Impulse 2013-3

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!mpulse f체r missionarisches Christsein

Wesentliche Ver채nderung Thema Gepr채gt von Gott

Uniarbeit 40 Jahre und kein bisschen leise

Interview Es funktioniert!

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INHALT

4 Geprägt von Gott Wie sich sein Wesen in unserem Verhalten spiegeln kann

Sie wollen etwas bewegen? Bei Campus für Christus gibt es zahlreiche Möglichkeiten mitzuarbeiten. Wenn Sie Interesse haben und mehr wissen wollen, dann kommen Sie zu unseren

Orientierungstagen für Missionsinteressierte 28.-29.9.13 in Gießen Anmeldung: Campus für Christus Personal Postfach 100 262 35332 Gießen

Tel. (0641) 97518-38 Fax: (0641) 97518-40 Personal@Campus-D.de

14 Hilfe gebracht und Glück gelernt Rückblick auf einen Hilfseinsatz in Haiti Weihn achts-E di

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Die Tübinger Campusgruppe feiert Jubiläum

Im Internet: Campus-D.de

Hoffnung verschenken 1JeEsuusfrilmo

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Es funktioniert: Ein altes Heft wird neu entdeckt

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MIt Campus auf Tuchfühlung?

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Es fühlt sich nicht immer nach Mission an

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Editorial Impressum Leserbriefe Leitgedanken Für Sie gelesen Veranstaltungen 2013

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Sie suchen sinnvolle Weihnachtsgeschenke? Etwas zum Verteilen? Verschenken Sie echten Anlass zur Hoffnung:. Eine DVD, die mit der Geschichte von Weihnachten beginnt, und die noch erzählt, wie es dann weiterging. Richtig: den Jesusfilm. Dieser Film erreicht in der Zeit vor Weihnachten immer wieder die Herzen von Menschen. Vielleicht, weil er mehr bietet als viele von ihm erwarten, weil er das Lametta beiseitelässt und nicht bei der Krippe stehenbleibt .

Bestellungen: Campus für Christus Tel: 2 0641-97518-0 E-Mail: info@jesusfilm.de

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F O T O : C L A U D I A D E WA L D

E DI T O R I A L

Gerade eben habe ich mich mit dem Laptop vom schattigen Balkon mit 33 Grad in mein Büro verzogen – und ich rede von Gießen, nicht von Marokko! Hier drinnen sind es ein paar Grad weniger und ich schwitze und arbeite weiter. Warum ich das notiere? Zum einen, weil es mich jetzt im Moment beschäftigt, beeinflusst und prägt. Zum anderen, weil es mir typisch für das Thema dieser Impulse scheint: Mein Gott prägt mich! Aber wie rede ich darüber? Das, was mich heute, am 19. Juni, beschäftigt, werden Sie frühestens am 8. August lesen. Wie sommerlich wird das Wetter dann sein? So heiß wie jetzt? Heißer? Oder sehen wir dann die Tagesschau und hören „immer noch zu kühl für die Jahreszeit“? Ich habe keine Ahnung. Mein Gott prägt mich und verändert mich wesentlich! Wenn ich darüber nachdenke und rede, dann bewege ich mich zwangsläufig erst einmal in der Vergangenheit. Aber nicht nur. Denn das, was ich mit Gott erlebt habe, erhörte Gebete, besondere Begegnungen, existenzielle Fragen, all das beschäftigt mich bis heute. Und es ist viel mehr als nur eine Information über Temperaturen, die ich aus der Vergangenheit hervorhole. Es ist Gott selbst, der mich prägt, der mich zu dem macht, der ich bin. Gott stellt sich seinem Volk immer wieder vor als: „Ich bin’s, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, dein Gott.“ Und er ist damit viel weniger ein Gott der Geschichte als vielmehr ein Gott der Beziehungen. Vielleicht suchen Sie als Christin oder Christ Wege, wie Sie in Ihrer Familie auf gewinnende Art von Gott reden können. Oder Sie schauen als Gemeinde, was Gott mit Ihnen an Ihrem Ort vorhat. Auch wir als Missionsbewegung fragen uns immer wieder: Sind wir nah genug an den Menschen, die wir erreichen wollen? Ich denke, wir können und sollen uns entspannen. Es geht nicht um theologische Richtigkeiten, um tagesaktuelle Einsichten. Es geht vielmehr um prägende Beziehungen. Wie prägt Gott mich? Wie prägt er Sie? Mein Gott prägt mich! Wie sich Gottes Wesen in uns und unserem Verhalten widerspiegelt, das zieht sich als roter Faden durch den Leitartikel von Kerstin Hack, der auf der nächsten Seite beginnt. Das zieht sich auch durch den Rückblick auf 40 Jahre Campus-Arbeit in Tübingen (siehe Seite 10). Und es erscheint genauso in Ria Peckings Erfahrungen beim Weitersagen des Evangeliums (Seite 16) oder der Entscheidung für ein Leben als Missionarin bei Miriam Stader (Seite 20).

Hauke Burgarth

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FOTO: PIXELIO.DE, ROSEL ECKSTEIN

Ich wünsche Ihnen prägende Impulse mit dieser Impulse. Seien Sie herzlich gegrüßt

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THE M A

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Geprägt von Gott Wie sich sein Wesen in unserem Verhalten spiegeln kann

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FOTO: ISTOCKPHOTO.COM

uups! Das Knattern war nicht zu überhören. Maria* war ein lauter Pups entfahren, als wir gemeinsam beteten. Sie lachte kurz – und betete dann weiter. Das ist erstaunlich, wenn man von Marias Geschichte weiß. Ich kenne Maria schon seit vielen Jahren. Das Gefühl der Scham hat sie ihr Leben lang begleitet. In ihrer Erziehung gab es das noch: „Stell dich in die Ecke und schäm dich.“ Wann immer ihr etwas misslang, stand das Gefühl der Scham bereit, um ihre Seele mit frustrierenden Gedanken zu überziehen. „Du bist falsch.“ „Du gehörst nicht dazu.“ „Dich kann man nur ablehnen!“ Und jetzt pupste diese Frau in aller Öffentlichkeit, lachte nur kurz und betete dann weiter. Was war geschehen? In den letzten Jahren hatte sie sich viel mit Gottes Charakter auseinandergesetzt. Sie hat ihre eigene Prägung angesehen – und das, was sie erlebt hat, mit Gottes Wesen verglichen. Und konnte immer tiefer begreifen: Gott ist anders. Er beschämt nicht. Ja, er korrigiert, doch er macht uns dabei nicht schlecht. Verdammt uns nicht. Wenn uns etwas misslingt, sieht er das. Tröstet uns. Richtet uns auf. Und stärkt uns, anders zu leben. So wie es Jesus tat, zu dem eine Frau gebracht wurde, die auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt wurde. (Dumme Frage: Wo war der Mann? Zum Ehebruch gehören doch eigentlich zwei? Konnte er schneller weglaufen? Oder hatte er einflussreiche Freunde, die ihn gehen ließen?). Jesus weist die anderen darauf hin, dass sie auch nicht makellos sind: „Wer von euch noch nie gesündigt hat, soll den ersten Stein auf sie werfen!“ Und sagt damit zur Frau: „Was du getan hast, ist Sünde. Es trennt dich vom Leben. Du lebst in einer Welt, in der alle sündigen. Keiner ist ohne Sünde.“ Und dann sagt er klar: „Dann verurteile ich dich auch nicht.“ Und fordert sie auf, künftig ihr Verhalten zu ändern: „Geh, aber sündige nun nicht mehr!“ (Johannes 8,1–11)

5 *Name geändert


THEMA

Wer ein Leben führen möchte, das urück zu Maria. Sie hat sich damit beschäftigt, wie Gott tatsächlich ist. Sein Wesen tief auf sich wirken lassen. Und im Lauf der Zeit ist es zunehmend Realität für sie geworden. Mein Gott klagt mich nicht an, wenn mir etwas misslingt. Dann brauche ich selbst mich auch nicht zu verdammen. Es ist so tiefe Realität für sie geworden, dass sie selbst bei Dingen, für die andere sich schämen würden – etwa einem Pups in der Öffentlichkeit – heute entspannt lachen kann. Was für eine Befreiung! Ein guter Christ durch Parolen? In unserem Umgang mit anderen Menschen, aber auch mit uns selbst, wünschen wir uns als Nachfolger Jesu, dass wir uns so verhalten, wie er selbst es tut. Häufig strengen wir uns an. Daneben gibt es von der Kanzel, aus frommen Büchern und von mehr oder minder liebevollen Mitchristen und nicht zuletzt von unserem eigenen schlechten Gewissen jede Menge Vorschläge, wie wir uns verhalten sollten: „Als guter Christ solltest du … mehr Geld spenden, mehr beten, mehr in der Bibel lesen, dich mehr um die Armen kümmern, geduldiger sein, barmherziger, großzügiger usw.“ Diese Parolen haben einen entscheidenden Nachteil. Sie können die Veränderung nicht bewirken, die sie vor Augen malen. Allein durch die Aufforderung „Du solltest so sein“ wird niemand anders. Nach meiner Erfahrung haben solche Parolen kaum einen Menschen verwandelt. Das einzige, was sie meist bewirken, ist Druck: „Mensch, streng dich an. Du weißt doch, was richtig ist.“ Und Scham: „Ich sollte doch dies oder jenes tun. Was bin ich nur für ein schlechter Mensch bzw. Christ, wenn ich es nicht tue!“ Ich kenne niemanden, der durch Druck und Scham motiviert worden ist, die Liebe und Freude Jesu in seine Umgebung hinein auszustrahlen.

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von Gottes Wesen geprägt ist, tut gut daran, erstmal einen Abgleich mit seinem aktuellen Leben zu machen.

Verhaltensvorschläge taugen wenig, um tiefgreifende Veränderung hin zum gewünschten Verhalten zu bewirken. Dennoch sind sie nicht komplett nutzlos. Sie zeigen auf: Dieses oder jenes Verhalten entspricht einem Menschen, der von Jesus geprägt ist. Sie zeigen auf: Das ist möglich. Wie man zu diesem veränderten Verhalten kommt, ist dann wieder eine andere Frage. Auch Parolen wie „What would Jesus do?“ halte ich nur für bedingt hilfreich. Wer sich diese Frage stellt, hat – vielleicht – eine Idee, wie Jesus sich verhalten würde. Manchmal – nicht immer. Häufig sind die Vorstellungen von dem, was Jesus tun würde, eher von eigenen Vorstellungen geprägt, was ein guter Christ tun sollte. Aber mal gesetzt den Fall, man ahnt richtig, was Jesus in einer bestimmten Situation machen würde. Das kann motivieren. Und manchmal tatsächlich dazu führen, dass man sich so verhält. Manchmal. In anderen Fällen ist Frust vorprogrammiert: „Jesus würde dies oder jenes tun – ich schaffe es aber nicht!“ Wie Prägung geschieht Durch Betrachtung werden wir geprägt. Das entspricht auch den Erkenntnissen der Psychologie. Kinder betrachten ein Verhalten und imitieren es. Eltern sagen manchmal frustriert: „Es ist egal, was ich meinem Kind sage, es macht mir ja doch alles nach.“ Der Prozess des Nachmachens ist lebensspendend, wenn die Verhaltensweisen der Eltern lebensförderlich sind. Wenn sie dazu beitragen, dass Kinder altersgemäß lernen, frei und stark mit sich und anderen Menschen umzugehen. Wenn sie in den Eltern Vorbilder haben, die angemessen für sich selbst und andere Menschen sorgen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass dies nicht immer der Fall ist. Eltern sind manchmal stark, verständnis- und liebevoll. Und manchmal ängstlich, rücksichtslos, wenig einfühlsam. Eine Freundin von mir kommt aus einer Familie, in der die Mutter ein großes Maß an Empathie besitzt. Sie hört zu, spürt die Schwingungen und geht liebevoll darauf ein. Ihre Kinder haben es von ihr gelernt und sind Meister im Mitfühlen geworden. Durch das Ansehen des Vorbildes wurden sie geprägt und haben gelernt. Parolen wie „Mensch, sei doch ein bisschen einfühlsamer und liebevoller!“ hätten keinen zum mitfühlenden Menschen gemacht – wohl aber das Vorbild. Sie müssen nicht darüber nachdenken – sie haben es gelernt. Im Idealfall lernt man Jesus-gemäßes Verhalten von Jesus-gemäßen elterlichen und anderen Vorbildern. Die meisten von uns haben diesen Idealfall nicht erlebt. Und selbst diejenigen, die Eltern hatten, deren Ziel es war, Jesus zu folgen, hatten Eltern, denen das nicht immer gelang. Wir leben in einer kaputten Welt. Keiner kriegt es perfekt hin.

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Sich von Gott prägen lassen – verwandelt werden in sein Bild Wenn wir uns wünschen, uns mehr wie Jesus zu verhalten, macht es Sinn, sich von ihm prägen zu lassen und so von innen heraus umgeprägt zu werden. In der Bibel heißt es in 2. Korinther 3,18: „Im Ansehen seines Bildes werden wir verwandelt in sein Bild“ (nach Luther). Anders formuliert: „Indem wir das Ebenbild des Herrn anschauen, wird unser ganzes Wesen so umgestaltet, dass wir ihm immer ähnlicher werden.“ (NGÜ) Diesem Prozess der Verwandlung können wir bewusst Raum geben. Wir betrachten, wie Gott ist. Und lassen das auf uns wirken. Dieser Prozess braucht Zeit. Eine Geschichte aus den Evangelien zu lesen und dann zu sagen: „So will ich jetzt auch werden“, wird vermutlich keine tiefgreifenden Veränderungen nach sich ziehen. Es macht mehr Sinn, sich ein Lebensthema auszusuchen, an dem man Gott ähnlicher werden möchte. Für meine Freundin war es das Thema „Scham“. Hier wollte sie sich von der Freude, Annahme und bedingungslosen Liebe Gottes prägen lassen. Wenn sie Texte in der Bibel las, die etwas davon beschrieben, nahm sie sich Zeit, diese Texte tief auf sich wirken zu lassen. Für mich ist gerade das Thema „Gottes Fürsorge“ dran. Ich habe von klein auf gelernt, dass ich für mich selbst sorgen muss. Und ich kann das ziemlich gut. Manchmal vergesse ich dabei, dass ich ja einen Gott habe, der mich liebt. Und gern für mich sorgt. Das möchte ich tiefer begreifen. Und mich davon prägen lassen. Gerade berührt mich Psalm 23 sehr. Da beschreibt David ständig, was Gott für ihn tut: „Du bist mein Hirte. Du führst mich. Du bereitest mir einen Tisch.“ Dieses „Du“ berührt mich zutiefst. Ich muss nicht alles für mich selbst machen. Gott will Dinge für mich tun. Derzeit lese ich diesen Psalm täglich. Ich lasse das „Du“ auf mich wirken.

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Und langsam sickert es tiefer in mein Herz: Ich muss nicht alles alleine tun. Mein Gott sorgt für mich! Vorbilder wählen Jesus hat den Jüngern nicht einen langen Vortrag über das richtige Leben als Freund Gottes und der Menschen gehalten und sie dann losgeschickt und ihnen gesagt: „Jetzt wisst ihr ja, was ihr tun sollt. Nun macht es.“ Er hat sie vielmehr dazu eingeladen, Zeit mit ihm zu verbringen und sich von ihm prägen zu lassen. Ähnlich hat es König David gemacht. Er hat, als er vor Saul auf der Flucht war, eine ganze Reihe Männer um sich geschart, die mit ihm unterwegs waren. Sie konnten erleben, wie er kämpfte, aber auch, wie viel Achtung und Respekt er vor der Berufung Sauls hatte. Sie wurden davon geprägt, wie er mit Menschen und Situationen umging. orbilder heißen Vorbilder, weil sie für einen ein Bild prägen: So kann man leben. Solche Vorbilder bekommt man manchmal geschenkt. In meinen Teenyjahren zerbröckelte unsere christliche Jugendgruppe. Es blieb nur ein Mitglied übrig – ich. Die leitende Diakonisse führte die Gruppe trotzdem weiter – für mich. Sie nahm sich Zeit zum Bibellesen und Beten mit mir, lieh mir Bücher aus. Sie prägte mich. Ich weiß bis heute: Es kommt nicht auf die Menge an. Jeder einzelne Mensch ist es wert, dass man in ihn investiert. Neben den lebenden Vorbildern kann man sich auch von Vorbildern aus Biografien prägen lassen. Mich beeindruckt zum Beispiel Joan Erikson. Sie war eine Frau, die bis ins hohe Alter hinein geistig und körperlich aktiv war. Mit Mitte 80 überarbeitete sie noch ein Werk, das sie mit ihrem Mann geschrieben hatte. „Was wir mit 60 über das Alter geschrieben haben, war unreif. Das wollte ich noch mal besser machen!“

Und sie nahm sich Zeit, jüngere Frauen zu prägen und ihnen zu helfen, ihr Leben besser zu meistern. Ein Vorbild für mich. Geprägt von ihrem Bild habe ich für mich entschieden: „Ich möchte mit 90 noch durchs Leben tanzen können und in andere Menschen investieren.“ Und tue heute, was ich dazu beitragen kann, um meine Chancen zu erhöhen, dieses Ziel auch zu erreichen, z. B. durch Sport und Weiterbildung. Bilderabgleich und Bilder neu prägen Wer ein Leben führen möchte, das von Gottes Wesen geprägt ist, tut gut daran, erstmal einen Abgleich mit seinem aktuellen Leben zu machen: Wo ist mein Leben kaum von ihm geprägt? Der Abgleich hat nicht das Ziel, das schlechte Gewissen zu verstärken – das nützt niemandem etwas. Ziel der Übung ist lediglich eine Bestandsaufnahme: In welchen Bereichen bin ich derzeit noch nicht von Gott geprägt? Wo möchte ich mich von ihm prägen lassen? Es ist unwahrscheinlich, dass man Dutzende von Lebensbereichen und Verhaltensmustern auf einmal verändern kann. Sinnvoll ist, sich auf ein oder zwei Veränderungsziele zu beschränken und bewusst zu wählen, in welchen Bereichen man mehr lernen möchte, sich so zu verhalten wie Gott. Wer etwa feststellt, dass Gott sehr großzügig ist, er selbst aber meist geizig mit Menschen umgeht, kann überlegen, ob er sich hier von Gott prägen lassen möchte. Wer eher ungeduldig ist, könnte Prägung durch Gottes Geduld als Ziel wählen. Wer dazu neigt, verurteilend mit anderen umzugehen, kann von Gottes Barmherzigkeit lernen. Wer selbst nicht gut Grenzen setzen kann, kann beobachten, wie Jesus das tut. Wer entscheidungsschwach ist, kann von seiner Entschlossenheit lernen. Wer mit Angst kämpft, möchte vielleicht etwas mehr von Gottes Zuversicht geprägt werden. Anschließend kann er die Bilder wählen, von denen er sich prägen lassen möchte.

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IM P R E S S U M

Vorbilder heißen Vorbilder, weil sie für einen ein Bild prägen: So kann man leben.

Bei der Auswahl könnten folgende Fragen helfen: •฀ Welche biblischen Texte beschreiben das Verhalten Gottes, von dem ich mehr geprägt werden will? •฀ Welche biblischen Charaktere haben – vielleicht erst im Laufe der Zeit – genau diese Eigenschaften gehabt oder entwickelt, die ich stärken will? •฀ Welche historischen Vorbilder lebten diesen Wesenszug aus? Es kann auch sein, dass man mit einem Bild oder Vorbild beginnt und im Lauf der Zeit weitere entdeckt, die Ähnliches ausdrücken oder andere Aspekte des gleichen Lernbildes zum Ausdruck bringen. Hier darf durchaus auch die eigene Phantasie mit ins Spiel kommen. Man kann sich fragen: Wie sieht es aus, wenn ich mich so verhalte, wie Gott es tut? Wenn er quasi in meinen Schuhen geht? Alles, was man schon einmal vor-gedacht hat, lässt sich leichter nach-leben. amit Bilder wirken, brauchen sie Einwirkzeit. Wie oben beschrieben, geht das nicht in einem Rutsch, sondern funktioniert am besten dann, wenn man ein Bild lange und immer wieder auf sich wirken lässt. Es gibt in der christlichen Meditation die Praxis, gedanklich in eine biblische Geschichte einzutauchen. Man stellt sich vor, man sei dabei gewesen und hätte es miterlebt. Wer etwa mit Angst zu kämpfen hat, kann sich vorstellen, wie es war, alleine mit den anderen hilflosen Jüngern im Boot gewesen zu sein, als der Sturm kam. Es kann auch helfen, sich manches vor Augen zu malen – im durchaus wörtlichen Sinn. Ein Bild zu wählen, das das gottgemäße Verhalten beschreibt, das man selbst mehr entwickeln möchte, und es zu malen, zu gestalten oder aufs Handy oder den

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Computer zu legen. Jedes Mal, wenn man das Bild sieht, wird das Gehirn daran erinnert. Eine Weile lang war eines meiner Entwicklungsziele Gelassenheit. Ich wollte so voll Gottvertrauen und Gelassenheit werden wie ein Vogel, der sich entspannt auf einem Nilpferdrücken ausruht – bevor er weiterfliegt. Das Bild habe ich mir aufs Handy geladen – es hat mich über Monate an mein Ziel erinnert und mir geholfen. Jetzt sind andere Wachstumsschritte dran – und andere Bilder in meiner Umgebung. Wie Jesus werden – von ihm und seinem Wesen geprägt werden – und so mit Menschen umzugehen, wie er es tun würde, ist ein wunderbares Ziel. Hier habe ich vor allem beschrieben, was wir selbst dazu tun können, damit in unserem Leben mehr von ihm zum Ausdruck kommt. Wie wir uns aktiv von ihm prägen lassen können. Und ich habe erwähnt, dass ihn ansehen und von ihm geprägt werden ein aktiver Prozess sein kann. Ich möchte aber nicht vergessen zu erwähnen, dass es in der gleichen Bibelstelle, in der es heißt, dass wir durch das Ansehen seines Bildes verändert werden, auch heißt, dass es sein Geist in uns ist, der uns prägt und verwandelt. Wir sind nicht allein. Wir können ihn aktiv ansehen, um dann von ihm verwandelt zu werden. Zu Menschen, denen man ansieht, dass sie Kerstin Hack ist mit Jesus zusammen sind und sich – Autorin, Verlegerin, zumindest ein Stück weit – so verhalReferentin, Coach ten wie er. und lebt in Berlin. Sie liebt es, das Leben zu entdecken und Menschen dabei zu unterstützen, ihren Glauben fröhlicher und ihr Leben stärker zu leben. Mehr über sie gibt es auf ihrer Internetseite: www. kerstinhack.de und ihrem Blog www. kerstinpur.de.

Herausgeber: Campus für Christus e.V., Postfach 100 262, D-35332 Gießen, Telefon: (0641) 97518-0, Fax: (0641) 97518-40, E-Mail: Impulse@Campus-D. de, Internet: Campus-D.de Redaktion: Hauke Burgarth, Andrea Wegener, Judith Westhoff Gestaltung: Claudia Dewald, Judith Westhoff Druck: Welpdruck, Wiehl, gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Erscheinungsweise: vierteljährlich Bezug: Schutzgebühr 1,70 E. Die Bezugskosten für die Zeitschrift sind im Beitrag zum CfC-Förderkreis enthalten. Unsere Bezieher weisen wir darauf hin, dass ihre Adresse mit Hilfe der Datenverarbeitung gespeichert wird (§ 26 Datenschutzgesetz). Konto: Volksbank Mittelhessen, Nr. 50 168 808, BLZ 513 900 00 Anzeigenverwaltung: Hauke Burgarth, Tel. (0641) 975 18-64, Hauke. Burgarth@Campus-D.de Vertrieb: Campus für Christus Abdruck: Abdruck bzw. auszugsweise Wiedergabe von Textbeiträgen, Illustrationen und Fotos nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Bildnachweis: Bildnachweis am Foto, privat oder Archiv. Cover und Rückseite: istockphoto.com Campus für Christus versteht sich als Missionsbewegung mit den Schwerpunkten Evangelisation, Anleitung zu Jüngerschaft und Gebet. GAiN ist der Partner von Campus für Christus für humanitäre Hilfe. Arbeitszweige: Studentenarbeit, Berufung leben, Mission Welt, Internet und Film, Professorenforum, Athleten in Aktion, Ehe und Familie Missionsleitung: Clemens Schweiger (Leiter), Klaus Dewald (stellvertretender Leiter), Achim Gramsch (Geschäftsführer) Vorstand: Jochen Detlefsen, Klaus Dewald, Bernd Edler, Achim Gramsch, Uwe Heß, Linda Karbe, Cornelia Martin, Clemens Schweiger, Christian Vollheim (Vorsitzender). Campus für Christus ist der deutsche Zweig von Agape Europe. Ein Hinweis für unsere Bezieher: Anschriftenänderungen werden uns von der Deutschen Post AG mitgeteilt, sofern der Bezieher nicht schriftlich widersprochen hat. Die Deutsche Post AG geht davon aus, dass Sie mit einer Mitteilung Ihrer Adressänderung an uns einverstanden sind, wenn Sie nicht bei uns schriflich Ihren Widerspruch anmelden. Wir werden Ihren Widerspruch an die zuständigen Zustellpostämter weiterleiten.

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as haben Sie in Bezug auf das Thema „Beziehung leben, so wie Gott es tut“ auf dem Herzen? Diese Frage haben wir Ihnen in der letzten „Impulse“ gestellt. Einige Antworten finden Sie hier …

„Wir über uns“ So heißt der immer wiederkehrende Programmpunkt bei den Vorstands- und Gebetstreffen im Bezirksverband unserer christlich geprägten Partei. Im kleinen Kreis tauschen wir uns dabei über unsere Sorgen und Nöte aus, über das, was uns Freude macht und worauf wir dankbar zurückblicken. Wir öffnen uns voreinander und gewähren dem anderen einen Einblick in unseren Alltag und das aktuelle Empfinden. Jeder entscheidet, was er den anderen mitteilen möchte. …und es bleibt in unserem Kreis und wird nicht an andere weitererzählt. So sind wir uns nähergekommen und die Beziehungen zueinander sind gewachsen. Wir vertrauen uns. „Wir über uns“ ist das Herzstück unserer Treffen. Wir wissen uns unter Gottes Hand geborgen und erfahren seine spürbare Nähe – und danach widmen wir uns gern unserem politischen Tagesgeschäft. Volker Giese

Gegenwärtig Mein Gegenüber hört voller Interesse zu, was ich gerade erzähle. Ich fühle mich angenommen und wertgeschätzt, mein Herz öffnet sich. Wie gerne möchte ich selbst so ein Gegenüber sein. Jemand der anwesend ist und wahrnimmt. Doch häufig bin ich nicht so „gegenwärtig“, weil meine Gedanken in der Zukunft oder der Vergangenheit stecken bleiben. Wie nennt sich Gott in der Bibel selber? „Ich bin.“ Nicht „Ich war da“, wie es oft auf öffentlichen Plätzen eingraviert zu finden ist, und auch nicht unzuverlässig „Ich werde irgendwann da sein“.

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F O T O : C L A U D I A D E WA L D

LESERBRIEFE

Nein, sein Name ist „Ich bin da.“ Was für eine Offenbarung! So ist Gott. Offensichtlich genießt er mich, freut sich über mich (Zefanja 3, 17). Gott versteht mich, ist immer da. So ein Gegenüber will ich auch sein. Wie sehr möchte ich von Gott selbst lernen, anwesend zu sein, wahrzunehmen, wer gerade in meiner Umgebung ist, und genau dieser Person mein Interesse widmen und mich an ihrer einzigartigen Eigenart freuen. Eva Rudolph

Das Recht auf eine zweite Chance Ich hatte einmal eine gute Beziehung zu meinem Vater, doch nach der Scheidung meiner Eltern waren wir alle als Familie sehr verletzt und ich konnte kein einziges Wort mehr mit ihm sprechen. Es war zu viel kaputt gegangen. Wenn ich ihn auf der Straße sah, schaute ich weg. Aber er war doch mein Vater! Als ich darüber betend nachdachte, war es mir, als wenn Gott zu mir sagte „Gibt es nicht ein Recht auf eine zweite Chance? Auf einen Neuanfang trotz Fehlern der Vergangenheit?“ Ich freute mich selbst über Gottes Vergebung, seine Gnade. Und so ließ ich den Gedanken zu, Vergangenes zu begraben, und ließ mich neu auf meinen Vater ein. Wir redeten über Themen der Gegenwart und betonten die Gemeinsamkeiten. Mittlerweile ist unsere Beziehung wieder entspannt. Wir sehen uns ab und zu und können gut miteinander umgehen. Wir wissen: Jeder von uns hat Fehler gemacht und die Schuldfrage können wir nicht klären. Gott hat meine Sichtweise und die Haltung meines Vaters (obwohl dieser kein Christ ist) verändert. Dafür bin ich dankbar. Antje Dietzel

Richtig vor erfolgreich

machte dort wichtige Schritte im Glauben. Ich erinnere mich noch gut an ein Gespräch zum Thema „Spicken“ bei Klausuren, was für mich damals kein Problem darstellte – ich wurde auch nie erwischt. Im Gespräch merkte ich, dass es wichtiger sein kann, Gottes Weg zu gehen, als eine gute Note zu bekommen. Inzwischen ist mein ältester Sohn 15 Jahre alt und kürzlich hatten wir als Eltern eine ähnliche Diskussion mit ihm. Natürlich sieht er, was in der Schule um ihn herum so vorgeht. Umso wichtiger war es mir, ihm das weiterzugeben, was ich damals bei Campus gelernt hatte: Nimm lieber Nachteile in Kauf, aber tu das, was richtig ist. Joachim Pollak

Hier könnte Ihr Bericht stehen! Sie lesen sich diese Berichte durch und denken dabei: „So etwas hätte ich auch zu erzählen. Aber mich fragt ja keiner.“ Doch. Wir fragen Sie. In der nächsten Impulse wird es ums Thema „Gott ist anders“ gehen. Um die dunkle, die unverständliche Seite Gottes. Darum, dass er eben nicht der „liebe Gott“ ist. Und wie wir mit unseren offenen Fragen dazu umgehen können. Das ist Ihr Thema? Dann schreiben Sie uns bitte ein paar Sätze darüber, was Sie persönlich damit erlebt haben. Wir freuen uns auf Ihren Beitrag! Bitte mailen Sie Ihren Kurzbericht bis zum 1. September an impulse@campus-d.de, Betreff „Statements“. Alle Einsender erhalten als Dankeschön eine kleine Überraschung.

Ende der 80er Jahre war ich als Student bei Campus für Christus in Stuttgart aktiv und

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JAHRE

UN I A R B E I T

Evangelisation von Campus für Christus in den Siebzigern: Links: Barbara Mogel erklärt die Vier geistlichen Gesetze. Rechts: Rainer Harnisch bei einem Straßeneinsatz.

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Die Tübinger Campusgruppe feiert Jubiläum

und kein bisschen leise An einem solchen Tag könnte man wehmütig zurückblicken und an die gute alte Zeit erinnern, als man noch jung war, als alles anders und ein bisschen schöner und einfacher war. Man könnte die Helden feiern, die damals große Dinge geleistet haben, und mit kritischer Distanz auf die Kinderbzw. sogar Enkelgeneration blicken, die so ganz anders tickt und vieles völlig anders angeht. Von alldem war beim Jubiläum um „40 Jahre Campusgruppe Tübingen“ nichts zu spüren. Was hat Studenten damals und heute geprägt?

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Ja, die alten Kämpfer aus den Siebzigern luden im Stil ihrer Zeit zur Jesus-Revolution ein, und ja, die Lobpreismusik der Heutigen klingt anders als die Mitsing-Schlager der Achtziger. Aus dem Heftchen „4GGs“ („Vier geistliche Gesetze“) ist das „Gpk“ geworden („Gott persönlich kennenlernen“), aber von solchen Äußerlichkeiten abgesehen, fällt vor allem eines auf: die Kontinuität. „Ich habe bei Campus in Tübingen gelernt, wie ich über meinen Glauben sprechen kann.“ Dieser Satz könnte aus dem Mund eines heute Fünfundsechzigjährigen genauso stammen wie aus dem einer Zwanzigjährigen. Und das Jubiläum unterstreicht: Genauso ist es. Gerhard Habenicht war von Anfang an dabei. Er hatte bei einem USA-Aufenthalt Bill Bright und die amerikanische Campus-Bewegung kennengelernt, die bei Anti-Vietnam-Demos mitmarschierte, dabei aber Plakate mit der Aufschrift „Join the Jesus Revolution“ trug und mit einer Sonderausgabe der Bibel auf sich aufmerksam machte, die „Blueprint for Revolution“ hieß, also „Fahrplan für die Revolution“. So etwas musste doch auch in Deutschland funktionieren, dachte sich der junge Theologiestudent und gründete mit drei anderen Studenten eine Campusgruppe in Tübingen. Ungewöhnlich für die Zeit, war es eine Gruppe ohne hauptamtlichen Mitarbeiter vor Ort. „Wir haben uns als revolutionäre Bewegung verstanden“, lächelt er, wenn er an die Zeit zurückdenkt. Seit 1975 ist die Gruppe als offizielle Hochschulgruppe zugelassen. In der vom Rektor herausgegebenen Hauszeitschrift der Eberhard-Karls-Universität darf sie sich auf einer ganzen Seite vorstellen. „Wir wissen, dass jeder Versuch, den Menschen allein durch eine sozioökonomische Umstrukturierung aus gesellschaftlichen Zwängen zu befreien, nicht tief genug ansetzt. Das egoistische Wollen wird nur verlagert. Jesus befreit uns aus dem Getrenntsein von Gott und damit aus Egoismus, Vereinsamung, Lebensangst, intellektueller Lebenslüge, Sinnlosigkeit. Er befreit zu verantwortlichem Handeln am Nächsten und in der Gesellschaft“, heißt es in diesem Dokument in mutiger Abgrenzung zur Studentenbewegung der Siebziger. Ein Mitgründer der Gruppe, der Architekt Hans-Jörg Grüner, stand manchen Methoden zu Anfang eher skeptisch gegenüber. Er sah sich nach Tübingen und zu den anderen Begründern der Campus-Gruppe geführt („Ich hatte gerade gebetet, dass Gott mir seinen Weg zeigt, und da standen diese zwei Studenten vor

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RE JAH FOTOS : HAUKE BURGARTH

HAUKE FOTO :

Gerhard Habenicht

Hansjörg Grüner

Susi Maier

Matthias Junge

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mir und luden mich ein, bei ihnen mitzumachen.“). Aber dass ein Werkzeug wie die „Vier geistlichen Gesetze“ Menschen tatsächlich helfen kann, einen klaren Anfang mit Gott zu machen, glaubte er erst, als er selbst einen jungen Mann zum Glauben führen konnte. „Der hat sich in der Zeit darauf tatsächlich verändert, er hat es ernst gemeint!“, staunt Grüner bis heute. Ab Ende der Siebziger dabei war die Chemikerin Susi Maier, die noch bis in die neunziger Jahre hinein bei einzelnen Campus-Freizeiten dabei war und bis heute in Tübingen wohnt. „Seit damals weiß ich, worum es beim Glauben geht, und kann es auch erklären, selbst wenn ich manches heute anders formuliere“, sagt sie. Geschätzt hat sie an der Arbeit der Campus-Gruppe besonders, dass sie Leute aus verschiedenen Fachrichtungen kennengelernt hat und vieles einfach einmal ausprobieren konnte. „In der Gemeinde dauern solche Prozesse länger“, stellt sie fest, „als Studenten haben wir’s einfach gemacht.“ Auch für Jürgen Rabenhorst war eine entscheidende Erfahrung, dass die Gruppe so gemischt war. Die Studenten hatten nicht nur unterschiedliche Studiengänge belegt, sie stammten auch aus verschiedenen Gemeindehintergründen. Trotzdem ist echte geistliche Gemeinschaft möglich. Das gemeinsame Interesse, Menschen für Jesus zu begeistern, lässt konfessionelle Unterschiede in den Hintergrund treten. „Das habe ich damals mitgenommen: Entscheidend ist, dass man Christus nachfolgt, egal, aus welchem Stall man kommt.“ Heute ist er in eine gemeindeübergreifende Arbeit eingebunden. Matthias Junge bekam zu Studienbeginn eine Postkarte: „Wenn du nach Tübingen gehst, schließ dich Campus für Christus an.“ Dass er dieser Aufforderung gefolgt ist, hat der Theologe nie bereut. Er findet es hilfreich, dass bei Campus für Christus Glaubensinhalte einfach und praktisch formuliert werden. „Diese Brücke zwischen meinem Studium, das sehr theoretisch war, und dem normalen Leben und Reden habe ich gut gebrauchen können.“ Was ihn ebenso begeistert, ist der Campus-Grundsatz, Menschen nicht nur zum Glauben zu führen, sondern sie weiter zu begleiten und anzuleiten, damit sie selbst ihren Glauben weitergeben können. „Wir reden heute von ‚Win, build, send’, also ‚Gewinnen, fördern und senden’“, erzählt eine junge Frau, die heute in Tübingen studiert. „Wir wollen Menschen gewinnen, sie weiter auf-

BURGAR

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Linda Karbe ist heute im Vorstand und Rainer Harnisch ist bereits seit 42 Jahren Mitarbeiter bei Campus für Christus (Foto rechts). Er leitete die ersten Studenten in Evangelisation und Jüngerschaft an (Foto links).

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FOTO : HAUK E BURGARTH

bauen und dann auch wieder loslassen, sodass sie selbst aktiv werden.“ Die Älteren um sie herum lächeln wissend. Sie haben selbst schon das gleiche Vokabular gebraucht, und der Grundsatz ist der gleiche geblieben. Auch Sätze wie „Gebet ist uns ganz wichtig, denn wir wollen uns von Gott zeigen lassen, was als nächstes dran ist“, könnten aus jedem beliebigen Jahrzehnt der Campus-Arbeit stammen. Es gehört immer beides zusammen: Der Wunsch, Dinge gut, ansprechend und zielgruppengerecht zu vermitteln – und das Bewusstsein, dass man schon beim Planen auf Gottes Führung angewiesen ist und erst recht das Ergebnis nicht in der Hand hat. Momentan kommen neben den offiziellen CampusTreffen informelle Aktionen gut an, bei denen Campus-Studenten einfach mit einigen ihrer Campus-Freunde und Kommilitonen, die noch nicht gläubig sind, etwas unternehmen. Das kann vom gemeinsamen edlen Essen in der WG bis hin zum Sport im Park reichen. Gespräche über den Glauben ergeben sich dabei automatisch, spätestens bei der Frage: „Und woher kennt ihr euch?“ „HouseReach-Evangelisation“ nennt sich das auf Neudeutsch, ist aber natürlich keine neue Idee. Als Campus-Studenten vor Beginn einer Germanistik-Vorlesung zur CampusGruppe einladen, ernten sie hauptsächlich spöttische Bemerkungen, aber eine junge Frau folgt der Einladung. Mona Leukhardt ist gerade an einem Tiefpunkt in ihrem Leben, und vom Glauben weiß sie überhaupt nichts. Deshalb kauft sie sich vor dem ersten Treffen erst einmal eine Bibel. In der Folge kommt sie zum Glauben und macht – wie sie es nennt – „eine ganz

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„Zum Glück fehlt mir was!“ Der Tübinger Professor Hans-Joachim Eckstein beleuchtete in seinem einführenden Vortrag, was der Mensch zum Glücklichsein braucht – und was das mit dem Christsein im Allgemeinen und mit Campus für Christus im Besonderen zu tun hat.

normale Campus-Karriere“ mit viel erlebter Gemeinschaft, Begleitung und Schulungen. „Das hat mir gut getan und ich habe es deswegen immer für selbstverständlich gehalten“, erzählt sie. „Die gute intensive Gemeinschaft, der Anspruch, Jesus immer besser kennenzulernen und im Glauben zu wachsen … Ich hab’ erst später gemerkt, dass das gar nicht selbstverständlich ist. Bis heute wird mir immer wieder gesagt, dass ich zu hohe Erwartungen habe, zum Beispiel an Leitung oder wie etwas organisiert wird. Dass ich darin naiv bin.“ Sie schlägt in einem Wörterbuch nach, was „naiv“ eigentlich ist – und merkt, dass sie gut mit der Definition leben kann: „,Naiv’ heißt ‚offen für Neues’, und das möchte ich mir bewahren.“ „Offen für Neues“ und „Bewahren“ – beides sind Dinge, die die Campus-Arbeit in Tübingen über vier Jahrzehnte geprägt haben. So geht es auch beim festlichen Jubiläum kaum um die Gruppe, um Einzelne und schon gar nicht um deren besondere Leistungen. Vielmehr ist faszinierend zu sehen, dass Gott hier über vier Jahrzehnte Studenten gebraucht, um andere für sich zu gewinnen. Esther Tamm vom aktuellen Tübinger Outreachteam fasst zusammen: „Erst haben wir Werbung für Campus für Christus gemacht, aber dann haben wir gemerkt, dass es um viel mehr geht. Wir stellen den anderen Jesus Christus vor. Evangelisieren an der Uni. Das geschieht manchmal durch evangelistische Aktionen. Aber Evangelisation lebt nicht von Aktionen, sondern davon, dass sie zum Lebensstil wird, zum ganz normalen Alltag.“ Happy Birthday, liebe Tübinger! Andrea Wegener

Das ehemalige Heft „4GGs“ heißt heute „Gpk“. Näheres dazu und eine kostenlose Bestellmöglichkeit finden Sie ab S. 16.

Andrea Wegener, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, hat nicht in Tübingen studiert, sondern in Leipzig, und war auch nicht bei Campus für Christus, sondern bei der SMD. Sie hat sich beim Jubiläum „trotzdem“ am richtigen Platz gefühlt.

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GL O B AL AI D N ET WOR K

Hilfe gebracht und Glück gelernt Rückblick auf einen Hilfseinsatz in Haiti

Die Haitianer zeigen mir, was es heißt, Gott Tag für Tag dankbar zu sein.

Mitte Mai im kühlen und regnerischen Dresden. Noch immer sind keine Malaria-Symptome aufgetreten und die Inkubationszeit ist auch vorüber – ich bin erleichtert! Wie ich aus mehreren E-Mails der übrigen zehn Mitreisenden erfahren habe, geht es auch ihnen gut. Gott sei Dank! Schon einen Monat genieße ich wieder den Luxus geruhsamer Nächte ohne stechende Moskitos und krähende Hähne, dafür mit einer erfrischenden, kräftigen Dusche am Morgen und das Ganze bei angenehmen Außentemperaturen unter 35 Grad. All das und noch viel mehr habe ich in meinen zwei Wochen Haiti-Aufenthalt schätzen gelernt. Doch zurück bleibt nicht nur diese Dankbarkeit, dass es mir hier in Deutschland so gut geht, sondern vor allem auch die Frage: Was macht eigentlich mein Glück aus? Und sind wir in unse-

rer gut organisierten und funktionierenden, von Leistungsdruck geprägten Gesellschaft so viel glücklicher als unsere Brüder und Schwestern im bitterarmen Haiti? Beim Beobachten und in Gesprächen mit den Haitianern habe ich vielmehr den Eindruck gewonnen, dass uns unser Wohlstand, ein schönes Heim, gute Bildung und Urlaubsreisen sowie unsere vermeintlichen Sicherheiten, wie ein geregeltes Einkommen, soziale Absicherung und stabile Verhältnisse, vielleicht manches Mal von einem tieferen Gottvertrauen trennen. Die Haitianer haben mir gezeigt, was es heißt, Gott Tag für Tag dankbar zu sein – und sei es dafür, das verheerende Erdbeben im Januar 2010 einfach nur überlebt zu haben. Da ist kein Unmut über all die Missstände, den verlorenen Besitz und die Nöte zu spüren, die das (Über-)Leben in diesem von Krisen und Katastrophen gebeutelten Land so schwer machen – nicht erst seit dem Beben. Zwei Wochen ist unsere elfköpfige GAiNGruppe vor Ort in Léogâne, dem damaligen

In Haiti ist fast alles Handarbeit: Kathleen und Günter sieben Sand für den Betonboden eines Gebäudes.

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F O T O S : C L A U D I A D E WA L D

LEITGEDAN K E N

Das Waisenhaus in Léogâne liegt direkt am Meer. Bisher leben die Kinder noch in provisorischen Unterkünften.

Das Essen, das die Köchin unter den einfachen Bedingungen „zaubert“, schmeckt den Waisenkindern und Freizeitteilnehmern.

Epizentrum, etwa 40 Kilometer von der Hauptstadt Port-au-Prince entfernt. Wir wollen beim Wiederaufbau des Kinderheimes Ça-Ira einer örtlichen Gemeinde helfen. Unsere Gruppe ist bunt zusammengewürfelt, sowohl was Alter, Herkunft als auch Beruf angeht …, doch auch das hat Gott spürbar in der Hand, denn irgendwie ergänzen wir uns wunderbar. Jeder findet seinen Platz und Halt in dieser Gemeinschaft. Es macht Spaß, in den zwei Wochen die offensichtlichen Baufortschritte an den neuen Gebäuden zu beobachten! Doch was mich begeistert, sind weniger die Menge an Steinen, die wir aufeinanderstapeln, oder die Anzahl an Wänden, die wir streichen; es sind auch nicht die Geschenke und die Hilfsgüter, die wir mit nach Haiti gebracht haben. Es ist vielmehr die gemeinsame Arbeit mit den haitianischen Bauarbeitern, die Zeit, die wir mit Spielen und Strandausflügen mit den Heimkindern verbringen. Es sind die Gespräche, Gesänge und Gottesdienste mit den Bewohnern von Ça-Ira, die für beide Seiten so wertvoll sind. Eine Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern auf Zeit, die hinsichtlich Herkunft, Kultur und Lebensbedingungen kaum unterschiedlicher sein könnten. Das gegenseitige Verstehen- und Kennenlernen-Wollen, die Fragen und der respektvolle Umgang sind es, die unsere Zeit so nachhaltig prägen. Zwei vollkommen verschiedene Welten begegnen sich hier, der beiderseitige Wunsch, in enger Beziehung mit unserem Vater zu leben, und die Vorfreude, irgendwann gemeinsam in seinem Reich zu sein – gleich und ohne jeden Unterschied! An unserem letzten Teamabend in Haiti sitzen wir zusammen und überlegen, was uns als Erstes einfällt, wenn wir an die zurückliegende Zeit denken. Oft sind es scheinbar profane Dinge: die unbeschwert

spielenden und lärmenden Kinder, die aus alten Plastiktüten und herumliegendem Müll Drachen bauen und im Wind fliegen lassen. Oder das hervorragende und üppige Essen, das uns unsere reizende Köchin Aloud jeden Tag auf ihrer kleinen, einfachen Feuerstelle ohne jegliche Küchengeräte zaubert – aber auch das beklemmende Gefühl dabei, weil wir wissen, dass die meisten Menschen um uns herum kaum etwas zu essen haben. Und der Müll überall! Obwohl die Luft fast permanent von den vielen kleinen brennenden Müllhaufen verqualmt ist und es entsprechend stinkt, liegt er doch überall – in den Straßen, in den Wiesen, am Strand … Ich bin dankbar an unserem letzten Abend. Dafür, dass ich bei so einem tollen Projekt dabei sein kann, und für so viel Bewahrung. Denn in diesen zwei Wochen bleibt unsere Gruppe von den zahlreichen Krankheiten ebenso verschont wie vor größeren Unfällen auf der Baustelle (das erscheint mir wirklich wie ein Wunder, wenn man die haitianischen Arbeitsbedingungen und Standards kennt!) und sonstigen Problemen mit korrupten Behörden oder Ähnlichem. Bis heute kann ich kaum glauben, wie gut und reibungslos unser Einsatz trotz dieser unberechenbaren Umstände verlaufen ist. Es ist offensichtlich: „Der Herr behütet dich; der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand.“ (Psalm 121, 5) Cathleen Klötzing, Dresden

Sind wir in unserer gut organisierten von Leistungsdruck geprägten Gesellschaft so viel glücklicher als unsere Geschwister im bitterarmen Haiti?

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Echte Freunde „Den kenne ich, das ist ein Freund von mir“, kommt mir schnell über die Lippen, aber meine ich dabei einen meiner 573 Facebook-Freunde oder haben wir schon intensiv Zeit miteinander verbracht? In unserer missionarischen Arbeit müssen wir mit einer Flut von unterschiedlichen Beziehungen zurechtkommen und dabei immer wieder bewusst auswählen. Jesus wählte sich Leute aus und verbrachte mit ihnen mehr Zeit als mit anderen, weil er etwas vorhatte. Das ist unser Vorbild bei Campus für Christus. Ich überlege mir, wie ich mit einzelnen Arbeitskollegen mehr qualitative Zeit verbringen kann. Oder wie ich in junge Leiter investieren kann. Die erste Studenten-Wanderwoche letztes Jahr war eine ermutigende Erfahrung. Ehrlicherweise frage ich mich dabei manchmal, was ich zu geben habe. Meine Fehler und meine Schwächen kommen da raus. Ich bin nicht Jesus. In diesen ausgewählten Freundschaftsbeziehungen habe ich ein Geheimnis entdeckt. Je mehr ich mich darauf einlasse, desto mehr brauche ich Gottes Kraft. Ich spüre meine Grenzen, aber das ist nicht schlimm. Ich erlebe Gottes Kraft und bewege etwas im anderen. Das ist für beide etwas sehr Kostbares, ein Vorgeschmack vom Himmel. Solche zielgerichteten intensiven Beziehungen finden sich an vielen Stellen bei Campus für Christus, z.B. wenn AiA mit einem kleinen Team Turnschuhe in Afrika verteilt oder bei den Coaching-Beziehungen im Rahmen des „Berufung konkret“-Kurses oder in der regelmäßigen Begleitung des studentischen Leiters meiner Unigruppe. Auch ich will immer wieder E-Mails und Papierkram zur Seite schieben und mir Zeit nehmen für intensive Beziehungen. Denn die haben bleibenden Wert. Clemens Schweiger, Missionsleiter

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I NT E RVI E W

Peinlich,

könnte man denken, vielleicht sogar

Im Seminar „Berufung konkret“ proben erwachsene

. g i f af

Christen, wie man einen Menschen begleiten kann, sein Leben Jesus Christus zu übergeben. Ria ist eine von ihnen. Augen zu und durch, tapfer macht sie mit und übt. Das Heftchen „Gott persönlich kennenlernen“ in den Händen, erklärt sie ihrem Gegenüber – natürlich ön฀lelirnecnh฀ GoGotttt฀pe฀prsöenlirs ch฀kennen ฀lernen ฀฀฀฀฀kennen

auch schon Christ – das Evangelium. Und irgendwann passiert das

erwa r t e n U te:

Es funktioniert! 16

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Ein altes Heft wird neu entdeckt: Ria Pecking erzählt.

Ria: Ende letzten Jahres bekam ich wieder Kontakt zu Daniela und ihrer Schwester Claudia, beides entfernte Bekannte. Als ich mich später mit Claudia traf, sprach sie zwar viel von Gott, aber ich spürte, dass da einiges nicht stimmt. Ich wollte das nicht gleich ansprechen, fragte mich aber, ob wir eigentlich vom selben Gott sprachen. Ich habe dann angeboten, ihr vom Gott der Bibel zu erzählen. Sie wollte sofort. Das war der Zeitpunkt für das Heftchen „Gott persönlich kennenlernen“. „Gott persönlich kennenlernen“ ist eine kleine Publikation von Campus für Christus, die in kurzen Worten das Evangelium erklärt. Woher kanntest du das? Aus dem Kurs „Berufung konkret“, an dem ich zu der Zeit teilgenommen hatte. Ich muss dazu sagen, dass es mir 100% so ging wie oben beschrieben: Ich fand das Heft grausig und hatte das Üben im Seminar auf die leichte Schulter genommen, nach dem Motto, „Der Herr wird mich schon leiten, wenn‘s soweit ist“. Ich kam mir echt doof vor, so ein Heft mitzuschleppen – als wäre ich aus einer gewissen Sekte. Es kam dann aber doch anders … Ja, es war erstaunlich: Claudia fand das Heft offensichtlich nicht abwegig. Im Gegenteil, für sie war es angenehm, dass sie etwas zum Ansehen hatte. Und auch für mich war es hilfreicher, als ich mir hätte vorstellen können. Wenn Claudia Zwischenfragen hatte, die mich ein wenig abschweifen ließen, half mir das Heft, den Faden wieder zu finden. Beim Übergabegebet habe ich‘s dann genau so gemacht, wie wir es in der Schulung gelernt hatten: Ich habe es vorgelesen und dann gefragt, ob sie damit etwas anfangen kann. Tränenüberströmt sagte sie: „Genau das will ich.“ Es kam also zu einer Lebensübergabe? Ja. Und dann, das war schon Wahnsinn, kam auch zutage, was ich anfänglich gespürt, aber noch nicht angesprochen hatte. Es war, als hätte Gott einen Schleier von

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ihr genommen. Jetzt fing sie an zu erzählen, dass sie Mist gebaut und Engel, Buddha und andere Mächte angebetet hatte. Warst du auf so was vorbereitet? Ich wandte das an, was wir im Seminar und der dazu gehörenden Seelsorgewoche gelernt hatten. Übrigens wieder viele Übungen und Zettel, von denen ich dachte, dass ich sie nie brauchen würde, sondern das locker „aus dem FF“ machen könnte. Denkste … Wie gesagt, ich konnte mich an einiges erinnern, was sehr hilfreich für das weitere Gespräch war. Es blieb nicht bei dieser einen Lebensübergabe. Nein, wenig später durfte ich dann erleben, wie Claudias Schwester Daniela ihr Leben Jesus gab, ebenso wie eine Freundin von ihr. Auch bei diesen beiden kam das Heftchen zum Einsatz. Claudias Lebensgefährte kam dann während der ProChrist-Woche zum Glauben, und die beiden Kinder von Claudia haben sich mittlerweile taufen lassen. Auch in Danielas Familie blieb es nicht bei ihr stehen: Ihre 11-jährige Tochter geht nun kontinuierlich zum biblischen Unterricht, liest viel und bezeichnet sich ebenfalls als Christ, und ihr Sohn betet inzwischen und geht ebenfalls zum Unterricht. Last but not least scheint die Großcousine der beiden momentan auch ziemlich von Gott bewegt zu werden. Sie hat viele Fragen und nimmt mit viel Interesse wöchentlich an unserer „lebensverändernden Kleingruppe“ teil. Auch sind viele Leute in unserer Ortsgemeinde ins Fragen gekommen.

F O T O : P R I VAT

IMPULSE: Ria, du hast vor Kurzem erlebt, wie sich eine Frau bei dir für den Glauben an Jesus entschieden hat. Wie kam das zustande und was hat das Heft „Gott persönlich kennenlernen“ damit zu tun?

Ria Pecking im engagierten Gespräch mit einem anderen Teilnehmer von „Berufung konkret“.

„Das Heft Gott persönlich kennenlernen habe ich jetzt immer dabei!“

Das hört sich fast unglaublich an. Ein Highlight nach dem anderen. Gab es auch Tiefpunkte? Ja, nach ein paar Monaten, kurz vor der Seelsorgewoche, gab es eine Zeit, da fühlte ich mich furchtbar. Vorher fand ich die Kurseinheiten immer ganz erbaulich für mich, aber jetzt kam mir alles sinnlos vor. Ich dachte, dass Gott mich eh nicht gebrauchen wird, weil ich immer an denselben Stellen hängenbleibe. Ich war kurz davor, den Kurs abzubrechen und nicht mit zur Seelsorgewoche zu fahren. Es war eine anstrengende Zeit. Innerlich war viel aufgebrochen. Ich brauchte Gottes Heilung, hatte aber keinen Elan mehr.

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F O T O S : P R I VAT

IM B „Eigentlich bräuchte ich so einen Kurs für einige Jahre.“ Und dann? Ich habe zum Glück nicht abgebrochen. Während der ersten Hälfte der Seelsorgewoche habe ich viel geweint. Ich dachte immer: „Hey, ihr Seelsorgerinnen, ihr seht doch, dass es mir schlecht geht, warum helft ihr mir nicht?“ Irgendwann hörte ich Gott durch Verse zu mir reden, dass er mir selber helfen will, nicht die Seelsorger. Ich hatte den Vers aus Matthäus 6,6 im Kopf: „Wenn du beten willst, geh in deine Kammer, schließ die Tür und dann bete zu deinem Vater, der auch im Verborgenen gegenwärtig ist, und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dich belohnen.“ Das wollte ich eigentlich gar nicht hören. Während der ersten Tage wollte ich immer unter Leuten sein, um mich abzulenken. Dann kam aber noch ein Vers aus Jesaja 45,3 dazu: „Und ich will dir verborgene Schätze geben und versteckte Reichtümer, damit du erkennst, dass ich, der Herr, es bin, der dich bei deinem Namen gerufen hat, der Gott Israels.“ „Wow“, dachte ich, „vielleicht sollte ich es doch wagen“ Also ab in die Kammer? Ja, und um 1.55 Uhr in der Nacht fing Gott an, meine Seele zu heilen! Ich habe ihm einfach alles hingeschmissen und seiner Gnade vertraut. Deine Seele wurde geheilt? Ich kann es schlecht erklären, aber danach war ich irgendwie „zurechtgerückt“. Von mir war auch die Last abgefallen, in der Seelsorge selbst irgendwas tun zu müssen. Welche Erfahrungen hast du sonst noch in dem Kurs „Berufung konkret“ gemacht? Die Mischung aus Wissensvermittlung, Selbstreflektion, Seelsorge und Praxis ist einfach gigantisch. Es vertieft alles, was man weiß oder dachte zu wissen. Der Kurs hat mir geholfen, mich besser annehmen

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Mit Campus

und verstehen zu können, er stärkte mich und machte mir Mut, das, was Gott mir an Gaben anvertraut hat, auch einzusetzen.

Begegnungstage in Gieß

Der Kurs dauert neun Monate, ein großer Aufwand also. Was hat dich bewogen, das auf dich zu nehmen? Ich habe das nie so empfunden, fand es eher schade, dass es nur neun Monate sind. Eigentlich bräuchte ich so einen Kurs für die nächsten neun Jahre. Die Zeit war bestens genutzt! Aufwand ist ein falsches Wort – wertvoll genutzte Zeit trifft es wohl eher. Sind Deine Erwartungen erfüllt worden? Ich hatte keine konkreten Erwartungen. Im Nachgang muss ich zugeben, dass ich überheblich war und dachte, dass ich schon weiter wäre und vieles wüsste und könnte. Anfänglich lief ja auch alles locker, bis ich innerlich an meine Knackpunkte kam. Jetzt habe ich den Eindruck, dass Gott das, was er sagte, wirklich erfüllt hat: Ich habe verborgene Schätze und versteckte Reichtümer kennengelernt.. Hat dich der Kurs verändert? Ja, und ich glaube, dass diese Veränderung vor allem innerlich geschehen ist. Dass Gott mein wiederholtes Flehen – dass jemand, den ich kenne, zum Glauben findet – erhört hat, berührt mich sehr. Gott hat mir durch „Berufung konkret“ wirklich viel gezeigt, ich könnte Stunden davon erzählen. Übrigens: Das Heft „Gott persönlich kennenlernen“ habe ich jetzt immer dabei! Das Interview führte Judith Westhoff Sie interessieren sich für „Gott persönlich kennenlernen“? Gerne schicken wir Ihnen ein Heft kostenlos zu: Info@Campus-D.de

Vorträge im Plenum haben nur einen kleinen Teil der Begegnungstage ausgemacht. Schwerpunkt war wirklich Begegnung.

Neue Kurse Infos zu den kommenden Kursen „Berufung konkret“ in Chemnitz, Dresden und Hamburg finden Sie auf Seite 22.

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Wichtige Info Einzugsermächtigungen werden umgestellt

auf Tuchfühlung? en und Dresden

FOTOS: CAMPUS FÜR CHRISTUS

I

ch hab mich schon die ganze Woche auf diesen Tag gefreut“, meinte Nora aus Dresden, die bisher vor allem mit GAiN und der Schulranzenaktion zu tun hatte. Sie fand es spannend, beim Begegnungstag auf Leute aus anderen Arbeitsbereichen zu treffen, mit denen sie sich trotzdem gleich verbunden fühlte. Vielen Teilnehmern ging es ähnlich. „Ich wusste gar nicht, in welchen Bereichen ihr bei Campus für Christus so alles arbeitet“, gestand die Freundin einer Mitarbeiterin, die eigentlich nur mit zum Begegnungstag gekommen war, weil sie an dem Nachmittag nichts anderes zu tun hatte. „Ich kannte nur die Studentenarbeit. Aber ich habe eine Menge Freunde, die nicht studieren, und mit denen ich trotzdem mal was zusammen erleben möchte, wo sie Jesus begegnen. Jetzt hab ich mich mit Flyern von euren Sportcamps eingedeckt.“ So trafen sich bei den beiden Begegnungstagen in Dresden und Gießen im Mai Mitarbeiter, Gäste, Freunde, Interessenten und natürlich die Vereinsmitglieder von Campus für Christus. Entscheidend waren dabei die „Live“-Begegnungen. Und diese fielen bei Kaffee, Gegrilltem und Salaten nicht schwer. Infos aus der Arbeit und kleine Workshops, beispielsweise zu den Themen „E-Coaching: Menschen im Internet zu Jesus führen“ (gottkennen.de), „Mission und Diakonie: zwei Seiten einer Medaille“ (Campus für Christus und GAiN) oder eine Einheit aus einem Ehewochenende (Gemeinsam e1ns) boten die Möglichkeit, in einzelne Themen einzutauchen. So ergaben sich angeregte Gespräche, die mit dem Ende des offiziellen Programms noch lange nicht zu Ende waren. „Das wollt ihr nächstes Jahr wieder machen?“, fragte manch einer. „Dann bin ich sicher wieder dabei.“ Andrea Wegener Sie auch?

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Wie gesetzlich gefordert, stellt auch Campus für Christus seinen Zahlungsverkehr auf die neuen SEPA-Zahlverfahren um und wird ab dem vierten Quartal 2013 das europaweit einheitliche SEPALastschriftverfahren einsetzen. Alle Spender, die per Einzugsermächtigung spenden, werden einen ausführlichen Brief von uns erhalten. Darin teilen wir mit, welche Änderungen von der Einzugsermächtigung zum SEPA-Lastschriftmandat nötig sind. Für Ihr Verständnis und Ihre Mitarbeit danken wir Ihnen im voraus!

Missions-Hotel sucht Nachfolger für Übernahme Christliches Nichtraucher-Hotel Garni Sonnenbring D-75323 Bad Wildbad Olgastr. 65 Tel. 07081 2529 E-Mail/Internet: info@Sonnenbring.de Zu finden bei hrs.de, hotel.de, booking.com

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BLICKPUNKT

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MEN S CH M I S SION A R

Es fühlt sich nicht immer nach Mission an

F O T O S : C L A U D I A D E WA L D

Hier stellen wir Ihnen regelmäßig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Campus für Christus vor. Aber nicht ohne Hintergedanken. Wir möchten zeigen, dass Gott ganz normale Menschen zum „Missionarsdasein“ beruft, Menschen wie Miriam Stader, Menschen wie Sie.

iriam Stader (30) sitzt mir gegenüber. Sie arbeitet bei GAiN als Vorstandsassistentin und ist zusätzlich für das Lager der Schulranzenaktion zuständig. Die schlanke, langhaarige Frau lächelt: „Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückschaue, dann hab ich den Eindruck, dass ich jetzt genau da bin, wo ich hingehöre“ Das war nicht immer so. Lange konnte sie mit Gott nicht viel anfangen. Erst während ihres Lehramtsstudiums in Heidelberg lädt eine Freundin sie zur dortigen Campusgruppe ein: „Die beten da zwar komisch, aber ignorier es einfach, du wirst dich trotzdem wohlfühlen.“ Miriam muss lachen: „Und genauso war es. Erst bin ich nur wegen der süßen Typen dorthin gegangen, doch dann hab ich mich für Gott selbst interessiert.“ Sie stellt alle Fragen, die man so stellen kann, und weiß heute: „Ich hab die Gruppe wohl ziemlich aufgemischt.“ Es dauert noch eine ganze Weile, Miriam dreht noch einige Kurven auf ihrem Weg hin zu Gott, aber schließlich entscheidet sie sich dafür, mit ihm zu leben, ganze Sache mit Gott zu machen. Ein tieferer Kontakt zu Campus für Christus bzw. zu GAiN entsteht, als sie in der Heidelberger Studentengruppe etwas vom Geben hört. Es begeistert sie, dass man als Christ etwas von dem abgeben kann, was Gott uns anvertraut, „und weil ich praktisch nur Campus kannte und die Arbeit wirklich gut fand, hab ich geschaut, wie ich sie unterstützen kann“.

„Ich habe eine Art Abenteuer-Gen. Es hat mir nichts ausgemacht, Neues zu wagen und diese Arbeit zu beginnen.“

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Neuorienierung einer Lehrerin So lernt sie per Internetrecherche die Schulranzenaktion von GAiN kennen und fängt sofort Feuer. Sie malt sich auch aus, wie sie sich dort als Grundschullehrerin engagieren will, doch kurze Zeit später im Referendariat wird ihr klar, dass das Lehrerinnen-Dasein für sie nicht infrage kommt. Sie orientiert sich neu, stößt auf eine Stellenanzeige der Schulranzenaktion: Sachbearbeiterin gesucht, und kommt nach Gießen. „Hier mache ich jetzt all das, was zu mir passt“, freut sie sich. Und ergänzt: „Auch wenn sich meine Arbeit manchmal nicht nach ‚Mission‘ anfühlt.“ Ich frage nach, was sie damit meint. Miriam erklärt, dass sie einfach gern die „normale“ Schreibtischarbeit macht: sortiert, organisiert, delegiert. Aber zwischendurch muss sie sich immer wieder bewusst machen, dass sie nicht nur eine

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FÜR SIE GEL E S E N

Beziehung ist nie theoretisch. Empfehlen möchten wir Ihnen daher (scheinbar) einfache Bücher, die helfen können, einen neuen Zugang zu Gott und seinem Wesen zu finden. Und praktische Bücher, die bei uns und unseren Beziehungen ansetzen.

365 Namen Gottes – immerwährender Kalender.

E-Mail geschrieben hat, sondern zum Beispiel gerade mitgeholfen hat, einen Container voller Babynahrung nach Nordkorea zu schicken. Auch wenn das Missionars-Gefühl nicht immer da ist, eine echte Spannung entsteht für sie nicht dadurch – zu wohl fühlt sie sich bei ihren Aufgaben. Und den oft zitierten Widerspruch zwischen humanitärer Hilfe und missionarischem Einsatz sieht sie für sich gar nicht. „Ich brauche Gott sowieso bei allem, was ich tue. Ob ich nun im Lager den Bestand der Schulranzen kontrolliere, am Computer arbeite oder zusammen mit Studenten aus ganz Deutschland bei ‚Campus meets Munich‘ mitmache.“ Dazu kommt, dass Miriam Gott immer am deutlichsten hört, wenn sie mit anderen Menschen über ihren Glauben redet. Durch ihre Arbeit in der humanitären Hilfe geschieht das in der Regel sehr schnell. Es fällt ihr leicht, über ihren Glauben zu sprechen, und auf eine freundliche und gar nicht konfrontative Art spricht sie darüber, wie sie selbst Gottes Kind geworden ist. Auf die Frage, wie lange sie denn bei GAiN arbeiten will, erwidert Miriam: „Ich habe schon so eine Art Abenteuer-Gen. Es hat mir nichts ausgemacht, Neues zu wagen und diese Arbeit zu beginnen. Vielleicht führt mich Gott eines Tages weiter, aber zurzeit habe ich den Eindruck, dass ich jetzt genau da bin, wo ich hingehöre.“ Hauke Burgarth

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Zwischendurch muss sie sich bewusst machen, dass sie nicht nur eine E-Mail geschrieben hat, sondern gerade mitgeholfen hat, einen Container Babynahrung nach Nordkorea zu schicken.

Kerstin Hack. Down to Earth/Brunnen. ISBN 978-3- 86270-658-7. Euro 14,99. Das Kalenderformat führt einem jeden Tag einen neuen Aspekt von Gottes Wesen vor Augen – genial, um sich damit auseinanderzusetzen, wer und wie Gott ist.

Leben. Schlicht + ergreifend. Kerstin Hack. Down to Earth. ISBN 978-386270-534-4. Euro 12,95 (9,99 als eBook). Von A wie Abenteuer bis Z wie Zukunft enthält das Buch inspirierende Gedanken, das Leben gut zu leben!

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V E R AN S TALT U N G EN

bei Campus für Christus HIGHLIGHTS

ÜBERSICHT

August 13 17.-18.8.

30.8.-8.9.

„Gemeinsam E1ns“, Ein Wochenende zu zweit, Eheseminar zur Vertiefung Ihrer Beziehung, Herborn, 150 E pro Person inkl. Übernachtung, Mittagessen, Candle-Light-Dinner, 95 E pro Person ohne Übernachtung Reden wie Gott in Frankreich – Gesprächsleiterschulung und von Jesus weitersagen in Taizé/Südburgund, Frankreich, 150 E

September 13 4.9.-27.11.

9.-12.9.

11.-21.9.

13.-15.9.

20.-23.9.

ab 21.9. ab 28.9. 28.-29.9.

„Gemeinsam E1ns“, Ehekurs an 8 Abenden (jeweils Mi) in 09306 Seelitz, 80 E pro Paar (inklusive Candle-LightDinner und Arbeitsmaterialien) Ultimate Training Camp, Ein intensives Polysport-Camp, wo sich Sport und Glaube genial verbinden. Lechbruck am See (Allgäu), 130 E Missionarisches Sommerprojekt in Zürich, Den Semesterstart an der Elite-Universität mitgestalten. Für Studenten und solche, die es werden wollen, 150 E HP „Gemeinsam E1ns“, Ein Wochenende zu zweit, Eheseminar zur Vertiefung Ihrer Beziehung, Hohenstein-Ernstthal bei Chemnitz, 145 E pro Person Mountainbike-Camp, Auf traumhaften Wegen und Trails können Mountainbiker aller Leistungsstufen in Gruppen die herrliche Bergwelt und die Gemeinschaft genießen. Bergheim in Unterjoch (Allgäu-Tirol),160 E „Berufung leben“ – Hamburg, siehe rechts „Berufung leben“ – Chemnitz, siehe rechts Orientierungstage für Missionsinteressierte, Gießen, 19 E

mit Herz.

Berufung konkret -mona ti ge s S e mi na r nebenberuflich

Neue Starts von „Berufung konkret“ Hamburg 21.9.13 Chemnitz: 28.9.13 Dresden: 12.10.13 Berlin: 2014 (in Planung) Inhalt: einen ausführlichen Bericht finden Sie auf Seite 16 Dauer: neun Monate nebenberuflich, pro Monat ein Abend plus ein Samstag bzw. 10 x samstags (Hamburg) – dazu eine Woche „Frei werden für meine Berufung – Seelsorge erleben und lernen“ Preise, mögliche Ermäßigungen, Termine, weitere Infos und Anmeldung: www.berufungleben.eu E-Mail: berufungleben@Campus-D.de, Telefon: 0351-840 06 58

Oktober 13 11.-13.10.

Gebetsseminar „Prophetisches Leben entdecken und entwickeln“ (Aufbauseminar zu „Hören auf Gott“), Brunnen Lebensgemeinschaft, Langenbernsdorf bei Zwickau ab 12.10. „Berufung leben“ – Dresden, siehe rechts 21.-24.10. Ferieneinsatz im Hilfsgüterlager von GAiN in Gießen, siehe rechts 31.10.-3.11. Seminar „Musik und Heilung“, auch für Nicht-Musiker, Dünenhof Cuxhaven, Seminargebühr 120 E, VP 168 E

November 13 19.-30.11. 22.-24.11.

25.11.

26.11.

„Fußball spielen und Menschen helfen“, Reise ins Kinderheim Arche Noah in Mukono, Uganda, 1500 E „Gemeinsam E1ns“, Ein Wochenende zu zweit, Eheseminar zur Vertiefung Ihrer Beziehung, Laubach/Hessen, 98 Euro pro Person (inkl. Candle-Light-Dinner) zzgl. 88 E pro Person für Übernachtung Seminar Zeitmanagement, Gießen, 108 E für Arbeitsunterlagen, Tagungsgetränke, Mittagessen, Sonderpreis für Studenten und Schüler: 30 E Seminar Mitarbeiter führen, Gießen, 98 E für Arbeitsunterlagen, Tagungsgetränke, Mittagessen, Sonderpreis für Studenten und Schüler: 30 E

tere nd wei Infos u taltungen: Verans staltungen.de

Wollen Sie ein paar Tage Urlaub machen und dabei etwas Gutes tun? Sortieren und packen Sie bei GAiN Schulranzen oder Hilfsgüter im Lager in Gießen. Arbeiten Sie morgens bei uns im Hilfsgüterlager mit und nutzen Sie den Nachmittag, um sich eigenständig Gießen und Umgebung anzuschauen.

Anmeldung und Infos: Bei Miriam.Stader@GAiN-Germany.org oder im Internet: GAiN-Germany.org (unter Aktuell/Reisen)

an 7518-0 cfc-ver 0641-9 l. e T r ode

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Gott persönlich kennenlernen Claudia hatte schon immer von Gott geredet, entdeckte aber dann im Gespräch mit Ria, dass sie nicht den Gott der Bibel meinte. Gemeinsam gingen die zwei Frauen das Heftchen „Gott persönlich kennenlernen“ durch und erlebten dabei beide ihr „blaues Wunder“. Ria, weil sie das Heft bis dahin irgendwie altbacken fand oder zumindest unnötig, Claudia, weil die Darstellungen und das Übergabegebet offenbar genau für sie und ihre Situation gemacht waren. Sie erkannte sich, ihre Fragen und Nöte, und sie erkannte Gott. Und Ria? Die erlebte, wie in kürzester Zeit noch mehr Menschen durch ihren Einsatz dieses kleinen Heftes zum Durchbruch kamen und Gott tatsächlich persönlich kennenlernten (s. S. 16). Um weiterhin gutes Material und mutige Mitarbeiter im Einsatz haben zu können, brauchen wir die Unterstützung unserer Freunde. Haben Sie herzlichen Dank für Ihre Spende! Bitte nutzen Sie bei Ihrer Überweisung das Kennwort: Impulse 0313

Bestätigung (zur Vorlage beim Finanzamt) Campus für Christus e.V. ist durch das Finanzamt Gießen laut Freistellungsbescheid vom 27.06.2012, Steuernummer 20 25 05 21 10, wegen religiöser Zwecke gemäß § 5, Abs. 1, Ziffer 9 KSTG als gemeinnütziger Verein anerkannt. Der genannte Spendenbetrag ist bei der Lohn- bzw. Einkommenssteuer abzugsfähig. Wir bestätigen, dass wir den Spendenbetrag nur satzungsgemäß verwenden.

Impulse 0313


Postfach 100 262 35332 Gießen www.Campus-D.de

Meine Pinguine kennen meine Stimme … Königspinguine rufen einsilbig und kurz, circa eine halbe Sekunde lang. Doch dieser kurze Ruf reicht völlig, dass Eltern ihre Kinder – und nur die – unter Hunderten von Jungtieren herausfinden. Diese akustische Prägung funktioniert fantastisch. Denselben direkten Draht vom (inneren) Ohr zum Herzen spricht Jesus in seinem Bild in Johannes 10,27 an: „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir.“ Bei dem Bild geht es nicht darum, ob wir uns mehr mit Pinguinen oder mit Schafen identifizieren können. Es geht vielmehr darum, wie stark wir von Jesus geprägt sind. Hören wir ihn? Prägt er unser ganzes Wesen?


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