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für ansteckenden Glauben

UMFRAGE Teilnehmen und SCM-Gutschein gewinnen S. 12/13

VERGEBUNG Der Weg des Vergebens

Schreckgespenst Vergebung

Am Abgrund – Ehe auf der Kippe


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inhalt Der Weg des Vergebens 4 Thema

Schreckgespenst Vergebung 8 Kommentar

Am Abgrund – Ehe auf der Kippe 10 Persönlich Wozu gibt’s dich? Was hat sich Gott bei dir gedacht? Welche Spur hinterlässt du?

THEMENAUSZUG •

Gaben des Geistes

Meine Persönlichkeit

Meine JesusGeschichte

Mein Herzschlag

Die Bibel

Berufung verstehen

Meine Lebensvision

Seelsorge als Bremsenlöser

Meine Biografie

Vom Glauben reden

KONTAKT: 0351-8400658 focus-berufung-lg@campus-d.de www.focusberufung.com

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Editorial 3 Leserinnen- und Leserumfrage 12 Leitgedanken 14 Vergebung – Überholt oder moderne Psychohygiene 15 Lieben – Scheitern – Leben 16 Kreative Jüngerschaft 18 Mit Gott und Kochlöffel im Gepäck 20 Beten mit Instrumenten 22 Wer bittet, dem wird gegeben 23 Impressum 23


editorial F O T O : C L A U D I A D E WA L D

An die Grenze „Kommst du heute Abend in den Gottesdienst?“, frage ich Edith. Sie will schon nicken, doch dann fragt sie zurück: „Ist Klara auch da?“ „Ich denke schon.“ „Dann komm ich nicht.“ Das interessiert mich jetzt. „Gibt es einen bestimmten Grund, dass du nicht mit Klara zusammentreffen möchtest?“ „Und ob“, erwidert Edith. „Sie hat sich im Jugendkreis so unmöglich zu mir verhalten, dass ich nicht mehr mit ihr zusammen in einen Gottesdienst gehen kann.“ „Was ist denn passiert?“ „Also, … also, … ich weiß es nicht mehr genau, aber es war schlimm.“ Dass Edith sich nicht so richtig erinnert, kann ich gut verstehen. Sie ist immerhin fast achtzig, und die Geschichte mit Klara ist über sechzig Jahre her. In dieser Impulse geht es um Vergebung. Und manchmal habe ich den Eindruck, dass Christen denken, Vergebung wäre erst dann relevant, wenn es um Mord und Totschlag geht. Mindestens. Dabei wird mir diese biblisch geprägte Lebenseinstellung in den Extremfällen des Lebens nur möglich sein, wenn ich sie in den Normalfällen des Lebens eingeübt habe. Und dabei möchte ich gar nicht auf die Klaras und Ediths um mich herum schauen: Ich kenne es doch bei mir selbst, dass ich so manches Mal Vergebung suche, oft aber auch meine Unversöhnlichkeit pflege. Hier kann ich und können auch Sie einiges lernen von Menschen, die wirklich etwas zu vergeben haben. Den „Weg des Vergebens“ finden Sie auf der nächsten Seite – aber lassen Sie sich nicht vom Titel täuschen: Es geht darum, dass Sie hier Ihren eigenen Weg finden. Außerdem begegnen Sie in dieser Impulse Mitch, die die SHINE Academy leitet (S. 18), und Reinhild, die Ihnen erzählt, was ihr größtes Scheitern mit ihrer heutigen Berufung zu tun hat (S. 16). Ganz wichtig ist auch die Heftmitte: Hier sind Sie gefragt. Bitte machen Sie mit bei unserer kleinen Umfrage, damit die Impulse in Zukunft noch besser wird. Es gibt auch etwas zu gewinnen … Ich wünsche Ihnen gute Impulse mit dieser Impulse,

Hauke Burgarth, Impulse-Redaktion

Kurz etwas in eigener Sache: Das Heft, das Sie gerade in der Hand halten, ist die 54. Impulse, die ich für Campus gemacht habe. Da können noch einige kommen. Aber ich möchte auch nicht aus purer Gewohnheit weitermachen, deshalb setze ich einmal für ein paar Monate aus, um mich fortzubilden, Zeit für die Stille zu haben und Gott zu fragen, was jetzt dran ist.

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Der Weg des

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THEMA

In einem Wort zusammengefasst ist Vergebung schönschwer-essenziell-bis-unmöglich. Sprich: Die zentrale Wahrheit der Bibel lässt sich nicht einfach fassen. Sie ist noch verständlich und nachvollziehbar, wenn es darum geht, dass Gott mir vergibt. Aber wenn es darum geht, dass ich ausgerechnet dieser einen Person … Sie wissen, was ich meine, oder? Trotz aller Schwierigkeit möchte ich mir ein Leben ohne Vergebung aber gar nicht vorstellen. Etliche Gedanken in diesem Artikel stammen von Desmond Tutu und seiner Tochter Mpho Tutu. Ich halte sie für hilfreich, um den Weg des Vergebens zu gehen.

FOTO: ALI KAZAL / UNSPLASH

Erinnern Sie sich an den IS-Anschlag auf das Konzerthaus Bataclan am 13. November 2015 in Paris? 89 Menschen wurden ermordet. Der Journalist Antoine Leiris verlor dabei seine Frau Hélène. Einige Tage später schrieb er in einem offenen Brief an die Täter: „Ihr bekommt meinen Hass nicht. Freitagabend habt ihr das Leben eines außerordentlichen Menschen geraubt, die Liebe meines Lebens, die Mutter meines Kindes, aber ihr bekommt meinen Hass nicht.“ Leiris beschließt den berührenden Text mit einem Blick auf seinen damals 17-monatigen Sohn: „Nein, auch seinen Hass werdet ihr nicht bekommen.“ Damit vergibt er den Tätern nicht, kommt aber dem biblischen Konzept von Vergebung näher als mancher, der das Wort explizit auf den Lippen trägt. Was Vergebung (nicht) ist Wer ein Zelt so aufstellen möchte, dass es stehenbleibt, der muss dazu ein paar Heringe oder Pflöcke in den Boden schlagen. Dasselbe sollen die folgenden Sätze bewirken. Lesen Sie sie in Ruhe durch – ein-, zwei- oder dreimal. Reiben Sie sich daran, aber lassen Sie sie bitte erst einmal stehen. Denn praktisch wird es erst danach. Vergeben ist kein Programm für Superchristen. Vergeben ist keine Schwäche. Vergeben setzt das Gesetz nicht außer Kraft. Vergeben ist nicht vergessen. Und Vergeben ist nicht einfach. Vergeben ist ein Prozess. Vergeben geschieht unabhängig vom Täter. „Anderen nicht vergeben ist, als ob ich selbst Gift schlucke und hoffe, dass es dem anderen schadet.“ Tatsächlich ist Vergeben

der einzige Ausweg aus einem Kreislauf des Schmerzes, der die eigenen Verletzungen irgendwann auch anderen zufügen möchte. Desmond und Mpho Tutu beschreiben einen vierteiligen Weg hinaus aus diesem Kreislauf. 1. Ich erzähle meine Geschichte Die US-Schauspielerin Lily Tomlin meinte einmal: „Vergebung bedeutet, jede Hoffnung auf eine bessere Vergangenheit aufzugeben.“ Damit widerspricht sie der klassischen Verdrängungsstrategie, sich die eigene Geschichte schönzureden: „So schlimm war es eigentlich gar nicht …“ Doch. Es war so schlimm. Bischof Tutu engagierte sich jahrzehntelang gegen das südafrikanische System der Apartheid. Und nach dessen Zusammenbruch leitete der Friedensnobelpreisträger die sogenannte Wahrheits- und Versöhnungskommission. Dabei werden Täter mit den Erzählungen ihrer Opfer konfrontiert. Die Basis des Ganzen ist die Idee, dass ein Mensch gebunden bleibt, wenn er schweigt. Der biblische König David beschreibt dieses Prinzip einmal aus Täterperspektive: „Herr, erst wollte ich meine Schuld verschweigen; doch davon wurde ich so krank, dass ich von früh bis spät nur stöhnen konnte“ (Psalm 32,3). Natürlich brauche ich für solch ein Erzählen einen geschützten Rahmen. Es geht nicht darum, irgendjemandem alles anzuvertrauen. Stattdessen brauche ich für meine Geschichte gute Zuhörerinnen und Zuhörer. Je größer die Verletzung, desto häufiger muss ich sie auch erzählen. All das ist Teil

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davon, diese Geschichte als meine Geschichte zu akzeptieren. Die Fakten geben mir meine Würde zurück. Und irgendwann ist es vielleicht möglich oder sinnvoll, auch die Schuldigen mit meiner Geschichte zu konfrontieren – das geschieht jedenfalls in der Wahrheitskommission. Tatsächlich liegt mehr Hilfe im Erzählen der Probleme als in den Antworten, die viele wohlmeinende Christen geben. Kennen Sie diese Ratschläge? „Anderen geht es noch viel schlechter …“ „Das ist alles eine Folge der Sünde.“ „Gott erzieht dich gerade, halte ihm einfach still!“ „Wahrscheinlich straft dich Gott für etwas.“ „Schau einmal, ohne solche Probleme könntest du die Schönheit des Lebens gar nicht richtig genießen.“ Ich habe diese „Ermutigungen“ alle schon erhalten und – noch viel schlimmer – einige davon selbst gegeben. Keiner dieser Ratschläge ist immer falsch, aber richtig oder gar hilfreich sind sie alle nicht. Zunächst einmal gilt tatsächlich das Hiob-Prinzip: anschauen, aushalten, bleiben und erzählen. Punkt. 2. Ich beklage meine Verletzungen „Nicht Menschenrechte werden verletzt, sondern Menschen“, stellte der katholische Theologe Walter Ludin einmal klar. Damit unterstreicht er, dass Verletzungen keine Allgemeinplätze sind, keine theoretischen Größen. Sie sind wie Zahnschmerzen. Darüber kann ich auch nicht philosophieren, während der Schmerz in der Backe klopft. Nach dem Erzählen der Fakten geht es im zweiten Schritt um das Benennen meiner Gefühle. In der Bibel gibt es viele Beispiele, wo Menschen ihre Probleme emotional beim Namen nennen. Das ist manchmal sehr kurz – wie bei einem Kranken, der Jesus versichert: „Herr, ich habe keinen Menschen“ (Johannes 5,7). Und manchmal ist es so ausführlich und bildhaft, dass es schon wehtut – wie bei Heman, der ein Lied daraus gemacht hat:

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„Ich bin im Elend gefangen und finde keinen Ausweg; vor Schmerzen wird mir schwarz vor Augen. Tag für Tag schreie ich zu dir, Herr, und strecke meine Hände zu dir aus! Tust du auch für Tote noch Wunder? Stehen die Schatten auf, um dich zu preisen? Erzählt man im Grab von deiner Güte, in der Totenwelt von deiner Treue? Weiß man dort in der Finsternis noch, welche Wunder du tust für dein Volk? Denkt bei den Vergessenen noch jemand daran, wie treu du deine Zusagen einlöst? Ich aber schreie zu dir, Herr; jeden Morgen bestürme ich dich mit Bitten. Warum hast du mich verstoßen, Herr? Warum verbirgst du dich vor mir?“ (Psalm 88, 9–15). Dieses Dilemma des Beters steht der Vergebung oft entgegen: An wen wende ich mich denn mit meinem Anliegen, wenn der Einzige, der mir beistehen könnte, scheinbar gegen mich ist? Warum fühle ich mich noch nicht besser, wenn die Fakten auf dem Tisch liegen? Ich brauche Kontakt zu meinen Gefühlen, muss sie zulassen und auf keinen Fall „reparieren“ wollen. Wieder bringen mich schnelle Antworten nicht weiter. „Pass auf, dass du dich nicht versündigst!“ „Anbetung, Loben, Danken und Klagen müssen immer in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.“ Aber wo ist im Gemeindealltag Platz fürs Klagen? Stellen Sie sich Ihren Gottesdienst vor, in dem jemand Lied 88 vorschlägt und der Psalm oben gesungen würde … Wenn der Weg des Vergebens hier aufhören würde, wäre er nur ein Weg des Erzählens und der Klage. Doch wenn ich versuche, diese Schritte abzukürzen, kommt am Ende keine Vergebung zustande. 3. Ich erzähle eine neue Geschichte Desmond Tutu betont im Blick auf die Vergebung: „Ich möchte zwei einfache Wahrheiten mit Ihnen teilen: Es gibt nichts, was nicht vergeben werden könnte, und es gibt niemanden, der keine Vergebung verdient hätte. Wenn Sie erkennen und verstehen, dass wir alle ausnahmslos miteinander verbunden sind, weil wir alle Teil der Menschheit sind, werden Sie wissen, dass diese Aussage wahr ist.“ Vergebung ist kein Automatismus. Sie passiert nicht einfach – und schon gar nicht plötzlich. Doch mein Erzählen und Klagen über das Geschehene haben im Laufe der Zeit Auswirkungen: Irgendwann möchte ich heraus aus der Endlosschleife der Vergangenheit. Ich erkenne an, dass mein Gegenüber auch Teil der Menschheit ist, und spreche ihm genau das zu. Damit entlasse ich ihn nicht aus seiner Verantwortung. Im Gegenteil. Das würde ich tun, wenn ich ihn als Monster bezeichnen würde, denn ein Monster kann nur abartig handeln. Der Täter oder die Täterin, die mir gegenüberstehen, hätten aber anders handeln können. Und indem ich ihnen vergebe, werde ich vom Opfer zum Handelnden, zum Helden. Ich fordere meine Geschichte zurück. Ich beanspruche meine Würde. Ich erzähle von jetzt an eine neue Geschichte, denn ich bin nicht länger auf alte Verletzungen festgelegt, auch wenn sie nach wie vor zu mir gehören. Vermissen Sie in diesem Abschnitt das warme Gefühl, das einen zum Vergeben antreibt? Die tiefe Liebe für schreckliche Menschen, die noch schrecklichere Dinge getan haben? Es mag sogar sein, dass Sie und ich so etwas entwickeln, wenn wir uns irgendwann zum Vergeben entscheiden und diese Vergebung immer wieder zusprechen.


Aber es mag auch sein, dass sich das warme Gefühl nie einstellt. Trotzdem ist die Vergebung wirksam. Sie ist wirksam, weil sie sich zu einer Lebenshaltung entwickelt. Sie ist wirksam, weil sie mein Denken verändert. Sie ist wirksam, weil sie mich nicht länger darauf warten lässt, dass der andere doch bitte den ersten Schritt tun sollte – und mich dadurch weiterhin gefangen hält. „Vater, vergib ihnen! Sie wissen nicht, was sie tun“, bat Jesus am Kreuz (Lukas 23,34). Noch einmal: Oft habe ich einen starken inneren Widerstand gegen diese Haltung. Doch wenn ich meinen Groll pflege, dann denke ich vielleicht, dass ich dabei dem anderen schade und ihm gebe, was ihm zusteht, doch in Wirklichkeit verletze ich mich selbst. 4. Ich erneuere oder beende die Beziehung „Wir können nicht einfach von vorn beginnen. Aber wir können etwas Neues in die verbrannte Erde pflanzen“, unterstreicht Bischof Tutu. Und sein letzter Schritt auf dem Weg zur Vergebung ist wohl derjenige, mit dem sich viele besonders schwertun. Da gehe ich den Weg der Vergebung, erzähle, klage und spreche Vergebung zu. Und ich rechne oft damit, dass nun einfach alles gut sein müsste. Ist es aber nicht. Die Computerversion von Vergebung sieht so aus: STRG+Z. Wer diese Tastenkombination drückt, macht den letzten Schritt seiner Arbeit am Computer einfach rückgängig. Alles ist wieder wie vorher. Wenn ich an Vergebung denke, dann habe ich deshalb nicht nur viele Beispiele von Christen im Kopf, die ihren Peinigern vergeben haben, dann höre ich in Gedanken Sätze wie: „… und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage.“ Das wäre schön. Aber so enden Märchen, und mein Leben ist real. Kann es sein, dass solch ein märchenhaftes Bild echter Vergebung sogar im Weg steht? Etliche Autoren der Bibel betonen die Vergebung – besonders anderen Christen gegenüber. Paulus zum Beispiel unterstreicht in Epheser 4,31–32: „Weg also mit aller Verbitterung, mit Aufbrausen, Zorn und jeder Art von Beleidigung! Schreit einander nicht an! Legt jede feindselige Gesinnung ab! Seid freundlich und hilfsbereit zueinander und vergebt euch gegenseitig, was ihr einander angetan habt, so wie Gott euch durch Christus vergeben hat, was ihr ihm angetan habt.“ Interessanterweise steht hier und an anderen Stellen nicht, wie es danach weiterzugehen hat. Wahrscheinlich, weil es da mehrere Möglichkeiten gibt. Eine davon ist es, die Beziehung zu erneuern. Und dies ist häufiger möglich als man manchmal denkt. Wenn meine Frau sagt: „Es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe“, dann kann ich die Beziehung zu ihr relativ leicht wiederherstellen. Aber je schwerer meine Verletzungen sind und je uneinsichtiger mein Gegenüber ist, desto unwahrscheinlicher ist solch eine Lösung. Tatsächlich sieht die einzige Möglichkeit manchmal so aus: Ich vergebe einer Täterin oder einem Täter. Aber ich weiß, dass der fortgesetzte Kontakt zu dieser Person mich immer wieder verletzen würde. Deshalb beende ich die Beziehung. Gerade im Gemeindekontext herrscht hier viel Idealismus. Da spricht ein Missbrauchsopfer dem Täter Vergebung zu und alle rech-

nen damit, dass die beiden am nächsten Sonntag nebeneinander im Gottesdienst sitzen und Gott loben. Das mag ab und zu vorkommen. Ich kenne keinen solchen Fall. Ich weiß von Opfern, die unter Druck gesetzt wurden, weil Vergebung „von Gott gewollt“ ist. Und ich weiß von Gemeinden, die diese ehemaligen Opfer geschützt haben, indem sie dem Täter vergeben und ihm anschließend den Weg zur Tür gezeigt haben. Aber ist das dann echte Vergebung? Natürlich. Vergebung ist kein Gefühl. Sie spricht dem anderen fortgesetzt sein Menschsein zu. Sie beendet die eigene Opferrolle und löst den Griff des Traumas. Sie stellt den anderen in Gottes Gegenwart. Aber möglicherweise beendet sie trotzdem die Beziehung. Der Faktor Zeit Vergebung ist weder einfach zu erreichen noch schnell zu haben. Wer etwas anderes behauptet, der spricht wahrscheinlich eher von kleinen Fällen: „Ich vergebe dir, dass du mein Lieblingsmilchkännchen fallengelassen hast …“ Ich finde es spannend, wenn Menschen Vergebung leben und erleben, die wirklich Betroffene sind, betroffen von Missbrauch, Mord und Manipulation. Hier lohnt es sich zuzuhören. Der Weg des Vergebens sieht dabei jeweils anders aus – und es gibt vor allem keine zeitlichen Vorgaben dafür. Er dauert, so lange er dauert. Aber dieser Weg lohnt sich, denn am Ziel steht das, was der ehemalige US-Pastor Rob Bell einmal so zusammenfasste: „Vergeben bedeutet, jemanden anderen freizusprechen und dann zu erkennen, dass du selber frei geworden bist.“ Hauke Burgarth Literatur: Desmond und Mpho Tutu (2014): Das Buch des Vergebens. Vier Schritte zu mehr Menschlichkeit, Berlin, Ullstein. Antoine Leiris (2016): Meinen Hass bekommt ihr nicht, München, Blanvalet.

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Schreckgespenst Vergebung Alles schon mal gehört, aber trotzdem ...

Es gab eine Phase in meinem Leben, da war Vergebung schlicht ein Thema unter vielen anderen. Und weil Vergebung tatsächlich ein zentraler Pfeiler des christlichen Glaubens ist, kommt man als Christ gar nicht umhin, damit in Berührung zu kommen. Gut so! Aber auch mein Leben schrieb seine Geschichten und hat manche Wunden hinterlassen – Wunden, die ich anderen zugefügt habe, und solche, die mir zugefügt wurden. Mittlerweile bin ich definitiv in einer neuen Lebensphase angekommen: Vergebung ist nicht mehr bloß ein Thema für mich. Sie ist wie ein wunder Zahn: immens wichtig und gleichzeitig ein Schreckgespenst.

Schluss kommen, dass alle Menschen gleichermaßen das gleiche Scherflein an Vergebung zu tragen und beizusteuern haben. Das glaube ich nicht! Ich glaube, es ist ein Unterschied, ob ich bei der letzten Gehaltserhöhung einmalig übergangen oder ob ich in meiner Kindheit wiederholt vergewaltigt wurde. Es ist ein Unterschied, ob ich meinem Ehepartner massiven Vertrauensbruch vergeben muss oder dass er die Zahnpastatube nie zuschraubt.

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Vergebung passiert nicht einfach Natürlich: Unter dem Strich steht immer Jesus’ Aufforderung zu vergeben, aber ich frage mich vermehrt, ob Vergebung nicht eher ein Lebensstil ist oder zumindest in manchen Fällen werden muss, und eben nicht nur ein einmaliger Akt. Das ist so wie mit vielen anderen Dingen des Lebens: Es kann dauern! Es muss immer wieder durchbuchstabiert werden. Es braucht Ermutigung und Unterstützung. Es braucht definitiv niemanden, der eine abgehalfterte fromme Kopf-These herunterleiert und meint, Vergebung müsse nun endlich mal „passieren“. Vergebung passiert nicht einfach! Und man macht sie auch nicht mal eben so. Manchmal wird sie einer Person übernatürlich geschenkt, aber meistens wird sie hart erworben – durch immer und immer wiederholtes Vergeben.

Vergebung ist keine Option, sondern Pflicht – weiß ich schon … Vergebung befreit vor allem den, der vergibt – natürlich … Vergebung ist eine Entscheidung, kein Gefühl – ja, ja …

Mir stehen angesichts dieser Phrasen inzwischen alle Haare zu Berge. Und damit Sie mich bitte nicht falsch verstehen: Ich bin voll und ganz davon überzeugt, dass diese Aussagen stimmen! Sie scheinen nur häufig von Menschen zu kommen, die selbst vom Leben noch nicht allzu schlimm gebeutelt wurden und deswegen auch noch nicht viel zu vergeben hatten. Ich habe zu oft gehört, wie Menschen über Vergebung redeten, die mir nicht glaubhaft vermitteln konnten, dass sie wussten, wovon sie sprachen. Das hat dann so ein „Geschmäckle“. Es verletzt. Es macht kaputt. Folgt man der Logik manch einer Predigt, könnte man zu dem

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F O T O : S E R G I U VA L E N A / U N S P L A S H

K O M M E N TA R

Vergeben Und das Fazit? … besteht eher aus Anregungen, die ich mir immer wieder selbst im harten Tagesgeschäft der Vergebung vorsage: Erstens: Ich höre nicht auf, Vergebung zu praktizieren, so gut ich kann. Ich kann es leider nicht gut, aber ich werde mein Unvermögen auf keinen Fall verschleiern, indem ich so tue, als wäre Vergebung für einen Christen so einfach, wie sich die Hände zu waschen. Ich halte fest an der Notwendigkeit zu vergeben, weil ich Jesus Glauben schenke, aber es kostet mich unglaublich viel Kraft und ist weit entfernt von dem Empfinden, siegreich zu leben. Mir kommt es eher vor wie ein Herumirren in dunklen Katakomben. Zweitens: Ich distanziere mich deutlich und unnachgiebig von jeglicher Erwartung an mich, dass nun alles gut sein müsse, weil ich ja vergeben habe. Wenn ich jemandem vergebe, ist beileibe nicht alles gut. Vor allem nicht zwischen dem Täter und mir. Zwischen uns beiden kann erst wieder alles gut sein, wenn der Täter alle Schritte gegangen ist, die zur Wiederherstellung erforderlich sind, allen voran das Anerkennen von Schuld und konkrete Schritte der Wiedergutmachung. Ein saloppes „Es tut mir leid“ ohne Verhaltensänderung reicht nicht aus, um Täter und Opfer in den Zustand des „Es ist wieder gut“ zu versetzen.

Drittens: Ich versuche, mir stets und ernsthaft vor Augen zu halten, dass ich selbst auch Täter bin. Das erdet und macht Vergebung ein bisschen leichter!

kommt mir vor wie ein Herumirren

Viertens: Und last but not least: Ich wende meinen Blick zur Ewigkeit. Oft wird das be- in dunklen lächelt und als Ausdruck eines schwachen Charakters gewertet, der es in der diessei- Katakomben. tigen Welt „nicht bringt“. Es wird auch gerne mal unterstellt, dass nun eigentlich psychologische Schritte dringend nötig wären und man mit dem Jenseits nur von dieser Tatsache ablenken will. Nichts ist weiter entfernt von der Wahrheit! Seinen Halt im Jenseits zu finden (und zwar in echt und nicht als frommer Spruch), zeugt von richtig gesetzten Prioritäten und geistlicher Reife. Meiner Erfahrung nach ist dieser Anker in der Ewigkeit sowohl eine Hilfestellung im Prozess des Vergebens, als auch eine Folge davon. Denn Hand aufs Herz: Wer nie großartig vergeben musste – und dementsprechend auch nicht viel gelitten hat –, der hat gar keine Notwendigkeit, sich an der Ewigkeit auszurichten; unsere Wohlstandsgesellschaft bietet schließlich genug Annehmlichkeiten. Vergebung ist vielleicht eine von Gottes Maßnahmen, um mich – und Sie auch – himmelwärts zu ziehen. Judith Westhoff

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Am Abgrund Wenn die Ehe auf der Kippe steht

Unsere Silberhochzeit war ein schönes, großes Fest gewesen, bei dem wir uns in der Kirche vor vielen Gästen und Gott noch einmal unsere Treue versprochen hatten. Etwa ein Jahr später machte meine Frau mit einer Reisegruppe eine Missionsreise ins Ausland. Dort lernte sie einen Mann kennen, in den sie sich verliebte. Durch diesen Vertrauensbruch brach sie eigentlich auch unsere Ehe – so bewertet Jesus das jedenfalls in der Bergpredigt. Nachdem sie mir gesagt hatte, was geschehen war, dachte ich zuerst, ich sei im falschen Film. Wie konnte uns so etwas passieren? Ein halbes Jahr zuvor hatte ich einen Schlaganfall gehabt; das war schon schwer genug. Und jetzt noch das. Ich war geschockt und verzweifelt. Auf unserer Silberhochzeit ein Jahr vorher hatten wir uns erneut die Treue geschworen, „bis dass der Tod uns scheidet“. Und nun? Aber dann wurde ich neugierig. Was hatte dieser Kerl, das ich nicht hatte? Ich wollte alles wissen. Ich erfuhr von meiner Frau, dass ihr der Mann sofort sympathisch gewesen war und sie sich auf Anhieb mit ihm verstand. Sie konnten sich hervorragend unterhalten, auch über Themen, die in unserer Ehe nicht gut liefen, wie z. B. die schwierige Situation mit unseren Teenagern. Seine Wertschätzung tat ihr gut. Von mir hatte sie, aus ihrer Sicht, schon lange keine mehr bekommen. Es begann zu „kribbeln“ wie schon lange nicht mehr. So verliebte sie sich. Die Reise ging ihrem Ende entgegen und sie überlegte, wie es weitergehen könnte. Wollte sie diesen Mann wiedersehen oder nicht?

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Viele Fragen schwirrten ihr durch den Kopf: Reichte ihr Schuldbekenntnis vor Gott? Sollte sie mir ihre Gefühle beichten? Sie könnte doch alles unter den Teppich kehren, dann würde niemand je erfahren, was geschehen war. Sie betete zu Gott, dass sie die richtige Entscheidung treffen würde. Zu Hause angekommen, weihte sie erst ihre Freundin ein und dann mich. Wir redeten stundenlang Jetzt redeten wir stundenlang miteinander. Irgendwann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Jahrelang hatte ich ihre Bedürfnisse ignoriert und alle Warnsignale in unserer Ehe übersehen. Ich war ein Ignorant gewesen und konnte meine Versäumnisse klar erkennen. Ich kam zu dem Schluss: Nicht nur sie hatte unsere Ehe gebrochen, sondern auch ich, da mir andere Dinge wichtiger geworden waren als meine Ehefrau. Aber ich wollte sie nicht verlieren! Ich wollte kämpfen! Das wollten wir beide. So schauten wir uns die Vergangenheit an, bearbeiteten die „Baustellen“ und vergaben einer dem anderen. Es war ein schwerer Weg, aber er hat sich gelohnt. Einmal habe ich sie gefragt, ob sie mich noch wolle. Sie hat „Ja“ gesagt, das war mein größtes Glück. Wir fanden ganz neu zueinander und erlebten in unserer Ehe eine Intensität wie nie zuvor. Nun fing es auch bei uns wieder an zu „kribbeln“. Seitdem leben wir wie im dritten Frühling. Wir haben erfahren, dass Gott einen Neuanfang schenken kann. Dafür sind wir ihm sehr dankbar. Inzwischen sind unsere Wunden verheilt, und es fällt uns leichter, in Gesprächen anderen Paaren davon zu erzählen. Vielleicht stehen Sie an ähnlichen Abgründen – dann möchten wir Sie zu einem Neubeginn ermutigen. Der Autor ist der Redaktion bekannt

FOTO: LEIO MCCLAREN / UNSPLASH

26 Jahre waren wir bereits verheiratet. Dann passierte es. Meine Frau beichtete mir, dass sie mir untreu gewesen war. Meine bis dahin heile Welt brach in sich zusammen.


PERSÖNLICH

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Ihre Meinung – Sie sind gefragt

UMFRAGE Impulse ist das Magazin von Campus für Christus für Campus für Christus – denn als Leser und Leserin zählen Sie zu unserer Campus Community. Wir möchten Sie mit der Impulse regelmäßig darüber informieren, was bei uns im Gesamtwerk passiert, was unsere Ministrys an Projekten umsetzen, um anderen Menschen zu begegnen, ihnen zu helfen und letztlich Jesus bekanntzumachen. Ganz nach unserer Vision und Mission: „Make Jesus known“. Und gerade, weil wir uns als Bewegung sehen, ist es wichtig, immer wieder nachzufragen: Was ist eigentlich von Interesse? Worüber möchten Sie informiert werden? Was sind die Dinge, die Ihnen auf dem Herzen liegen und über die Sie noch mehr wissen möchten? Genau deswegen machen wir diese kurze Umfrage. Wir freuen uns riesig, wenn Sie sich ein paar Minuten dafür Zeit nehmen könnten. Um schnellstmöglich Ihre Anregungen und Wünsche mit aufnehmen zu können, führen wir diese Umfrage sowohl online als auch schriftlich durch. Sie können direkt auf unserer Website: www.campus-d.de/umfrage teilnehmen. Mit dem QR-Code kommen Sie ebenfalls direkt zur Umfrage. Oder Sie füllen den Fragebogen aus und schicken diesen an: Campus für Christus – Impulse | Am unteren Rain 2 | 35394 Gießen. Als kleines Dankeschön verlosen wir unter allen Teilnehmenden 5 SCM-Gutscheine à 50 Euro und 10 Bücher „Unfertig“ von Andreas Boppart. Damit Sie in dieser aktuell spannenden Zeit mit guter Literatur versorgt sind. Die genauen Teilnahmebedingungen und Angaben zum Datenschutz finden Sie auf Seite 14. Wir bedanken uns jetzt schon herzlich bei Ihnen. Ihr Impulse-Team Wichtig: Einsendeschluss ist der 24. Januar 2021.

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Ich kenne die Impulse [ ] 0–5 Jahre [ ] 6–10 Jahre [ ] 11–20 Jahre [ ] länger

Die einzelnen Artikel darin [ ] haben genau die richtige Länge [ ] sind oft zu kurz [ ] sind mir oft zu lang

Ich lese die Impulse [ ] regelmäßig [ ] gelegentlich [ ] selten

Die optische Gestaltung der Impulse ist [ ] zeitgemäß [ ] nicht zeitgemäß [ ] mir egal

und zwar: [ ] weniger als ein Viertel [ ] ungefähr die Hälfte [ ] das meiste Ich finde darin immer Artikel, die [ ] mir im Glauben weiterhelfen [ ] mich zum Nachdenken anregen [ ] mich zum Lächeln bringen [ ] mich einfach ansprechen [ ] Sonstiges: ___________________ Am meisten schätze ich [ ] die Themenartikel [ ] persönliche Geschichten [ ] Berichte aus der CampusWelt [ ] Bibelarbeiten [ ] Kurzinfos Die Auswahl der Themen gefällt mir [ ] selten [ ] manchmal [ ] oft [ ] immer Folgendes würde ich in der Impulse gerne öfter lesen: ____________________________________ ____________________________________ ____________________________________ ____________________________________ ____________________________________ Der Umfang der Impulse [ ] ist mit 24 Seiten genau richtig [ ] ist zu viel, um sie zu lesen [ ] ist zu gering, um die Themen richtig zu behandeln

So würde ich die Impulse am liebsten lesen: [ ] als Printausgabe [ ] als Online-Ausgabe [ ] als Printausgabe mit aktuellem Online-Teil Impulse sollte auf diesen Kanälen aktiv werden: [ ] überhaupt online [ ] bei Facebook [ ] bei Instagram [ ] bei YouTube [ ] bei Spotify [ ] in Blogs [ ] im TV [ ] im Radio [ ] sonstige: ____________________ Bitte verraten Sie uns noch etwas zu sich: Geschlecht [ ] männlich [ ] weiblich Alter [ ] unter 25 [ ] 25–40 [ ] 41–60 [ ] Über 60 Höchster Bildungsabschluss [ ] mittlerer Schulabschluss [ ] Abitur [ ] Ausbildung [ ] Studium [ ] Sonstiges Berufsleben [ ] in Schule/im Studium

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angestellt selbstständig/Unternehmer nicht berufstätig in Rente/Pension

Haushaltseinkommen netto [ ] über 4.000 € [ ] 3.000 bis unter 4.000 € [ ] 2.000 bis unter 3.000 € [ ] 1.000 bis unter 2.0000 € [ ] Unter 1.000 € [ ] Keine Angabe Gemeindezugehörigkeit [ ] evangelische Landeskirche [ ] katholische Landeskirche [ ] Freikirche [ ] andere: ___________________ [ ] keine Engagement in der Gemeinde: [ ] angestellt [ ] ehrenamtlich stark engagiert [ ] ehrenamtlich ab und zu engagiert [ ] nur Besucher Welche anderen christlichen und nicht-christlichen Medien nutzen Sie regelmäßig? [ ] Nachrichtenmagazine (Stern, Spiegel, Focus …) [ ] Christliche Nachrichten (Idea, Publik Forum …) [ ] Wissensmagazine (GEO …) [ ] Wochenzeitungen (ZEIT …) [ ] TV-Zeitschriften [ ] Frauenzeitschriften [ ] People Magazine [ ] Lifestyle- und HobbyMagazine [ ] Christliche Magazine [ ] Radiosender (ERF, AREF, Camillo 92.9, Radio Horeb, Radio Maria …) [ ] TV-Sender (Bibel TV, Hope Channel …) [ ] Sonstiges: ___________________ [ ] Teilnahme an der Verlosung (bitte Name und Anschrift angeben)

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Teilnahmebedingungen an der Leserinnen- und Leserumfrage sowie dem Gewinnspiel Veranstalter der Leserinnen- und Leserumfrage der Impulse 1/2021 ist Campus für Christus e.V., Am Unteren Rain 2, 35394 Gießen. Wenn Sie an der Umfrage teilnehmen, dann speichern wir bei Campus

Andreas Boppart, Leiter von Campus für Christus

für Christus Ihre Antworten, um damit unser Angebot zu verbessern bzw. Anzeigenkunden über die Zusammensetzung unserer Leserschaft zu informieren. Sollten Sie darüber hinaus an dem chert Campus für Christus Ihre persönlichen Daten wie Name, Anschrift oder E-Mail-Adresse elektronisch. Eine Weitergabe an Dritte oder eine Nutzung zu anderen Zwecken erfolgt nicht. Diese Daten werden zu keinem Zeitpunkt mit der Umfrage verknüpft. Sie dienen ausschließlich der Gewinnbenachrichtigung und werden anschließend vernichtet. Selbstverständlich können Sie der Nutzung Ihrer Daten sowie dem Erhalt von Informationen jederzeit widersprechen kann, ohne dass hierbei andere Kosten als nach dem Basistarif entstehen. Die allgemeine Datenschutzerklärung von Campus für Christus e.V. im vollen Wortlaut finden Sie auf der Website www.campusd.de/kontakt/datenschutz.html. Das Gewinnspiel ist an das Ausfüllen der Leserinnen- und Leserumfrage gebunden. Teilnehmen können alle Leserinnen und Leser der Impulse, bis auf die Mitarbeitenden von Campus für Christus. Eine Teilnahme ist ab Veröffentlichung der Umfrage bis einschließlich 24. Januar 2021 (Poststempel oder E-Mail-Eingang) möglich. Zur Verlosung stehen 5 SCM-Gutscheine zum freien Einsatz bei der SCM Verlagsgruppe GmbH, Max-EythStraße 41, 71088 Holzgerlingen sowie 10 Bücher „Unfertig. Jesusnachfolge für Normale“ von Andreas Boppart. Die Gewinne werden im Zeitraum von 14 Tagen nach dem Einsendeschluss verlost, die Gewinnerinnen bzw. Gewinner werden benachrichtigt und der Preis wird ihnen direkt zugeschickt.

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Der positive Egoismus

Vergebung

Die Humanistin Marghanita Laski bemerkte anlässlich einer Fernsehdiskussion im Gespräch mit einem Christen: „Worum ich Sie als Christen am meisten beneide, das ist die Vergebung … Ich habe niemanden, der mir vergeben könnte.“ Vergebung ist das FlaggschiffKonzept des christlichen Glaubens, eine unvergleichliche und oft dem eigenen Naturell widerstrebende Kraft. Immer wieder finde ich mich in Situationen wieder, in denen Vergebung nicht das ist, was meiner Seele scheinbar am nächsten liegt. Gleichzeitig ist mir bewusst, dass ich mit Nicht-Vergeben nicht meinem Gegenüber schade, sondern primär mir selbst. Ich lasse nicht zu, dass eine innere Verletzung heilt, während mein Gegenüber mein Nichtvergeben nicht einmal mitbekommt. Wenn ich nicht vergebe, dann beginnen die Wut und der Hass meine Seele zu zerfressen und machen diese zu einem Sammelbecken für Bitterkeit. Es ist immer wieder ernüchternd, älteren Menschen zu begegnen, deren Lebensfreude von Bitterkeit weggespült worden ist, und die ihr Umfeld mit negativen Äußerungen eindecken. Auch jüngere Menschen, die ihre inneren Verletzungen nie losgeworden sind, können hier sehr „alt“ aussehen. Es geht beim Vergeben gar nicht so sehr um den anderen und darum, was er getan hat – es geht um mich und mein Herz. Wenn ich es nicht schaffe, all meinen Hass und die negativen Gefühle und Gedanken loszulassen, dann zernagen sie mein Inneres. Es ist, als hätte sich der Anker meines Lebensschiffs in einem Netz festgeklemmt und das säurehaltige Abwasser einer nahen Fabrik würde beginnen, meinen Rumpf zu zerfressen. Erst wenn ich es schaffe, diesen Anker zu kappen, kann ich wieder ungehindert neuen Abenteuern entgegensegeln. Deshalb ist Vergebung auch positiver Egoismus. Ständig wird uns beigebracht, dass Egoismus schlecht sei. Tatsächlich brauchen wir aber ein gesundes Maß an Eigenliebe. Wer sich selbst ständig altruistisch aufopfert, lebt genauso ungesund wie ein Egoist, der nur auf sich schaut. Irgendwo dazwischen liegt die gesunde Selbstliebe, die auch im Dreiklang des höchsten Gebotes Platz gefunden hat. Und genau diese kann auch als Antrieb zur Vergebung helfen, wo sie uns schwerfällt. Gott spricht in der Bibel oft von diesem positiven Egoismus, zum Beispiel in Lukas 6,38: „Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen.“ So leben Verheißungen oft davon, dass uns bei einem bestimmten Verhalten etwas zufallen wird. Auch bei der Vergebung gibt es dieses Zusammenspiel: „Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben“ (Matthäus 6,14). Diese Zeilen können uns in eine wohltuende gesund-egoistische Richtung im Bereich Vergebung treiben. Nicht zu vergeben, um das Gegenüber zu bestrafen, ist, als wenn du mit dem Gewehr auf dich selbst schießt und hoffst, dass der Rückschlag der Waffe die andere Person niederschlägt. Werde hier zum Egoisten und vergib anderen Menschen. Und vergiss nicht, auch dir selbst immer wieder großzügig zu vergeben. ER tut das auch mit dir. Andreas Boppart

Überholt oder moderne Psychohygiene? Ich freue mich über unsere neue Tür. Sie ist so, wie ich sie haben wollte. Licht strömt ein und macht den Raum nun viel heller. Der Umbau hat sich gelohnt! Dennoch ist meine Freude getrübt. All dieser Staub! Damit habe ich nicht gerechnet. In jeder Ritze, in jedem Schrank hat sich Staub ausgebreitet. Es sieht aus, als hätte jemand eine Ladung Staub über unsere Wohnräume ausgegossen. Ich bin wütend und ärgere mich über all die zusätzliche Arbeit! Mein Mann ist nicht da, deshalb jammere ich ihm am Telefon die Ohren voll. Ich putze und putze – und mein Ärger begleitet mich! Mitten im Putzen halte ich inne. Wow! Gott spricht sanft und dennoch klar zu mir: „Irmgard, denke daran: ‚Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt‘ (Lukas 6,37). Irmgard, kannst du auch hier loslassen? Bist du bereit zu vergeben?“ Vergebung bedeutet für mich, mein Recht, eine Person zu be- oder zu verurteilen, an Jesus, den gerechten Richter, abzugeben. Vergebung hat nichts mit meinen Gefühlen zu tun! Es ist eine reine Willensentscheidung. Ich entscheide mich mit meinem freien Willen, einer oder mehreren Personen zu vergeben, auch wenn der Schmerz noch tief in mir sitzt, ich zutiefst enttäuscht, entmutigt, verärgert oder wütend bin. Diese Gefühle dürfen sein und haben meist ihre Berechtigung. Solche Vergebung erlebe ich nicht nur als ein Gebot, sondern als ein Geschenk Gottes. In Matthäus 6,14 werden wir ermutigt: „Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben.“ Gott hat uns mit der Vergebung ein äußerst effektives Werkzeug in die Hand gegeben. Sie durchtrennt belastende und ungesunde Bindungen an Menschen, die mich verletzt haben oder an mir schuldig geworden sind. Vergebung setzt frei – nicht die Verursacher, sondern in erster Linie mich selbst! Mit Vergebung lasse ich auch das „Warum – wieso – wie konnte der andere nur?“ los. Jesus kümmert sich nun darum. Damit wird er (wieder) Mittelpunkt des Lebens und „meine Gerechtigkeit“ (Jeremia 23,6). Aus meiner Praxis weiß ich, dass Heilungsprozesse lange dauern können. Doch Vergebung setzt Energien frei, die in diesen Heilungsprozess einfließen. Irmgard King, Christliche Traumatherapeutin

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Lieben – Scheitern – Leben Erste Hilfe nach einer Trennung oder Scheidung

anderem durch Seelsorge, Familienaufstellung und eine Ausbildung in Transaktionsanalyse. Václav Havel hat einmal gesagt: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat – egal, wie es ausgeht.“ Ein Jahr nach deiner Scheidung bist du in der Schweiz auf den Kurs Lieben – Scheitern – Leben (LSL) aufmerksam geworden. Ja, der Kurs wurde von der gleichen Londoner Gemeinde konzipiert, die auch den Alphakurs entwickelt hat (Anmerkung der Redaktion: die Holy Trinity Brompton Church). Campus für Christus Schweiz bietet den Kurs seit zehn Jahren übernommen, in Deutschland wird er seit sieben Jahren angeboten. Was hat dich bewogen, am Kurs teilzunehmen, nachdem du doch schon viele andere Bewältigungsstrategien angewendet hattest?

Scheidungen und Trennungen gehören mit zu den am schwersten zu verarbeitenden Ereignissen im Leben von Menschen. Reinhild Lorentzen hat ihre Scheidung nicht nur überstanden, sondern dadurch eine Berufung gefunden, indem sie andere Betroffene unterstützt. !mpulse: Deine Scheidung war 2009. Wie war das damals für dich? Reinhild: Ich war 28 Jahre alt, als ich geheiratet habe. Mein Mann war um einiges älter und hatte schon Kinder aus erster Ehe – es war also von vornherein keine leichte Situation. Aber damals hatte ich trotzdem den Eindruck, dass es der richtige Schritt war, ihn zu heiraten. Als ich dann zehn Jahre später nicht mehr konnte und meinen Mann verließ, hat mich besonders die Schuldfrage sehr beschäftigt, da ich aus einer bis heute heilen Herkunftsfamilie komme und Scheidung in meinem Lebensentwurf nie einen Platz hatte. Wie bist du damit umgegangen? Meine Herkunftsfamilie stand die ganze Zeit hinter mir. Ebenso haben mir Freunde aus der Gemeinde beigestanden und unter anderem drei Umzüge in einem Jahr mit mir bewerkstelligt. Darüber hinaus habe ich mir relativ schnell Hilfe gesucht, um zu verstehen, was passiert war und warum. Ich hatte Gott gebeten: „Lass mich aus der Krise lernen, was du mich lehren willst.“ Wir hatten schon als Ehepaar Seelsorge und Paartherapie in Anspruch genommen; jetzt suchte ich für mich Unterstützung, unter

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Es gibt in meinem Umfeld einige gute Selbsthilfegruppen für Alleinerziehende, aber in christlichen Kreisen war das Thema Scheidung lange ein Tabuthema – und ist es oft heute noch. Dabei brauchen gerade diese Menschen, die am Boden zerstört sind, die Liebe Gottes. Scheitert eine Ehe, wird dies unter Christen oft als größere Tragödie angesehen als viele andere Verfehlungen. Martin Benz, Pastor mit Scheidungshintergrund, sagte bei unserer letzten Jahrestagung dazu: „Gemeinde muss der barmherzigste Ort auf Erden sein.“ Welche Ziele werden mit dem Kurs verfolgt? Menschen sollen heil werden, (wieder) mit Gott in Berührung kommen und gute Impulse erhalten, um die Situation besser durchzustehen und aufzuarbeiten. Uns ist wichtig, dass jeder seinen eigenen Teil anschaut. Wenn du meinst, nur zehn Prozent der Verantwortung für deine Trennung oder Scheidung zu tragen, dann arbeite an diesem Teil. Herzstück des Kurses ist das Thema Vergebung. Am Thema Vergebung entscheidet sich, ob man aus dem Tal der Krise wieder gut herauskommt. Dazu gehört, dass ich emotional mein Scheitern, also die Trennung oder Scheidung, akzeptiere und meinen Teil der Verantwortung dafür übernehme. Vergebung ist ein langer Prozess, der immer wieder meine bewusste Entscheidung fordert, dem anderen zu vergeben. Sie ist kein Gefühl. Wenn man sich hingegen nur als Opfer sieht, kann es sein, dass man in der Verbitterung steckenbleibt. Ich bezeichne den Kurs oft als „Erste-Hilfe-Koffer“. Teilnehmende treffen sich an vier Samstagen oder an sieben Abenden. Sie merken,


„Gemeinde muss der barmherzigste Ort auf Erden sein.“ Martin Benz, Pastor mit Scheidungshintergrund

dass es anderen ähnlich geht wie ihnen, fühlen sich verstanden und sehen an den Mitarbeitenden, dass es Vergebung und ein Leben nach der Scheidung gibt. Selbstverständlich kann man mit einem Kurs eine Scheidung nicht komplett aufarbeiten. Der Kurs ermutigt, sein Leben mit Gottes Hilfe in die Hand zu nehmen. Die vielen positiven Feedbacks der Kursteilnehmer bestätigen, dass genau dies auch passiert. Was genau macht man im Verlauf des Kurses? Jedes Treffen setzt sich zusammen aus thematischen Infoteilen, Austauschrunden in der Gruppe oder zu zweit und Lebensberichten oder Interviews der Mitarbeitenden. Beim gemeinsamen Mittagessen unterhält man sich noch weiter. Inhaltlich geht es in dem Kurs um die Themen: 1. Den Folgen von Trennung und Scheidung ins Auge blicken 2. Kommunikation und Konfliktlösung 3. Vergebung 4. Beziehungen pflegen zu Kindern und anderen Personen 5. Ethische Fragen 6. Ein neues Leben aufbauen 7. Gemeinsam erste Fortschritte feiern Jeder Mitarbeitende hat außerdem selbst eine Trennung oder Scheidung durchgemacht – der Kurs lebt maßgeblich von der Authentizität der Mitarbeitenden. Der Kurs ist ausdrücklich nicht nur für Christen konzipiert. Wie reagieren Teilnehmende, wenn ihr als Mitarbeitende von eurem Glauben erzählt?

warum er das so sieht oder sagt, nachdem XY seine persönliche Geschichte erzählt hat.“ Kannst du uns ein konkretes Beispiel nennen, welche Erfahrungen Teilnehmende machen? Vor einem Jahr war eine Frau im Kurs, die nach 35 Jahren Ehe von ihrem Mann verlassen wurde. Während des Kurses befand sie sich noch wie unter Schock, da die Trennung erst drei Monate her war. Sie wusste nicht, woher sie die Kraft zur Bewältigung ihrer Situation nehmen sollte. Ein halbes Jahr später schrieb sie mir, dass es ihr jeden Tag besser gehe und sie nun sicher sei, dass sie es mit Gottes Hilfe schaffen werde. Sie sehnte sich nicht mehr zurück, sondern konnte nach vorne schauen und hatte konkrete Schritte unternommen, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Die letzten Monate waren durch die Corona-Krise geprägt. Was bedeutet das für LSL? Wir haben im November/Dezember 2020 den ersten Onlinekurs an sechs Abenden am Bildschirm durchgeführt. Nachdem COVID-19 ausbrach und einige LSL-Kurse (z. B. in Chemnitz) mittendrin lange pausieren mussten, war die Zeit dafür reif. Die Planung, das Finden von Mitarbeitenden und die Werbung haben einige Monate Vorlauf in Anspruch genommen. Ich bin sehr gespannt, wie es mit den Onlinekursen weitergeht, und hoffe natürlich, dass LSL auf diesem Weg noch weitere Verbreitung in Deutschland findet. Das hoffen wir auch und danken dir für das Gespräch.

Da die Kurse meistens in einer Gemeinde durchgeführt werden, sind überwiegend Menschen mit christlicher Grundausrichtung dabei, und wir weisen am Anfang darauf hin, dass der Kurs auf christlichen Werten aufbaut. Jeder von Scheidung Betroffene kann davon profitieren. Ungefähr die Hälfte derer, die den Kurs bei uns in den letzten Jahren durchlaufen haben, halten auch danach noch Kontakt untereinander. Wie in der Schweiz ist die Vision, auch in Deutschland „Step by Step“-Gruppen aufzubauen, eine Art Selbsthilfegruppen, in denen sich die Teilnehmer nach dem Kurs einmal im Monat treffen, um Themen zu vertiefen, zusammen Sport zu treiben oder Ausflüge zu unternehmen, ein Buch zum Thema zu besprechen und sich gemeinsam zu unterstützen und zu ermutigen. Übrigens profitieren im Kurs die Männer von der Sicht der Frauen und umgekehrt. Manchmal kommt es zu einem Aha-Effekt: „Das klingt wie mein Ex-Mann; aber jetzt kann ich tatsächlich verstehen,

Reinhild Lorentzen war zehn Jahre alleinerziehend. Seit 2016 ist sie mit ihrem zweiten Mann Alexander verheiratet. Sie führen gemeinsam LSL-Kurse durch. Reinhild ist assoziierte Mitarbeiterin bei Campus für Christus. Das Interview führte Judith Westhoff

LSL-Kursteilnahme Wer an einem LSL-Kurs teilnehmen oder selbst einen Kurs anbieten möchte, kann sich unter www.familylife.de/lsl informieren. Dort können Sie sich außerdem für den LSL-Newsletter registrieren, der dreimal im Jahr per Mail kommt. Oder Sie schreiben eine Mail an reinhild. lorentzen@campus-d.de oder ulrich.taeuber@campus-d.de.

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Kreative Jüngerschaft Die SHINE Academy geht in die zweite Runde

Die SHINE Academy 2020/21 hilft bei GAiN mit, dem humanitären Partner von CAMPUS FÜR CHRISTUS.

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Vor mir bei Milchkaffee sitzt Mitch. Die junge, energiegeladene Frau bekommt leuchtende Augen, wenn sie von „ihren“ Studis erzählt. Ihre Studis sind die sechs jungen Menschen, die sich dieses Jahr für die SHINE Academy eingeschrieben haben. Das ist eine kreative, zehnmonatige Jüngerschaftsschule für junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren. „Unsere grundsätzlichen Ziele“, beschreibt Mitch, „sind geistliches Wachstum und Berufsorientierung in einem. Das ist der Sinn unserer Streams (siehe Infobox). Die Academy ist bewusst keine rein biblischtheoretisch orientierte Jüngerschaftsschule, auch wenn das ein wichtiger Teil ist.“ „Ich habe vor, Eventmanagement zu studieren. Wo kann ich das besser antesten als bei der Academy? Hier kann ich mich gleichzeitig auf Gott konzentrieren“, sagt Hannah, 22, die dieses Jahr im Event- und Media-Stream ist. Neu in diesem zweiten Jahrgang ist der Social Stream. Die ausgebildete Sozialarbeiterin Mitch begrüßt diese Erweiterung um den sozialdiakonischen Aspekt: „Für mich ist es nur logisch, dass Theologie und Soziales Hand in Hand gehen. Das ist das wahre Theologiestudium. Wir haben immer einen sozialen Auftrag und müssen uns auch um die Verlierer der Gesellschaft kümmern.“ Ihr ist es ein Herzensanliegen, gerade jungen Menschen die Augen für die Nöte dieser Welt und in unserem eigenen Land zu öffnen. „Viele sehen das nämlich gar nicht. Und wenn sie es sehen, sind sie hilflos und wissen nicht, wie sie helfen können.“ Genau hier setzt der Social Stream an in Zusammenarbeit mit anderen sozialen Einrichtungen wie

offenen Jugendtreffs, Wohngruppen, aber auch Seniorenheimen und Frauenhäusern. Auch die campus-interne Brücke zu GAiN wird geschlagen. In einem praktischen Einsatz helfen die neuen Studis dieses Jahr bei einem Flohmarkt und dem Sortieren von Hilfsgütern für die GAiN-Projektländer. So wird ganz nebenbei ihr Horizont erweitert. „Inspiration durch geistliche Teachings, aber auch die Potenzialentfaltung in praktischen Einsätzen sind mir ganz wichtig“, resümiert Mitch. Ihre Begeisterung ist ansteckend: „Ich träume von Studis, die gelernt haben voranzugehen. Die nicht abwarten, bis jemand anderes etwas tut, sondern sehen: Hier kann ich helfen, da kann ich was verändern. Die eine Liebe für die Menschen haben. Eine positive Energie, die die Welt verändert.“ Für ein Jahr hat Mitch die Welt ihrer Studierenden auf jeden Fall verändert. „Ich glaube, das wird wahrscheinlich das beste Jahr meines Lebens gewesen sein“, resümiert Tirza, eine Studentin aus dem ersten Jahrgang 2019/2020, die im Sommer ihr SHINE-Studium abgeschlossen hat. „Es gab so viele Herausforderungen, durch die ich viel gelernt habe und über mich hinausgewachsen bin.“ Wir sind nun fertig mit unserer kleinen Kaffeepause und Mitch muss los: „meine Studis sammeln und im GAiN-Lager helfen.“ Aber etwas möchte sie den Impulse-Leserinnen und -Lesern mitgeben: „Bewerben! Und wenn Sie zu alt sind, dann erzählen Sie Ihren Kindern, Ihren Nichten und Neffen, Ihren Enkeln und den jungen Leuten in Ihrer Gemeinde davon. Es lohnt sich!“ Julia Spanka

Die vier Academy-Streams MUSIC: Hier erfahren die Studierenden mehr

design oder Instafeed – im Media-Stream ler-

über den Aufbau und die Entstehung von Mu-

nen die Studierenden kreative Konzepte im

sik und werden auch darin gecoacht, eigene

Medienbereich umzusetzen.

Songs zu schreiben und aufzunehmen. SOCIAL: Dieser Stream richtet sich an junEVENT: Wer hinter die Kulissen von großen

ge Leute, die von einer besseren, gerechteren

Veranstaltungen schauen möchte und fit im

Welt träumen, und nicht warten wollen, dass

Organisieren ist, ist hier genau richtig.

sie von selbst entsteht. Sie lernen im neuen Social-Stream, wie man ganz praktisch Liebe

MEDIA: Ob Foto, Video, Grafik, Photoshop, In-

weitergeben kann.

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Mit Gott und Kochlöffel im Gepäck Christoph Mertinat ist Absolvent des 10-monatigen „Berufung konkret“-Kurses von 2017. Der gelernte Koch war bereits vier Jahre lang arbeitslos, als er eher unfreiwillig den Kurs belegte. Er hat Christophs Leben verändert.

Christoph Mertinat

FOTO: CALUM LEWIS / UNSPLASH

auf Norderney.

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„Mein erster Straßeneinsatz mit Campus für Christus war so schrecklich für mich, dass ich beschlossen hatte: ‚Ich gehe nie wieder auf die Straße, um anderen von meinem Glauben zu erzählen.‘ Aber Gott antwortete mir darauf in den kommenden Monaten so: ‚Na, dann fährst, fliegst und schipperst du halt!‘“ Christoph Mertinat steht am 5. September 2020 auf dem Podium in der Dreikönigskirche Dresden vor 100 Gästen. Sie haben sich hier unter dem Motto „467 Gründe zum Feiern“ zu einem Festempfang versammelt. Die Zahl 467 hat eine besondere Bedeutung: Genau so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben in den letzten 20 Jahren die Seminarreihe „Berufung konkret“ besucht. Gefeiert wurden außerdem drei Jubiläen und mehrere Veränderungen: Berufung konkret wird seit 20 Jahren in Dresden, 10 Jahren in Chemnitz und 6 Jahren in Berlin angeboten. Und ab jetzt kann man von überall aus teilnehmen, remote mittels Videotelefonie und Filmmaterial. Nach einer langen und segensreichen Geschichte ist es dem Team aus Campus-Mitarbeitenden wichtig geworden, dass der Kurs weitere Kreise zieht, damit noch mehr Menschen den Weg in ihre Berufung finden. Darum gibt es nun neben dem neuen Online-Angebot auch neues Werbematerial, ein neues Logo und einen neuen Namen für diese Campus-Ministry: FocusBerufung. Mut gefasst Christoph Mertinat bezeichnet sich selbst zur Zeit des Kursstartes 2016 als „gemütlichen Stubenhocker und Zimmerpflanze“. Er war jemand, der „nur selten seine Komfortzone verlässt“. „Damals hatte ich nichts zu erzählen, da in meinem Leben ja nichts passierte.“ Sein Lebensmut war Resignation und innerlichem Rückzug gewichen. Womit er nicht gerechnet hatte, war, dass eine Gruppe Menschen aus seiner Gemeinde ihn mit einem liebevolleren Blick betrachtete, als er ihn je von sich und seinem Leben hatte. Diese Gruppe legte die Gebühr für den Kurs zusammen, damit ihr Freund keine Ausrede mehr hatte, um nicht teilzunehmen. Und so meldete er sich schließlich doch noch bei Berufung konkret an. Während der Kurseinheit zum Thema Hörendes Gebet fielen drei Schlagworte: „Leinen los“, „House of Prayer“ und „Schottland“. Christoph hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte. Aber inzwischen waren sein Glaube und sein Selbstwertgefühl so gestärkt, dass er einen mutigen Schritt wagte, den die meisten wohl eher als leichtsinnig bezeichnet hätten. Er kündigte seine Hartz-4-Versorgung. Er wollte seine Zeit nicht mehr in halbherzige Bewerbungen investieren, sondern sein Engagement


voll in Gemeideveranstaltungen hineingeben. In dieser spannenden Zeit erlebte Christoph Gott als treuen Versorger: Manchmal tauchten bei ihm einfach anonyme Briefumschläge mit Geld auf, oft kochte er für Veranstaltungen und konnte sich an seinen Menüs auch selbst satt essen, und für seine Einsätze erhielt er hin und wieder eine Vergütung im Rahmen der Ehrenamtspauschale, die er unter Hartz 4 gar nicht hätte annehmen dürfen. Schließlich wagte Christoph den Schritt in die Selbstständigkeit. Er bot seine Dienste als Mietkoch an, bekam aber zunächst keine Aufträge. Leinen los Eines morgens las Christoph den Vers in Jesaja 66,19: „Ich will einige Gerettete zu den fernen Inseln schicken, um meinen Namen zu verkündigen.“ An dem Tag kam ein Anruf von der Insel Norderney mit einem Jobangebot. Nach diesem Auftrag folgten weitere Stationen auf Rügen und in Irland. Schließlich erreichte Christoph eine Anfrage vom Bishopshouse, einem Gebetshaus auf der schottischen Insel Iona. Da erfüllten sich die drei Schlagworte aus dem Hörenden Gebet und Christoph machte seine Leinen los: Er löste seine Wohnung in Dresden auf, verkaufte und verschenkte allen Hausrat inklusive der Gitarrensammlung und zog nur mit einer gepackten Reisetasche los gen Schottland. Fahren, Fliegen, Schippern, Gehen Auf seinen Reisen begegneten Christoph immer wieder Menschen, mit denen er über den Glauben sprechen und für einige sogar beten durfte. Er begegnete einer Frau, die nach Jahren mit Rückenschmerzen den Mut geschenkt bekam, endlich den Arzt aufzusuchen, der eine Lösung gegen ihre Schmerzen fand. Einem Obdachlosen, mit dem er Anbetungslieder sang und Bibel las. Einer jungen Mutter, die ihre Beziehung zum Vorgesetzten klären und nach

der Lohnerhöhung fragen konnte, die sie so dringend benötigte. Kollegen, die neue Hoffnung schöpften. Wenn man Christoph Mertinat fragt, was ihn an seinen Erlebnissen am meisten berührt, antwortet er: „Wenn Menschen mit Gottes Kraft in Berührung kommen, haben sie immer dieses besondere Leuchten in den Augen. Dafür lohnt es sich zu fahren, zu fliegen, zu schippern und sogar zu gehen – bis ans Ende der Welt. Denn Jesus sagt: Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.“ Aufbrüche Die Feier am 5. September in Dresden ist eingerahmt von Musik: Den Startschuss setzt eine Absolventenband. Die Bandmitglieder hatten bei ihrer Kursteilnahme ihre besondere Begabung für Musik erkannt. Speziell für das Jubiläum von FocusBerufung haben sie sich zusammengefunden, um einen wichtigen Wendepunkt ihres Lebens zu ehren. Neben einer Fotoshow der letzten 20 Jahre und drei weiteren Lebensberichten von Absolventen wird Götz Pecking als neuer Leiter von FocusBerufung eingesetzt. Friedemann Schwinger, Gründer und bisheriger Leiter, nimmt nun Aufgaben in der Geschäftsleitung von Campus für Christus und im Hub Leipzig wahr. Missionsleiter Andreas „Boppi“ Boppart und Friedemann Schwinger segnen Götz Pecking für seine neuen Einsatzfelder. Der Tag wird abgerundet durch einen weiteren Höhepunkt: Samuel Harfst und Band begeistern die Besucher mit ihren Liedern und Geschichten über Glauben und die eigene Berufung. Götz Pecking strahlt, wenn er von dem gelungenen Tag spricht: „Der Raum war voller Früchte der langjährigen Seminararbeit. Da waren so viele Menschen, die durch den Berufungskurs Lebensveränderung erfahren haben. Weil sie nachgefragt haben, was Gott mit ihnen vorhat, und Antworten darauf bekommen haben.“ Nathalie Steinhauer

FocusBerufung life group:

F OCUS B ERUFUNG

Büro Dresden Alttrachau 46 01139 Dresden

Eine life group ist eine lo-

Team per Zoom-Videokonferenz oder Filmclips

je 130 EUR für das Startwochenende und das

kale Gruppe, die gemein-

vermittelt. Die Teilnehmenden reflektieren das

Wochenende zum Thema Seelsorge.

sam den individuellen

Gehörte zu Hause für sich selbst und erarbeiten

Berufungswegen ihrer Mit-

eigene Antworten (Zeitaufwand: eine Stunde pro

Neugier geweckt? Dann lass uns reden, wann

glieder auf die Spur geht.

0351-8400658

focus-berufung-lg@campus-d.de

Anmeldungen über www.focusberufung.com

Woche). Es coachen sich jeweils zwei bis drei Teil-

und wie wir deine „FocusBerufung life group“

Sie trifft sich über den Zeitraum von sechs

nehmende mithilfe einer Anleitung gegenseitig

starten!

Monaten wöchentlich in ihrer Region. Zusätz-

(Zeitaufwand: eine Stunde pro Monat).

LIFE GROUP Komm deiner Berufung auf die Spur – da wo du bist

lich wird ein Startwochenende und ein Wo-

Kontakt:

chenende zum Thema Seelsorge sowie ein

Eine Person vor Ort hat die organisatorische Lei-

0351-8400658

halber Samstag mit Praktika durchgeführt.

tung. Die Mindestteilnehmerzahl ist sieben. Die

focus-berufung-lg@campus-d.de

Die Kursinhalte werden vom FocusBerufung-

Teilnahmegebühr beträgt 40 Euro pro Monat plus

focusberufung.com

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FOTO: GEOFFREY SHEIL

Beten mit Instrumenten In der Kirche erklingt Musik, gespielt von klassischen Profimusikern. Gleichzeitig ist es Gebet. Keine Frage, dies ist eine besondere Zeit. Claudia Michaelsen spielte 20 Jahre lang professionell im Orchester, zuletzt als Solobratscherin in der Anhaltischen Philharmonie Dessau. Jetzt arbeitet sie bei Crescendo, einer Ministry von Campus für Christus unter Musikern.

Crescendo Deutschland Info und Kontakt: crescendo-deutschland.de info@crescendo-deutschland.de

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Freitagmorgen, kurz vor 10 Uhr. Claudia Michaelsen kommt im Gemeindesaal der katholischen Pfarrei in Leipzig an. Sie geht nach vorne neben den Altar, dorthin, wo normalerweise der Pfarrer steht. Sie packt ihre Bratsche aus und sortiert sich für die Anbetungszeit von klassischen Musikern, die in ein paar Minuten beginnen wird. Angefangen hatte alles mit dem Wunsch, eine Stunde lang den Alltag zu unterbrechen, um Gott zu suchen und ihn anzubeten. Für Claudia Michaelsen ist das erst einmal keine Besonderheit. Seit knapp fünf Jahren arbeitet sie bei Campus für Christus, wo Gebetszeiten schon „von Berufs wegen“ dazugehören. Als Künstlerin suchte sie aber noch andere Gebetsformen als die verbale. So entstand das Format „Play & Pray“, ein einstündiges, wöchentliches Treffen von Profimusikern, die mit ihren Instrumenten beten. Im Gemeindesaal wird es voller. Mehrere Musiker und Zuhörer trudeln ein. Um 10 Uhr liest Claudia nach einer knappen Begrüßung ein paar Verse aus einem Psalm vor. Was dann folgt, kann man vielleicht als „Gespräch unter Instrumenten“ bezeichnen. Dieses Mal kommen die ersten Töne von der

Bratsche. Claudia verleiht den vorgelesenen Bibelversen musikalischen Ausdruck. Es ist eine vertonte, spontane Interpretation der Bibelworte und zugleich ihr persönliches Gebet an Gott und ihre Botschaft an die anderen im Raum. Eine Botschaft, die von den weiteren Musikern aufgenommen wird. Ein Organist, ein Geiger und dann die Flötistin bringen sich nach und nach ein, mal spielerisch und luftig, mal laut und drängend. Für die Zuhörer ist das erst einmal ein Genuss. Schließlich spielen hier Musiker, die ansonsten in großen Orchestern und auf Bühnen gastieren oder gastiert haben. Sie beherrschen ihr Instrument. Und doch ist es mehr als „nur“ ein Konzert – auch für die Zuhörer werden die Klänge Ausdruck ihrer Gebete. Hätte dieses Format nicht das Zeug zu etwas Größerem? Claudia Michaelsen wiegelt ab: „Jeder Profimusiker ist einem immensen Druck ausgesetzt, sein Publikum zufriedenzustellen. Im Musikgeschäft ist man automatisch auf die Außendarstellung fixiert. Alle, die hier wöchentlich zusammenkommen, sind sich einig: ‚Sobald auch nur einer von uns den Eindruck hat, dass wir nicht mehr für Gott spielen, sondern für ein Publikum performen, hören wir auf.‘“ Gäste sind also herzlich willkommen, aber die Zielsetzung ist eine andere: Soli Deo Gloria – Gott allein die Ehre. Judith Westhoff


IMPRESSUM Herausgeber: Campus für C ­ hristus e.V. Postfach 10 02 62 D-35332 Gießen Telefon: 0641 97518-0 Fax: 0641 97518-40, E-Mail: impulse@­campus-d.de Internet: campus-d.de

F O T O : C L A U D I A D E WA L D

Redaktion: Hauke Burgarth, Julia Spanka, ­Nathalie Steinhauer, ­ Judith ­Westhoff Gestaltung: Nathalie Steinhauer, Judith Westhoff

Lukas Heinrich hat während seines Freiwilligenjahres Gott erlebt.

Wer bittet, dem wird gegeben Lukas Heinrich, 20, machte nach seinem Schulabschluss elf Monate lang einen Freiwilligendienst im Students‘ Ministry von Agapé UK (Campus für Christus in England). Im September 2019 reiste er nach Newcastle aus. Dort erlebte Lukas eine starke Gebetserhörung: „Jetzt weiß ich, dass für Gott nichts unmöglich ist.“ Donnerstag, 5. März 2020. Zusammen mit Jonny, einem Mitarbeiter der Students‘ Ministry, bete ich ganz konkret darum, dass wir beide bis Ostern miterleben, wie eine Person ihr Leben in Gottes Hände legt. Dabei denken wir an die vielen Studenten, mit denen wir regelmäßig in der Bibel lesen. Wir warten schon lange darauf, dass einer von ihnen deswegen auf uns zukommt. Aber nichts passiert. Eine Woche später, am 12. März – es ist ein Monat vor Ostern –, wäre eigentlich wieder Bible Study, aber alle Teilnehmer haben abgesagt. Doch dann meldet sich Nikhil. Den indischen Studenten kennen wir von Globe, unserer internationalen Studentengruppe. Nikhil ist noch neu in England, erst Anfang des Jahres hat er sein Studium hier begonnen. Er möchte nun zum ersten Mal zur Bible Study kommen. Wir lesen mit ihm das Gleichnis vom Verlorenen Sohn und sind erstaunt über sein breites Wissen über den christli-

chen Glauben. Also fragen wir ihn direkt, ob er schon zu Jesus gebetet und ihm sein Leben anvertraut habe. Er verneint mit der Begründung, dass er dafür doch noch mehr glauben müsse. Der Gedanke, dass er sich ein Leben als Christ nicht verdienen muss, ist neu für ihn. Wir erzählen ihm, dass Gottes Gnade allein genügt und er nicht erst eine Checkliste abarbeiten muss. Nikhil ist sichtbar erleichtert und freut sich sehr – er nimmt jetzt unser Angebot an, für ihn zu beten. Seit diesem Tag treffen wir uns alle ein bis zwei Wochen, lesen mit ihm in der Bibel und sprechen darüber, was Christsein im Alltag bedeutet. Ich merke Nikhil an, dass er immer mehr aufblüht. Nach anfänglichem Zögern spricht er inzwischen ganz offen mit anderen über seinen Glauben und setzt sich persönlich intensiv mit der Bibel auseinander. Für mich ist dieses Erlebnis eine Übererfüllung meines Gebets. Denn es erfüllte sich innerhalb von einer Woche, viel schneller als ich es für möglich gehalten hätte. Lukas Heinrich, protokolliert von Nathalie Steinhauer

Druck: Welpdruck, Wiehl, ­gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Erscheinungsweise: ­vierteljährlich Konto: Campus für Christus, Volksbank Mittel­hessen IBAN DE30 5139 0000 0050 1688 08, BIC VBMHDE5FXXX Anzeigenverwaltung: René Adam Tel. 06439 2 299 078 campus@rene-adam.com Vertrieb: Campus für ­Christus Abdruck: Abdruck bzw. ­auszugsweise ­Wiedergabe von Textbeiträgen, ­Illustra­tionen und Fotos nur mit Genehmigung des ­Herausgebers ­gestattet. Bildnachweis: Bildnachweis am Foto. Ansonsten privat oder Campus-für-Christus-Archiv. Cover: Rosario Ranza / Unsplash. com Campus für Christus versteht sich als Missions­bewegung mit den Schwerpunkten Evangelisation, A ­ nleitung zu Jüngerschaft und Gebet. GAiN gGmbH ist der Partner von ­Campus für Christus für ­humanitäre ­Hilfe. ­ orstand: V Andreas Boppart, Kurt Burgherr, Andreas Fürbringer, Raphael Funck, Florian Stielper Campus für Christus ist der ­deutsche Zweig von ­Agape Europe. Ein Hinweis für ­unsere B ­ ezieher: Die Deutsche Post AG geht davon aus, dass Sie mit ­einer Mitteilung Ihrer Adress­änderung an uns einverstanden sind, wenn Sie nicht bei uns s­ chriflich ­Ihren Widerspruch anmelden. Wir werden Ihren Wider­spruch an die zuständigen Zustellpost­ämter ­weiterleiten. Datenschutz: Unsere aktuelle Datenschutzerklärung finden Sie unter www.campus-d.de/ datenschutz

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Postfach 10 02 62 35332 Gießen www.campus-d.de

Dominik Schweiger, Leiter von Campus Connect, ist auf dem Weg zu einer Besprechung des Trägerkreises vom ZimZum Festival. ZimZum ist das größte deutschsprachige christliche Musikfestival, das im Jahr 2021 geplant ist.


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