Impulse 2012-4

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f체r missionarisches Christsein

Erfolg und zerbrochene Tr채ume Thema Erstens kommt es anders

Europa Heartbeat Tallinn

Lebensver채nderung Dreimal neues Leben


inhalt

Was bewegen Sie sind begeistert, engagiert, kreativ und haben ein Herz für Mission? Wir suchen zum nächst­ möglichen Zeitpunkt:

Personalreferent (m/w) Assistent der Missionsleitung (m/w)

Sie wollen etwas bewegen, aber Ihre Stellenanzeige ist hier nicht da-

F o t o : C l a ud i a D e w a l d

Beweger gesucht!

Stellen gibt es bei Campus für Christus zahlreiche Möglichkeiten mitzuarbeiten. Wir senden in der Tradition der Missionsbewegung, die Jesus durch sein „Geht hin!“ angestoßen hat, Menschen in viele Gegenden, an viele Aufgaben, zu vielen Zielgruppen. Das könnte etwas für Sie sein, wenn Sie als „verlängerter Arm“ von Jesus Christus etwas in dieser Welt bewegen wollen. Und wenn Sie dazu bereit sind, einen Kreis von Missionspartnern aufzubauen, von denen Sie finanziell und im Gebet getragen werden.

... und zweitens, weil Gott lenkt

10 Dreimal neues Leben Uniarbeit

bei? Abgesehen von den oben beschriebenen

4 Erstens kommt es anders

14 Heartbeat Tallinn Estland begegnet Jesus 9 Die leere Lehre vom Zerbruch Kommentar 13 Wenn ich bete, dann tut sich etwas Ein geniales Jahr in Kroatien 18 Gewinnen, Fördern, Senden 19 Training, Tore und Talente Fußballcamp in Berlin

20 Die freundliche Stimme am Telefon Mensch Missionar 21 Die Gottkennen-Stadtaktion in Chemnitz

Sie wollen etwas bewegen? Wir auch – vielleicht mit Ihnen zusammen?

Bewerbungen und weitere Infos: Campus für Christus Personal Postfach 100 262 35332 Gießen

3 Editorial 9 Leitgedanken 17 Impressum 22 Veranstaltungen 2012/13

Tel. (0641) 97518-38 Fax: (0641) 97518-40 Personal@Campus-D.de www.Campus-D.de

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F o t o : C l a ud i a D e w a l d

EDITORIAL

Ich geb‘s zu: Ich mag keine Brüche. Bruchrechnung geht gerade noch – da kann man so schön alles auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Aber ein freundliches „Hals- und Beinbruch“ verstehe ich nicht als Ermutigung. Brüche in der Lebensplanung empfinde ich als ärgerlich bis herausfordernd – sie passieren eben und ich muss dann damit umgehen. Sobald aber jemand lautstark betet, „Herr, zerbrich mich“, läuft es mir kalt den Rücken herunter. Nein, ich möchte nicht in meine Einzelteile zerlegt werden und das wünsche ich auch niemandem sonst. Aber tut Gott das überhaupt?Ich geb‘s zu: Ich mag genauso wenig einen Heile-Welt-Glauben. Einen Glauben, der unsere Lebenswirklichkeit romantisiert und verkitscht, der zum 200. Geburtstag der Brüder Grimm passt, weil jeder von vorneherein weiß, was geschehen wird: Sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage … Ist Glaube denn nur dann echt, wenn alles nach Plan läuft – wobei irgendwie vorausgesetzt wird, dass meine Ideen mit Gottes Vorstellungen deckungsgleich sind? Erfolg, Segen, Reichtum, Karriere – sind das die Prüfungskriterien für geistliches Leben? Irgendwo zwischen Erfolg und zerbrochenen Träumen steht für mich ein Hinweisschild wie auf einer Landkarte: Sie befinden sich genau hier! Und wenn ich den Leitartikel ab Seite 4 richtig verstehe, dann befinde ich mich da in guter Gesellschaft. Es ist spannend, wie Gott mit den Brüchen im Leben von Menschen umgegangen ist – wie er sie akzeptiert, heilt, verändert und immer wieder dafür einsetzt, dass sein Reich Gestalt annimmt. Dass das viel mit Brüchen und wenig mit Zerbruch zu tun hat, unterstreiche ich noch einmal auf Seite 9. Außerdem geht es in dieser Impulse um Menschen wie Liane, die irgendwann wissen: Jetzt bin ich am richtigen Platz für mich angekommen (S. 20). Um Menschen wie Tamara, die nie nach Kroatien wollte, und doch voller Begeisterung auf ein ganzes Jahr dort zurückschaut (S. 17). Um Studenten, die sich im letzten Semester auf ein Leben mit Jesus eingelassen haben (S.10). Darüber hinaus möchte ich Sie zu einem Rückblick in den nahen und den fernen Osten einladen: Chemnitz (S. 21) und Tallinn (S. 14) waren zwei Schwerpunkte unserer Arbeit in diesem Sommer. Seien Sie herzlich gegrüßt. Ich wünsche Ihnen auch diesmal gute Impulse mit dieser Impulse.

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F o t o : J ö r g K l emme , p i x e l i o

Hauke Burgarth

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T h ema

F o t o : i - s t o ck

Wir alle haben Erwartungen, Wünsche, Träume ans Leben – doch was tun wir, wenn alles anders läuft? Ganz anders?

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Erstens kommt es anders …

und zweitens, weil Gott lenkt

Was sie wohl unter einem „erfüllten“ Leben verstanden hätten? Ihre Kultur war patriarchalisch geprägt. Nach ihren Träumen und Wünschen gefragt, hätten sie wohl als erstes Kinder genannt, möglichst viele Kinder. Vor allem Söhne. In ihrer Sippe gekannt und angesehen zu sein, wäre wichtig gewesen, und vielleicht einen Ehemann zu haben, der für seine Familie sorgen konnte und sie nicht allzu schlecht behandelte … Aber für die Frauen, um die es in diesem Artikel geht, kam alles ganz anders.

Da ist zum Beispiel Tamar; vielleicht nehmen Sie sich an dieser Stelle einmal einige Minuten Zeit, ihre nicht so recht kinderstundentaugliche Geschichte (in 1. Mose 38) nachzulesen. Tamar ist eine von ihrer Familie verratene und zutiefst gekränkte Frau, die ihr Recht auf nicht ganz ehrenwerte Weise schließlich selbst in die Hand nimmt. Oder nehmen wir Rahab (ihre Geschichte steht in Josua 2 und 6), die Prostituierte, deren Familie als Einzige die Zerstörung ihrer Stadt überlebt – weil Rahab zur Volksverräterin wird. Wenige Generationen später begegnen wir Ruth (im gleichnamigen Buch). Deren Geschichte kennen wir aus dem Kindergottesdienst schon besser, aber das Happy End sollte uns nicht dazu verleiten, ihr Leben insgesamt mit einer Art romantischem Zuckerguss zu überziehen: Ruth stammte aus dem Volk der Moabiter und hatte eigentlich bei den Israeliten nichts zu suchen (vgl. 5. Mose 23,4). Was hatte eine kinderlose, mittellose Witwe im Schlepptau einer verbitterten Schwiegermutter schon zu hoffen in einem Land, das nicht gerade für seine Fremdenfreundlichkeit bekannt war? Und schließlich ist da Batseba (2. Samuel 11 und 12), deren Name untrennbar mit König Davids großer Schuld verbunden ist und die unter der Strafe für diese Schuld selbst schwer zu leiden hat: ihr erstes Kind stirbt. Sie alle sind geprägt von harten Erfahrungen. Ihr Leben hatten Tamar, Rahab, Ruth und Batseba sich sicher anders erhofft – mit weniger Schmerz, Scheitern und Schmuddeligkeiten! Und doch reibt uns das Neue Testament gerade diese vier Frauengestalten bereits ganz vorn regelrecht unter die Nase: Matthäus beschreibt in seinem ersten Kapitel Jesus’ Abstammung. Meistens nicken wir über diese Passage mit ihren vielen Namen hinweg: Klar, Jesus wird in die Geschichte hineingeboren, richtig mit einem Stammbaum und allem, was dazugehört; er ist eben ganz Mensch. Aber etwas fällt dann doch auf: Eigentlich geht es hier um die männliche Erbfolge, und dass überhaupt einzelne der Mütter aufgeführt werden, ist schon ein Stilbruch. Spannender noch: Dass ausgerechnet „unsere“ vier Frauen mit ihrer unschönen Vergangenheit angeführt werden – und nur sie –, ist doch unerhört. Gab es denn keine ehrenwerteren, vorzeigbareren Stammmütter für Jesus? Und was soll das alles mit uns 2.000 Jahre später zu tun haben?

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Es stimmt: Tamar, Rahab, Ruth und Batseba lebten in kulturellen Kontexten, in die wir uns von unserer westlichen, technisierten Welt her kaum hineindenken oder gar -fühlen können. In materieller Hinsicht geht es uns unvergleichlich besser, und wir nehmen uns kaum als Teil einer Sippe oder Volksgruppe und viel stärker als Individuen wahr. Aber in manchen Punkten haben Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten doch sehr ähnliche Träume und Erwartungen – und sind dann enttäuscht, wenn alles anders kommt … Der Traum von materieller Ausstattung Natürlich träumen wir von materiellen Dingen: es mag ein neues Auto sein oder eine größere Küche, ein angesagtes Smartphone, ein Urlaub auf Rügen oder vielleicht einfach nur der leckere, aber etwas teure Biolachs. Wir hoffen, dass wir einen gewissen Lebensstandard erreichen und diesen dann auch halten können, und wir erwarten, dass unsere Rente sicher ist. Dass nicht alle Träume in Erfüllung gehen, lernen wir schon als Kinder, aber wir hoffen und wünschen einfach immer weiter. Für Ruth brachen alle Erwartungen an eine gesicherte Existenz in sich zusammen, als sie ihren Mann verlor und ihre Heimat hinter sich ließ. Es gab keine Sozialversorgung und keine Garantie, dass sie zumindest überleben würde – im Gegenteil: Sie wurde selbst die Sozialversorgung für ihre Schwiegermutter. „Als ich von hier fortzog, hatte ich alles, was man sich nur wünschen kann. Jetzt lässt mich der Herr mit leeren Händen zurückkehren“ (Ruth 1, 21; HfA), beklagt Noomi ihren Verlust. Es wird ein

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Es ist tragisch, wenn Christen nach einer Verlust- oder Zerbruchserfahrung das Gefühl bekommen, nicht mehr wirklich dazuzugehören, als sei die Gemeinde ein Ort, in dem wir unsere heilen Biographien feiern können.

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innerer Kampf für Ruth gewesen sein, sich von der Hoffnungslosigkeit und öffentlich ausgelebten Bitterkeit ihre Schwiegermutter nicht anstecken zu lassen. Traumhafte Beziehungen Wir alle brauchen Freunde, mit denen wir gemeinsam lachen und weinen können. Wir möchten lieben und geliebt werden. Und die meisten von uns suchen nach einem Gegenüber, diesem einen Menschen, für den wir das Wichtigste auf der Welt sind und mit dem zusammen wir alt werden können. Wenn es denn so einfach wäre! Für manche Singles wird die Suche nach einem Partner zum alles beherrschenden Thema – und wenn sie ihn dann gefunden haben, wird das Leben auch nicht zwangsläufig einfacher. Denn auch das haben alle Frauen aus Matthäus 1 gemeinsam: Beziehungsmäßig sind sie (zumindest zeitweise) gescheitert! Ruths Mann fällt dramatisch einer Seuche zum Opfer, Tamar schläft sich durch ihre halbe Schwiegerfamilie, Rahab prostituiert sich, und Batseba verliert ihren Mann gar durch einen Auftragsmord von Seiten ihres Geliebten. Matthäus 1 kann sich mühelos mit einer ganzen Staffel „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ messen! chwierige oder scheiternde Beziehungen mögen in unseren christlichen Kreisen bürgerlich-anständiger verlaufen und insgesamt mit weniger Gewalt auskommen als im Alten Testament, aber das Thema ist trotzdem ein Dauerbrenner. Nicht nur, weil ich jahrelang Studentinnen

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seelsorgerlich begleitet habe, vermute ich, dass in diesen Bereich die meisten zerplatzten Träume und enttäuschten Erwartungen fallen. nd dann ist da noch etwas: nicht so sehr ein Wunsch oder Traum, sondern eine ­ unausgesprochene Erwartung, dass wir einigermaßen heil durchs Leben kommen, gesund sind, und dass die Leute uns im Großen und Ganzen nett behandeln (weil wir ja schließlich auch nett zu ihnen sind!), dass unser Geschäftspartner nicht mit der Kasse durchbrennt, dass unsere beste Freundin nicht über uns tratscht und dass unsere Kinder uns nicht gegen unseren Willen in ein Altenheim stecken. Wir reagieren entsprechend verstört, wenn uns das Leben und die Menschen übel mitspielen.

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Heil durchs Leben? Am meisten berührt mich an dieser Stelle Tamars Schicksal: Zuerst wird sie an einen schlechten Ehemann verheiratet, und dann werden auch ihr Schwager und Schwiegervater an ihr schuldig. Vielleicht hat Onan, Tamars zweiter Mann, sich am Stammtisch verplappert; wenn schon der Erzähler der Geschichte aus 1. Mose 38 wusste, was sich im Schlafzimmer dieses Paares abspielte, wird es auch die ganze Sippe gewusst und hinter vorgehaltener Hand kichernd weitergetuschelt haben. Man wird Tamar nicht gerade mit Achtung begegnet sein. Wie tief muss sie diese Demütigung empfunden haben – und die ganze Geschichte zog sich über Jahre! Tamar konnte

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ja nicht einfach wegziehen; sie lebte weiter bei der Familie, die ihr so viel Unrecht angetan hatte, und konnte ihre biologische Uhr vermutlich von Tag zu Tag lauter ticken hören. Ein Leben nach guten Maßstäben Eine andere Erwartung oder ein Wunsch hat mit den Werten zu tun, nach denen wir hoffen, leben zu können: Wir haben ein positives Bild davon, wie wir gerne sein möchten, Maßstäbe von richtig und falsch, gut und böse, nach denen wir uns ausstrecken. Manche dieser inneren Schwüre sind vielleicht banal oder unsinnig, manche betreffen uns existentiell: Ich möchte nicht über meiner Arbeit die Kinder vernachlässigen wie mein Vater. Ich will spätestens ein halbes Jahr nach meiner Schwangerschaft mein vorheriges Gewicht wiederhaben. Ich würde immer um meine Ehe kämpfen und mich niemals scheiden lassen. Mein Christsein soll auch am Arbeitsplatz eine Rolle spielen. Meine Wohnung soll immer tipptopp sauber und aufgeräumt sein. Eine Abtreibung käme für mich nie in Frage. Wenn wir unsere Maßstäbe – wie sinnvoll, realistisch oder christlich sie auch sein mögen – nicht aufrecht erhalten können, macht uns das zu schaffen und wir fühlen uns schuldig. Es ist davon auszugehen, dass auch Batseba als kleines Mädchen nicht davon geträumt hat, als Ehebrecherin in die Weltliteratur einzugehen. Die Bibel weist ihr keine Schuld zu, und schließlich wird sie die Mutter eines großen Königs, aber selbst unser Matthäustext viele Jahrhunderte später scheint die alte Schmuddelgeschichte wieder aufzuwärmen: David zeugte Salomo „mit der Frau des Uria“, heißt es da (und dabei war sie zu der Zeit eigentlich genau genommen schon „die Witwe des Uria“). Ob sie wohl Schuldgefühle hatte, zum Stolperstein für diesen David geworden zu sein, der als König und als Dichter von Lobpreisliedern für unzählige Menschen ein Vorbild war? Vergangenheit? Leider nein. In vieler Hinsicht war die Kultur dieser Frauen eine ganz andere als unsere – und doch kommen mir ihre Geschichten recht vertraut vor. All die Hoffnungen und Sehnsüchte, die dann in Enttäuschung oder Bitterkeit umschlagen, diese Knicke in der Biographie. Und dann frage ich mich, wie es den Tamars, Rahabs, Ruths oder Batsebas unserer Zeit ergeht, wenn sie in unseren Gemeinden aufschlagen: Stehen sie ein bisschen außerhalb, drücken sich an den Scheiben unserer frommen Welt sehnsüchtig die Nasen platt und seufzen leise, dass sie nicht so recht in diese Welt passen? Oder finden sie mit ihrer Erfahrung ihren Platz mittendrin in unserer christlichen Gemeinschaft? s ist tragisch, wenn Christen nach einer Verlust- oder Zerbruchserfahrung das Gefühl bekommen, nicht mehr wirklich dazuzugehören, als sei die Gemeinde ein Ort, in dem wir unsere heilen Biographien feiern können. Dabei ist doch das Gegenteil der Fall! Auch deswegen mag ich diese unheilige Vorweihnachtsgeschichte in Matthäus 1 so gerne: Mit solchen gebrochenen Menschen schreibt Gott ganz unbekümmert Heilsgeschichte. Jesus wird nicht nur in äußerliche Armut hineingeboren, in eine Handwerkerfamilie und in einen schmutzigen Stall – sondern in eine Familie, in der die vom Leben Gezeichneten, die Gescheiterten und Enttäuschten ihren selbstverständlichen Platz haben.

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Ewigkeitsperspektive finden Unsere Damen haben nicht gewusst, dass Gott sie in die wichtigste Ahnentafel der Geschichte einbauen würde. Möglicherweise hätten sie es sogar als zuviel der Ehre empfunden. Aber in zweierlei Hinsicht möchte ich mich von diesem Text mit den vielen Namen inspirieren lassen.

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1. Worauf kommt es im Leben eigentlich an? Manchmal singen wir in unseren Liedern schon Wahrheiten, die in unserem Leben noch gar nicht so recht angekommen sind: „Das Höchste meines Lebens ist, dich kennen … dich lieben … dir dienen, Herr“. Wenn in unserem Leben etwas anders läuft als geplant, fangen wir – oft unter Schmerzen – erst richtig an, das durchzubuchstabieren: Das Wichtigste ist, dass ich zu Gott gehöre. Und dann gilt: Es gibt keine Situation, in der ich Gott nicht erfahren, und es gibt keine Situation, in der ich nicht für ihn leben kann. Batsebas zweiter Mann ist das beste Beispiel dafür, dass selbst schwere Schuld dabei keine Ausnahme bildet: David erfährt in seiner Zerknirschtheit und durch sie hindurch Gott auf eine ganz besondere Weise, und seine Bußpsalmen sind Generationen von Gläubigen seither eine Hilfe gewesen. Er war „ein Mann nach Gottes Herzen“ (Apg. 13,22), das sollte uns zu denken geben … s geht mir hier nicht darum, Scheitern, Schmerz und Schmuddeligkeiten zum Normalfall zu erheben oder gar als eine Art seelsorgerliche Grundkompetenz zu adeln. Ich will auch in das Leben „unserer“ vier Frauen nicht geistliche Erfahrungen hineinlesen, über die die Bibel schweigt. Entscheidend finde ich: Ob wir einigermaßen heil durchs Leben kommen oder grundständig scheitern – Gott kann uns in sein Heilshandeln mit einbauen, und er ist von Knicken in unserem Lebenslauf nicht überrascht. Er braucht nicht hastig einen „Plan B“ zu entwickeln, nach dem unser Leben nur noch zweite Wahl und halb so brauchbar ist. Das Verrückte ist ja, dass die Matthäus-1-Frauen alle gerade erst durch ihre schwierige Erfahrung in Jesus’ Stammbaum „hineingerutscht“ sind.

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2. Sind unsere Träume zu groß? Ich stamme aus dem Grenzland von Westerwald und Siegerland, wo ein ziemlich robuster Menschenschlag eine kernige Frömmigkeit hervorgebracht hat. Sehnsüchten steht man da eher skeptisch gegenüber, und je nach Gemeindeprägung wird diese Welt ohnehin als Jammertal wahrgenommen, in dem die Erfüllung aller Träume und Wünsche bis zum Jenseits zu warten hat. Inzwischen sehe ich das etwas differenzierter: Wie wäre es denn, wenn unsere Träume – und ihre Erfüllung – auf eine größere Wirklichkeit verweisen und schon deswegen ihren Wert haben? Ganz plastisch finde ich das am Beispiel des Dauerbrenners Paarbeziehung: Paulus stellt die ziemlich steile These auf, dass selbst die beste Ehe nur ein kleiner Abglanz von etwas viel Größerem ist, nämlich der Beziehung zwischen Jesus und

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Es gibt keine Situation, in der ich Gott nicht erfahren, und es gibt

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keine Situation, in der ich nicht für ihn leben kann. seiner Gemeinde (vgl. Eph, 5, 22ff.). Ich schlage vor – um bei dem Beispiel zu bleiben – dass wir dieser größeren Wirklichkeit ganz unabhängig davon auf der Spur bleiben, wie sich die „Paarbeziehungsfrage“ für uns entwickelt: Was auch immer wir uns an Annahme, Liebe, Sicherheit, Versorgung, Wertschätzung und Geborgenheit erhoffen, finden wir nirgendwo mehr als bei Gott! Vielleicht würden wir das auch mehr empfinden, wenn wir nicht nur beten würden: „Jesus, schenk mir eine Frau“ oder „schenk doch, dass mein Mann mich besser versteht“, sondern auch: „Jesus, lass mich dich besser kennenlernen“. ein, ich glaube nicht mehr, dass unsere Träume zu groß sind und wir sie besser einmotten sollten bis zum nächsten Leben – ich glaube eher, dass unsere Träume zu klein sind, und dass wir lernen sollten, Gottes große Träume schon jetzt mitzuträumen. Wir dürfen das Schöne dieses Lebens genießen als Vorgeschmack auf das noch Schönere, das auf uns wartet – und wir müssen uns andererseits vom Schwierigen nicht unterkriegen lassen, weil wir wissen, dass es nicht das letzte Wort hat. Das ist doch eine Perspektive, mit der sich leben lässt! Die Sache mit dem „Königreich Gottes“, von dem Jesus immer gesprochen hat, klingt etwas fremd in demokratischen Ohren, aber es geht genau um diese größere Wirklichkeit: Gott träumt nämlich auch! Er sucht sich ein Volk, eine Familie aus Menschen zusammen, denen er ganz nahe sein möchte. Wir dürfen unseren Platz in dieser Familie Gottes einnehmen, wir erfahren Segen und werden zum Segen für andere, und das sogar weit über dieses Leben hinaus. Tamar wollte um jeden Preis ein

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Andrea Wegener hat gerade von der MissionsleitungsAssistenz in die Öffentlichkeitsarbeit gewechselt.

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Kind; Rahab war froh, der Zerstörung zu entkommen; Ruth fand eine neue Heimat und Batseba einen Neuanfang – sie hätten sich nie träumen lassen, dass sie UrUrUrUrgroßmütter des Messias werden würden. Gottes Pläne mit ihrem Leben waren viel größer als ihre eigenen. Leben mit und trotz Enttäuschungen Wenn wir uns trotz aller Enttäuschungen von Gott gebrauchen lassen, werden wir an manchen Stellen wieder kleine und größere „Erfüllungen“ erleben, wo wir sie nicht erwartet hätten. Ich habe ich vor kurzem von Missionaren aus Namestan gehört, die plötzlich aus ihrem Einsatzland ausgewiesen wurden. Jahrelang hatten sie die Sprache studiert, hatten die Namestanis lieben gelernt – und dann das! Sie waren unglaublich enttäuscht und haderten mit Gott, dass sie nun wieder in ihrem Heimatdorf in Deutschland festsaßen, wo keiner wirklich Verständnis für sie hatte, bis sie feststellten, dass in einem Asylantenheim wenige Kilometer entfernt einige Dutzend Menschen aus Namestan lebten. Die staunten nicht schlecht, als plötzlich Deutsche bei ihnen auf der Matte standen und ihnen Hilfe und Freundschaft anboten – und auch noch Deutsche, die ihre Sprache und Kultur kannten! Unsere Ex-Missionare konnten bei den Namestanis ihr Fernweh überwinden und mit ihren neuen Freunden offener über Glaubensfragen ins Gespräch kommen, als sie das im Einsatzland selbst je gekonnt hätten. Und manche dieser neuen Beziehungen werden wohl bis ins nächste Leben reichen. Manchmal sind unsere gescheiterten Träume Gottes besondere Möglichkeiten. Andrea Wegener

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Ko mme n tar

Le itgedanke n

Die leere Lehre vom Zerbruch Gott stört sich nicht an Brüchen, aber er bricht nicht

Praktisch unabhängig von der theologischen Prägung geistert eine Vorstellung durch das christliche Denken, die den Zerbruch als wesentliches Element geistlichen Wachstums definiert. Frauen wie Tamar, Rahab & Co werden hierfür gern als Beispiele angeführt. Eine genaue Definition, was dieser Zerbruch bedeuten soll, erfolgt meistens nicht. Dafür emotional aufgeheizte Slogans wie „Zerbrich mich, Herr“ (ein Gebet, ein Buchtitel und eine Theologie). Aber wer oder was soll da zerbrochen werden? Meine Schuld? Meine Neigung zum Sündigen? Ich selbst? Und was ist die Folge dieses Zerbruchs? Oft wird als Ergebnis ein Bild gemalt, das fast so etwas ist wie ein christlicher Sechser im Lotto: Besondere Gotteserfahrung, Heiligkeit, Hingabe und Segen sollen die Folgen dieses Zerbruchs sein. Der Weg dorthin wird als schmerzhafter, schwerer, aber lohnender Weg des Verzichts beschrieben. Das scheinbar völlig unwesentliche Problem dieser gewaltigen Heiligungsanstrengung ist: Die Bibel kennt sie nicht. Nur im Alten Testament ist überhaupt von so etwas wie Zerbruch die Rede – aber in einer völlig anderen Weise: „Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.“ (Ps. 34,19) Wie bei allen (wirklich allen!) Bibelstellen mit diesem Begriff geht es nicht darum, dass Gott zerbricht. Im Gegenteil, er ist derjenige, der hilft: „Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.“ (Ps. 147,3) Das Neue Testament sagt übrigens überhaupt nichts zum Thema Zerbruch – sehr viel dagegen zum Prozess der Heilung. Wie kommt es dann zu dem (Kurz)Schluss, dass Zerbruch angeblich für eine besondere Gottesbegegnung nötig ist? Ob es daran liegt, dass wir die Probleme und Schwierigkeiten unseres Lebens „heiligen“ wollen, weil wir uns so an sie gewöhnt haben, dass wir uns ein Leben ohne sie nicht vorstellen können? Versehen wir destruktive Verhaltensmuster einfach mit einem frommen Anstrich? Ja, Gott redet von Veränderung – und ich möchte sie gern erleben. Ja, Gott redet von Schwierigkeiten im Glauben – und ich nehme sie in Kauf. Nein, Gott sagt nicht, dass ich schmerzhafte Situationen bewusst suchen soll – falls sie kommen, möchte er heilen. Nein, Gott stört sich nicht an den Brüchen meines Lebens, an meiner Schuld und all dem, was mich scheinbar disqualifiziert. So wie den Frauen im Stammbaum von Jesus sagt Gott mir: „Gut, dass du da bist. Ich habe etwas mit dir vor.“ (nach Joh. 15,16) Hauke Burgarth

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Menschliche Brüche und Gottes Linie

Das Problem beim Zerbruch als Heiligungsanstrengung ist: Die Bibel kennt ihn nicht.

Feuerwehrmann, Polizist, oder Maler? Das waren meine ersten Berufsvorstellungen als Kind. Nach der Schule wollte ich in die elterliche Firma einsteigen und studierte deshalb Maschinenbau. Meine Diplomarbeit hatte die Energieoptimierung der Ziegelei meines Vaters als Thema. Der Weg schien vorgezeichnet. Doch es kam anders. Es war keine Krise und kein spontanes Ereignis. Ich stellte mir nur ehrlich die Frage, ob es Gott gibt, und besuchte daraufhin einen Bibelkreis von Campus für Christus. Ich lernte Personen kennen, die ganz anders lebten, als ich es vorhatte, aber noch schüttelte ich den Kopf über jemanden, der sich vollzeitlich um Studenten kümmert und von einem Spenderkreis finanziert wird. Einmal stellte ein Referent uns die Fragen: Wofür willst du dein Leben einsetzen? Wenn du dich ganz auf Gott einlässt, glaubst du, dass er dir alles geben wird, was du brauchst? Ich nahm die Fragen ernst. Sollte ich mich um Ziegelsteine kümmern oder um „lebendige Steine am Tempel Gottes“? Mit einem bangen Gefühl entschied ich mich mit meiner Frau zunächst für drei Jahre für den vollzeitlichen Dienst – ein Schock für unsere Familien. Aber wir erlebten Gottes Versorgung und blieben auf dem eingeschlagenen Weg. Ein ganz besonderer Moment kam für mich, als mein Vater auf dem Sterbebett lag. Ich konnte ihm mit Gottes Wort die Vergebung der Sünden zusprechen. Wäre ich dazu in der Lage gewesen, wenn ich mich auf die Ziegelei konzentriert hätte? Auch heute weisen wir bei Campus für Christus durch Wort und Tat auf Gottes Prioritäten hin, die ein Leben nachhaltig verändern können: Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben. (Matth. 6,33) Clemens Schweiger, Missionsleiter von Campus für Chrsitus

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un i ar bei t

Dreimal neues Leben Lebensveränderung kann man nicht machen – aber sie geschieht

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Wer an die Universität geht, stellt ­Weichen für sein Leben. Das Denken wird dadurch besonders geprägt, beruflich geht es in eine bestimmte Richtung, aber auch geistlich kann das Studium ganz neue Horizonte eröffnen. Manchmal geschieht das bewusst, so wie bei Carina, die auf der Suche nach Christen an der Uni war. Manchmal sehr überraschend, so wie bei Lisa, die eigentlich nur mal wieder Englisch sprechen wollte. In der Uniarbeit von ­Campus für Christus geht es genau um diese Begegnungen und um die Lebensveränderung, die daraus erwächst. Die ­folgenden drei Berichte stehen dabei exemplarisch für viele andere, die so oder so ähnlich passiert sind, oder die sich gerade im Moment irgendwo an einer deutschen Uni abspielen.

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„Ich begriff, dass es nichts Erfüllenderes gibt, als sich für das Reich Gottes einzusetzen.“ Carina Gruber und ihr Mann bereiten sich auf den Missionsdienst in Uganda vor.

Ich wurde eingeladen – da musste ich natürlich auch hin­gehen Als ich mit 19 zum Studium nach Gießen kam, bat ich Gott, mir die Möglichkeit zu geben, mich einer christlichen Studentengruppe anzuschließen. Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen, aber leider gab es in unserer Gemeinde keinen Teenkreis oder ähnliches. Gott erhört Gebet! Gleich bei der Einschreibung für den Studiengang Tiermedizin drückte mir jemand einen Einladungsflyer zur Studentengruppe von Campus für Christus in die Hand. Jetzt musste ich natürlich auch hingehen! Ich war begeistert, endlich Gemeinschaft mit Christen in meinem Alter zu haben, die tatsächlich das leben, was in der Bibel steht. Ich ging in den Hauskreis und zu den wöchentlichen Themenabenden, was mich stark im Glauben wachsen ließ. Außerdem wünschte ich mir mehr und mehr, selbst mitzuarbeiten. Ich wusste nur nicht wie, denn ich dachte von mir selbst, dass ich keine besonderen Gaben hätte, mit denen ich Gott dienen könnte. Die beiden studentischen Leiter der Gruppe machten mir immer wieder Mut, mich einzubringen, sodass ich zunächst die Einkäufe für die Gruppe übernahm. Nach und nach begriff ich, dass Gott mich tatsächlich gebrauchen kann, und so kam es, dass ich in meinem fünften Studiensemester ins Leitungsteam der Studenten­ gruppe einstieg. Ich investierte meine komplette Freizeit in die Arbeit bei Campus, was mir aber nicht schadete; im Gegenteil: Ich begriff, dass es nichts Erfüllenderes gibt, als sich für das Reich Gottes einzusetzen. Während dieser Zeit traf ich mich regelmäßig mit Huberta Reil, die zusammen mit ihrem Mann Hans hauptamtlich in der Studentenarbeit tätig ist. Sie war meine Mentorin, mit der ich sowohl Fragen bezüglich der Leiterschaft als auch geistliche und persönliche Dinge besprechen konnte. Wir arbeiteten zusammen einen Jüngerschaftskurs durch. Dieser gab mir zusätzlich

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zu meinen praktischen Erfahrungen in der Studentenarbeit eine biblische Basis für das Leben in der Nachfolge Jesu. In dieser Zeit stellte ich Jesus mein Leben vollständig zur Verfügung, mein Wunsch war es, ihm mit meinem ganzen Leben zu dienen. Dadurch kamen mir ernsthafte Zweifel an meinem Studium: Wie kann ich Gott als Tierärztin mit ganzem Leben dienen? Wäre es nicht viel besser, ein anderes Studium zu wählen, und mich auf einen vollzeitlichen Dienst vorzubereiten? Ich besprach diese Gedanken mit Huberta und Hans, die mich ermutigten, das Studium erst einmal abzuschließen. Ich war beruhigt, denn ich hatte nach wie vor das Gefühl, dass Gott möchte, dass ich ausgerechnet Tierärztin werde. Ich zog mich aus dem Leitungsteam zurück, stattdessen ging ich den gleichen Jüngerschaftskurs mit einer Freundin durch, den ich bereits mit Huberta gemacht hatte. Wir trafen uns regelmäßig und irgendwann schloss sich auch die WG-Mitbewohnerin meiner Freundin an, sodass wir zu dritt waren. Ich gab das Gelernte an andere weiter und erlebte, dass Gott es segnet, wenn ich mich ihm zur Verfügung stelle. Mittlerweile weiß ich auch, warum Gott wollte, dass ich Tiermedizin studiere: Mein Mann und ich bereiten uns im Moment auf den Missionsdienst bei den Karamojong vor, das ist ein halbnomadisch lebendes Viehhirtenvolk in Uganda, für die Tiere ihr wertvollster Besitz sind! Dr. Carina Gruber aus Gießen

Eine Bibel wird meine Bibel Ich bin W. aus China und studiere Biologie an der Uni Marburg. Als siebenjähriges Kind in China bekam ich das Buch „Bible Stories“ von meiner Freundin geschenkt. Darin standen Geschichten aus dem Alten Testament, aber damals konnte ich die Geschichten leider noch nicht verstehen. Später bekam ich größeres Interesse daran und habe immer mit meinem Cousin über Re-

ligion gesprochen. Die erste richtige Bibel habe ich als Gymnasiastin erworben. In der stressigen Abiturzeit las ich immer einige Verse daraus. Sie beruhigten mich. Als ich vor einiger Zeit zum Studium nach Deutschland kam, habe ich meine Bibel mitgenommen. Mein Leben kam an einen Wendepunkt, als ich in Gießen am christlichen Büchertisch in der Fachhochschule Sigi und Bernd Klose kennenlernte. Wir redeten miteinander und sie luden mich zu sich ein. Danach trafen wir uns ab und zu bei ihnen „Ich war zu Hause und lasen zusammen in begeistert, der Bibel. Sie hal- endlich fen mir, die Bibel ­Gemeinschaft zu verstehen. So wurde sie immer mit Christen mehr zu „meiner“ in meinem Bibel. Im Laufe der Zeit habe ich er- Alter zu kannt, dass Jesus ­haben.“ die Liebe ist. Er ist der Weg, den ich lange gesucht habe, die Lösung der Fragen, die ich schon als Kind mit meinem Cousin diskutiert hatte. Johannes 3,16 ist mir sehr wichtig geworden: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Es ist das Wunder der Wunder, dass Gott uns liebt, obwohl wir sündig sind. Heute weiß ich, dass Gott mich von Kindheit an immer näher zu sich gezogen hat. Heute ist er meine Liebe, Hoffnung und mein Frieden. Er hat mich so verändert. Alle meine Freunde bestätigen mir das. Zum Beispiel habe ich weniger Angst und Sorgen, weil ich weiß, dass Gott immer bei mir ist und mir hilft. Außerdem kann ich jetzt auch anderen vergeben und sie lieben. Dafür bin ich dankbar. W. aus Marburg

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F o t o : i S t o ck

Auch geistlich kann das Studium ganz neue Horizonte eröffnen.

Wer ist stark genug, mich aufzufangen? Ich heiße Lisa und bin Christin – und zwar noch gar nicht so lange! Mein neues Leben begann am 21. Juni 2011! Das Spannende ist, dass mein Leben seitdem eine ganz neue Bedeutung bekommen hat. Das gilt nicht nur für die Zeit seitdem, sondern für alles, mein Leben als Ganzes. Ich bin im Nordosten Deutschlands aufgewachsen, und obwohl ich nach der Wende geboren wurde, waren meine Eltern natürlich sehr von ihrer DDR-Vergangenheit geprägt, und das hatte großen Einfluss auf mich. Meiner Mutter war sehr skeptisch gegenüber allem, was mit Religion zu tun hatte. Mein Vater arbeitete viel, war oft unterwegs, und meine Mutter schien etwas über überfordert mit mir, denn ich passte nicht so gut zu meinen Schulfreunden. Als ich zwölf war, ließen sich meine Eltern scheiden. Ich denke nicht, dass ich als Teeny glaubte, dass es echte Liebe gibt: Ich hatte keine erlebt. Irgendwie war ich eine ziemlich kritische, introvertierte Person mit Interesse an Kunst. So war ich, als ich für ein Austauschjahr in die USA ging. Ich lebte in der Nähe von Chicago bei einer jüdischen Familie, von der ich viel gelernt habe. Sie waren so liebevoll. Dies war das erste Mal, dass ich Kontakt zu irgendeiner Art von Religion hatte – und es war gar nicht so verrückt wie befürchtet. Es war überhaupt nicht so, wie meine Mutter mir unbewusst vermittelt hatte. Es war wunderbar. Es war Gemeinschaft. Liebvolle Menschen verbringen Zeit miteinander und reden über ihren Glauben. Religion war nichts Schlechtes. In diesem Jahr in den USA habe ich meinen Glauben an Familie und Gemeinschaft zurückgewonnen. Zwei Jahre später kam ich zum Studium nach Berlin. Es gab eigentlich nur eine Sache, die ich wollte: Englisch sprechen! Das hatte ich die ganze Zeit, die ich wieder in Deutschland war, so sehr vermisst. Wäh-

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rend meiner zweiten Woche an der Uni saß hatte. Wie passte das alles zusammen? ich vor der Cafeteria und bearbeitete Studi- Die Vorstellung, bewusst als Christ zu leenaufgaben. Zwei Leute kamen zu mir und ben, machte mir zu schaffen. Ich hatte irfragten mich auf Englisch einiges über Spi- gendwie Bedenken, wenn ich den letzten ritualität. Ich würde jetzt gern sagen, dass Schritt gehe, würde ich ins Ungewisse fales das Thema war, worüber ich mich mit len und wäre nie wieder zu sehen. Gleichihnen unterhalten wollte, aber ich muss zeitig wollte ich aber weitergehen. Die zugeben, das war es eigentlich nicht. Ich ganzen Leute, mit denen ich meine Zeit war einfach froh, mit Amerikanern zu spre- verbrachte, hatten den letzten Schritt gechen! Aber dabei kamen wir in ein groß- tan – und ihr Leben war so gut. Aber wer artiges Gespräch über Glaubensfragen. Ich würde mich davon abhalten, ins Bodenlose habe ihnen Sachen erzählt, die ich vorher zu fallen? Wem konnte ich vertrauen? Wer noch nie jemandem erzählt hatte: Dass ich war stark genug, mich aufzufangen? glaube, dass es wahrscheinlich einen Gott Mindestens zwei Monate kämpfte ich gibt und dass ich glaube, dass alles was mit diesen Fragen. Eines Morgens in der passiert einen Grund hat. Und sie haben Cafeteria meiner Uni, im selben Gebäude, mit über Christus erzählt. an dem ich ein paar MoSie erzählten mir, dass Gott nate vorher meine ersDie Uniarbeit in ­Zahlen eine Beziehung zu jedem te Begegnung mit den Einzelnen von uns haben amerikanischen ChrisZurzeit arbeiten 15 hauptamtmöchte, und wie sehr er ten hatte, traf ich mich liche Mitarbeiter, 3 deutsche und 11 amerikanische Vouns liebt. mit Shannon und Jolontäre mit ca. 600 StudenMit meiner kritischen anna. Sie versicherten ten an 23 Orten. 2012 haben Grundhaltung war ich nicht mir, dass Gott selbst 90 Studenten an überregioleicht zu überzeugen, aber mich auffangen würnalen Schulungen, Aktionen ich merkte, dass die beiden und Projekten der Uni-Arbeit de. Er hätte mich schon teilgenommen. 25 Studenten nett waren, und ich wollgehalten und würde es werden durch Mentoring, Jünte mich wieder mit ihnen auch in Zukunft gut magerschaftsgruppen und Evantreffen. So geschah es – wir chen. Ich habe realisiert: gelisationstraining begleitet. trafen uns öfter, zum KafEr ist für mich gestor20 Studenten waren in Glaubensgrundkursen und von 11 feetrinken, zum „Pancake ben, für jeden von uns. wissen wir, dass sie sich für JeBreakfast“ und zu anderen Jesus ist die Brücke, die sus entschieden haben. Sachen, und wir begannen mich über den Abgrund die Bibel zu lesen. Durch sie führt. Ich brauche keine lernte ich mehr Leute kenAngst zu haben. An dienen, die alle freundlicher waren als die Leu- sem Tag habe ich Jesus angenommen. te, die ich von zu Hause her kannte, oder Einige Leute fragen mich, wie ich nur aus meiner Schule in Deutschland. glauben kann, was die Bibel alles über JeDann habe ich Shannon getroffen, ich sus und über Gott sagt. Ich sage ihnen, dass glaube, bei einem „Pancake Breakfast“. ich ihn erlebt habe. Ich habe gesehen, was Sie war auch Amerikanerin und machte er im Leben von Menschen tun kann. Ich bei Campus für Christus ein Auslandsjahr kann sagen, was er in meinem Leben gein Berlin. Zu der Zeit war ich gerade in eine tan hat. Er hat mich davor bewahrt, ohne Krise geraten. Ich wusste nicht mehr, was Liebe zu leben. Er hat mir genau das zuich selber glauben sollte, wie ich meine Er- kommen lassen, was ich brauchte, um meifahrungen einordnen konnte und mit dem ne Weg zu ihm zu finden. Wie könnte ich Lisa Stelley aus Berlin umgehen sollte, was ich zu Hause gelernt nicht glauben?

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M iss ion We lt

Wenn ich bete, dann tut sich etwas ... Ein geniales Jahr in Kroatien

Tamara Leuze (Bild li., Mitte) unterstützte in Split zwei junge Ehepaare bei ihrer missionarischen Arbeit unter Studenten. Split ist die zweitgrößte Stadt Kroatiens. Es gibt dort aber nur fünf christliche Gemeinden, in die im Durchschnitt etwa 30 Besucher gehen.

Ich würde es sofort wieder machen! Dieses Fazit zieht Tamara Leuze, die mit Campus für Christus ein freiwilliges missionarisches Jahr in Kroatien verbrachte. Die junge Frau wollte nach ihrem Abitur erst einmal weit weit weg, z.B. nach Nigeria. Aber genauso wichtig war es für sie, in dieser Zeit Gott dienen zu können. In Nigeria war gerade kein Platz für sie frei – dafür aber in Split, Kroatien. Tamara landete dort, wo viele Deutsche ihren Urlaub verbringen. Trotz Sonne, Meer und der wunderbaren Natur mit all ihren Farben war sie nicht in Urlaubsstimmung, denn es hieß gleich eine Wohnung zu finden, die Sprache zu lernen und das Heimweh zu überstehen. Am Anfang musste sie jeden Freitagabend an Zuhause denken und dass sich dort gerade ihr Jugendkreis traf. Sonntags im Gottesdienst die einzige Deutsche zu sein und so gut wie nichts zu verstehen, verstärkte das Gefühl des Alleinseins. Tamaras Arbeit sollte darin bestehen, die Studentenarbeit in Split zu unterstützen. Dort haben sich zwei junge kroatische Ehepaare zum Ziel gesetzt, Studenten während ihres Studiums für ein Leben mit Gott zu begeistern. Ganz praktisch heißt das: es

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werden wöchentliche Treffen und Diskussionsrunden für Studenten organisiert, es gibt Abende, an denen mit den Studenten spielerisch an ihren Englischkenntnissen gearbeitet wird, es finden humanitäre Einsätze und Ausflüge statt. Auf diesen Wegen versucht das Team in Split eine persönliche Beziehung zu den Studenten aufzubauen, um auf einer persönlichen Ebene besser über den Glauben sprechen zu können. Diese Arbeit lebt also von Gesprächen und Kontakten, aber wie soll das gehen, wenn man kein Wort versteht und reden kann! „Das werde ich niemals schaffen“, dachte Tamara am Anfang. Hürden über Hürden Die junge Frau hatte wirklich jede Menge Hindernisse zu überwinden. Auch mit vielen Fragen und Zweifeln hörte sie nicht auf, daran zu glauben, dass Gott sie versorgen würde. Viele ihrer flehentlichen Gebete wurden erhört. Zum Beispiel war ihr kroatisches Team nach einiger Zeit recht erstaunt, wie viel sie verstand und sprechen konnte. Sie ist überzeugt, dass Gott das in seine Hand genommen hat. „Ich habe gelernt, dass, wenn ich bete, dann tut sich etwas, und sei es nur, dass Gott mich verändert!“, sagt sie. Es ist sehr schwer, Menschen in Kroatien für den Glauben an Jesus zu gewinnen. In der Studentengruppe in Split traf

Tamara gerade einmal drei Studentinnen, die eine Glaubensentscheidung für Jesus getroffen haben. Jede Person, die zu den angebotenen Treffen kam, wurde gefeiert. Mit den drei jungen Frauen traf Tamara sich regelmäßig in der Mensa und wöchentlich zum Beten und Bibellesen. Diese Treffen wurden zum Highlight ihrer Woche. „Manchmal haben wir einfach nur gekocht, geredet und uns in praktischen Dingen geholfen, z.B. ein Formular auf Englisch auszufüllen usw. Als wir einmal in der Bibel über die erste Gemeinde gelesen haben, mussten wir lachen, als uns bewusst wurde, wie ähnlich wir ihnen sind, ohne dass wir mit aller Kraft versucht hatten, so zu sein. Wir waren keine Institution, hatten kein Gebäude und keinen festen Ablauf. Wir waren bei mir zuhause oder im Freien, hatten Hunger nach Gott und waren bereit, uns zu öffnen und verändern zu lassen.“ Birgit Zeiss

Nach ihrem genialen Jahr unter Studenten in Kroatien ist Tamara jetzt selbst Studentin in Heidelberg. Dort engagiert sie sich in der Campus-fürChristus-Gruppe.

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Eu r o p äi sch e Ta gun g

Heartbeat Tallinn Estland begegnet Jesus Was passiert in einer Stadt, in der über 1.000 Missionare eine internationale Konferenz abhalten? Normalerweise nicht viel: die Christen reisen an, erleben gute Gemeinschaft, lassen sich in Bibelarbeiten und Workshops zu neuen Taten inspirieren und feiern zusammen all das Gute, das Gott in ihrem Leben und Dienst tut. Und dann ziehen sie wieder ab, ohne dass jemand von ihnen Notiz genommen hat. Dass „Heartbeat Tallinn“ über eine solche bloße Konferenz hinausging, dass es Kreise zog in Tallinn und darüber hinaus im ganzen Land, dafür sorgten die jungen Mitarbeiter von Agape Eesti, der estnischen Entsprechung von Campus für Christus. Die Situation in dem kleinen baltischen Staat war in mancher Hinsicht günstig für eine ­diakonisch-evangelistische Aktionswoche, die die Gemeinden vor Ort in Zusammenarbeit mit den Campus-für-Christus-Mitarbeitern aus ganz Europa veranstalteten. In der Zeit der sowjetischen Besatzung wurden Christen verschiedener Denominationen gleichermaßen benachteiligt und verfolgt. Aus diesen Tagen kommt ein gutes Miteinander, geprägt von Gebet und Austausch und gegenseitiger Wertschätzung. Bei der Stadtverwaltung Tallinns war die Offenheit für die „Woche der Kirchen“ gerade wegen ihres diakonischen Ansatzes groß. Auf der anderen Seite konnten wir aus anderen Ländern, in denen wir als Christen schon länger unseren Glauben öffentlich ausleben dürfen, viele bewährte Ideen und so manches missionarische „Handwerkszeug“ einbringen. Verteilt auf knapp 30 Projekte oder einfach spontan waren die rund 1.100 Teilnehmer aus über 30 Ländern an den Nachmittagen unterwegs, um mit Menschen über Gott und die Welt ins Andrea Wegener Gespräch zu kommen.

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F o t o S i n d i esem A r t i ke l : He a r t be at Ta l l i n n M ed i a

Estland hat 1,3 Mio. Einwohner und eine Fläche so groß wie Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland zusammen. Seit 2011 ist es nicht nur EU-Mitglied, sondern gehört auch zur Eurozone. Über 70 Prozent der Esten sind konfessionslos.

Die ganze Woche über wurde zu Konzerten und Veranstaltungen mit Künstlern eingeladen, die bewusst als Christen auftraten. Die irische Band IONA füllte den städtischen Konzertsaal, Israel Houghton aus den USA trat im Stadion auf, der spanische Pantomime Carlos Martinez (unteres Bild) im staatlichen Puppentheater NUKU, aus der Ukraine war das Symphonieorchester Kiew mit Chor angereist, und für den amerikanischen Illusionskünstler André Kole war Estland schon das siebzigste Land, in dem er seine Show mit einer klaren christlichen Botschaft verband.

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„Ich hätte nie ge

dass wir einmal s

fentlich als Christ

treten. Danke, da

gekommen seid.

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Klassische und moderne Musik war in der „Nacht des Glaubens“ in ganz Tallinn zu hören: in Kirchen und Kneipen, Konzertsälen und Kellern traten professionelle Chöre, Bands und Orchester auf. Die Arbeit von Crescendo, dem Musikzweig von Campus für Christus, passte gut zur Kultur der Esten, deren „Singende Revolution“ sie vor gut 20 Jahren in die Unabhängigkeit führte.

Auf dem „Platz der Freiheit“, der die estnische Unabhängigkeit feiert, hatte das Heartbeat Tallinn Jugendfestival SHINE seine Bühne aufgebaut. Eine estnische Mutter war fassungslos – und nicht etwa, weil sie die laute Musik nicht mochte: „Ich hätte nie gedacht, dass wir einmal so öffentlich als Christen auftreten“, staunte sie. „Danke, dass Ihr gekommen seid.“

In Altenheime und Suppenküchen schickte uns die Obrigkeit. „Für mich ist Heartbeat Tallinn ein Zeichen der Hoffnung. Wenn Sie hier sind, gehen Sie doch bitte auch zu denen, um die sich sonst keiner kümmert“, hatte Reena Tolmik, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadtverwaltung, gebeten. Die Konferenzteilnehmer sangen und erzählten, was sie mit Gott erlebt hatten. Dass Gott auch in schwierigen Zeiten da ist und wir immer und überall mit ihm reden können, bewegte viele alte und arme Menschen, die diese Botschaft noch nie gehört hatten.

Große Chöre und Trachtengruppen erinnerten beim Christustag im Lilleküla-Fußballstadion an die estnische „Singende Revolution“. Von estnischen Christen mit Hilfe der Schweizer organisiert, die einen solchen nationalen Gebetstag schon öfter ausgerufen haben, kamen rund 4.300 Leute aus verschiedenen Denominationen zusammen. Für die Esten, für die Religion in der Öffentlichkeit praktisch gar keine Rolle spielt, war das ein starkes Bild.

Auch sportlich kam die Stadt auf ihre Kosten. Sowohl die Stadt selber als auch Athleten in Aktion, ein Arbeitszweig von Campus für Christus, hatten verschiedene Aktionen im Angebot.

Mit Hilfe der Fotokarten „Soularium“ kamen wir gut mit den Bewohnern Tallinns und mit Touristen über persönliche und geistliche Fragen ins Gespräch. Viele Esten sprechen gut Englisch, aber weil es auch eine starke russische Bevölkerung gibt, ergaben sich für manche Kollegen aus Ostdeutschland ganz besondere Möglichkeiten.

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Impressum

edacht,

so öf-

ten auf-

ass Ihr

Wir brauchen Ihre Hilfe!

.“

Kunst berührt Menschen. Diakonische Aktionen erwärmen Herzen. Und die Botschaft von Jesus Christus verändert Leben. Helfen Sie uns dabei, dass Menschen noch viel mehr von Gott

Herausgeber: Campus für C ­ hristus e.V., Postfach 100 262, D-35332 Gießen, Telefon: (0641) 97518-0, Fax: (0641) 97518-40, E-Mail: Impulse@­Campus-D.de, Internet: www.Campus-D.de Redaktion: Hauke Burgarth, Andrea ­Wegener, ­Judith ­Westhoff Gestaltung: Claudia Dewald, Judith Westhoff Druck: Welpdruck, Wiehl, gedruckt auf chlorfrei g ­ ebleichtem Papier, Erscheinungsweise: vierteljährlich Bezug: Schutzgebühr 1,70 E. Die Bezugskosten für die Zeitschrift sind im ­Beitrag zum CfC-Förderkreis enthalten. ­Unsere ­Bezieher ­weisen wir darauf hin, dass ihre Adresse mit Hilfe der Daten­verarbeitung ­gespeichert wird (§ 26 Datenschutzgesetz). Konto: Volksbank Mittel­hessen, Nr. 50 168 808, BLZ 513 900 00 Anzeigenverwaltung: Monika Möhlmann, Tel. (0641) 975 18-19, Monika.Möhlmann@­Campus-D.de Vertrieb: Campus für C ­ hristus Abdruck: Abdruck bzw. ­auszugsweise ­Wiedergabe von Textbeiträgen, ­Illustra­tionen und Fotos nur mit Genehmigung des ­Herausgebers ­gestattet. Bildnachweis: Bildnachweis am Foto, ­privat oder Archiv. Cover: I-Stock Campus für Christus versteht sich als Missions­bewegung mit den Schwerpunkten Evangelisation, ­Anleitung zu Jüngerschaft und Gebet. GAiN ist der Partner von C ­ ampus für Christus für ­humanitäre ­Hilfe. Arbeitszweige: ­Studenten­arbeit, ­Berufung leben, M ­ ission Welt, Internet und Film, ­Professorenforum, ­Athleten in ­Aktion, C ­ rown Life, E­ he und Familie ­ Missionsleitung: Clemens Schweiger (­Leiter), Klaus Dewald (­stellvertretender ­Leiter), ­Gerhard ­Triebel (­Geschäftsführer) Vorstand: Jochen ­Detlefsen, Klaus Dewald, Bernd ­Edler, ­Linda Karbe, Cornelia ­Martin, Clemens Schweiger, ­­Gerhard ­Triebel, Christian Vollheim ­(Vorsitzender). Campus für Christus ist der deutsche Zweig von ­Agape Europe. Ein Hinweis für u ­ nsere ­Bezieher: Anschriften­änderungen werden uns von der Deutschen Post AG mitgeteilt, sofern der Bezieher nicht schriftlich wider­sprochen hat. Die Deutsche Post AG geht davon aus, dass Sie mit e­ iner Mitteilung Ihrer Adress­änderung an uns einverstanden sind, wenn Sie nicht bei uns ­schriflich ­Ihren Widerspruch anmelden. Wir werden Ihren Wider­spruch an die zuständigen Zustellpost­ämter ­weiterleiten.

und seiner Liebe zu sehen und zu spüren bekommen? A n ze i ge

Ihr Gästehaus zu allen Jahreszeiten:

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Gewinnen, Fördern, Senden

45 Jahre – 45 Euro

G e w i n n e n

F ö r d e r n

S e n d e n

Seit 1967 setzen wir uns für ein Ziel ein: Menschen in verständlichen Worten das Evangelium er­zählen, um sie für ein Leben mit Jesus zu gewinnen. Wir helfen ihnen, ihre Fähigkeiten zu entdecken und diese zu fördern. Und tragen dazu bei, dass dieselben Menschen sich selber senden lassen, um andere zu gewinnen. Das geht nur mit der Unterstützung vieler – deshalb bitten wir Sie dieses Jahr besonders um Ihre Unterstützung. Für jedes Jahr einen Euro. Danke für Ihre Spende! Bitte geben Sie als Verwendungszweck „Jubiläum“ an.

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Keine Frage. Das, was Campus für Christus sich jahrelang auf die Fahnen geschrieben hat, ist heute noch so wichtig und notwendig wie im Gründungsjahr der deutschen Arbeit 1967. Vieles hat sich in den letzten 45 Jahren geändert. Dramatisch zum Teil. Menschen haben sich entwickelt, Technik und Arbeitsbereiche auch. Wir leben heute in einer anderen Welt. Wir verstehen, deuten und definieren Religion und Christsein unter Umständen anders. Doch dieses „anders“ heißt nicht weniger richtig. Auch nicht weniger gut, weniger inhaltsreich, überzeugend oder kraftvoll. Vielleicht gerade, weil wir uns mit postmodernen Menschen und ihrem Zugang zur Welt des Glaubens auseinandersetzen wollen.

Gewinnen! Deshalb ist und bleibt es so wichtig, Menschen zu gewinnen. In der ganzen positiven Dimension des Wortes! Wir wollen überzeugen, werben, Lust machen. Lust auf die Auseinandersetzung mit den Inhalten der Bibel. Auf eine eigene Entdeckungsreise. Die am Ende zum Kern des eigenen Ichs führt. Und zur Begegnung mit dem, der so großartig und großzügig seine Liebe verschenkt: zu Christus. Es ist fantastisch, Menschen in ihrer Beziehung zu ihm wachsen zu sehen! Fördern! Deshalb ist und bleibt es so spannend, diese Menschen nicht allein zu lassen. Sie mit ihren ganz alltäglichen Fragen zu Ethik, Moral und neugefundener Glaubensüberzeugung zu begleiten. An ihrer Seite zu gehen, Schritt für Schritt, bis der Tritt sicherer wird, mutiger und entschlossener. Damit aus zaghaft wackeligem sich Fortbewegen ein zügiges, zielstrebiges Gehen wird. Wir wollen helfen, wollen unterstützen. Wir wollen gewinnen und fördern! Denn beides hat ein Ziel:

Senden! Es ist und bleibt notwendig, dass überzeugte Menschen, Jesusfreunde, Nachfolger Christi, nicht nur gewonnen und gefördert, sondern auch gesandt werden. Dahin, wo Suchende sind. Hungrige nach dem Wort Gottes. Nach persönlichen Erlebnissen mit einer höheren Macht, deren Existenz sie wohl ahnen, aber nicht konkret wissen, wovon sie eigentlich sprechen. Wir wollen alles uns Mögliche dafür tun, dass sich das ändert. Wir gewinnen, fördern und senden! Unbedingt mitmachen! Das tun wir zum Beispiel durch Stadtaktionen in der realen oder durch Internetangebote in der digitalen Welt. Wo auch immer wir im Einsatz sind: Wertvolle Arbeit kostet Geld. Und das haben wir nur zur Verfügung, wenn Menschen spenden. Deshalb machen Sie bitte unbedingt mit. Mit Ihrer Unterstützung wollen wir weiterhin Menschen gewinnen, fördern, senden.

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Wir haben mitgemacht!

IM BLICKPUNKT Training, Tore und Talente Fußballcamp in Berlin „Mein Mann und ich sind bereits regelmäßige Unterstützer einer Campus-Mitarbeiterin. Bei der Aktion ‚45 Jahre – 45 Euro’ haben wir mitgemacht, weil wir auf diese Weise auch andere Arbeitskreise von Campus für Christus unterstützen können, die eine tolle Arbeit machen, die wir aber sonst nicht im Fokus haben. Wir hoffen, dass sich viele Menschen von der Aktion anstecken lassen und mitmachen.“ Ulrike Engelmayer

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„Ich war schon bei vielen Sportcamps dabei, doch hier hat es mir am besten gefallen!“ antwortet Stefan auf die Frage, wie ihm die gemeinsame Zeit gefallen hat. Was hat ihn und über 70 weitere junge Fußballer und Basketballer motiviert, ihre Pantoffeln gegen Sportschuhe auszutauschen? Kurz gesagt: Eine gewinnende Einladung, ein ansprechendes Programm und ein erfahrenes Team. Vom 30. Juli bis 3. August fand wieder ein Sport Camp im Märkischen Viertel (Berlin) statt. Angeheizt durch begeisterte Ex-Teilnehmer, die die Werbetrommel gerührt hatten, kam es dieses Jahr zu einer Verdoppelung der Teilnehmer im Vergleich zum Vorjahr. Wie immer wurde das Camp von Athleten in Aktion (AiA), der Sportlerarbeit von Campus für Christus, in Zusammenarbeit mit örtlichen Gemeinden durchgeführt. Und wie in vergangenen Jahren, war es auch diesmal eine lohnende Zeit, die Teilnehmern wie Mitarbeitern in guter Erinnerung bleibt. Die Trainingszeiten waren anspruchsvoll, aber es gab auch andere Momente: Phasen der Ruhe, in denen die Mitarbeiter den Kinder und Teens Geschichten aus ihrem Leben sowie aus der Bibel erzählten, und Zeiten der Besinnung, in denen die Sport-Kids Muße hatten, zu reflektieren, was das Gehörte mit ihrem Leben zu tun haben könnte. Am Ende der vollen Tage holten die Eltern erschöpfte, aber glückliche Kinder ab. Auch in Zukunft bietet AiA Camps und Freizeiten an. Infos unter: www.cfc-veranstaltungen.de

„Danke für das Camp. War echt spitze! Lasst mich wissen, wann es nächstes Jahr stattfindet.“ (Matthias)

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M E n sc h M i ssion a r

Die freundliche Stimme am Telefon Hier stellen wir Ihnen regelmäßig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Campus für Christus vor. Aber nicht ohne Hinter­gedanken. Wir möchten zeigen, dass Gott ganz normale Menschen zum „Missionarsdasein“ beruft, Menschen wie Liane Palitsch, Menschen wie Sie.

F o t o : C l a ud i a D e w a l d

F o t o s : C l a ud i a D e w a l d

„Woanders könnte ich mehr verdienen, aber meine Arbeit hier erfüllt mich mit Sinn.“ ine Stimme kann viel vermitteln – durch das, was sie sagt, wie durch ­ihren Ton. Obwohl L­ iane Palitsch sich darüber nie bewusst Gedanken gemacht hat: Sie hat eine „gute“ Stimme. Sie ist „die Stimme von Campus für Chris­tus“ am T ­ elefon und der Rezeption. Und sie befindet sich an einem sehr zentralen Punkt im Geschehen des Missions­werkes. Seit fast 20 Jahren ist sie hier. Oft denkt sie, dass sie nicht viel dazu sagen kann, und mit „dazu“ meint sie den „klassischen“ Missionsdienst: evangelisieren, predigen, Bibelgruppen leiten etc. Sie selber ist Industriekauffrau, hat aber schon kurz nach ihrer Ausbildung den Gedanken gehabt, dass sie sehr gern in einem christlichen Werk arbeiten würde. Nur: Sie war ja keine Missionarin … Doch, ist sie. „Technischer Missionar“, so hat man das früher genannt. Jemand, der im vollzeitlichen christlichen Dienst, aber nicht in der sogenannten Verkündigung steht, sondern in der Verwaltung arbeitet, als Techniker, Bürokraft oder eben Rezeptionistin. Ruft jemand in der Zentrale von Campus für Christus an, ist sie der erste Kontakt. Sie beantwortet Fra-

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gen und versendet Bestellungen, kontrolliert Posteingänge und verteilt die Teampost. Sie schreibt Rechnungen für Kunden und notiert Memos für Mitarbeiter. Nach außen repräsentiert sie die Organisation und gibt Fragenden Auskunft, nach innen ist sie so etwas wie die Allwissende, nach Gott natürlich. Wenn die Mitarbeiter nicht weiterkommen, ist sie oft die erste Anlaufstelle. „Liane, wann kommt XY zurück aus dem Urlaub?“, „Liane, wie teuer ist der Infobrief?“, „Wie viel Kaffee brauchen wir beim Mitarbeiterfrühstück?“. ­ Kaffee? Da schmunzelt sie. Manchmal wundert sie sich, wieso alle meinen, sie wüsste alles. Vielleicht liegt es daran, dass sie tatsächlich fast immer eine gute Antwort hat. Es kann vorkommen, dass ihr mal ein wenig der „Draht aus der Mütze steigt“, wenn wirklich jeder etwas von ihr will. Dann wird ein kleines rotes Ampelmännchen an ihrem Arbeitsplatz aufgestellt: der dezente Hinweis für alle anwesenden Kollegen, nun Ruhe an der Rezeption einkehren zu lassen und mit der hundert-und-ersten Frage besser bis morgen zu warten. Aber für alle Kontakte, die von außen anrufen, gibt es keine roten Männchen; da ist sie immer gleichbleibend zuvorkommend und hilfsbereit. „Campus für Christus, Pa-

litsch am Apparat, guten Tag“, klingt es dann in angenehmem Ton und los geht’s: Eine Auskunft, eine Bestellung oder auch mal eine Beschwerde. Alles wird gleichermaßen höflich wie patent bearbeitet. Die ersten Jahre bei Campus war Liane Buchhalterin, aber als die damalige Rezeptionistin Campus verließ, war ihr klar, dass sie lieber in diesen Bereich wechseln wollte. Die Arbeit an der Rezeption hatte sie schon vertretungsweise kennengelernt und dabei festgestellt, dass diese Betätigung viel besser zu ihren Begabungen passte. Gesagt, getan: Eine Entscheidung, die sie bisher nicht bereut hat. Sie mag die Abwechslung bei ihrer Arbeit und kann sich gut vorstellen, sie noch eine ganze Weile weiter zu machen. Auch wenn sie anderswo mehr verdienen könnte, egal: Ihre Arbeit bei Campus erfüllt sie mit Sinn. Sie schätzt das gute Betriebsklima und den geistlichen Aspekt ihrer Arbeit. Der Mensch ist hier das Wichtigste. Das äußert sich für Liane darin, dass sie in den Gästen, Telefonkontakten und Kollegen wirklich den „Nächsten“ sieht, den sie lieben will. Sie meint das ernst und man spürt es ihr ab. „Campus für Christus, guten Tag“ – auch das kann ­Mission sein. Judith Westhoff

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Die Gottkennen-Stadtaktion in Chemnitz Eigentlich ist sie vorbei, aber sie geht weiter. Vom 20. Mai bis zum 10. Juni fand in Chemnitz die erste Gottkennen-Stadtaktion statt. Doch wie geht es seitdem weiter?

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Kein Ende in Sicht … Mehr als nur ein Überbleibsel der Stadtaktion ist die Webseite, die nach wie vor online ist und Menschen zum Kontakt mit Christen und zum Nachdenken über Gott einlädt. Um diesen Prozess auch weiterhin am Laufen zu halten, nutzen etliche der beteiligten Gemeinden diese Plattform. Monatliche Aktionen helfen, dass Gott auch weiterhin in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Stimmen aus Chemnitz Frank Heinrich (Bundestagsabgeordneter): „Mir gefallen die Plakate richtig gut – besonders weil sie dem Chemnitzer entsprechen; nicht zu aufdringlich, anregend und professionell.“ Gerhard Spanka (Projektleiter von Campus für Christus): „Natürlich können wir nicht davon reden, dass wir Chemnitz ‚erreicht’ haben, doch das Ergebnis ist mehr als ermutigend. Ich bin begeistert, dass so viele Menschen Jesus begegnet sind – und vor allem, dass die Gemeinden vor Ort jetzt nicht aufhören, sondern weitermachen.“ Stefan Willi (Pastor der Elim Gemeinde): „Erst die Stadtaktion hat dazu geführt, dass wir als Elim Gemeinde motiviert wurden, eine missionarische Woche in Verbindung mit der Stadtaktion zu organisieren. Unterstützt von den anderen Gemeinden und Werken haben wir gemeinsam davon profitiert. Ich kann von Herzen jeder anderen Stadt empfehlen, auch solch eine Aktion durchzuführen.“

Bisherige Ergebnisse der Gottkennen-Stadtaktion - 4.600 Personen besuchten die Seite GottkennenChemnitz.de. - 212 gaben darauf an, ein Gebet gesprochen zu haben, um Gott kennenzulernen. - 67 Personen nahmen per E-Mail persönlichen Kontakt mit einem Chemnitzer E-Coach auf. - 14 Kirchen, Gemeinden und Werke arbeiteten vor Ort vorbehaltlos 
zusammen. - Über 270 Christen nahmen an 30 Straßeneinsätzen teil. - 76 Personen trafen bei Veranstaltungen oder über die Website eine Entscheidung für Jesus und finden gerade ein Zuhause in ihrer neuen Gemeinde.

(Stand: 1. September 12)

nterstützt durch die evangelistische Webseite www. GottkennenChemnitz. de und hinweisende Plakate in der Stadt nutzten zahlreiche Gemeinden die Chance, Jesus Christus zum Gesprächsthema zu machen. Und die Rechnung ging auf: Viele Chemnitzer (70 Prozent haben keinerlei religiöse Bindung) ließen sich ansprechen, zu Veranstaltungen einladen und haben Jesus Christus und seine Gemeinde(n) ganz neu wahrgenommen. Wenn Teresa Engel aus Chemnitz den Kurzfilm sieht, der über die GottkennenStadtaktion berichtet, muss sie schmunzeln. Darin geht eine Frau durch den Chemnitzer Bahnhof, sieht einladende Plakate und besucht daraufhin die evangelistische Webseite GottkennenChemnitz.de. Sie erzählt: „Ich kann es kaum fassen: Das ist meine Geschichte. Was in dem Film für manchen vielleicht künstlich wirkt, habe ich genau so erlebt. Am 20. Mai bin ich den gleichen Weg gegangen, habe mich genau auf denselben Warteplatz gesetzt und habe dabei die gleichen Plakate gesehen wie die Frau im Film. Als ich vom Bahnsteig aus das Plakat anschaute, auf dem Gottkennen vorgestellt wurde, dachte ich noch, ‚endlich mal was Sinnvolles‘. Sobald ich dann zu Hause war, habe ich direkt die Internetseite geöffnet. Ich hab sie mir genau angeschaut – und als ich am Ende das Gebet fand, wusste ich, dass es jetzt dran war, Jesus in mein Leben einzuladen.“

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F r e i zei t e n & Sem in a r e

mit Herz.

Länder entdecken Menschen helfen

von Campus für Christus

November 12

28.-30.11.12 Gebetsseminar „Hören auf Gott“, Schloss Imbshausen (73 E Ü+VP zzgl. freiwillige Seminargebühr)

Dezember 12 7.-9.12.12 8.12.12 10.12.12 11.12.12

Gebetsseminar „Gott begegnen“, Brunnen Lebensgemeinschaft, Langenbernsdorf bei Zwickau (Preis s.o.) Crownlife-Leiterkurs, Gießen, 200 E Seminar „Zeitmanagement“, Gießen, 108 E Seminar „Mitarbeiter coachen und führen“, Gießen, 98 E

2013 Februar 13 8.-10.2.13

Gebetsseminar „Hören auf Gott“, Brunnen Lebensgemeinschaft, Langenbernsdorf bei Zwickau (Preis s.o.) 11.-15.2.13 Seelsorge erleben und lernen – Grundkurs, Goppeln bei Dresden, 360 E im EZ, 340 E im DZ (inkl. VP, Seminarkosten) 23.-24.2.13 Orientierungstage für Missionsinteressierte, Gießen

März 13 1.-3.3.13

9.-16.3.13 11.-15.3.13 21.-24.3.13 23.3.-6.4.13 27.-28.3.13

Gebetsseminar „Hören auf Gott“, Ammerseehäuser, Diessen/Ammersee Campus meets Munich, kreativer missionarischer Einsatz für Studenten, München, 125 E Seelsorge erleben und lernen – Grundkurs, Naundorf, Sächsische Schweiz, EZ 375 E, DZ 340 E (inkl. VP, Seminarkosten) „Heilende Gotteserfahrung in der Anbetung“ für Musiker, Nordalb Deggingen, 138 E plus Hauskosten Haiti Spring Project, Infos siehe rechts Rhetorikkurs, Gießen, 125 E, Schüler/Studenten 30 E

Armenien

Haiti

Lettland

Erleben Sie die ä­ lteste christliche Nation mit ­ihrer kulturellen Vielfalt und traumhaften Landschaft. Besuchen Sie Orte mit 1700 ­Jahre alten Kathedralen und erkunden Sie die Hauptstadt Jerevan. Ein Ausflug zum 2000 m hoch gelegenen Sevansee bietet Zeit zum Erholen und Baden. ­Erleben Sie humanitäre Hilfe auf unterschiedliche Arten: Hilfsgütersortierung und -verteilung, Baueinsatz, Durchführung eines Kindernachmittages.

Auf der Bau­stelle ­helfen, Kranke versorgen, Englisch unterrichten, mit Kindern spielen ... All das ist möglich beim ­Haiti Spring Project. Wir ­suchen dafür Leute aus ganz Europa, die praktisch begabt sind, Ahnung vom Bauen haben, medizinische oder pädagogische Erfahrung mitbringen oder einfach nur da mitanpacken wollen, wo es nötig ist.

Bummeln Sie durch die romantische Altstadt von Riga, genießen Sie den traumhaft weißen Ostseestrand und fahren Sie Kanu im Gauja-Nationalpark. ­Schauen Sie hinter die Kulissen des Hilfswerkes „GAiN“ und erleben humanitäre Hilfe hautnah: Entladen Sie einen Hilfstransport, Sortieren und Verteilen Sie Hilfsgüter an arme Familien auf dem Land, m ­ achen Sie mit bei einem dreitägigen ­Baueinsatz.

Termin: 23.8.-6.9.2013 Preis: 680 E zzgl. Flug Kontakt: Elke.Seifert@ GAiN-­Gemany.org Tel. 0641-97518-50

Termin: 23.3. – 6.4.13 (plus Reisetage) Preis: 650 E zzgl. Flug. Einfache Verpflegung und Unterkunft auf dem Gelände des GAiN-Kinderheims in Ça-Ira, englisch­ sprachig Kontakt: ­ Andrea.Wegener@ Campus-D.de Tel. 0641-97518-51

Termin: 21.7. – 3.8.13 Ort: Gästehaus bei Riga (ide.lv), 2-4-BettZimmer Preis: 490 E zzgl. Flug Kontakt: Zaiga.Vilde@ GAiN-­Germany.org Tel. 0641-97518-50

April 13 2.-5.4.13

„Helfen mit Herz und Hand“ bei der GAiN-Schulranzenaktion, Ferieneinsätze im Hilfsgüterlager in Gießen (die Teilnehmer organisieren Unterkunft und Verpflegung selbst) 26.-28.4.13 Gebetsseminar „Stark in Christus – Bestehen im Spannungsfeld geistlicher Mächte“; Brunnen Lebensgemeinschaft, Langenbernsdorf bei Zwickau (Preis s.o.)

Mai 13

25.-26.5.13 Orientierungstage für Missionsinteressierte, Gießen

Juli/August 13

21.7-3.8.13 Lettland erleben, siehe rechts 23.8.-6.9.13 Armenien entdecken, siehe rechts

Mehr Infos und weitere ­Veranstaltungen: www.cfc-veranstaltungen.de oder Tel. 0641-97518-0

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!mpulse 4/12


Kompetenz. Und Gottvertrauen.

Psychotherapie, Psychiatrie, Psychosomatik. Auf christlicher Basis.

In der de’ignis-Fachklinik behandeln wir psychische und psychosomatische Erkrankungen, z. B. Depressionen, Ängste und Zwänge – sowohl stationär als auch ambulant. Grundsätzlich können die Kosten für eine Behandlung in unserer Klinik von allen Kostenträgern übernommen werden.

Nutzen Sie auch unsere Präventionsangebote, bei denen die gesundheitliche Vorsorge im Mittelpunkt steht. Das Angebot reicht von individuellen Gesundheitswochen bis hin zu Kursen zur Stressbewältigung.

de’ignis-Fachklinik gGmbH auf christlicher Basis für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik Walddorfer Straße 23 · 72227 Egenhausen · Telefon 07453 9391- 0 · info@deignis.de

www.deignis.de


Postfach 100 262 35332 Gießen www.Campus-D.de

F o t o : c o ve r de r B i o g r a f i e „ J o c h e n K l e p p e r “ , Neufe l d V e r l a g

Brüche Das beliebteste, meistgelesene Buch der Bibel sind zweifellos die Psalmen. Hoch und Tief, Jubel und Trauer, Erfolg und Misserfolg liegen hier eng nebeneinander, sie bilden damit einfach die gesamten Facetten des menschlichen Lebens ab. Viele christliche Biografien gefallen sich eher darin, ihre Protagonisten als (Glaubens)Helden darzustellen, als erfolgreich aus Gottes Kraft – auf ganzer Linie. Erstaunlicherweise haben aber gerade Berichte über Personen mit Brüchen in ihrer Biografie eine ganz besondere Kraft, wenn man einmal aufhört, diese Menschen ausschließlich mit ihren Schwachstellen zu identifizieren. Ein für mich typisches Beispiel ist Jochen Klepper (1903-42). Der gläubige Journalist und Schriftsteller ist vielen nur durch seinen tragischen Freitod bekannt. Aber seine Texte, seine Lieder, sein Tagebuch berühren Menschen bis heute – über alle Konfessionsgrenzen hinweg. Es geht nicht darum, Scheitern zum Programm zu machen, aber es geht erst recht nicht darum, vordergründigen Erfolg allein als Segen zu verstehen. Wer Jochen Klepper begegnen will, der wird einen sensiblen Menschen, einen wortgewandten Autor, einen tiefgründigen Dichter und einen Christen voller Brüche in seinem Leben treffen – eine Begegnung, die sich auch 70 Jahre nach seinem Tod lohnt. Lesenswert ist die neue Biografie „Jochen Klepper“ von Markus Baum, erschienen im Neufeld Verlag (ISBN 978-3-86256-014-1 für 17,90 Euro) und immer noch sein Tagebuch „Unter dem Schatten deiner Flügel“ (dtv oder Brunnen, nur antiquarisch)

Hauke Burgarth


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