Impulse 2007-3

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f체r missionarisches Christsein

Wachstum statt Stillstand Bibelarbeit: An den Umst채nden wachsen Thema: Dem Leben eine Richtung geben 40 Jahre Campus f체r Christus: Gute Zeiten!

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I N H A LT Anzeige

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PERSONAL Campus für Christus sucht für die Zentrale in Gießen: IT-Spezialist für unser Computernetzwerk Wir suchen zur Betreuung, Wartung und Weiterentwicklung des bestehenden Systems eine Person mit Erfahrung.

Stellenbeschreibung:

4 An den Umständen wachsen Bibelarbeit

Es handelt sich um ein Netzwerk von ca. 50 Workstations, vorwiegend Apple und div. Windows-Rechner; 1x XServerG5 FileServer; 1x IBM Windows 2k3TerminalServer Wir bieten: Einweisung und Betreuung, einen direkten kompetenten Ansprechpartner, die Möglichkeit zur Weiterbildung/Horizonterweiterung, kreatives Arbeiten, Mitgestaltung der Umgebung, Mitarbeit am Missionsauftrag im Rahmen Ihrer Gaben Anforderungen: Fleiß, Pünktlichkeit und Engagement, gute bis sehr gute Erfahrungen mit Netzwerktechnologien, Kenntnisse in Unix-Systemen (vorzugsweise OsX), Kreativität, Teamfähigkeit, Bereitschaft zur Fortbildung; als Missionswerk setzen wir eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus voraus. Da wir ein spendenfinanziertes Werk sind, käme uns die Besetzung dieser Stelle im Rahmen eines FSJ oder Langzeitpraktikums sehr entgegen. Bei Bezahlung durch uns wird die Bereitschaft vorausgesetzt, einen Unterstützerkreis aufzubauen, der den Dienst im Gebet und durch regelmäßige Spenden trägt. Hierbei leisten wir natürlich Hilfestellung.

Bewerbungen und weitere Infos bei: Campus für Christus Personal Postfach 100 262 35332 Gießen

Tel. (0641) 97518-33 (vormittags) Fax: (0641) 97518-40 E-Mail: Personal@Campus-D.de

Wissenschaft contra Gott?

8 Dem Leben eine Richtung geben Interview 16 Menschen finden Gott im Internet Aus der Arbeit eines E-Coachs 20 Gute Zeiten! 40 Jahre Campus für Christus

Glaube in einem atheistischen Umfeld Gerade in akademischen Kreisen gilt als naiv und beinahe unseriös, wer seinen Glauben an Christus bekennt. In diesem Buch nehmen Professoren Stellung zur Frage, ob es möglich ist, als Wissenschaftler gläubig zu sein. Dabei geht es um so unterschiedliche Themen wie Evolution, Wissenschaftlichkeit der Naturwissenschaften, Jesus als historische Person oder das Menschenbild des Marxismus. Mit Beiträgen von Prof. Dr. Dr. Dr. Lutz Simon MA, Prof. Dr. Herta Schlosser, Prof. Dr. Wolfgang Leisenberg, Prof. Carsten Peter Thiede.

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Vom Klagen über den Wunsch zum Ziel Wachstumstipps

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Immer mehr Juden kehren heim GAiN in Israel

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Sportler lesen Bibel Athleten in Aktion an der Uni in Freiburg

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Wie bekehren sich Studenten Studentenarbeit

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Ora et labora Verlag: Wie man sein Christein im Beruf leben kann

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Teenager auf dem Vormarsch Schülerarbeit Connected

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Neue Ehen braucht das Land Wenn russische Paare zusammenwachsen

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Krebs – das Beste was mir passieren kann Persönlich

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Editorial Leitgedanken Impressum WasWieWoWann: Veranstaltungen 2007

Die neue Buchreihe des „Professorenforums“ im Hänssler Verlag: 187 S.; 12,95 € (zzgl. 3,- € Versandkosten) Erhältlich bei: Campus für Christus, Professorenforum, Postfach 100 262, 35332 Gießen, Info@Campus-D.de oder in jeder Buchhandlung

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F O T O : C L A U D I A D E WA L D

EDITORIAL

Wachstum bedeutet Reifung. Es ist gut zu

wickler, welche Haltung fürs eigene Wachs-

wachsen, und es ist natürlich. Getreide auf

tum nötig ist bzw. wie man anderen dabei

dem Feld wächst. Jeder Mensch, der ge-

helfen kann zu wachsen (S. 7).

boren wird, beginnt zu wachsen. Auch

In meinem Garten habe ich viel Gelegen-

wir Christen bleiben nach unserer Bekeh-

heit, das Leben von Schmetterlingen zu stu-

rung nicht stehen, denn unsere „Wiederge-

dieren. Zuerst kriecht da eine kleine Raupe,

burt“ ist nur der erste Schritt, ein Anfang,

die sich dann einen Platz zum Verpuppen

dem weitere Wachstumsschritte folgen. Im

aussucht. In diesem Stadium hält sie eini-

Glauben bewegen wir uns immer in dem

ge Zeit scheinbar bewegungslos inne. Nach

Spannungsfeld zwischen Wachstum, das

außen hin passiert gar nichts, innen jedoch

quasi organisch von Gott geschenkt wird

vollzieht sich ein ungeheuerlicher Wachs-

und Wachstumsschritten, die wir selbst ge-

tumsprozess. In der Puppe entwickelt sich

hen müssen, für die wir verantwortlich sind.

das Potenzial, was Gott schon von Anfang

Was brauchen wir, um nicht zu verküm-

an in die Raupe hineingelegt hat: Ein wun-

mern, sondern reif zu werden?

derschöner, bunter Schmetterling.

Anhand der sieben Gegenstände in der

Auch wir brauchen Ruhe für unser

Stiftshütte zeichnet Martha Conrad in ihrer

Wachstum. Anstatt zu fliehen, ist es wich-

Bibelarbeit (S. 4) Prinzipien auf, die uns hel-

tig innezuhalten, sich unseren Verletzungen

fen, im Glauben zu wachsen, Jesus ähn-

zu stellen und die Wahrheit auszuhalten.

licher zu werden. Paulus unterstreicht dieses

Nur so können wir heil werden. Das schenkt

Ziel so: „Wir wollen die Wahrheit in Liebe

Gott, aber wir selbst müssen auch etwas

leben und zu Christus hin wachsen, dem

dazu tun. Gott ist bei jedem Schritt dabei,

Haupt der Gemeinde.“ (Epheser 4,15)

er geht mit uns und überfordert keinen von

Wachstum bedeutet Veränderung. Und

uns.

die kann schmerzhaft sein. Manchmal zwin-

Es ist einfach zu sagen „So bin ich, ich

gen uns Umstände und Situationen dazu,

kann nicht anders“ und mich damit in mei-

manchmal lassen wir uns freiwillig darauf

nen alten Verhaltensmustern bequem ein-

ein. In unserem Interview (S. 8) spricht Ste-

zurichten. Aber es ist hilfreicher, einmal

phan Scholz von seinen Erfahrungen. Er

genauer hinzuschauen und nach den Ursa-

wollte sich beruflich verändern und stellte

chen zu fragen. Woher kommt mein Ver-

schon nach kürzester Zeit fest, dass Wachs-

halten? Dieses Bewusstmachen ist der er-

tum alle Lebensbereiche berührt und sich

ste Schritt für erfolgreiche Veränderung und

nicht nur auf Berufliches beschränken lässt.

damit Wachstum, Wachstum hin zu einer

Gerade weil Wachstum oft mit Anstren-

Reife in Jesus Christus. Das ist unser Ziel als

gung verbunden ist, scheuen einige Men-

Christen.

schen davor zurück. Lieber bleiben sie in ihren alten Verhaltensmustern hängen. André Buschbeck beschreibt aus seiner langjäh-

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Ihre Lucia Ewald F O T O : C L A U D I A D E WA L D

rigen Erfahrung als Coach und Personalent-

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THEMA F O T O : W W W. D R E A M S T I M E . C O M

Wie bei Jakob im Alten Testament stellen sich auch uns Dinge in den Weg, die uns entweder zu Wachstumsschüben verhelfen oder zu Barrieren werden, die unser geistliches Wachstum verhindern.

Es ist Nacht, und er ist allein. Voller Angst schaut er einer ungewissen Zukunft entgegen. Schon immer waren Betrug und arglistige Täuschung seine Masche, selbst innerhalb der eigenen Familie. Jetzt muss er den Konsequenzen seines Handelns ins Auge sehen: Schaudernd wartet er auf seinen Bruder, dessen Erbe er vor zwanzig Jahren an sich gerissen hat. Plötzlich stellt sich ihm ein Mann in den Weg und greift ihn an. Jakob muss sich dem Kampf stellen. Der Kampf ist hart und lang, und er wird so schwer verletzt, dass er die Folgen dieses Kampfes sein Leben lang wird tragen müssen. Aber er kämpft verbissen bis zum Morgengrauen (1. Mose 32,25ff).

Auch wir müssen uns unserem Lebenskampf stellen und dürfen nicht ausweichen. Nur so können wir innerlich wachsen. Wie bei Jakob im Alten Testament stellen sich auch uns Dinge in den Weg, die uns entweder zu Wachstumsschüben verhelfen oder zu Barrieren werden, die unser geistliches Wachstum verhindern. Manche Menschen bleiben in diesen Situationen in einem Morast von Versagensgefühlen oder unbereinigter Schuld stecken. Andere verhungern, wenn sie durch die Wüste gehen müssen, oder verlieren die Orientierung, weil sie den Weg nicht erkennen. Manche zerbrechen an der Frage nach dem Leid. Wenn wir diesen Dingen

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U n mst e d n ä A wachsen nd en „Entwicklungshilfe“ aus dem Alten Testament ausweichen, statt uns ihnen zu stellen, kommt unser geistliches Wachstum zum Stillstand. Schon im Alten Testament hat Gott uns eine wirksame Hilfe aufgezeigt, wie wir solche Hindernisse überwinden können. Und weil Gott ein schöpferischer Gott ist, hat er dies in Form eines Symbols dargestellt: der Stiftshütte. In 2. Mose 25,8 sagt Gott zu Mose: „Die Israeliten sollen mir aus diesen Materialien ein Heiligtum bauen, denn ich will bei ihnen wohnen. Fertigt das heilige Zelt und alles, was dazu gehört, genau so an, wie ich es dir jetzt zeigen werde.“ Dieses Heiligtum sollte der Ort sein, an dem Gott zu finden war, wo er direkt unter den Menschen wohnte, und wo die Israeliten ihm begegnen konnten. In vielen Bibelübersetzungen heißt dieses Heiligtum „Stiftshütte“. Sie war während der 40 Jahre dauernden Wüstenwanderung der Israeliten der Treffpunkt Gottes mit seinem Volk. Dabei handelte es sich nicht um eine „Hütte“ im eigentlichen Sinn, sondern um ein zerlegbares, tragbares Zelt, das von einem Zaun aus Stoffbahnen umgeben war. Es bestand aus drei verschiedenen „Räumen“ (dem äußeren Hof, dem Heiligsten und dem Allerheiligsten) mit insgesamt sieben Gegenständen und wurde immer wieder ab- und aufgebaut, während das Volk Israel in der Wüste umherzog. Anhand von diesen sieben Gegenständen möchte ich im Folgenden erläutern, welche Grundeinstellungen notwendig sind, damit wir bei auftauchenden Schwierigkeiten in unserem Leben nicht steckenbleiben und stagnieren, sondern geistlich wachsen. Wachstum ist ein lebenslanger Prozess: Gott führt dabei die Regie und wir tragen mit der richtigen Herzenshaltung dazu bei.

1. Der Brandopferaltar: „Ich schaffe es nicht!“ Der erste Gegenstand, den die Israeliten damals sahen, wenn sie durch den äußeren Vorhang die Stiftshütte betraten, war ein großer Brandopferaltar, auf dem die Priester Tiere opferten.

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Sie brachten ein fehlerloses Tier, legten ihre Hände und damit symbolisch ihre Sünden auf das Tier und übergaben es den Priestern, die es nach bestimmten Ritualen opferten. Symbolisch reinigte so das Blut des Tieres den Menschen von seiner Schuld vor Gott (2. Mose 27,1-8). Es war ein Eingeständnis, dass es Menschen aus sich heraus nicht schaffen, gut genug zu sein, um vor Gott zu bestehen. Die Tatsache, dass ein Lebewesen geopfert werden musste, zeigt uns, wie schwerwiegend das Problem der Sünde ist. Nur Tod – symbolisiert durch das Vergießen von Blut – schafft Sünde aus dem Weg. Geistliches Wachstum beginnt in dem Moment, in dem ein Mensch erkennt, dass er den stellvertretenden Tod von Jesus für sich in Anspruch nehmen muss bzw. darf, mit dem dieser für unsere Sünden bezahlt hat. Wir sind ein Leben lang mit Versagen konfrontiert. Der Brandopferaltar erinnert uns daran, dass Gott uns nicht wegwirft, wenn wir versagen, weil Jesus am Kreuz stellvertretend für uns und unsere Sünden geopfert wurde. Die erste Herzenshaltung: Erkennen, dass ich es aus mir selbst heraus nicht schaffe.

2. Das Wasserbecken: „Der Dreck muss weg!“ Der nächste Gegenstand, den man in der Stiftshütte sah, war ein großes Becken aus Bronze, das mit Wasser gefüllt war (2. Mose 30,18-21). Die Priester mussten Hände und Füße in diesem Becken waschen, bevor sie ihren Dienst antraten. Das Wasserbecken ist ein Symbol dafür, dass auch wir uns immer wieder reinigen müssen, manchmal sogar mehr als einmal täglich. Der Dreck muss weg. Auch nachdem wir ein Leben mit Gott angefangen haben, versagen wir. Wenn wir uns nicht immer wieder vor Gott reinigen, indem wir unsere Sünden bekennen, baut sich eine Mauer zwischen uns und Gott auf. Wie können wir uns reinigen? Durch so genanntes „geistliches Atmen“. Wir atmen aus, indem wir vor Gott unsere Sünden benennen, um Vergebung bitten und umkehren (1. Johannes 1,9). „Herr, mir ist klar geworden, dass ich…“ Wir atmen ein, indem wir uns neu mit Gottes Heiligem Geist füllen lassen (Epheser 5,18). Gott sagt uns in seinem Wort zu, dass er uns gibt, worum wir bitten, wenn unsere Bitten seinem Willen entsprechen (1. Johannes 5, 14-15). Wir danken ihm dafür. Geistliches Atmen ist ähnlich wie körperliches Atmen nicht etwas, das man nur einmal tut, sondern so oft, wie Reinigung notwendig ist. Die zweite Herzenshaltung: Bereit sein, immer wieder unsere Sünden zu bekennen und neu aus der Kraft des Heiligen Geistes zu leben.

Wachstum ist ein lebenslanger Prozess: Gott führt dabei die Regie und wir tragen mit der richtigen Herzenshaltung dazu bei.

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vom Lobpreis bis zur Fürbitte. Aber bei jeder Gebetsart kommt es darauf an, meinen Willen dem des Allmächtigen, des Allwissenden, des Liebenden unterzuordnen gemäß dem Gebet, das Jesus uns gelehrt hat: „Dein Wille geschehe…“ (Matthäus 6,9-13). Es wird einen Wachstumsschub auslösen, wenn wir dahin kommen, dass wir Gottes Willen nicht nur im Vaterunser mit dem Mund bekennen, sondern ihn tatsächlich von ganzem Herzen wollen. Die fünfte Herzenshaltung: Gottes Willen von ganzem Herzen wollen.

6. und 7. Die Bundeslade: Die „Herrlichkeit“ der Gegenwart Gottes

3. Der Tisch mit zwölf Broten: „Mehr als genug!“ In unserem Leben wird es immer wieder Zeiten geben, in denen wir Gottes Nähe nicht spüren. Wir wünschen uns ein konkretes Eingreifen Gottes, erfahren es aber nicht. In diesen Wüstenzeiten brauchen wir Nahrung, um nicht geistlich zu verhungern. Durch einen Vorhang kam man in der Stiftshütte zu einem weiteren Raum, dem Heiligsten, zu dem nur die Priester Zutritt hatten. Auf der rechten Seite stand ein Tisch mit zwölf Broten (2. Mose 25,23-30; 3. Mose 24,5-6). Dieser Tisch erinnert uns daran, dass Gott uns in Wüstenzeiten ernähren kann und will. Dabei will er nicht nur unseren Hunger stillen, sondern uns im Überfluss geben, damit wir diesen Überfluss mit anderen teilen können. Gott gibt mehr als genug! „Wie kostbar ist deine Güte, o Gott: Bei dir finden Menschen Schutz und Sicherheit. Aus deinem Überfluss schenkst du ihnen mehr als genug, mit Freude und Wonne überschüttest du sie (Psalm 36,8-9).“ In 2. Korinther 1,3-4 schreibt Paulus: „Gepriesen sei Gott, ... der uns in jeder Not tröstet! In jeder Schwierigkeit ermutigt er uns und steht uns bei, so dass wir auch andere trösten können, die wegen ihres Glaubens leiden müssen. Wir trösten sie, wie Gott auch uns getröstet hat.“ Wenn wir Schwierigkeiten durchstehen, sind wir nachher viel besser in der Lage, anderen, die Ähnliches erfahren, zu helfen. Wir haben Verständnis für ihre Situation. Die dritte Herzenshaltung: In Wüstenzeiten Ausschau halten nach Gottes Versorgung und bewusst nach Gelegenheiten suchen, in denen wir aus dem Überfluss heraus, den Gott uns schenkt, anderen dienen können.

4. Der siebenarmige Leuchter: „Mir geht ein Licht auf!“ Auf der linken Seite im Heiligsten befand sich ein siebenarmiger Leuchter mit Öllampen, die

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Tag und Nacht brannten (2. Mose 25,31-39). Es war die einzige Lichtquelle in dem dunklen Zelt. Was ist unsere Lichtquelle? In Psalm 119,105 steht: „Dein Wort ist wie ein Licht in der Nacht, das meinen Weg erleuchtet.“ Der Leuchter in der Stiftshütte erinnert uns daran, dass wir Gottes Wort brauchen, um eine Perspektive für die wahre Realität, nämlich die Ewigkeitsperspektive Gottes, zu bekommen. Aus seinem Wort hören wir Gottes Absichten, erkennen seine Ziele und erfahren, was wirklich wichtig ist in unserem Leben. Oft sind wir von unseren momentanen Umständen so gefangen genommen, dass wir nicht in der Lage sind, die einzelnen Teilstücke von Gottes gutem Gesamtplan richtig einzuordnen. Wenn wir uns nicht genügend mit dem Wort Gottes beschäftigen, haben wir nur unsere beschränkten menschlichen Sinne als Maßstab und verlernen, mit Gottes Weitwinkel auf unsere Situation zu sehen. Ich bin überzeugt, dass nichts mehr zu unserem geistlichen Wachstum beitragen wird als das Studieren des Wortes Gottes – und das Gebet. Die vierte Herzenshaltung: Sich intensiv mit Gottes Wort beschäftigen.

5. Der Rauchopferaltar: „Dein Wille geschehe!“ Direkt vor dem Vorhang, der das Heiligste vom Allerheiligsten trennte, befand sich der 5. Gegenstand der Stiftshütte: der Rauchopferaltar, auf dem die Priester eine wohlriechende Weihrauchmischung verbrannten (2. Mose 30,18). In der Bibel wird Weihrauch oft mit Gebet in Verbindung gebracht (Offenbarung 5,8). Es gibt die verschiedensten Formen des Gebets,

Hinter einem weiteren Vorhang befand sich in der Stiftshütte ein dritter Raum, das Allerheiligste. Nur der Hohepriester hatte Zutritt zu diesem Raum, und das nur einmal im Jahr am Versöhnungstag (Jom Kippur), der bis heute der wichtigste jährliche Festtag der Juden ist. In dem Allerheiligsten stand die Bundeslade (2. Mose 25,10-22), eine tragbare Truhe, in der die Tafeln mit den zehn Geboten untergebracht waren sowie eine Schale Manna (himmlisches Brot aus der Zeit der Wüstenwanderung) und der Stab Aarons (der in einer einzigen Nacht Mandelblüten und Mandeln hervorbrachte, um Gottes Wahl von Aarons Familie als Priestergeschlecht zu bestätigen). Die Truhe war verschlossen mit einer Deckplatte aus Gold und zwei Engelfiguren. Zwischen diesen beiden Figuren war Gott war gegenwärtig und seine Herrlichkeit erleuchtete den Raum. Dort offenbarte er sich dem Hohenpriester und sagte ihm, was er den Israeliten mitteilen sollte. Was heißt es, in Gottes Gegenwart zu sein? Ich stelle beim Lesen der Bibel immer wieder fest, dass die Menschen, die in Gottes Gegenwart kamen, immer zutiefst erschrocken waren. Als z.B. Jesaja den Herrn auf seinem Thron sitzen sah, rief er: „Ich bin verloren!“ Und Gott antwortete Mose auf seine Bitte hin, ihn in seiner Herrlichkeit sehen zu dürfen: „Ich will an dir vorüberziehen..., aber mein Gesicht darfst du nicht sehen, denn kein Mensch, der mich gesehen hat, bleibt am Leben!“ Warum ist das so? Ich denke, dass wir erst noch auf Gottes Gegenwart vorbereitet werden müssen, und unser Leben hier auf Erden dient dazu. Je länger wir mit Jesus leben, desto mehr werden wir wie er, desto mehr verwandelt er uns in sein Ebenbild. Das ist echtes Wachstum im Glauben. Eines der Mittel, die Gott gebraucht, um dies zu erreichen, ist Leid – ein Thema, an dem Christen bzw. Menschen oft zerbrechen.

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In der Geschichte von Jakob (1. Mose 32,2232) erscheint Gott als Angreifer! Er stellt sich Jakob in den Weg und greift ihn an. Zunächst kämpft Jakob mit einem ihm Unbekannten, aber irgendwann während des Kampfes beginnt er zu erahnen, dass es Gott ist, mit dem er kämpft. Auf einmal wird das, was Jakob am Anfang nur loshaben wollte, zu etwas, das er auf keinen Fall mehr loslassen will: „Ich lasse dich nicht eher los, bis du mich gesegnet hast!“ Daraufhin ändert Gott Jakobs Namen um in „Israel“, d.h. Gotteskämpfer, Prinz. Jakob nannte den Ort, an dem er mit Gott gekämpft hatte, „PnuĂŤl“, das bedeutet Gesicht Gottes. Jakob hatte sich an Gott verbissen festgeklammert und sogar ein kĂśrperliches Gebrechen davongetragen – Gott hatte ihm während des Kampfes seine HĂźfte ausgerenkt. Von nun an hinkte Jakob, aber er trug auch den Segen davon: er hatte die Gegenwart Gottes erfahren. Auch wir mĂźssen lernen, mit Leid umzugehen, so dass wir an den Umständen nicht zerbrechen, sondern vielmehr den Segen Gottes darin finden kĂśnnen. Gott lässt Leid zu, um uns darauf vorzubereiten, Prinzen und Prinzessinnen in seinem Reich zu sein. Wenn uns Leid widerfährt, dann drängt uns der Schmerz immer wieder in die Gegenwart Gottes. Wohin sonst sollten wir gehen? Nur das Erleben bzw. das „Sein“ in seiner Gegenwart wird uns helfen, ein Ja zu diesem Leid zu finden. Nur seine Gegenwart lässt unsere Frage nach dem Warum verblassen. Erst bei Tagesanbruch ist Jakobs Kampf mit Gott vorĂźber. Jederzeit hätte Gott den Kampf in der langen Nacht beenden kĂśnnen. Aber er blieb, weil er Jakob nicht eher loslassen wollte, bis dieser den Segen darin gefunden hatte. Erst dann war die Nacht zu Ende, der Kampf vorbei. Und was Jakob blieb, war der Segen – das Erleben der Herrlichkeit Gottes. Martha Conrad

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Jederzeit hätte Gott den Kampf in der langen Nacht beenden kÜnnen. Aber er blieb, bis Jakob den Segen darin gefunden hatte. Erst dann war die Nacht zu Ende, der Kampf vorbei.

Vom Klagen Ăźber den Wunsch zum Ziel Darauf sollten Sie achten, wenn Sie andere im Wachstum unterstĂźtzen s !CHTEN 3IE DIE %IGENSTĂŠNDIGKEIT UND %IGENVERANTWORTUNG der anderen Person. Vertrauen Sie darauf, dass Gott den Wachstumsprozess Ăźberschaut und den anderen wachsen lässt. Lassen Sie die Verantwortung fĂźr Entscheidungen und konkrete Schritte bei dem anderen. s (ALTEN 3IE )HR (ERZ WEIT OFFEN UND BEGRENZEN 3IE NICHT DEN 7ACHSTUMSPROZESS INDEM 3IE SICH AUF )HRE EIGENE ,EBENSgeschichte fixieren, nach dem Motto: „So war es bei mir, so muss es auch bei dir laufen.“ s 3TELLEN 3IE )HRE EIGENEN 6ORSTELLUNGEN HINTENAN ES GEHT nicht um Sie, sondern um die andere Person. Bewerten und beurteilen Sie nicht die Lebensgeschichte des anderen, akzeptieren Sie was ist und schauen Sie gemeinsam nach vorn, was noch werden kĂśnnte. Vermitteln Sie eine Zukunftsvision. Statt die Vergangenheit zu betrachten, konzentrieren Sie sich auf die Gegenwart, um die Zukunft zu gestalten. s ,ERNEN 3IE VON *ESUS WIE ER MIT -ENSCHEN UMGING "EGEGnen Sie dem anderen mit Wohlwollen, Liebe und Vertrauen, damit ermĂśglichen Sie die grĂśĂ&#x;ten Wachstumsschritte. s "ETEN 3IE FĂ R DIE 0ERSON UND FRAGEN 3IE 'OTT WIE 3IE ZU DEren Wachstum beitragen kĂśnnen. s :UHĂšREN VERSTEHEN UND TRĂšSTEN IST IN DER "EGLEITUNG WICHtig, ohne diese Tugenden werden Sie keine vertrauensvolle Beziehung aufbauen. Letztere ist jedoch notwendig, um Veränderung und Wachstum zu fĂśrdern. Nur wem ich vertraue, von dem lasse ich mich hinterfragen und zu Neuem herausfordern. FĂśrdern Sie durch gezielte Fragen neue Denkweisen und laden Sie so zur Erprobung neuer Verhaltenschritte ein. FĂźhren Sie im Gespräch den anderen von der Klage Ăźber den Wunsch zum Ziel.

Worauf sollten Sie achten, wenn Sie selbst wachsen wollen? s 'EHEN 3IE EHRLICH MIT SICH SELBST UM .EHMEN 3IE )HRE 3ITUATION )HRE 'EDANKEN UND 'EFà HLE ERNST 'EHEN 3IE DER UNangenehmen Situation nicht aus dem Weg, stellen Sie sich ihr. s 3EIEN 3IE BEREIT SICH SELBST HINTERFRAGEN ZU LASSEN ,EGEN 3IE )HREN 3TOLZ AB UND ÚFFNEN 3IE SICH EINEM ANDEREN -ENschen. s 3EIEN 3IE OFFEN Fà R .EUES 3ICHTWEISEN $ENKMUSTER 6ERhalten‌). s (ABEN 3IE ETWAS -UT EXPERIMENTIEREN 3IE MIT NEUEN KLEInen Schritten, testen Sie, ob es funktioniert und die Richtung stimmt. Legen Sie Zwischenschritte fest, notieren Sie diese schriftlich. s .ÊHREN 3IE DEN 7UNSCH ETWAS VERÊNDERN ZU WOLLEN n INSbesondere sich selbst!

AndrĂŠ Buschbeck

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INTERVIEW

Impulse im Gespräch mit Software-Entwickler Stephan Scholz und seinem Coach AndrÊ Buschbeck

F O T O : W W W. D R E A M S T I M E . C O M

Dem Leben eine Richtung geben 3TEPHAN 3CHOLZ SEIT ALS 3OFTWARE %NTWICKLER IN DER )4 "RANCHE TĂŠTIG HAT sich in den letzten zwei Jahren bewusst auf Veränderungen eingestellt. Nach neun Berufsjahren, in denen vieles schon zur angenehmen Routine geworden war, war er OFFEN FĂ R .EUES n SOWOHL IM "ERUFS ALS AUCH IM 0RIVATLEBEN !UF SEINER 3UCHE NACH Wachstum und neuen Erfahrungen lieĂ&#x; er sich von einem Coach begleiten. Eines der Ergebnisse: Gerade hat er den Vertrag fĂźr eine neue Arbeitsstelle im Consulting-Bereich unterschrieben, bei der er nicht reisen braucht und in der seine Stärken wie Beziehungen bauen, beraten und Wissen vermitteln zur Geltung kommen. Auch im PRIVATEN "EREICH GIBT ES 6ERĂŠNDERUNGEN u)CH HĂŠTTE NIE GEDACHT DASS DAS SO SCHNELL geht“, staunt der Computerfachmann. Wie er dorthin kam, erzählt Stephan Scholz im FOLGENDEN 'ESPRĂŠCH MIT )MPULSE UND SEINEM #OACH !NDRĂ? "USCHBECK

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Wie waren Ihre Lebensumstände als Sie gemerkt haben, dass Sie Veränderung brauchen und sich dazu sogar Hilfe geholt haben? Wie kam es dazu? Stephan Scholz: In puncto Lebensplanung bin ich nicht ganz unbedarft. Ich habe mich immer schon dafür interessiert und mir regelmäßig Jahresziele notiert. Bei der Explo 2004/05, der Silvester-Tagung von Campus für Christus in Basel, wurde ein Seminar „Lebensplanung und Berufung“ von André Buschbeck angeboten. Das Thema hat mich damals sehr interessiert, weil ich in einer Phase war, wo ich Dinge erobern und das Leben richtig ausschöpfen wollte. Ich habe bemerkt, dass ich Ziele, die ich aufschreibe, viel eher erreiche. Zum Beispiel wollte ich schon immer mal in einem Gospelchor singen. Ich denke, ich hätte es nicht letztes Jahr realisiert, wenn ich es mir nicht zuvor notiert und gut sichtbar aufgehängt hätte. Bei dem Seminar sprach André Buschbeck darüber, wie wichtig es sei, sein Leben bewusst und aktiv anzugehen. Im Gegensatz zur Uhr sei das Bild eines Kompasses sehr viel besser für eine sinnvolle Lebensgestaltung geeignet. Bevor ich meine Zeit möglichst ökonomisch einteile, sollte ich wissen, wo mein Leben hingehen soll. Beim anschließenden praktischen Teil hat mich total begeistert, wie ich in drei einfachen Schritten tatsächlich meinem Lebensmotto innerhalb einer Viertelstunde auf die Spur gekommen bin. Bei meinem drehte sich alles darum, gute Beziehungen zu bauen, andere Teilnehmer hatten ganz unterschiedliche Schwerpunkte. Das hat mich so ermutigt, dass ich mich zum anschließenden Fernkurs angemeldet habe. Was hat Ihnen noch geholfen weiterzukommen? Stephan Scholz: Der Kurs besteht insgesamt aus sieben Einheiten, und es ist wirklich erstaunlich, was ich daraus für mein Leben mitgenommen habe. Zum Beispiel die Übung mit dem Papier-Zentimetermaß, auf dem die Höhen und Tiefen des Lebens vermerkt werden. Das durchschnittliche Lebensalter eines Menschen beträgt ca. 82 Jahre. Jeder Zentimeter steht für ein Lebensjahr. Natürlich kenne ich die Fakten meines Lebens, zum Beispiel dass ich oft – im Schnitt alle drei Jahre – umgezogen bin, aber das an einem Stück vor mir zu sehen, hat mich doch

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überrascht. Oder auch festzustellen, dass ich langsam die 50 Prozent erreiche; es sind nur noch wenige Zentimeter bis zur Midlife Crisis. Coach André Buschbeck: Ja, bei dieser Übung geht es darum, Gottes roten Faden in meinem Leben zu entdecken. Denn die Frage „Wo will Gott mit mir hin?“ hat viel damit zu tun „Was hat Gott mit mir schon unternommen?“ Oft versuchen wir die Frage nur nach vorne blickend zu beantworten, dann ist sie in jeder Hinsicht offen. Aber wenn ich einen bewussten Blick in meine Vergangenheit werfe, dann wird auch meine Perspektive für die Zukunft klarer und bereits konkreter umrissen. Die Auseinandersetzung mit Fragen wie „Welche Tätigkeiten übe ich gerne aus? Was treibt mich an oder was möchte ich gerne verändern in dieser Welt?“ und zuletzt „Welche Zielgruppe betrifft das?“ schärft den Blick für das eigene Leben. Aus den jeweiligen Antworten formuliere ich dann mein Lebensmotto, solange bis es für mich stimmig ist. Das geht relativ zügig, weil ich dazu auf einen ganzen Baukasten an Wörtern zurückgreifen kann.

Ich habe gelernt, keinen Unterschied mehr zwischen mir als Christ und mir als Mensch zu machen. Früher habe ich ein Tagebuch für mich geführt und nebenher eines für die Stille Zeit. Jetzt führe ich nur noch ein einziges, mein Gebetstagebuch.

Welches waren die Lebensbereiche, in denen Sie sich verändern wollten? Und wo haben Sie konkret Wachstum erlebt? Stephan Scholz: Ich wollte sowohl meine beruflichen als auch meine privaten Beziehungen anders leben. Nach zwei Jahren hat es ja jetzt bereits beruflich zu einer Veränderung geführt. Von der Software-Entwicklung zu Schulung und Beratung ist ein großer Schritt. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde. Was Beziehungen angeht, bin ich aus einer eher beobachtenden, analysierenden Rolle hin zu einer mehr kommunizierenden und aktiv handelnden Rolle gekommen. Was bedeutet Wachstum für Sie? Stephan Scholz: Wachstum heißt für mich weiterkommen im Leben. Wenn ich das Gefühl habe, ich entdecke neue Gebiete, wenn ich plötzlich mit neuen Menschen zu tun habe, wenn ich an Orten bin, wo ich vorher nie war. Auch dass man ein Stück reifer geworden ist, das sehen vor allem die Leute um einen herum. Zu Beginn meiner Coaching-Gespräche dachte ich zunächst nur an meine beruflichen Belange

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und war dann überrascht, wie sehr sich auch private Dinge verändert und zu meiner Reife als Mensch beigetragen haben. André Buschbeck: Beruf und Privates lässt sich nicht trennen. Die Schwierigkeiten, die im Beruf auftauchen, zeigen sich meist auch im privaten Leben, denn ihnen liegen die gleichen Verhaltensmuster zugrunde. Wer das erkennt und modifiziert, der erlebt Veränderung in beiden Bereichen. Oft ist es dabei hilfreich, von jemandem ermutigt zu werden. Stephan Scholz: Für mich waren die Gespräche in dieser Lebensphase wichtig. In dem Prozess ging es auch darum, alte Denkmuster und Überzeugungen ehrlich zu hinterfragen. Was ich toll fand, war, dass mir nie gesagt wurde, was ich tun soll, es wurden vor allem die richtigen Fragen gestellt. Hätte ein anderer die Entscheidungen für mich getroffen, hätte es keinen Wachstumsprozess in mir ausgelöst. Vielleicht werde ich selbst einmal andere betreuen. Welche Haltungen unterstützen Wachstum? André Buschbeck: Der ehrliche Umgang mit mir selbst. Wenn ich Schmerz oder Unsicherheiten erlebe und immer wieder wegschiebe, dann ist Veränderung kaum möglich. Ich muss auch unangenehme Gefühle zulassen, Schwierigkeiten an mich heranlassen und lernen, mit ihnen umzugehen. Ohne diese Grundhaltung entsteht kein Wachstum. Außerdem brauche ich die Bereitschaft, mich auf Neues einzulassen und zu testen, ob es sich im Alltag bewährt. Diejenigen, die am weitesten kommen, sind meist die, die ein Risiko eingehen, sich nicht nur absichern, sondern offen sind und mutig Neues ausprobieren. Worin zeigt sich Wachstum bei Menschen, die du begleitest? André Buschbeck: Ich sehe es zum einen an den Schritten, die sie gehen, und zum anderen an Denk- und Verhaltensmustern. Wenn ich sie auf alte, eingefahrene Gleise hinweise und sie beginnen, über sich selbst zu lachen, dann ist das ein Fortschritt. Wachstum ist nie abgeschlossen sondern ein andauernder Prozess. Ich erkenne es auch an einem stabilisierten Selbstwertgefühl, an einer größeren Fähigkeit, das Leben zu meistern und insgesamt einer grö-

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ßeren Lebenszufriedenheit. Zehn Prozent meiner Gesprächspartner verspüren ein Bedürfnis sich zu verändern, weil sie wie Stephan Scholz neues Land einnehmen wollen. Die anderen 90 Prozent sind Menschen, die irgendwie an ihre Grenzen gestoßen sind. Sie spüren, dass sie ohne Wachstum nicht weiter kommen und die Situation bewältigen können. Stephan Scholz: Ich habe mich seit meinem Einstieg ins Berufleben oft wie in einem Hamsterrad gefühlt – ständig bin ich den Ansprüchen anderer hinterhergelaufen. Inzwischen fühle ich mich nicht mehr so stark fremdbestimmt. Ich kann jetzt meinen Kollegen und Mitmenschen eher Grenzen setzen. Ich sehe jetzt mehr Handlungsspielraum. Auch wenn ich nicht weniger Arbeit oder Herausforderungen habe, weiß ich, dass ich die Spielregeln selbst mitbestimmen kann. Ich verzweifle nicht länger an der Frage „Wie soll ich das alles gleichzeitig erledigen?“, sondern habe gelernt, manche Sachen zu streichen. So habe ich bewusst eine Nebentätigkeit aufgegeben, um mehr Zeit für eine Beziehung zu haben. Welchen Rat hast du für Menschen, die sich gerade in Wachstumsphasen befinden? André Buschbeck: Zum einen genau hinzuschauen, aber nicht nur mit dem Kopf, sondern auch einmal mit dem Herz hinfühlen. Wie geht es mir? Was passiert mit mir? Wie fühlt sich das an? Wir bleiben meist beim Denken und Analysieren stehen, aber es geht auch darum, sich zu fragen: „Gott, was hast du mit mir vor?“ Dann kann es eine Hilfe sein, mit Menschen zu sprechen, die ähnliches erlebt haben und meinen Prozess begleiten können, Menschen, die Ermutigung und Anstöße geben. Das kann ein Coach, ein Ehepartner oder ein Freund sein, eigentlich jeder Mensch, wenn ich offen bin und mich meinen Herausforderungen stelle – trotz der Wachstumsschmerzen. Stephan Scholz: Ich habe gelernt, keinen Unterschied mehr zwischen mir als Christ und mir als Mensch zu machen. Früher habe ich ein Tagebuch für mich geführt und nebenher eines für die Stille Zeit. Jetzt führe ich nur noch ein einziges, mein Gebetstagebuch. Das habe ich bis heute. Ich bekomme viele hilfreiche Impulse durch andere Menschen, das sind dann durchaus Gebetserhörungen. Ich habe Gott gebeten, dass ich auf einem bestimmten Gebiet weiterkommen möchte, und er hat das dann auch – zum Teil durch Menschen – in mein Leben geschickt. Ein Bibelwort, das mir in diesem Prozess wichtig geworden ist und das mich seither begleitet, steht in Psalm 119 Vers 105: „Dein Wort ist wie ein Licht in der Nacht, das meinen Weg erleuchtet.“ Ich weiß nicht, wie und was in einem Jahr sein wird. Aber ich gehe jeden einzelnen Schritt in Verbindung mit Jesus. Gott erleuchtet mir den Weg für die weiteren Schritte in meinem Wachstumsprozess. Das gibt mir auch den notwendigen Mut, tatsächlich Schritte zu gehen. Das Interview führte Lucia Ewald

Wenn ich Schmerz oder Unsicherheiten erlebe und immer wieder wegschiebe, dann ist Veränderung kaum möglich. Ich muss auch unangenehme Gefühle zulassen. Ohne diese Grundhaltung entsteht kein Wachstum.

F O T O : W W W. I S T O C K P H O T O . C O M

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IM BLICKPUNKT Immer mehr Juden kehren heim GAiN in Israel

Artom, seine Frau Frau Jeniya und ihr Sohn Nikita kamen nach Israel, um dort ein neues Leben anzufangen. Das junge Paar aus der Ukraine, beide sind 20 Jahre alt, kam mit ihrem zweijährigen Sohn und mit fünf Reisetaschen auf dem Flughafen an. Das war alles, was sie besaßen. Schon auf dem Flughafen galt es, die erste Hürde zu überwinden. Die Reisetasche, in der die Kleidung des kleinen Nikita verstaut war, war verloren gegangen. Sein Kinderrucksack und das, was er auf dem Leibe trug, waren nun sein ganzer Besitz.

Eine Mutter schreibt: „Euer ‚Warenhaus‘ ist für uns so wichtig: Es gibt dort viele Dinge, und wir haben das Gefühl, normale Kunden zu sein, auch wenn wir nichts bezahlen müssen. Ich kann nicht beschreiben wie es ist, nicht einmal das Geld für Windeln zu haben. Kleidung und Spielsachen, alles ist so teuer. Tausend Dank!“

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Mitarbeiter des Josephprojektes, der Partnerorganisation von GAiN in Israel, hörten von der jungen ukrainischen Familie und ihrer Not und luden sie zu sich nach Hause ein. Sie gaben ihnen erst einmal Kleidung ihres eigenen Sohns, machten ihnen Mut und vermittelten die Einwanderer an eines der 30 Hilfszentren, die das Josephprojekt in Israel eingerichtet hat. Hinter dem Josephprojekt steht eine christliche Gemeindebewegung mit jüdischem Hintergrund. Seit 1989 (dem Fall des Eisernen Vorhangs) sind insgesamt 1,2 Mio Juden als Immigranten nach Israel gekommen, in das Land ihrer Väter, davon viele aus Äthiopien oder aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Israel möchte Heimat für alle zerstreuten Juden werden, doch das bringt das Land in enorme finanzielle Probleme. Es gibt soviel für seine Si- Eine GAiN-Delegation konnte im Januar 2007 mit Regierungsvertretern in cherheit aus, dass für soziale Zwecke keine Reserven mehr Israel über Möglichkeiten der Hilfe vorhanden sind. Kaum jemand weiß, dass Israel heute mehr sprechen. denn je mit Armut und Not zu kämpfen hat. Die Regierung knüpft deshalb vermehrt Beziehungen zu Christen. Eine kleine GAiN-Delegation konnte im Januar 2007 nach Israel reisen und dort sogar mit Regierungsvertretern sprechen. GAiN schickt schon seit einigen Jahren regelmäßig Hilfslieferungen nach Israel. Bisher machten die Zollbestimmungen die Einfuhr solcher Transporte aber sehr schwer. Nach den Gesprächen hofft GAiN auf Erleichterung. Es wurde vereinbart, dass GAiN in diesem Jahr 20 Container nach Israel schicken soll, deren Inhalt das Josephprojekt an Einwandererfamilien und bedürftige Palästinenser verteilen wird. Birgit Kirchmann-Zeiss

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Anmerkung der Redaktion: Israel befindet sich bei Redaktionsschluss am 20.06.07 wieder einmal in kriegerischen Spannungen. Wir hoffen und beten weiter um Frieden für diese Region. Die Entwicklung der Konflikte war bis zum Erscheinen dieser Ausgabe nicht vorherzusehen. Ansprechpartner für Fragen zu Israel: Ralf Rosema, 0172-914 78 88 , Ralf.Rosema@GAiN-Germany.org

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F O T O : C L A U D I A D E WA L D

IM BLICKPUNKT „Ich hatte immer gedacht, Christen haben keinen Spaß und die Bibel ist total veraltet! Heute weiß ich, dass es anders ist.“

Wie bekehren sich Studenten? Studentenarbeit F O T O : C L A U D I A D E WA L D

Gibt es irgendwelche Standards, wie sich Studenten bekehren? Gibt es irgendwelche Do´s und Dont´s, die man auf dem Weg zur Bekehrung beachten sollte? Um Licht ins Dunkel zu bringen, wurden Leute befragt, die sich während ihres Studiums für ein Leben mit Jesus entschieden haben.

Sportler lesen Bibel Athleten in Aktion an der Uni in Freiburg

In Freiburg gibt es seit zwei Jahren einen Sportler-Bibelkreis, der jetzt durch AiA unterstützt wird. Christian Kocherscheidt, Leiter von Athleten in Aktion (AiA) Deutschland, hat im Mai dieses Jahres begonnen, die Gruppe geistlich zu begleiten.

„Ich staune darüber, wie sich dieser Kreis entwickelt hat“, sagt er. „Vor zwei Jahren haben wir an der Uni einen Info-Abend über AiA gemacht. Augenscheinlich gab es nicht viel Resonanz. Erst lange Zeit später habe ich erfahren, dass aufgrund dieses Abends einige gläubige Sportstudenten angefangen haben, sich in einem Hauskreis zu treffen. Für mich ist das eine klare Gebetserhörung. Seit Monaten haben wir dafür gebetet, dass an der Sport-Uni eine Arbeit beginnt; jetzt sehen wir die ersten Früchte.“ Zehn bis zwölf Studenten gehören zu dem Kreis, deren Ziel es bislang vor allem war, sich gegenseitig zu ermutigen und im Glauben zu stärken. In den letzten Monaten wuchs der Wunsch, auch Studenten zu erreichen, die Jesus noch nicht kennen, und Beziehungen zu ihnen herzustellen. „Die Studenten sind begeistert und brennen darauf, mit Aktionen an die Uni zu gehen“, berichtet Christian. Unter seiner Leitung plant der Kreis nun regelmäßige Einsätze an der Uni, um mit Studenten in Kontakt zu kommen. Außerdem soll ein „SportlerStammtisch“ ins Leben gerufen werden – auch das sieht Christian als gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, Beziehungen zu pflegen und auch über den Glauben ins Gespräch zu kommen. Delia Holtus

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„Die Studenten sind begeistert und brennen darauf, mit Aktionen an die Uni zu gehen“

Die Ergebnisse waren aufschlussreich: Viele der Befragten erzählten von ihrer Konfirmation und Besuchen im Gottesdienst, die mit der Zeit seltener geworden waren. Sie kannten keine Christen, die von der Freude etwas ausstrahlten, von der doch im christlichen Glauben die Rede ist. „Ich hatte immer gedacht, Christen haben keinen Spaß, und die Bibel ist total veraltet!“, sagte eine Studentin, und ähnliche Aussagen gab es viele. Doch während ihres Studiums lernten sie Kommilitonen kennen, für die Gott nicht nur in der Kirche zu finden war, sondern die ihn auch in ihrem Alltag erlebten. So etwas macht neugierig ... Über Freunde bekamen sie Kontakt zu einer christlichen Gruppe. Dort konnten sie ihre Fragen stellen und erhielten Antworten darauf. Einiges von dem, was sie hörten, kam ihnen komisch oder ungewohnt vor. Aber ihre Einwände wurden ernst genommen und vieles, was ihnen bis dahin unverständlich gewesen war, wurde erklärt. So machte der christliche Glaube für sie nach und nach Sinn. Die Bibel war nun gar nicht mehr so trocken oder schwierig. Plötzlich entdeckten sie darin Schätze für ihr persönliches Leben. Und dann kam irgendwann der Zeitpunkt, wo sie die Ohren vor Gottes Rufen nicht mehr verschließen konnten: Sie nahmen Jesus an. Nur Gott kann wirken, dass jemand diesen Schritt tut. Aber er möchte jedes seiner Kinder dazu gebrauchen! In der Umfrage wurde deutlich, dass Christen vieles dazu beitragen können, dass jemand zum Glauben kommt. Wenn sie ihren Glauben ernst nehmen und auch leben. Wenn sie da sind, wenn jemand in Schwierigkeiten steckt. Wenn sie zum Treffen mit anderen Christen einladen, um die Bibel zu lesen oder einfach Spaß zu haben – dann kann es gut sein, dass jemand sich entscheidet, sein Leben Jesus zu geben! Stephanie Müller

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Ora et labora

Verlag: Wie man sein Christein im Beruf leben kann „Für die Mönche früher war Beten und Arbeiten noch kein Widerspruch – aber die haben das ja auch im Kloster ausgelebt und nicht an meinem Arbeitsplatz mit meinem Chef und meinem vollen Terminkalender…“

Auch früher hat nicht jeder im Kloster gelebt und gearbeitet. Trotzdem hatte Spiritualität ihren festen Platz im (Arbeits)Alltag. Das ist definitiv nicht mehr so. Im Gegenteil, es ist so etwas wie ein Riss, der durch unser Denken und unsere Gesellschaft geht und trennt: Gott und Arbeit, Sonntag und Werktag, Glauben und Leben. Theoretisch bin ich mit meinem ganzen Wesen Christ, praktisch packe ich Gott manchmal wie meine Frühstücksbox mit in den Aktenkoffer und nehme ihn mit an den Arbeitsplatz – oder eben nicht. Weil das etliche so erfahren, wünschen sich viele Christen etwas, das ihnen hilft, im Glauben zu wachsen, und zwar mitten in ihren Alltagsbeziehungen am Arbeitsplatz. Damit ihr Glaube auch in diesem Umfeld relevant und „tragfähig“ ist. Eine gute Möglichkeit, dies anzugehen, ist das Heft „Berufen zum Arbeiten“. Kurz und praktisch geht es darin um Gottes Perspektive der Arbeit und wie man sie in einem normalen beruflichen Umfeld leben kann. Damit es wirklich praktisch wird, ist es am besten, dieses Heft nicht allein durchzugehen, sondern sich mit anderen Christen zusammenzutun. Egal, ob das im gemeindlichen Hauskreis geschieht, in der Mittagspause mit Kolleginnen oder beim Bibelfrühstück (wie in Impulse 2/07 berichtet). Dann dreht sich das Gespräch zum Beispiel um verschiedene Auffassungen von Arbeit. Und darum, welche der angegebenen der eigenen am nächsten kommt – nicht theoretisch, sondern im eigenen Alltag: 1. Ich bin erfolgreich im Leben, wenn ich im Beruf erfolgreich bin. 2. Arbeit ist für mich in erster Linie ein Mittel, um finanziellen Wohlstand zu erlangen. 3. Das oberste Ziel meiner Arbeit ist persönliche Erfüllung. 4. Ich arbeite, damit ich außerhalb der Arbeit ein Leben führen kann, das erfüllend ist. 5. Ich arbeite, um Gottes Willen und Absicht für mein Leben zu erfüllen. In dem Maße, wie das Gespräch „auf Augenhöhe“ geführt wird, also nicht mit moralischem Druck von oben herab, sondern als ehrlicher Austausch, begleitet von Gebet füreinander, entsteht eine völlig neue Arbeitsdynamik. Dann kommt ein Stück Himmel auf die Erde und Gott mitten hinein in unseren Beruf – sehr spannend! Hauke Burgarth Das Heft „Berufen zum Arbeiten“ erscheint im Herbst. Mehr Infos erhalten Sie dann unter www.cfc-verlag.de

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Jugendliche sind auf dem Vormarsch in die Zukunft! Deshalb investieren wir Zeit und Energie in sie.

Teenager auf dem Vormarsch Schülerarbeit Connected

Sie sind dabei, die Welt zu erobern und meinen, alles besser zu wissen. Jugendliche sind auf dem Vormarsch in die Zukunft! Warum sollten wir unsere Zeit und Energie investieren, um sie mit unserem Wissen und unserer Erfahrung zu beglücken? Ganz einfach: Weil sie es brauchen!

Ich sitze mit Jugendlichen in einer kleinen Runde zusammen. Alle Teens glauben an Jesus und die Bibel, sie haben den biblischen Unterricht hinter sich, besuchen den Gottesdienst und sind aktiv in der gemeindlichen und übergemeindlichen Arbeit tätig. Das Thema unseres Treffens lautet: Christsein auf dem Prüfstand. Wir sprechen Fragen an, die von Nichtchristen immer wieder gestellt werden. Zum Beispiel: Warum lässt Gott Leid zu? Woher wissen wir, dass Gott existiert? Es geht darum, auf Gespräche mit Menschen, die Jesus noch nicht kennen, vorbereitet zu sein. Mir fällt auf, dass die meisten Jugendlichen sehr engagiert dabei sind – gerade auch, wenn es darum geht, sich in eine kritische Position hineinzuversetzen. Als ich nachfrage, sagen sie: „Klar, für mich sind das auch wichtige Fragen, die ich gerne beantwortet haben möchte!“ ‚Fantastisch’, denke ich, ‚genau das ist mein Anliegen in der Schülerarbeit bei Campus für Christus.’ Ich möchte Jugendliche anleiten, so dass sie den Alltagssituationen in der Schule und bei Freunden gewachsen sind. Ich wünsche mir, dass sie ihren Auftrag erfüllen und für Jesus Salz und Licht sind in dieser Welt! Dieses „Trockentraining“ hat mir wieder gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir Teenagern helfen, mit ihren eigenen Fragen weiterzukommen und daran zu wachsen. Diese Art von Training möchte ich Teenagern im Herbst im Rahmen des Seminarwochenendes „TAFF“ im Raum Gießen ermöglichen. An dem „Training And Fun Factory“-Wochenende wollen wir zusammen Themen durchleuchten, die für junge Christen aktuell sind, und üben, über den eigenen Glauben zu sprechen. Annette Lutz Wenn Sie Fragen haben oder Interesse besteht, am „TAFF“-Wochenende teilzunehmen, melden Sie sich bitte bei: Annette Lutz, E-Mail: Annette.Lutz@Campus-D.de oder Tel.: 0641-97518-49.

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Neue Ehe

Wenn russische Paare zusa ben, dass Gottes Wort und seine Werte dabei eine wichtige Rolle spielen und Familien stärken. Deshalb tun sie ihr Bestes, die Gute Nachricht unter die Menschen zu bringen.

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ch danke euch so sehr für alles. Unsere Beziehung ist auf dem Weg der Besserung. Meine Tochter und ich sehen unseren Dima jetzt jeden Morgen und Abend. Er nimmt sich mehr Zeit für uns und hilft mir sogar beim Müll raustragen. Im Sommer wird er eine neue Arbeit suchen, wenn sich die hohe zeitliche Beanspruchung am jetzigen Arbeitsplatz nicht reduzieren lässt.

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FOTO: PHOTODISC

Allein ist das nicht zu schaffen Und so haben sie über die Jahre in andere Menschen investiert. Beide sind menschenorientiert, können auf andere zugehen, Kontakte knüpfen und Beziehungen aufbauen, und sie sind gastfreundlich. Das alles sind ideale Gaben, um Jüngerschaft zu leben und zu praktizieren. Auf vielen Ehefreizeiten, Seminaren und Gesprächsabenden haben Constanze und Achim Paare kennengelernt und sie herausgefordert, selber aktiv zu werden. Als wir von der Redaktion Impulse bei ihnen nach einem Paar fragten, das wir hier vorstellen wollten, konnten sie sich zuerst gar nicht entscheiden, welches der vielen sie auswählen sollten. Salia und Andre, die erst ein Jahr verheiratet sind und sich gerade als Moderatoren an einem der Ehewochenenden bewährt haben? Oder Sweta und Sascha, die den Mut fanden, als Redner bei Ehetagungen vor vielen anderen zu sprechen? Schließlich haben wir Lena und Fjodr in Uljanowsk nach ihren Erfahrungen mit der Familienarbeit befragt.

So passiert Jüngerschaft Das schreibt Lena, die gerade an einem Eheseminar in Moskau teilgenommen hat, geleitet von Constanze und Achim Gramsch. Das Deutsche Ehepaar Gramsch hat ein Herz für Russland. Schon seit 15 Jahren leben und arbeiten sie dort und setzen sich dafür ein, dass Menschen zum Glauben an Jesus finden. Seit sie selber eine Familie sind – vier qietschfidele blonde Mädchen bereichern ihr Familienleben – hat sich ihre Zielgruppe von Studenten hin zu Familien geändert. Von Moskau aus leiten sie die Ehe- und Familienarbeit von Campus für Christus in Russland, und das ist ein weites Feld. Sie wollen dazu beitragen, dass kaputte Familien heil werden, dass Frauen und Männer sich wieder trauen verbindlich miteinander zu leben und Familien zu gründen, dass Kinder in gesunden Familien aufwachen. Sie glau-

Lena und Fjodr kommen ursprünglich aus einer kleinen Stadt in Kasachstan. Nach seiner Ausbildung und dem Armeedienst besuchte Fjodr eine Bibelschule. Danach war beiden klar, dass sie Gott mehr dienen wollten. Sie zogen nach Uljanowsk, um dort in einem missionarischen Werk mitzuarbeiten. 2005 nahmen sie an einem Eheseminar teil, das Constanze und Achim durchführten. Und da fingen sie Feuer für die Arbeit mit Paaren. So haben sie gern weitere Treffen für Ehepaare in Uljanowsk mitorganisiert. Jetzt leiten Lena und Fjodr ehrenamtlich die Ehearbeit in zwei christlichen Gemeinden, sie organisierten schon selbst ein Seminar und wagten sich im März 2007, als Co-Referenten zusammen mit Ehepaar Gramsch eine Konferenz durchzuführen. Fjodr: „Ich halte den Dienst für Ehepaare

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M I S S I O N W E LT

en braucht das Land

ammenwachsen und Familien für sehr wichtig und nötig in unserer gegenwärtigen Gesellschaft. Menschen, die in unsere Gemeinden kommen, bringen oft einen Koffer voller Probleme mit, und sie suchen nach Lösungen. Dies betrifft vor allem die Fragen des Zusammenlebens in der Ehe. Nicht selten kommt es vor, dass auch neue Christen keine Familien gründen wollen, oder die Verantwortung für ihre Familie nicht übernehmen, weil das anstrengend ist und sie sich charakterlich ändern müssten. Deshalb haben wir unseren „Familienklub“ gegründet. Zu diesen Treffen können nur Verheiratete kommen. Hier setzen wir uns mit Themen wie Ehefragen, Kindererziehung und Sexualität auseinander.“ Lena: „In jeder Familie – in der christlichen wie in der nichtchristlichen – gibt es Probleme, die die Ehe zerstören können, wenn man sie nicht löst. Uns selber hat die Arbeit geholfen, unsere Beziehung zu unseren Kindern zu prüfen und manche Fehler zu durchzuschauen. Wir haben angefangen zu verstehen, dass Menschen wichtiger als Dinge sind und kostbarer als Geld. Wir sind Gott sehr dankbar, dass wir Früchte unseres Dienstes sehen können. Wir haben eine junge Familie kennengelernt, die in ihrer Beziehung sehr ernsthafte Probleme hatte. Sie waren kurz vor der Scheidung. Einige Male waren sie bei uns, um darüber zu sprechen, und wir beteten oft für sie. Wir waren traurig, als wir erfuhren, dass sie nicht mehr zusammen

wohnten. Wir beteten, dass Gott die beiden leitet. Ich habe in meinem Inneren geglaubt, dass alles gut wird. Seit einiger Zeit kommen sie zu zweit zum Gottesdienst. Ihre Beziehung fängt langsam an, sich zu verbessern, und wir hoffen, dass sie zu einer guten und stabilen Familie wachsen.“

Wir streiten jetzt anders Dascha und Wasja besuchten schon mehrere Veranstaltungen der Ehearbeit von Campus für Christus. Beide haben einmal aufgeschrieben, was sich seitdem bei ihnen verändert hat: „Wir haben entschieden, dass wir uns niemals trennen wollen. Es ist jetzt wirklich schön in unserer Familie. Wir streiten jetzt anders. Wir haben uns besser kennengelernt und füreinander geöffnet. Wir sind uns näher gekommen. Das Zusammensein mit anderen Paaren tut uns gut. Dabei haben wir gemerkt, dass andere die gleichen Probleme wie wir haben, und zusammen haben wir neue Lösungswege für uns gefunden. In der Kindererziehung haben wir viele gute Ideen bekommen. Wir haben gelernt, in unserer Familie Traditionen einzuführen. Wir wissen jetzt, wie man als Familie Zeit miteinander verbringen kann. Gottes Prinzipien haben uns geholfen, wichtige Entscheidungen zu treffen. Wir sind aus der Wohnung der Schwiegermutter ausgezogen und haben nun ein eigenes Zuhause. Wir hatten den Mut, noch ein zweites Kind zu bekommen und denken sogar über ein drittes Kind nach.“ Constanze und Achim Gramsch sind im August 07 für einen einjährigen Heimataufenthalt nach Deutschland gekommen, zum Ausspannen, Neuorientieren und Weiterbilden. Sie konnten mit dem Wissen gehen, dass Lena und Fjodr, Dascha und Wasja, Salia und Andre, Sweta und Sascha und manche andere ihr Bestes geben als „Jünger“ der Ehe- und Familienarbeit in Russland. Birgit Kirchmann-Zeiss Lena und Fjodr aus Uljanowsk nahmen an einem Eheseminar teil, haben Feuer gefangen und setzen sich heute selber dafür ein, Ehen und Familien in Russland zu stärken.

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Dascha und Wasja aus Moskau haben erlebt, wie ihre Ehe erneuert wurde.

Ehen in Russland Viele russische Ehen entstehen sehr schnell, schon bevor man sich richtig kennengelernt hat. Viele jüngere Ehepaare leben mit ihren Eltern in einer verhältnismäßig kleinen 2oder 3-Zimmer-Wohnung zusammen. Das bedeutet: Starke Einmischung der Eltern in die Beziehung und in die Kindererziehung, Konflikte unter den Frauen wegen der Haushaltsführung, mangelnde Privatsphäre und kaum Raum für Zweisamkeit. Leider neigen russische Frauen dazu, ihren Männern wenig Respekt zu erweisen und ermutigen sie kaum. Sie sind stattdessen Meisterinnen im Kritisieren. Vor allem in ländlichen Gegenden hat der Alkohol schon viele Familien zerstört. Zu viele Männer sind alkoholabhängig. Noch im Jahr 2004 kamen auf 1000 Ehen 800 Scheidungen! Seither gehen sowohl Eheschließungen als auch Scheidungen zurück, und nur noch die Hälfte aller Familien hat den Mut zu Kindern.

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I N T E R N E T E VA N G E L I S AT I O N

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Menschen fin im Internet

„Manchmal fällt es mir schwer, an den Leuten dranzubleiben und mich nicht entmutigen zu lassen. So ist es das Allerschönste, wenn Menschen sich durch die Webseite für ein Leben mit Jesus entscheiden.“

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schult“, erinnert sie sich. Dann erreichte sie die E-Mail einer Frau aus dem Vorarlberg. Da sie noch keine persönlichen Beziehungen zu einem E-Coach vor Ort aufgebaut hatte, suchte sie sich Telefonnummern aus einem örtlichen Gemeindeverzeichnis. Auf diese Weise bekam sie Kontakt zu einem Gemeindeleiter, der sich als E-Coach zur Verfügung stellte. Noch am gleichen Tag schickte er zusammen mit seiner Ehefrau die Bewerbungsunterlagen zurück und sie konnte den neuen E-Mail-Kontakt an das Ehepaar vor Ort weiterleiten. Die Verbindung war offensichtlich von Gott gelenkt, denn die beiden Frauen kamen nach einem kurzen Mailwech„Das war damals in den siebziger Jahren ein sel schnell persönlich in Kontakt. Es fanden hartes Pflaster, aber auch eine gute Vorberei- Besuche statt. Bei einem hat die Frau aus dem tung für mein späteres Leben“, erinnert sie sich. Vorarlberg ihr Herz für Jesus geöffnet. Und Gott ist weiter am Wirken. Er scheint In ihrer Studentenzeit entwickelte sie ihr Herz für Evangelisation. Nach zwei Jahren als Staats- der Arbeit immer einen Schritt voraus zu sein anwältin in Berlin gab sie ihren Beruf auf und und Dinge vorzubreiten, die dann eintreffen. Im zog mit ihrem Mann nach Österreich, um dort Waldviertel zum Beispiel (in Niederösterreich im Gemeindeaufbau mitzuhelfen. Vor gut einem nahe an der tschechischen Grenze), wo es neben katholischen Jahr wurde sie angefragt, als Traditionen und E-Coach (Ansprechpartner viel Okkultismus für Menschen, die auf der wenig lebendige Suche nach Gott sind) bei Stand 14. 6. 2007 Gemeinden gibt, Gottkennen.com, der evanbemühte sich Regigelistischen Internetarbeit Besucher der Webseite: 255.026 na Geißler auf der von Campus für Christus, eh- Davon haben gebetet: 32.165 Um Kontakt haben gebeten: 3060 Suche nach komrenamtlich mitzuarbeiten. petenten E-Coachs „Da es mir ein riesiges Anliegen ist, Menschen für Jesus zu gewinnen lange vergebens. Aber an dem Tag, als die erund dabei auch die modernen Medien einzu- sten Bewerbungsunterlagen eines möglichen setzen, habe ich nach einiger Überlegung zuge- neuen Coachs von dort bei ihr eintrafen, bekam sagt“, erzählt Regina Geißler. Inzwischen ist sie sie aus der deutschen Zentrale von Campus für Regionalbetreuerin für ganz Österreich und in Christus auch den ersten Kontakt aus diesem dieser Funktion verantwortlich für mehr als 30 Gebiet zugesandt. „Das war für mich und dieE-Coachs, die über die verschiedenen Bundes- sen neuen E-Coach ermutigend. Denn wenn ein länder Österreichs verstreut sind. „Am Anfang Coach voller Erwartung auf erste E-Mail-Konwar es nicht einfach. Ich erhielt z.B. per Inter- takte von Suchenden wartet und manchmal Monet Kontakte aus Graz, wo ich anfangs keinen nate vergehen, bis sich aus seinem Gebiet jeeinzigen Coach hatte. Nach einigen Wochen mand meldet, kann er schnell enttäuscht sein“, und vielen Telefonaten habe ich dann einige weiß Regina Geißler. Für manche Coachs ist sehr motivierte Mitarbeiter gewonnen und ge- es auch eine Herausforderung, wenn sie nach Als junge Jurastudentin in Berlin lernte sie vor 30 Jahren Campus für Christus kennen. Regina Geißler, damals noch Regina Franz, wuchs in den studentischen Kleingruppen nicht nur selbst als Jüngerin von Jesus Christus, sondern lernte zusammen mit Rainer Harnisch und anderen aus dem damaligen Campus-Team, den Studenten an der FU Berlin das Evangelium nahezubringen.

➔ Aktuelle Zahlen

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nden Gott Gottkennen.com: Aus der Arbeit eines E-Coachs mehreren Kontaktangeboten keine Rückmeldung bekommen. Das kennt die Regionalbetreuerin aus eigener Erfahrung. Es liegt eben in der Natur des Mediums Internet, dass sich jeder nach Bedarf melden oder eben nicht melden und in der Anonymität des Netzes verbleiben kann. „Gerade heute bekam ich aber wieder die begeisterte Rückmeldung von einem meiner Coachs, dass sich einer ihrer Kontakte gut entwickelt. Nach fünf Monaten, in denen regelmäßig E-Mails ausgetauscht wurden, hat sich die Frau in einen Bibelgesprächskreis einladen lassen. Es hat ihr dort so gut gefallen, dass sie jetzt auch ihren Mann mitnehmen möchte“, erzählt Regina Geißler. Ein anderer E-Coach schrieb ihr: „Ich freue mich, dass Gott mich dazu benutzt, um Menschen in Nöten beizustehen. Da wird das Bittere in meinem Leben zu einer Quelle des Lebens und der Freude für andere.“ – „Der Einstieg war bereits sehr ermutigend“, teilte ihr ein weiterer Coach mit, „Schon nach einem kurzen gegenseitigen Abtasten kamen wir uns sehr nahe. Durch seine Fragen hat Herr S. schon bald gezeigt, dass er einige Schwierigkeiten mit dem biblischen Gesetz, also den Zehn Geboten hat! Nachdem ich ihm dann aus meinem persönlichen Erleben heraus einige Fragen beantwortet hatte, outete er sich als ehemaliger Siebenten-Tags-Adventist. Dabei war es sehr schön für mich zu sehen, wie Gott mich auf diese Person vorbereitet hat. Einige Wochen zuvor bekam ich Werbematerial von den Siebenten-Tags-Adventisten in die Hände. Zudem stieß ich auf den Vortrag eines ehemaligen Adventisten. Gott hat mich auf diesen Kontakt vorbereitet – und das ohne mein Wissen. Inzwischen ist es auch schon zu persönlichen Begegnungen mit ihm gekommen.“ Auch wenn es manchmal schwerfällt, dran zu bleiben und sich als E-Coach nicht entmutigen zu lassen, so ist doch das Allerschönste, wenn Menschen sich durch die Webseite für ein Leben mit Jesus entscheiden und das dem je-

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weiligen E-Coach auch persönlich mitteilen. „So konnte ich selbst einige Wochen lang einen Abiturienten aus Kärnten begleiten, der mich an seinen inneren Zweifeln Anteil nehmen ließ, bis er sich für Jesus entschied. Ich erlebte buchstäblich mit, wie sich sein Glaube mehr und mehr festigte und er eine lebendige Gemeinde an seinem Wohnort fand, obwohl ich selbst einige hundert Kilometer entfernt lebe“, sagt Regionalbetreuerin Geißler. Vor einiger Zeit beschrieb er die Begegnung mit Gott aus seiner Sicht: „Als ich begann, mich für Gott und Christus zu interessieren, surfte ich im Internet herum. Ich kam auf verschiedene christliche Seiten und landete zufällig auf der Seite Gottkennen.com, die mir auf Anhieb gefiel. Ich habe mir dann den ganzen Trailer mit dem Titel „Gott liebt dich“ angeschaut und es hat mir wieder Hoffnung gegeben… Vor allem die Geschichte von Zé Roberto hat mich sehr fasziniert, da ich selber Fußballer bin. Daraufhin habe ich mir gleich die Bücher „Fußball-Gott“ sowie die „Fußball-Bibel“ bestellt. Als ich begann, diese Bibel zu lesen, sah ich, dass seine Lieblingsbibelverse mit meinen übereinstimmen … einfach toll!!!“ Ein paar Wochen später schrieb derselbe junge Mann: „Ich kann jetzt selbst bestätigen, dass ich Gott nicht mehr missen möchte, denn je mehr ich mich mit Christus beschäftige, also bete und in der Bibel lese, umso mehr zeigt sich Gott in meinem Leben. Man muss nur den ersten Schritt machen und ihm die Tür öffnen, so wie ich es vor ca. zwei Monaten getan habe.“ Für solche Erlebnisse lohnt sich die ganze, oft mühselige Arbeit als E-Coach. Für die hautnahe Erfahrung, wie Gott die Internetarbeit dazu benutzt, Menschen die Tür zu ihm zu öffnen und sie an die Hand nimmt, damit sie zu ihm hinwachsen, „Es ist schwer für einen E-Coach, wenn er sich investiert und manchmal kein Feedback bekommt. Es steht nicht in seiner Macht, ob sich jemand wieder meldet oder nicht. Oft verschwinden auch intensivste Bemühungen einfach im Nichts des Netzes. Aber solche Bekehrungen entschädigen für alles“, freut sich Internet-Evangelistin Regina Geißler. Lucia Ewald

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PERSÖNLICH

Krebs - das Beste, was mir Eine „steile Berg- und Talfahrt mit

„Es hätte mir in meinem Leben nichts Besseres passieren können. Hätte ich mich sonst wieder für ein Leben mit Gott entschieden?“

und ohne Gott“ sei ihr Leben, sagt die 60-jährige Christine Bochmann. Seit acht Jahren hat sie Krebs, und es vergeht kein Jahr, in

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dem sie nicht im Krankenhaus ist.

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Kurz nach dem Krieg wurde sie im Osten Deutschlands geboren. Ihre Mutter wollte das Kind nicht, deshalb kümmerte sich die Großmutter um sie. Das war ein Glücksfall, denn, wie Christine Bochmann später sagt: „Sie senkte mir Gottes Liebe ins Herz“. Das Mädchen besuchte einen Glaubenskurs und wurde getauft – für die DDR bemerkenswert. Als sie zwölf Jahre alt war, starb die Großmutter. Sie hinterließ eine große Leere in Christines Leben. Ihre Eltern erzogen sie kommunistisch, und sie verlor ihren Bezug zu Gott. Das Verhältnis zu ihrer Mutter war unterkühlt, die später geborene Schwester wurde zum Liebling der Mutter. Christine vermisste die Liebe ihrer Eltern. Auf der Fachschule lernte sie ihren zukünftigen Mann kennen und war glücklich. Doch dann wurde alles kompliziert: Sie war hochschwanger, und plötzlich standen zwei Männer in Zivil vor der Tür und brachten sie in ein Untersuchungsgefängnis. Ihr Mann wurde des Landesverrats für schuldig befunden und musste das Land verlassen. Sie hatte die Wahl, entweder mit dem Mann ins Ausland zu gehen, oder mit dem Kind im Land zu bleiben. (Damals war es in der DDR üblich, dass bei Landesverrat die Kinder von den Eltern getrennt und in Waisenhäusern untergebracht wurden.) Sie entschied sich für ihr Kind und blieb im Land. Die Ehe wird aus „gesellschaftlicher Notwendigkeit“ geschieden. Sie lernte einen anderen Mann kennen, heiratete und hoffte auf ein besseres Leben. Doch der zweite Mann war Alkoholiker. Frau Bochmann wünschte sich ein gemeinsames Kind, glaubte, das würde alles besser machen. Aber die Geburt ihrer zweiten Tochter verschlimmerte

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LEITGEDANKEN

r passieren kann nur die Situation. „Nur ein Mädchen“, kommentierte ihr Mann und machte lieber Karriere bei der Polizei, als sich um seine Tochter zu kümmern.

Die Krankheit Durch die Belastung wurde Christine Bochmann krank. Ihr Mann begann sie und ihre beiden Töchter zu schlagen, trank und hatte Affären mit anderen Frauen. Schließlich nahm sie all ihren Mut zusammen und reichte die Scheidung ein. „Ich wollte und konnte in dieser Hölle nicht mehr leben“, erklärt sie diesen Schritt. Dann erlebte sie mit ihren Kindern eine wunderschöne Zeit. Nie wieder war sie ihren Töchtern so nahe. Später zog sie in ihr Elternhaus zurück. Aber der Beruf, das große Grundstück und der pflegebedürftige Vater waren zu viel. Als er starb, war sie völlig am Ende. 1999 wurde bei ihr viel zu spät Zungenkrebs festgestellt, der bereits Metastasen gebildet hatte. Schon zwei Jahre zuvor musste wegen eines bösartigen Tumors die Schilddrüse entfernt werden. Ihr Leben hing an einem seidenen Faden. Heute sagt sie: „Es hätte mir in meinem Leben nichts Besseres passieren können. Hätte ich mich sonst wieder für ein Leben mit Gott entschieden?“ Der Professor in der Klinik war Christ. Er betete mit ihr und tröstete sie. Er sagte ihr, alles hinge davon ab, ob ihre Lunge, Leber und Nieren vom Krebs befallen seien. Wenn ja, könnten sie nichts mehr für sie tun. Trotzdem war sie getröstet und ging ruhig in die Untersuchungen. Und in ihren Augen geschah nun ein Wunder: „Die Tochtergeschwüre waren im Lymphsystem verteilt, und das war mein Glück“, erzählt sie. Vor der achtstündigen Operation betete eine Krankenschwester mit ihr, und sie konnte ruhig schlafen. Das größte Geschenk war für sie, dass sie selbst wieder die Hände falten und Gott um Hilfe bitten konnte. Sie überstand die Operation geschwächt, aber voller Hoffnung. Auch die viermonatige Chemo- und Strahlentherapie stand sie durch.

Neubeginn Freunde, Familie und das Personal der Klinik verhalfen ihr zu einem Neuanfang. Sie lernt die Voigts, ein Ehepaar der Matthäusarbeit, kennen und wird zu den Frühstückstreffen für Frauen eingeladen. Den Austausch mit anderen Frauen empfindet sie als sehr ermutigend. „Ich musste für mein neues Leben hart arbeiten, aber ich habe Gott an meiner Seite“, sagt sie. Zum Arbeiten reicht ihre Kraft nicht mehr. Aber einfach in den Tag hineinleben will sie auch nicht. So gründetesie 2000 zusammen mit dem Gesundheitsamt Stollberg Christine Bochmann als Rednerin bei Früheine Selbsthilfegruppe für Krebskranke im Halsbe- stückstreffen für Frauen: Jetzt engagiert sie reich. „Das war für mich eine gute Erfahrung und eine sich für andere, um sie in ihrem Leiden zu Aufgabe, wo ich anderen Krebskranken etwas an Er- ermutigen. fahrung und Lebensmut zurückgeben konnte.“ Seit vier Jahren gehört sie auch zur Hospiz-Bewegung. Dadurch gewinnt sie eine andere Sichtweise von ihrem eigenen Tod: „Man kann sehr viel Liebe und Stärke von Sterbenden erfahren, wenn man sich auf sie einlässt.“ Die vielen Erfahrungen und ihre Rückkehr zu Gott haben das Verhältnis zu ihrer Mutter gebessert. Sie begegnen sich mit mehr Respekt und Achtung. Frau Bochmann ist sich sicher, dass Gott immer bei ihr ist und sie auch in schweren Zeiten dem Leben und Gott vertrauen kann. Sie sieht noch viele sinnvolle Möglichkeiten für sich. „Ich weiß, dass EINER für alle Zeit mein Leben in seiner Hand behält!“ Christine Bochmann und Delia Holtus

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Gottes Düngemittel „Schon wieder mähen?“ fragt mich mein Sohn ungläubig. „Das letzte Mal ist doch erst eine Woche her!“ Ich hatte inzwischen gedüngt und der Mai-Regen hat seine Wirkung nicht verfehlt. So sprießt das satte Grün und ruft nach weiterer Pflege. Ein Garten in der Nachbarschaft sieht ganz anders aus. Er ist „naturbelassen“ und macht nicht viel Arbeit. Auf dem steinigen Untergrund wächst etwas Gras, aber im Sommer ist es meist braun und vertrocknet. Als Hobbygärtner fasziniert mich das Zusammenwirken von gottgegebener Natur und menschlicher Gestaltung. Im geistlichen Leben ist das ähnlich. Gott möchte, dass ich wachse, und er stellt auch Dünger zur Verfügung. Bei mir war das z.B. eine vierzehntägige Freizeit als Student. Es gab immer wieder Wachstumsschübe, die wie „Blaudünger“ wirkten – kurz und intensiv. Aber es gab auch den etwas teureren „Langzeit-Dünger“, im Beispiel mein Bibelkreisleiter. Er stellte mir knifflige Fragen und half mir, bei Entscheidungen Gottes Maßstäbe einzubeziehen. Ein Mentor, der sich Gedanken um mich macht, ist unendlich wertvoll und wirkt langfristig. Das hat uns Jesus vorgemacht. Seine Jünger waren zunächst „naturbelassen“, manche fromm, andere wild. Aber weil sie mit Jesus zusammen waren, konnten sie wachsen wie gedüngter Rasen. Leider ist das auch mit Arbeit verbunden. Den Rasen muss man öfter schneiden. Auch Jesus war nicht nur einmal mit seinen Jüngern unzufrieden. Doch er hat nicht aufgegeben. Bei Campus für Christus ist uns das wichtig. Wir lassen uns gerne auf Menschen ein, die wachsen wollen, und wirken dann mit Gottes Kraft wie Dünger, damit sie wachsen und viel Frucht bringen.

Clemens Schweiger, Missionsleiter

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GUTE ZEITEN! 40 Jahre Campus für Christus

Berlin 1966: Frank Kifer bringt aus seiner Heimat, den USA, die „Vier geistlichen Gesetze“ mit nach Deutschland. Darin wird anhand von vier Schritten knapp und für jedermann verständlich das Evangelium erklärt. Verfasst wurde das evangelistische Heftchen von Bill Bright, dem Gründer des überkonfessionellen Missionswerkes Campus für Christus (CfC). Endlich gibt es ein Werkzeug, um mit Menschen leicht über den Glauben ins Gespräch zu kommen! Ein Jahr später wird in Berlin ein Verein gegründet: dies ist die Geburtsstunde von CfC Deutschland.

40 Jahre Campus für Christus! Viele gute Dinge sind in dieser Zeit passiert. Die kleine Schar von damals ließ sich anstecken von der Vision Bill Brights, den Missionsauftrag von Jesus so schnell es geht zu erfüllen. Der Gedan-

ALLE FOTOS: ARCHIV CAMPUS FÜR CHRISTUS

Gründungsmitglied John Nyquist

Gründung des Vereins Campus für Christus in Berlin. Die „Vier geistlichen Gesetze“ halten Einzug in Deutschland.

1967

20

Gründung des Verlags: Das Verteilbuch „Persönlich“ wir über 1,3 Millionen Mal, das Heft „Gott persönlich kennenlernen“ weit über 3 Millionen Mal verkauft bzw. verteilt.

1971

Olympiade in München: Ca. 2000 Christen aus aller Welt zusammen mit Mitarbeitern von Campus für Christus wollen Menschen mit dem Evangelium erreichen.

1972

Die Zentrale von Campus für Christus wird von Freiburg nach Gießen verlegt, wo sie sich noch heute befindet. In der ehemaligen DDR formiert sich die Matthäusarbeit: Eine missionarische Arbeit im Untergrund.

1975

Der Gebetsdienst „Gebet für unser Land“ wird gegründet.

Die erste Ausgabe der IMPULSE, Zeitschrift für missionarisches Christsein, erscheint.

Gründung der Internationalen Studentenarbeit. Unter dem Motto „Die Welt vor unserer Haustür“ werden ausländische Studenten an deutschen Unis mit dem Evangelium bekannt gemacht.

1977

1978

1979

Agape Internationale Dienste: Zum ersten Mal werden zwei Mitarbeiter ins Ausland geschickt.

Das „Institut für Gemeindeaufbau“ wird gegründet.

Der Film „Jesus“ wird im deutschen Fernsehen gezeigt, ein Jahr später läuft der Film in deutschen Kinos an.

1980

1983

Start der Diplomatenarbeit

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1967-2007

ünde gute Gr Feiern Sie mit uns! Mehr auf der Rückseite ke, das Evangelium innerhalb einer Generation allen Menschen weiterzusagen, war „ein absolutes Novum und wurde sogar von Christen attackiert“, so die Meinung von Hans Joachim Hahn, Mitarbeiter von CfC. Gestoppt hat es die Bewegung nicht: Unermüdlich gingen Mitarbeiter an die Universitäten, um mit Studenten und Lehrkräften ins Gespräch zu kommen. Büchertische, direkte Auseinandersetzungen mit anderen, z.B. mit kommunistischen Gruppierungen, und christliche Bekundungen in den Hörsälen bildeten für etliche Studenten einen wichtigen Schritt auf ihrem Weg zum Glauben. Wie beispielsweise für die junge Frau, die nach einer solchen Kundgebung von Christen zu Hans Joachim Hahn kam, um ihm zu sagen, dass sie nun „überzeugt“ sei, er aber erst einmal ihren Verlobten kennenlernen solle, der eine „intellektuell harte Nuss“ sei. „Ich war der richtige Typ für solche Leute“, meint Hans Joachim Hahn heute dazu. „Deswegen haben sie mich geschickt, um mit dem Verlobten zu reden.“ Es hat sich gelohnt! Der Mann kam 1975 zum Glauben, hieß Carsten Peter Thiede und wurde in den nachfolgenden Jahren zu einem international anerkannten Historiker und Archäologen, der nicht müde wurde, die historische Glaubwürdigkeit und Einzigartigkeit der Bibel öffentlich zu verfechten. „Der richtige Typ für solche“ ist Hans Joachim Hahn noch heute. Insbesondere Professoren haben es ihm angetan, weshalb er 1996 das Professorenforum ins Leben rief, damit der christliche Glaube in das Leben und Denken der intellektuellen Schichten Einzug halten kann. Die Frage, was ihn denn 32 Jahre bei Campus für Christus hat bleiben lassen, beantwortet er überzeugt und aufschlussreich: „Es ist der Mut, in unpopulären Bereichen eine Vorreiterrolle zu übernehmen.

Die Idee von Schweizer Kollegen, ein Frühstückstreffen für Frauen zu veranstalten, wird erstmals in Deutschland aufgegriffen. 170 Frauen kommen zum ersten Treffen in Gießen.

1984

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Barbara Rohnert-Noll in Afrika

Damals waren Büchertische an der Uni normal, und wir mussten uns immer wieder direkt mit kommunistischen Gruppen auseinandersetzen. Klasse waren Aktionen wie „Eine Tasse Tee für deine Meinung.“ Martha Conrad

Als eine der ersten Deutschen, die mit CfC nach Afrika gingen, fand ich das 3-monatige interkulturelle Training sehr hilfreich für die Vorbereitung der Arbeit im Ausland. Solch ein Training war damals bei Missionsgesellschaften noch nicht selbstverständlich. Zusammen mit meinen persönlichen Erfahrungen gebe ich dieses Training in kürzerer Form heute noch gern an Missionare weiter, die sich aufs Ausland vorbereiten. Barbara Rohnert-Noll

Es wurde lange geheim gehalten, dass Campus-Mitarbeiter aus Westdeutschland in die DDR kamen. Unser Schwerpunkt war die Evangelisation und wir haben immer am Rand des Möglichen gearbeitet. André Buschbeck

7ERBUNG FàR DIE !KTION u)CH HAB@S GEFUNDENh

Der erste Transport der Aktion Hungerwinter geht nach Riga und Leningrad.

EXPLO 85 in Belin: Tausende kommen zusammen, um Gott zu feiern: Vor Ort und via Satellit in aller Welt.

1985

Der Eiserne Vorhang fällt.

Anfang der „Aktion Neue Schritte“: Ein missionarisches Projekt für Gemeinden, um die Bewohner ihrer Stadt mit dem Evangelium zu erreichen.

Gründung des Medienteams: Premiere der Multimedia-Show „Der Tag“.

Die damalige Leitung hat erstmals den Gedanken, dass in der Hauptstadt eine evangelistische Arbeit aufgebaut werden soll.

1986

1987

1989

Die Matthäusarbeit der ehemaligen DDR und Campus für Christus Deutschland feiern den Zusammenschluss. Der Jesusfilm kommt in ostdeutsche Kinos.

1990

Gründung des Professorenforums. Mission Wolga: In neun Städten entlang der Wolga werden Evangelisationen durchgeführt.

Ca 20.000 Zuschauer, zumeist Nichtchristen, sehen die Multimedia-Show „Winners“.

Bill Bright wird der TempletonPreis verliehen, die höchstdotierte Auszeichnung für Fortschritte in der Religion.

1992

1995

1996

21 21


IMPRESSUM

Anfangs war das in der persönlichen Evangelisation, später im Gemeindeaufbau und in jüngster Zeit im Bereich der Finanzen.“ Stimmt! Die „Vier geistlichen Gesetze“ waren damals tatsächlich eine absolute Neuheit. Hauke Burgarth, heute Verlagsleiter von Campus für Christus, meint dazu: „Neu daran war, die alte Botschaft kurz zusammenzufassen, sie zu standardisieren und dabei das positive ‚Gott liebt dich’ an den Anfang zu setzen.“ Ebenso neu war zur damaligen Zeit die „Aktion neue Schritte“. Von Campus für Christus entwickelt, half sie Gemeinden dabei, Menschen in ihrer Stadt für ein Leben mit Jesus zu gewinnen. Und seit 2002 gibt es „Schritte in die persönliche Freiheit“, einen Kurs, der Menschen hilft, mit ihrem Geld sinnvoll umzugehen. 40 Jahre Campus: Jahre, in denen sich Hunderte von Mitarbeitern dafür stark gemacht haben, dass Großveranstaltungen wie die EXPLO, aber auch regelmäßige Aktionen wie die Frauenfrühstückstreffen stattfanden. Stark gemacht dafür, dass moderne Medien genutzt wurden und werden, um möglichst viele Menschen mit Gott bekannt zu machen. Dass auch hinter dem damals noch vorhandenen „Eisernen Vorhang“ die Botschaft der Bibel „undercover“ verkündet wurde und Männer und Frauen in Not Hilfsgüter bekamen. Dass Diplomaten wie Hausfrauen, Geschäftsleute wie Familienväter, Einheimische wie Ausländer, das finden, was diesen Trupp von Mitarbeitern seit 40 Jahren motiviert: Neues Leben durch Jesus Christus. Happy Birthday Campus! Judith Westhoff

Erwerb von Schloss Imbshausen, heute Tagungsstätte und Freizeithaus von Campus für Christus.

1998

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Weltausstellung in Hannover: Hauptund ehrenamtliche Mitarbeiter veranstalten im EXPO-Wal Gotttesdienste, Konzerte und Kinderprogramme.

2000

Gründung von „Gemeinsam für Berlin“. Christen verschiedenster Couleur tun sich zusammen, um das Evangelium in der Hauptstadt zu verbreiten.

2001

Das Neue an den „Vier geistlichen Gesetzen“ war, die alte Botschaft kurz zusammenzufassen, sie zu standardisieren und dabei das positive ‚Gott liebt dich’ an den Anfang zu setzen. Hauke Burgarth, Verlag Campus für Christus In Gießen lief der Versuch einer evangelistischen Durchdringung der Stadt zum ersten Mal unter dem Motto: „Ich hab‘s gefunden.“ Die Kampagne war so erfolgreich, dass die Kirche darauf aufmerksam wurde, über die Volksmissionarischen Ämter die Idee aufgriff und bis heute unter dem Slogan „Neu anfangen“ kirchenferne Menschen damit zum Glauben einlädt. Bernd Klose

Der Arbeitsbereich „Biblische Finanzprinzipien“ entsteht, damit Christen biblische Haushalterschaft erlernen können.

2002

Straßeneinsatz mit

Mit den „Vier geist- Mitarbeiter Reiner lichen Gesetzen“ be- Harnisch kamen wir endlich das Werkzeug, das uns fehlte, um mit anderen effektiv über den Glauben reden zu können. Damit hat Campus für Christus nachhaltig die christliche Szene geprägt. Gerhard Triebel

Gründung von „Gottkennen.com“. Jesustag in Berlin: Verteilung des Films „Jesus“ in Zusammenarbeit mit 21 Gemeinden/Gruppen.

2004

Mehr als 200.000 Besucher pro Jahr besuchen die Website, um mehr über den Glauben zu erfahren.

2006

Herausgeber: Campus für Christus e.V. Postfach 100262 D-35332 Gießen Telefon: (0641) 97518-0 Redaktion: (0641) 97518-63 Fax: (0641) 97518-40 E-Mail: Impulse@Campus-D.de Internet: www.Campus-D.de Redaktion: Claudia Dewald, Lucia Ewald, Delia Holtus, Birgit Kirchmann-Zeiss, Lektorat: Hauke Burgarth, Sabine Steudner Gestaltung: Claudia Dewald, Judith Westhoff Druck: Druckhaus Gummersbach, gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Erscheinungsweise: vierteljährlich Bezug: Schutzgebühr 1,70 €. Die Bezugskosten für die Zeitschrift sind im Beitrag zum CfC-Förderkreis enthalten. Unsere Bezieher weisen wir darauf hin, dass ihre Adresse mit Hilfe der Datenverarbeitung gespeichert wird (§ 26 Datenschutzgesetz). Konto: Volksbank Gießen, Nr. 50 168 808, BLZ 513 900 00 Anzeigenverwaltung: Monika Möhlmann Tel. (0641) 97518-19 E-Mail: ImpulseAnzeigen@ Campus-D.de Vertrieb: Campus für Christus Abdruck: Abdruck bzw. auszugsweise Wiedergabe von Textbeiträgen, Illustrationen und Fotos nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Bildnachweis: direkt am Foto, alle anderen privat oder Archiv, Cover & Rückseite: www.Dreamstime.de Campus für Christus versteht sich als Missionsbewegung mit den Schwerpunkten Evangelisation, Anleitung zu Jüngerschaft und Gebet. Arbeitszweige: Studentenarbeit, GAiN, Matthäusarbeit, Mission Welt, Jesus-Projekt, Leadership Link, Internationales Forum, Professorenforum, Internationale Studentenarbeit, Verlag, Gebet für unser Land, Crescendo, Athletes in Action, Biblische Finanzprinzipien Missionsleitung: Clemens Schweiger (Leiter), Gerhard Triebel (Geschäftsführer) Vorstand: Jochen Detlefsen, Bernd Edler, Edelgard Jenner, Cornelia Martin, Bernhard Rebsch, Clemens Schweiger, Gerhard Triebel, Hartmut Unger (Vors.), Christian Vollheim. Campus für Christus ist der deutsche Zweig von Agape Europe. Ein Hinweis für unsere Bezieher: Anschriftenänderungen werden uns von der Deutschen Post AG mitgeteilt, sofern der Bezieher nicht schriftlich widersprochen hat. Die Deutsche Post AG geht davon aus, dass Sie mit einer Mitteilung Ihrer Adressänderung an uns einverstanden sind, wenn Sie nicht bei uns schriflich Ihren Widerspruch anmelden. Wir werden Ihren Widerspruch an die zuständigen Zustellpostämter weiterleiten.

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FREIZEITEN & SEMINARE 2007 Anzeigen

CINA

bei Campus für Christus weitere Infos:

unter Webseite oder Auf unsererer 1) 97518-0 Tel. (064 e

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Irland-Freizeit in Louisbourgh (Mayo) 379 € (339 € für Studenten) zzgl. Reisekosten 7.-9.9. Ehewochenende „Gemeinsam e1ns“ in Niewitz, Spreewald, 289 € pro Ehepaar (Vollpension und Seminarkosten) 8.9. 40 Jahre Campus für Christus Deutschland, Fest in Gießen, ab 13.30 Uhr, (Infos s. Rückseite) 9.-19.9. „Erweitere deine Grenzen“ Eine Männertour ins schwedische Gebirge, 470 € 10.-21.9. Budapest Campus live Visionstour für Studenten nach Ungarn, 300 € zzgl. Reisekosten 13.9. DIENST-Seminar, Gießen Dienen im Einklang von Neigungen, Stärken und Talenten, finden Sie Ihren Platz in der Arbeitswelt und der Gemeinde, Campus für Christus, Gießen, 78 € 27.-30.9. Internationale Crescendo-Jahreskonferenz 2007 für klassische Musiker in Malmö, Schweden 18.-27.10. Finanzielle Freiheit erleben, Vortragsreihe mit Earl Pitts, Termine und Infos s. unten 25.-28.10. „Männer – frei von modernen Lastern?“ Männerrüstzeit in Krummenhennersdorf (bei Freiberg), 95 € 10.11. Mut zur Mission Für alle, die den Willen Gottes für ihr Leben erkennen wollen und sich für eine Mitarbeit bei Campus für Christus interessieren, Campus für Christus, Gießen, 19 € inkl. Verpflegung 30.11.-2.12. Ehewochenende „Gemeinsam e1ns“ Dießen am Ammersee, 245 € pro Paar bei Anmeldung bis 30. 6., danach 260 € 7.-9.12. Gebetsseminar „Hören auf Gott“ Brunnen, Christliche Lebensgemeinschaft bei Zwickau, 59 € 28.12.-1.1. Silvesterfreizeit für Studenten Pockau im Erzgebirge, 80 € 28.12.-1.1. Silvesterfreizeit für Jedermann Bibelarbeiten, Lobpreis, gemeinsame Abende, Ausflüge Gommern (bei Magdeburg), 155 € 28.12.-1.1. Silvesterfreizeit für Familien und Singles Bibelarbeiten, Lobpreis, Seminar- und Workshop-Angebote, Mit speziellem Kinderprogramm, Schloss Imbshausen, 172 € 1.-15.9.

Finanzielle Freiheit erleben Earl Pitts–Tour Herbst 2007

Vielen Menschen erscheint der Weg zur finanziellen und damit verbundenen persönlichen Freiheit lang und mühsam – für manche Familien gar unmöglich. Unsicherheit und Angst schleichen sich ein. Das muss nicht sein. Es geht um die Frage, was die Bibel zu Wohlstand, Geld und Reichtum und dem Umgang damit sagt. Wenn auch Sie lernen wollen, wie das praktisch geht, besuchen Sie unsere Veranstaltung.

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D 5662 Postvertriebsstück Entgelt bezahlt

1967-2007

F O T O : C L A U D I A D E WA L D

Postfach 100 262 35332 Gießen www.Campus-D.de

ünde gute Gr Termin: 8. September

No regrets – ich bereue nichts ab 13.30 Uhr

Ort: Gießen, Zentrale Am Unteren Rain 2

Endlich einmal nach Kalifornien! Meine Freundin wollte zu einer Tagung von Campus für Christus, ich wollte Kalifornien sehen. Und so fuhren wir vor 40 Jahren quer durch die USA von Chicago nach San Bernardino. Nach 48 Stunden auf dem Highway kamen wir erschöpft an. Kurz danach betrat ich den Saal, in dem einige hundert Studenten waren und sah eine riesige Weltkarte auf der Bühne. Dr. Bill Bright fing an, über den größten Auftrag der Weltgeschichte zu reden, und meine Müdigkeit war weg. Seine Einladung „Come Help Change the World“ war keine theoretische Abhandlung sondern eine konkrete Anfrage an jeden von uns. Mein Herz klopfte schneller, als mir klar wurde: wenn ich meinen Teil tun würde, wenn jeder Christ seinen Teil tut, dann könnten wir tatsächlich die Welt erreichen. Schon an dem Abend stellte ich fest, dass die Schwerpunkte von Campus sehr gut zu meinen eigenen Überzeugungen passten. Ich fand einen Rahmen, wo ich meine geistliche Berufung praktisch umsetzen konnte. Später merkte ich, dass Campus für Christus nicht nur ein toller Rahmen für meine Arbeit war, sondern noch viel mehr für mein persönliches Wachstum zu bieten hatte: Weitsicht, Vorbilder, Freunde, praktische Hilfe im Bereich Evangelisation und Jüngerschaft und eine Menge gesunder Herausforderungen. Aus dem damaligen Arbeitsvertrag für zwei Jahre sind inzwischen 37 Jahre geworden, die meisten davon in Deutschland. Gott hat durch Campus für Christus mein Leben geprägt. No regrets – ich bereue nichts“!

1967-2007

Julie Erickson

ü gute Gr Termin: 8. September ab 13.30 Uhr Ort: Gießen, Zentrale Am Unteren Rain 2

EINLADUNG nde

Feiern Sie mit uns 40 gute Gründe! Besuchen Sie uns in der Zentrale in Gießen und machen Sie eine Zeitreise durch 40 Jahre Campus für Christus. Begegnen Sie unseren Mitarbeitern, plaudern Sie mit ihnen bei Kaffee und Kuchen und erleben Sie unsere Arbeit hautnah. Wir laden Sie ganz herzlich zu unserem 40-jährigen Jubiläum ein. Lassen Sie sich von unserem vielfältigen Programm überraschen.

Termin: 8. September, ab 13.30 Uhr Ort: Gießen (Zentrale),, Am Unteren Rain 2

Anmeldung, Wegbeschreibung und das detaillierte Programm finden Sie unter www.Campus-D.de oder rufen Sie uns an: Tel. 0641-97518-0


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