Impulse 2009-3

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!mpulse f端r missionarisches Christsein

Antworten finden Thema Welche Religion hat Gott?

Thema Alles relativ

Gottkennen.de Mit Atheisten im Dialog

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I N H A LT

Nähere Infos und weitere Stellen finden Sie un ter www.Ca mpus-D.de (Mitarbeiter gesucht)

Wir suchen für unsere Missionsarbeit: Assistent(in) der Geschäftsleitung Stellenbeschreibung / Aufgaben: Sie haben ein Herz für Gott und Evangelisation, suchen eine vielseitige Tätigkeit und können selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten? Sie sind in der Lage, Liegenschaften zu verwalten und Haustechnik mit Verantwortung für das Personal zu übernehmen? Sie haben eine kaufmännische Ausbildung, sind bereit im Controlling mitzuarbeiten und bringen Berufserfahrung mit? Sie besitzen Organisationstalent, sind eigeninitiativ und belastbar, beherrschen die Office Programme und die englische Sprache in Wort und Schrift? Sie sind bereit, einen persönlichen Kreis von Missionspartnern aufzubauen und zu pflegen (Anleitung und Unterstützung dafür wird selbstverständlich gegeben!)? Wir bieten: Wir bieten Zusammenarbeit in einem engagierten Team, eine interne Ausbildung und die Mitarbeit am größten Auftrag der Geschichte.

Bewerbungen und weitere Infos an: Campus für Christus Personal Postfach 100 262 35332 Gießen

Tel. (0641) 97518-33 (vormittags) Fax: (0641) 97518-40 E-Mail: Personal@Campus-D.de

Sa, 26. Sept. 2009 Umweltforum Berlin

Mut zur Führung

Berliner FührungskräfteTag '09

4 Welche Religion hat Gott 7 Alles relativ? Vom Glauben reden in einer Welt, in der nur die eigene Erfahrung zählt 10 Mit Atheisten im Dialog Die deutschlandweite Buskampagne 12

Nicht ein Tag war vergebens! Interview

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Gott in Gießen Mehr als nur eine Plakataktion

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Schwarz und weiß im Garten Eden Mission Welt in Nigeria

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Süßes oder Saures Jesusprojekt zu Halloween

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Wenn der Glaube etwas kostet Campus für Christus in China

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Editorial Leitgedanken Für Sie gelesen Impressum Freizeiten & Seminare 2009

Ethik und Erfolg – das ist kein Widerspruch. In drei Vorträgen und zehn Workshops diskutieren wir, wie sich werteorientierte Unternehmensführung praktisch auswirkt. Auf der Tagung lernen Sie von Experten wie:

Daniel Hoster

Mark Ammerman

Norman Rentrop

Finanzkrise – eine Chance zum Erfolg

Schwierige Entscheidungen

Mit der richtigen Strategie erfolgreich

www.fuehrungskraeftetag.de

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EDITORIAL

„Antworten finden“ ist das Thema dieser

Wir leben in der Spannung, dass jeder indi-

Impulse. Genau das wollen auch viele Deut-

viduell die für sich richtige Antwort finden

sche, zusammen mit Günther Jauch bei

will. Gleichzeitig steigt die Sehnsucht nach

„Wer wird Millionär“. Millionen schauen

etwas übergeordnet Richtigem, auch des-

zu, Tausende bewerben sich, aber nur Ein-

halb boomen Quizsendungen oder Bücher

zelne sitzen ihm gegenüber, um dann Fra-

wie ein Bildungs- oder Literaturkanon (z.B.

gen zu hören wie die folgende: „Wie hieß

Schwanitz: Bildung. Alles, was man wissen

Franz Kafkas letzte Lebensgefährtin, die er

muss).

1923, ein Jahr vor seinem Tod, kennenlernte? (A) Dora Diamant, (B) Sara Saphir, (C) Rita Rubin, (D) Olga Opal“?

Das Reden über Jesus wird dann wieder positiv spannend, wenn ich nicht einfach eine Diskussion gewinnen will. Wenn ich mich auf

Die Spannung knistert, Günther Jauch ver-

die Denkansätze und (berechtigten) Fragen

zieht sein Gesicht, der Kandidat schwitzt.

meines Gegenübers einlasse und mit ihm

Wie verhalten wir uns dabei als Zuschauer?

frage: Welche Religion hat eigentlich Gott?

Manche haben den Laptop auf dem Schoß

(S. 5). Dabei erlebe ich plötzlich, dass mein

und schlagen schnell im Internet nach, an-

eigenes Verständnis von Heil und Rettung

dere haben es sowieso gewusst („Wenn

sich erweitert (S. 7). Und dass sehr wohl ein

man mich nur ranlassen würde…“). Man-

echter Dialog mit Atheisten möglich ist –

che lernen einfach gern dazu und wieder

auch oder gerade weil ich eine eigene Posi-

andere freuen sich am Wissen oder Unwis-

tion beziehe, die für mich nicht verhandel-

sen der Kandidaten.

bar ist. Die „gemeinsame“ Buskampagne

Was eine Sendung wie „Wer wird Millionär“ suggeriert, ist: jede Frage hat eine Antwort. Und mit ein bisschen Allgemeinbildung, Interesse an Sport und Politik und den richtigen Jokern findet man die Lösung aus den vier vorgegebenen Möglichkeiten. Im Fernsehen funktioniert das – nur das Leben sieht anders aus. Da stehe ich vor Fragen,

mit Atheisten war für uns bei Campus für Christus diesbezüglich eine wertvolle Erfahrung (S. 10). Antworten finden und geben – das ist auch heute noch dran. Ich wünsche Ihnen gute Impulse durch diese Impulse. Ihr

bei denen alle vier Antworten, die mir einfallen, richtig scheinen. Oder auch alle vier ich in Jesus die Antwort auf zentrale Fragen in meinem Leben gefunden. Nur wenn ich meinem Nachbarn sagen möchte: (A) Jesus ist die richtige Antwort, dann zuckt der die Schultern und meint: Für dich vielleicht, für mich ist es (B) der Dalai Lama oder (C) gute Freunde oder auch beides zusammen.

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Hauke Burgarth, Kommunikation Campus für Christus Falls es Sie interessiert: Die Antwort auf die oben stehende Millionenfrage konnte Thomas Gottschalk beim Prominenten-Special mit Hilfe von Marcel Reich-Ranicki richtig geben: (A) Dora Diamant.

FOTO: SKL

falsch scheinen. Und nun? Als Christ habe

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THEMA

Von Christina Brudereck

Welche Religion hat Gott? Der religiöse Markt boomt. Buddha aus Plastik für drei Euro. Buddha aus Bronze für tausend Euro. Yoga für Anfänger. Meditation für Fortgeschrittene. Taomusik und Tarotkarten. Engel, Elfen, Esoterik. Rosenkränze mit Marienbild und Kreuz in der Schmuckabteilung bei H&M. Wer hätte vor zwanzig, dreißig Jahren denn gedacht, dass die Religion noch einmal

FOTO: DREAMSTIME.COM

wiederkehren würde?

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FOTO: ISTOCKPHOTO.COM

er Papst ist kultig und hängt als winkender Papa Benno am Rückspiegel. Bei Stefan Raab ist Nina Hagen zu Gast und redet von ihrer Aura. Promis pilgern auf dem Jakobsweg. Der Dalai Lama weckt Interesse nicht nur für Tibet, sondern auch für den Welt- und Seelenfrieden. Vor zwanzig Jahren hatte das Wort „Gebet“ für die meisten Menschen etwas Angestaubtes; es war eher was für ältere Menschen, vor allem für die vom Land… Heute ist Gebet ein Trendwort wie Meditation und Versenkung. In Büchern, Filmen und Liedern, in den Charts und Bestsellern, auf Titeln von großen Zeitungen sammeln sich die religiösen Anspielungen. Madonna singt „I’m not religious, but I feel so moved, makes me want to pray“ (Ich bin nicht religiös, aber mir ist nach beten…) und Grönemeyer singt vom Menschen und von einem Stückchen Himmel, dem Platz von Gott. In den Buchhandlungen gibt es in der Abteilung Religion und Esoterik eine riesige Auswahl und in der Volkshochschule Kurse mit Angeboten zu Tiefenerfahrung und übersinnlicher Wahrnehmung. In Talkshows reden Menschen über ihre Erlebnisse mit Versenkung und Fasten, Schweigen und Einkehr. Engel gibt es heutzutage in noch weit mehr als 365 Sorten. Und: Selbst die Werbung in den Massenmedien, die ja eben Menschen quer durch die verschiedensten Altersgruppen und Milieus anspricht, benutzt zunehmend religiöse Symbole: ein Auto im Paradies mit Schlange, ein Engel isst Frischkäse auf einer Wolke und Butter soll auf „unser täglich Brot“, um nur einige Beispiele zu nennen. Modewelle? Oder was bedeuten diese Phänomene? Wer die Symbole und Themen wahrnimmt, muss sich fragen, wie er sie einordnet. Ja: Was denken Sie, was denkst du, was hier gerade geschieht? Ist diese neue Religiosität eine Welle? Eine schnelllebige Mode? Oder gibt sie Anlass zur Hoffnung auf eine neue Qualität von religiöser Sehnsucht? Und was für einen Unterschied würde unsere Einschätzung machen?

Eine erste Erklärung, ganz nüchtern Die Gelehrten der verschiedensten Disziplinen

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erklären diesen Trend damit, dass die Men- chender vermutet, im Christentum satt werden zu können, noch nicht verarbeitet, geschweige schen enttäuscht sind. 1. Materialismus und Konsum haben die denn als Anfrage zugelassen, da wird das PhäMenschen nicht glücklich gemacht. „Ich kau- nomen Religionsboom auch schon von manchen fe, also bin ich“ hat nicht überzeugt, hat zu Ver- verurteilt. Wie die neue religiöse Suche einzuordnen sei, wird dann so beantwortet: schuldung und Frust geführt. 2. Wissenschaft und Erklärbarkeit haben es Mit Argumenten gegen den Trend auch nicht gebracht. Denn Wissen, so merken 1. Religiosität und Innerlichkeit haben keiwir, ist noch lange nicht Weisheit. Wir wissen z.B., dass der weltweite Hunger ein Problem nen Wert an sich. Es ist gut, die richtige Frage ist, das gelöst werden könnte, aber aufgeklärt zu stellen, aber entscheidend ist ja, die richtige und weltweit vernetzt wie wir sind, haben wir es Antwort zu geben. Alles andere ist wertlos. 2. Die Vorstellung, jeder könne sich seitrotzdem nicht geschafft. 3. Die Freiheit von allen Autoritäten, Insti- nen Gott selbst machen, ist ein Aberglaube. tutionen und Traditionen bleibt zwar eine kost- Was Gott ist, bestimmt nicht mein Kopf oder mein Bauch, weder mein bare Errungenschaft, gleichViele Menschen Elend noch mein Glück, wezeitig wird der Wunsch nach der meine Leere noch meifamiliärer Geborgenheit und bleibenden Werten wach. Ent- suchen nach ihrer ne Sehnsucht. Gott bestimmt sich vielmehr selbst. täuscht suchen die hungrigen 3. Wichtiger als Stille, Seelen nach etwas, was wirk- Mitte, nach Sinn, Gebet, Fasten und Rituale ist lich satt macht. Ja, die Seele nach Frieden für das Wort Gottes. Was nicht lässt sich nicht abspeisen. Sie dazu dient, dem Wort Gottes hat noch andere Fragen. Ein den Weg zu bereiten, ist letztihre Seele. Mensch will nicht nur wissen: lich nutzlos. Sehe ich gut aus? Habe ich Er4. Der Glaube ist mehr als das Erleben von folg? Habe ich alles im Griff? Ein Mensch fragt auch: Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wozu Spiritualität, er wird in der tätigen Nächstenliebe sichtbar. lebe ich? Wie werde ich eigentlich glücklich? 5. Das Ganze ist nur eine Welle, die schnell wieder vorbeigehen wird, wenn die Menschen Die Welle der Sehnsucht geht am erst einmal gemerkt haben, dass Religion so Christentum vorbei Und da machen wir eine nächste Beobachtung: billig nicht zu haben ist und nicht nur ihre Die wenigsten Suchenden kommen auf die Idee, Sehnsucht nach Glück erfüllt. im Christentum und in den Kirchen etwas zu suZweite Reaktions-Möglichkeit: chen, was sie satt macht und ihre Sehnsucht Einordnen und würdigen stillt. Menschen beschäftigen sich mit den Fragen des Glaubens, forschen nach Sinn und Hoff- Im Gespräch mit Suchenden, Teenagern, junnung, wünschen sich Werte und Rituale, aber gen Erwachsenen und älteren Menschen höre der religiöse Trend geht an den „alten, in Euro- ich heilige Fragen. Ich bekomme großen Repa beheimateten Sinn-Angeboten“ fast komplett spekt vor der Ernsthaftigkeit der Suche und vorbei. Und wendet sich eher Richtung Asien. würdige das Ringen um Wahrheit, gelungenes Leben und Sinn. Dabei erlebe ich umgekehrt, Warum ist das so? wie meine eigenen Antworten, mein Lebensstil, meine Frömmigkeit und meine ChristusbezieErste Reaktions-Möglichkeit: hung zwar (aus gutem Grund, s.u.) hinterfragt, Einordnen und verurteilen Die Phänomene sind noch kaum beobachtet und aber geachtet werden, sodass ich so antworten die Verunsicherung darüber, dass kaum ein Su- möchte: Die Seele dürstet nach Gott.

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FOTO: CHRIS ANDRE (PIXELIO.DE)

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Die Bibel bestätigt die Sehnsucht der Menschen. Es gehört zu uns, zu unserer Geschöpflichkeit, dass wir mehr suchen, als diese sichtbare Welt uns bietet. David formuliert es im 63. Psalm zum Beispiel so: „Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott, mein ganzer Mensch verlangt nach dir, im trockenen dürren Land, wo kein Wasser ist.“

Die Erwartungslosigkeit ans Christentum muss uns erschüttern Dass die Suchenden im Christentum keine Antwort vermuten, liegt nicht an den Suchenden, sondern an den Kirchen. Dass die Sehnsüchtigen nicht glauben, bei uns satt zu werden, liegt an uns, den Menschen, die das Christentum verkörpern. Dass der spirituelle Hunger in unseren Gottesdiensten und Gemeinschaften nicht gestillt worden ist, stellt zuallererst uns selbst infrage. Dass Menschen nichts erlebt haben oder dass das, was sie erlebt haben, sie nicht überzeugte, fällt zunächst einmal auf uns zurück. Dass die durstigen Seelen unsere Angebote als abgestanden empfinden oder sogar giftig, muss uns erschüttern! Dass sie den Eindruck haben, abgespeist zu werden, trifft uns im Innersten. Die Erwartungslosigkeit ans Christentum muss uns in die Analyse und dann in die Buße führen: Wo waren wir selbst Teil des dürren, trockenen Landes, in dem die Durstigen kein frisches Wasser finden konnten?

Glaubwürdig ist nicht Gewalt, sondern Liebe Der christliche Glaube erschöpfe sich nicht im spirituellen Erleben, sondern werde erst in tätiger Liebe sichtbar, sagen die Kritiker der spirituellen Welle. Schön wär‘s, möchte man da sagen. Denn das Argument hat ja seine Berechtigung. Glaube ist mehr als ein Wohlfühlen, weit mehr als Wellness für die Seele. Und wird dort glaubwürdig, wo die Liebe nicht behauptet und besungen, sondern lebendig bezeugt wird und Menschen sich der Macht der Liebe anvertrauen, statt selbst Gewalt auszuüben. Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass die Suchenden sich dieses Argument gefallen lassen und es uns umgekehrt als Spiegel vorhalten. Etwas

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Wenn unsere Gottesdienste und Gemeinschaften gottvoll sowie liebesgesättigt wären, würden die Suchenden uns die Türen einrennen!

platt, aber durchaus bezeichnend, sagte ein Mädchen: „Der berühmteste Christ ist George Bush, der berühmteste Buddhist ist der Dalai Lama. Wenn ich nach Frieden suche, für meine Seele und für diese Welt, muss ich nicht eine Sekunde überlegen, wem ich mehr zutraue.“ Das Urteil wird wohl beiden Vertretern einer Weltreligion nicht gerecht, es zeigt aber beispielhaft, dass es den Suchenden längst nicht nur um den eigenen Seelendurst geht, sondern sehr wohl um ethische und globale Fragen, die den Durst und die Versorgung mit Wasser aller Menschen betreffen. Vergessen wir dabei nicht: Jesus hält den Vergleich mit anderen religiösen Größen locker aus. Aber wir müssen ihn auch mit uns selbst vergleichen! Ich behaupte, wenn unsere Gottesdienste und Gemeinschaften gottvoll sowie liebesgesättigt wären, würden die Suchenden uns die Türen einrennen!

„Welche Religion hat Gott?“ Am 9. September 2006 fand in Berlin eine bemerkenswerte Aktion statt. Am „Table of Free Voices“, dem Tisch der freien Stimmen, saßen 112 Leute aus der ganzen Welt: Künstler, Musikerinnen, Regisseure, Schriftstellerinnen, Philosophen, Fotografen, Unternehmer, Friedensaktivisten, Politiker, Designer, Werbefachleute, Priester. Sie kamen aus Deutschland, Indien, den USA, dem Sudan, Sri Lanka, Norwegen, Brasilien, Israel und Palästina, Australien, Ghana, Kanada, Frankreich. Sie saßen einen Tag lang an einem großen runden Tisch zusammen, mitten auf dem AugustBebel-Platz, auf dem während des Nazi-Regimes in Deutschland Bücher verbrannt worden waren, und äußerten sich zu Fragen, die aus der ganzen Welt an sie herangetragen wurden. Und dabei ging es um Gerechtigkeit, Frieden, Wirtschaft, Medien, Gewalt, Macht, Bildung, Kinder, Hunger, Aids, Medikamente und Gewalt. Eine der Top-Fragen, die auch anschließend im Internet wochenlang weiterdiskutiert wurde, hieß: „Welche Religion hat Gott?“ Diese Frage hatte Miraj Khaled aus Bangladesh gestellt. Und die weltweiten Antworten klangen etwa so: „Gott hat keine Religion. Gott gehört auch nicht einfach einer Religion. Gott kann nicht vereinnahmt werden.“ Und dann konnte man lesen: „Religionen haben so viel Unrecht gebracht, so grauenhaft viele Opfer gemacht. Ist Monotheismus nicht immer gewalttätig?“ Und so weiter. Menschen, Sinnsuchende, Sehnsüchtige schreiben und äußern eine Bitte: „Lasst uns nach Gott fragen. Nach dem, was uns allen heilig sein könnte. Nach einer Kraft, die wir sonst nicht finden in dieser Welt. Nach einer Idee, die uns beseelen könnte mit Frieden. Nach dem, was größer ist als wir selbst und unsere begrenzte Sicht der Dinge.“ Ich denke: Diese großen Fragen sollten uns heilig sein, wir müssen uns ihnen stellen und in jeder dieser unruhigen Suchbewegungen die Sehnsucht nach Gott aufspüren. Mischen wir uns ein in diese Suche, diesen Diskurs. Teilen wir, was wir zu bieten haben, unser Glück und unsere Überzeugungen.

F or t s e t z ung a uf S e i t e 14

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THEMA FOTO: ISTOCKPHOTO.COM

Vom Glauben reden in einer Welt, in der nur die eigene Erfahrung zählt „Das ist sicher richtig für dich, aber ich kann damit nichts anfangen.“ Als ich diesen Satz aus dem Mund meiner Kommilitonin Bettine zum ersten Mal hörte, dachte ich, dass sie nur höflich sein und mich nicht verletzen wollte. Ich hatte ihr erzählt, was ich so glaube, und eigentlich, so vermutete ich, meinte sie: „Du spinnst ja komplett mit deinen Ansichten, bleib mir damit vom Leib.“

Inzwischen habe ich diesen und ähnliche Sätze unzählige Male gehört und werde den Verdacht nicht los, dass die meisten Leute das tatsächlich denken: Eine Sache kann für einen Menschen wahr sein und für einen anderen nicht – Hauptsache, man lässt einander stehen in dem, was man so glaubt und denkt. Jahrzehntelang ist uns von unserer umgebenden Kultur nachdrücklich eingebläut worden, dass alles relativ ist, dass es

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Von Andrea Wegener

keine endgültige Wahrheit gibt und dass man allenfalls seine kleine persönliche Wahrheit haben kann, die man anderen aber, bitteschön, nicht aufdrängen darf. So haben sich die meisten von uns ein persönliches Weltbild zusammengestrickt, das zur eigenen Geschichte und den eigenen Erfahrungen passt, und wir haben mehr oder weniger erfolgreich gelernt, andere mit ihren Weltbildern und Geschichten stehen zu lassen.

Früher war alles viel einfacher! Das behaupten zumindest manche Christen, die ich kenne. „Früher“, also vor zwanzig, dreißig Jahren, konnte man davon ausgehen, dass Menschen um eine allgemeingültige Wahrheit wussten. Nicht alle suchten sie, nicht alle waren sich sicher, ob sie sich finden lassen würde, und nur wenige behaupteten, sie gefunden zu haben, aber immerhin konnte man über die Wahrheitsfrage „vernünftig“ miteinander reden. Als Christ konnte man Argumente für den Glauben anführen – etliche christliche Klassiker, die Zweifeln aller Art argumentativ begegnen, stammen aus dieser Zeit. Wenn Menschen nach dem Sinn des

Wer keinen Sinn im Leben sieht, ist nicht nur unglücklich, sondern kaum lebensfähig. Albert Einstein

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THEMA

Lebens fragten, nach dem Woher und Wohin, konnte man von der Bibel her Antworten geben. Heute funktioniert das nicht mehr so einfach. Heute „argumentiert“ man mit der eigenen Geschichte und Erfahrung. Und in der kommt Gott in vielen Fällen nicht oder nur am Rande vor. Wenn sich eine Aussage wie „der Mensch ist durch Sünde von Gott getrennt“ nicht mit der Erfahrungswelt meiner Freundin deckt, ist es für sie uninteressant, überhaupt darüber nachzudenken, ob die Aussage wahr sein könnte oder nicht. „Das ist sicher richtig für dich, aber ich kann damit nichts anfangen.“ Ich gebe zu, dass mir auch der Mut sinkt, wenn ich diesen Satz höre. Wie weit werde ich wohl ausholen müssen, um zu erklären, dass es DOCH eine absolute Wahrheit gibt – und dass der andere mir zumindest hierin zustimmen muss, damit ich ihm dann im nächsten Schritt erklären kann, was diese Wahrheit ist? Ist Evangelisation damit erschöpft, dass wir über den Abgrund zwischen Mensch und Gott reden und unseren Freunden dann helfen, an Jesus als Brücke über diesen Abgrund zu glauben? Wenn Bettine nun einfach nicht empfindet, dass sie von Gott getrennt und dass ihr Leben ohne ihn sinnlos ist, muss ich ihr zuerst ein Problem einreden, auf das ich ihr dann souverän die Lösung anbieten kann? Gibt es keinen gemeinsamen Nenner mehr, wo man bei Glaubensgesprächen anknüpfen kann?

Vier Brüche und ein Evangelium Bei aller Beliebigkeit: Ich glaube, dass in der Erfahrungszentriertheit unserer Generation eine großartige Chance liegt. Wir sind gefordert, das Evangelium ganzheitlicher zu verstehen und zu vermitteln. 1) Der Bruch zwischen Mensch und Gott Die Bibel beschreibt in ihren ersten Kapiteln, was mit der Welt schiefgelaufen ist (1. Mose 1-4). Gott schuf den Menschen, damit er mit ihm Gemeinschaft haben konnte; der wollte sein Leben selbst in der Hand haben, und darüber zerbrach die Beziehung zu Gott. Diese Trennung von Gott, in die wir hineingeboren werden, ist sicher das dramatischste Problem, das wir als Menschen haben, auch, wenn wir es nicht einmal als Problem sehen. Wir sind nicht mit Gott im Reinen! Und das zieht andere Probleme nach sich (1. Mose 3). 2) Der Bruch zwischen Mensch und Innenleben Kaum hatten Adam und Eva von der Frucht gegessen, merkten sie, dass sich etwas ganz Neues in ihr Leben schob: Angst. „Ich versteckte mich, denn ich bin nackt“, argumentierte Adam etwas hilflos, als Gott ihn auf sein kümmerliches Feigenblatt ansprach. Wir kennen das bis heute (selbst wenn wir auf Freikörperkultur stehen): Wir möchten nicht, dass andere uns ganz „nackt“, mit allen Macken und ohne Schutzmechanismen wahrnehmen. „Wenn du wüsstest, wie ich wirklich bin, würdest du mich sicher ablehnen“, denken wir im Stillen. Die Angst zu versagen oder abgelehnt zu werden macht uns unfrei, und mit der Zeit gewöhnen wir uns so an unsere Masken und Lebenslügen, dass wir sie irgendwann selbst glauben. Nein, wir sind nicht mit uns im Reinen!

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3) Der Bruch zwischen Mensch und Mensch Von der Begeisterung Adams für seine Eva blieb nach dem Sündenfall wenig übrig. „Eigentlich ist das alles ihre Schuld“, wies er, auf sein Versagen angesprochen, alle Verantwortung von sich. Man kann sich denken, dass die Beziehung der beiden nach der Vertreibung aus dem Paradies nicht mehr allzu harmonisch war, und schon im darauf folgenden Kapitel wird der erste Mord der Menschheit geschildert. Wir erleben das heute nicht anders: Neid und Streit, Missverständnisse und Schuldzuweisungen machen unser Miteinander oft genug zur Qual. „Die Hölle, das sind die anderen“, zieht Sartre im Theaterstück „Geschlossene Gesellschaft“ Bilanz. Und in gelingenden, insgesamt funktionierenden Beziehungen nehmen wir Spannungen umso stärker und schmerzhafter wahr. Nein, wir sind nicht miteinander im Reinen! 4) Der Bruch zwischen Mensch und Umwelt „Verflucht ist der Boden um deinetwillen“, strafte Gott den Menschen für seinen Ungehorsam. „Im Schweiß deines Angesichts sollst du dein Brot verdienen…“ In der Folge müssen sich Adams Nachkommen mühen, um in einer feindlich gesinnten Umwelt überleben zu können – jeder Deich, jede Erdbebenwarnung erinnert uns bis heute daran, dass die Natur sich nur begrenzt zähmen lässt. Andersherum leidet die Umwelt unter der Unfähigkeit und Unwilligkeit des Menschen, die ihm anvertraute Erde verantwortungsvoll zu verwalten. Das gilt nicht erst, seit wir uns über Klimaerwärmung, Walfang und Ölreserven Gedanken machen. Selbst unsere Körperlichkeit macht uns zu schaffen: Wir sterben alle, und jede Krankheit ist nur eine kleine Anzahlung auf den Tod. Nein, wir sind nicht mit der Welt im Reinen!

Ein ganzheitliches Evangelium Als Christen glauben wir, dass Jesus die Beziehung mit Gott wieder möglich gemacht hat, indem er am Kreuz starb und die Strafe für unsere Rebellion gegen Gott stellvertretend auf sich nahm. So erfahren wir Vergebung unserer Schuld, werden Kinder Gottes und bekommen ewiges Leben. Dass der Bruch mit Gott nicht die

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Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall. Albert Einstein

letzte Wahrheit bleibt, ist die beste Botschaft, die sich überhaupt denken lässt. Gerade deswegen habe ich mich manchmal gefragt, warum die Evangelien, in denen das Leben von Jesus berichtet wird, eigentlich so lang sind. Wenn es Jesus nur darum ging, die Trennung zwischen Gott und Mensch zu beseitigen, warum machte er sich dann überhaupt die Mühe, drei ermüdende Jahre lang durch die Gegend zu ziehen? Wenn es ihm nur ums geistliche Heil ging und darum, Menschen irgendwie „über den Abgrund zu führen“ – warum hat er dann Menschen geheilt, die doch irgendwann sterben mussten? Und warum ist er ihnen so „überflüssig“ wohlwollend begegnet? Er musste doch ekligen Aussatz nicht anfassen, um ihn zu heilen (Markus 1, 40-42), er musste nicht Anstoß erregen und sich vom Sünder Zachäus einladen lassen (Lukas 19), um ihm das Heil zu verkünden. Die Antwort ist ganz einfach – der etwas altmodische deutsche Begriff „Heiland“ bringt es auf den Punkt: Jesus weiß um die Gebrochenheit der Menschen, und wo er erscheint, geschieht Heilung in einem umfassenden Sinn. Er kann sozusagen gar nicht anders, als Menschen mit sich selbst, mit anderen und mit der Welt wieder ins Reine zu bringen. Jesus setzt Zeichen: Er berührt den Aussätzigen und gibt ihm ein Stück der Würde zurück, die ihn als Geschöpf Gottes ausmacht. Jesus ist bei Zachäus zu Gast und bringt diesen Außenseiter in die Gemeinschaft zurück. Er stillt den Sturm (Matthäus 8,26) und nimmt der Natur das Bedrohliche.

Eine gemeinsame Erfahrung Oben war ganz selbstverständlich von „uns“ die Rede: Wir erleben Angst, Spannungen und Missverständnisse, wir stehen mit der Welt auf Kriegsfuß, wir brauchen Heilung. Als Christin lebe ich in der gleichen gefallenen Welt wie meine noch nicht gläubige Freundin und mache sehr ähnliche Erfahrungen: Große und kleinere Beziehungen sind mehr oder weniger dramatisch, mehr oder weniger endgültig zerbrochen. Wenn ich ehrlich vor mir selbst werde, merke ich, an wie vielen Stellen ich nicht

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mit mir im Reinen bin, wie oft Angst, Eifersucht oder Eitelkeit mein Handeln bestimmen. Und was meine billigen T-Shirts, die häufigen Vollbäder und schnelle Autofahrten mit der Welt anrichten, darüber denke ich nicht einmal nach. Diese Erfahrungen habe ich mit so ziemlich allen Menschen gemeinsam, die ich kenne – die anderen geben es vermutlich nur nicht zu. „Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken“, hat Jesus gesagt (Lukas 5,31). Als Christ bin ich einfach nur ein Mensch, der um seine Brüche und sein Kaputtsein weiß und sich bewusst ist, dass er Hilfe und Heilung braucht. Bettine mag ihre Trennung von Gott nicht empfinden, aber den Auswirkungen dieser Trennung kann sie sich nicht entziehen – sie erlebt sie genauso schmerzhaft wie ich. Wenn ich zugebe, dass meine Krankheit die gleichen Symptome hat wie ihre, haben wir eine Gesprächsgrundlage, auf der wir über die Diagnose (wir sind von Gott getrennt) reden können und über die Therapie (wir brauchen Christus). Ich möchte, dass Bettine den kennenlernt, der Leben gibt und ihre Brüche heilt – nicht alles wird sofort geschehen und etliches erst nach diesem Leben, aber manches an Heilung wird schon jetzt zu sehen sein. Wenn sie mich ein bisschen kennt, kann sie sehen, dass Jesus in meinem Leben genau das bewirkt: jedes Mehr an Geduld und jedes Weniger an Angst auf meiner Seite ist ein Zeugnis für die Kraft des Evangeliums.

Teilhaben am Heilmachen Ich vermute, es fällt uns als Christen manchmal schwer, das Evangelium mit all diesen Facetten zu kommunizieren, weil wir uns dafür auf die Menschen um uns her einlassen und uns ihnen gegenüber verletzlich machen müssen. Zeit und Liebe sind nötig, um eine Beziehung aufzubauen, in der offen über Spannungen und das eigene Scheitern geredet werden kann, über Ängste und Hoffnungen und darüber, dass wir alle nicht die sind, die wir gerne wären. Viel lieber präsentieren wir Christen uns als lebenstüchtige Erfolgstypen, mit patenten Antworten auf Fragen (die leider kaum jemand stellt) und Lösungen für Probleme (von denen wenige wissen, dass sie sie haben). Nach dem Motto „Darf’s ein bisschen weniger sein?“ greifen wir einen einzelnen Aspekt des Evangeliums heraus – die Wiederherstellung der Beziehung zu Gott – und sind verwirrt, dass dies in der Lebenswelt unserer Freunde und Nachbarn auf so wenig Resonanz stößt. Wenn die Bettines in unserem Leben nicht auf die Einladung eingehen, sich mit Gott versöhnen zu lassen, geben wir früher oder später enttäuscht auf. Dabei hätten wir so viele Möglichkeiten, das Evangelium nicht nur zu verkündigen, sondern einfach zu leben. Alles, was wir tun, unterstützt entweder Gottes heilendes Handeln oder steht ihm entgegen; wir tragen, vereinfacht ausgedrückt, durch unser Verhalten entweder dazu bei, dass die bestehenden Brüche vertieft werden oder dass sie heilen. Und manchmal erleben wir sogar, dass der eine oder andere unserer Freunde Gott begegnet und Jesus sein Leben anvertraut. Wie gut, dass sich die Wahrheit des Evangeliums nicht nur erklären und begründen, sondern auch erleben lässt!

Andrea Wegener ist Assistentin der Missionsleitung. Zu diesem Artikel inspiriert wurde sie durch die Ausführungen „Integral Salvation and Postmodernism“ von Félix Ortiz, dem europäischen Ausbildungsleiter bei Campus für Christus.

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GOTTKENNEN.DE Für Passanten ein interessanter Anblick: Werbung für und gegen das Leben mit Gott direkt nebeneinander

Mit Atheisten im Dialog Drei Wochen lang begleitete der Gottkennen-Bus die atheistische Buskampagne

Wo auch immer die beiden Busse hinkamen, sie haben Staub aufgewirbelt. Nicht dass die Straßen, auf denen sie durch Berlin, Hamburg, Gießen, Frankfurt, Stuttgart, München oder Dresden fuhren, schlecht waren. Vielmehr sorgte ihre Botschaft für Aufsehen: Der eine, ein roter Doppeldecker, fuhr unter dem Motto „Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott“. Der andere, ein weißer Reisebus, trug die Aufschrift „Und wenn es ihn doch gibt... Gottkennen.de“

„Wenn jemand eine Reise tut, dann kann er was verzählen“ schreibt Matthias Claudius in seinem Gedicht „Urians Reise“, und auch die Gottkennen-Tour erschien manchmal so wundersam wie seine Erzählung. Eigentlich müsste man sagen Wunder-voll, denn die Erlebnisse unterwegs sollten eigentlich auch hartgesottenen Atheisten zeigen, dass es eben doch einen Gott gibt. Das erste Wunder war der Bus selbst. Durch die Unterstützung eines Unternehmers war es innerhalb weniger Tage möglich, einen Reisebus für drei Wochen zu mieten, ihn mit dem Slogan zu bekleben und auf die Reise zu schicken. Mit an Bord waren Uwe Marquard vom Gideonbund, Thomas Schneider von Idea und mehrere Mitarbeiter von Campus für Christus. Diese „christ-

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liche Fahrgemeinschaft“, wie die Süddeutsche Zeitung am 12. Juni titelte, begleitete den sogenannten „Atheistenbus“ vom 30. Mai bis zum 18. Juni durch ganz Deutschland. Man wolle „mit der Kampagne öffentlich bekunden, dass eine nicht-religiöse, aufgeklärte Weltsicht eine positive Möglichkeit darstellt“, ist auf der Homepage der Buskampagne zu lesen. Sprüche wie „Gottlos glücklich“ oder „Werte sind menschlich, auf uns kommt es an“ waren auf dem Doppeldecker zu lesen. „Die Buskampagne bringt die Frage nach Gott in den gesellschaftlichen Dialog und wir begrüßen das“, erklärt Andreas Bartels, Projektleiter der Gottkennen-Tour. „Wir wollen diese Frage allerdings aus unserer Sicht beleuchten und weitergeben, dass es Gott gibt und was wir mit ihm erleben.“ So begleitete der Gottkennen-Tourbus den „Atheistenbus“ quer durch Deutschland, mal mit mehr und mal mit weniger Abstand. Die Tour führte zum Beispiel zusätzlich nach Osnabrück und Gießen. Außerdem gab es in einigen Städten unterschiedliche Standplätze. Generell waren die Fahrzeuge oft gemeinsam zu sehen – und sorgten für Wirbel in der deutschen Presse und bei Passanten.

Das Medieninteresse war groß: „Was wollen Sie mit dieser Aktion erreichen? Sind Sie gegen Atheisten?“– „Nein, aber für Jesus Christus...“

Mutti, schau mal, Gott gibt’s doch! Die Reaktionen auf die beiden Busse waren vielfältig. In Kühlungsborn rief ein Kind beim Anblick des Gottkennen-Tourbusses: „Mutti, schau mal, Gott gibt’s doch!“ Oft blieben die

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LEITGEDANKEN F O T O : C L A U D I A D E WA L D

Passanten einfach stehen und schauten staunend und manchmal etwas verwirrt. Eine Diakonisse sagte beim Anblick des GottkennenBusses: „Ich habe Sie im Fernsehen gesehen. Toll! Das ist eine notwendige Aktion. Es gibt ihn nämlich doch!“ Und immer wieder ergaben sich Gespräche mit den Leuten von der Buskampagne. Kristin Tupaika aus München sagt nach einer längeren Diskussion mit einem Atheisten: „Ich habe mit Argumenten kämpfen müssen, die sehr wissenschaftlich aufgehängt waren“. „Im Endeffekt hatte ich aber das Gefühl, dass er sehr stark auf der Suche ist.“ So wie Kristin Tupaika machten sich fast überall Christen aus verschiedenen Gemeinden auf den Weg, um die Mannschaft des Gottken-

Dann haben wir alle ein ziemlich großes Problem Das Verhältnis zur Buskampagne während der Tour war meistens entspannt. „Wir hatten zu den Organisatoren Kontakt aufgenommen, noch bevor wir an die Öffentlichkeit gegangen sind“, berichtet Bartels. Und wir haben gezeigt, dass wir auch andere Meinungen stehen lassen können, ohne immer Recht haben zu wollen. So haben beide Seiten viel übereinander lernen können.“ Übrigens war nicht nur der Bus selbst ein Wunder. An manchen Tagen hatte es so lange geregnet, bis der Bus zu seinem Standplatz fuhr. Plötzlich klarte es auf und es war wunderbares Wetter, um mit Passanten ins Gespräch zu kom-

Das Wichtigste auf der Bustour waren nicht die schönen Orte wie hier das Schweriner Schloss, ...

...sondern, die Botschaft von Gott in unser Land hineinzutragen.

nen-Busses zu unterstützen. „Wir haben viel telefoniert, um die Gemeinden vor Ort einzubeziehen. Und es hat sich gelohnt. Zum Teil waren mehr als 30 freiwillige Helfer dabei, sind mit Passanten ins Gespräch gekommen und haben in ihre Gemeinden eingeladen“, erklärt Bartels. So konnten mit der Gottkennen-Tour zwei Ziele verwirklicht werden: erstens wurden Menschen direkt mit dem Evangelium erreicht und zweitens war Gottkennen.de in vielen Zeitungen, Radio- und Fernsehsendern präsent. Während der Tour hat sich die Zahl der Zugriffe auf die evangelistische Internetseite nahezu verdoppelt. All das wurde möglich durch die spontane und gute Zusammenarbeit von freiwilligen Helfern, Geldgebern, Betern und dem Team von Campus für Christus. Bartels ist begeistert: „Vielen Dank allen, die mitgemacht haben!“

men. Auch die Leute von der Buskampagne bemerkten das, interpretierten es aber auf ihre Weise: Auf den Wetterbericht sei auch kein Verlass mehr, sagten sie. Ob das eine wissenschaftliche Erklärung ist? Ob sie auf diese Weise ins Nachdenken gekommen sind, kann allerdings nicht zuverlässig gesagt werden. Aber sie waren mit der Frage nach Gott auf eine andere Weise konfrontiert, als sie es vorher gedacht hatten. Als Philipp Möller, der Pressesprecher der Buskampagne, den Gottkennen-Bus das erste Mal sah, stellte er fest: „Ich sag Euch mal, was passiert, wenn es doch einen Gott gibt: Dann haben wir alle ein ziemlich großes Problem am Lebensende.“ Ingmar Bartsch Informationen und weitere Fotos unter www.tour.gottkennen.de

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Die Spontanbekehrung Die Tipps der Schulung klangen mir noch im Ohr. Mit einem flauen Gefühl im Magen stand ich mitten in Wuppertal und sollte Glaubensgespräche führen. Mein erfahrener Kollege, ein Student aus Erlangen, machte mir Mut. Wir sprachen eine junge Frau an. Sie hatte moslemischen Hintergrund und war interessiert. Wir konnten ihr das Evangelium mit dem Heft „Gott persönlich kennenlernen“ erklären, und am Ende betete sie und lud Gott in ihr Leben ein. Eine Zeitlang schrieben wir uns Briefe, bis ihre Familie den Kontakt beendete. Diese Erfahrung zu Beginn meines aktiven Glaubenslebens begeisterte mich, aber ich muss gestehen, dass ich so eine „Spontanbekehrung“ seither nicht wieder erlebt habe. Ich habe mich gefragt, woran das liegt. Sind die Menschen unempfänglicher für das Evangelium geworden? Ich glaube nicht. Damals wie heute ist das wirkungsvollste Kommunikationsmittel unser Leben selbst. Wo ich mich öffne, persönlich werde, kann Gott durch mich wirken. Wenn ich im Gespräch mit Studenten bin, spielen Argumente und Fakten eine untergeordnete Rolle. Ich interessiere mich für ihre Fragen und Erfahrungen und hoffe, dass ich dabei einen Anknüpfungspunkt zum Glauben finde. Ich muss genau hinhören und doppelt sensibel sein: Was steckt hinter den Worten und was zeigt Gott mir über mein Gegenüber? Meine nonverbale Botschaft ist dabei: Ich nehme mir Zeit für dich, du bist wichtig für mich – und für Gott. Das ist das stärkste „Argument“, das ich habe. Wenn wir dann auf die Frage kommen, ob man Gott kennenlernen kann, nehme ich auch heute noch gerne das bewährte Heft zu Hand, das mit wenigen Worten den Weg weist. Clemens Schweiger, Missionsleiter

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„Berufung konkret“ hat mehr Aspekte, als Bilder hier in dieser Leiste sind: Gemeinsam lernen, miteinander reden, Gaben einüben, im Glauben wachsen.

Interview Eine Reise durch die Tiefen des Lebens zur inneren Heilung

Nicht ein Tag w Rainer Koch ist selbstständiger Optiker in Meißen und hat ein bewegtes Leben hinter sich. Er wurde vergewaltigt, war mehrere Jahre in einer Sekte, drei Ehen scheiterten – Koch war innerlich am Ende. In dieser Zeit fand er zum Glauben an Gott. Mittlerweile engagiert er sich als Mentor bei „Berufung konkret“, der ehemaligen „Schule für Berufung und Lebensgestaltung“ von Campus für Christus.

!mpulse: „Glaube ist eine Krücke für die, die das Leben sonst nicht schaffen.“ Was halten Sie von dieser Aussage? Rainer Koch: Das ist Quatsch. Ich brauche den Glauben nicht, um ein einfacheres Leben zu führen. Ich denke sogar, als Christ hat man es in vielen Situationen schwerer. Ich unterlasse manches, weil mein Glaube es nicht zulässt. Ich habe mehr Aufgaben als früher und verbringe heute Zeit mit dem Studium der Bibel zusätzlich zu den Aufgaben, die ich auch vor meiner Bekehrung hatte. Aber etwas hat sich in mir verändert: Ich kann mehr lachen, finde mehr Ruhe und Frieden und bin in vielen Dingen ausgeglichener. Sie haben ein bewegtes Leben hinter sich, waren Opfer einer Vergewaltigung, erlebten, wie ihre Partnerin eine Abtreibung vornahm, waren in einer Sekte, durchlebten wirtschaftlich angespannte Phasen und brauchten schlussendlich psychologische Begleitung. Setzt der Glaube dort an, wo die Psychologie aufhört? in bewegtes Leben, ja, und dies sind noch nicht einmal alle „Highlights“ meines Lebens. Es sind aber die Dinge, die sich am intensivsten auf mein Leben ausgewirkt haben. Ich habe so viel Negatives erlebt, dass es eigentlich nicht in meine bisherigen 50

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Lebensjahre hineinpasst. 2001 kam noch eine Beziehungskrise, die hat mich dann umgehauen. Ich bin depressiv geworden und habe nur noch geheult. Von einem Tag auf den anderen kam ich in eine psychiatrische Klinik zur Behandlung. Schon am ersten Tag hat mich mein Weg in eine Kirche geführt. Ich habe dort gebetet und bin erleichtert in die Klinik zurückgegangen. Danach kamen die Erinnerungen an die Vergewaltigung und besonders stark an die Abtreibung in mir hoch. Ich fühlte mich plötzlich schuldig, und da hatte ich, aus heutiger Sicht, das zweite Mal richtig „Glück“. Einer meiner Therapeuten meinte, dass hier eine andere Instanz gefragt wäre. Er sagte mir nicht welche, aber mir war klar, es konnte nur Gott sein. Einen Ort weiter wohnte eine Bekannte von mir; sie ist Christin und wir trafen uns. Sonntags ging ich mit ihr in die Kirche. Am Ende des Gottesdienstes sprach mich der Pfarrer an, und ich ging mit ihm vor ans Kreuz. Wir beteten und ich lud Jesus in mein Leben ein. Als ich die Kirche verließ, empfand ich eine enorme Erleichterung. Ich konnte sogar ein kleines Kind ansehen – das hatte ich seit der Abtreibung nicht mehr geschafft. Es war großartig. Ich habe klar gesehen, wo die Grenzen der Psychologie waren. Diese große Freiheit hat Jesus geschenkt. Kann man die Vergangenheit wirklich abschließen oder holt sie uns doch immer wieder ein? Wer glaubt, dass man Dinge vergessen kann oder dass die Zeit alle Wunden heilt, der ist in meinen Augen klar auf dem Holzweg. Man kann vieles unterdrücken und glaubt, es wäre weg, aber in Krisen kommt alles wieder. Die Ver-

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M AT T H Ä U S A R B E I T

Ich habe klar die Grenzen der Psychologie gesehen. Diese große Freiheit hat Jesus geschenkt.

war vergebens! gangenheit holt einen ein, aber Jesus kann die Wunden heilen. Es bleiben Narben in Form von Erinnerungen, aber sie schmerzen nicht mehr. Ich weiß noch, die Therapeuten haben sich damals gewundert, wie schnell meine „Heilung“ voranschritt. Ich bin nach sechs Wochen entlassen worden und war ein ganz anderer Mensch – aber nicht sie haben mich geheilt, es war Jesus. Sie waren Mitglied in einer Sekte. Was genau suchten Sie dort? Was haben Sie dort gefunden? ch bin auf falsche Versprechungen hereingefallen, so kann man es am besten beschreiben. Man hat mir gesagt, dass ich alle Probleme aus meinem Leben beseitigen könne. Dass ich eine ganz andere Lebensqualität erreichen könne, Belastendes aus der Vergangenheit ausgelöscht würde und ich so zu mehr Freiheit kommen würde. Heute kann ich nur sagen, es war am Ende wie eine Droge, die alles zugedeckt, aber nichts beseitigt hat. Ich wurde gefühlloser, war weitestgehend emotionslos. Das ist schwer zu beschreiben. Mein Leben war irgendwie zwei- und nicht mehr dreidimensional. Wie bei einem Betrunkenen, der meint, keine Probleme zu haben, aber nur gleichgültig ist. Dafür bekam ich neue Schwierigkeiten, vor allem finanzielle. Erschreckend war und ist für mich immer noch die Vermischung aus Wahrheit und Lüge. Tatsächlich hat sich manches bei mir geändert, aber die Ursachen der Probleme, die mir die Freude am Leben geraubt haben, die blieben. Erst bei Gott wurden sie geheilt. Das ist ein riesengroßer Unterschied! Am deutlichsten wird das für mich, wenn ich mein Leben im Bezug auf Freunde anschaue. Nach der Vergewaltigung durch einen Schwulen konnte ich keine Männerfreundschaften mehr eingehen. Bei Jesus lernte ich Vergeben. Bald hatte ich auch wieder das Bedürfnis nach freundschaftlicher

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Nähe zu Männern, und heute habe ich eine ganze Menge guter Freunde. Wie fanden Sie zum christlichen Glauben? Ich bin fromm erzogen worden, allerdings überwiegend mit der Vorstellung eines strafenden Gottes. Trotzdem habe ich als Kind schon gebetet. Später bin ich aus der Kirche ausgetreten. Heute weiß ich, dass das damals kein lebendiger Glaube war. Durch die Therapie und das Erleben 2001 habe ich zu Gott gefunden. Damals habe ich den Heiligen Geist in mein Leben eingeladen. Anschließend habe ich einen Grundkurs im Glauben gemacht und dabei so manches Wunder für mich erlebt.

Ein Therapeut meinte, dass hier eine andere Instanz gefragt wäre. Er sagte mir nicht welche, aber mir war klar, es konnte nur Gott sein.

Im Herbst 2007 besuchten Sie eine Männerfreizeit von Campus für Christus, weil Ihnen die Frage nach Ihrer Berufung unter den Nägeln brannte. Sie waren damals selbstständig, und man könnte meinen, dass jemand wie Sie damit seine Berufung gefunden hätte. Was hat noch gefehlt? ein Beruf machte mir Freude, trotzdem war ich nicht glücklich. Er füllte mich nicht aus. Damals begann ich, den Ort zu suchen, an dem Gott mich gebrauchen will. Ich lernte Friedemann kennen (Anm. d. Red.: Friedemann Schwinger ist Leiter der Matthäusarbeit) und besuchte die „Schule für Berufung und Lebensgestaltung“. Dadurch habe ich meine Gaben entdeckt. Heute gebraucht mich Gott und immer, wenn ich meine Gaben einbringen kann, habe ich ein neues und intensives Lebensgefühl. Mittlerweile hab ich festgestellt, wie Gott meinen heutigen Platz vorbereitet hat. Die Dinge, die ich erlebt habe, bekommen nach und nach einen Sinn. Es erfüllt mich heute mit Freude, auch die Tiefpunkte erlebt zu haben.

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Sie haben also Ihre Berufung gefunden? a, aber ich bin immer noch dabei, weiter in sie hineinzuwachsen. Manchmal habe ich das Gefühl, es hätte sich nichts getan, aber dann kommen von anderer Seite wieder Bestätigungen oder Zusagen und ich merke: Doch, ich habe mich schon sehr verändert. Mein ganzes Lebensgefühl ist heute viel mehr von einer inneren Freude geprägt als noch vor wenigen Jahren. Sie begleiten vier junge Leute. Wie kann man sich das vorstellen. Was machen Sie gemeinsam? Diese vier jungen Erwachsenen nehmen an der „Schule für Berufung“ teil. Alle sind sie auf der Suche. Es sind Christen, die im Glauben wachsen möchten. In persönlichen Gesprächen versuche ich ihnen zusammen mit anderen Mentoren zu helfen, den Weg in ihre persönliche Berufung zu finden. Wir stellen dazu Fragen, ziehen biblische Texte zu Rate, teilen eigene Erfahrungen mit und beten gemeinsam. Wie werden die kommenden Monate für Sie aussehen? Die nächste Herausforderung in meinem Leben wird ein Fernstudium sein, mit dem Ziel, später als Prädikant das Wort Gottes zu verkündigen. Es ist für mich an der Zeit, in meiner Gemeinde aktiver zu werden. Eine weitere Aufgabe sehe ich darin, eine Art Hauskreis oder Seelsorge-Gruppe zu gründen für Menschen, die mit Sex und Pornografie Probleme haben. Angesichts all Ihrer Erfahrungen: Macht der Vers „Alle Dinge dienen denen zum Besten, die Gott lieben“ Sinn für Sie oder klang er manchmal wie ein Hohn? In der Anfangszeit meines Christseins habe ich das oft gedacht. Vor etwa einem Jahr hat mir ein Konfirmand eine einfache Frage gestellt, so dachte ich zumindest im ersten Moment. Er fragte, ob die Jahre in der Sekte vergebliche Jahre waren. Diese Frage hat mich ein ganzes Wochenende intensiv bewegt. Und ich kam zu der Erkenntnis: Nein, nicht ein Tag war vergebens! Vielleicht nicht schön für mich, aber jeder Tag kann heute zu einem Nutzen für andere werden, sei es, dass ich über die Zeit in der Sekte rede, dass ich einer Schwangeren, die überlegt, ob sie ihr Kind austragen soll, beistehen kann oder dass ich für manche einfach Verständnis aufbringen und sie trösten kann. Das sind Momente, für die ich lebe.

Berufung konkret 3.10.09 - 19.6.10 „Berufung konkret“ (ehemals „Schule für Berufung und Lebensgestaltung“) ist eine neunmonatige, berufsbegleitende Jüngerschaftsschule in Dresden. Die Teilnehmer suchen nach ihrer Lebensberufung und entdecken, was Gott an Potenzial in sie hineingelegt hat. Dazu kommen seelsorgerliche und biblische Themen. „Berufung konkret“ startet im Oktober 2009. Anmeldeschluss: 27.9.09 Infos: Friedemann Schwinger, Tel. 0351-8400658.

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Welche Religion hat Gott? F or t s e t z ung v on Se i t e 6

Ist das Ganze nur eine Welle? Oder Suche mit wahrer Qualität? Ist das alles eine Modeerscheinung? Oder was wäre eigentlich, wenn wir annehmen würden, dass auch der Zeitgeist weht, wie Gott will? Im Sinne von Daniel, der sagte: „Gott verändert die Zeiten und die Stunden!“ (Daniel 2, 21). Was wäre, wenn das, was manche für einen spleenigen, „esomäßigen“ Vogel halten, der Heilige Geist wäre? Und die spirituellen Zeichen Vorboten einer Verwandlung? Einer Gottesbewegung? Eine Suche mit neuer wahrer Qualität? Und was für einen Unterschied würde diese Einschätzung machen? Nun: Die Verurteilung der Sehnsucht, die Kritik am ungenügenden Verhalten führt uns in die Distanz. Die Bejahung der Sehnsucht der Suchenden macht uns zu solidarisch mitsuchenden Mitmenschen. Nur in der Nähe zu den Suchenden, in der Nähe auch zu ihren Fragen, können wir unsere Antworten (und eigenen Fragen) teilen. In würdigender Beziehung werden unsere Erfahrung, Wahrheit und Leben als Geschenk empfunden und können angenommen und miterlebt werden.

Oh ja. Ohne Gott ist diese Welt banal Ohne Gott ist diese Welt so langweilig. Viel zu eindimensional. Es stimmt: Man kann mit Gott extrem destruktiv sein und im Namen Gottes ist schon wirklich sehr viel Schlimmes passiert. Aber ohne Gott ist diese Welt auch extrem destruktiv, dunkel, kalt, erbarmungslos hart. Es ist wahr und oft passiert: Kirche und Religion haben Menschen vertröstet, aber diese Welt versucht auch ständig, uns zu vertrösten, mit ihren eigenen Glücksversprechungen. Und da entsteht eine Gegenbewegung.

Ein Gottesahnen breitet sich aus – wir müssen uns vorbereiten! Während der Teenie-Freizeit ist das stille Zelt ein heiliger Ort des Gebets. Taizé ist mehr als gut besucht. Menschen pilgern aus der Welt in die Klöster. Aus dem Lärm in die Stille. Aus dem Alltag in eine Kapelle. Aus dem Managen ins Loslassen. Aus dem Gerede ins Schweigen. Aus den Feinschmecker-Restaurants ins Fasten. Aus Beziehungen in die Einsamkeit. Aus der Welt, die uns allzu oft unversöhnt erscheint, dahin, wo wir den Frieden erahnen, verorten. Sie suchen, vermuten, erahnen und erhoffen etwas bei den Mönchen und Nonnen, bei den Besitzlosen, den Machtlosen, den Ehelosen, bei denen, die sich bewusst dafür entschieden haben, das aufzugeben, was diese Welt sonst bietet an Reichtum, Ehre und Glück. Ein Gottesahnen breitet sich Christina Brudereck, aus. Das tiefe Wissen, das von Gott her zu uns Jahrgang 69, ist Thegehört: Dass unsere unendliche Sehnsucht erst ologin und arbeidann zufrieden, glücklich, selig ist, wenn sie mit tet als Autorin und Unendlichkeit erfüllt wird. Rednerin zu spirituellen Themen. Sie ist Der vorliegende Artikel stammt aus dem lesenswerten maßgeblich am Buch „Zeitgeist – Kultur und Evangelium in der PostmoAufbau des CVJM derne“, Tobias Faix und Thomas Weißenborn (Hg.), e/motion, einem KirVerlag der Francke Buchhandlung. Abdruck mit freundchen-Kultur-Projekt licher Genehmigung. in Essen, beteiligt.

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GOTTKENNEN

Gott in Gießen Mehr als nur eine Plakataktion Es sah so gar nicht „typisch fromm“ aus. Gerade deshalb waren die Plakate zur Aktion ein echter Hingucker. Unten das Pressefoto mit Oberbürgermeister Heinz-Peter Haumann (li), dem Schirmherrn der Aktion.

„Durch die Aktion ‚Gott in Gießen’ hat sich das Verhältnis zu meinen Nachbarn vertieft. Ich kann mir keine bessere Kontaktmöglichkeit an der Haustür vorstellen“, begeistert sich Ulrich Weyel. Er ist einer von mehr als 120 Freiwilligen, die in Gießen in rund 5600 Haushalten einen Jesusfilm an-

führt. Neu war vor allem die Verknüpfung mit dem Internet: Alle Personen, die den Jesusfilm nicht geschenkt bekommen wollten, erhielten ein Kärtchen angeboten, das auf die evangelistische Webseite www.Gottkennen.de verweist. So können sie sich anonym über den Glauben informieren und wenn sie es wünschen in Kontakt mit Christen kommen.

geboten haben.

Es lohnt sich, mal wieder in die Gänge zu kommen

ie Aktion war kaum zu übersehen: Artikel in Gießener Zeitungen, Plakatwände an großen Straßen und am Bahnhof, ein Grußwort des Oberbürgermeisters und persönliche Briefe an diejenigen Haushalte, denen ein Jesusfilm angeboten wurde. „Die Erfahrungen, die wir in den letzten Jahren mit dem Jesus-Projekt gemacht haben, zeigen uns, wie immens wichtig die öffentliche Ankündigung ist. Transparenz ist ein grundlegender Faktor, wenn man mit Menschen ins Gespräch über Jesus kommen will“, erklärt Dr. Andreas Bartels, Leiter des Bereichs Medien für Jeden. In Gießen wurde das Jesus-Projekt erweitert und gemeinsam mit der Evangelischen Allianz als Aktion „Gott in Gießen“ durchge-

Ziel der Aktion war es, Menschen anzusprechen, die zwar grundsätzlich Interesse an Glaubensfragen haben, aber nicht in eine fromme Veranstaltung kommen würden. „Wir erreichen die ‚Interessierbaren’, indem wir zu ihnen gehen und nicht abwarten, ob sie zu uns kommen“, erklärt Andreas Bartels. Die rund 120 Freiwilligen, die an Haustüren klingelten, machten dabei vielfältige Erfahrungen. Manche waren enttäuscht, weil sie nur wenige Filme verschenken konnten, andere freuten sich, weil sie überdurchschnittlich positive Resonanz erhielten. Der Großteil war begeistert, dass sie mit Menschen ins Gespräch kamen. Angela Prinz zieht ihr persönliches Fazit: „Trotz allem, es lohnt sich, mal wieder in die Gänge zu kommen.“ Auch Christin Tropp kommt zu

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einem positiven Ergebnis: „Anfangs öffneten sich nur wenige Türen. Aber dann habe ich jemanden angetroffen, der sehr offen war und unbedingt die Umfrage machen wollte. Wir sind später ins Gespräch über den Glauben gekommen.“ Eine erste Auswertung der Aktion ergab, dass rund 14.000 Gießenern ein Film angeboten wurde, das sind fast 20 Prozent der Einwohner. Von den zu Hause angetroffenen Personen ließ sich etwa jeder Vierte einen Film schenken. Im Endeffekt wurden so 600 Filme weitergegeben – zumeist auf DVD. Über 150 Interessenten haben sich darüber hinaus bereiterklärt, bei einem späteren Treffen ein paar Fragen zum Film zu beantworten. Einige dieser Umfragen wurden bereits durchgeführt. So ergeben sich weitere Gespräche und ein vertiefter Kontakt. Im Anschluss an die Aktion wird für all diejenigen, die Interesse haben, ein Glaubensgrundkurs angeboten. Weitere Informationen unter www.gottingiessen.de

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M I S S I O N W E LT

Schwarz und weiß im Hoffnung bekommt ein Gesicht

Elijah und Judith Ochoje: Eine ideale Kombination für die missionarische Arbeit in Nigeria

Auf Hope Eden bekommen Menschen die Chance, durch Mitarbeit ihren Lebensunterhalt zu sichern und langfristig finanziell unabhängig zu werden.

Elijah ist schwarz, ein junger nigerianischer Agraringenieur. Judith ist eine junge Weiße aus Deutschland, Sonderschullehrerin. Beide sind gerade ein Jahr verheiratet und beginnen im August 2009 ihre missionarische Arbeit auf der christlichen Farm „Hope Eden“ (Hoffnung auf ein Paradies) in Nigeria.

aradies Nigeria? Judith weiß schon aus eigener Erfahrung, dass Nigeria zwar ein buntes, lebendiges Land mit einer wunderschönen Natur ist, aber dass das Leben dort nicht wirklich paradiesisch ist. Im Gegenteil. Nigeria ist ein K-Land: Dort herrschen Korruption, Krankheit, Kriminalität und Krisen. Wegen der bitteren Armut können sehr viele Kinder nicht zur Schule gehen. In Deutschland wäre vieles einfacher für das junge Paar, aber beide haben den Wunsch, ihr Bestes für Elijahs Heimatland zu geben. Sie wollen sich für kleine Menschen einsetzen, damit diese später im Großen etwas verändern. Judith wird als erste Lehrerin an der neuen Grundschule von „Hope Eden“ unterrichten. Elijah wird landwirtschaftliche Aufgaben auf der Farm übernehmen und sich um die Weiterbildung der jungen Leute kümmern.

Aus Liebe zu: Gott, Nigeria, Elijah Schon während ihres Studiums engagierte sich Judith für Gott. Sie arbeitete bei der Campus für

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Christus-Gruppe in Heidelberg daran mit, dass andere Studenten Gott kennen und lieben lernen. Vor ihrer Zeit als Referendarin wollte sie noch etwas anderes machen, wollte Gott zur Verfügung stehen und hören, was er mit ihr vorhat. So arbeitete sie ein Jahr lang als Missionarin auf Zeit in Nigeria und lernte das Land und die Kinder der Schule lieben, auf der sie als Vertrauenslehrerin eingesetzt war. Judith wurde immer klarer, dass sie ihre Gaben in Nigeria viel wirkungsvoller einsetzen könnte als zu Hause in Deutschland. Ja, sie war bereit, Gottes Ruf zu folgen und in Nigeria zu arbeiten. Und dann kam noch etwas anderes ins Spiel: Liebe. Er hieß Elijah. Auch er hatte den Wunsch, sein Leben und seine Gaben für Gott einzusetzen. Der studierte Agraringenieur war an der Schule, an der Judith ihr Jahr für Gott verbrachte, für den praktischen Unterricht zuständig.

Eine ideale Kombination Heute sind Judith und Elijah ein Ehepaar mit einer klaren Vision für Nigeria. „Wir wollen in die Kinder und Jugendlichen unsere Liebe, unseren Glauben, unsere Gaben und unser Wissen investieren. Wir wollen ihnen gute Erfahrungen ermöglichen. Perspektiven aufzeigen und ihnen helfen, im Leben zurechtzukommen, so dass sie später anderen Gutes weitergeben und ihr Land verändern können.“ Als Nigerianer kennt Elijah Land und Leute. Als Deutsche hat Judith die Möglichkeit, auf Unterstützung von dort zurückzugreifen.

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m Garten Eden Es gibt Hoffnung Der künftige Einsatzort der beiden, die christliche Farm „Hope Eden“, wurde vor zehn Jahren ebenfalls von einem schwarz-weißen Ehepaar gegründet. Die deutsche Missionarin Annegret Mönch und der Nigerianer Shiekar Kumbur haben dort eine Anlaufstelle für Jugendliche und mittellose Frauen und ihre Kinder geschaffen. Auf Hope Eden bekommen sie die Chance, durch Mitarbeit ihren Lebensunterhalt zu sichern und langfristig finanziell unabhängig zu werden. Der Name der Farm ist Programm: Hope Eden steht für die Hoffnung, die durch die Verkündigung der christlichen Botschaft und Verbesserung der Lebensbedingungen entfacht werden soll. Weil Bildung der Schlüssel für den Weg aus der Armut heraus ist, soll auf Hope Eden auch eine qualitativ gute Schulausbildung möglich werden. Judith wird die erste Lehrerin der neu gegründeten Grundschule dort sein. Eine Vorschule, in der die Kleinen aus den umliegenden Dörfern spielerisch mit Englisch, der Landessprache, vertraut werden, wurde 2006 mit Hilfe von Kurzzeitpraktikantinnen von Mission Welt gegründet. Dort werden die Grundlagen für den späteren Unterricht gelegt.

Eine gute Bildung und ein Leben mit christlichen Werten sind wichtige Grundlagen, dem Leben in Armut und Resignation zu entfliehen. Auf der christlichen Farm „Hope Eden“ bekommen Kinder und Jugendliche diese Chance.

Mögliches und Unmögliches Judith und Elijah haben auf ihrem gemeinsamen Weg schon einige Hürden nehmen müssen. Es gab natürlich auch viele Bedenken, Warnungen und gut gemeinte Ratschläge von allen möglichen Seiten. Ihre Hochzeit in Deutschland war mit einem bürokratischen Papierberg verbunden, den sie erst einen Monat vor dem Trautermin bewältigen konnten. Nach ihrer Heirat waren sie erst einmal für lange Zeit getrennt, weil Judith in Deutschland ihr Studium mit dem Referendariat abschließen wollte. Die beiden gehen nicht blauäugig in ihr gemeinsames Leben und ihren besonderen Auftrag. Sie haben sich vorgenommen, Gott beim Wort zu nehmen und auf seine Hilfe zu vertrauen. Die Jahreslosung dieses Jahres nehmen sie als persönliche Zusage für sich: Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich (Lukas 18,27). Sie sind gespannt, was Gott noch alles möglich machen kann. Birgit Kirchmann-Zeiss

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NIGERIA Im bevölkerungsreichen Nigeria gibt es über 400 ethnische Gruppen und ebenso viele Sprachen. Jeder fünfte Afrikaner lebt in Nigeria. Etwa 50 Prozent der Einwohner sind Christen, 40 Prozent sind Muslime. Das Land ist reich an Bodenschätzen, vor allem die Erdölvorkommen haben Schlagzeilen gemacht. Erst seit 1999 ist Nigeria sichtbar auf dem Weg zur Demokratie, aber immer noch wird es von politischen und religiösen Unruhen geschüttelt. Nigeria hat in Afrika eine Schlüsselstellung inne, sowohl als wirtschaftliches Schwellenland als auch mit seinem missionarischen Potenzial.

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GLOBAL AID NETWORK

Den Sturm überlebt GAiN in Myanmar Der 2. Mai 2008 in Myanmar (Birma) begann wie jeder andere Tag zu dieser Jahreszeit. Niemand wunderte sich über den Wind und den Regen, es war Regenzeit. Am Abend verschlechterte sich das Wetter, aber die Menschen ahnten nichts vom Wirbelsturm Nargis, der auf das Irrawady Delta von Myanmar zuraste.

Khinmar Aye hat den Sturm überlebt, aber ihren kleinen Sohn verloren.

ls Khinmar Aye und ihr Mann zusehen mussten, wie ihr Dach vom Sturm weggerissen wurde, flohen sie mit ihrem sechs Monate alten Jungen zum Haus ihrer Mutter. Es dauerte nicht lange, bis auch dieses Haus einfach weggespült wurde. In dem Chaos liefen alle weg und verloren sich aus den Augen. Wo war der kleine Junge? Khinmar hoffte, dass sein Vater ihn retten konnte. Der Vater glaubte, dass die Großeltern ihn mitgenommen hatten. Die Familie fand sich erst nach Tagen wieder – ohne den Kleinen. Er ist nie wieder aufgetaucht.

DANKE Mit Ihren Spenden konnten wir in Myanmar (Birma) große Not lindern und vielen Menschen erste Hilfe leisten. Herzlichen Dank! Die Einwohner können langsam wieder lächeln. Unsere australischen GAiN-Kollegen setzen sich dafür ein, dass der Wiederaufbau vorangeht, und planen den Bau von weiteren Schulen.

Ein neues Dach über dem Kopf Wir sitzen im Schneidersitz auf dem Bambusfußboden einer einfachen Hütte und hören Khinmar zu. Fast jede Familie, die wir hier im Delta besuchten, erzählte uns eine ähnliche Geschichte. Die Hütte, in der Familie Aye jetzt lebt, hat der Mann nach dem Sturm gebaut. Es ist ein großer Raum mit einer Plastikplane als Dach und einer kleinen Feuerstelle. Die meisten Menschen leben immer noch in solchen provisorischen Hütten, die sie nach dem Sturm aus herumliegenden Teilen zusammengeschustert haben. Es freut mich zu wissen, dass in Kürze weitere Häuser fertiggestellt werden und Khinmar und ihre Familie endlich in ihr neues Zuhause umziehen können.

Ansprechpartner für Myanmar: Raphael Funck Tel. 0641-97518-18

Die Hoffnung kehrt zurück

F O T O : C L A U D I A D E WA L D

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Während unseres Besuchs vor Ort fuhren wir auch zu einigen Schulen, die mit Hilfe von GAiN neu errichtet wurden. In sieben Dörfern haben wir Wasserfiltrationsanlagen aufgebaut und im gesamten Katastrophengebiet konnten wir bis zum heutigen Tag insgesamt 18 Container mit Hilfsgütern verteilen. Durch unsere einheimischen Mitarbeiter und unzählige freiwil-

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JESUSFILM

Süßes oder Saures Jesusprojekt zu Halloween

Die neuen Schulen werden begeistert angenommen. Und immer mehr Menschen können aus ihren provisorischen Hütten in ein neues Zuhause umziehen.

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A B O U T P I X E L . D E - 3 E N T F L A M M T E © M A R G H E R I TA G R I E S S E L

Wenn am Reformationstag gruselig verkleidete Kinder um die Häuser ziehen, wird man wieder daran erinnert, dass ein seltsamer Brauch in Deutschland Einzug gehalten hat: Halloween. „Süßes oder es gibt Saures“, rufen die Kinder, wenn sie sich trauen – und schauen uns dann erwartungsvoll an. Vermutlich wissen sie aber selbst nicht so recht, was sie da eigentlich feiern, woher dieser Brauch kommt und was sie denn „Saures“ tun sollen, wenn man ihnen einfach die Tür vor der Nase zumacht.

Weil auch Christen oft nicht wissen, was sie mit den Kindern anfangen sollen, die am 31. Oktober vor der Tür stehen, bietet Campus für Christus in diesem Jahr wieder eine DVD an, die sich ideal verschenken und gemeinsam mit Kindern anschauen lässt. Auf der DVD mit dem Titel „Aufregung um Halloween“ sind zwei Filme enthalten: „Happy Halloween“ vermittelt auf spannende und kindgerechte Art und Weise die Hintergründe von Halloween und regt zum Nachdenken an, ob es nicht noch ein andere Freude über das Gruseln hinaus gibt. Der bekannte Jesusfilm für Kinder und Familien, „Aufregung um Jesus“, spannt den Bogen weiter zum Evangelium. Beide Filme können getrennt angeschaut werden. Allerdings wurden die Handlungen miteinander verbunden, so dass man die DVD auch am Stück anschauen kann. Der Film eignet sich auch für den Schulunterricht oder eine Kinderstunde.

H A L L O W E E N _ PA U L - G E O R G - M E I S T E R _ P I X E L I O

lige Helfer war es möglich, unmittelbar nach dem Sturm direkt und praktisch zu helfen. So konnte zum Beispiel auch das Dach eines buddhistischen Klosters, in dem viele Zuflucht gefunden hatten, repariert werden. In Gefängnissen wurden Lebensmittel verteilt. Die Regierung und die einheimischen buddhistischen Würdenträger waren davon so beeindruckt, dass sie den GAiN-Mitarbeitern erlaubten, die Hilfsgüter eigenhändig im Katastrophengebiet zu verteilen, obwohl eigentlich alle Organisationen ihre Güter der Regierung übergeben mussten. Und weil viele der Einheimischen es gar nicht fassen konnten, dass ihnen von Christen bedingungslos geholfen wurde, wollten sie mehr über den Glauben erfahren. Selbst in buddhistischen Klöstern wurden und werden GAiN-Mitarbeiter nach wie vor eingeladen, um über Jesus zu sprechen und Fragen nach der Bibel und dem christlichen Glauben zu beantworten. Die Menschen bekommen wieder Mut und Hoffnung. Raphael Funck

„Aufregung um Halloween“ kann ab einer Bestellmenge von 10 Stück für je fünf Euro bestellt werden. Einzelpreis: 14,95. Bestelladresse: Campus für Christus, Medien für Jeden, Am Unteren Rain 2, 35394 Gießen, Tel. 0641-97518-46, Fax -40, Email: info@jesusfilm.de

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CAMPUS FÜR CHRISTUS IN CHINA

Wenn der Glaube etwas kostet

Christ geblieben trotz geschäftlicher Nachteile

Als ich nicht mehr bestach, gingen meine FOTO: ISTOCKPHOTO.COM

Geschäfte zurück und Jiao T‘ang war ein typischer Vertreter von Chinas erfolgsorientierten Unternehmern – dann wurde er Christ.

Jiao T’ang* ist ein Unternehmer aus China. Er lebt in Shenyang, einer Millionenstadt nordöstlich von Beijing. Bis 2007 war er im Tiergroßhandel tätig – einer Branche, die von Bestechung und Unehrlichkeit geprägt ist. Anfang 2004 kam er durch das Zeugnis seines Schwagers zum Glauben an Christus. Er wurde ehrlich – mit deutlichen Folgen.

Impulse: Herr T’ang, welche Herausforderung brachte der christliche Glaube für Sie als Geschäftsmann? T’ang: Bevor ich gläubig wurde, war es für mich normal, Behörden zu bestechen, damit meine Tiere besser zertifiziert wurden. Ich fälschte auch meine Bücher, um Vorfinanzierungen durch Banken zu erhalten. Nach meiner Bekehrung merkte ich, dass ich so nicht weiter wirtschaften wollte. Schritt für Schritt passte ich meine Geschäftspraxis an Gottes Regeln an und hörte mit Bestechung und Fälschungen auf. Das führte dazu, dass meine Geschäfte zurückgingen, und ich nach drei Jahren schließen musste. Haben Sie sich nicht von Gott im Stich gelassen gefühlt? Nein! Ich wusste einfach, dass ich das Richtige getan hatte und mir ein anderes Geschäft suchen musste. Hilfe bekam ich dabei von einem Mitarbeiter von Campus für Christus. In einem Management-Kurs zeigte er mir, wie ich christliche Werte im Geschäftsleben umsetzen kann. Ich arbeite jetzt als Unternehmensberater für ausländische Geschäftsleute, die in China investieren wollen. Zurzeit entwickeln wir zusammen mit Banken Kartenlesesysteme für den Einkauf. Dieses Geschäft ist ehrlich und es wächst.

* Der richtige Name ist der Redaktion bekannt.

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ich musste nach drei Jahren schließen.

Welche Auswirkungen hatte Ihr Christsein? Mit dem Glauben an Christus kam eine neue Perspektive in mein Leben: Vorher waren Wohlstand und Konsum für mich und meine Familie oberste Priorität. Jetzt verloren sie an Gewicht. Gottes Gnade und innerer Friede wurden mir wertvoller als Gewinn. Regelmäßige Treffen mit meinem Campus-Freund und Christen einer Gemeinde halfen meiner Frau und mir in dieser Phase der Umorientierung.

Inzwischen leiten Sie selbst einen Hauskreis mit 20 Familien… Ja, wir haben vor fünf Jahren begonnen, uns mit fünf Familien zu treffen. Inzwischen sind es fast 20 Familien, alles Geschäftsleute. Das Interesse am christlichen Glauben wächst ständig. Nichtchristen sehen bei uns echte Lebensqualität. Sie bauen ganz auf das Materielle, und der christliche Glaube bietet mehr als das: Liebe und Gnade Gottes; das ist etwas völlig Neues für uns.

Politische Liberalisierung und ein zweistelliges Wirtschaftswachstum führen zu rasanten Veränderungen im bevölkerungsreichsten Land der Welt.

Wie sieht ein Hauskreis-Treffen bei Ihnen aus? Wir kommen aus unterschiedlichen Kirchen und treffen uns an einem Wochentag zur gegenseitigen Stärkung, zum Reden, Beten und zur gegenseitigen Unterstützung. Wir wollen unsern Glauben ganz bewusst auch im Geschäftsleben mit all seinen Herausforderungen umsetzen, und dazu brauchen wir einander. Vielen Dank für das Gespräch und Gottes Segen für Ihr Unternehmen und den Hauskreis. (Das Gespräch führte Hans-Joachim Hahn beim Kongress christlicher Führungskräfte 2009 in Düsseldorf)

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FĂœR SIE GELESEN Aus der unĂźberschaubaren Menge an BĂźchern mit dem Thema „Evangelium heute“ habe ich Ihnen drei herausgesucht, die sich dem Komplex jeweils von vĂśllig anderer Seite nähern. Allen gemeinsam ist die Begeisterung fĂźr Menschen von heute, die sich denken: „Jesus ist die Antwort – aber wie lautet die Frage?“

hilfreich Nick Pollard: Von Jesus reden. Evangelisieren ein bisschen einfacher gemacht. 2004. Verlag der Francke-Buchhandlung. 256 S., Pb. (ISBN 978-3-86827-056-3) 12 â‚Ź Das Evangelium weitersagen wäre so einfach, wenn unser GegenĂźber es denn hĂśren wollte, aber in den meisten Fällen ist er auch ohne Gott zufrieden. Und ich als Christ stehe vor der Wahl: Resignieren („Die Welt heute ist eben schlecht“), aktiv werden („Auch wenn du es nicht hĂśren willst, ich sag‘s dir trotzdem“) oder den anderen verstehen und auf Jesus neugierig machen. Sie kĂśnnen es sich denken: um Letzteres geht es in Pollards Buch. Geschrieben ist es ursprĂźnglich fĂźr die Arbeit unter Studenten. FĂźr meinen Geschmack hätte man auch ein paar FremdwĂśrter weglassen kĂśnnen, doch die praktische Art und die lesenswerten Beispiele von Pollard machen das wieder wett. Ein lesenswertes und hilfreiches Buch fĂźr all diejenigen, die nicht länger mit schlechtem Gewissen ruhig sein wollen.

humorvoll Adrian Plass: Der Grashalm. Die kleine Geschichte einer groĂ&#x;en Entdeckung. 2009. Brendow Verlag. 80 S., geb. (ISBN 978-3-86506-260-4) 11,95 â‚Ź Paul ist ein sympathischer Schriftsteller mit Schreibblockade. Sein Sohn Danny mag ihn nicht mehr, jedenfalls nicht so sehr wie frĂźher, als er mit allen seinen kleinen und groĂ&#x;en Problemen zu ihm kam. Gut, dass es Freitag ist, wo er sich immer mit seinem guten Freund Greg im Pub auf ein oder zwei Bier trifft. Doch dieses Mal ist alles anders: Greg hat noch jemanden mitgebracht und verkĂźndet strahlend: „Paul, ich bin Christ geworden!“ Die Kombination aus Alkohol und Selbstmitleid verkleinert Pauls Krise nicht, und wäre da nicht der Grashalm gewesen, der ihm zugehĂśrt hätte... Ein typischer Plass. Lachen und Weinen liegen nah beieinander. Ein Buch fĂźr Christen und Nochnicht-Christen, die ein GespĂźr fĂźr Gottes Reden im Alltag haben.

berĂźhrend William P. Young: Die HĂźtte. Ein Wochenende mit Gott. 2009. Allegria (Ullstein Verlag). 304 S., geb. (ISBN 978-3-7934-2166-5) 16,90 â‚Ź Mack ist seit vier Jahren versunken in dem, was er seine „GroĂ&#x;e Traurigkeit“ nennt. Kein Wunder: seine Tochter Missy wurde ermordet. Mit Gott

IMPRESSUM

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will er eigentlich nichts mehr zu tun haben, bis zu dem Tag, als er einen seltsamen Brief erhält, eine Einladung, zu der HĂźtte zu kommen, wo sein Kind gestorben ist, unterzeichnet „Papa“. Kann es sein, dass Gott ihn einlädt, das Wochenende mit ihm zu verbringen? Es kann! Mack begegnet Gott so, wie er ihn noch nie gesehen hat – und der Autor nimmt uns als Leser mit hinein in diese besondere Zeit. Ein Krimi? Ein spirituelles Buch? Ein Entwicklungsroman? Eine Theologie der Dreieinigkeit? Dieses Buch ist etwas von allem und passt doch in keine Schublade. In den USA war es den christlichen Verlagen nicht fromm genug, den säkularen Verlagen war zu viel von Jesus die Rede. Young brachte „The Shack“ im Eigenverlag heraus und verkaufte es innerhalb eines Jahres 6,5 Millionen mal – fast nur durch Mundpropaganda. Dieses Buch lässt niemanden neutral danebenstehen, man liebt es oder verdammt es. Es erĂśffnet einen sehr persĂśnlichen Zugang zur Frage nach persĂśnlichem Leid, abseits von frommen Klischees und trotzdem angerĂźhrt von Gott. Wenn Sie dieses Jahr nur noch ein Buch lesen wollen: es sollte das hier sein. Die aktuelle Diskussion zum Buch kĂśnnen Sie verfolgen Ăźber: www.wochenende-mit-gott.de Hauke Burgarth

Herausgeber: Campus fĂźr Christus e.V., Postfach 100262, D-35332 GieĂ&#x;en, Telefon: (0641) 97518-0, Fax: (0641) 97518-40, E-Mail: Impulse@ Campus-D.de, Internet: www.Campus-D.de Redaktion: Ingmar Bartsch, Hauke Burgarth, Birgit Zeiss, Andrea Wegener, Judith Westhoff Lektorat: Elisabeth Richter Gestaltung: Claudia Dewald, Judith Westhoff Druck: Druckerei Halft, Hennef, gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Erscheinungsweise: vierteljährlich Bezug: SchutzgebĂźhr 1,70 â‚Ź. Die Bezugskosten fĂźr die Zeitschrift sind im Beitrag zum CfC-FĂśrderkreis enthalten. Unsere Bezieher weisen wir darauf hin, dass ihre Adresse mit Hilfe der Datenverarbeitung gespeichert wird (§ 26 Datenschutzgesetz). Konto: Volksbank Mittelhessen, Nr. 50 168 808, BLZ 513 900 00 Anzeigenverwaltung: Monika MĂśhlmann, Tel. (0641) 975 18-19, Monika.MĂśhlmann@ Campus-D.de Vertrieb: Campus fĂźr Christus Abdruck: Abdruck bzw. auszugsweise Wiedergabe von Textbeiträgen, Illustrationen und Fotos nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Bildnachweis: S. 1: istockphoto.com; alle anderen: Bildnachweis am Foto, privat oder Archiv. Campus fĂźr Christus versteht sich als Missions-

bewegung mit den Schwerpunkten Evangelisation, Anleitung zu Jßngerschaft und Gebet. GAiN ist der Partner von Campus fßr Christus fßr humanitäre Hilfe. Arbeitszweige: Studentenarbeit, Matthäusarbeit, Mission Welt, Jesus-Projekt, Leadership Link, Professorenforum, Internationale Studentenarbeit, Verlag, Gebet fßr unser Land, Crescendo, Athleten in Aktion, CrownLife, Ehe und Familie, Connected, Schloss Imbshausen, Gottkennen.com Missionsleitung: Clemens Schweiger (Leiter), Klaus Dewald (stellvertretender Leiter), Gerhard Triebel (Geschäftsfßhrer) Vorstand: Jochen Detlefsen, Klaus Dewald, Bernd Edler, Linda Karbe,Cornelia Martin, Clemens Schweiger, Gerhard Triebel, Hartmut Unger (Vors.), Christian Vollheim. Campus fßr Christus ist der deutsche Zweig von Agape Europe. Ein Hinweis fßr unsere Bezieher: Anschriftenänderungen werden uns von der Deutschen Post AG mitgeteilt, sofern der Bezieher nicht schriftlich widersprochen hat. Die Deutsche Post AG geht davon aus, dass Sie mit einer Mitteilung Ihrer Adressänderung an uns einverstanden sind, wenn Sie nicht bei uns schriflich Ihren Widerspruch anmelden. Wir werden Ihren Widerspruch an die zuständigen Zustellpostämter weiterleiten.

Perspektiven fĂźr Leben und Beruf

Wege in die Medien - Tagung fĂźr Einsteiger in den Journalismus 18. bis 20. September 2009 | TABOR, Marburg Vorträge von erfahrenen Journalisten | Diskussionen, Impulse, Austausch | Kontakte, Beratung, Begleitung | gemĂźtliches „Come together“ 40 EUR incl. Unterkunft und Verpflegung Infos und Anmeldung: Christliche Medienakademie | Christian Schreiber SteinbĂźhlstraĂ&#x;e 3 | 35578 Wetzlar | Telefon (0 64 41) 9 15 166 schreiber@christliche-medienakademie.de www.christliche-medienakademie.de

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FREIZEITEN & SEMINARE 2009 ANZEIGEN

FINANZKURS FÜR KIDS September 09 4.-9.9.

5.9. 11.-13.9. 24.9.

bei Campus für Christus

Bibelstudientagung (1. AT-Überblick, Referent Max Richter, 2. Prophet Micha, Referent Dr. Manfred Dreytza) Schloss Imbshausen, Preis 220 Euro, ermäßigt 180 € (Die beiden Teile sind auch einzeln zu belegen) Finanzielle Freiheit leben – Leiterkurs, Gießen, 200 € Ehewochenende „Gemeinsam E1ns“, Bonn 120 Euro zzgl. Übernachtung Finanzielle Freiheit leben, Abendseminar FeG Göttingen

Ein Medien- und Materialpaket, das Kindern hilft, den Umgang mit Geld zu erlernen

Oktober 09 „Berufung konkret“ – Neunmonatiges nebenberufliches Seminar zum „Rausfinden, was in mir steckt“, Dresden 190 € zzgl. 300 € für die integrierte Seelsorgewoche 9.-11.10. „Finanzielle Freiheit erleben“ – 3 Seminare mit Earl Pitts: für Jedermann, für Geschäftsleute und für Gemeindeverantwortliche, in Stuttgart und Pfullingen 9.-11.10. Gebetsseminar „Hören auf Gott“, Schloss Imbshausen 23.-25.10. Gebetsseminar „Dein Typ ist gefragt Entdecke deine Fürbittebegabung“, Brunnen-Lebensgemeinschaft bei Zwickau, 65 € 29.10.-1.11. Männerfreizeit in Scheibenberg, Erzgebirge, 99 € Eine kleine Auszeit mit Wandern, Kochen, Reden, Bibel etc. 3.10.0919.6.10

November 09 7.11.

8.-13.11. 28.11.

Ausbildungsseminar Budgetberater/in Führen Sie Menschen (wieder) in finanzielle Freiheit, St. Chrischona, Schweiz, 130 CHF / 86 €, www.crownlife.de Finanzielle Freiheit leben Intensivkurs Meinerzhagen, DZ 365 € / EZ 395 € Finanzielle Freiheit leben (Leiterkurs), Gießen, 200 €

Dezember 09 4.-6.12.

17.12.09

Gebetsseminar „Leben mit Gottes Reden“ Brunnen-Lebensgemeinschaft bei Zwickau, 65 € (Voraussetzung: „Hören auf Gott“) Seminar Zeitmanagement, Gießen

Silvestertagungen 09 28.12.091.1.10 28.12.091.1.10 2.-6.1.10

Silvesterfreizeit „Auf ein Neues“ Schloss Imbshausen, 190 €, Kinder ermäßigt Silvesterfreizeit für Jedermann im Harz CVJM-Familienferienstätte Huberhaus in Wernigerode 215 €, Kinder ermäßigt Neujahrstagung für Studenten, Haus St. Michael, Ober-Mossau im Odenwald, 88€

Last Minute Armenien entdecken

Urlaub und humanitär-missionarischer Einsatz Erleben Sie die älteste christliche Nation mit ihrer kulturellen Vielfalt und traumhaften Landschaft. Sie werden Städte mit ihren 1700 Jahre alten Kathedralen besichtigen und die Natur bei Ausflügen genießen. Ein zweitägiger Ausflug zum Sewansee bietet Zeit zum Entspannen und Baden. Zusammen mit unserer einheimischen Partnerorganisation besuchen Sie arme Familien, verteilen Hilfsgüter und geben das Wort Gottes weiter. Termin: 30.8. – 13.9.09 Preis: 680 € zzgl. Flug (550 €) Kontakt: Manfred.Seifert@GAiN-Germany.org Tel. 06401-22 93 55 (p), 0641-975 18-70 (d)

s: nd weitere Info Anmeldung u staltungen.de www.cfc-veran 18-0 Tel. 0641-975

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Das umfangreiche Paket für Gemeindemitarbeiter, Eltern, Erzieherinnen und Lehrer enthält das KindercashSparschwein, Arbeitshefte für Kinder und didaktisches Material für Erwachsene. Paketpreis: 52 € Gesamtwert: 65,45 €

INTENSIVKURS

Finanzielle

Freiheit

Biblischer Umgang mit Geld

leben

Intensivkurs: 12 Lektionen in 5 Tagen Die eigenen Finanzen im Griff: Für alle, die sich konzentriert mit biblischen Finanzprinzipien auseinandersetzen wollen, ohne inhaltliche Abstriche zu machen.

Zeit: Ort: Kosten:

8. – 13.11.09 58540 Meinerzhagen, Haus Nordhelle DZ 365 € / EZ 395 € inkl. Vollpension, Teilnehmerbeitrag und Ordner Anmeldung: bis 18.9.09

Weitere Infos zu Kindercash und dem Intensivkurs: Monika.Moehlmann@Campus-D.de, Tel. 0641-97518-19, www.Crownwlife.de

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Antworten finden, aber ehrlich bleiben Der christliche Standardspruch zum Thema Fragen und Antworten lautet: „Jesus ist die Antwort.“ Ein schöner Satz, klar, einfach, aussagestark. So lange mir tragfähige Antworten einfallen, kann ich gut damit leben. Aber was ist, wenn nicht? Was sage ich, wenn mir die Worte fehlen? Wenn ich einfach keine Ahnung habe? Haben Sie dann auch mal etwas erzählt, was ein anderer erlebt hat? Am besten noch so, als wäre es Ihre Geschichte? Was dabei herauskommt, ist vielleicht richtig, aber es ist nicht wahr. Und überzeugen tut es auch nicht. Ich kann auch auf die Geschichte einer bekannten Person zurückgreifen, nach dem Motto „lass Promis sprechen“. Wieso nicht? Das Problem ist nur, dass jede Menge Geschichten im Umlauf sind, die sich gut anhören, aber einfach nicht stimmen. Typisches Beispiel dafür ist das viel zitierte Gedicht: Zerschlagen ist die alte Leier am Felsen, welcher Christus heißt! Die Leier, die zur bösen Feier bewegt ward von dem bösen Geist, Die Leier, die zum Aufruhr klang, die Zweifel, Spott und Abfall sang. O Herr, o Herr, ich kniee nieder, vergib, vergib mir meine Lieder! Mit diesem Gedicht soll Heinrich Heine am Ende seines Lebens Buße getan und seinen neu gefundenen Glauben an Christus unterstrichen haben. Eine schöne Geschichte. Sie tut uns als Christen gut und zeigt eindrucksvoll, dass Gott wirklich jeden Menschen erreichen kann. Einziges Problem: das Gedicht ist nicht von Heine. Es tauchte erst 50 Jahre nach seinem Tod in einem baltischen Pfarrhaus auf und wurde ihm offensichtlich untergeschoben. Warum schreibe ich das? Weil ich uns den Druck nehmen möchte, Antworten zu produzieren. „Jesus ist die Antwort“, nicht ich und nicht du. Vielleicht kommt er besser zum Zug, wenn ich etwas häufiger sage: „Das weiß ich auch nicht.“ Hauke Burgarth Heinrich Heine (1797-1857) war einer der bedeutendsten deutschen Dichter und Journalisten des 19. Jahrhunderts. Durch seine jüdische Herkunft erlebte er viele Repressionen. Zeitlebens hatte er ein gespanntes Verhältnis zu Kirche und Religion. (Bild: Moritz Daniel Oppenheim, 1831)


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