Impulse 2010-4

Page 1

D 5662

!mpulse

4/10

für missionarisches Christsein

Thema: Die abendländischen christlichen Werte als Erolgsfaktoren

Glaubensschritte wagen Thema Fliegen lernen – Glaube, der zur Tat wird

Bibelarbeit Vom Glaubensschritt zum Glaubensweg

Pakistan Über 210.000 Euro Spenden


INHALT

Bewegen Sie was

Sie haben ein Herz für Mission. Eine lebendige Beziehung zu Gott. Sie kennen Ihre Grenzen – aber auch Ihre Fähigkeiten. Und Sie wollen diese gern ganz für Gott einsetzen. Wir suchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für verschiedene Bereiche. Dabei sind fachliche Qualifikationen selbstverständlich. Allerdings suchen wir mehr als das. Wir suchen Menschen mit Beruf und Berufung. Vielleicht Sie? Aktuell haben wir unter anderem folgende Stellen zu besetzen:

Geschäftsführer m/w Leiter Öffentlichkeitsarbeit Webredakteur m/w Aber wir freuen uns auch auf Ihre Initiativbewerbung oder Anfrage für andere Bereiche. Gern finden wir mit Ihnen zusammen heraus, ob und wo Sie zu Campus für Christus passen. Interessiert?

Nähere Infos und weitere Stellen: www.Campus-D.de (Mitarbeiter gesucht) Bewerbungen und weitere Infos: Campus für Christus Personal Postfach 100 262 35332 Gießen

2

Tel. (0641) 97518-38 Fax: (0641) 97518-40 Personal@Campus-D.de

m/w

4 Fliegen lernen Glaube, der zur Tat wird 8 Vom Glaubensschritt zum Glaubensweg Es ist hochgradig gefährlich, auf Gott zu vertrauen 14 Reich trifft Arm Global Aid Network in Armenien 11

Die verweigerte Hilfe Flut in Pakistan

12

Ich habe nie erlebt, dass man über so profane Dinge wie Geld sprechen kann „Schritte in die persönliche Freiheit“

16

Wagnis Afrika Mission Welt: Als FSJ-ler in Nigeria

18

Theologische Fitness-Designerin Eine Missionarin, die nie eine „typische Vollzeitlerin“ war

19

Hoffnung hat viele Sprachen „Freunde für Seeleute“ verteilen den Jesusfilm

20

Literweise Schweiß vergossen Mountainbike-Camp mit sportlichen Höchstleistungen und geistlichem Tiefgang

20

Beten für Künstler Crescendo Summer Institute of Arts

21

Jesus an der Party-Uni Sommereinsatz an der Uni in den USA mit 3500 guten Gesprächen

3 10 10 17 17 22

Editorial Leitgedanken Sie sind gefragt Buchrezension Impressum Veranstaltungen 2010/2011

!mpulse 4/10


F O T O : C L A U D I A D E WA L D

ED I TOR I A L

Glaubensschritte. Wenn ich den geistlichen Gehalt einmal beiseite lasse, dann klingt der Begriff für mich fast nach Bedienungs- oder Aufbauanleitung. Vor meinem inneren Auge sehe ich mich nach dem letzten Einkauf bei einem bekannten schwedischen Möbelhaus mit nur einem beigepackten Inbusschlüssel und einer 16-seitigen Anleitung Schritt für Schritt einen Schubladenschrank zusammensetzen. Es beginnt mit einem Haufen Brettern und zwei Klarsichtbeuteln voll mit Schrauben, Dübeln und Metallverbindern im Wohnzimmer, und selbst bei einem Dünnbrettbohrer wie mir steht nach 30 Minuten „Hemnes“ fertig aufgebaut im Flur – und er sieht tatsächlich so aus wie im Katalog. Manchmal wäre es fast attraktiv, wenn es im Glaubensleben ähnlich ginge, oder? Eine Anleitung mit vorgezeichneten Schritten und überschaubarem Werkzeug umsetzen – und im Glauben geht es Schritt für Schritt voran… Nur, so funktioniert Glaube eben nicht. Ich kann keine Liste von sieben Punkten (es sind übrigens fast immer sieben Punkte!) abarbeiten, die mich dann im Glauben todsicher voranbringen. Jeder einzelne Punkt der diversen Listen, die das Gegenteil verheißen, ist für sich absolut sinnvoll und richtig, doch in der Summe entsteht einfach kein automatisches Glaubenswachstum daraus. Auch wenn es für manchen enttäuschend sein mag, dass diese Impulse keine Liste mit den „Sieben Glaubensschritten zum reifen Christen“ enthält, ich persönlich finde es wohltuend. Denn keine Liste mit Schritten, und wenn sie acht Punkte hätte, generiert mein Vorankommen im Glauben. Dazu ist das Vertrauen auf den nötig, der uns bei unseren Schritten an der Hand hält: Jesus Christus. Aber wie können Glaubensschritte aussehen? Dass sie etwas eminent Praktisches sind und sich nicht in einem guten Gefühl von Christen erschöpfen, die Gemeinschaft miteinander pflegen, betont Roland Werner in seinem Leitartikel „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ ab Seite 4. Ansonsten können Sie in dieser Impulse auf Seite 8 Petrus bei einem seiner Fischzüge über die Schulter schauen, auf Seite 12 lesen, warum ein Anästhesist nicht mehr jeden Morgen seine Kontoauszüge kontrolliert und auf Seite 18 erfahren, was Judith Westhoff dazu gebracht hat, zu Campus für Christus zu kommen – und bis heute dabei zu bleiben. Ob das alles etwas mit Glaubensschritten zu tun hat? Lassen Sie sich überraschen. Ich wünsche Ihnen jedenfalls gute Impulse mit dieser Impulse.

Hauke Burgarth, Kommunikation Campus für Christus

!mpulse 4/10

FOTO 350819_R_B_BY_ANDREAS-MORLOK_PIXELIO.DE

Ihr

3


B I B E L A R B EI T

n e n r Fliegen le

r G l a u b e , d e r z u r Ta t w i

d

Der dänische Philosoph Sören Kierkegaard (1813-1855) erzählt eine spannende Geschichte. Auf einem Bauernhof haben es sich die Gänse zur Gewohnheit gemacht, sich alle sieben Tage einmal zu versammeln. Andächtig hören sie zu, heben und senken die Köpfe, während einer von ihnen mit wohlgesetzten und wohlklingenden Worten von der höheren Bestimmung der Gänse spricht. „Zur Sonne sind wir berufen, Freunde! Und unsere Flügel, die sind zum Fliegen geschaffen! Hoch hinauf in die Lüfte sollen wir uns erheben …“ Die Gänse schnattern aufgeregt ob dieser wunderbaren Botschaft. Und als dann die Versammlung beendet ist, watschelt jede Gans und jeder Gänserich ganz ergriffen davon, bis sie sich nach sieben Tagen wieder zu ihrer feier-

F O T O : C L A U D I A D E WA L D

lichen Stunde versammeln.

4

!mpulse 4/10


„Unser G

laube wird lebendig, .“ t m m o wenn e k g n r in Bewegu

Die Einheit von Wort und Tat Woher kommt eigentlich diese Trennung von Glaube und Tun? Wie kommt es, dass bei uns Wort und Tat häufig auseinanderklaffen? Was verursacht die Trennung zwischen dem, was wir glauben und sagen, und dem, was wir dann wirklich praktisch umsetzen? In der Bibel jedenfalls ist diese Spaltung nicht angelegt. Das hebräische Denken ist ganzheitlich, und das zeigt sich auch in der Sprache: „dabar“ bedeutet gleichzeitig „Wort“ und „Tat“. Gleich am Anfang der Bibel, in der Schöpfungsgeschichte, wird das deutlich. „Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht.“ (1. Mose 1,3 – Luther) Das gesprochene Wort hat sofortige Wirkung. Es wird zu einer Tat. Es wird konkret. In ähnlicher Weise spricht der Prolog des Johannesevangeliums von der Verkörperung, der Tatsachen-Werdung des Gotteswortes: „Ein wirklicher Mensch aus Fleisch und Blut – dazu wurde das Wort. Mitten unter uns hat er gewohnt und wir konnten ihn betrachten.“ (Johannes 1,14 – das buch.NT) So ist in der biblischen Tradition, die in der konkreten Gotteserfahrung des Volkes Israel wurzelt und sich in der hebräischen Sprache niederschlägt, die Einheit von Wort und Tat bestimmend.

Eine unselige Trennung In der Entwicklung der geistigen Ausprägung des Abendlandes ist jedoch die Tradition des

!mpulse 4/10

griechischen Geistes vorherrschend oder zumindest ebenso prägend wie das biblische Erbe. Die Griechen suchten nach dem Abstrakten, der allgemeinen Wahrheit, nach der Quintessenz. Leitend war für sie die Idee, das System, nicht so sehr das konkrete Tun. Manche der griechischen philosophischen Schulen führten diese Betonung bis ins Extreme. Das Konkrete, der Körper, die Tat, die Arbeit, wurden abgewertet. Bedeutsam war für sie nur der Geist, der sich von den Fesseln der Materie befreien und in höhere Sphären aufsteigen sollte. Das führte zu einer grundlegenden Höherbewertung des „Geistigen“ vor dem „Köperlichen“, also auch der „Denkarbeit“ vor der „Drecksarbeit“. Diese unselige Trennung teilt nicht nur Menschen in zwei Klassen – im englischen Sprachraum als „white collar“ und „blue collar“ bezeichnet, nach den weißen bzw. den blauen Kragen der Büroangestellten und der Handwerker. Sie teilt auch die Wirklichkeit jedes einzelnen Menschen in zwei Abteilungen: Die wirklich wichtige geistige Betätigung und die weniger wertvolle körperliche Arbeit. Die Aufklärung verstärkte diese Tendenz noch. Hier wurde die Vernunft zum obersten Prinzip erhoben. Der französische Philosoph René Descartes erhob das Denken des Einzelnen zur absoluten, grundlegenden Instanz, von dem aus die gesamte Wirklichkeit erschlossen wird: „Cogito, ergo sum“ – ich denke, also existiere ich. Entscheidend ist das Denken.

Glaube und Denken? In dieser geteilten, ja häufig auch gespaltenen Wirklichkeit wird der Glaube in die obere, die „Denkabteilung“ einsortiert. Glaube ist dann ein Denkprozess, ein geistiger Standpunkt. Glauben heißt, bestimmte Glaubenssätze für

F O T O : W W W. I S T O C K P H O T O . C O M

Mit dieser tragikomischen Geschichte hält Kierkegaard uns Christen den Spiegel vor. Er will zeigen, dass Glaube, der nicht zur Tat wird, ein Widerspruch in sich ist, und dass eine christliche Gemeinde, die vom Abenteuer des Glaubens spricht, sich dann aber bequem zurücklehnt und nichts tut, ihre Bestimmung verrät.

5


„Glaube, der sic h nur geistig g.“ n u h c s u ä abspielt, ist Selbstt

F O T O : C L A U D I A D E WA L D

wahr zu halten. Glaube ist messbar, überprüfbar an der richtigen Formulierung, an der Fassung des Glaubensbekenntnisses. Dieses Verständnis dessen, worum es beim christlichen Glauben geht, hat sich in die westliche Christenheit metertief eingegraben. Da wir aufgrund unserer Geistesgeschichte auch die Bibel immer mit unseren „abendländischen“ Augen lesen, fällt uns häufig gar nicht auf, dass wir ihre Botschaft vergeistigen und ihr das Blut aus den Adern ziehen. Wir lesen etwas in der Bibel und fragen uns: „Was bedeutet das?“ Die richtige Frage wäre jedoch stattdessen: „Was soll ich jetzt tun?“ So neigen wir dazu, aus allem, was wir hören, eine grundsätzliche und häufig auch abstrakte Theorie zu machen. Wir philosophieren über das Abenteuer des Glaubens, anstatt uns auf den Weg des abenteuerlichen Glaubens zu begeben. Manche Abschnitte im Neuen Testament scheinen ja diese Auffassung zu belegen. Der Apostel Paulus betont besonders in seinen Briefen an die Christen in Rom, in Galatien und auch anderswo die Bedeutung des richtigen Denkens. Und dennoch ist dieses Denken nirgendwo vom Leben abgespalten, sondern führt zwangsläufig zu einem erneuerten Handeln. Ein klassisches Beispiel für diese Folge ist seine Schlussfolgerung im 12. Kapitel des Römerbriefs. Nachdem er eine ausführliche theoretische Grundlegung des Glaubens an Jesus gegeben hat, stellt er sofort die praktische Folgerung dar: „Deshalb ermutige ich euch nun auch, Geschwister, aufgrund der Barmherzigkeit, die Gott uns geschenkt hat, euch ganz, einschließlich eures Körpers, Gott zur Verfügung zu stellen wie ein Opfer, das lebendig, heilig und ihm wohlgefällig ist. Das soll der Ausdruck eures Gottesdienstes sein, die angemessene Antwort auf Gottes Wort. Lasst euch nicht in das vorgefertigte Muster des Zeitgeistes pressen. Gestaltet euch stattdessen um, indem ihr ein neues Denken beginnt. Auf diese Weise könnt ihr beurteilen, was dem Willen Gottes entspricht, nämlich das wahrhaft Gute, das, was seine Zustimmung findet und wirklich zum Ziel führt.“ (Römer 12,1-2 – dasbuch.NT) Paulus zeigt also, dass neues Denken folgerichtig zu neuem Handeln führen soll. Der „richtige“ Glaube äußert sich in einem „richtigen“ Leben. Deshalb ist Glaube auch kein Standpunkt, sondern ein Weg. Jesus rief seine ersten Jünger nicht dazu auf, eine neue religiöse oder politische Weltanschauung zu übernehmen, sondern sich mit ihm auf den Weg zu machen. Sie sollten keine Rechthaber werden, sondern Nachfolger.

6

Glaube in Aktion So ist der Weg als Christ von Anfang an eine Bewegung. Jesus folgen, heißt die Devise. Neue Ziele in den Blick nehmen, neue Freunde finden, neue Aufgaben anpacken. Glaube, der sich nur rein geistig im Denken abspielt, ist Selbsttäuschung. So sagt es der Jakobusbrief: „Denn wenn jemand die Botschaft Gottes nur hört und sie nicht in die Tat umsetzt, dann ist er wie ein Mann, der sein eigenes Gesicht im Spiegel sieht. Er betrachtet sich darin, geht dann wieder weg und vergisst sofort, wie er aussieht.“ (Jakobus 1,23 dasbuch.NT) Glaube muss zur Tat werden, sonst ist es kein biblischer Glaube in der Nachfolge von Jesus, sondern religiöses Theater. Auch das macht der Jakobusbrief deutlich: „Welchen Nutzen bringt es denn, Schwestern und Brüder, wenn jemand behauptet, dass er Glauben besitzt, aber die dazugehörigen Taten nicht ausführt? Kann denn solch ein Glaube ihn retten? Wenn ein Bruder oder eine Schwester keine Kleidung und auch nicht genug zu essen haben und jemand unter euch zu ihnen sagen würde: »Zieht in Frieden weiter! Zieht euch warm an und esst euch satt!«, ihr ihnen aber nichts von dem gebt, was sie für ihren Körper brauchen, was wäre denn dann der Nutzen davon? Genauso ist ein Gottesglaube, der sich nicht in Taten ausdrückt, in sich selbst tot.“ (Jakobus 2,14-17) Unser Glaube wird lebendig, wenn er in Bewegung kommt. Erst dann wird es spannend. Eine rein theoretische Größe kann niemanden begeistern. Spannend wird es erst, wenn Menschen anfangen, etwas zu tun. Wenn sie Sicherheiten hinter sich lassen und beginnen, auf hohe See zu fahren. Abram und Sarai, die später in Abraham und Sara umbenannten Eltern des Glaubens, schrieben keine Abhandlung über das Wesen der Religion, sondern ließen sich von Gott in eine ungewisse Zukunft rufen. Sie machten sich auf den Weg, ohne das Ziel zu kennen, und zogen in ein Land, über das sie nichts wussten, als dass Gott es ihnen zeigen würde.

!mpulse 4/10


Abenteuer Glaube Alle Menschen des Glaubens waren Abenteurer. Ihre Reise führte sie in ein unbekanntes Land. Sie waren bereit, nicht nur Dinge für wahr zu halten, sondern sie auch in die Tat umzusetzen. Gott war für sie keine bloß theoretische Größe, sondern der unmittelbar Gegenwärtige. Er war ihr ganz reales Gegenüber, ihr ständiger Gesprächspartner. Ihr Weg des Glaubens war deshalb kein Monolog über Richtigkeiten, sondern ein Dialog mit dem, der selbst die Wahrheit in Person ist. Abraham und Sara gehörten zu den ersten, die diesen Weg gingen. Seitdem wandert eine unübersehbare Schar von Menschen auf diesem Pilgerweg. Durch ihr Leben zeigen sie, dass Glaube für sie kein leeres Wort ist, sondern eine Lebenshaltung, die alles verändert. Unsere Zeit sehnt sich nach solchen Menschen, die nicht nur eine Karte in der Hand halten, sondern den Weg gehen, der auf ihr beschrieben ist. Solche Menschen können begeistern. Nicht durch große Worte, sondern durch Taten, die, obwohl vielleicht auf den ersten Anschein klein und unbedeutend, doch unendlich viel bewirken. Ihr Lob wird in der „Galerie der Glaubensmenschen“ im Brief an die Hebräer besungen. Sie sind unbekannt und doch bekannt, leicht zu übersehen und doch die wahren Helden ihrer Zeit. „Was soll ich sonst noch alles aufzählen? Die Zeit würde mir fehlen, wenn ich noch ausführlich erzählen würde von Gideon, Barak, Simson, Jeftah, David, Samuel und den Propheten. Das waren Menschen, die durch den Glauben Königreiche in die Knie zwangen, der Gerechtigkeit zum Sieg verhalfen, das erlangten, was ihnen verheißen war. Sie stopften die Mäuler der Löwen, löschten mächtige Feuerbrände aus, entkamen dem Tod durchs Schwert, überwanden Krankheit und Schwäche, wurden stark im Kampf und schlugen fremde Heere in die Flucht. Frauen konnten die, die zu ihnen gehörten und gestorben waren, wieder durch eine Totenauferstehung zurückgewinnen. Doch anderen

!mpulse 4/10

erging es anders – und auch sie hielten am Glauben fest. Sie wurden gefoltert, weil sie die Möglichkeit der Befreiung nicht annahmen, um dann eine bessere Auferstehung zu erleben. Andere mussten die Prüfung erdulden, verspottet und gegeißelt zu werden und in Fesseln oder im Gefängnis zu liegen. Sie wurden gesteinigt, auseinandergesägt oder auch durch das Schwert umgebracht. Sie irrten umher, bekleidet nur mit Schafsfellen und Ziegenfellen, mussten Mangel und Entbehrungen auf sich nehmen, wurden bedrängt und geplagt. Diese Menschen, deren Wert alles übersteigt, was in der Welt zu finden ist, irrten in Wüsten und Gebirgen umher und wohnten in Höhlen und Erdlöchern. Sie alle haben aufgrund ihres Vertrauens Gottes Bestätigung bekommen und haben doch selbst nicht das erhalten, was ihnen zugesagt war. Denn Gott hatte für uns noch etwas Besseres geplant. Diese Menschen des Vertrauens sollten nicht ohne uns zu ihrem Lebensziel, der Vollendung, gelangen.“ (Hebräer 11,32-40 – dasbuch.NT)

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! Darum ging es mir: Den Blick zu öffnen auf das wahre Wesen des Glaubens. Ziemlich viel habe ich geschrieben, viele Worte gesucht und gefunden. Was bleibt am Ende für den Leser, der durchgehalten hat? Vielleicht macht er oder sie es wie die Gänse des dänischen Philosophen: Bedächtig oder aufgeregt mit dem Kopf nicken, und schließlich doch zur Tagesordnung zurückkehren. Vielleicht aber gibt es den einen oder die andere, der oder die endlich den notwendigen Schritt tut und konkret in die Tat umsetzt, was er oder sie schon längst – theoretisch – für richtig hält. Weil dazu häufig die eigene Kraft nicht ausreicht, können und sollen wir beten, dass Gott uns dazu befähigt. Vielleicht helfen dazu die Worte des großen Theologen Martin Kähler (1835-1912): „Hilf aus den Gedanken ins Leben hinein, ganz ohne Wanken dein eigen zu sein!“ Dr. Roland Werner

Der Sprachwissenschaftler und Theologe ist verheiratet mit Elke. Er gründete und leitet den Christus-Treff Marburg. Er ist vielfältig engagiert, u.a. als Generalsekretär des CVJMGesamtverbandes in Deutschland und als Bibelübersetzer („das buch.NT“).

7


TH E MA

Vom Glaubensschritt zum Glaubensweg Es ist hochgradig gefährlich, auf Gott zu vertrauen

ährend ich mich mit der offenen Bibel an meinen Mac setze, klingt es in mir noch nach, was ich vorhin in der Redaktionssitzung gesagt habe: „Klar, ich kann eine Bibelarbeit zum Thema ‚Glaubensschritte‘ schreiben.“ Aber je länger ich in der Bibel lese und meine Gedanken dazu sortiere, desto deutlicher wird mir, dass die wohl etwas anders aussehen, als ich bisher dachte. Schauen Sie mit mir gemeinsam Petrus bei seinen Glaubensschritten über die Schulter?

Eines Tages drängte sich am See Genezareth eine große Menschenmenge um Jesus. Alle wollten hören, was er von Gott erzählte. Am Ufer lagen zwei leere Boote. Die Fischer hatten sie verlassen und arbeiteten an ihren Netzen. Da stieg Jesus in das Boot, das Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück auf den See hinauszurudern. Vom Boot aus sprach Jesus dann zu den Menschen. Anschließend sagte er zu Simon: „Fahrt jetzt weiter hinaus auf den See, und werft eure Netze aus!“ „Herr“, erwiderte Simon, „wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Aber weil du es sagst, will ich es wagen.“ Sie warfen ihre Netze aus und fingen so viele Fische, dass die Netze zu reißen anfingen. Deshalb winkten sie den Fischern im anderen Boot, ihnen zu helfen. Bald waren beide Boote bis zum Rand beladen, so dass sie beinahe sanken. Als Simon Petrus das sah, fiel er erschrocken vor Jesus nieder und rief: „Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch!“ Er und alle anderen Fischer waren fassungslos über diesen Fang, auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Simon bei der Arbeit geholfen hatten. Aber Jesus sagte zu Simon: „Fürchte dich nicht! Du wirst jetzt keine Fische mehr fangen, sondern Menschen für mich gewinnen.“ Sie brachten die Boote an Land, verließen alles und gingen mit Jesus. (Lukas 5,1-12)

Zwischen Hören und Handeln Der Ausgangspunkt für Glaubensschritte sieht oft so ähnlich aus wie hier. Können Sie sich Abraham vorstellen, der zu Sara sagt: „Wir wohnen schon so lange in Ur, wir könnten mal wieder umziehen. Wie wäre es mit Kanaan? Genau, da lassen wir uns nieder, vielleicht macht Gott sogar etwas daraus…“ Undenkbar! Auch Petrus kommt nicht zu Jesus und sagt: „Ich würde gern mal wieder einen Glaubensschritt tun.“ Jesus steckt den Rahmen. Und er beginnt mit einer normalen Frage, einer leicht erfüllbaren Bitte. Dann erzählt er von Gott, gibt biblischen Input. Aber Petrus merkt schnell, dass Jesus nicht theoretisiert. Er redet so herausfordernd vom allmächtigen Gott, dass Petrus sich denkt: Von diesem Gott könnte man wirklich Unmögliches erwarten. Ich kenne diese Ausgangslage gut von mir. Ich habe noch nicht mit Jesus zusammen im Boot gesessen wie Petrus, aber so manche Predigt oder Bibellese hat in mir eine Sehnsucht geweckt, das zu erleben, zu tun, was ich gerade gehört hatte. Sie merken, es ist hochgradig gefährlich, auf Gott zu hören. Das Ergebnis könnte sein, dass Sie sich in irgendeiner Form auf den Weg machen wollen, um Glaubensschritte zu gehen.

Zwischen Alltag und Sonderauftrag Genau in dieser vorbereiteten Situation wird Jesus konkret. Er fordert einen Fischer auf zu fischen – nicht mehr und nicht weniger. Ich denke, dass dies ein weiteres Charakteristikum von Glaubensschritten ist, die Gott von uns erwartet: Sie haben sehr viel mit uns, unseren Gaben und Fähigkeiten zu tun, was aber nicht bedeutet, dass dazu weniger Glaube nötig ist. Petrus merkt jedenfalls sehr deutlich, dass ihm seine Erfahrung und Kompetenz zunächst gehörig im Wege sind. So lange, bis er an die Predigt über Gottes Allmacht zurückdenkt, die gerade mal dreißig Sekunden vorbei ist, und merkt: Was, wenn Gott seine Allmacht jetzt und hier zeigen will? Er entschließt sich, Jesus zu vertrauen. „Weil du es sagst, will ich es wagen.“ So unspektakulär sind die meisten Glaubens-

schritte. Da kommt kein vermummter Agent auf mich zu und gibt mir eine CD mit den Worten: „Hier ist dein neuer Spezialauftrag am anderen Ende der Welt. Wenn du ihn annimmst, bist du auf dich allein gestellt. Diese CD wird sich in zehn Sekunden selbst zerstören …“ Nein, so wie Jesus immer noch bei Petrus im Boot sitzt und ihn freundlich anschaut, ist er auch bei Ihnen und mir „im Boot“. Und er fragt, ob wir das gerne mit ihm zusammen tun, was wir sowieso am besten können. Das einzige Problem: Jesus rechnet meistens mit Nah- und nicht mit Fernschritten; die Glaubensschritte, von denen er redet, finden hier statt und nicht im Kongo. Und oft sitzt auch noch die halbe Familie mit im Boot und schaut zu, wie bei Petrus. Sie merken, es ist hochgradig gefährlich, Gott in die eigene Arbeit einzubeziehen. Das Ergebnis könnte sein, dass Sie bei Ihren Glaubensschritten Gott so konkret erfahren, dass Ihr Alltag richtig spannend wird.

Zwischen Staunen und Sinken Sehr viele Glaubensschritte enden so ähnlich wie der von Petrus: nicht mit allgemeinem Halleluja-Rufen, sondern ziemlich durchwachsen. Petrus staunt über Gottes Handeln. Er hat sich auf ihn verlassen und seine Arbeit scheinbar zur falschen Zeit am falschen Ort getan. Und Gott hat sich dazu gestellt und bewiesen, dass seine Allmacht keine Floskel für Predigten ist, sondern real erfahrbar. Die Predigt klingt Petrus jetzt nicht nur in den Ohren, sie zappelt um seine Beine herum, eingezwängt sitzt er geradezu mittendrin, quasi als Sardine Nummer 1275 – oder wie stellen Sie sich ein Boot vor, das „bis zum Rand beladen“ ist? Doch der große Erfolg, das unerwartete Ergebnis hat auch seine Schattenseiten. Sorgenvoll sieht Petrus, dass die Boote kurz vor dem Sinken sind. Er hat seine Lektion gelernt: Gott ist so allmächtig, dass er zu Unzeiten Unmengen an Fisch schenken kann, aber ob er allmächtig genug ist, die Boote über Wasser zu halten? Petrus sieht Jesus an und hat den Eindruck, dass dieser ihm genau ins Herz blickt, seine schizophrenen Gedanken sieht und ihn leise auslacht. Schlagartig begreift F O T O : C L A U D I A D E WA L D

8

!mpulse 4/10


er: „Nichts hab ich begriffen.“ Er fällt vor Jesus nieder – fragen Sie mich nicht, wie er das bei all den Fischen geschafft hat – und gibt seine Begrenztheit, sein Versagen zu. Sie merken, es ist hochgradig gefährlich, Gottes Segen zu erleben. Das Ergebnis könnte sein, dass Sie nicht nur derartig davon überschüttet werden, dass es Ihnen fast zu viel wird, vielleicht bringen Ihre Glaubensschritte sogar noch eine Portion Selbsterkenntnis mit sich?

Zwischen Glaubensschritt und Glaubensweg Rein pädagogisch könnte man jetzt einen Schlussstrich ziehen und sagen: Petrus hat genug gelernt für einen Tag, doch Jesus möchte ihn und auch die anderen Fischer nicht in ihrer Sprachlosigkeit und Erstarrung stehen lassen. Er erweitert seine Herausforderung. Wieder beginnt er mit einer Zusage („Fürchte dich nicht!“). Wieder fängt er beim Arbeitsalltag an, indem er ihn als Fischer anspricht. Aufbauend auf seinen aktuellen Erfahrungen stellt Jesus klar, dass er mit Petrus sehr zufrieden ist, aber noch viel mehr mit ihm vorhat als nur einen einzelnen Glaubensschritt. Sein „du wirst Menschen für mich gewinnen“ unterstreicht: Das ist erst der Anfang. Sie merken, es ist hochgradig gefährlich, sich auf einen einzelnen Glaubensschritt mit Gott einzulassen. Das Ergebnis könnte sein, dass Gott einfach sagt: „Okay, weiter geht‘s.“ Ich weiß nicht, was für Glaubensschritte als Nächstes bei mir anstehen, doch ich denke, dass es um mehr als einzelne Schritte geht. Ich sehe Jesus vor mir, der seinen Kopf auf die Seite legt, lächelt und sagt: „Ja, spezielle Glaubensschritte gehören auch dazu, aber ich wünsche mir einen ganzen Glaubensweg mit dir. Lässt du dich auf mich ein? Heute und morgen? Hörst du mir zu und tust, was ich dir sage? Dann merkst du plötzlich, dass wir gemeinsam unterwegs sind. Schritt für Schritt. Ach, übrigens: Es ist hochgradig gefährlich, auf Gott zu vertrauen? Quatsch. Es ist höchstens gefährlich, das nicht zu tun.“ Hauke Burgarth

!mpulse 4/10

9


L EIT GE D AN K EN Das bessere Teil erwählt

Glaubensschritte wagen – so sieht das bei mir aus:

„Keine Unterstützung, kein Erbe und raus aus meinem Haus!“ Das war die Reaktion meines Vaters, als ich ihm mitteilte, dass ich nach dem Studium nicht in seine Firma, sondern vollzeitlich in den Missionsdienst bei Campus für Christus einsteigen wollte. So hart und konsequent hatte ich das nicht erwartet.

Neustart mit über 40

Der kleine Schritt

Glaubensschritte – ein Begriff, der mich schon seit vielen Jahren begleitet! Gehört einfach zum Leben als Christ dazu. Macht man halt. Immer wieder einmal, meistens kleine Schritte. Wenn dann Gott aber einen großen Schritt erwartet, dann heißt es tief durchatmen! Diese Gelegenheit zum „tief Durchatmen“ bekam ich mit meinem Mann im letzten Jahr, als uns klar wurde, dass wir in den vollzeitlichen Dienst gehen und dazu aus unseren Berufen aussteigen sollten. Mit Mitte 40 kein Pappenstil! Da bekommt „Glaubensschritt“ eine andere Dimension. Heute kann ich sagen, Gott hat diesen Schritt von A bis heute (bei Z sind wir ja noch nicht) begleitet, uns Mut gemacht, getragen, wo die Schritte zu schwer wurden und den großen Schritt immer wieder neu bestätigt. Gelandet sind wir bei Campus für Christus und ich bin gespannt, welche Wege und Glaubensschritte Gott noch mit uns gehen wird. Denn eins ist sicher: Er geht jeden Schritt mit! Christiane Spanka, Lich

Ich habe in den vergangenen Monaten immer mal wieder den kleinen Schritt gewagt, in besonderen Situationen Gott ins Gespräch zu bringen und anderen Menschen Gebet anzubieten. Ich habe es geübt zu widersprechen und persönliche Befindlichkeiten außer Acht gelassen. Dieses „Über den eigenen Schatten Springen“ halte ich für wichtig, um Gottes Vollmacht und seinem Wirken Raum zu geben. Jan Köber, Dresden

Das Verhältnis zu meinem Vater war von tiefer Wertschätzung geprägt, und als ernsthafter Katholik sollte er eigentlich Verständnis für Glaubensüberzeugungen haben, oder? Über Nacht stand meine gewohnte Sicherheit auf dem Spiel. Wollte ich das wirklich? War der Preis nicht zu hoch? Zu den Abschiedsgedanken gesellten sich auch Zweifel. Würde ich von Spenden leben können, ganz ohne den Rückhalt meiner Familie? Ich staune heute noch über meinen Mut damals. Nach einer durchwachten und durchweinten Nacht war mir klar, dass nun die Netze meines himmlischen Vaters tragen mussten. Ich hatte keine andere Sicherheit als seine Verheißungen: „Die aber, die dem Herrn vertrauen, … bekommen Flügel wie Adler.“ (Jesaja 40,31). So flog ich mit meiner Frau aus dem Nest. Die Zweifel gingen nicht ganz weg, aber wir erlebten Gott ganz existenziell. Manche Freunde distanzierten sich, aber wir fanden neue. Das herrschaftliche Haus tauschten wir gegen eine kleine Wohnung. Statt Juniorchef in einer mittelständischen Firma war ich Botschafter des höchsten Gottes an der Uni Heidelberg geworden. Diese Glaubensschritte hinterließen auch Spuren in der realen Welt. So sagte mir mein Vater kurz vor seinem Tod: „Du hast das bessere Teil erwählt!“ Das bestimmt meinen Dienst noch heute. Ich ermutige Christen zu Wagnissen im Glauben. Und wer sich darauf einlässt, wird Gott erleben.

10

SI E SIND G EFRAGT

Mir war nicht wohl in meiner Haut … „Was wollt Ihr denn von meiner Freundin?“ Bedrohlich kam der Mann auf mich zu und schwenkte dabei eine Bierflasche. „Wir machen hier nur ein Straßeninterview – 10 Fragen über Gott und den Glauben“, versuchte ich ihn zu beschwichtigen. Ich war in der Dresdner Fußgängerzone unterwegs, um mit Menschen über den Glauben ins Gespräch zu kommen. Gerade hatte ich eine Unterhaltung mit einer jungen Frau begonnen. Dieser Einsatz war Teil des Seminars „Berufung konkret“, an dem ich von Oktober 2009 bis diesen Juni teilnahm. Fremde Menschen einfach so auf der Straße ansprechen – das hatte ich noch nie gemacht. Ganz wohl war mir nicht bei der Sache und jetzt noch der aufgeregte Mann mit der Bierflasche … Aber seine Aufregung wich der Neugier und das Gespräch kam immer mehr in Fahrt. Ich merkte schnell, dass er bereits viele Enttäuschungen im Leben erlitten hatte. Er wollte schon immer mal eine Kirche von innen sehen, sagte er. Und so lud ich ihn in unsere Gemeinde ein, mit wenig Hoffnung, dass er wirklich kommen würde. Aber er kam, brachte seine Freundin und noch einen Freund mit. Gott hat mir gezeigt, dass er mit uns andere Wege geht, als wir es erwarten. Er füllte in wenigen Augenblicken mein „leeres Netz“ und ich stand staunend dabei. Clemens Hirschwald, Dresden

Gott ist meine Sicherheit Ich bin Mitarbeiterin bei Campus für Christus. Mein Dienst und mein Lebensunterhalt werden durch Spenden finanziert. Meine Sicherheit hängt damit nicht von einem „weltlichen“ Arbeitgeber ab, sondern von Gott und davon, dass er mir Menschen zur Seite stellt, die mich unterstützen. Letztes Jahr mußte ich für einen einjährigen Studienaufenthalt im Ausland innerhalb weniger Monate 6000 Euro aufbringen. Die Bedingung meiner Vorgesetzten: Erst die finanzielle Absicherung, dann die Zusage für die Reiespläne. Es ging mir relativ leicht von den Lippen: „Wenn Gott möchte, dass ich gehe, wird er auch das Geld bereitstellen.“ Doch ich wusste, dass es eine große Herausforderung werden würde, darauf wirklich zu vertrauen. Es war super spannend mitzuerleben, wie auf unterschiedlichste Art und Weise die benötigte Summe zusammenkam. Wieder einmal habe ich erfahren: Wenn ich Gott suche und ihm mein Leben anvertraue, dann wird mir alles Notwendige für mein Leben gegeben! Annette Lutz, Freiburg

Hier könnte Ihr Bericht stehen Sie lesen diese Berichte und denken dabei: „So etwas hätte ich auch zu erzählen. Aber mich fragt ja keiner.“ Doch. Wir fragen Sie. In der nächsten Impulse wird es ums Thema „Leitung“ gehen. Vor allem um die Frage, wie man denn zum Leiter wird. Bitte schreiben Sie uns 3-5 Sätze darüber, was Sie persönlich oder was Sie als Gemeinde tun, um andere als Leiter zu entwickeln. Wie sind Sie selbst dazu gekommen, Verantwortung zu übernehmen und was hat Sie darauf vorbereitet? Haben Sie einen Tipp für andere, die vielleicht genauso wie Sie gefragt werden: „Kümmerst du dich mal eben um …“? Bitte mailen Sie Ihren Kurzbericht bis zum 30.11. an impulse@campus-d.de, Betreff „Statements“. Alle Einsender erhalten als Dankeschön eine kleine Überraschung.

!mpulse 4/10


FLUT IN PA KISTA N

Die verweigerte Hilfe Pakistan – ein ganzes Land versinkt in Wasser und Hoffnungslosigkeit. Danke für über 210 000 Euro Spenden!

Bitte helfen Sie weiter mit!

FOTO: RAPHAEL FUNCK

Die Menschen in Pakistan brauchen weiterhin fremde Hilfe. Mit jeder Spende helfen Sie einer Familie in Nasirabad, die kommenden Herbst- und Wintermonate ohne Hunger und Durst in einem Zelt zu überstehen. Danke, dass Sie uns helfen zu helfen. Spendenkonto: Volksbank Mittelhessen BLZ 513 900 00 Nr. 501 688 08 Verwendung: PAKISTAN

Nach dem Hilferuf von Campus für Christus in Pakistan haben wir all unseren Freunden in Deutschland einen Brief mit der Bitte um Hilfe geschickt – allein bis zum 24. September kamen dadurch 213 000 Euro zusammen, die nach Pakistan weitergeleitet werden. Und es kommen noch immer Spenden dazu. Danke! Und das geschieht mit dem Geld: Die einheimische Leitung von Campus für Christus hat sich dazu entschieden, das Dorf Nasirabad im Norden Pakistans als Hilfsprojekt zu „adoptieren“. Dort hat die Flut schon bei der ersten Welle der Überschwemmung gewütet. Vor der Katastrophe lebten dort 6000 Menschen – jetzt hat die Hälfte aller Familien kein Dach mehr über dem Kopf, die andere Hälfte kann nicht in ihre schlammgefüllten Häuser zurück, Krankheiten breiten sich aus. Mit Hilfe unserer Kollegen vor Ort haben wir 500 der ärmsten Familien ausgewählt, die alles verloren haben. Diese erhalten ein Zelt, Kochgegenstände, Hygieneartikel und sechs Monate lang regelmäßig wöchentliche Essenspakete. Darüber hinaus werden das gesamte Dorf und seine Umgebung durch das Fachpersonal einer mobilen Klinik medizi-

!mpulse 4/10

BU ISXUDBHFIUSIIOSUDHIUHÖOSEF

nisch versorgt. Installierte Wasserfilter sorgen dafür, dass die Menschen endlich wieder sauberes Wasser trinken können. Die Verantwortlichen des Dorfes gewährten unseren Mitarbeitern bereitwillig den nötigen Platz für ihre Basisstation und lieferten alle nötigen Informationen über die örtlichen Gegebenheiten. Über 50 Studenten aus Islamabad meldeten sich freiwillig als Helfer für unsere Mitarbeiter. Nach einer praktischen Schulung packen sie jetzt mit an. Hauke Burgarth

FOTO: CAMPUS FÜR CHRISTUS

Sie erinnern sich bestimmt noch an die eindringlichen Nachrichten: Flutkatastrophe in Pakistan – Tsunami in Zeitlupe – 17 Millionen Menschen betroffen – Nach wie vor kaum Spenden … Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass der letzte Teil dieser Meldungen auf Sie nicht zutrifft.

Trümmer, Hoffnungslosigkeit, Angst vor dem nächsten Regen – auch Ihre Spende hilft, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

11


CR OW L I FE

Ich habe nie erlebt, dass man über so profane Dinge wie Geld sprechen kann! „Schritte in die persönliche Freiheit“ – Auswirkungen eines Kurses

F O T O : C L A U D I A D E WA L D

12

!mpulse 4/10


„Solange ich denken kann, haben mich Zahlen und Geld fasziniert.“ Johannes Hafer macht eine Pause, denkt nach. Man spürt, dass er diesen Satz nicht leichtfertig dahinsagt. „Über die Jahre habe ich gemerkt, dass Geld Macht ausübt und mich beschäftigt. Und es hat Auswirkungen auf mein geistliches Leben.“

D

eshalb beginnt er, sich mit dem Thema auch aus biblischer Sicht zu beschäftigen. Während eines Vortrages von Earl Pitts entdeckt er das Angebot von Crown Life und lässt sich zum Kleingruppenkurs „Schritte in die persönliche Freiheit“ in Gießen einladen. Als Johannes Hafer an einem Montagabend vor rund zweieinhalb Jahren den kleinen Raum betritt, wirkt es, als starte hier gleich ein Hauskreis. Tee, Salzgebäck und Süßigkeiten zwischen ein paar Bibeln, in der Ecke plauschen einige Teilnehmer stehend und vertreiben sich so die Zeit vor Beginn der Veranstaltung. Allerdings ist auch eine gewisse Zurückhaltung spürbar, die auch nicht bei jedem Teilnehmer gleich am ersten Abend weicht. Denn die Erwartungen an den Kurs „Schritte in die persönliche Freiheit“ sind so unterschiedlich wie die Teilnehmer selbst. Manche sind gekommen, um ihre Schulden in den Griff zu bekommen, andere müssen sich darüber gar keine Gedanken machen. Grundsätzlich – so steht es in der Einladung zum Kurs – solle es darum gehen, was die Bibel zum Thema Geld sagt. Und auch da hat jeder seine eigenen Vorstellungen, Sorgen und Ideen mitgebracht. „Ich hatte gehofft, eine Antwort zu finden auf die Frage: ‚Wie soll ich mit meinem Geld umgehen?’ und war überrascht, dass es letztendlich sehr viel tiefer ging“, erinnert sich Hafer auf die Frage nach seinen Erwartungen. Man spürt deutlich, dass der Anästhesist genau überlegt, was er tut. Er redet nicht viel, aber sein gewinnendes Lächeln schafft schnell Vertrauen. In der Gruppe war er eher der stille Beobachter. Doch das Thema beschäftigte ihn spürbar, und die Inhalte des Kurses samt Diskussionen forderten ihn heraus: „Bis zu dem Tag, an dem ich den Kurs ‚Schritte in die persönliche Freiheit’ besucht habe, habe ich nie erlebt, dass man mit Christen über so profane Dinge wie Geld sprechen kann. Dabei ist es ein Thema, das mein ganzes Leben betrifft!“

Der geschlossene Kreis An zwölf Abenden trifft sich die kleine Gruppe und diskutiert über Haushalterschaft, Gottes Handeln in Bezug auf unser Geld, Sparen und

!mpulse 4/10

Geldanlage ebenso wie über das Nehmen und Geben. Eine wichtige Grundlage des Kurses ist der sogenannte ‚geschlossene Kreis’. Dahinter steht die Frage, wie viel für jeden Einzelnen genug ist und wann der Überfluss anfängt, den Gott in der Bibel verheißt. Deshalb verschaffen sich die Teilnehmer einen Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben und definieren dann, wie viel sie im Jahr für Verpflichtungen (z.B. Wohnen, Steuern etc.), Bedürfnisse (Haushalt, Gesundheit, Verkehrsmittel …) und Wünsche (Freizeit, Anschaffungen oder Sparen) einplanen. Wenn diese Punkte gut durchdacht und im Gebet vor Gott gebracht sind, dann kann auch definiert werden, was Überfluss ist, nämlich alles, was über diesen geschlossenen Kreis hinaus eingenommen wird. Im Bericht klingt das eher technisch, war aber für die Gruppe eine spannende gemeinsame Entdeckungsreise. Andreas Klose, der den Kurs kurz nach Beginn seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre besucht, bewertet die Idee des geschlossenen Kreises

traute Gut verantwortungsvoll einsetzen.“ Auch Johannes Hafer ruft sich die Inhalte des Kurses regelmäßig in Erinnerung: „Das Modell, das der Kurs vorschlägt, ist dynamisch, weil auch Einkommen dynamisch ist. Es ist sinnvoll, ab und an zu justieren und Gelerntes umzusetzen.“ Er selbst bezeichnet sich als klassischen Sorgentyp, so war es einer seiner Lerneffekte, sich nicht ständig Gedanken über Geld zu machen: Wer wisse, was genug ist, müsse nicht jeden Tag aufs Neue schauen, ob er auch wirklich genug habe. So übe er gerade, nicht ständig nach den Geldflüssen zu schauen: „Wenn ich morgens in die Praxis komme, checke ich als erstes Mails, dann schaue ich nach den Kontoauszügen. Aber es gibt eigentlich keinen Grund, jeden Tag reinzugucken.“

Vom Teilnehmer zum Kursleiter Fragt man Johannes Hafer, ob diese Veränderungen nach außen sichtbar sind, so antwortet er eher zögerlich. Angesprochen habe ihn noch

Ich hatte gehofft, eine Antwort zu finden auf die Frage: ‚Wie soll ich mit meinem Geld umgehen?’ und war überrascht, dass es letztendlich sehr viel tiefer ging. Johannes Hafer sehr positiv: „Ich finde es gut zu überlegen, was keiner, das mit den Finanzen ist ja auch nicht öfman braucht. Tut man das nicht, dann gibt man fentlich. „Wenn man aber meine Frau fragt, ob das Geld einfach aus und es ist weg.“ ich gelassener bin, dann würde sie vermutlich vorsichtig Ja sagen.“ Und dann kommt sie doch uch Johannes Hafer ist begeistert: „Für noch viel klarer, die Antwort auf die Frage nach mich war es eine entscheidende Ver- der sichtbaren Veränderung: „Ich denke, es änderung zu überlegen, wie viel genug ist noch mehr mein Thema geworden, und ich ist,“ erklärt er rückblickend. So hat er nutze gern Gelegenheiten, darüber zu reden.“ Und nicht nur das: Etwa ein Jahr nach Ende definiert, wo sich für ihn der Kreis schließt und was dann mit dem Überfluss geschieht. „Der des Kurses in Gießen hat er sich entschlossen, normale Gedankengang eines westlich orien- selbst Kursleiter zu werden. Und so bot er in tierten Menschen ist doch eher, dass man nie seiner Gemeinde, der Freien evangelischen Gezufrieden ist und immer noch mehr haben will.“ meinde in Wetzlar, den Kurs „Schritte in die So habe es ihn sehr bereichert, seine Bedürf- persönliche Freiheit“ an. Was ihn dazu bewonisse in Absprache mit Gott zu definieren und gen hat, ist unter anderem die Art und Weise, dann mit ihm zu besprechen, was mit dem Rest wie der Kurs aufgebaut ist und das Thema Geld geschehen soll. Das, erklärt Hafer, habe ihn behandelt: „Es fasziniert mich, dass das Materisehr entlastet. al gut ausgearbeitet und vorbereitet ist und mit wenig Aufwand angewendet werden kann.“ So bekam er noch einmal eine ganz andere PerNachhaltige Veränderung Fragt man die Teilnehmer des Kurses nach Ver- spektive auf den Kurs selbst: „Als Kursleiter bin änderungen in ihrem Leben, so hat jeder etwas ich noch näher an den Teilnehmern dran. Und zu sagen. Andreas Klose erzählt zum Beispiel, ich war sehr fasziniert, wie viel während des dass gleich die ersten beiden Abende einen Per- Kurses konkret passiert ist. Das war auch geistspektivenwechsel mit sich brachten: „Der Ge- lich eine gute Sache: Es gab konkrete Gebetsdanke, dass mein Versorger nicht mein Studen- erhörungen und so auch für mich selbst einen tenjob oder das Bafög-Amt ist, sondern dass geistlichen Schub.“ Deshalb wird er auch weiGott mich versorgt und sich dafür unterschied- terhin „Schritte in die persönliche Freiheit“ tun, licher Kanäle bedient, hat mir die Augen geöff- denn – so sagt er fröhlich – „Das ist einfach Ingmar Bartsch net. Ich möchte dranbleiben und das mir anver- mein Ding!“

A

13


GL O B A L A ID N ET WORK

Reich trifft Arm Anette Wieting berichtet von ihrem Hilfseinsatz in Armenien

ie Besuche bei den Familien haben mich erst einmal sprachlos gemacht. Ich kannte ja die Bilder von den armseligen Behausungen, in denen die Leute dort leben, aber selber da drinnen zu sein und es zu erleben, ist doch eine ganz andere Geschichte. Oft konnte ich nur still dasitzen und mitempfinden. Da komme ich nun aus dem reichen Deutschland und will helfen und bringe nur: Kleidung, die wir vorher sorgsam ausgesucht haben, Lebensmittel, die nicht lange reichen werden, Haushaltswaren, bei denen ich an meinen gut gefüllten Schrank zu Hause denke.“

Anette Wieting, die uns das berichtet, unterhält eine Sammelstelle für Hilfsgüter in Bremen. Die ehemalige Krankenschwester ist begeistert von der Arbeit von Global Aid Network (GAiN) und wollte selbst etwas tun. Sie nimmt gepackte Kartons entgegen und lagert sie in einem großen Container, bis

14

sie nach Gießen ins Zentrallager von GAiN transportiert werden. Im Sommer 2010 ergriff sie die Gelegenheit, zusammen mit 19 anderen Deutschen an einem GAiN-Sommerprojekt in Armenien teilzunehmen. Sie lernte Land und Leute kennen und erlebte, was mit den gesammelten Gütern passiert. Sie erzählt weiter: „Eine Familie besteht aus der Tante Sveta und ihren beiden Nichten, Mariam und Hripsime. Die Mutter der beiden Mädchen ist verschwunden, der Vater gestorben, der Bruder in der Armee. Sie wohnen in einem einzigen Raum, der so riecht und sich anfühlt wie ein Keller. Es gibt drei Betten, die sind ordentlich zugedeckt, aber ich wage nicht, darunterzuschauen. Ein Tisch, zwei Stühle und ein kaputter Schrank sind alle Möbelstücke. Ich glaube, wenn man da die Schranktür aufmacht, kracht alles zusammen. Die Wände und die Zimmerdecke sind mit Pappe abgeklebt, die halb herunterhängt. Man sieht noch die Wasserränder vom Regen. Feuchtigkeit kommt überall durch. Heizung, Toilette und fließendes Wasser gibt es nicht. Sie müssen in die etwas entfernte Bahnstation laufen, um sich waschen zu können. Sveta ist gerade 65 Jahre alt ge-

worden. Sie bietet uns Apfelsaft an. Ich schäme mich, davon zu trinken, weil ich mich frage, wovon sie sich den abgespart haben. Wir singen ihr ein Geburtstagslied. Sveta ist asthmakrank und bekommt schwer Luft. Nachdem sie ihr Spray gefunden hat, wird es langsam besser. Sie ist eine tapfere Frau, beklagt sich nicht, sie freut sich über unseren Besuch und sagt ganz fest: ‚Gott ist groß!’ Ich schlucke meine Tränen herunter und wundere mich: Was für ein fester Glaube trotz dieser Umstände. Mariam ist 24 Jahre alt, arbeitslos und wirkt auf mich verlegen und resigniert. Sie hält sich sehr zurück. Auch sie bräuchte ärztliche Hilfe, aber die ist unbezahlbar. Ihre Schwester ist 18. Als sie ein Jahr alt war, hat sie ein Bein verloren. Wahrscheinlich hat sie eine Prothese, denn sie läuft ganz normal. Die möchte sie uns aber lieber nicht zeigen. Sie arbeitet in einem Supermarkt und verdient ein klein wenig. Ansonsten studiert sie in Jerewan. Ich freue mich, ihr Kleidung dazulassen, mit der sie ordentlich aussieht, wenn sie zur Uni geht, denn sie selber hat nichts. Bei den gespendeten Kleidern habe ich welche in guter Qualität für sie gefunden. Wenn ich den Spender kennenlernen würde, würde ich ihn umarmen und ihm meinen besonderen Dank aussprechen.

!mpulse 4/10


Don’t worry, be happy! FSJ-ler auf dem Weg nach Armenien – ein Interview Sie sind jung. Sie wollen Zivildienst leisten und zwar im Ausland. Bei einem Vorbereitungsseminar treffen sich Markus und Matthias und stellen fest, dass sie beide im Auftrag von GAiN nach Armenien reisen werden. Für Impulse haben sie sich über ihre Zukunft unterhalten.

Ich bin sehr froh, dass unser Besuch nicht das letzte war, was diese und die anderen Familien erleben. Hamlet, Mitarbeiter von GAiN in Armenien, wird sich weiter um sie kümmern, er braucht besonders unsere Unterstützung und Gebet! Am Ende des Sommerprojekts hatten wir noch ein gemeinsames Treffen mit allen besuchten Familien. Es hat mich sehr gefreut zu sehen, wie auch unter den Familien Kontakte entstanden sind und Einladungen ausgesprochen wurden. Möge Gott sein Reich weiter bauen.“ Anette Wieting

Das Team von GAiN hinterlässt mehr als Kisten voller Hilfsgüter – diese Familie schöpft durch den Besuch der deutschen Gruppe wieder neuen Mut.

Infos zu Sommerprojekten 2011 Siehe „Urlaub mit Herz“ auf S. 22. Helfen Sie mit Ihre Spende kommt armen Familien in Armenien zu Gute: Global Aid Network, Kto 51 55 51 55, Volksbank Mittelhessen, BLZ 513 900 00, Verwendungszweck: Armenien, Aktionskennzeichen!

!mpulse 4/10

Markus: Du warst ja gerade in Armenien bei einem GAiN-Sommerprojekt. Was hast du erlebt? Matthias: Vieles war neu, anders oder fremd. Frage ich jemanden auf der Straße nach einem Schuhgeschäft, werde ich begleitet, bis ich die richtigen Schuhe gefunden habe. Die Zeit läuft langsamer. Armenien hat auch immer eine Überraschung parat. – Aber, wie bist du auf Armenien gekommen? Markus: Ich wollte beim Zivildienst was tun, was Gott gefällt und mich selbst auch weiterbringt, wo ich wichtige Erfahrungen machen kann. Ja, dann habe ich mich bei GAiN beworben und wollte eigentlich nach Afrika. Man hat mir aber Armenien vorgeschlagen und das hat mir auch gefallen. Weißt du eigentlich, was wir da genau machen werden? Matthias: In erster Linie Familienbesuche. Zuerst kümmern wir uns um das Abladen und Lagern von Hilfsgütern. Dann besuchen wir die Familien und stellen fest, was genau sie brauchen und wie ihre Lebenssituation ist. Später sorgen wir dafür, dass diese Familien die passenden Sachen auch bekommen. Außerdem ist es wichtig, dass wir Gesprächspartner sind, dass wir zuhören, dass wir ihnen von Gott erzählen. Daneben sollen wir den Leiter Hamlet bei der Büroarbeit unterstützen und ihm manches abnehmen. Und was glaubst du, was uns erwartet? Markus: Ich sehe schon die Sprache als Herausforderung. Wir können ja nur armenisch oder russisch mit den Familien reden. Aber das Problem wird sich mit der Zeit geben, wenn wir sicherer werden. Für mich persönlich ist es schon ein harter Schritt, alle meine Freunde hinter mir zu lassen, aber die Armenier sollen ja sehr offen sein, so dass ich neue Freunde finden werde. Was meinst du, ist das FSJ ein Wagnis für dich? Matthias: Für mich ist das ein Glaubensschritt. Ich bin in dem Jahr total von Gott abhängig. Ich spreche die Sprache nicht, ich habe keine Kontakte dort, ich muss mich auf Gott verlassen, dass ich zurechtkomme. Aber ich glaube, wenn man es schafft, sich auf ihn zu verlassen, wird man auch mehr Gottes Nähe spüren. Darauf freue ich mich. Markus: Was hast du bei unserem Seminar eigentlich bei der Frage nach deinem Lebensmotto eingetragen: Matthias: „Dont worry, be happy, God is there.“ Und du? Markus: Ich habe einfach hingeschrieben: „Carpe diem“, nutze den Tag. Ich will was Sinnvolles tun. Unabhängig voneinander haben sich Matthias und Markus diesen Bibelvers als Motto für ihre Zeit in Armenien gewählt: „Sei mutig und stark! Fürchte dich nicht und hab keine Angst! Denn der Herr, dein Gott ist mir dir in allem, was du unternimmst“ (Josua 1,9). Impulse wird Sie über die Erfahrungen der beiden auf dem Laufenden halten.

15


MIS S IO N W ELT

Wagnis Afrika Als FSJ-ler in Nigeria

Nach seinem FSJ will Samuel in Deutschland eine Ausbildung als Holztechniker beginnen. Sein Traum ist, später eine eigene Firma zu haben. Aber er ist offen für Gottes Berufung.

FOTOS:CAMPUS FÜR CHRISTUS

Samuel Wochner ist ein Mann fürs Praktische. Der gelernte Schreiner war in seinem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) im Jesusfilmstudio von Campus für Christus in Nigeria dafür verantwortlich, dass alles funktionierte: die DVD-Geräte, die Videorekorder oder die Computer.

Zu seiner Verantwortung gehörte es, DVDs mit dem Jesusfilm in den über 70 nigerianischen Sprachen zu brennen und versandfertig zu machen. Wenn gerade keine DVDs auszuliefern waren, half er mit seinen handwerklichen Fähigkeiten da aus, wo praktisches Geschick gebraucht wurde. Dazu gehörte auch schon mal, bei Wartungsarbeiten zu helfen, zum Beispiel bei den Hochtanks, die die Häuser mit fließendem Wasser versorgen. Ganz wichtig war es, den Generator zu warten oder zu reparieren, denn immer wieder fällt in Nigeria der Strom aus und dann muss man alle angefangenen Arbeiten liegenlassen, wenn kein Generator Strom liefert. Samuel lernte schon nach kurzer Zeit in Nigeria, dass man hier spontan sein und sich neuen Situationen schnell anpassen muss, wenn man nicht verzweifeln will. Er mochte seine Arbeit. Nur, wenn es an das Beschriften der DVDs in den jeweiligen Sprachen ging, musste er sich überwinden. Es erfordert

16

erhebliche Konzentration, wenn man 300 Mal „Mwaghavul“ aufs Etikett schreiben muss. Da mähte er dann doch lieber den Rasen, reparierte Türen oder plante eine Torwand für die Kinder auf dem Gelände.

Visum ohne Unterlagen und Reparaturen ohne Werkzeug Was bringt einen jungen Mann wie Samuel dazu, nach Nigeria zu reisen und sich dort nützlich zu machen? Nach seiner Ausbildung als Schreiner suchte Samuel eine Stelle für seinen Zivildienst, aber die Angebote in seiner Umgebung waren ihm nicht interessant genug. Er wollte unbedingt etwas Sinnvolles machen. Mission ist ihm sehr wichtig, Afrika sollte es sein und ein Land, in dem Englisch gesprochen wird. Samuel entschied sich für ein FSJ in Nigeria – ein Wagnis! Schon vor der Zeit in Nigeria war Vertrauen angesagt. Bei seinem Visumsantrag fehlten verschiedene wichtige Unterlagen, die er trotz größter Anstrengungen einfach nicht bekommen konnte. Aber sein Antrag wurde trotzdem und gerade noch rechtzeitig genehmigt. Das war für Samuel schon das erste kleine Wunder und hat seinen Glauben gestärkt.

Das Wagnis hat sich gelohnt. Die Zeit in Nigeria war für Samuel wertvoll. Er möchte die Erfahrungen nicht missen. Vieles, was er sich nicht zugetraut hätte, konnte er meistern: zum Beispiel einen Riesenauftrag an Jesusfilm-Bestellungen rechtzeitig zu Weihnachten zu erledigen oder Reparaturen ohne das passende Werkzeug auszuführen. Sogar sein dürftiges Englisch hat sich stark verbessert. Er fand Freunde, teilte Wohnung, Leben und Glauben mit seinem nigerianischen Kollegen. Sein Vertrauen auf Gott ist gewachsen, meint Samuel. Und Vertrauen auf Gott braucht man in Nigeria. Ganz besonders dann, wenn man als Mensch an seine Grenzen stößt – und das passiert dort wesentlich öfter als hier in Deutschland. In Nigeria ist der Jesusfilm ein ideales Medium, um vielen Menschen das Evangelium mitzuteilen. Immer wieder wird deutlich, dass Menschen sich durch das Evangelium sichtbar verändern, und das ist ein enormes Zeugnis für Außenstehende. In Tonti, einem Dorf, das an

!mpulse 4/10


BU C H R EZ EN SI ON IMPRESSUM

Nina Hagen:

Nina Hagen:

Pattloch Verlag, 296 S. ISBN 978-3-629-02272-1 18 Euro

Koch Universal Music, 43 Min./13 Titel

Bekenntnisse

Personal Jesus

„Bekenntnisse“ zum „Personal Jesus“

der Grenze zu Kamerun liegt, hatte ein über 60-jähriger Mann den Jesusfilm gesehen, sich bekehrt und kam regelmäßig zur Nacharbeit. Seine Frau sagte zum Jesusfilmteam: „Ehrlich gesagt, seit mein Mann zu euch kommt, hat er sich verändert. Er trinkt nicht mehr und schlägt mich nicht mehr. Deshalb möchte ich heute auch Jesus annehmen.“ Birgit Zeiss Mission Welt hat zur Zeit junge Leute im Freiwilligen Sozialen Jahr im Einsatz in Armenien, Nigeria, Portugal und Chile. Nähere Infos zum FSJAngebot bei Susanne Ax Tel. 0641-97518-44.

!mpulse 4/10

Italien, im Jahr 398. Als das Buch „Bekenntnisse“ herauskommt, haben sich manche Zeitgenossen ungläubig angesehen: „Meinst Du, das ist echt? Der soll ja Christ geworden sein.“ „Ach, Quatsch, sicher nur eine seiner Eskapaden. Der stellt sich Jesus doch nur neben seine Philosophie und sein Triebleben ins Regal…“ Heute ist zwar nicht jeder einer Meinung mit Augustin und seinen „Confessiones“, doch sein Leben als Bischof hat unterstrichen, dass er es ernst gemeint hat mit seiner Umkehr zu Gott. Deutschland, im Jahr 2010: Wieder erscheint ein Buch „Bekenntnisse“, in dem jemand sein eigenes Leben als Suche nach Gott versteht und gleichzeitig behauptet, am Ziel dieser Suche angekommen zu sein. Die Kommentare hören sich ähnlich an wie bei Augustin, nur Bischöfin ist Nina Hagen noch nicht geworden. Aber wer weiß? Man muss Nina Hagen und ihre Musik nicht mögen, um etwas vom Buch zu haben – aber es hilft. Denn sie schreibt so, wie sie (schon immer) redet: schrill, ehrlich, direkt, oft in Satzfetzen, zusammengesetzt aus deutschen und englischen Wörtern. Was sie schreibt, das geht allerdings unter die Haut. Sehr persönlich und unaufgeregt erzählt sie, wie sie zu der Nina Hagen geworden ist, die man kennt. Das künstlerische Umfeld, die gefühlskalte Familie, Drogenerfahrungen, Karriere, Erlebnisse mit Jesus, andere spirituelle Erfahrungen, schließlich das Leben mit Jesus; sie ist meilenweit von dem Exhibitionismus unserer Talkshows entfernt und zeigt sich gleichzeitig verletzlich und offen. Wer das lohnende Buch liest, der versteht etwas von Nina Hagen, begegnet einem kreativ-genialen Menschen auf der Suche nach Liebe und sieht immer wieder Gottes Hand in ihrem Leben, seine Gnade, die jeden heilen möchte. Ein berührendes Buch. Seit dem 16. Juli kann man diese Auswirkungen des Glaubens auch hören: „Personal Jesus“ heißt Nina Hagens neue CD. Sie enthält dreizehn Coversongs, dabei Gospels, einen Elvisund einen Woody-Guthrie-Titel und den Albumtitel „Personal Jesus“ von Depeche Mode. Nina Hagens rauchige, tiefe Singstimme gibt den Stücken ihr eigenes Gepräge. Sie verzichtet weitgehend auf Verfremdung durch die sonst für sie typischen schrillen Töne. Damit erzeugt sie einerseits eine ungewohnte Innigkeit, andererseits fehlt etwas von ihrer sonst sprühenden Kreativität. Interessant, aber kein Muss. Hauke Burgarth

Geschenk-Tipp Sie suchen noch ein stilvolles Weihnachtsgeschenk? Sie haben es gefunden! „Ich schau dich staunend an“ ist eine Weihnachts-CD der anderen Art für Freunde anspruchsvoller Musik. Ihre Lieder entfalten Stille und tiefe Kraft. Und diese Kraft hat einen Namen: Jesus Christus. Entdecken Sie alte und neue Weihnachtslieder auf einer Reise durch die Weihnachtsgeschichte.

Herausgeber: Campus für Christus e.V., Postfach 100262, D-35332 Gießen, Telefon: (0641) 97518-0, Fax: (0641) 97518-40, E-Mail: Impulse@Campus-D.de, Internet: www.Campus-D.de Redaktion: Hauke Burgarth, Andrea Wegener, Judith Westhoff, Birgit Zeiss Lektorat: Elisabeth Richter Gestaltung: Claudia Dewald, Judith Westhoff Druck: Druckerei Halft, Hennef, gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Erscheinungsweise: vierteljährlich Bezug: Schutzgebühr 1,70 E. Die Bezugskosten für die Zeitschrift sind im Beitrag zum CfC-Förderkreis enthalten. Unsere Bezieher weisen wir darauf hin, dass ihre Adresse mit Hilfe der Datenverarbeitung gespeichert wird (§ 26 Datenschutzgesetz). Konto: Volksbank Mittelhessen, Nr. 50 168 808, BLZ 513 900 00 Anzeigenverwaltung: Monika Möhlmann, Tel. (0641) 975 18-19, Monika.Möhlmann@ Campus-D.de Vertrieb: Campus für Christus Abdruck: Abdruck bzw. auszugsweise Wiedergabe von Textbeiträgen, Illustrationen und Fotos nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Bildnachweis: S. 1+24: www.istockphoto.com; alle anderen: Bildnachweis am Foto, privat oder Archiv. Campus für Christus versteht sich als Missionsbewegung mit den Schwerpunkten Evangelisation, Anleitung zu Jüngerschaft und Gebet. GAiN ist der Partner von Campus für Christus für humanitäre Hilfe. Arbeitszweige: Studentenarbeit, Matthäusarbeit, Mission Welt, JesusProjekt, Leadership Link, Professorenforum, Internationale Studentenarbeit, Verlag, Gebet für unser Land, Crescendo, Athleten in Aktion, CrownLife, Ehe und Familie, Schloss Imbshausen, Gottkennen.com Missionsleitung: Clemens Schweiger (Leiter), Klaus Dewald (stellvertretender Leiter), Gerhard Triebel (Geschäftsführer) Vorstand: Jochen Detlefsen, Klaus Dewald, Bernd Edler, Linda Karbe, Cornelia Martin, Clemens Schweiger, Gerhard Triebel, Christian Vollheim (Vorsitzender). Campus für Christus ist der deutsche Zweig von Agape Europe. Ein Hinweis für unsere Bezieher: Anschriftenänderungen werden uns von der Deutschen Post AG mitgeteilt, sofern der Bezieher nicht schriftlich widersprochen hat. Die Deutsche Post AG geht davon aus, dass Sie mit einer Mitteilung Ihrer Adressänderung an uns einverstanden sind, wenn Sie nicht bei uns schriflich Ihren Widerspruch anmelden. Wir werden Ihren Widerspruch an die zuständigen Zustellpostämter weiterleiten.

„Ich schau dich staunend an“ (Bestell-Nr. 251.153), wertige CD-Hülle inklusive Booklet mit allen Liedtexten, 9,95 Euro. Sie erhalten die CD direkt bei Campus für Christus (0641-975 18-0, Info@Campus-D.de)

17


ME N S C H M I SSIO N A R

Hier stellen wir Ihnen regelmäßig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Campus für Christus vor. Aber nicht ohne Hintergedanken. Wir möchten zeigen, dass Gott ganz normale Menschen zum „Missionarsdasein“ beruft, Menschen wie Judith Westhoff, Menschen wie Sie.

Theologische Fitness-Designerin F O T O : C L A U D I A D E WA L D

Eine Missionarin, die nie eine „typische Vollzeitlerin“ war

Unterwegs in Sachen Sport: Hier mit einer Gruppe im Aerobic- Unterricht

Vor 22 Jahren in Florida mit dem ersten von drei Kindern

A

ls Judith Westhoff zum Glauben kommt, hat sie bereits christliche Vorbilder: Die Diakonissen der Liebenzeller Mission, die sie in der Jugendgruppe kennenlernt, begeistern sie von Anfang an. So vollzeitlich im christlichen Dienst zu stehen, erscheint ihr als Inbegriff des erfüllten Lebens. „Aber dass das für jemanden wie mich in Frage käme, ist mir kaum in den Sinn gekommen. Missionare waren für mich immer Menschen, die gerne auf andere zugingen und über Jesus redeten. Ich dagegen bin mehr sachorientiert, organisiere und gestalte gern.“

Trotzdem will sie ihr Leben ganz für Gott leben und sucht nach Wegen, ihre Gaben im Reich Gottes einzubringen. Nach einer Lehre zur

18

„Ich will Gott verherrlichen und was ich mache, ist eben die beste Art, das zu tun.“

Schauwerbegestalterin geht sie auf eine Bibelschule in die Schweiz, dann gemeinsam mit ihrem Mann Gotthard zum Theologiestudium mit Schwerpunkt Medien in die USA. Die beiden kehren 1989 nach Deutschland zurück und Judith steigt in die Medienarbeit von Campus für Christus ein; es ist die Zeit, in der das „Medienteam“ in ganz Deutschland mit Diashows den christlichen Glauben ins Gespräch bringt. „Wir haben uns Dienst und das Bei-den-Kindern-Bleiben geteilt. Campus für Christus war ganz schön fortschrittlich, das möglich zu machen – ich konnte arbeiten gehen, ohne gleich als Rabenmutter dazustehen.“ Dass ihre Bedürfnisse ernst genommen werden und man im Werk versucht, individuelle Lösungen zu finden, hat sie immer beeindruckt – und genutzt. Sie bildet sich weiter und erschließt neue Arbeitsbereiche, die ihren Gaben entsprechen: 1999 lässt Campus für Christus sie und ihre Kollegin Claudia Dewald an einer einjährigen berufsbegleitenden Fortbildung zur DTP-Spezialistin teilnehmen; seither gestalten die beiden gemeinsam die Zeitschrift !mpulse und andere Campus-Publikationen. Nebenbei absolviert sie eine Ausbildung zur staatlich geprüften FitnessFachwirtin, was ihr eine Teilzeit-Tätigkeit außerhalb des christlichen Umfelds in verschiedenen Fitness-Studios und Sportvereinen ermöglicht. Theologie, Design und Fitness mögen eine ungewöhnliche Mischung sein – Judith jedenfalls ist dankbar, dass sie sich in vielem ausprobieren und aus manchem eine Profession machen konnte. Im Augenblick

!mpulse 4/10


IM BLICKPUNKT

Hoffnung hat viele Sprachen F O T O : C L A U D I A D E WA L D

„Freunde für Seeleute“ verteilen den Jesusfilm Seeleute haben es nicht leicht. Monatelang sehen sie ihre Familien nicht und niemand gibt ihnen Halt. Martin Otto und Volker Lamaack von ,,Freunde für Seeleute“ in Hamburg wollen das ändern. Sie besuchen Seeleute auf ihren Schiffen im Hamburger Hafen und schenken ihnen Jesusfilme in ihrer Muttersprache.

„Persönlichkeitsentwicklung war schon immer eine Stärke von Campus für Christus. Wir fördern Leute und helfen ihnen Gaben zu entwickeln.“

FOTO: VOLKER-DR.-SCHMIDT_PIXELIO

leitet sie die Öffentlichkeitsarbeit von Campus für Christus, bis ein Leiter gefunden wird. Dass sie dabei ganz neu herausgefordert wird und an ihre Grenzen kommt, ist nach 20 Jahren im Werk keine unbekannte Erfahrung. „Persönlichkeitsentwicklung war schon immer eine Stärke von Campus für Christus. Wir fördern Leute und helfen ihnen, Gaben zu entwickeln. Bei uns kommt es genauso aufs Herz, geistliche Einstellung und innere Stärken an wie auf Fachkompetenz“, ist ihr Fazit, „und dafür bin ich dankbar. Bei Campus ist es auch okay, mal schwach zu sein. Das führt zu einer riesigen Freiheit.“ Und mit einem Seitenblick auf ihre Kollegen stellt sie fest, dass es sie immer wieder überrascht, wie viele tolle, kompetente Leute im Werk „rumlaufen“. Für Judith ist es längst keine Frage mehr, ob sie ins klassische Bild des Vollzeitlers passt. „Ich will Gott verherrlichen und was ich mache, ist eben die beste Art, das zu tun.“ So einfach kann das sein. Andrea Wegener

!mpulse 4/10

Da sie nie wissen, welche Sprache die Leute auf den Schiffen sprechen, war das in der Vergangenheit eine große Herausforderung. Doch 2007 konnte Campus für Christus die Arbeit der Missionare durch eine speziell für sie produzierte 32-sprachige DVD erleichtern. ,,Das macht es viel einfacher, denn nun können wir mit nur einer DVD die meisten Seeleute erreichen – egal, wo sie herkommen“, ist Martin Otto begeistert. Die Missionare verteilen nicht nur Jesusfilme, sondern auch Bibeln, Traktate und Telefonkarten. Gerade die Telefonkarten, die die Matrosen für den Kontakt nach Hause brauchen, sind oft der Einstieg in ein gutes Gespräch. Martin Otto erzählt: „Einmal auf einem indischen Schiff wurde ich gefragt, ob ich Telefonkarten hätte. Ich bejahte, und etliche Inder kamen, um welche zu kaufen. Wir gaben ihnen auch Traktate und den Jesusfilm. Einer bedankte sich herzlich bei mir und freute sich, weil er schon immer mehr über das Leben von Jesus wissen wollte.“ Volker Lamaack ergänzt: „Der Jesusfilm in ihrer Muttersprache ist etwas ganz Besonderes: Er bringt den Seeleuten die frohe Botschaft von Jesus, eine Hoffnung, die sie brauchen – und verstehen können.“ Viele Seefahrer interessieren sich für den christlichen Glauben. Lamaack weiter: ,,Ein Seemann, Raul, kam zu mir. Ich hatte ihm früher einen Jesusfilm in seiner Muttersprache geschenkt. Er berichtete mir, dass er durch diesen Film zum Glauben an Jesus gekommen ist.“ So trägt der Jesusfilm auch im Hamburger Hafen Früchte. Die 2007 produzierten DVDs sind längst verteilt. Dieses Jahr konnte Campus für Christus wieder 20.000 Filme an „Freunde für Seeleute“ abgeben. Sarah Schultz

19


IM BLICKPUNKT

Beten für Künstler

Mountainbike-Camp mit sportlichen Höchstleistungen und geistlichem Tiefgang

Crescendo Summer Institute of the Arts, 1. – 16. August 2010

Tschüss, grauer Alltag, jetzt wird geradelt und geschwitzt! Das Allgäu mit seinen landschaftlichen Reizen und bekannten Sehenswürdigkeiten diente einer Gruppe von Mountainbikern als Ausgangsbasis für eine anstrengende Woche voll guter Kameradschaft, geistlichem Tiefgang und herrlicher Aussicht.

In dem kleinen, etwas verschlafenen Städtchen Sarospatak im nordungarischen Tokaj-Gebiet treffen sich seit sieben Jahren Musikstudenten aus vielen Länder, um zwei Wochen lang von erfahrenen Künstlern zu lernen.

„Die Allgäuer Alpen mit dem Mountainbike zu erklimmen und dabei nicht nur Gottes wunderbare Schöpfung hautnah zu erleben und zu genießen, sondern durch und im Sport Gott ganz neu zu erleben, war ein wunderbares Erlebnis“, sagte einer der Biker. Vom 20. bis 26. Juni veranstaltete Athleten in Aktion (AiA) unter der Führung von Harry Härtel im beschaulichen Dorf Unterjoch ein Mountainbike-Camp. Damit jeder Teilnehmer aus der bunt zusammengewürfelten Gemeinschaft mit Teilnehmern aus den unterschiedlichsten Denominationen und Altersgruppen für sich die passende Herausforderung fand, wurden jeweils drei Gruppen angeboten, in denen 500, 1200 oder 1800 Höhenmeter täglich bezwungen wurden. Camps wie dieses sind immer ein Abenteuer, das die Teilnehmer miteinander verbindet – nicht nur wegen der gemeinsamen sportlichen Erlebnisse, der bewältigten Steigungen, der unvergesslichen Aussichten und vieler anderer Aktivitäten, sondern gerade auch wegen der intensiven geistlichen Erlebnisse. Wenn sich die Teilnehmer abends mit schmerzenden Beinen und leuchtenden Augen zusammensetzten, wurde es schnell sehr persönlich. Und manch einer weiß jetzt schon: Nächstes Mal bin ich wieder dabei. Shea Westhoff AIA bietet nicht nur Sommer-, sondern auch Wintercamps an: Aktelle Termine auf Seite 22/23 unter „Termine“. Infos unter h.haertel@aia-deutschland.de oder www.aia-deutschland.de

20

Es wachte in vielen ein Fragen und eine Sehnsucht auf. Auch dieses Jahr kamen wieder mehrere Studenten zum Glauben.

FOTO: CRESCENDO

Literweise Schweiß vergossen…

Der Pianist Martin Helmchen aus Berlin, dessen internationale Karriere beachtlich ist (er debütierte 2010 mit den Berliner Philharmonikern) zusammen mit Beat Rink (Crescendo), der eigene Texte liest.

Dieses Jahr nahmen 309 Personen aus 25 Ländern teil. Einzelunterricht, Kammermusik, Orchester, Opernwerkstatt – es tönte aus allen Ecken. Lehrer und Schüler lebten gemeinsam im einfachen Wohnheim des örtlichen reformierten Studienkollegs. Neben der sehr intensiven künstlerischen Arbeit war jeder herzlich zur „chapel“ am Morgen mit einem Bibelimpuls und gemeinsamen Liedern sowie zu Kleingruppen am Abend eingeladen. Ungefähr ein Drittel der Studenten erlebten hier ihren ersten Kontakt mit dem christlichen Glauben. Nicht jeder war bereit, darauf einzugehen, aber in dieser engen und persönlichen Gemeinschaft wachte in vielen ein Fragen und eine Sehnsucht auf.

!mpulse 4/10


FOTO: CRESCENDO

Meisterklasse mit der jungen deutschen Cellistin Marie-Elisabeth Hecker, die 2005 den internationalen Rostropowitsch-Preis gewann

Jesus an der Party-Uni Sommereinsatz an der Uni in den USA mit 3500 guten Gesprächen

!mpulse 4/10

Kris ist von Haus aus katholisch. Sein kurzer Haarschnitt hat etwas Militärisches. Das passt zu ihm, denn Kris will Armee-Arzt werden. Bei einer Blitzumfrage bekundet er sein Interesse, mehr über den Glauben zu hören. Nach einem kurzen Anruf erfolgt die Verabredung in der Mensa – fünf Stunden später ist Kris im Campus-Hauskreis und lernt dort weitere Studenten kennen, mit denen er sich gut versteht. Ein guter Start…

FOTO: CAMPUS FÜR CHRISTUS

Auch dieses Jahr kamen wieder mehrere Studenten zum persönlichen Glauben. Es ist immer begeisternd, die Geschichten zu hören, wie sie hier Jesus begegnet sind. „Jetzt muss ich am Theater nicht mehr beweisen, dass ich gut bin, sondern ich bin frei, mein Bestes zu geben, weil Jesus mich angenommen hat, wie ich bin.“ So berichtete ein ehemaliger Student, der zu Besuch kam. Die meisten Studenten kommen aus den ehemals kommunistischen Ländern. Aber auch aus Japan kam eine Studentin angereist. Die Zugfahrt von Budapest war vor allem sprachlich für sie eine große Herausforderung. Aber „zufällig“ traf sie unterwegs ein Ehepaar, das zum Beten im Gebetsteam anreiste und das schon einmal zwei Jahre in Japan gelebt hatte. Sie verstanden sich auf Anhieb sehr gut und wenige Tage später durften sie miterleben, wie die Studentin zum Glauben kam. Künstler sind sehr begabte, aber oft auch sehr verletzte Menschen. Die liebevolle Atmosphäre ist da sehr heilsam. Für die geistliche Begleitung gibt es ein Gebetsteam, das von vielen gern in Anspruch genommen wird. Auch manche Lehrer laden hier Nöte ab oder kommen, wenn sie vom intensiven Unterrichten erschöpft sind, um im Gebetsraum ein Stündchen auszuruhen. Immer wieder erleben die Teilnehmer Situationen, die Beten lehren. Beim diesjährigen Abschlusskonzert gab es ein Gewitter. Kaum war der Schlussakkord vor der Konzert-Pause verklungen, ging das Licht aus. Alle saßen im Dunkeln. Zwei Minuten später wurde es erstaunlicherweise wieder hell, obwohl rundherum noch lange alles dunkel blieb. Beethovens vierte Symphonie wurde doch nicht vom Dunkel verschluckt. Gott hat als Schlussakzent sein Licht geschenkt. Hermann Rohde

Diese Erfahrung und viele ähnliche machten zehn deutsche Studenten, die an einem Sommereinsatz in den USA an der Indiana University in Bloomington bei Indianapolis teilnahmen. Das Team half der örtlichen Campusgruppe, die Erstsemester anzusprechen: 150 Neulinge kamen zum Eröffnungsabend der Campusgruppe. Obwohl die Universität zu den Top 3 der Party-Unis im Land gehört, ist das Interesse der Studenten an Jesus groß. Und die christliche Studentenarbeit wird das Leben vieler entscheidend prägen. Das deutsche Einsatzteam half mit, dass Studenten ihr Leben nicht auf Alkohol und Sex aufbauen, sondern tragfähige Werte annehmen. Tony Hagemann, der Leiter der US-Campusgruppe, meint: „Wir hätten es nie geschafft, den 3.500 Kontakten nachzugehen, wenn ihr uns nicht geholfen hättet.“ Den Deutschen ist allerdings klar, dass sie die eigentlich Beschenkten waren, weil sie mit hoher Motivation und einem Korb voller Ideen für deutsche Unis nach Hause flogen. Campus für Christus bietet jedes Jahr Projekte dieser Art an, nicht nur in den USA, sondern auch in Uganda, Israel und an anderen Orten. Oft können sich interessierte Studenten solch einen Einsatz nicht leisten, aber es gab und gibt immer wieder Menschen, die bereit sind, sie finanziell zu unterstützen. Hans Reil und Uli Täuber, die Leiter der Studentenarbeit, sagen deshalb: „Danke allen, die es einem Studenten ermöglicht haben, im vergangenen Sommer solch eine Reise anzutreten, die sie nachhaltig geprägt hat. Sie haben mitgeholfen, dass Menschen, denen der Glauben bisher fern war, auf Gott aufmerksam wurden, so wie Kris. Herzlichen Dank!“ Hans Reil

Sommerprojekt unter Studenten in den USA und in Israel (Bild unten)

21


FR E I Z EI T E N & SEM IN AR E 2 0 1 0 /2011

bei Campus für Christus

2011

ARMENIEN | CHILE | ISRAEL | LETTLAND

mit Herz. Länder entdecken | Menschen helfen Im Urlaub Außergewöhnliches erleben: Reisen Sie mit uns nach Armenien, Chile, Israel oder Lettland. Begegnen Sie Menschen, lernen Sie ihr Land und ihre Kultur kennen. Helfen Sie Menschen durch soziale Einsätze. Wir versprechen Ihnen eine unvergessliche Zeit.

Humanitärer Einsatz mit Aktiv-Urlaub Erleben Sie die älteste christliche Nation mit ihrer kulturellen Vielfalt und traumhaften Landschaft. Sie besuchen Orte mit 1700 Jahre alten Kathedralen und haben viel Zeit, um die Hauptstadt Jerevan zu erkunden. Ein Ausflug zum 2000 m hoch gelegenen Sevansee bietet Zeit zum Erholen und Baden. Erleben Sie außerdem humanitäre Hilfe direkt vor Ort. Sie sortieren Hilfsgüter und verteilen sie bei unseren Besuchen persönlich an die „vergessenen“ Familien. Sie können viel Freude beim Organisieren und Durchführen eines Kindernachmittages erleben und bei einem Baueinsatz mithelfen. Für Erwachsene Termin: 20. 8. – 3. 9. 2011 Preis: 680 € zzgl. Flug Kontakt: Elke.Seifert@GAiN-Gemany.org Tel. 0641-97518-70

Studentenarbeit, Entwicklungshilfe und jede Menge Kultur Es erwartet Sie ein bunt gemischtes Programm: Missionarische Einsätze, konkrete Hilfe für Menschen z.B. in der Erdbebenregion und lateinamerikanische Kultur. Sie unterstützen Campus-Mitarbeiter vor Ort in ihrer Arbeit und hinterlassen nachhaltige Spuren. Die Eindrücke,

22

die Sie so gewinnen werden, gehen weit über das hinaus, was in einem „normalen“ Urlaub möglich ist. Geeignet für alle, die sich für Chile interessieren und sich auf seine Menschen einlassen möchten. Termin: 28. 2. – 18. 3. 2011 Ort: Santiago de Chile als Ausgangspunkt (Einsätze im Süden) Preis: 700 € zzgl. Flug Kontakt: Marion.Aide@Campus-D.de

Rundreise und praktische Hilfe Israel – nicht nur das Land unserer Glaubenswurzeln, sondern ein moderner Staat mit vielen Facetten und Herausforderungen. Erleben Sie einen unvergesslichen Urlaub und lernen Sie mit uns Land und Leute kennen: neben Entspannung und touristischen Highlights in diesem wunderschönen Land begegnen Sie einem ErsteWelt-Land mit Dritte-Welt-Problemen. Erfahren Sie mehr über die humanitäre Arbeit von GAiN in Israel und arbeiten Sie ganz praktisch in unseren Projekten mit. Geplant sind u.a. Besuche von Holocaustüberlebenden, Treffen von palästinensischen Christen in Bethlehem und die Mithilfe in einer Jerusalemer Suppenküche. Israel – einmal ganz anders.

Urlaub und humanitäre Hilfe Eine gelungene Mischung aus Urlaub und humanitären Einsätzen: Schauen Sie hinter die Kulissen des Hilfswerkes „GAiN“ und erleben Sie humanitäre Hilfe hautnah. Entladen Sie einen Hilfstransport und verteilen Sie die Güter an arme Familien auf dem Land. Bei zwei dieser Familien werden Sie einen Baueinsatz machen, um den Menschen Licht in ihre Wohnung zu bringen. Sie werden viel Zeit für Ausflüge haben: Bummeln Sie durch die historische Altstadt von Riga, genießen Sie den traumhaften weißen Ostseestrand und fahren Sie Kanu im Gauja-Nationalpark. Erleben Sie einen unvergesslichen Urlaub. Für Singles und Familien (Kinder ab 7 Jahren) Termin: 24. 7. – 6. 8. 2011 Ort: Gästehaus am Stadtrand von Riga (www.ide.lv) Unterbringung in 2-4 BettZimmern Preis: 490 € zzgl. Flug Kontakt: Zaiga.Vilde@GAiN-Germany. org, Tel. 0641-97518-50

Termin: 23. 5. – 5. 6. 2010 Ort: Rundreise Preis: 1285 € zzgl. Flug Kontakt: Gerda.Hohaus@GAiN-Gemany. org, Tel. 0641-975 18-50

!mpulse 4/10


2010 1.-5.12.

9.-10.12. 10.-12.12.

28.12.101.1.11 28.12.101.1.11 30.12.102.1.11

„Gott kommt zu uns“, Tage der Stille im Advent Schloss Imbshausen, Northeim DZ 150 €, EZ 180 € (mit VP) Rhetorikkurs, Gießen, 125 € Gebetsseminar „Gott begegnen – Einübung in die beständige Gemeinschaft mit Gott“ 08428 Langenbernsdorf Silvesterfreizeit „Auf ein Neues“ Schloss Imbshausen, Northeim DZ 190 €, EZ 220€, Kinder ermäßigt Silvesterfreizeit Ost für Studenten Raum Leipzig, 85 € Silvesterfreizeit Süd für Studenten Mössingen bei Stuttgart, 90 €

2011 28.-31.1.

Wintercamp im Bergheim Unterjoch Obergschwend 7, 87541 Bad Hindelang, 140 € 31.1.-4.2. Grundkurs „Seelsorge erleben und lernen“ Naundorf bei Dresden, Sächsische Schweiz, 290 € 4.-6.2. Gebetsseminar „Hören auf Gott“, Brunnen Lebensgemeinschaft bei Zwickau 8.-10.2. Seminar „Geistliches Wachstum“ Schloss Imbshausen, Northeim 80 € Seminarkosten plus Pensionskosten 19.-20.2. Orientierungstage für alle, die sich für hauptamtliche Mitarbeit in der Mission interessieren, Gießen 25.-27.2. Gebetsseminar „Hören auf Gott“, Ammersee 28.2.-18.3. Chile erleben – Studentenarbeit und Entwicklungshilfe in Lateinamerika (s. links) 23.5.-5.6. Israel-Erlebnistour (s. links) 24.7.-6.8. Lettland erleben – Urlaub und humanitäre Hilfe (s. links) 19.8.-6.9. Kick-Off 2011 in den USA, Reise für Abiturienten und Studenten, Indiana und Chicago, 599 € und Missionspartner-Abenteuer 20.8.-3.9. Armenien entdecken – Humanitärer Einsatz mit Aktiv-Urlaub (s. links) 1.-11.9. Reden wie Gott in Frankreich – Taizé erleben Für Studenten, fakultativ eine 2. Woche in Stille 170 € mit Hin- und Rückfahrt ab Freiburg i.B.

Anmeldung und weitere Veranstaltungen unter: www.cfc-veranstaltungen.de oder Tel. 0641-97518-0


Postfach 100 262 35332 Gießen www.Campus-D.de

Glaubensschritte und die kopernikanische Wende Glaubensschritte gehen ist das eine, darüber reden das andere. Ich denke an Berichte von anderen Christen (und peinlicherweise auch an welche von mir selbst), die erzählen, was sie mit Gott erlebt haben. Das hört sich dann ungefähr so an: „Ich habe erkannt … und dann habe ich getan … und gehorcht …, erst hat es mich ja Überwindung gekostet, aber dann bin ich dabei soooo gesegnet worden.“ Ich will es nicht ins Lächerliche ziehen, wenn wir Erfahrungen mit Gott machen und davon erzählen. Das ist sinnvoll und richtig. Nur so manches Mal wird bei diesen „Zeugnissen“ eher unsere Aktion groß herausgestellt als Gottes Handeln. Bei Jesus klingt das irgendwie anders: Nimm dich mal selbst aus dem Mittelpunkt und fang an, darüber nachzudenken, was Gott getan hat – und nicht du. In der Wissenschaft nennt man das „kopernikanische Wende“. Seit 1543 hat das Wissen, dass nicht die Erde im Mittelpunkt des Universums steht, Kreise gezogen. Für uns persönlich steht diese kopernikanische Wende vielfach noch aus – es ist einfach bequemer und schmeichelt auch unserem Ego mehr, wenn wir die Handelnden sind, wenn wir Glaubensschritte tun. Nur Glaubensschritte lassen sich nicht mit Ich – meiner – mir – mich deklinieren … Hauke Burgarth


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.