meinen Glauben an Gott beeinflusst werden. Ich fing an, mein christliches Werte- und Normenverständnis zu reflektieren und zu hinterfragen, um bewusster in der Beziehung zu Gott Verantwortung für mich und meine Mitmenschen wahrzunehmen. Es ist mir ein Herzensanliegen, Menschen wertschätzend und respektvoll zu begegnen, damit ich sie besser verstehen lerne. Als „Lernende“ lese ich morgens in der Bibel und bete, bevor ich in den Tag starte. Dieses persönliche Ritual ist mein „zweites Frühstück am Morgen“ – ein Auftanken bei Gott. Margit Wittig

Gebet in der Videothek In der Videothek bei uns um die Ecke kam ich vor kurzem mit dem Betreiber ins Gespräch. Dabei eröffnete er mir persönliche Einblicke in sein Privatleben. Seine Situation bewegte mich, aber ich wusste nicht, wie ich ihm helfen sollte. Zu Hause merkte ich, dass mir der Mann sehr am Herzen lag, und ich betete für ihn. Plötzlich kam mir eine Idee! Als ich das nächste Mal in die Videothek kam, war ich vorbereitet. Wir unterhielten uns wieder und er erzählte mir mehr von seinen Schwierigkeiten. „Was würdest du sagen, wenn ich dir etwas gebe?“, habe ich ihn gefragt. Er schaute mich skeptisch an und antwortete: „Kommt drauf an, was es mich kostet.“ Ich habe ihm einen „Gebetsscheck“ überreicht, eine Art Gutschein dafür, dass ich in der nächsten Zeit für ihn und seine Situation beten möchte. Ich habe ihm erklärt, dass ich Christ und deshalb überzeugt bin, dass Gott aktiv in unser Leben eingreift. Sein skeptischer Blick wurde freundlicher, er war sichtlich berührt und wir kamen näher ins Gespräch über Gott. Und er fand es gut, dass ich für ihn bete. Das tue ich nun regelmäßig – schließlich habe ich ihm das versprochen! Und ich bin gespannt, wie Gott in seinem Leben wirken wird! Rudi Löwen

!mpulse 1/12

„Die Bibel sollte man kennen, das Buch der Bücher. Wie sollte man sonst die Menschheitsund Kulturgeschichte verstehen.“

F O T O : P R I VAT

11


‘reingehört

F O T O : P R I VAT

12

Echte Sicherheit gibt nur der Glaube

Ich traue dir zu, dieses Kind ins Leben zu begleiten …

Ich bin sehr geprägt von den Naturwissenschaften. In der traditionellen Schule gab sich die Wissenschaft gern den Anstrich, nur klar Beweisbares und Nachvollziehbares darzubieten, und dies dann als Wahrheit darzustellen. Mit Wahrheit verbindet jeder Mensch auch Sicherheit. Aber ich konnte mein Sicherheitsbedürfnis aus den sogenannten wissenschaftlichen Bereichen nicht mehr stillen. Tiefer dringendes Studium hat mich letztlich immer weiter verunsichert. Meine Sicherheit habe ich nun in den Glaubensaussagen der Bibel gefunden. Der Glaube an Gott scheint mir mittlerweile das Logischste zu sein, was diese Welt zusammenhält. Denn ganz offensichtlich steuern nicht wir den Lauf der Dinge. Und ebenso offensichtlich steuert er sich auch nicht von selbst. Nicht an die Existenz Gottes zu glauben, ist für mich inzwischen ein Zeichen, dass wir innerhalb unseres menschlichen Vermögens noch nicht ganz zu Ende gedacht haben. Andreas Wittig

Ich brauche die Kraft, die ich von Gott für meinen Alltag immer wieder erbitten muss und auch immer wieder bekomme, ab Montagmorgen um 6.15 Uhr, wenn meine beiden Pflegesöhne (9 und 10) zum Frühstück kommen und den Tag, wie jeden Tag, mit ihrer unruhigen Art begrüßen. Es ist für uns alle nicht leicht, da gelassen zu bleiben, aber Gott hat uns die Kinder anvertraut, und er wird uns auch helfen, sie im Alltag zu begleiten. Etwas später, ab 6.30 Uhr kommen dann die anderen drei Söhne (17, 16 und 12) zum Frühstücken. Sie sind mittlerweile ruhiger. Um 7.30 Uhr sind alle aus dem Haus, dann habe ich Zeit und Ruhe, mit Gott ins Gespräch zu kommen. Ohne diese Zeit würde ich meinen Alltag mit den fünf Jungs oft nicht aushalten. Wie oft erlebe ich, dass Gott mir Ruhe und Gelassenheit schenkt. Ich sehe es im Moment als meine Berufung, für die Kinder da zu sein. Ich gehe selten zur Gemeinde, weil sie mich auch am Abend noch brauchen und ich mir gerne diese Zeit für sie nehme. Dies ist mein ganz normaler Alltag und ich bin immer wieder herausgefordert, dort meinen Glauben zu leben und zu bezeugen. Wenn die Kinder provozieren, möchte ich gelassen bleiben; wenn sie die Hausaufgaben nicht können, möchte ich geduldig bleiben; wenn sie mit dreckigen Händen alles anfassen, weil sie mal wieder das Waschen vergessen haben, möchte ich ruhig bleiben. Vor einigen Jahren, als ich einen meiner Söhne, der durch sein ADS große Probleme in der Schule hatte, von der Schule abholen musste, weil es dort wieder einmal nicht mehr ging, klagte ich Gott an und fragte, wieso ich nur so ein problematisches Kind habe. Da antwortete mir Gott sofort. Seine Antwort war: „Ich wollte das Kind haben, so wie es ist, und ich habe es dir anvertraut, weil ich dir zutraue, dass du es schaffst, dieses Kind ins Leben zu begleiten.“ Seit diesem Erlebnis weiß ich, dass Gott mir alle meine Kinder anvertraut hat, weil er sie liebt, wie sie sind und für sie das Beste möchte und mir zutraut, dass ich ihnen das Beste geben kann. Was für eine Zusage und Ermutigung! Sabine Meinicke

Ich konnte mein Sicherheitsbedürfnis aus den sogenannten wissenschaftlichen Bereichen nicht mehr stillen. Der Glaube an Gott scheint mit mittlerweile das Logischste zu sein, was diese Welt zusammenhält.

!mpulse 1/12


F O T O S : C L A U D I A D E WA L D

IM BLICKPUNKT Zwischen WogeL und Frühaufstehern

Ohne Angst im OP Letztes Jahr stand mir eine OP bevor. Noch am selben Tag, an dem mir die Diagnose gesagt wurde, ermutigte mich Gott durch einen Vers aus der Bibel, indem er mir zusagte, dass ich bei ihm in Sicherheit wäre und er es nicht zulassen würde, dass ich vor Angst umkomme. Das war so genial und auch sehr prägend in dieser Zeit. Auch durch sein Wort, Predigten, Familie und Freunde bin ich gestärkt und ermutigt worden. Ich möchte Mut machen, Gott zu vertrauen, egal wie die Situation aussieht, denn er ist der beste Vater, Versorger und Ermutiger. Gabriele Kober

Und hier könnte Ihr Bericht stehen Sie lesen sich diese Berichte durch und denken dabei: „So etwas hätte ich auch zu erzählen. Aber mich fragt ja keiner.“ Doch. Wir fragen Sie. In der nächsten Impulse wird es ums Thema „Wellness“ gehen. Um das Spannungsfeld aus Glauben, der uns gut tut, und Wohlfühlglauben. Um Sport, Burn-out, Seelsorge und Gesundheit. Das ist Ihr Thema? Dann schreiben Sie uns bitte ein paar Sätze darüber, was Sie persönlich oder was Sie als Gemeinde damit erlebt haben. Was haben Sie zu Wellness zu sagen? Bitte mailen Sie Ihren Kurzbericht bis zum 5. März an Impulse@Campus-D. de, Betreff „Statements“. Alle Einsender erhalten als Dankeschön eine kleine Überraschung.

!mpulse 1/12

F O T O S : C L A U D I A D E WA L D

Semesterstart an der Uni Halle

Über ein Drittel der Teilnehmer ist neu. Einige davon sind jetzt bei STARTklar, einem Kurs für Studienanfänger, die bewusst mit Gott ins Studium starten wollen.

Wann beginnt für „echte Campusianer“ die Uni? Natürlich in der Woche vor Vorlesungsbeginn. Zumindest in Halle ziehen dann die Studenten von Campus für Christus für eine „Woche des gemeinsamen Lebens“ (= WogeL) in ein Gemeindehaus ein. Dort gibt es nach den Ferien viel zu erzählen, miteinander zu lachen, geistlichen Tiefgang (Gebetsstart 7 Uhr!) und natürlich viele Möglichkeiten, die neuen Erstis, also Erstsemester, einzuladen. Denn die sind in dieser Woche vor dem Semesterstart schon in der Stadt und zu speziellen Einführungsveranstaltungen an der Uni. Drei hatten schon über das Internet von der WogeL gehört und waren gleich zu Beginn mit eingezogen, andere kamen im Laufe der Woche spontan dazu und sind jetzt schon gar nicht mehr aus der Gruppe wegzudenken. Tim, der studentischen Leiter in Halle, meint rückblickend: „Mich hat begeistert, dass wir so eine Einheit waren, obwohl wir uns zum Teil noch gar nicht kannten. ,Geeint durch Jesus‘, würde ich mal sagen.“ Freitag Morgen, Uni-Platz. Heute ist ein besonderer Tag. Heute ist die „Imma-Feier“ und das sieht man auch: Überall sind Stände und Bühnen aufgebaut. Unzählige Studienanfänger tummeln sich hier. Auch Campus hat einen Stand. Am Vorabend wurden Donuts gebacken, Plakate gemalt, Flyer bedruckt, für gute Begegnungen gebetet und zu einem Stadtspiel eingeladen. Samstag Nachmittag, „Mr. X“-Stadtspiel. Das Spiel funktioniert ähnlich wie das Brettspiel „Scotland Yard“ – nur in echt. Es läuft super! Über ein Drittel der Teilnehmer ist neu. Einige davon sind jetzt bei STARTklar, einem Kurs für Studienanfänger, die bewusst mit Gott ins Studium starten wollen. Sonntag Morgen, „Coffee to go“-Aktion. Bitte festhalten: Studenten stehen (freiwillig!) um halb fünf in der Nacht auf, kochen Kaffee, packen Muffins ein, die sie am Vorabend gebacken haben, und ziehen in die Stadt. Sie gehen dahin, wo Leute aus den Diskotheken wanken, am Bahnhof rumhängen, schon zur Arbeit müssen oder gerade den Marktplatz reinigen und verschenken Kaffee und Muffins. Natürlich fragt jeder, der dieses Angebot bekommt: „Warum macht ihr das?“ – „Wir wollen etwas von Gottes Liebe weitergeben. Du bist ihm sehr wichtig und noch viel mehr wert als ein Kaffee.“ Hier und da gibt es richtig gute Gespräche. Tim strahlt: „Stell dir vor, einer, mit dem heute früh gesprochen wurde, kam gleich zum Abendgottesdienst!“ Was hätte besser über diesem Tag stehen können als die Losung: „Ihr seid Kinder des Lichts … darum lasst uns nicht schlafen wie die andern.“ (1. Thess 5,5f)? Max Richter

13


F O T O : C L A U D I A D E WA L D

E HE & FAM I L I E

Der Feind in meinem Bett Eine Ehe am Abgrund, ein Seminar und eine neue Perspektive

Irgendjemand hat mir diesen Flyer gegeben: Gemeinsam Eins – Einladung zum Eheseminar. „Gemeinsam haben wir nur noch die Kinder“, denke ich bei mir, „und eins sind wir besonders in der Kunst zu streiten. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt – also warum nicht …“ Ich rede mit meiner Frau, sie sagt ja, interessiert sich aber sonst für keine weiteren Details. Das macht sie immer erst fünf Minuten vor der Abfahrt. Überhaupt ist mir ihre Herangehensweise an Dinge oft unerträglich. Ich will im November den Sommerurlaub buchen. Da gibt es noch die günstigsten Angebote. Ich frage sie, wohin sie gerne fahren möchte. „Mal sehen“. Immer diese Antwort. Ich frage im Januar wieder. „Das kann ich jetzt noch nicht entscheiden.“ Gut, denke ich. Also entscheide ich und buche ein Quartier im Gebirge. Wandern gehen macht Spaß. Eine Woche vor den Sommerferien präsentiert sie mir ihre Reiseziele. „Du hast schon gebucht?“, zetert sie. Es ist zum Verrücktwerden. Wer soll das aushalten? Freitagnachmittag. Wir fahren zum Seminar. Die Luft im Auto ist zum Schneiden dick. Keiner sagt etwas. Andreas Pohl begrüßt uns. Zusammen mit seiner Frau Uta sowie Helge und Birgit Sych wird er das Seminar leiten. Er zeigt uns unser Zimmer. Im Souterrain. Das passt zu unserer Ehe, denke ich. Ganz unten. Tiefer geht

14

es nicht. Jeder sitzt auf seinem Bett, ich schaue zur Tür, meine Frau zum Fenster. Mit 17 weiteren Paaren werden wir dieses Wochenende verbringen. Acht Themenblöcke stehen auf dem Programm. Weltbewegendes erwarte ich nicht. Ein Thema heißt „Ist Veränderung noch möglich?“ Ich weiß die Antwort schon vorher. Meine Frau wird sich nie ändern. Die Vorträge beginnen, … mal abwarten, was da kommt. Es kommt gleich knallhart. „Gott hat einen Grund gehabt, warum er euch als Ehepaar zusammengeführt hat“, sagt Andreas Pohl, „Gott irrt sich doch nicht.“ In mir rebelliert alles: Doch! In unserem Fall muss er sich geirrt haben! Ich möchte es laut herausschreien, am liebsten den Referenten am Kragen packen. Diese Frau passt überhaupt nicht zu mir. Sie gibt das Geld mit beiden Händen aus, ich versuche mühsam, es zusammenzuhalten, wo wir doch sowieso wenig haben. Zu Terminen gehe ich ehn Minuten früher, sie

Unser Zimmer ist im Souterrain. Das passt zu unserer Ehe. Ganz unten. Tiefer geht es nicht. 15 Jahre lang habe ich Gott gefragt: „Warum diese Frau?“ Heute hat Gott geantwortet. Alles macht auf einmal Sinn.

!mpulse 1/12


ANZEIGE

kommt immer zu spät. Erst kürzlich wollten wir zum ersten Mal in die Semperoper gehen, aber wir haben den ersten Akt verpasst. Wir waren zu spät, man hat uns nicht mehr reingelassen. Ich plane langfristig, sie entscheidet immer kurz vorher. Wenn sie Besuch einlädt, sagt sie mir nie Bescheid. „Meine Frau wird sich nie ändern.“ Bei uns hat sich Gott geirrt, da bin ich mir ganz sicher. Andreas Pohl spricht weiter: „Gott hat euch verschieden gemacht, um den jeweils anderen zu formen. Um die Ecken und Kanten abzuschleifen …“ Es dauert ein paar Augenblicke, aber dann weiß ich: Er hat recht. Ich kann dem Vortrag nicht mehr folgen. 15 Jahre lang sind wir verheiratet und fast genauso lange habe ich Gott diese eine Frage gestellt: „Warum hast du diese Frau zu mir geführt?“ Heute hat Gott geantwortet. Alles macht auf einmal Sinn. Mit Besuchern bin ich immer kurz angebunden, meine Frau ist die Gastfreundlichkeit in Person. Wenn unsere Kinder ihre Zimmer nicht aufräumen, brülle ich schon mal im Armee-Kommandoton durchs Haus. Meine Frau bleibt fast immer ruhig und geduldig. In der Zeit zu zweit, die es an dem Wochenende nach den Themenblöcken gibt, spreche ich mit ihr nur über dieses eine Thema. Die vorgegebenen Fragen lassen wir links liegen. Etwas ist in Bewegung geraten. Einen Tag später. Wir sind beim Thema „Besser streiten, aber wie?“ Im ungesunden Streiten sind wir Weltmeister. Einmal haben wir vier Wochen lang nicht miteinander geredet. Uta Pohl liest Epheser 4,26 vor: „Wenn ihr zornig seid, dann ladet nicht Schuld auf euch, indem ihr unversöhnlich bleibt. Lasst die Sonne nicht untergehen, ohne dass ihr einander vergeben habt.“ Eine neue Großbaustelle tut sich auf. Aber auch eine große Chance. Wir Christen haben durch das gemeinsame Gebet um Vergebung eine ganz besondere Kraftquelle, die wir anzapfen können. Die Umsetzung wird allerdings nicht einfach, das weiß ich schon jetzt. Wir sprechen in unserer freien Zeit darüber und beten auch gleich miteinander. Ich bitte meine Frau vor Gott um Vergebung für alle Verletzungen, die ich ihr angetan habe. Jetzt wäre sie dran. Aber sie schweigt … Die Heimfahrt ist trotzdem entspannt. Wir reden noch einmal über das Wochenende. Am Freitag hat meine Frau keinen Dienst. Ich werde mir einen Urlaubstag nehmen. Wir haben uns während unserer Ehe zum ersten Mal für einen konkreten Tag zu zweit verabredet. Ich habe also ein Date. In zirka acht Jahren werden unsere Kinder das Haus verlassen. Dann sind wir ganz auf uns gestellt. Oft habe ich gedacht, dass unsere Ehe dann wohl enden wird. Aber nach diesem Wochenende haben wir eine ganz neue Perspektive: Wir wollen das Haus unserer Ehe noch einmal neu bauen. Und wir fangen heute damit an. Der Schreiber war Teilnehmer eines Wochenendseminars „Gemeinsam E1ns – Ein besonderes Wochenende zu zweit“. Er möchte anonym bleiben, ist der Redaktion aber bekannt. Die genannten Referenten sind Mitarbeiter bei Campus für Christus.

Termine Die Ehe-Wochenenden „Gemeinsam e1ns“ helfen Paaren jeden Alters, ihre Beziehung zu stärken, Romantik und Liebe neu zu leben und sich auch mit schwierigen Themen auseinanderzusetzen. Kern sind neben den Referaten die Zeiten zu zweit. Die Inhalte basieren auf christlichen Grundsätzen, die Wochenenden sind aber auch für Paare geeignet, die nicht mit Jesus Christus leben. 24.-26.2. Ammersee (Bayern) 5.-7.10. Karlsruhe Anmeldung und nähere Infos unter: www.gemeinsam-e1ns.de

!mpulse 1/12

22.-24.6. Spreewald 5.-7.10. Leipzig

CD „Glaubenskonferenz“ Was hilft uns, mit Emotionen wie Angst, Trauer, Verzweiflung oder Zorn gut umzugehen? Wie finden wir wieder zur Freude? Dr. Bill St. Cyr: 5 Vorträge der diesjährigen Glaubenskonferenz in Dresden auf 1 MP3-CD CD (inkl. ausführliches Handout als PDF-Datei) 10 Euro. Ausgedrucktes 38-seitiges Handout 10 Euro. (Zzgl. 3,50 Euro Versandkosten) Bestellung unter Tel: 0641-97518-0 oder Berufungleben@Campus-D.de.

sport und mehr

Für Frauen, um an Körper und Seele aufzutanken

27.-29.4.2012 hotel glockenspitze -

Herz-Kreislauftraining und fetzige Musik Funktionsgymnastik / Wirbelsäulengymnastik und viel Input für die Seele 139 Euro

Referentinnen: Judith Westhoff, Fitnessfachwirtin, Aerobic-, Gesundheits- und Rückenschultrainerin, Mitarbeiterin von Campus für Christus. Beate Meyer, SRS-Mitarbeiterin im Bereich Sportteams und Sportler-Bibelkreise. Infos und Anmeldeformulare: bmeyer@srsonline.de

IMPRESSUM Herausgeber: Campus für Christus e.V., Postfach 100 262, D-35332 Gießen, Telefon: (0641) 97518-0, Fax: (0641) 97518-40, E-Mail: Impulse@Campus-D.de, Internet: www.Campus-D.de Redaktion: Hauke Burgarth, Christiane Spanka, Andrea Wegener, Judith Westhoff, Birgit Zeiss Gestaltung: Claudia Dewald, Judith Westhoff Druck: Welpdruck, Wiehl, gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier, Erscheinungsweise: vierteljährlich Bezug: Schutzgebühr 1,70 E. Die Bezugskosten für die Zeitschrift sind im Beitrag zum CfC-Förderkreis enthalten. Unsere Bezieher weisen wir darauf hin, dass ihre Adresse mit Hilfe der Datenverarbeitung gespeichert wird (§ 26 Datenschutzgesetz). Konto: Volksbank Mittelhessen, Nr. 50 168 808, BLZ 513 900 00 Anzeigenverwaltung: Monika Möhlmann, Tel. (0641) 975 18-19, Monika.Möhlmann@Campus-D.de Vertrieb: Campus für Christus Abdruck: Abdruck bzw. auszugsweise Wiedergabe von Textbeiträgen, Illustrationen und Fotos nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Bildnachweis: Bildnachweis am Foto, privat oder Archiv. Campus für Christus versteht sich als Missionsbewegung mit den Schwerpunkten Evangelisation, Anleitung zu Jüngerschaft und Gebet. GAiN ist der Partner von Campus für Christus für humanitäre Hilfe. Arbeitszweige: Studentenarbeit, Berufung leben, Mission Welt, Film- und Internet, Professorenforum, Athleten in Aktion, Crown Life, Ehe und Familie Missionsleitung: Clemens Schweiger (Leiter), Klaus Dewald (stellvertretender Leiter), Gerhard Triebel (Geschäftsführer) Vorstand: Jochen Detlefsen, Klaus Dewald, Bernd Edler, Linda Karbe, Cornelia Martin, Clemens Schweiger, Gerhard Triebel, Christian Vollheim (Vorsitzender). Campus für Christus ist der deutsche Zweig von Agape Europe. Ein Hinweis für unsere Bezieher: Anschriftenänderungen werden uns von der Deutschen Post AG mitgeteilt, sofern der Bezieher nicht schriftlich widersprochen hat. Die Deutsche Post AG geht davon aus, dass Sie mit einer Mitteilung Ihrer Adressänderung an uns einverstanden sind, wenn Sie nicht bei uns schriflich Ihren Widerspruch anmelden. Wir werden Ihren Widerspruch an die zuständigen Zustellpostämter weiterleiten.

15


Hope Eden: Nachhilfe in Hoffnung Warum Boki und Jamiru jetzt zu Hause singen

„Hope Eden“ in Nigeria. Die, die hier leben, lernen neue Werte, einen neuen Glauben und neue Lebensweise kennen.

FOTOS: HOPE EDEN

16


NIG E R IA Boki und Jamiru sind zwei ganz normale nigerianische Jungs. Sie lieben Fußball, sie gehen nicht gern zur Schule, sie interessieren sich für Mädchen. Aber etwas ist alles andere als normal bei ihnen: Sie schauen voll Hoffnung in ihre Zukunft. „Hope Eden“. Der Name ist Programm und steht für Hoffnung. Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen, auf Bildung, auf eine sinnvolle Zukunft. Hoffnung aber auch durch die christliche Botschaft, die hier in Wort und Tat gelebt wird, und die das Leben vieler verändert hat. Die Farm „Hope Eden“ wurde 1998 von Annegret und Shiekar Kumbur in der Nähe der nigerianischen Hauptstadt Abuja gegründet. Wie in Afrika weitgehend üblich, war die Farm bald Anlaufstelle für alle diejenigen aus der erweiterten Verwandtschaft, die dringend Hilfe brauchten. Sie bekamen hier die Chance, durch Mitarbeit ihren Lebensunterhalt sowie die Schulbildung ihrer Kinder zu sichern und in eine unabhängige Zukunft zu investieren. Ausbildung und Essen 2006 wurde für Kinder aus den umliegenden Dörfern ein Kindergarten mit Vorschule gegründet. Hier werden erste Englischkenntnisse vermittelt. Mittlerweile gibt es eine Grundschule, um den Kindern vom Land, denen eine Schulbildung oft verwehrt bleibt, eine qualitativ gute Ausbildung zu ermöglichen. Schulessen, medizinische Hilfe und der Blick für die familiäre Situation tragen zu einer ganzheitlichen Betreuung der Kinder bei. Walja Friesen (26) ist eine von denen, die zum Gelingen der Arbeit beiträgt. In deutschen Kategorien gedacht ist sie Arzthelferin, aber hier ist sie Ausbilderin und Ersatzmami, Sonntagsschullehrerin und Krankenschwester in einem. Sie unterrichtet in der Pre-Primary Class (Vorschule), in die letzten September 16 neue Schüler aufgenommen wurden, und betreut zusätzlich die Kinder, die auf der Farm leben, aber in eine weiterführende nigerianische

(Bild oben) Alltag auf Hope Eden: Hier spielt spielt sich vieles im Freien ab. Judith und Elijah Ochoje leiten zusammen mit Shiekar (re.) und Annegret Kumbur die Farm Hope Eden.

Walja Fresen investiert sich gern in der Vorschule und auch bei den ganz Kleinen (oben rechts).

Die „Neuen“ im Team: Jens und Katja Winter mit ihren Kindern. Jens ist von Beruf Lehrer und unterrichtet in der Schule von Hope Eden.

Nigeria Nigeria, das bevölkerungsreichste Land Afrikas, ist ungefähr zur Hälfte christlich und moslemisch geprägt. Schätzungen gehen zudem davon aus, dass es 250 bis 400 verschiedenen Ethnien in Nigeria gibt. Die nigerianische Verfassung verbietet es, eine Religion zur Staatsreligion zu erheben, tatsächlich aber kämpfen einige religiöse Strömungen um die Vorherrschaft. Die Moslems im Norden des Landes

!mpulse 1/12

berufen sich bei Anwendung der Scharia darauf, nur von ihrem Recht auf Selbstbestimmung Gebrauch zu machen. Nigeria wird bestimmt von Korruption und Vetternwirtschaft. Daraus resultierende Konflikte führen immer wieder zu Machtkämpfen, organisierter Selbstjustiz und bewaffneten Auseinandersetzungen entlang religiöser und ethnischer Linien. Die Medien berichteten in den letzten Jahren wiederholt von

Anschlägen und blutigen Unruhen mit vielen Opfern gerade im Mittelgürtel des Landes. Für die Christen in allen Gesellschaftsschichten ist es eine besondere Herausforderung, Nachfolge konsequent und glaubwürdig im Alltag zu leben, insbesondere, wenn der Überlebensdruck groß ist und die Versuchung besteht, die Gerechtigkeit selbst in die Hand zu nehmen und zu denselben Mitteln zu greifen wie „alle anderen“.

17


LETTLAND terricht für die Zukunft der beiden ist, denn ohne fundierte Bildung landet man hier leicht auf der Straße!

F O T O : C L A U D I A D E WA L D

Schule gehen. Und dann ist da noch der BibelClub. Eigentlich wurde er für die ganz Kleinen ins Leben gerufen, aber auch der 14-jährige Boki und der 13-jährige Jamiru sind interessiert und setzen sich oft einfach dazu. Jamiru kommt aus einer moslemischen Familie und hört hier nun die christliche Botschaft. „Sie sind zwar nicht jedes Mal da, weil sie öfter auf der Farm helfen müssen“, erzählt Walja, „aber immer, wenn sie da sind, hören sie sehr gut zu. Sie haben mir versichert, dass sie eigentlich jedes Mal kommen möchten.“ Mittlerweile hört man einige Kinder immer und überall die Lieder singen, die sie in den Kinderbibelstunden gelernt haben. Das begeistert: Zu sehen, dass die Botschaft, die den Kindern hier vermittelt wird, auch wirklich ankommt. Natürlich ist nicht immer alles eitel Sonnenschein. Gerade Boki und Jamiru haben es Walja anfangs nicht leicht gemacht. Sie gibt den beiden Nachhilfestunden, aber manchmal kommen sie einfach nicht. Abmeldung? Fehlanzeige. Hier prallen Kulturen aufeinander, man muss sich erst einander annähern, um sich nicht gegenseitig zu verletzen. Es bedurfte einiger Gespräche mit den Jungs, um ihnen klar zu machen, wie wichtig der Un-

Nachhilfe für eine bessere Zukunft Die Mehrheit der Bevölkerung sind Kinder und Jugendliche, von denen zu viele weit unter der Armutsgrenze leben. Selbst von denen, die es auf eine Schule schaffen, erlernen längst nicht alle Lesen, Schreiben und Rechnen. Zu Letzteren wird Boki nicht gehören. Er kommt mittlerweile regelmäßig und fragt sogar nach Zusatzaufgaben. „Er macht wirklich große Fortschritte und ist sehr lernwillig. Es macht richtig Spaß, ihm etwas beizubringen.“ Aber nicht nur eine fundierte Bildung macht die Farm zu einem „Eden“ in Nigeria. Die, die hier leben, lernen neue Werte, einen neuen Glauben und neue Lebensweise kennen. Normale Erziehung geht oft einher mit „Strafen“ und nicht selten werden Kinder geschlagen. Ein Dialog zwischen Lehrer und Schülern im Unterricht kommt im nigerianischen Schulalltag in der Regel nicht vor. Folgerichtig werden auf Hope Eden nicht nur gängige Schulfächer, sondern auch zwischenmenschlicher Umgang gelernt – hier darf nicht geschlagen werden, darauf wird großer Wert gelegt! Eine Umstellung sowohl für manche von den Erwachsenen als auch für die Kinder, die „handfeste Tatsachen“ weit mehr gewohnt sind als Lob. Ohne Unterstützung von außen haben die Jamirus und Bokis aus Nigeria nur geringe Chancen auf eine würdevolle Zukunft. Kinder, denen auf Hope Eden geholfen wird, haben eine echte Chance, den Kreislauf der Hoffnungslosigkeit zu durchbrechen. Hope Eden. Hoffnung Eden. Wie gesagt: Der Name ist Programm. Judith Westhoff

Schulessen, medizinische Hilfe und der Blick für die familiäre Situation tragen zu einer ganzheitlichen Betreuung der Kinder bei.

Wir brauchen Ihre Hilfe! Boki und Jamiru sind nur zwei Jungen. Sie stehen stellvertretend für viele Kinder, die Hilfe brauchen. Um ihnen eine menschenwürdige Zukunft zu bieten, benötigen wir Schulmaterial, Lebensmittel, Räumlichkeiten und geschultes Personal. Mit Ihrer Spende helfen Sie, Zukunft, Bildung und Hoffnung zu den Bokis und Jamirus in Nigeria zu bringen. Spendenkonto: Campus für Christus, Volksbank Mittelhessen, BLZ 513 900 00, Kto. 501 688 08 Verwendungszweck: Vermerk „Hoffnung“

18

!mpulse 1/12


Sonderpakete K Neuheiten Solange der Vorrat reicht

6 Softwürfel mit Morgengebeten (6 x 6 x 6 cm) Gebete ffür dden SStart iin den Tag. Durchgefärbter Schaumstoff, 2-farbig bedruckt. 480.004.267 statt # 23,70 nur

# 12,80

10 Anstecker Aus Emaille 2,5 x 1,2 cm. 907.004.270 statt # 29,50 nur

# 9,80

6 SmileySchlüsselanhänger Aus Speckstein gefertigt 3,5 cm, Gesamtlänge 8,5 cm.

907.004.269

statt # 23,70 nur

#9 9,80

Zum Geburtstag

Doro Zachmann • ALLES LIEBE Emotionale Texte über die Liebe Susanne S S Schutkowski h k ki unterstreichen den Jubel und das MÖGEN BLUMEN FÜR DICH BLÜHEN Glücksgefühl dieses besonderen Gottes Segen, Gesundheit, Kraft für Tages. Ein wunderbares Buch in UNSERE HOCHZEIT den Tag ... Was Sie dem GeburtsEin Hochzeits-Erinnerungs-Album, das warmen Farbtönen. Für alle, die ihre tagskind schon immer einmal sagen viele emotionale Momente festhält. Von Liebe feiern und vor Gott besiegeln. wollten – dieses Buch spricht es aus. Episoden des Kennenlernens über Verlo- Bildband, 48 Seiten, 29 x 21 cm. Schenken Sie herzliche Wünsche in bung bis hin zu Hochzeitsvorbereitungen, 485.100 € 15,80 einer fabelhaft verträumten Gestaltung. Trauspruch, Gästeliste ... Bildband, 48 S., 17 x 17 cm. Bildband, 48 Seiten, 29 x 21 cm. Set zum Sonderpreis 485.104 € 7,80 485.101 € 12,80 485.107 nur € 24,80

Songs, die der Seele gut tun

Stark werden Christoph Glumm C SIGNALE DER SEELE VERSTEHEN S Krankheiten, Erschöpfung, Emotioonen, Träume – sie alle wollen uns eetwas sagen. Wie können wir die Botschaft verstehen und konstrukttiv nutzen? 112 S., 10,5 x 16,5 cm. 4485.001

4 Foto-Tassen F T

Porzellan mit spülmaschinenfestem Aufdruck. Höhe 10,5 cm, Ø 7,5 cm, Einzelverpackung. 907.004.271 statt # 27,80 nur Segen begleite dich bei allem was du anfängst und leite dich, damit du unterscheiden lernst und unter vielen Wegen den deinen findest.

# 12,80 Du bist etwas Besonderes

Manchmal brauchst du einen Engel, der dich schützt und dich führt.

Das wollte ich dir schon immer einmal sagen.

K HAFTIES

K

Gott schickt manchmal einen Engel, wenn er deine Sorgen spürt.

Als Gott dich schuf, legte er liebevoll ein Stück von sich selbst in dich hinein. Er wollte, dass du

einmalig bist.

HERMANN SCHULZE-BERNDT

RUTH HEIL

HA FT IE S

12 Hafties

K

Petra Würth

Kleine Notizblocks mit jeweils 48 farbig bedruckten, selbsthaftenden Blättern. 7 x 10 cm. 480.004.100 statt # 22,80 nur

# 9,80

€ 8,80

Ch i t h Glumm Christoph Gl AUF MEINEM WEG Sören Kahl & Björn Kahl DAS GESCHENK DER PERLEN Die Höhen und Tiefen des Lebens formen unsere SeeEine sehr bewegende, anrührende CD. Die markanten le. Sie machen uns zu der Persönlichkeit, die wir sind. Songs holen liebevoll ab, gehen einfühlsam mit und füh- „Songs vom Leben“ - mal ren in die befreiende, heilende kantig und rau, mal heiter und gefühlvoll. Gegenwart Gottes. CD 943.350 € 14,95 CD 943.727 € 9,95

C Christoph Glumm • KRISEN DES LLEBENS BEWÄLTIGEN IIn jeder Krise begegnet Ihnen eine Chance! Viele hilfreiche Anregungen C ffür Schritte auf dem Weg zu neuen PPerspektiven! e spe e 96 SS.,, 10,5 0,5 x 16,5 6,5 ccm. 4485.000 485 .000 € 8,80

480.004.758 Du bist etwas Besonderes B Bes onderes

KLebenslust Badeperlen W Wellness für Körper uund Seele. Badeperlen dder Firma Kneipp in Kissenetui. K 16 x 10 x 2 cm. 1 je j € 4,95 ,

5 Bildbände Kawohl-Bildbände im Format 17 x 17 cm. 480.004.221 statt # 39,00 nur

# 14,80

Schön, dass es Dich gibt 480.071.005 Perlen: Sanfter Ausklang Mondwurz-Lavendel

D nke fü Danke für deine FFreundschaft e nd ch ft 480.071.004 Stressfrei - Mandarine-Orange

Konfitüre

8 Bildbände

„Ich schenk dir einen Psalm“

Geschenkbände mit dem entsprechenden Psalm in attraktiver Gestaltung. 32 Seiten, 10 x 12 cm. 480.004.229 statt # 30,40 nur

# 12,80

5 Bildbände „Mein kleiner Gruß“ Geschenkbände mit gefühlvollen Wunschtexten von Petra Würth. 32 Seiten, 15 x 10,5 cm. 480.004.265 statt # 19,75 nur

SchmuckTragetaschen

# 9,80

Verschenken Sie kleine Köstlichkeiten, chkeiten die den Tag T versüßen. Eine nette Aufmerksamkeit für liebenswerte Menschen. Jeweils ein edles Miniglas mit 28g naturreiner Konfitüre der nat Firma Darbo in einer Fir hübschen Geschenkschachtel. G 4,5 x 4,5 x 7,5 cm. 4 je € 3,50

(Kunststoff-Gewebe) sind hübsch, haltbar und immer wieder einsetzbar.

480.004.759 Schön, dass es Dich gibt

4-farbig bedruckt. PP (Kunststoff), 35 x 35 x 12 cm, mit Tragegurten. je # 3,95

Hier sehen Sie nur einen kleinen Teil unseres Programms. H Schön, dass es Dich gibt 480.071.201 Erdbeer

Vonn Herzen alles Gute 480.071.202 Marille

KAWOHL VERLAG K

Blumenkamper Weg 16 46485 WESEL Fon: 0281/96299-0 Fax:-100 • verlag@kawohl.de

www.kawohl.de


Siehst Du mich?

Kennst Du mich?

Chemnitz

Hörst Du mich?

Chemnitz

Chemnitz

Diese drei Plakatmotive animieren während einer Stadtaktion die Betrachter, auf die Gottkennen-Seite zu gehen.

Dear Diary … Ein Blick ins Tagebuch von Magdalena Weilmann Stadtaktion in Chemnitz

14.10.2011 Ich habe versagt.. Wieder einmal habe ich es nicht gepackt, offen mit Frau Brenner über meinen Glauben zu sprechen. Jedes Mal nehme ich mir vor, dass ich ihr sage, was mich in meinem Leben trägt. Warum ich Hoffnung habe und mich trotz meiner Schwierigkeiten freuen kann. Aber nein, ich habe gekniffen. Schäme mich fürchterlich. Bete ernsthaft, dass Gott mir Mut gibt und es mir einfach nichts mehr ausmacht, von Jesus zu reden. Will das wirklich lernen, bloß WIE?

Würde sie im Internet suchen, wenn sie Fragen zu Gott Gott und Glauben hätte? Ich war überrascht, als sie meinte „Wo denn sonst?“.

16.10.2011

25.10.2011

Heute im Gottesdienst nach der Predigt kam die Info, dass im kommenden Jahr eine Stadtaktion in Chemnitz stattfinden wird. Habe gar nicht so richtig zugehört. Aber dann fiel das Wort „evangelistische Methode“ und ich war hellwach. Bin ganz nervös geworden, als ich gehört habe, dass wir als Gemeinde bei dieser Aktion mitmachen werden. Stadtaktion Chemnitz, zehn Kirchen und Gemeinden sind mit dabei. Wow! Vielleicht würde ich dadurch weiterkommen? Nach dem Gottesdienst bin ich zu unserem Pastor gegangen und habe mit ihm einen Termin ausgemacht, weil ich einfach mehr wissen möchte.

Bin heute auf die Webseite von Gottkennen.de gegangen und habe mir alles in Ruhe durchgelesen. Hier kann man ja wirklich Jesus kennenlernen … Nicht schlecht, nicht schlecht ... War erstaunt, dass es auch kleine Videoclips gibt und habe mir die ersten zwei angeschaut zum Thema Bulimie und Suizid. Beeindruckend! Ich hab irgendwie Feuer gefangen und werde schon mal damit loslegen, Werbung für Gottkennen.de zu machen. Dafür gibt es solche Visitenkärtchen zum Verteilen. Wie wohl die Reaktionen sein werden?

24.10.2011 Mein Pastor hat mir erklärt, dass es um Internetevangelisation gehen wird. Gottkennen.de, die Webseite, soll bei der mehrwöchigen Aktion durch intensive Werbung bekanntgemacht werden. Gemeindemitglieder sollen zu E-Coachs ausgebildet werden, so einer Art Online-Berater, die dann während der laufenden Aktion die Nochnicht-Christen im Internet begleiten. EMails schreiben kann ich. Spricht mich voll an, da möchte ich mitmachen!

26.10.2011 Hab heute mit Karin gesprochen. Weiß nicht mehr wie, aber wir kamen aufs Internet zu sprechen. Ich fragte sie, ob sie im Internet suchen würde, wenn sie Fragen zu Gott und Glauben hätte. Ich war sehr überrascht, als sie mich anschaute und meinte „Wo denn sonst?“. Das wäre auf jeden Fall ihre erste Anlaufstelle, nicht der Pfarrer, den sie eh nur an Weihnachten sieht. Hab nicht schlecht gestaunt! Ob ich Frau Brenner mal darauf anspreche?

10.11.2011 Ich habe bestimmt schon 20 Gottken-

20

!mpulse 1/12


LEITGEDANKE N n Wie oft werde

n genutzt?

welche Medie

Die ARD-ZDF-Onlinestudie fasst zusammen: Wir (Erwachsene in Deutschland 2011) verbringen jeden Tag durchschnittlich: 22 Minuten mit Büchern 23 Minuten mit Zeitungen, 80 Minuten im Internet, 192 Minuten am Radio und 229 Minuten vor dem Fernseher.

Heilige Momente im Alltag

Die 20-29-Jährigen verbringen übrigens 146 Minuten vorm TV und 147 Minuten im Internet. Wie sagt Jesus noch einmal in Matthäus 28,19? „Geht hinaus in die ganze Welt, und ruft alle Menschen dazu auf, mir nachzufolgen!“ Wenn nun 73 Prozent der deutschen 80 Minuten am Tag im Netz verbringen, dann sollten wir als Christen genau dort im Netz unser „Netz auswerfen“.

nen-Kärtchen verteilt und es war gar nicht schlimm! In meinem Portemonnaie stecken einige, sodass ich sie immer sehe, wenn ich irgendwo an der Kasse stehe und bezahle. Manchmal habe ich kurz etwas dazu gesagt, manchmal auch gar nicht, aber genommen hat sie jeder. Ich bete, dass die Leute zu Hause, wenn sie am PC sitzen, einfach mal spaßeshalber auf die Webseite gehen und neugierig werden. Ich bin so glücklich darüber, dass man heutzutage so leicht Menschen mit Jesus bekanntmachen kann!

23.12.2011 Morgen im Heilig-Abend-Gottesdienst sollen Geschenke mit Gottkennen-Logo und auch DVDs mit Videoclips von der Gottkennen-Webseite verteilt werden. Eine tolle Idee, um Leute jetzt schon für die Aktion vorzubereiten.

31.12.2011 Habe heute ganz bewusst keine „guten Vorsätze“ für das neue Jahr gefasst. Ich finde, in meinem Leben ist so viel in Bewegung gekommen, dass ich einfach nur gespannt bin, was daraus alles wird.

8.1.2012 Habe heute erfahren, dass wir im März eine ProChrist Veranstaltung mit Ulrich Pazany haben werden. Mit Workshops und Training zum Weitersagen. Weil das Ganze viel mehr wird, als „nur“ eine einmalige Aktion. Das ist doch genau mein Thema, da mach

!mpulse 1/12

ich mit. Habe das Gefühl, dass Gott echt meine Gebete erhört, klasse.

10.2.2012 Lese gerade in der „Impulse“ Auszüge aus meinem eigenen Tagebuch. Vermutlich geht es etlichen Menschen wie mir: Sie suchen nach Möglichkeiten, etwas von Jesus weiterzugeben, aber manchmal fehlt der Mut oder die richtigen Worte. Apropos: Gerade hab ich Frau Brenner im Hausflur getroffen. Gleich kommt sie zum Kaffee. Ich bin echt gespannt, was sie zu meiner Einladung ins Internet sagen wird … Wenn diese Impulse vor Ihnen liegt, dann haben sich in Chemnitz bereits einige Beter-Teams gebildet. Durch eine breite Information an alle Kirchen und Gemeinden in der Stadt ist der Trägerkreis von bisher zehn Gemeinden evtl. noch erweitert worden und Mitarbeiter wie die (fiktive) Magdalena Weilmann bereiten sich schon intensiv auf den Einsatz im Mai vor. Christiane Spanka

SELBER STADTAKTIONEN DURCHFÜHREN Wenn Sie sich den Online-Teil einer Stadtaktion einmal anschauen wollen: Sie finden die Website unter www.GottkennenChemnitz.de. Wenn Sie aus Chemnitz oder Umgebung sind und sich noch im Rahmen der Aktion engagieren wollen oder ab nächstem Jahr Interesse an einer eigenen Gottkennen-Stadtaktion haben, dann melden Sie sich gern unter Gerhard.Spanka@Campus-D.de oder telefonisch unter 0641-97518-73.

Gottesdienste sind heilig, abgesondert und aus dem Alltag herausgehoben. Dazu haben wir besondere Gebäude, in denen man Gott besonders nah ist. So habe ich es als Kind gelernt, doch inzwischen sehe ich es ganz anders. Ich erlebe immer noch „heilige Momente“, aber die sind nicht auf den Gottesdienst beschränkt. Als ich kürzlich wieder einmal nicht wusste, welche meiner unerledigten Aufgaben ich zuerst angehen sollte, nutzte ich die morgendliche Stille, um Gott alles hinzulegen. Es dauerte eine Weile, bis ich loslassen konnte, aber dann wurde es richtig leicht: Wirklich lebensnotwendig war nichts auf meiner To-do-Liste. Gott schien mir zu sagen: „Du musst nicht alles schaffen. Sei dankbar für jede Aufgabe, die du hast, und achte dabei auf die Menschen.“ Und es gelang! Das war ein heiliger Moment für mich, mitten im Alltag. Ganz anders, aber nicht weniger heilig sind meine Begegnungen nach dem Sport. Oft sitzen wir noch bei einem Bier zusammen. Ich lenke die Gespräche gerne von den Fußballergebnissen zu wesentlicheren Themen. Wir landen bei praktischen Alltagsproblemen oder utopischen Träumen. Traue ich mich, Impulse von Gott einzubringen? Ich habe inzwischen gelernt, ganz ungeniert Farbe zu bekennen. Das wirkt nicht nur echt, sondern gibt auch Anlass zu anregenden Diskussionen. Als meine Sportsfreunde vor zwei Jahren meine Herzprobleme miterlebten, war es auch ganz natürlich, über Tod und ewiges Leben zu sprechen. So erfahre ich: Gott wirkt in seiner Heiligkeit mitten in meinem Alltag, wenn ich ihn lasse. Clemens Schweiger, Missionsleiter von Campus für Christus

21


M E N S CH M ISSION A R

Wir waren immer versorgt Missionare mit großen Fragezeichen aber ohne Zweifel

F O T O : P R I VAT

FOTO:STOCKXCHNG

Hier stellen wir Ihnen regelmäßig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Campus für Christus vor. Aber nicht ohne Hintergedanken. Wir möchten zeigen, dass Gott ganz normale Menschen zum „Missionarsdasein“ beruft, Menschen wie Christine und Frank Winnemöller. Menschen wie Sie.

Speicherstadt in Hamburg

Christine und Frank Winnemöller

1

„Mein Beruf ist toll, letztlich war es mir wichtig, mich intensiv dafür einzusetzen, dass Menschen Gott kennenlernen.“

985: Bundeswehrkasernen werden überfallen, Waffen gestohlen und Drohbriefe kündigen Terroranschläge an. Frank Winnemöller leistet gerade seinen Grundwehrdienst. Als Folge wird er mit der Realität der Waffe konfrontiert: Es gilt der klare Befehl zu schießen, falls das nötig ist. Eine Situation, die Frank zu dem Entschluss kommen lässt, nachträglich den Wehrdienst zu verweigern.

Dies ist möglich, aber kein leichtes Unterfangen. Es folgt eine langwieriger, schwieriger Prozess, in dem nichts voranzugehen scheint. Obwohl er nicht weiß, ob überhaupt ein Gott existiert, fängt Frank schließlich an, ihn um Hilfe zu bitten – und wirklich: Auf einmal geht alles ganz schnell und innerhalb von acht Tagen ist die Bundeswehr Vergangenheit. Für Frank ist das ein entscheidendes Erlebnis. Er fängt an, gezielt in seiner alten Schulbibel nach Gott zu suchen. Im Neuen Testament findet die Suche ihr Ende, als er folgenden Vers liest: Wer Jesus hört und

22

dem glaubt, der ihn gesandt hat, der wird ewiges Leben haben (Johannes 5,24). Also wirft Frank sein Vertrauen auf Jesus und hat es bis heute nicht bereut. Er absolviert ein Studium der Elektrotechnik in Braunschweig, lernt während dieser Zeit die Studentenarbeit von Campus für Christus kennen und erlebt „Mission“ hautnah. Menschen kommen zum Glauben und in Frank festigt sich der Wunsch, sein ganzes Leben für Gott einzusetzen. „Mein Beruf ist toll“, sagt er, „aber letztlich war es mir wichtig, mich intensiv dafür einzusetzen, dass Menschen Gott kennenlernen.“ So wird er Mitarbeiter bei Campus für Christus, allerdings nicht, ohne sich vorher gründlich mit Christine zu besprechen, die auch in Braunschweig studiert und auf die er „ein Auge geworfen“ hat. „Ich erzählte ihr von meiner Liebe und fragte im nächsten Satz, ob sie mit mir in den vollzeitlichen Dienst gehen wolle – das war vielleicht ein bisschen viel auf einmal, denn die ganz große Euphorie blieb erstmal aus“, erinnert er sich schmunzelnd. Aber auch Christine findet schließlich ihr „Ja“.

Sie steigen in die Uniarbeit ein: In Freiburg, Heidelberg und später Dresden. Dresden ist eine ganz neue Herausforderung. Hier gibt es kein Kollegen-Team mehr; sie sind Pioniere, die eine neue evangelistische Arbeit anfangen und zudem mittlerweile drei Kinder haben. Für Frank wird Dresden sowohl eine gute als auch eine enttäuschende Zeit. „Immer wieder haben einzelne Studenten zu Jesus gefunden, aber leider ist es uns bis zum Schluss nicht gelungen, eine stabile Hochschulgruppe zu bilden oder ein Mitarbeiterteam für den Dienst an der Dresdner Universität zu gewinnen.“ Der große Traum von einer blühenden Hochschulgruppe platzt. Dafür klappt es umso besser an der nächsten und vorerst letzten Station: Hamburg. Hier soll es eine Jahresmannschaft geben: Junge Leute, die für ein Jahr „Mission auf Probe“ erleben – mit Winnemöllers als Leiter. Für Frank beginnt eine gute Zeit, denn mit dieser Truppe kann man „richtig was vom Zaun reißen“: „Das Team war international und hoch motiviert. Wir hatten tolle Angebote, z.B. das „English Café“, in dem wir mit Studenten über den Glauben ins Gespräch kamen.“

!mpulse 1/12


FREIZEITEN & SEM INARE 2012

Für Christine allerdings ist die Zeit alles andere als schön, denn Dresden war ihr zum Zuhause geworden. Das erste Jahr in Hamburg wird ein Trauerjahr: Trauer um Dresden und alles, was sie dort aufgegeben hat, ohne wirklich zu wissen, wozu. Mittlerweile hat sich die Frage nach dem „Wozu“ geklärt: An der Universität Hamburg hat sie die Möglichkeit, ihren Master in „Sprachlehrforschung“ zu machen. Heute arbeitet sie in diesem Beruf und leitet Integrationskurse für ausländische Mitbürger, eine Arbeit, die voll zu ihr und ihren Begabungen passt. Ende gut alles gut? – Nicht ganz. Denn das Jahresteam existiert nicht mehr, und obwohl Frank immer noch im vollzeitlichen Dienst tätig ist, gibt er ehrlich zu, dass die jetzige Phase nicht schmerzfrei ist. Das, wofür er mit seiner Familie nach Hamburg gekommen ist, existiert so nicht mehr, und er fragt sich jetzt, wie Gott ihn weiter führen wird. So kann das Leben von Missionaren also auch aussehen: Wie ein Fragezeichen. Trotzdem sagt er, zweifelt er nicht an seiner Entscheidung, Vollzeitler zu werden statt Ingenieur. „Denn Gott hat unsere Berufung immer wieder bestätigt. So waren wir immer versorgt, unser Spendenkonto nie im Minus und wir haben viel Gutes erlebt. Ich bleibe weiter Missionar, weil ich erlebt habe, dass Gott Wort hält: ‚Trachtet zuerst nach Gottes Reich, und alles andere wird euch dazu gegeben’.“ Judith Westhoff

Veranstaltungen von Campus für Christus

mit Herz.

Februar 2012 18.2. 24.-26.2.

Tagesseminar „Biblische Finanzprinzipien“ Evang. Freikirchliche Gemeinde Bückeburg Ehewochenende „Gemeinsam E1ns“, Ammerseehäuser, Dießen am Ammersee, 290 E pro Paar inkl. Unterkunft

März 2012 3.3.. 9.-11.3. 12.-16.3. 24.3.12 26.- 28.3.

Tagesseminar „Biblische Finanzprinzipien“ Jugendzentrum „Im Dock“, Augustfehn Gebetsseminar „Hören auf Gott“, Dießen am Ammersee, EZ 138 E, DZ 120 E p. P. Seelsorge erleben und lernen – Aufbaukurs Naundorf, Sächsische Schweiz, 290 E „Biblische Finanzprinzipien“, Tagesseminar, Freie evang. Gemeinde Füssen Seminar Jüngerschaft, Schloss Imbshausen, 80 E Seminargebühr, zzgl. Unterkunft m. VP

April 2012 5.-9.4.12 19.-20.4. 27.-29.4.

Ultimate-Training-Camp, Glaube und Sport, Wetzlar, 195 E, ab 18 Jahren Rhetorikkurs, Gießen 125 E, erm. 30 E „Sport und mehr“ – Freizeit für Frauen, nähere Infos S. 15

Mai 2012 5.-6.5. 11.-13.5.

Orientierungstage für Missionsinteressierte, Gießen, 29 E Gebetsseminar „Hören auf Gott“ Brunnen Lebensgemeinschaft, Langenbernsdorf bei Zwickau, 73 E

Juli/August 2012 1.-14.7. 24.8.-7.9. 30.7.-13.8.

Lettland erleben, siehe rechts Armenien entdecken, siehe rechts Crescendo Summer Institute of the Arts, Ungarn, Sommerkurs für Studenten, www.crescendohungary.org

September/Oktober 2012 29.9.

6.10.

15.-22.10

„Rauskriegen, was in mir steckt!“ Beginn von „Berufung konkret“ Chemnitz, neunmonatiges nebenberufliches Seminar, 199 E „Rauskriegen, was in mir steckt!“ Beginn von „Berufung konkret“, Dresden, neunmonatiges nebenberufliches Seminar, 199 E Projekteinsatz in Israel, Netanya und Jerusalem, 745 E zzgl. Flug

Armenien entdecken Erleben Sie die älteste christliche Nation mit ihrer kulturellen Vielfalt und traumhaften Landschaft. Besuchen Sie 1700 Jahre alte Kathedralen und erkunden Sie die Hauptstadt Jerewan. Ein Ausflug zum Sewansee bietet Zeit zum Erholen und Baden. Erleben Sie humanitäre Hilfe auf unterschiedliche Arten: Hilfsgütersortierung und -verteilung, Baueinsatz, Durchführung eines Kindernachmittags. Termin: 24.8. –7.9.2012 Preis: 680 E zzgl. Flug Kontakt: Elke.Seifert@GAiNGemany.org Tel. 0641-97518-50

Lettland erleben Bummeln Sie durch die romantische Altstadt von Riga, genießen Sie den weißen Ostseestrand und fahren Sie Kanu im Gauja-Nationalpark. Schauen Sie hinter die Kulissen des Hilfswerkes „GAiN“ und erleben humanitäre Hilfe hautnah: Entladung eines Hilfstransportes, Sortierung und Verteilung der Hilfsgüter an arme Familien, dreitägiger Baueinsatz. Für Singles und Familien (Kinder ab 7 Jahren). Termin: 1.–14.7.2012 Ort: Gästehaus am Stadtrand von Riga (www.ide.lv), 2-4-Bett-Zimmer Preis: 490 E zzgl. Flug Kontakt: Zaiga.Vilde@GAiNGermany.org, Tel. 0641-97518-50

Infos und weitere Veranstaltungen: www.cfc-veranstaltungen.de oder Tel. 0641-97518-0

!mpulse 1/12

23


Postfach 100 262 35332 Gießen www.Campus-D.de

F O T O S : C L A U D I A D E WA L D

Israel dankt GAiN – GAiN dankt Paten

Eine Ausstellung mit Fotoportraits von Holocaustüberlebenden umrahmte die Ehrung. Claudia Dewald, Ehefrau von GAiN-Leiter Klaus Dewald, konnte ihre Werke, die in den letzten Jahren während zahlreicher Besuche bei Holocaustüberlebenden entstanden sind, in der Knesset der Öffentlichkeit zeigen.

Steve Klemke (GAiN-Chairman) Klaus Dewald (GAiN-Leiter in Deutschland) und Gerda D. Hohaus (Leiterin des Israel-Projekts von GAiN) freuen sich über die Möglichkeit, seit nunmehr fünf Jahren Holocaustüberlebenden zu helfen und damit auch ein Zeichen der Versöhnung zu setzen.

Global Aid Network (GAiN) e.V. wurde am 22. November in der israelischen Knesset mit weiteren 25 internationalen christlichen Werken für ihren Einsatz für Holocaustüberlebende geehrt. Der Gründer und Leiter Klaus Dewald nahm die Ehrung von Lea Shemtov entgegen. Dies war das erste Mal war, dass Israel christlichen Werken offiziell dankt und sie auszeichnet. Klaus Dewald unterstrich, dass nicht er als Person geehrt wurde, sondern die Arbeit von GAiN. „Am liebsten würde ich den Dank persönlich an unsere 258 Paten weitergeben, die regelmäßig für die 198

Die Knessetsprecherin für „Stärkung der Beziehungen zu Christen“, Lea Shemtov, war maßgeblich daran beteiligt, dass erstmalig christliche Organisationen in der Knesset geehrt wurden.

Holocaustüberlebenden in Israel spenden, die wir betreuen.“ Neben finanzieller Versorgung und Material aus Hilfstransporten bietet GAiN diesen regelmäßige Treffen in „offenen Häusern“ an, in denen sie ihren einsamen Alltag ein Stückweit vergessen können. Das israelische Fernsehen und Radio berichtete von der Veranstaltung in seinen Nachrichtenprogrammen. GAiN sucht weiterhin Paten für Holocaustüberlebende. Informationen bei: Patenschaften@GAiN-Germany.org


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.