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!mpulse fĂźr missionarisches Christsein

Gott ist anders Thema Nicht nur ein SchĂśnwettergott Interview Seelsorge erleben und lernen Uniarbeit Auf dem Campus in Israel

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INHALT

Sie wollen etwas bewegen? Bei Campus für Christus gibt es zahlreiche Möglichkeiten mitzuarbeiten: Gewinnen Sie Menschen für ein Leben mit Jesus, fördern Sie sie im Glauben oder senden Sie sie in die Welt. Sind Sie dazu bereit, einen Kreis von Missionspartnern aufzubauen, der Sie finanziell und im Gebet trägt? Sie wollen etwas bewegen? Wir auch – gerne mit Ihnen zusammen!

Infos über Stellenangebote: Campus für Christus Personal Postfach 100 262 35332 Gießen

Tel. (0641) 97518-760 Fax: (0641) 97518-40 Personal@Campus-D.de

Im Internet: Campus-D.de

4 Nicht nur ein Schönwettergott Thema

10 Gott ist anders? Bibelarbeit

14 Seelsorge erleben und lernen Interview

E-Coachs gesucht! 16

Auf dem Campus in Israel

17 Zum Beten nach Ungarn 18

„Ich kann das nicht“

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In the Summertime

20 Die eine sät, der andere erntet

Menschen mit ihren Fragen und Nöten liegen Ihnen am Herzen? Sie begleiten diese gern ein Stück auf ihrem Weg? Und das Internet macht Ihnen keine Angst, sondern gehört zu Ihrem Alltag dazu? Dann engagieren Sie sich doch ehrenamtlich als E-Coach! Wir suchen E-Coachs für Hessen, Nordrhein-Westfalen und BadenWürttemberg, außerdem überregional für junge Leute. Zu Ihren Aufgaben gehört es, mit Menschen Kontakt aufzunehmen, die sich mit Glaubens- und sonstigen Fragen über gottkennen.de melden, und sie eine Weile per E-Mail zu begleiten. Der Zeitaufwand beträgt in der Regel unter zwei Stunden pro Woche.

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Glaube „Made in Germany“ für China

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Editorial Impressum Leitgedanken Sie sind gefragt Sind Sie kreativ? Veranstaltungen 2013/14

Näheres über die Aufgabe erfahren Sie auf der Projektwebseite projekt.gottkennen.de oder per E-Mail bei Andrea Vorländer, Andrea.Vorlaender@Campus-D.de.

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EDI T OR I AL

Vor ein paar Jahren gab es das Konzept: „Simplify your …“ (hier bitte all das einsetzen, was Sie nicht im Griff haben, aber gerne unter Kontrolle hätten). Beim Vorbereiten dieser Impulse kam mir häufiger der Verdacht, dass wir (okay: ich) mit Gott nicht viel anders umgehen. Ich würde natürlich nie behaupten, dass ich ihn simplifiziere, vereinfache, zurechtbiege. Aber genau das steckt oft hinter meinem sogenannten theologischen Wissen. Manchmal gebe ich mich lieber mit christlichen Allgemeinplätzen zufrieden, als zuzugeben, dass ich mit meinen beinahe fünfzig Jahren noch so sehr an der Oberfläche kratze, wie ich es tue. Ja, ich habe Gott in vielen Situationen erfahren. Ja, ich habe Gebetserhörungen erlebt. Ja, ich versuche, mein Leben an Jesus Christus auszurichten. Und trotzdem fühlt es sich manchmal wie bloße Theorie an, wenn das Leben sagt: Eingeholt von der Wirklichkeit! Ist Gott so, wie ich früher dachte? Oder ist er ganz anders? Ist diese Frage vielleicht gar nicht ketzerisch, sondern der Schlüssel zu einer echten Begegnung mit dem wirklichen Gott – nicht geschönt, aber auch nicht fromm weichgespült? Diesem „anderen“ Gott sind wir in dieser Impulse auf der Spur. Diesen „anderen“ Gott sucht Esther Maria Magnis in ihrem Buch mit dem provozierenden Titel „Gott braucht dich nicht“. Wir hatten es bei unserem Gewinnspiel im Sommer verlost, denn als Redaktionsteam waren wir berührt von dieser scheinbar anklagenden Haltung im Leid, die zu einer tiefen, neuen Begegnung mit Gott wird. Deshalb haben wir Kontakt mit der Autorin aufgenommen. Unser Interview mit Frau Magnis finden Sie ab der nächsten Seite. Anschließend folgt eine biblische Stellungnahme zum „anderen“ Gott (S. 10). Um weitere überraschende Begegnungen mit Gott geht es auf S. 19 bei einem spannenden Sommereinsatz in Kasan, auf S. 20 bei einem FSJ in Chile und auf S. 16 beim Start einer Arbeit in Israel.

Ich wünsche Ihnen herausfordernde Impulse mit dieser Impulse. Seien Sie herzlich gegrüßt

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Hauke Burgarth

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THEMA

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ott ist schrecklich. So schön er auch ist – so unendlich tief seine Liebe und Zuneigung zu den Menschen sein mag. Ich erschrecke vor Gott. Und die Schrecken aus der Zeit damals lassen mich in meinen Gebeten immer noch humpeln. Und es ist eine Lüge, die in manchen Kirchgemeinden verbreitet wird, wenn sie sagen: Wir haben keine Drohbotschaft, wir haben eine Frohbotschaft. Es ist nicht wahr. Es ist einfach nicht wahr.

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THEMA

Ich hatte in der Zeit, als ich mich von Gott abgewandt hatte, den Bezug zur Wirklichkeit verloren.

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ott hat sich in dieser Welt am Kreuz hinrichten lassen. Das gehört zu den dreckigsten Todesarten, die es gibt. Und Gott hat zugelassen, dass mein Bruder sich zu Tode erschrak. Und Gott hat gesagt, dass jeder sein Kreuz in dieser Welt auf sich nehmen und ihm nachfolgen soll. Es war nie die Rede davon, dass es hier witzig wird. ( …) Unser Glaube, der Glaube der Christen, hat einen Schrecken. Unser Glaube macht „BUH!“. Unser Glaube hat in sich den Schrecken um den ganzen Dreck der Welt. Er hat einen Schrecken. So wie diese Welt. Und erst dann kommt die Frohe Botschaft. ( …) Gott ist schrecklich. Gott brüllt. Gott schweigt. Gott scheint abwesend. Und Gott liebt in einer Radikalität, vor der man sich fürchten kann. Alle seine Jünger, bis auf einen, alle, die ihn geliebt haben, sind auf brutale Weise umgebracht worden. Und in dem Moment, als Gott Mensch wurde, als er dieser Welt im Fleisch nahe kam, da brachte er mit sich das große Kindermorden. So kam Gott in die Welt. Seine Berührung mit unserer Geschichte hat nicht nur Maria zum Lächeln gebracht. Sein Eintritt hat ein Drama hervorgerufen. Das muss er gewusst haben. Unsere Erlösung, die Verstrickungen zwischen Mensch und Gott, unsere Schuldgeschichte, die Entfernung zu ihm, all das ist wahrscheinlich schlimmer, komplizierter und ernster, als wir wirklich glauben. Auszug aus dem Buch von Esther Maria Magnis „Gott braucht dich nicht“, Seite 223f.

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Esther Maria Magnis, Jahrgang 1980 hat Vergleichende Religionswissenschaften und Geschichte studiert. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Impulse: Sie erzählen in Ihrem Buch, wie Sie den Glauben, den Sie als Kind hatten, verlieren und dann wieder finden. Wie würden Sie Ihren Kinderglauben beschreiben, und was ist dann verlorengegangen? Magnis: Der Kinderglaube war bereit, ganz viele Bilder von Gott aufzunehmen und zu verarbeiten. Dieser Glaube war eigentlich strapazierfähig, Dann habe ich viele Dinge gehört, gerade auch in der Kirche, die nicht wirklich geholfen haben. Es war diese Entmystifizierung Gottes, diese nachträgliche Vermenschlichung. Diese Seite Christi, dass er eben auch Gott war, wurde zu sehr weggestrichen, und dadurch wurde Jesus für mich uninteressant – allenfalls noch so interessant wie Lady Di oder Gandhi. Das war ja in den achtziger Jahren, und Lady Di war in der Zeit auch ständig bei den Armen und super sozial … Dieser Gott war für mich dann nicht mehr relevant. Impulse: … und mit diesem „entkleideten“ Gottesglauben sind Sie dann in die schwierige Zeit hineingeraten, als Ihr Vater starb. Magnis: Genau. Während der Krankheit war es schwierig zu beten. Der Jesus meiner Schulzeit war ein weicher, schwacher Mann, der moralisches Handeln von mir wollte. Den brauchte man nicht anzuflehen. Meine Geschwister und ich mussten uns erstmal den Glauben an einen großen Gott zurückholen.

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Sie haben dann Jahre später Ihren Glauben neu entdeckt. Inwieweit knüpft der an das an, was Sie als Kind schon kannten? Das, was an jedem Kinderglauben schön ist, ist ein großes Interesse an Gott. Ich wollte als Kind alles über ihn wissen und war auch bereit, dass Gott irgendetwas macht bei mir. Dass er einmal zu mir kommt oder so. Das war natürlich ganz kindlich, und je älter ich wurde, desto mehr wurde mein Denken gesättigt durch das, was ich so gelernt hatte. Gerade auch durch dieses Christusbild, das mir vermittelt wurde, habe ich einfach irgendwann das Interesse verloren. Ich dachte mir: Also, ich weiß jetzt ungefähr, wie er ist – und zwar ziemlich langweilig. Und ich denke, dass da mein neuer Glaube an den Kinderglauben anknüpft: Ich weiß nicht, was als Nächstes kommt, und ich weiß auch nicht genau, wie er ist … Aber wie als Kind erhoffe ich viel Gutes!

Jede

Und was hat dazu geführt, dass Sie wieder glauben konnten? Es ist schwierig, das in wenigen Sätzen zu beschreiben. Als ich nach dem Tod meines Vaters mit Gott gebrochen habe, war meine Welt zerstört und ich habe versucht, einen nihilistischen Atheismus wirklich zu leben. Und diese Sinnlosigkeit, die manche Leute so theoretisch im Munde führen, die war für mich jeden Tag spürbar. Ich habe wirklich geglaubt, dass alles sinnlos ist! Und ich konnte morgens nicht mehr aufstehen. Das ging Jahre. Irgendwann wollte ich nur noch die Wahrheit haben. Schon so eine Aussage, dass das Leben sinnlos ist, muss ja wahr sein oder eben nicht. Mir ist damals bewusst geworden: Es gibt Wahrheit, und sie muss irgendwo zu finden sein. Ich glaube, dass das der Wendepunkt war. Damit war ich schon wieder in der Nähe des Gottesgedankens.

gaga wie

Wenn Sie in dieser Zeit an der Uni, als Sie so mit Gott rangen, einem unserer missionarisch engagierten Studenten begegnet wären, was hätte Ihnen da geholfen – oder was eben gar nicht? Als ich da schon richtig tief drinsteckte, vermutlich gar nichts. Ich glaube, den hätte ich nur belächelt: Es ist total rührend, dass du sagst, „Gott liebt dich so und er ist gut“. Offenbar hast du noch nicht genug ernsthafte Wirklichkeit erlebt und glaubst deswegen noch dieses Zeug. So jemand hätte keine Chance bei mir gehabt. Vielleicht hätten philosophische Gespräche geholfen, eine ehrliche Auseinandersetzung mit denkenden Christen oder meinetwegen auch mit konsequenten, intelligenten Atheisten. Aber ich habe so etwas wenig getroffen.

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Religion hat schöne, bekloppte, überfordernde Seiten. Aber keine ist so das Christentum.

Sie haben das also weitgehend mit Gott direkt ausgemacht. Gehen wir mal einen Schritt weiter. Was gehört zum Glauben eigentlich dazu? Ich denke, zum Glauben gehört das Bewusstsein, dass es eben ein Glaube ist. Ich sag das auch immer im Gespräch mit Freunden, die Atheisten sind: Es ist nicht ein Wissen, sondern mehr die einzige Hoffnung, die ich habe. Wenn es nicht wahr wäre, wenn es keinen Gott gäbe, wenn wirklich alles sinnlos wäre, dann braucht man als Leidender auch nicht weiterzuleben. Aber vielleicht ist gar nicht alles sinnlos? Vielleicht gibt es das Gute wirklich und Liebe und Wahrheit bei Gott? Das ist vielleicht ein erster Schritt zum Glauben, und viel mehr hat man auch nicht in der Hand. Man hofft, dann kommt vielleicht ein erstes Gebet, Warten. Und dann beginnt etwas. Damit sind wir dann ja schon im Reich der Erfahrungen. Wie fühlt sich das an? Was ist eine „normale“ Gotteserfahrung? Also, für mich ist es schon eine Gotteserfahrung, wenn ich überhaupt glaube – weil in mir sonst der Zweifel so stark ist. Es ist „trotzdem glauben können“. Es war furchtbar mitzuerleben, wie mein Vater und mein Bruder an Krebs starben. Aber mein Bruder hatte keine Angst. Sein Glaube an Gott war viel wahrer und stärker als der Krebs, der ihn klein machen wollte. Dieser Glaube war auch so ein „trotzdem“. Das wird einem geschenkt. Das ist ein Wunder angesichts der Welt. Aber sicher gibt es ganz verschiedene Formen, Gott zu begegnen. Man liest davon in der Bibel … und natürlich sind die Erfahrungen so unterschiedlich, wie die Menschen sind. Ich finde es schwer zu sagen: So oder so müsste eine

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Es musste möglich sein, nicht an Gott zu glauben, den Tod als Ende des Lebens zu begreifen und damit umzugehen. Würdevoll. Erwachsen. Andere konnten es offenbar.

Gotteserfahrung aussehen, und man kann auch nur schwer darüber sprechen. Es hat etwas Peinliches, wenn man darüber spricht, etwas Schreckliches – und doch auch wieder etwas Schönes, wenn man bei anderen etwas liest oder hört und merkt: Dieser Mensch glaubt an den gleichen Gott! Das ging uns beim Lesen Ihres Buches ähnlich. Bei uns in der evangelikalen Szene ist oft mehr heile Welt angesagt, und wir merkten doch: Es ist der gleiche Gott, dem Sie begegnet sind … Ja! Und deswegen denke ich auch, dass die vielen Diskussionen, die man als Teenager so führt, ob es Gott nun gibt oder nicht, irgendwann einfach langweilig werden. Irgendwie so, als würde man nur darüber diskutieren, ob es wohl wirkliche Liebe gibt, aber nie das eigene Herz riskiert. Irgendwann hat man keine Lust mehr, über die Gottesfrage zu diskutieren, weil es für einen Wirklichkeit geworden ist und weil man Gott nicht mehr als eine fiktive Idee sieht. Man will nicht mehr wissen, ob er ist, sondern einfach nur noch, wie er ist. Wie ist er denn? Schön! Und unheimlich. Und groß. Und immer irgendwie anders, als man denkt. Mir kommt es schon ganz komisch vor, darüber zu reden. Ich werfe hier einfach so ein paar Sachen in den Raum und ich finde es irgendwie unanständig, über Gott zu sprechen. … und trotzdem reden wir ständig über ihn. Haben Sie eine Idee, wie man da einen guten Weg findet – über ihn reden zu wollen, weil es ein Bedürfnis und auch unser Auftrag ist, und gleichzeitig zu wissen, wir können gar nicht über ihn reden, ohne ihn kleinzumachen? Das finde ich wirklich schwierig. Ich habe vier Jahre für mein Buch gebraucht und weiß gar nicht, wie man das als Prediger macht, jeden Sonntag über Gott zu sprechen. Ich gehe lieber in die Messen, in denen nicht so viel über Gott, sondern zu Gott gesprochen wird. Bei Predigten schalte ich ganz oft ab und warte darauf, dass es mit der Anbetung weitergeht. Welche Tipps kann man Leuten geben, die Gott begegnen wollen? Tipps habe ich nicht. Ich glaube, dass diese Leidenschaft für Gott

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– dass man mehr von ihm sehen, mehr von ihm wissen will, bei ihm sein, ihn anbeten will – viel damit zu tun hat, ihn auszuhalten: in der Stille und mit vielen ungelösten Fragen. Auch wenn es kein Automatismus ist; ich glaube schon, dass einen das tiefer führen kann. Ich bin katholisch und das führt dazu, dass man manchmal fast ein alternatives Leben führt. Das zieht sich durch die Jahresund Tageszeiten hindurch: Gebete morgens, mittags, abends und zur Nacht, bei jedem Essen denkt man an und bittet für die, die nichts haben. Und dann die Fastenzeiten vor Ostern und Weihnachten … Mir hilft diese äußere Form sehr: Dass ich mich beispielsweise im Fasten ein Stück aus diesem Kreislauf herauslöse, Tiere zu töten, Blut zu vergießen. Ich trete da heraus und das Leben wird immer magerer und stiller und karger bis Karfreitag zur Todesstunde, mit dieser peinlichen Sprachlosigkeit von uns. Und dann das etwas überfordernde Getöse in der Osternacht. Ich glaube, dass unser Inneres eine äußere Form schafft, aber ich glaube auch, dass solche äußeren Formen Innerlichkeit schaffen. Sozusagen ein Lämpchen anmachen als Zeichen an Gott: Hier wartet jemand auf dich. Jetzt haben wir viel über Gott gesprochen und wie man ÜBER ihn und MIT ihm reden kann. Welche Rolle spielt der gekreuzigte Christus in dem allen? Ohne Christus könnte man über Gott fast nichts sagen … Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Er zeigt diese unglaubliche Größe Gottes und diese unverständlichen, seltsamen Wege, die Gott geht: dass Jesus ans Kreuz geht. Und die Frage ist berechtigt: Wieso bin ich bei dem christlichen Gott und bei Jesus gelandet? Ich hab das in meinem Buch ein bisschen außen vor gelassen, weil ich gemerkt habe, die Gottesfrage strapaziert in unserer Generation schon genug, und wenn ich da noch tiefer in den christlichen Glauben hineingehe, sprengt das den Rahmen. Ich bin jedenfalls sehr dankbar für den Ausruf von Jesus am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Dass es keinen Ort gibt, an den man hinkommt, wo er nicht auch schon war! Nicht einmal in die äußerste Entfernung zu Gott, weil er selbst da schon war. Das ist so groß … Impulse: … dass daraus das nächste Buch wird? Magnis: (lacht) Jaja. Die Trilogie …

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LEITGED AN K E N

IMPRESSUM Herausgeber: Campus für Christus e.V., Postfach 100 262, D-35332 Gießen, Telefon: (0641) 97518-0, Fax: (0641) 97518-40, E-Mail: Impulse@ Campus-D.de, Internet: Campus-D.de

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Wir empfehlen Ihr jetziges Buch auch schon gerne weiter. Wir hatten einfach das Gefühl, dass es unsere Erfahrung gut ergänzt, und das aus einer ganz anderen Richtung. Das war überhaupt das Erstaunlichste nach meinem Alleingang mit dem Glauben! Dass ich mit Leuten darüber gesprochen habe und plötzlich Dinge über Gott gehört habe, die ich nicht fassen konnte! Auch die Geschichte von Hiob, beispielsweise. Die kannte ich gar nicht. Wie Gott Hiob seine Wirklichkeit entgegenballert und ihn einfach nur fragt: „Wo warst du, als ich die Welt gegründet habe?“ und so weiter. Ich habe Gott so wiedererkannt. Inzwischen suche ich viel mehr die Gesellschaft von Leuten, die auch an Gott glauben, weil ich das total schön finde. Es ist so beruhigend, dass man nicht alleine damit ist. Impulse: Haben Sie herzlichen Dank für das Gespräch! Das Interview führten Hauke Burgarth und Andrea Wegener.

Redaktion: Hauke Burgarth, Andrea Wegener, Judith Westhoff Gestaltung: Claudia Dewald, Judith Westhoff Druck: Welpdruck, Wiehl, gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Erscheinungsweise: vierteljährlich

Meine alte Wut auf Gott habe ich in der Bibel wiedergefunden. Und ich habe dort auch gelesen, wie Gott einem Menschen geantwortet hat, als der ihn fragte,

Esther Maria Magnis‘ Buch „Gott braucht dich nicht“ ist erschienen im Rowohlt Verlag, hat 240 Seiten und kostet 16,95 Euro. ISBN 978-3-49806406-8. Es ist in jeder Buchhandlung erhältlich.

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warum er so leiden müsse.

Bezug: Schutzgebühr 1,70 Euro. Die Bezugskosten für die Zeitschrift sind im Beitrag zum CfC-Förderkreis enthalten. Unsere Bezieher weisen wir darauf hin, dass ihre Adresse mit Hilfe der Datenverarbeitung gespeichert wird (§ 26 Datenschutzgesetz). Konto: Volksbank Mittelhessen, Nr. 50 168 808, BLZ 513 900 00 IBAN: DE 30 5139 0000 0050 1688 08 BIC: VBMHDE5F Anzeigenverwaltung: Hauke Burgarth, Tel. (0641) 975 18-64, Hauke. Burgarth@Campus-D.de Vertrieb: Campus für Christus Abdruck: Abdruck bzw. auszugsweise Wiedergabe von Textbeiträgen, Illustrationen und Fotos nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Bildnachweis: Bildnachweis am Foto, privat oder Archiv. Cover: istockphoto Campus für Christus versteht sich als Missionsbewegung mit den Schwerpunkten Evangelisation, Anleitung zu Jüngerschaft und Gebet. GAiN ist der Partner von Campus für Christus für humanitäre Hilfe. Arbeitszweige: Studentenarbeit, Berufung leben, Mission Welt, Internet und Film, Professorenforum, Athleten in Aktion, Ehe und Familie Missionsleitung: Clemens Schweiger (Leiter), Klaus Dewald (stellvertretender Leiter), Achim Gramsch (Geschäftsführer) Vorstand: Jochen Detlefsen, Klaus Dewald, Bernd Edler, Achim Gramsch, Uwe Heß, Linda Karbe, Cornelia Martin, Clemens Schweiger, Christian Vollheim (Vorsitzender). Campus für Christus ist der deutsche Zweig von Agape Europe. Ein Hinweis für unsere Bezieher: Anschriftenänderungen werden uns von der Deutschen Post AG mitgeteilt, sofern der Bezieher nicht schriftlich widersprochen hat. Die Deutsche Post AG geht davon aus, dass Sie mit einer Mitteilung Ihrer Adressänderung an uns einverstanden sind, wenn Sie nicht bei uns schriflich Ihren Widerspruch anmelden. Wir werden Ihren Widerspruch an die zuständigen Zustellpostämter weiterleiten.

„Ich kenne Gott“ Das Buch, in dem sich Gott vorstellt, ist dick und vielfältig. In unseren Bibelgruppen lesen wir es intensiv, lernen Verse auswendig und wenden das Verstandene an. Ich behaupte: „Ich kenne Gott“. Ich weiß, was er in der Vergangenheit getan hat. Ich habe selber konkrete Gebetserhörungen erlebt. Kürzlich ganz banal: Schenke uns gutes Wetter beim Wandern, obwohl die ganze Woche Regen vorhergesagt war. Es hat nur zwei Tage geregnet und wurde eine herrliche Woche. Oder etwas mutiger vor einem Jahr: Bitte bestätige unseren Glaubensschritt, eine Stadtaktion in Chemnitz durchzuführen, indem du uns das Geld dafür zukommen lässt. Der notwendige Betrag kam wirklich im letzten Augenblick zusammen. Und doch bin ich manchmal fassungslos und verwirrt. Trotz vieler Gebete habe ich den Tod von nächsten Verwandten erleben müssen. Auch das Erbe, das mein Vater mühsam aufgebaut hatte, ging drei Jahre nach seinem Tod in die Insolvenz. Was ich dankbar als Geschenk Gottes angenommen hatte, war plötzlich weg. Das war sehr bitter. „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken“ (Jes. 55,8), lesen wir in der Bibel. Mir bleibt nichts übrig, als mich unabhängig von meiner emotionalen Verfassung an den klaren Aussagen Gottes festzuhalten: Er liebt mich, er wacht über mir. Ich bin sein Kind und werde in Ewigkeit bei ihm sein. Ich laufe nicht weg und erahne etwas von den unbekannten Seiten Gottes. Und dann erwächst mir mit seiner Hilfe Kraft für den nächsten Schritt. Clemens Schweiger, Missionsleiter

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B I B E L A R BEIT

GOTT IST ANDERS?

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Gott ist nicht so lieb, wie ich immer dachte, aber er ist viel liebevoller, als ich je ahnte.

s ist Abend – schon ein paar Jahre her – und ich fahre mit dem Fahrrad in Mainz die fast leere Kaiserstraße hinunter. Auf Höhe der Christuskirche überfällt es mich und ich muss niesen. Laut niesen. Genau in diesem Moment fällt die Fontäne des großen Springbrunnens nebenan in sich zusammen und die Beleuchtung auf dem Platz vor der Kirche erlischt. Nach meinem ersten Schrecken und dem Impuls „Das hab ich nicht gewollt …“ schaue ich auf die Uhr. Aha, 22 Uhr. Sie haben abgeschaltet – wie jeden Abend. An dieses kleine Erlebnis musste ich denken, als ich mich mit dem Thema „Gott ist anders“ beschäftigt habe. Es erscheint mir symptomatisch für unsere menschliche Sehnsucht, ursächliche Bezüge und Zusammenhänge herzustellen, selbst da, wo keine sind. Die Psychologie bezeichnet das als „magisches Denken“. Eine für Kinder völlig normale Vorstufe des späteren rationalen Denkens. Natürlich sind Sie und ich als vernünftige Erwachsene längst darüber hinaus. Besonders, was unseren Glauben betrifft, unser „Wissen“ von Gott. Oder etwa nicht? Was weiß ich eigentlich von Gott? Über diese Frage denken hauptsächlich zwei Gruppen von Menschen nach. Zum einen die Theologen. Einige von ihnen freuen sich daran, dass Gott sich in Christus festgelegt hat, uns nahe gekommen, unser Freund geworden ist. Andere haben Angst davor, dass er in vorschneller Vertraulichkeit auf die menschliche Ebene herabgezogen und zum guten Kumpel verharmlost wird. Für sie ist Gott zunächst einmal der ganz Andere, Unfassbare. „In Jesus erwehrt sich Gott aller zudringlichen Vertraulichkeit, aller religiösen Unverschämtheit“, unterstreicht Karl Barth diesen Standpunkt. Zum anderen denken diejenigen über Gott nach, die gerade eine Krise durchmachen. Vielleicht „wussten“ sie schon immer, dass Gott da ist. Dass er Gebet hört. Dass er heilt. Aber jetzt sind sie in einer Situation, wo es schön wäre, das auch konkret zu erleben – und Gott scheint zu schweigen. Im Gegensatz zur rein theologischen Diskussion wird die Frage nach Gott hier existenziell. Die Frage, ob Gott so ist wie gedacht oder ganz anders, lässt sich gerade vor diesem Hintergrund nicht mit ein paar Bibelversen oder wohlmeinenden Worten abtun. Was nicht heißt, dass die Bibel hier keine Rolle spielt. Im Gegenteil. Sie hilft uns zu Maßstäben und Informationen, die über unsere eigenen Meinungen und Erfahrungen hinausgehen. Mut zur Lücke Die Bibel enthält jede Menge Aussagen über Gott. Natürlich. Paulus unterstreicht diese, indem er festhält: „Was man von Gott er-

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kennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart.“ (Römer 1,19 – Lutherübersetzung) Er macht damit deutlich, dass Gott sich offenbart, sich zeigt, sich greifbar macht, und gleichzeitig, wie abhängig wir davon sind, dass er sich zeigt. Dabei sagt dieser Vers nichts darüber, dass die Aussagen der Bibel über Gott annähernd vollständig wären. Im Gegenteil. An anderer Stelle ergänzt Paulus dieses Bild: „Jetzt sehen wir die Dinge noch unvollkommen, wie in einem trüben Spiegel, dann aber werden wir alles in völliger Klarheit erkennen. Alles, was ich jetzt weiß, ist unvollständig; dann aber werde ich alles erkennen, so wie Gott mich jetzt schon kennt.“ (1. Korinther 13,12) Ich erkenne also nur manches? Und vieles zeigt mir Gott gar nicht? Ja, genau. Vor diesem Hintergrund fällt es mir etwas leichter, das Thema „Gott ist anders“ anzugehen. Erwarten Sie bitte keine vollständige Abhandlung – Gott selbst bietet keine Vollständigkeit. Erwarten Sie auch keinen wasserdichten theologischen Diskurs – ich bin kein Theologe. Aber ich lade Sie ein, mit mir darüber nachzudenken, wie zuverlässig, greifbar, fassbar Gott ist. Meine Behauptung ist: Gott ist nicht so lieb, wie ich immer dachte, aber er ist viel liebevoller, als ich je ahnte. Die dunkle Nacht der Seele Ich bete für einen Parkplatz, für eine Arbeitsstelle, für einen Ehepartner – und scheinbar hört Gott. Jedenfalls finde ich, was ich suche. Und ich fühle mich gut dabei: Gott ist mir sehr nah. Ich bete noch einmal, doch meinen Parkplatz bekommt ein anderer, ich werde doch arbeitslos, und verheiratet bin ich zwar, doch meine Ehe ist gerade dabei, in die Brüche zu gehen – scheinbar war Gott anderweitig beschäftigt. Jedenfalls läuft alles schief. Und ich fühle mich schlecht dabei: Gott ist weit weg. Jetzt kann ich den Fehler bei mir suchen. Habe ich zu wenig gebetet, geglaubt? Mag sein. Aber mit diesem Generalverdacht helfe ich weder mir noch all den anderen, die ähnliche Erfahrungen machen. Ich kann den Fehler auch bei Gott suchen: „Wenn du so handelst, Gott, dann will ich nichts mehr mit dir zu tun haben.“ Oder ich kann realisieren, dass ich diese Schwierigkeiten weder mit meinem Handeln noch mit Gottes Wesen erklären kann, dass sie aber trotzdem da sind und Gott sie nicht auf Knopfdruck abstellt. Gott scheint wirklich der ganz Andere zu sein. Dabei fallen mir Menschen der Bibel ein wie Hiob. Gott selbst unterstreicht dessen herausragende Gerechtigkeit. Trotzdem erfährt Hiob in den sprichwörtlich gewordenen „Hiobsbotschaften“, dass er alles verloren hat: Besitz, Familie und schlussendlich die eigene Gesundheit. Für den Fall, dass er sich in seinem Unglück nicht selbst genug anklagt, stellen seine Freunde noch einmal ganz klar: „Hör mir zu! Ich bin mir sicher, dass Gott dich weit weniger hart straft, als du es verdient hast!“ (Hiob 11,6) Stellt Gott das

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richtig? Nein, als er Hiob endlich antwortet, antwortet er ihm nicht, er fragt nur: „Wo warst du, als ich die Grundfesten der Erde legte?“ (Hiob 38,4) Schließlich rehabilitiert Gott Hiob, aber eine Erklärung bekommt dieser nicht. Durch die ganze Bibel und die Kirchengeschichte hindurch begegnen wir immer wieder Menschen, die in besonderer Weise in die Tiefe geführt werden – und keiner von ihnen hatte darum gebeten. Erstaunlicherweise haben viele das widerspruchslos hingenommen. Oder es irgendwann akzeptiert, ohne Gott dafür die Schuld zu geben. Da ist der Mystiker Johannes vom Kreuz, der im Gefängnis seine „dunkle Nacht der Seele“ erlebte – eine Erfahrung, die seinen Glauben entscheidend prägte. Oder Mutter Teresa, die nach einer klaren Gottesbegegnung und Berufung in ihre Arbeit hinein jahrzehntelang nur „Funkstille“ erfuhr und trotzdem weiterarbeitete. All diese Erfahrungen (wahrscheinlich können wir einige von Ihren und meinen dazunehmen) zeigen uns kein Bild eines lieben, harmoniebedürftigen, immer lächelnden Gottes: Gott ist nicht so lieb, wie ich dachte. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Gottes Anderssein betrifft genauso seine Liebe. Liebe, die alle Konventionen sprengt Dass Gott manchmal ganz anders ist, als ich ihn erwarte, beschränkt sich nicht nur auf unverständliche Schwierigkeiten. Seine Liebe wirkt manchmal genauso „anders“. Da denke ich, dass Gott sich und seine Liebe festgelegt hat, und ich sie ein Stückweit begreifen kann, doch im nächsten Atemzug hat er die Grenzen, die ich eben noch zu sehen glaubte, erweitert. Und dies gilt nicht nur für „Nebenschauplätze“ – es berührt zentrale Aussagen der Bibel, zum Beispiel zur Rettung des Menschen. Umgang mit Schuld ist eines der zentralen Themen der Bibel. Gerade im 3. Buch Mose wird an der Vielzahl und dem Detailreichtum von Schuldbeschreibungen, Verfahrensregelungen, Opfern und Geboten deutlich, dass Gott das Thema Schuld sehr ernst nimmt – und dass es für uns Menschen (über)lebenswichtig ist, das auch zu tun. Ein Beispiel ist das Sündopfer: „Wenn jemand aus dem Volk unabsichtlich gegen ein Gebot des Herrn verstößt und so schuldig wird, soll er – sobald er auf seine Sünde aufmerksam gemacht wird – eine fehlerlose Ziege als Opfergabe für seine Sünde bringen. […] Auf diese Weise wird der Priester Wiedergutmachung für diese Person schaf-

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fen und ihr wird vergeben werden.“ (3. Mose 4,27-28.31) Je nach Verantwortungsgrad der betroffenen Person musste das Tier auch größer sein. Aber es wird ganz klar herausgestellt, dass bei diesem Opfer Blut vergossen werden muss. Einige Kapitel später wird betont: „Denn das Leben eines jeden Geschöpfes ist in seinem Blut. Ich habe euch das Blut gegeben, damit ihr dadurch Wiedergutmachung für eure Sünden bewirken könnt. Das Blut bringt euch Wiedergutmachung, weil das Leben in ihm ist“ (3. Mose 17,11), und das Neue Testament übernimmt diesen Ansatz, indem es ihn auf Christus und seinen Tod am Kreuz bezieht: „Letztlich können wir sagen, dass nach dem Gesetz fast alles durch Besprengung mit Blut gereinigt wurde. Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung der Sünden.“ (Hebräer 9,22, vgl. 1. Petrus 1,19)

GOTT IST ANDERS?

o weit, so gut. Egal, was wir von der Praxis dieser Tieropfer halten: Die Regelung ist eindeutig. Nur Gott hält sich nicht unbedingt daran. Denn zu diesen sehr zentralen Opfern und dem Bild auch von unserer Versöhnung schafft Gott selbst Ausnahmen. Er nimmt einen Menschen in den Blick, der arm ist, und sagt: „Wer sich kein Schaf oder keine Ziege leisten kann, soll dem Herrn zwei junge Turteltauben oder zwei andere junge Tauben als Wiedergutmachung seiner Sünde bringen“ (3. Mose 5,7) und fährt fort: „Wer sich [auch die nicht] leisten kann, soll einen Krug feines Mehl (eineinhalb Kilogramm) als Opfergabe für seine Sünde bringen.“ (V.11) Dabei geht es nicht um den finanziellen Unterschied. Ein Stier kostet heute gut und gern 2.000 Euro. Anderthalb Kilo Mehl nicht einmal 70 Cent. Viel entscheidender ist aber, dass Gott hier scheinbar ein biblisches Prinzip opfert, um einen Menschen zu retten. Und das ist etwas, was er vielfach wiederholt. Ein sehr bekanntes Beispiel ist das Gebot: „Ammoniter oder Moabiter und ihre Nachkommen dürfen nicht einmal in der zehnten Generation in die Versammlung des Herrn aufgenommen werden; sie sollen nie aufgenommen werden.“ (5. Mose 23,4ff) Trotzdem wird eine der bekanntesten Frauenfiguren der Bibel, die Moabiterin Ruth, nicht nur aufgenommen, sondern Urgroßmutter Davids und Vorfahrin von Jesus. Allerdings ist diese unkonventionelle Gnade doch nicht so anders, so unerwartet. Genau deshalb hadert der Prophet Jona mit Gott: „Ach Herr, habe ich das nicht schon gesagt, bevor ich von zu Hause aufbrach? […] Ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, dass du geduldig und voller Gnade bist, weil du das Unheil bedauerst.“ Ja, Gott ist anders. Er ist viel liebevoller, als ich je ahnte. Beliebig? Nein, gnädig! Offensichtlich ist Gott zu groß für die Schubladen, in die ich ihn gern stecken möchte. Das wird daran deutlich, dass er mir begegnet, mir hilft, aber nicht in jedem Fall sein Handeln erklärt. Und es wird daran deutlich, dass Gott sich offenbar die Option offen hält, Menschen zu retten, die ich nicht retten würde, durch Wege, die ich nicht gehen würde. Ist Gott anders? Oh, ja! Er ist nicht so lieb, wie ich immer dachte, aber er ist viel liebevoller, als ich je ahnte.

Hauke Burgarth kennt Gott seit vielen Jahren. Aber gerade lernt er wieder neu und F O Tihn O: CLA U D I A D E W Aganz LD von ganz anderen Seiten kennen als bisher.

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LESERAK TION

LE S E R B R I E FE

Sie sind gefragt Was haben Sie in Bezug auf das Thema „Gott ist anders“ auf dem Herzen? Diese Frage haben wir Ihnen in der letzten Impulse gestellt. Eine Antwort finden Sie hier …

Sind Sie kreativ? Dann werden Sie es doch für Impulse!

Der „liebe“ Gott In meinen Studienjahren lernte ich etwas über katholische Mystiker wie Johannes vom Kreuz, die Erlebnisse mit Gott auch als „dunkel“ beschrieben: Als gläubige Menschen erlebten sie eine Gottesferne, die wie eine „dunkle Nacht“ für sie war. Und natürlich waren mir auch Jesu Worte am Kreuz „Mein Gott, warum hast du mich verlassen …?“ bekannt. So etwas liest man und denkt dann „Hm, nicht so schön …“ Dass Gott seinen Menschen auch schweres Leid zumuten kann, war mir bewusst, trotzdem hatte ich lange die Vorstellung von einem „lieben Gott“, der mich liebt (was ja auch stimmt!) und mich deshalb sicher durchs Leben führt (möglichst auf ebenen Bahnen). Persönlich wurde dies für mich erschüttert, als ich nach der Geburt unseres Sohnes schwer erkrankte und für einige Monate „ausfiel“. Anstatt mich über unseren Kleinen zu freuen und das Glück der Mutterschaft zu genießen, verbrachte ich die Zeit in einem Krankenhaus. Meine Eltern versorgten in dieser Zeit unser Kind. Was soll das, dachte ich immer wieder. Das passt nicht. Warum muss ich und unsere kleine Familie da durch? Warum, warum, warum …? Ist das ein „lieber Gott“, der so etwas zulässt? Die alte Theodizee-Frage, warum Gott Leid zulässt, die Theologen seit Jahrhunderten beschäftigt, traf mich ganz konkret. Viele Fragen und kaum Antworten. Gott ist und bleibt immer größer als unsere Vorstellung. Oft ist diese auch durch Erziehung und Prägung verzerrt und falsch. Manchmal rückt eine Lebenserfahrung wie bei mir ein paar falsche Vorstellungen zurecht, manchmal zerbricht auch ein Kinderglaube. Die Bibel muss uns dann korrigieren. Hoffentlich sind dann auch Glaubensgeschwister da, die uns im Gebet tragen und sich um uns kümmern. Ich konnte dies erfahren. Dann wächst nach und nach wieder Vertrauen zu unserem lieben Vater im Himmel. An solchen Brüchen im Leben kommt keiner vorbei. Manchmal bleibt nur noch ein verzweifeltes oder wütendes (aber wenigstens ehrliches!) Klagen vor Gott. Was ich weiß: Gott lässt uns nie allein. Die Geschichte von den „Spuren im Sand“ mag für viele abgedroschen klingen, aber sie ist wahr. So unverständlich Gott auch handeln mag, so verwirrend unser Leben auch verläuft, Gott bleibt bei seinen Kindern. Davon spricht die Bibel auf jeder Seite, davon zeugen viele Gläubige vor uns. Dabei können Gefühle täuschen und viele Fragen offenbleiben. S.A.

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In der nächsten Impulse wird es um das Thema Kommunikation gehen. Darum, wie Gott mit uns redet. Darum, wie wir seine Botschaft in unserer Umgebung verständlich und relevant weitergeben können. Denken Sie mit uns gemeinsam nach, wie das auch kreativ-künstlerisch möglich ist? „Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr durstig sein. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer Quelle werden, die unaufhörlich fließt, bis ins ewige Leben.“ (Johannes 4,14) Nehmen Sie bitte diese Aussage von Jesus und setzen Sie sie in Ihrem Stil um: Malen Sie. Gestalten Sie eine Anzeige dazu. Verfassen Sie einen Kurztext. Fotografieren Sie. Tun Sie das, was Sie gut können und gern machen, um den Inhalt dieses Verses für heute zu kommunizieren. Einzige Bedingung: Das Ergebnis sollte druckbar sein. Die gelungensten Entwürfe werden wir in der nächsten Impulse vorstellen. Darüber hinaus bekommen alle, die sich mit ihren Werken beteiligen, ein Dankeschön.

Bitte schicken Sie Ihre Kreationen bis spätestens 25. November im Original oder per E-Mail in möglichst guter Auflösung an Campus für Christus, Redaktion Impulse, Am Unteren Rain 2, 35394 Gießen bzw. an Impulse@Campus-D.de.

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I N T E RVI E W

Seelsorge erleben und lernen

Mit Claudia Mißbach im Gespräch

Es gibt keine Tabus für sie, jedenfalls nicht, was die Inhalte von Gesprächen angeht. Über alles kann geredet, alles darf gesagt werden. Seit fast 30 Jahren ist Claudia Mißbach im Bereich Seelsorge tätig. Seit 1990 ist sie Mitarbeiterin bei Campus für Christus und begleitet Menschen auf ihrem Weg durchs Leben. Impulse: Obwohl der Begriff „Seelsorge“ im Grunde gut auf den Punkt bringt, worum es geht, finden manche den Begriff abschreckend. Gibt es einen besseren? Claudia Mißbach: Nicht wirklich. Ich finde den Begriff auch zu kurz gefasst, weil es eben nicht nur um die Seele des Menschen geht. Es geht um Gefühle, Gedanken, den Willen, Motivationen und Ziele. Es geht sogar um unseren Körper und natürlich auch um die geistlich-spirituelle Dimension. Das ist recht viel. Was beschäftigt die Menschen, die zu dir kommen, am meisten? Die einen kommen, weil sie sich nach Veränderung sehnen. Sie stecken in persönlichen Nöten und brauchen Hilfe. Die zweite Gruppe will lernen, wie sie anderen besser helfen kann.

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Kannst du ihnen dann helfen? Mein Verständnis von Seelsorge ist, dass der eigentliche Seelsorger Jesus ist und ich Hilfe leiste, dass Menschen durch die Begegnung mit ihm Veränderung erleben. Es gibt die sogenannten „Lebensverhinderer“, Dinge oder Umstände, die uns hindern, das Leben zu leben, das Jesus verheißen hat. Ich helfe, sie zu entdecken, zu benennen, zu sortieren. Im gemeinsamen Gebet bringen wir alles vor Jesus und erwarten dann sein Handeln.

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Und er handelt? Ja. Wir erleben, wie er Schuld vergibt, Bindungen löst, Neuorientierung, Zuwendung, Ermutigung, Liebe schenkt und seelische Verletzungen heilt. Da bleiben wir aber noch nicht stehen. Das Erlebte soll ja ins Leben integriert und neues Denken eingeübt werden. Kannst du uns ein Beispiel geben? Das Thema Selbstwert. Viele leiden unter einem geringen Selbstwertgefühl, was sie in vielen Bereichen ihres Lebens hemmt. Im Kurs schauen wir uns konkrete Lebensabschnitte an. Oft entdecken die Teilnehmer klar zu benennende Verletzungen, falsche Denkmuster, krankmachende Gottesbilder usw. Im Einzelgespräch wird das konkret auf den Punkt und in einem Gebet zu Jesus gebracht. Viele sind danach wirklich frei. Dann geht es weiter, dass sie ihre wahre Identität entdecken. Man muss nicht Christ sein, um andere seelsorgerlich zu betreuen. Das tun mittlerweile auch viele andere. Gibt es einen zentralen Unterschied zwischen christlicher und anderer Seelsorge? Ich bezeichne es lieber als biblische Seelsorge, und der Unterschied ist, dass wir die entscheidende Hilfe von Jesus erwarten und nicht vom Seelsorger. Biblische Seelsorge hat nichts mit Zauberei oder Schnellrezepten zu tun, sondern gehört in den Prozess der Jüngerschaft. Christen sind unterwegs mit Jesus und verändern sich dabei. Wir werden freier, erfüllter, glücklicher und immer wieder „erneuert“. Ein ganz normaler geistlicher Prozess. … der aber, wenn wir ehrlich sind, nicht immer so nahtlos funktioniert. Natürlich gibt es auch Zeiten der Stagnation. Auch Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Not oder Ohnmacht sind im Leben von Christen zu finden. Hier setzt dann die Seelsorge mit Gespräch und Gebet an. Kann jeder Christ Seelsorge anbieten? Sollte es sogar jeder tun? Ja, das kann im Grunde jeder. Wer sich Zeit für den anderen nimmt, zuhört, mitfühlt, da ist, ist in der Seelsorge tätig. Ich rede hier von einer seelsorgerlichen Haltung, die jeder haben kann: achtsam sein und dabei Jesus groß machen. Und ja, ich denke, jeder Christ ist dazu beauftragt, auch wenn manche mehr und andere weniger dafür begabt sind. Gib uns bitte einen ganz kurzen inhaltlichen Abriss deiner Seminare. Im Grundkurs „Seelsorge erleben und lernen“ widmen wir uns zunächst den Ursachen vieler Nöte. Themen wie falsches Selbstbild, krankmachende Gottesbilder, Schuld und Schuldgefühle, Befreiung von Bindungen, Vergebung und Vergeben kommen in Referaten zur Sprache. Die Teilnehmer erhalten Hilfen zur Selbstreflexion und Anleitungen für den Gebetsdienst, was in den Praxiszeiten gleich angewendet wird. Für wen ist das Aufbauseminar geeignet? Für alle, die mehr lernen wollen. Hier steigen wir thematisch mit typischen Alltagsnöten ein: Beziehungskrisen, Ablehnung, Erschöpfung, Leid in den verschiedenen Formen, Ängste. An dem Aufbauseminar nehmen oft Teilnehmer aus den bisherigen Grundkursen teil, aber es ist auch möglich, ohne Grundkurs das Aufbauseminar zu besuchen. Insgesamt liegt beim Aufbauseminar der Schwerpunkt mehr auf dem „Lernen“ von Seelsorge. Die Erfahrung, dass es nicht um „Rat geben“ geht, sondern darum, gemeinsam mit dem Hilfesuchenden zu Jesus zu gehen und dort Hilfe zu erwarten, ermutigt und setzt frei. Wenn noch mehr Christen Seelsorge in den Blick bekämen und auch in unseren Hauskreisen mehr seelsorgerliches Handeln praktiziert würde – das wäre super.

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erlebt und erzählt

Alles, was in den Seminaren persönlich zur Sprache kommt, wird von den Mitarbeitern vertraulich behandelt. Claudia Mißbach hat drei Teilnehmer gefragt, ob sie für die IMPULSE selber ein paar Worte über ihre Erfahrungen schreiben. „Als Jugendliche habe ich oft daran gedacht, mich umzubringen. Als ich mit Mitte zwanzig ein Auto bekam, hatte ich oft den Gedanken, ich solle gegen den nächsten Baum oder in den Gegenverkehr fahren. Ich dachte, das sei normal. Im Seelsorgeseminar lernte ich, dass ich als Jugendliche ‚den Tod eingeladen’ hatte. Gemeinsam mit meiner Seelsorgerin löste ich mich vor Gott von dieser Bindung. Seitdem habe ich nie wieder solche Eindrücke gehabt.“ „Die Seelsorgewoche war für mich das Aha-Erlebnis. Schon sehr lange trug ich eine Last mit mir herum. Oft hatte ich versucht, sie mit Gottes Hilfe loszuwerden, was leider nie ganz gelang. Im Einzelgespräch habe ich Liebe und Heilung durch Gott erfahren. Innerhalb weniger Minuten war meine Last weg. Ich fühlte mich erleichtert und unendlich froh.“ „Ich habe für die Heilung verschiedener gesundheitlicher Belange für mich beten lassen. Während des Gebetes kam mir noch mein Buckel in den Sinn, den ich im Stillen auch noch nannte. Währenddessen wurde weiter um die Wiederherstellung der göttlichen Ordnung meines Körpers gebetet. Wieder zurück auf meinem Platz verspürte ich nach etwa drei Minuten eine wachsende Kraft in meinem Oberkörper und bemerkte, wie sich der obere Teil meiner Wirbelsäule Stück für Stück aufrichtete und sich meine Schulterblätter nach hinten zogen. Die Kraft ließ nach einiger Zeit nach, doch das Aufgerichtetsein der Wirbelsäule blieb. Dieses Handeln Gottes war für mich eine Bestätigung, dass ich für Gott wertvoll bin, und ein guter Anfang, diesen Wert auch nach außen zu leben.“

Neue Seminartermine Infos zu den kommenden Seelsorgeseminaren finden Sie auf Seite 22.

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U N I AR B E I T

Auf dem Campus in Israel Jenseits von Romantik und Krisenmanagement

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allem Gespräche am Strand, wo religiöse und säkulare Juden, Muslime und Touristen aufeinandertreffen, und Treffen mit Holocaust-Überlebenden. Das alles waren gute Erfahrungen, immer mehr kristallisierte sich aber in den letzten ein, zwei Jahren heraus, dass die Studentenarbeit von Campus für Christus einen anderen, besonderen Auftrag in Israel sieht: an der Universität mit Studenten langfristige Beziehungen aufzubauen – zu gläubigen und säkularen Juden, zu anderen Christen, zu Muslimen …

Religion ist allgegenwärtig und das Gespräch darüber normal.

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srael. In den säkularen Medien dominiert die Krisenberichterstattung: Es geht um den Umgang mit Palästinensern, um Terror, Bomben, Sicherheitszäune und darum, wer mit welchem Recht und in welchem Kontext wem Unrecht getan hat. In der frommen christlichen Szene dagegen herrschen oft romantisierte Vorstellungen vom Heiligen Land vor, als könnte man sich Gott hier auf jedem Quadratzentimeter besonders nahe fühlen. Trotzdem spielt sich in Israel normales Alltagsleben ab, und spürbar ist das an der Uni: Hier wird an manchen Stellen koscheres Essen ausgegeben. Vor der Mensa steht man verschleiert oder im Minirock herum, mit Kippa oder barhäuptig, ohne aufzufallen. Es gibt Partys, studentische Initiativen und Freizeitangebote wie an jeder deut-

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schen Uni auch. Araber und Juden studieren zusammen – ohne nennenswerte Spannungen. Internationale Studenten, auch Deutsche, werden mit Austauschprogrammen gezielt angeworben. Sie gehen unbefangener miteinander um als vorige Generationen, für die die Frage nach der historischen Schuld Deutschlands stärker im Vordergrund stand. Alles ist politisch und religiös Weil gerade auch im Alltag Politisches und Religiöses immer obenauf liegen, erreichen Gespräche über weltpolitische und religiöse Fragen in Israel schnell eine existenzielle Dimension, wie wir sie in der Studentenarbeit in Deutschland kaum je erleben. 2004 fand das erste Sommerprojekt in Israel statt, seit 2009 jedes Jahr ein- bis mehrwöchige Reisen. Es waren nicht die typischen Touristenreisen mit dem Besuch biblischer Stätten; dafür gibt es genügend andere christliche Anbieter. Auf dem Programm standen stattdessen vor

Ein Beitrag zu Verständigung und Versöhnung „Viele Konflikte ergeben sich ja daraus, dass man den Glauben und die Weltanschauung der anderen nicht wirklich kennt, weil man sich nie damit auseinander gesetzt hat“, meint Thomas* aus Berlin, der 2009 und 2011 bei den Projektreisen dabei war und nun für ein Studium nach Israel gehen wird. „Ich glaube, dass wir einen echten Beitrag zur Verständigung und Versöhnung leisten, wenn wir einfach mit den Menschen leben und sie in ihrer Lebenssituation und ihrem Glauben ernst nehmen“, ist Thomas überzeugt, den das interreligiöse, internationale und interkulturelle Klima reizt, in das er sich nun begibt. „Natürlich hoffe ich, dass einige ein anderes Bild von ‚Jeshua’ bekommen. Aber in jedem Fall ist es gut, wenn Verantwortungsträger von morgen sich schon heute als Studenten mit diesen Fragen auseinandersetzen. Wie sollen sie sonst mit den Konflikten klarkommen, mit denen sie es in ihrem Land zu tun haben?“ Heute die Verantwortungsträger von morgen prägen – das ist das Kerngeschäft dessen, was Campus für Christus weltweit ausmacht, ob in Deutschland oder Israel. Ulrich Täuber, Andrea Wegener

*Name geändert Weitere Infos unter Israel@Campus-D.de.

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CRESCEN D O

Zum Beten nach Ungarn Erfahrungen bei einem zweiwöchigen Gebetseinsatz

So richtig konnte sie sich nicht vorstellen, was da in Ungarn auf sie zukommen würde. Zwei Wochen lang beten – das könnte langweilig werden, oder? Wurde es nicht. Almut Siebel war Mitarbeiterin im Gebetsteam des „Crescendo Summer Institute of the Arts“. Die jährlich stattfindende Konferenz wird von Crescendo veranstaltet, der Musikerarbeit von Campus für Christus, und mittlerweile von bis zu 300 Studenten, Lehrern und Volontären aus ca. 30 Ländern besucht – alle aus dem Metier der klassischen Musik.

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Musiker „ticken“ wie alle anderen Aber warum suchen Musiker überhaupt jemanden, der mit ihnen betet? Nach ihrer Erfahrung in Ungarn kann Almut natürlich kein allgemeines Urteil fällen, aber sie hat den Eindruck, dass die Frage eher lauten müsste: „Warum sollten sie nicht?“. Letztlich „ticken“ sie ja nicht anders als andere Menschen auch – Profi hin oder her. Das Gefühl der eigenen Machtlosigkeit, Hilfsbedürftigkeit, die Frage nach Jobsuche oder Depressionen: All das sind Themen, die während der Konferenz bewegt und durchbetet werden. Immer wieder wird den Vorurteilen Gottes Wahrheit entgegengehalten: „Du bist wertvoll“ und „Gott wirbt um dich“. Und ein paar Mal gibt es nicht nur in Ungarn Grund zum Jubeln, sondern auch ein Fest im Himmel, als sich nämlich einige Musikerinnen und Musiker für ein Leben mit Jesus entscheiden. „Wenn man zwei Wochen lang andere ermutigt, sinken diese Wahrheiten auch tiefer in das eigene Herz“, dies ist eine der positiven Erfahrungen, die für Almut geblieben sind. Sie kennt die inneren Lügen, die einen klein machen wollen, aus dem eigenen Leben. Doch sie sind nicht wahr, und Almut ist neu ermutigt, diese Lügen zu identifizieren und ihnen nicht zu glauben.

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langfetzen der Oper „Don Giovanni“ dringen in den Gebetsraum. Während die Musiker und Sänger diverse Aufführungen und Stücke proben, sind die Beter im Gespräch mit Gott. Alle Anliegen und Sorgen, mit denen sich die Konferenzteilnehmer zuvor vertrauensvoll an das Gebetsteam gewandt haben, werden nun vor Gott gebracht. Oft kristallisieren sich dabei „Tagesthemen“ heraus: Konkurrenzdenken kontra gemeinsames Arbeiten, Beziehungen, Einheit oder Perfektionismus. Themen, die das Team auch am eigenen Leib erfahren hat. Am meisten Freude macht es Almut, sehr konkret und persönlich für Einzelne zu beten. Nachdem Studenten oder Lehrer einen Termin ausgemacht haben, gehört ihnen für etwa eine Stunde die ungeteilte Aufmerksamkeit des Gebetsteams. Erst wird gehört, was den Suchenden bewegt, dann wird gehört, was Gott ihnen sagen möchte.

Crescendo Summer Institute of the Arts – das bedeutet qualifiziertes Instrumentaltraining, hochkarätige Konzerte, aber auch tiefe Begegnungen mit Gott.

Almut Siebel ist Leiterin der Personalabteilung von Campus für Christus. Vorher war sie über 12 Jahre lang auch für den Bereich Außenmission verantwortlich und ist in dieser Eigenschaft viel in der Welt herumgekommen.

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G L O A B AL AID N ET WOR K

„Ich kann das nicht“

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Auch mit Schulranzen kann man über seinen Schatten springen

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ls ich vor fünf Jahren begonnen habe, bei der Schulranzenaktion von GAiN mitzuhelfen, war einer der Hauptgründe dafür, dass ich mit meinen Händen etwas für andere Menschen tun wollte. Etwas, das ich sehen und fühlen konnte, das meinen praktischen Fähigkeiten entsprach.

Wir hatten bereits zwei Patenkinder in der „Arche Noah“ in Uganda, die wir regelmäßig finanziell unterstützen. Ich war aber auf der Suche nach mehr. Eines Tages las ich einen Artikel über die Schulranzenaktion, der mich zwar ansprach, mir aber zugleich das Gefühl gab: Das kannst du sowieso nicht. Der Gedanke an die Aktion ließ mich aber nicht los. Ich betete mit unserem Gebetskreis darüber und entschloss mich, direkt bei der Leitung der Schulranzenaktion anzurufen. Am Ende des Gesprächs konnte GAiN eine neue Sammelstelle verbuchen: bei uns in Hemsbach an der Bergstraße.

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Erstaunt über mich selbst und meinem Mut, bekam ich es gleich wieder mit der Angst zu tun. Es entspricht leider meinem Naturell, regelmäßig Angst vor der eigenen Courage zu bekommen. Ich legte Gott die Sache erneut hin, und nach und nach wuchsen mit Unterstützung von GAiN mein Selbstvertrauen und meine Fähigkeiten im Umgang mit Menschen. Vor allem spürte ich im Laufe der Jahre deutlich den Segen, den Gott auf „unsere“ Schulranzenaktion legte. Es gab viele Begebenheiten, wo wir Gott erlebten, z.B. als er uns punktgenau die fehlenden Scheren „lieferte“ oder auf wundersame Weise Menschen berührte, die uns Spendengelder zukommen ließen. Ich staune bis heute, wie Gott immer wieder die Dinge ineinander fügt. Mit der Zeit wuchs mein Wunsch, einmal selbst in ein Land zu reisen, in dem unsere Schulranzen an arme Kinder verteilt werden. Im August 2012 war ich dann zum ersten Mal in Lettland. Mit einer Truppe von fünf anderen ehrenamtlichen Sam-

melstellenleitern und dem Leitungsteam der Schulranzenaktion haben wir gefühlte 1.000 Schulranzen geputzt, markiert, geladen, geschleppt und verteilt, und dabei haben wir zusammen gebetet und gelacht. Die Bilder der Familien, die wir besucht haben, werde ich nicht vergessen. Manche lebten unter menschenunwürdigen Verhältnissen und besaßen dennoch eine große Fröhlichkeit und einen Zusammenhalt innerhalb der Familie. Aber das sollte noch nicht alles sein. Dieses Jahr konnte ich zum zweiten Mal am Lettlandeinsatz teilnehmen. Gott traute mir wieder einmal mehr zu als ich mir selbst: Zusammen mit meinem Mann übernahm ich die Co-Leitung dieser Reise. Mit unserer tollen Gruppe konnten wir 760 Schulranzen an lettische Kinder verteilen. Ich schätze mich glücklich, weil ich so an Gottes Hand neue Schritte wagen darf. Kirsten Leib

Happy Birthday – Zehn Jahre Schulranzenaktion Klaus Dewald, Leiter von GAiN, war auf der Suche nach einer Idee. Immer wieder traf er Menschen, die mehr tun wollten, als gebrauchte Kleider oder andere Hilfsgüter zu sammeln. Eines Tages brachte eine Nachbarin einen leeren Schulranzen zu Klaus Dewald und fragte, ob GAiN so etwas brauchen könnte. GAiN konnte! Dies war die Geburtsstunde der Schulranzenaktion. Heute verfügt GAiN über ein Netzwerk von 184 Sammelstellen in ganz Deutschland, in denen zahlreiche ehrenamtliche Helfer dafür sorgen, dass gebrauchte und mit neuem Schulmaterial gefüllte Schulranzen ins Gießener Lager und von dort in die Projektländer gelangen. Projektreferentin für die Schulranzenaktion: Anne-Katrin Loßnitzer, Tel. 0641-97518-29 oder Schulranzenaktion@gain-germany.org

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STUDENTENARBEIT KAZAN

In the Summertime … Sport öffnet die Tür in den islamischen Teil Russlands

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ommerprojekte sind das Beste, was wir anbieten.“ Seit Jahren hatte Katie Holland, Mitarbeiterin von CRU (Campus für Christus USA) das gehört. Seit fünf Jahren arbeitet sie in Berlin mit Campus für Christus Deutschland, um Menschen den Glauben näherzubringen. Im Sommer dieses Jahres war sie zum ersten Mal selber auf einem Sommerprojekt in Kasan, der Hauptstadt Tatarstans, einer russischen Republik – und sie versteht nun die Begeisterung über die Sommerprojekte.

Katie Holland ist begeistert von Jesus und spricht gern über ihn.

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„Es war so leicht, mit den Tataren und Russen ins Gespräch zu kommen. Die Studenten waren nicht nur bereit zu reden, sondern waren geradezu hungrig danach, von Jesus zu hören. Die ‚Universiade’ schuf einen einzigartigen Rahmen.“ – Die „Universiade“ ist die Olympiade der universitären Sport-Welt, die alle zwei Jahre an wechselnden Orten ausgetragen wird. Es war eine wunderbare Gelegenheit, um mit Studenten aus der ganzen Welt – und diesmal besonders mit solchen aus Kasan – über den Glauben zu reden. Die Atmosphäre in der Stadt erinnerte Katie an eine große Party, und sie weiß allein von 16 Studenten, die den Wunsch geäußert haben, Christus zu folgen. Während der Sportwochen wurden Mengen von Neuen Testamenten und DVDs mit Zeugnissen von Sportlern verteilt. Im Anschluss ging es darum, den neuen Gläubigen und Interessierten ein Basis-Jüngerschaftstraining anzubieten. Es wurden Kontakte zu Christen vor Ort geknüpft, um zu besprechen, wie diese geistliche Bewegung auch in Zukunft fortgesetzt werden kann. Besonders schwärmt Katie von den „Connect“-Gruppen (connect = verbinden). Das sind Kurzschulungen, die mit sechs Treffen einen guten Überblick über den christlichen Glauben geben. Quasi ein Startschuss. So waren die Connect-Gruppen zentraler Bestandteil des Einsatzes auf der „Universiade“ und kommen darüber hinaus in ganz Europa zum Einsatz. Gewinnen, fördern, senden – das Leitmotto der Arbeit von Campus für Christus – ist auch zutiefst Katies Motto. Sie möchte, dass jeder Student jemanden kennt, der Christus nachfolgt – in Berlin wie in Kasan. Judith Westhoff

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Zehn Studenten aus zehn Nationen singen „Amazing grace“ – natürlich in zehn Sprachen.

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M E N S CH M ISSION A R Hier stellen wir Ihnen regelmäßig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Campus für Christus vor. Aber nicht ohne Hintergedanken. Wir möchten zeigen, dass Gott ganz normale Menschen zum „Missionarsdasein“ beruft, Menschen wie Linn Hunsmann, Menschen wie Sie.

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Die eine sät, der andere erntet

Linn Hunsmann war für ein Jahr in Chile.

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ei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern, und hab keine Angst! Denn ich, der Herr, dein Gott bin bei dir, wohin du auch gehst.“ (Josua 1,9). Es braucht schon eine gehörige Portion Mut und Entschlossenheit, um nach dem Abitur auf der anderen Seite der Erde zu leben und zu arbeiten. Genau das hat die 20-jährige Linn Hunsmann gemacht.

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schwer, und zunächst verstand Linn buchstäblich nur Bahnhof – doch bereits ein paar Monate und einen Sprachkurs später beherrschte Linn die Landessprache Spanisch so gut, dass sie allein losziehen konnte. Die fremde Sprache „zwang“ sie gewissermaßen dazu, das Evangelium in einfachen Worten und ohne frommes Vokabular wiederzugeben – eine Fähigkeit, die ihr bestimmt auch zu Hause in Deutschland in Gesprächen helfen wird.

Im Juli 2012 ging sie mit Campus für Christus für ein knappes Jahr nach Chile, um Studenten an chilenischen Unis von Jesus zu erzählen. In insgesamt vier chilenischen Städten ist Campus für Christus in der Studentenarbeit tätig: Temuco, Concepción, Valparaíso und der Hauptstadt Santiago de Chile. Dort lebte Linn in einer Gastfamilie. Mit ihrem sechsköpfigen Team, in dem sie sich sehr wohlgefühlt hat, machte sie sich Tag für Tag auf den Weg, um mittels des Soulariums, einer Sammlung von Bilderkarten, die den Einstieg in ein Gespräch über Gott erleichtern, mit den Studenten in Kontakt zu kommen. Zugegeben, aller Anfang ist

Gespräche und Deutschunterricht Die Studenten, die sie traf, waren freundlich und aufgeschlossen, und Linn war überrascht, dass ihr bereits im ersten Gespräch, das sie auf dem Campus führte, ihr Gegenüber sein Herz ausschüttete. Der Einladung zur Studentengruppe oder zum Jugendgottesdienst, so musste Linn jedoch erfahren, folgten nur wenige. „Der eine sät, der andere erntet“, bemerkt sie dazu und fügt an, dass ihr dieses Prinzip in ihrem Auslandsjahr sehr deutlich wurde. Jeder Tag in Chile begann mit der Ausrichtung auf Gott und sein Wort: eine Stunde Bibellese und anschließendes Austauschen über den Text standen morgens

auf dem Programm. Linn, die so jeden Monat ein Buch der Bibel durcharbeitete, tat diese Gestaltung ihres geistlichen Alltags richtig gut. Auch in anderen Situationen durfte sie Gott als treuen Versorger erleben und fühlte sich von ihm umsorgt und getragen. So erhielt sie Spendengelder auch von Menschen, die sie gar nicht persönlich angefragt hatte! Zu ihren weiteren Aufgaben in diesem Jahr gehörte es auch, Deutsch zu unterrichten. Ab Mai gab es für die chilenischen Studenten insgesamt fünf Deutschkurse. Linn gefiel besonders das Unterrichten und das Vorbereiten des Unterrichts. Übrigens – das Unterrichten hat sie wohl nicht mehr ganz losgelassen. Zurück in Deutschland wird sie ein Lehramtsstudium beginnen. Welches Fach? Spanisch natürlich! Den eingangs erwähnten Vers aus Josua 1,9 hatte Linn bewusst gewählt, weil er ihrer Meinung nach gut zum Weggehen ins Auslang passte. Ja, Schritte ins Unbekannte können beängstigend sein – Linn hat sie mutig und entschlossen mit Gott an ihrer Seite gewagt. Julia Burda

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UNIAR BE IT

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weimal habe ich Auschwitz besucht“, erzählt der chinesische Student M. Er war sehr betroffen von dem, was er dort sah und hörte. Es ist bemerkenswert, dass M. diesen Ort überhaupt besuchte, und nicht etwa Paris oder Amsterdam, wie es die meisten anderen tun. M. studierte in Deutschland Ernährungswissenschaften, interessiert sich aber auch sehr für Geschichte. Sigi und Bernd Klose lernten ihn zu Beginn seines Studiums kennen.

Damals luden sie ihn zum Bibelgesprächskreis für internationale Studierende ein, einer Gruppe, die sie noch heute leiten. Das Alte Testament kannte M. bereits aus China, über Jesus und das Evangelium wusste er allerdings nur wenig. Bei Kloses lernte er es schätzen. Heute ist M. gläubiger Christ und hat großes Interesse an humanitärer Hilfe. Die Zeit in Deutschland war kein Zuckerschlecken für ihn. Deutsch zu lernen und in dieser gänzlich fremden Sprache ein Masterprogramm zu absolvieren, erforderte

viel Energie. Auf die Frage, warum er zusätzlich noch Zeit investiert hat, um in einen Bibelgesprächskreis zu gehen, antwortet er, dass es gut für ihn sei, sich Gott zu nahen (Ps. 73,28) und dass sein Glaube dadurch fester geworden sei. Dass da etwas gewachsen ist, haben auch andere festgestellt: Zweimal hat M. die anderen Studenten der Bibelgruppe motiviert, Hilfspakete für Menschen in Rumänien zu packen und Geld für sie zu sammeln. Das war ihm wichtig, weil Gott will, dass wir armen Menschen helfen. Punkt. Zurück in China will er eine Arbeit finden, heiraten, Kinder haben und – sich taufen lassen. Bleibt nur noch eines zu sagen: „Wo men xi wang shangdi zhufu ni – Wir wünschen Gottes Segen!“ Sigi Klose, Judith Westhoff

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Glaube „Made in Germany“ für China

Sigi Klose mag die chinesische Kultur. Am liebsten unterhält sie sich aber mit lebenden Chinesen.

„Zeigt den Ausländern eure Liebe!“ 5. Mose 10,19

ERMUTIGEND, HOFFNUGSVOLL, ECHT Global

Aid Network

2014 Wenn Sie mehr tun wollen als spenden,

Kalender „Momente“ 2014

wenn Sie bereit

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sind, selber in Katastrophengebieten mit anzupacken, dann bewerben Sie sich bis Ende März bei DART.

Anmeldung und Infos: Dart@GAiN-Germany.org, www.DARTGAiN.eu

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Bestellen Sie jetzt: Per E-Mail Info@GAiN-Germany.org Tel. 0641-975 18-50, Fax 0641-975 18-40

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V E R A N STA LT U N G EN

bei Campus für Christus HIGHLIGHTS

ÜBERSICHT

mit Herz.

Seelsorge

November 13 14.-17.11.

Einkehrtage in Kloster Germerode, Thema: Zieh deine Schuhe aus, 205 Euro

erleben und lernen

19.-30.11.13 Fußball spielen und Menschen helfen, im Kinderheim „Arche Noah in Mukono, Uganda, 1500 Euro

In angenehmer Umgebung, mit Zeit und in einer kleinen Gruppe erleben Sie Seelsorge. Durch Referate, persönliche Aufgaben und Gespräche arbeiten Sie an sich – und schaffen damit die Voraussetzung, auch anderen zu helfen. Im Aufbaukurs kommen Themen zur Sprache, mit denen Menschen Seelsorge aufsuchen. Die Teilnehmer lernen, wie sie helfen, Ursachen entdecken und im Gebet dienen können.

22.-24.11.13 „Gemeinsam E1ns“, Ehewochenende zur Vertiefung Ihrer Beziehung, Referenten: Ehepaar Drs. Leisenberg und Ehepaar Sych, Bad Nauheim und Laubach (Hessen), 98 Euro pro Person, zzgl. 88 Euro pro Person für Übernachtung, wenn gewünscht 25.11.13

Seminar Zeitmanagement, Gießen, 108 Euro für Arbeitsunterlagen, Tagungsgetränke, Mittagessen, Sonderpreis für Studenten und Schüler 30 Euro

26.11.13

Seminar „Mitarbeiter führen“, Gießen, 98 Euro für Arbeitsunterlagen, Tagungsgetränke, Mittagessen, Sonderpreis für Studenten und Schüler 30 Euro

Dezember 13 6.-8.12.13

Gebetsseminar „Gott begegnen – Einübung in die beständige Gemeinschaft mit Gott“, Brunnen Lebensgemeinschaft, Langenbernsdorf bei Zwickau

Grundkurse

Aufbaukurs

27. – 31. Januar 2014 Naundorf / Sächsische Schweiz, 320 € 2. – 6. April 2014 Schönberg (Mark), ab 335 €

17. – 21. März 2014 Naundorf / Sächsische Schweiz, 320 € Infos und Anmeldung Claudia.Missbach@ Campus-D.de

mit Herz.

2014 27.-31.1.14

Seelsorge erleben und lernen – Grundkurs Naundorf, Sächsische Schweiz, 320 Euro (siehe rechts)

22.-23.2.14

Orientierungstage für Missionsinteressierte Gießen, 29 Euro

17.-21.3.14

Seelsorge erleben und lernen, Aufbaukurs siehe rechts

2.-6.4.14

Seelsorge erleben und lernen, Grundkurs siehe rechts

10.5.14

Begegnungstag in Gießen für alle Freunde von Campus für Christus

10.-11.5.14

Orientierungstage für Missionsinteressierte, Gießen, 29 Euro

Land entdecken | Menschen helfen

Reisen Sie mit uns in eines der GAiNProjektländer. Begegnen Sie Menschen, lernen Sie ihr Land und ihre Kultur kennen. Helfen Sie durch humanitäre Einsätze und Bauprojekte. Wir versprechen Ihnen eine unvergessliche Zeit in den folgenden Ländern:

ARMENIEN Kontakt: Elke.Seifert@GAiN-Gemany.org Tel. 0641-97518-50

HAITI Kontakt: Andrea.Wegener@Campus-D.de Tel. 0641-97518-51

LETTLAND Kontakt: Claudia.Dewald@ GAiN-Germany.org Tel. 0641-97518-39

ISRAEL Kontakt: Ralf.Roseman@ GAiN-Germany.org Tel. 0172-914 78 88

UGANDA tere nd wei Infos u taltungen: Verans gen.de

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Kontakt: Birgit.Zeiss@GAiN-Germany.org Tel. 0641-975 18-13 Die Reisetermine standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Erfahren Sie Preis, Datum und weitere Infos bei den jeweiligen Verantwortlichen oder unter cfc-veranstaltungen.de

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Wir helfen, wo wir können Das, was unsere Teams in den Sommereinsätzen erleben, ist einfach gewaltig. Dabei ist es egal, ob sie zum Beten in Osteuropa, zu Studenteneinsätzen in Russland oder Israel unterwegs sind. Sie engagieren sich im Auftrag Gottes und helfen, wo sie können. Zum Beispiel beim Gebetsdienst für Musiker eines Orchesters in Ungarn. „Profis hin oder her – das sind Menschen, die ganz reale Nöte haben. Mit Gefühlen wie Machtlosigkeit, Hilfsbedürftigkeit oder Depression. Und es ist so gut, sie ermutigen zu können“, erzählt eine der Mitarbeiterinnen. Eine andere, die in Russland dabei war, freut sich: „Es war so leicht, mit den Tataren und Russen ins Gespräch zu kommen. Die waren nicht nur bereit zu reden, sondern geradezu hungrig danach, von Jesus zu hören.“ Gewinnen, fördern, senden. Das ist das ganz persönliche Motiv eines jeden, der bei diesen Sommereinsätzen mitarbeitet. Und alle wollen helfen, wo sie nur können. Zur Ehre Gottes. Bitte nutzen Sie für Ihre Spende das Kennwort: Impulse 0413

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Campus für Christus e.V. ist durch das Finanzamt Gießen laut Freistellungsbescheid vom 27.06.2012, Steuernummer 20 25 05 21 10, wegen religiöser Zwecke gemäß § 5, Abs. 1, Ziffer 9 KSTG als gemeinnütziger Verein anerkannt. Der genannte Spendenbetrag ist bei der Lohn- bzw. Einkommenssteuer abzugsfähig. Wir bestätigen, dass wir den Spendenbetrag nur satzungsgemäß verwenden.

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GOTT IST ANDERS Aber wie anders ist er denn? „Wenn du nicht mehr an Gott glauben kannst, an den du früher geglaubt hast, so rührt das daher, dass in deinem Glauben etwas verkehrt war, und du musst dich besser bemühen zu begreifen, was du Gott nennst.“ Leo Tolstoi Früher dachte ich, dass die Messlatte für echten Glauben Gewissheit wäre. (…) Aber wenn ich etwas in den letzten fünf Jahren gelernt habe, dann dass Zweifel die treibende Kraft ist, durch die sich Glaube entwickelt. Rachel Held Evans in „Evolving in Monkey Town“ „Gott ist nicht so lieb, wie ich immer dachte, aber er ist viel liebevoller, als ich je ahnte.“ Hauke Burgarth „Gott ist schön! Und unheimlich. Und groß. Und immer irgendwie anders, als man denkt.“ Esther Maria Magnis „Wer mich sieht, sieht den Vater.“ Jesus Christus Wie einer ist, so ist sein Gott. Darum ward Gott so oft zu Spott. Johann Wolfgang Goethe

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