Impulse 2011-1

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!mpulse für missionarisches Christsein

„Mir nach!“ – Leiterentwicklung Thema „Ich wollte nichts Verrücktes tun!“

Bibelarbeit Mission Welt Vom Schafzüchter Das Wunder zum Glaubenshelden von Chile

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inhalt

Sie sind kreativ, engagiert, kommunikativ und haben ein Herz für Mission? Wir suchen kreative Köpfe zur Verstärkung unserer Öffentlichkeitsarbeit:

Leiter der Öffentlichkeits­arbeit (m/w)

Webredakteur (m/w) Fundraisingfachkraft (m/w)

Bewerbungen und weitere Infos: Campus für Christus Personal Postfach 100 262 35332 Gießen

Tel. (0641) 97518-38 Fax: (0641) 97518-40 Personal@Campus-D.de www.Campus-D.de

4 „Ich wollte nichts Verrücktes tun!“ Porträt des Missionsleiters 8 Vom Schafzüchter zum Glaubenshelden Wie Mose als Leiter wächst 13 Das Wunder von Chile Befreiung der Bergleute 12

Mr Campus Ein Statiker, der alles andere als statisch ist

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Es werde Licht Mit einem Hilfstransport nach Lettland

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Leiter werden ist nicht schwer Warum es nicht so einfach ist, mit Vielfalt umzugehen

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Abenteuer Afrika Studenten erleben Gott in Uganda

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Dokudrama „Damaskus“ Die Geschichte des Paulus für Menschen aus dem Nahen Osten verfilmt

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Ein Traum wird wahr „Berufung konkret“ startete in Chemnitz

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Wie Gold inmitten des Hungers Pakistan: Ihre Hilfe kommt an

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Wie Paulus in China Unterwegs zu alten Freunden

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Haiti in Zeiten der Cholera Andrea Wegener spendet ihren Weihnachtsurlaub

Nähere Infos und weitere Stellen: www.Campus-D.de (Mitarbeiter gesucht)

3 Editorial 11 Sie sind gefragt Leitgedanken 14 15 Impressum 23 Veranstaltungen 2011

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F o t o : C l a ud i a D ew a l d

ED IT O R IAL

Es

war der

15. August 2003. Ein dunkler Tag in der Geschichte New Yorks. Im wahrsten

Sinne des Wortes. Um 16.11 Uhr brach die Stromversorgung im Osten der USA und Kanadas zusammen und die ganze Stadt versank bis zum folgenden Nachmittag in Dunkelheit, Bewegungslosigkeit und ungekühlter Sommerhitze. Zeitweise waren 50 Millionen Menschen ohne Strom. Dieser Totalausfall war die Folge einer falschen Leitung. Wenn Sie jetzt sagen, „Moment mal, da geht es doch wohl um eine Stromleitung, um Schwächen im Energiemanagement, um Wartungsfehler. Das hat doch nichts mit Leitung im Sinne von Firmen- oder Gemeindeleitung zu tun“, dann haben Sie natürlich recht. Doch die Leitungsschwäche der amerikanischen Stromversorgung macht eines sehr deutlich: Falsche Leitung hat katastrophale Folgen. Sie verhindert, dass Kraft da ankommt, wo sie gebraucht wird, sie legt andere lahm und lässt sie im Dunkeln stehen. Und das gilt genauso für Menschen als Leiter. Ich denke, es sind hauptsächlich zwei Irrtümer, die unser Verständnis von Leitung belasten: Erster Irrtum: Jeder ist ein Leiter. Dadurch wird der Leiterbegriff inflationiert. Mir wird eingeredet, dass ich schon dadurch zum Leiter werde, dass ich mich selbst leite. Zweiter Irrtum: Jeder traut sich zu leiten. Stellen Sie – gerade in der Gemeinde – einmal die Frage: Wer übernimmt diesen Bereich? Wer ist verantwortlich? Ich könnte wetten, Sie ernten das, was fast immer als Ergebnis herauskommt: ein Leitungsteam, weil kein Einzelner bereit ist, Verantwortung zu übernehmen – und sei es für den Gemeindeschaukasten … Beide Ansätze werden dem nicht gerecht, was uns die Bibel als Leitung vorstellt. Sie ignorieren entweder, dass Gott einzelne Menschen zu besonderen Aufgaben beruft (und andere eben nicht!) oder, dass er diejenigen ausrüstet, die er berufen hat, und sie trotz ihrer Fehler und Grenzen segnet und gebraucht. Leitung geschieht nie im luftleeren Raum, sondern immer durch berufene und gleichzeitig normale Menschen. Das macht das Thema extrem spannend. Und gleichzeitig persönlich, denn Leiten ist eine Aufgabe, die nur in der Beziehung funktioniert. Das musste schon Mose lernen – und wir von ihm (S. 8). Leiter sein hat völlig unterschiedliche Ausprägungen, wie die kurzen Statements belegen, die Sie als ­Leser uns geschickt haben (S. 11), ausführlicher wird es ab Seite 4, wo Clemens Schweiger, Missionsleiter von Campus für Christus, erzählt, wie er zum Leiter geworden ist und noch wird – ein sehr persönlicher Blick in sein Herz. Ansonsten schlägt diese Impulse einen großen Bogen von Nasirabad (S. 20) über Augsburg (S. 16) nach Damaskus (S. 18) und schon zum Kirchentag in Dresden (S. 22). Auch wenn es dabei nicht immer explizit um Leiterpersönlichkeiten geht, ohne sie wäre nur wenig von dem passiert, was diese Impulse enthält. Allen Geleiteten, Leitern und solchen, die es werden wollen, wünsche ich gute Impulse mit dieser Impulse, Ihr Hauke Burgarth, Kommunikation, Campus für Christus

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T hem a

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Mit dem Lkw durch Afrika

„Ich wollte nichts Verrücktes tun!“ Clemens Schweiger – Porträt des Missionsleiters von Campus für Christus

Ein „normales“ Leben hatte er sich vorgestellt. Eines mit Frau und Kindern und einem prima Beruf. Als Ingenieur in die Firma des Vaters einsteigen und diese dann irgendwann übernehmen. Ausgerichtet an guten und frommen Maßstäben. Natürlich. So ähnlich und so „normal“ eben… Einen Ingenieurs­ titel hat Clemens Schweiger, ebenso Frau und Kinder. Dass sein Leben trotzdem im Großen und Ganzen in andere Bahnen gelenkt wurde, daran ist unter anderem Andreas Solymosi schuld, der ihn 1985 fragte, ob es denn nicht besser sei, vollberuflich bei Campus für Christus einzusteigen.

„So etwas total Verrücktes wollte ich auf gar keinen Fall machen“, erinnert sich Clemens Schweiger. Damals hatte er sein Maschinenbau­ studium in München fast beendet. Campus kannte er schon, war sogar selber als Leiter der Studentengruppe aktiv dabei. „Aber Andre­ as und die anderen Vollzeitler waren mitunter schon etwas ‚speziell’ – das war mir alles zu ausgefallen und passte nicht in meine Zukunfts­ pläne.“ Immerhin waren er und seine damalige Freundin und heutige Ehefrau Karin Manns ge­ nug, sich mit der Anfrage ernsthaft auseinander­ zusetzen. Karin studierte Medizin und ist heute promovierte Ärztin. Eine Anstellung bei Cam­ pus für Christus würde auch ihre Pläne gehö­ rig auf den Kopf stellen. Die Entscheidung fiel am 12. September 1985, Schweigers Geburtstag. Im Nachhinein beschreibt er sie schmunzelnd als romantischen, fast bühnenreif theatralischen Moment: „Karin und ich stiegen auf einen Berg

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in den Bayerischen Alpen, um dort nach Wo­ chen des Überlegens schlussendlich unsere Ent­ scheidung zu treffen. Wir hatten ausgemacht, dass wir beide gleichzeitig unseren Entschluss äußern würden – auf Kommando ein schlichtes ‚Ja’ oder ‚Nein’ – und nur, wenn wir beide unab­ hängig voneinander zustimmten, würden wir da­ rin die Bestätigung sehen, dass wir zu Campus für Christus gehen sollen.“ Trommelwirbel, Fan­ farenstoß – Es wurde ein „Ja “.

Entscheidung mit Folgen Die Entscheidung für den neuen Lebensweg wurde nicht überall mit Begeisterung aufge­ nommen. Vor allem Schweigers Vater fand deutliche Worte, was seinen Entschluss aber nicht ins Wanken brachte. So ging’s auf die ers­ ten Etappen des neuen Lebensabschnitts: drei Monate Afrika, Aufbau eines Freundeskreises, der die Arbeit finanziell unterstützen sollte, und dann Heidelberg, die erste „richtige“ Stati­ on. Hier waren sie in der Studentenarbeit tätig, gründeten Bibelstudienkreise, schulten junge Christen und planten Aktionen an der Uni, um mit Menschen über den Glauben ins Gespräch zu kommen. Da war einiges los: Acht Mitarbei­ ter bemühten sich vollzeitlich um ca. 60 Stu­ denten. In dieser Zeit wurde Clemens Schwei­ ger nachhaltig in seinem Glauben und seiner Persönlichkeit geprägt. Duane Conrad, langjäh­ riger Mitarbeiter bei Campus für Christus und späterer Nationalleiter, war damals sein Ausbil­ der. Die beiden waren oft zusammen, und von ihm hat sich Schweiger so manches abgeguckt. „Es war beeindruckend und vorbildlich, wie Duane mit Menschen umgegangen ist, sie geför­ dert und in sie investiert hat. Im Werk kursierte später lange der Satz: ‚Die, die Duane ausgebil­ det hat, sind alle was geworden’.“ Für Clemens

Schweiger war er lange Jahre das Leitungsvor­ bild, an dem er sich orientierte. Nach sieben Jahren ging die Ära Heidelberg für Ehepaar Schweiger zu Ende. Mittlerweile hatte er noch ein Theologiestudium draufge­ setzt. Jetzt ging es – mit inzwischen drei Kindern – nach Gießen, wo sich die Zentrale von Cam­ pus für Christus befindet. Schweiger übernahm 1994 die Leitung der deutschen Studenten­ arbeit, seit 2006 ist er Leiter des Gesamtwerkes. Was er von Duane Conrad gelernt hat, prägt dabei noch heute seinen Leitungsstil. Menschen zu fördern, ist nach wie vor ein Schwerpunkt seiner Arbeit, nicht nur in der Theorie, wie Kol­ legen und Mitarbeiter bestätigen. Andrea We­ gener, seine Assistentin, erinnert sich an eine Begebenheit, die dafür typisch ist: „Es war ganz am Anfang meiner Zeit bei Campus, ein Tag der Feuerprobe: Drei Kollegen von uns wa­ ren schwer mit dem Auto verunglückt und wir muss­ten von Gießen zum Unglücksort fahren. Am Tag zuvor hatte Clemens gerade ein neues Auto bekommen, und als wir uns früh mor­ gens in Richtung Berlin aufmachten, drückte er mir ganz selbstverständlich den Schlüssel in die Hand: ‚Fahr du mal, ich lös dich dann ab’. Ich hatte erst zwei Monate vorher wieder angefan­ gen zu fahren und war alles andere als sicher. Etwas zweifelnd habe ich angemerkt: ‚Na, du vertraust mir ja!’, worauf er meinte: ‚Och, dir eigentlich nicht. Eher Gott’.“ Diese Gelassenheit hat sie beeindruckt. Das Vertrauen und die Großzügigkeit. Nach über drei Jahren der engen Zusammenarbeit hat sich der damalige erste Eindruck für sie immer wie­ der bestätigt. „So sind die Schweigers. Sie tei­ len ganz selbstverständlich ihr Leben und das, was sie besitzen, mit anderen. Und wenn’s ka­ putt geht, regen sie sich nicht auf.“

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T h em a Ein wichtiges Vorbild: Duane Conrad

Kontakt zur Basis: Im ­Gespräch mit Studenten

Mit seiner Assisentin Andrea ­Wegener bei der Arbeit

Clemens Schweiger lässt andere gern „mal machen“ und schafft ihnen viel Freiheit, sich auszuprobieren. Eine Stärke, die seinen Mit­ arbeitern Raum lässt, ihr Potenzial zu entwi­ ckeln. Das hat auch Hans-Joachim Hahn so erlebt. „Der Name Clemens bedeutet ‚der Mil­ de’“, erklärt er, „und ich habe Clemens als je­ manden erlebt, der diesen Namen verkörpert.“ Hans-Joachim Hahn ist seit 35 Jahren Mitarbei­ ter bei Campus für Christus. In dieser Zeit hat er verschiedenste Stationen durchlaufen und Aufgaben wahrgenommen, war sogar selbst für eine Weile Nationalleiter. Irgendwann führte ihn seine Berufung in eine Arbeit, die die Richt­ linien des Werkes stark strapazierte. „Ich wollte christliche Werte in die Wirtschaft bringen und musste dazu große Haken schlagen“, erinnert er sich. „Ich brauchte Raum, den die Richt­ linien eigentlich nicht zuließen.“ Aber zusam­ men mit Duane Conrad als Nationalleiter hörte Clemens Schweiger als studentischer Leiter sich alles geduldig an und ließ die nötige Weite zu, um Hahn in seinem Werdegang zu fördern. Für diesen verkörpert Schweiger verständnisvolle Leitung und Investition in Mitarbeiter und de­ ren Unterschiedlichkeit. Ein Heiopei, den man nach Belieben hin- und herschieben kann, ist er trotzdem nicht – auch das erleben die Mit­ arbeiter hin und wieder. Man erkennt vielmehr sein ehrliches Bemühen, effiziente Leitung und individuelle Förderung bestmöglich miteinan­ der zu verbinden.

In der Sackgasse?

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Nach einigen Jahren in Führungsposition kam Clemens Schweiger persönlich allerdings an einen Punkt, an dem er erkannte, dass es einige unterbelichtete Stellen in sei­ ner Leitung gab. „Ich habe gemerkt, dass ich in einigen Gebieten noch wachsen muss“, zieht er Resü­ mee. „Um den Aufgaben bei Campus und letztlich Gottes Zielen für mein Leben ge­

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recht werden zu können, musste ich weitere Kompetenzen entwickeln. Ich hatte bisher meist versucht, Konflikte zu vermeiden, und manchmal schaffte ich es nicht, für Klarheit bei den Mitarbeitern zu sorgen. Es fehlte mir teil­ weise an Durchsetzungsvermögen, alles Dinge, die unerlässlich sind, will man ein landesweites Werk mit mehr als 100 Mitarbeitern zielgerich­ tet führen.“

Veränderungen – innen und außen War diese Veränderung zu schaffen? „Ja“, meint er, „aber mir war klar, dass diese Ver­ änderung nicht ohne Hilfe von außen möglich war.“ Durch intensives Coaching eines profes­ sionellen Beraters gewann Schweiger mehr Si­ cherheit bei schwierigen Entscheidungen. Er erkannte außerdem, dass auch Campus für Christus als Ganzes mitten im Umbruch stand, und schaltete nach Absprache mit Abteilungs­ leitern und Vorstand eine christliche Unter­ nehmensberatung ein, um blinde Flecke auf­ zudecken und notwendige Veränderungen einzuleiten. Es war ein anstrengender, aber loh­ nender Prozess. Seitdem hat sich einiges geän­ dert im Werk, Abteilungen wurden umstruktu­ riert, manches straffer organisiert. All das hat manchmal ganz schön an den Nerven gezerrt, an den eigenen wie auch an denen anderer. Aber: Wo gehobelt wird, fallen Späne, und die fallen in einem frommen Werk auch nicht we­ niger als anderswo auf der Welt. Gefragt, was für ihn die wichtigsten Eigen­ schaften einer leitenden Persönlichkeit sind, hält Schweiger fest: „Du musst an Gott hän­ gen. Dadurch hast du eine innere Ausrich­ tung, kennst deine Gaben und Grenzen. Und du musst von guten Leuten begleitet werden. ‚Gut’ heißt in diesem Zusammenhang, dass es Men­ schen sind, die mit Wahrheit umgehen kön­ nen. Sie müssen dir die Wahrheit spiegeln und sie auch selber ertragen können. Auf dieser Basis lässt sich dann richtig etwas bewegen.“ Als Missionsleiter hat Clemens Schweiger Ziele für Campus für Christus und Wünsche für ganz Deutschland. Seiner Meinung nach sind viele Christen im Land zu scheu oder ungeübt da­

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Mit Klaus D ­ ewald ­zusammen­ ­leitet er das Missionswerk.

rin, anderen von ihrem Glauben zu erzäh­ len. Jedem Menschen das Evangelium mit ein­ fachen Worten nahebringen zu können, das war schon ein erklärtes Ziel des Campus-Gründers Bill Bright. Schweiger glaubt, dass dort eine der Stärken des Werkes liegt. „Wir sind ja kei­ ne Denomination, gründen auch keine Gemein­ den. Unsere Stärken liegen woanders. Wir sind innovativ, mutig und immer in Bewegung. Da­ bei machen wir Fehler, ja, aber wir sind zum Glück auch lernfähig. Wir sind von Herzen evangelistisch und lieben es, wenn jemand zum Glauben kommt. Wir sind Brückenbauer un­ ter Christen und bringen Dinge in Bewegung.“ Da schwingt ganz offensichtlich ehrliche Be­ geisterung mit! Wer ihn so reden hört, lässt sich gern von ihm überzeugen und mitneh­ men. Selbst skeptische Gemüter werden inner­ lich irgendwie warm berührt und blicken ein wenig hoffnungsfroher in die Zukunft. Und so redet er weiter von Arbeitszweigen, die eine ei­ gene Dynamik entwickeln, von Teams, die über Deutschland verteilt sind, sich aber trotzdem auf die Kernkompetenzen des Werkes konzen­ trieren: Menschen für Jesus gewinnen, sie för­ dern und dann aussenden, dasselbe zu tun. Er träumt von mutigen Aktionen an unseren eher glaubensfeindlichen Universitäten, von lebens­ verändernden Sportcamps, von attraktiven Webseiten, die Lust auf die ersten Schritte im Glauben machen und, und, und. Träume? Ja und Nein. Manches wird vielleicht für immer eine Idee bleiben, aber an vielem sind er und die Kollegen im Werk wirklich dran. Das sind keine Wünsche mehr, sondern Wirklichkeit. Da ist zum Beispiel der neunmonatige Kurs „Berufung konkret“ für Gemeindemitarbei­ ter, den es in Dresden schon seit einigen Jah­ ren gibt. Er beginnt sich nun, über Chemnitz und Berlin zu vervielfältigen, und soll bald im ganzen Land laufen. Oder die neuen, attraktiven Videos auf der Webseite Gottkennen.de. Sie sol­ len nicht nur dort Lust auf Glauben machen, sondern auch im Fernsehen oder bei evangelis­ tischen Predigten.

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Dass hinter ­jedem ­guten Leiter eine ­starke Frau steht, gilt auch bei Schweigers.

Worum es wirklich geht Clemens Schweiger weiß, so etwas total Ver­ rücktes wollte er nie machen, doch mittler­ weile ist klar: Er liebt seinen Beruf und seine Berufung. Manchmal hat es ihn und seine Fa­ milie viel gekostet und kostet es noch heute. Im Veränderungsprozess gab es menschliche Ver­ letzungen und schwierige Personalentschei­ dungen, das schlaucht. Auch gesundheitlich gab es schon einiges zu knacken. 2009 schrammte er knapp am Tod vorbei. Das Herz wollte nicht mehr. Nach einigem Hin und Her entdeckte man einen genetisch bedingten Herzfehler, der erst jetzt ans Tageslicht kam und durch äußere Um­ stände akut wurde: „Durchs Alter“, hier lächelt er hintergründig, „durch Extrembelastungen im Sport und durch beruflichen Stress.“ Mit letz­ terem versucht er seitdem verantwortlich um­ zugehen, gänzlich ausschalten lässt er sich in seiner Position allerdings nicht. Er lebt nun mit einem kleinen Kästchen im Brustkorb. Dieses sogenannte „ICD“ ist ein technisches Wunder­ werk, das sein Herz im Ernstfall wiederbeleben soll. Wenn er sich mit dem Finger auf die Brust trommelt, hört es sich an, als würde man an ei­ ner Holztür klopfen. Einige Kollegen haben sich anfänglich einen Spaß draus gemacht und ihn gebeten, doch mal hören zu lassen … Klopf, klopf, klopf. „Leiter sein betrifft den ganzen Menschen“, hält Clemens Schweiger fest, „den Job, die Ehe, die Kinder, die Träume. Man muss sich gut überlegen, ob man das will.“ Er sieht sein gan­ zes Leben als einen Prozess, ein wenig als einen Wettkampf, in dem er steht, mit Gott als seinem Mastertrainer. „Man darf nicht Leiter werden, um die Welt zu erobern oder sein eigenes Reich zu bauen. Letztlich geht es um meine Beziehung zu Gott. Er ist der Coach. Er ist ein super Coach. Mit so einem Coach und einem Team, wie ich es hier bei Campus habe, ist der Auftrag zum Lei­ ten phantastisch.“ Judith Westhoff

Wie die Zeit vergeht... 1951 Bill Bright gründet in den USA „Campus Crusade for Christ Inter­ national“ 1967 Campus für Christus Deutschland wird in Berlin gegründet. Bill Brights Kurzzusammenfassung des Evangeliums „4 geistliche Gesetze“ wird weit über 5 Millionen Mal verkauft bzw. verteilt. 1977 CfC sendet seine ersten beiden deutschen Missionarinnen ins Ausland, nach Kenia. 1983 Der Film „Jesus – keiner hat die Menschen bewegt wie er“ wird erstmals im Fernsehen ausgestrahlt. 1984 CfC initiiert das „Frühstückstreffen für Frauen“. 170 Frauen kommen zum ­ersten Treffen in Gießen. 1985 Die Konferenz „Explo 1985“ findet weltweit in 90 Städten statt, die per Satel­litenübertragung miteinander verbunden sind. Berlin ist einer der vier Ausstrahlungsorte. 1987 CfC-Teams beginnen, mit Multi­ mediashows durch Deutschland zu ­ziehen. „Der Tag“, „Fan“, „Das Buch“, „­Winners.“ 1990 Die Wende macht eine offizielle Vereinigung von CfC und Matthäusarbeit möglich. 1990 Der erste Transport von „Aktion Hungerwinter“ (heute Global Aid Network e.V., GAiN) geht nach Riga und Lenin­grad. 1996 Das Professorenforum wird ­gegründet. 2000 Auf der Expo in Hannover werden 350.000 Jesus­videos in verschiedenen Sprachen verteilt. 2002 Der Finanzkurz „Schritte in die ­persönliche Freiheit“ verhilft Menschen zu einem biblischen Umgang mit Geld. 2006 Die evangelistische Webseite „www.Gottkennen.de“ geht online. 2009 Mitarbeiter von Campus für ­Christus organisieren die GottkennenTour und begleiten eine atheistische ­Bus­kampagne durch ganz Deutschland.

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B i be l a rbe i t

Vom Schafzüchter zum Glaubenshelden Wie Mose als Leiter wächst

Top und doch im Abseits

„Jeder wünscht sich einen Leiter mit Hirten­ begabung. Aber wer möchte schon ein Schaf sein?“ Hauke Burgarth

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„Bloß nicht 40 Jahre rumhängen, bis Gott mich gebrauchen kann!“ So war meine Reaktion als frischgebackener Christ, als ich las, wie Mose in die Wüste fliehen musste und dort 40 lan­ ge Jahre Schafe hütete. Kein Israelit hatte so gute Leiterqualifikationen wie Mose. Als Teil der obersten Führungsschicht der Weltmacht Ägypten bekam er eine Top-Ausbildung. Außer­ dem hatte er einen ausgeprägten Sinn für Ge­ rechtigkeit, sowie ein Anliegen für die Befrei­ ung seines Volkes und war bereit, sich dies etwas kosten zu lassen.1 Woran war er so kläg­ lich gescheitert? Es waren die Schattenseiten seines Charakters: Mose konnte mit seiner Im­ pulsivität schlecht umgehen2 und er neigte zum Einzelkämpfertum.3 Deshalb hatte er auch kei­ ne echte innere Verbindung zu denen, die er gern befreit hätte. Sein erstes Auftreten ist das eines Häuptlings ohne Indianer: „Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns einge­ setzt?“, fragte ihn sein eigenes Volk. Ausgerech­ net ­diese 40 unspektakulären Wüstenjahre sind es, die ihn als herausragende Leitungspersön­ lichkeit zur Reife bringen. Hier lernt er, für sei­ ne Herde zu sorgen und mit ihr in der Wüste zu überleben. Auf eben diese Qualitäten wird es in der Zukunft ankommen. Kein Israelit kannte das Leben in der Wüste so gut wie Mose.

Gott vor allem anderen Mose hatte schon einige Dornbüsche in der Wüste Feuer fangen sehen. Doch was für ein Feuer war das? Es brannte lichterloh, aber ver­ zehrte nicht den kargen Busch. Mose kommt fasziniert näher. Eine Stimme aus dem Busch ruft ihn mit Namen. Achtung, heiliges Land! Ein

gemeiner Dornbusch wird zum heiligen Ort? Ja, doch nicht aus sich selbst, sondern weil Gott da ist. Der Dornbusch wird ihm zum Spiegel. Aus­ gebrannt und ohne Perspektive begegnet ihm eine neue Realität: Heiliges Feuer, das aus sich selbst heraus brennt. Doch als Gott Mose zum Leiter beruft, um sein Volk zu befreien, wird es ihm zu heiß. Seine Einwände lauten: „Wer bin ich?“ „Wer bist du?“ „Und wenn sie mir nicht glauben?“ „Ich kann nicht!“ Und schließlich wird er ganz ehrlich: „Ich will nicht!“4 Die Resi­ gnation des alten Mannes sitzt tief. Ehrlich sein vor Gott – das ist es, was Mose hier für sein Le­ ben lernt. Auch wenn Gott nicht lockerlässt, er lässt sich auf ein solches Gespräch mit ihm ein. Viermal gebraucht Gott im Gespräch mit Mose am Dornbusch einen sehr ausführlichen Namen: Der Herr, der Gott deines Vaters/eurer Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.5 Der persönliche Gott der persönlichen Bezie­ hung. Und er offenbart sich ihm außerdem als der „Ich bin da“6, als der gegenwärtige Gott. Diese Realität verändert die Grundkoordinaten im Leben des Mose: Es geht vor allem anderen um die persönliche Beziehung zu dem Gott, der ihm begegnet ist. Eine praktische Schulung wird für Mose zur Schlüsselerfahrung. „Wirf deinen Hirtenstab zu Boden!“ Der Stab war das Standessymbol, die Waffe und das Werkzeug eines Hirten. Er lässt also seinen Beruf und seine Fähigkeiten los. Der Stab wird vor ihm zur Schlange, vor der er flieht. „Nun ergreife sie beim Schwanz!“ Kein erfahrener Hirte wird so verrückt sein, eine Schlange am Schwanz zu ergreifen. Doch Mose gehorcht wider alle Erfahrung und die Schlan­ ge wird wieder zum Stab, der nun der „Stab

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Aus wider­willigem Gehorsam zu Gott ist eine ­tiefe Vertrauens­ beziehung g ­ eworden. Gottes“ ist.7 Mose musste seine Gabe loslassen und begegnete darin ihrem Schatten. Danach konnte er die gleiche Gabe erneuert von Gott empfangen und der Stab wird das Symbol sei­ ner von Gott verliehenen Autorität. Er wird zum Zeichen vor Israel und dem Pharao. Mit diesem Stab wird Mose das Meer teilen und den Fel­ sen spalten.8 Trotz der übernatürlichen Offenbarung Gottes beginnt der große Leiter Mose ganz klein im Glauben. Auch er reagiert anfangs auf Schwierigkeiten mit Klagen und Fragen, wie sein Volk.9 Doch eines unterscheidet ihn: Er wen­ det sich damit an Gott und tut – wenn auch zu­ nächst widerwillig –, was Gott ihm sagt. Und so wächst mit jeder Erfahrung mit Gott sein Glaube, wird zunehmend proaktiv bis hin zu dem Punkt, an dem er mit Gott selbst um das Leben seines Volkes ringen kann, so lange, bis er Gottes Ge­ richt abwendet.10 Aus widerwilligem Gehorsam ist eine tiefe Vertrauensbeziehung geworden. „Der Herr redete mit Mose von Angesicht zu An­ gesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet.“ „Lass mich deine Herrlichkeit sehen“, so lautet jetzt der tiefste Wunsch des Mose.11 Gott ist nicht nur seine Leidenschaft gewor­ den, er ist auch seine Vision. „Wenn du, Herr, nicht selbst mitgehst, dann wollen wir das Land nicht!“12 Der Kern seiner Vision ist: Der all­ mächtige und persönliche Gott hat mich und mein Volk zu sich gerufen, um mit ihm zu le­ ben. Wir antworten darauf, indem wir ihm ver­ trauen und in seinen Bund mit uns eintreten.13 Weil Gott uns liebt, sorgt er für uns und gibt uns ein sehr gutes Land als Lebensraum. Das ver­ heißene Land ist letztlich nur der Rahmen, in dem sich die Vision erfüllt.

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Mose bleibt ein Lernender Die größte Lernfähigkeit hatte Mose in Bezug auf seinen Glauben beweisen müssen (s.o.). Er traute sich die Aufgabe nicht zu, aber er wuchs mit ihr und lernte, sich auf Gott zu verlassen. Ohne das übernatürliche Eingreifen Gottes wäre er auf Schritt und Tritt gescheitert. Der Pha­ rao hätte Israel nicht ziehen lassen, ein Meer teilt man nicht mit einem Stab, die logistische Heraus­forderung, ein ganzes Volk ohne funk­ tionierende Landwirtschaft in der Wüste zu versorgen, hätte spätestens nach einigen Wo­ chen scheitern müssen. In dieser Abhängig­ keit wird er zu einem Mann des Gebetes, der die große Lektion der leeren Hände kennt und zu Gott schreit, der die Stille vor Gott erträgt, der auf Gott hören und ihm gehorchen lernt, der betend Siege in der geistlichen und natür­ lichen Welt erringt, der es wagt, mit Gott selbst um Menschen zu ringen, aber der in all dem zu einem der großen Liebhaber und Verehrer Gottes heranreift.14 Moses Hang zum Einzelkämpfertum ist schon zur Sprache gekommen und blieb weiter­ hin eine Schwäche, die ihn zweimal fast in den Burnout trieb. Doch er hörte auf den Rat sei­ nes Schwiegervaters Jethro, der ihm half, eine Leitungsstruktur zu installieren, durch die er Verantwortung delegieren konnte. Offensicht­ lich verwässerte diese später, was einmal mehr den Solisten offenbart, doch mit Gottes Nachhil­ fe wurde die Struktur erneuert und durch eine spezielle Geistesbegabung ergänzt.15 Auch wenn die Gesamtleitung eindeutig in seinen Händen bleibt, delegiert er Verantwortung16 und ar­ beitet gelegentlich im Team.17 Trotz einer an­ fänglichen Absage gewinnt er seinen Schwager

Hobab als externen Berater für die Heraus­ forderungen der Wüste18 und er bildet mit Jo­ sua über Jahre hin den zukünftigen Leiter des Volkes heran.19 Ganz außergewöhnlich ist Moses Lernen im Bereich Kommunikation. Als Schlichter in sei­ nem Volk hatte er eine Enttäuschung erlebt.20 Gottes Berufung hielt er entgegen: „Ich kann nicht reden und es wird auch durch dich, Gott, nicht besser.“21 Nach anfänglicher Hilfe durch Aaron als Sprecher gewinnt Mose zunehmend Profil in der Kommunikation mit dem Volk und mit dem Pharaoh, führt seinen Schwiegerva­ ter Jethro zum Glauben und wird schließlich zum größten Lehrer des Alten Testamentes, und zwar in Wort und Schrift.22

Beziehungsfähigkeit Schon früh hatte Mose bewiesen, dass er ein starkes Anliegen für das Wohl seines unterdrü­ ckten Volkes hatte. Gerade dadurch war er je­ doch in die Isolation geraten und musste ins Exil fliehen. Auch dort hatte er sich für die Schwachen eingesetzt23, aber neue Initiative für sein Volk zu entwickeln, fiel ihm selbst nach Gottes Beauftra­ gung schwer. Die Israeliten machten es dem von Gott berufenen ­Leiter nicht gerade leicht. Zwar reagierten sie zunächst positiv,24 aber beim ge­ ringsten Problem verfielen sie in Kritik und Nör­ gelei. Sie waren ein Volk mit Sklavenmentalität.25 Letztlich war es diese Sklaven­mentalität, die ih­ nen die Strafe der 40 Jahre Wüstenwanderung einbrachte, bis die Sklaven­generation gestorben war und die in Freiheit Geborenen das Land ein­ nehmen konnten. Der Text zeigt nur indirekt, aber auf dra­ matischste Weise, dass Mose trotz dieser nega­

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B i be l a rbe i t

„HERR, du hast angefangen, ­deinem Knecht zu offenbaren deine Herrlichkeit …“

tiven Mentalität eine tiefe Beziehung zu seinem Volk entwickelt hat. Als Reaktion auf den Göt­ zendienst rund um das Goldene Kalb sagt Gott: „Nun lass mich, dass mein Zorn über sie ent­ brenne und sie vertilge. Dafür will ich dich zum großen Volk machen.“ „Nun lass mich ...“ deu­ tet an, dass hier letztendlich Mose entschei­ den darf, ob das Gericht Gottes eintrifft oder ob er sozusagen Gott in den erhobenen Arm fällt. So ernst nimmt Gott die Beziehung zu seinem Freund Mose. Er wird ihn als berufenen Stell­ vertreter des Volkes nicht übergehen. Mose be­ kommt das Angebot, ein zweiter Abraham, ein Stammvater für ein neues, großes Volk zu wer­ den. Entschieden bleibt Mose auf seinem Pos­ ten vor Gott, sagt nein und tritt für sein Volk ein: „Vergib ihnen doch ihre Sünde. Wenn nicht, dann tilge mich aus deinem Buch!“26

Moses Ungehorsam Mose liebt Gott, aber er liebt auch dieses Volk trotz aller Widerwärtigkeiten von ganzem Her­ zen. Er bleibt als Leiter nah an den Menschen. Das zeigt sich unter anderem daran, wie er mit Infragestellung und Kritik umgeht. Konstruk­ tive Kritik seines Schwiegervaters setzt er posi­ tiv um, bei negativer Kritik bemüht er sich, sie nicht persönlich zu nehmen, und selbst die Kri­ tik seiner Geschwister Aaron und Mirjam ver­ leitet ihn nicht zu unangemessenen Reaktionen. Es wird ihm bescheinigt: „Mose war ein sehr demütiger Mensch, mehr als alle Menschen auf Erden.“ So erwirkt er für seine Schwester Mir­ jam nach ihrem Angriff Vergebung und Hei­ lung.27 Eine Begebenheit ist symptomatisch für die Reife und Ausgeglichenheit, die Mose als Per­ son erlangt hat. Bei der Erneuerung der Lei­ tungsstruktur soll Mose 70 Älteste einsetzen, die Gott daraufhin mit seinem Geist ausrüsten will. Zwei dieser Personen weigern sich zu er­ scheinen und stellen sich so öffentlich gegen Mose. Dennoch kommt der Geist Gottes auch auf sie. Josua möchte das verbieten, doch Mose lehnt ab und erwidert: „Wollte Gott, dass alle im Volk des Herrn Propheten wären und der Herr seinen Geist über sie kommen ließe.“28

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X Die verbindliche Beziehung und Nähe zum Volk fordert ein hohes Maß an Opferbereit­ schaft. Obwohl Mose, Josua und Kaleb ange­ sichts der starken Bewohner von Kanaan nicht versagt hatten, blieben sie doch bei ihrem Volk und wanderten mit ihm durch die Wüste, und zwar 40 lange Jahre hindurch. Trotz alles Wachstums als Person und ­Leiter gereicht Mose seine eingangs erwähnte Impuls­ ivität noch einmal zum Nachteil. Wieder einmal rebelliert das Volk angesichts von Wasserman­ gel. Gott gibt Mose auf sein Gebet hin den Auf­ trag, zu einem Felsen zu sprechen, damit aus ihm Wasser herausfließen wird. Mose ist so frus­triert und erbost, dass er nicht wirklich hinhört, sondern spontan aus seiner früheren Erfahrung heraus den Felsen mit seinem Stab schlägt, frei nach dem Motto: „Ich weiß doch, wie man das macht.“ Daraufhin fließt tatsäch­ lich viel Wasser aus dem Felsen, aber als har­ te Konsequenz seines Ungehorsams bleibt Mose das ersehnte verheißene Land verwehrt.29 Kann Gott so hart sein zu seinem Freund Mose? Das Zerschmettern der Bundestafeln hatte er ihm doch auch nachgesehen. Moses „Missgeschick“ betraf eine sehr sensible Stel­ le: Habe ich das geistliche Leben im Griff und weiß, wie es funktioniert, oder lebe ich aus der beständigen Beziehung zu Gott?30 An die­ ser Stelle geht Gott nicht auf das Flehen seines Freundes ein. Aber er zeigt ihm das Land ganz persönlich aus der Ferne und holt ihn dann in ein besseres Land, zu sich in die Ewigkeit. Am Ende seines langen Lebens sagt Mose: „HERR, du hast angefangen, deinem Knecht zu offenbaren deine Herrlichkeit und deine starke Hand.“31 Großartigste Erfahrungen mit Gott, und doch nur ein Vorgeschmack der Herr­ lichkeit. In dieser Herrlichkeit darf Mose das ­eigentliche Ziel seiner Wünsche erreichen. Hermann Rohde

1 Ex 2,11-15.17 2 Ex 2,12; 32,19; Num 20,11 3 Ex 2,11-13; 18, 13-18; Num 11,11-17 4 Ex 3,11.13; 4,1.10.13 5 Ex 3,6.15-16; 4,5 6 Ex 3,14 (EÜ) 7 Ex 4,20 8 Ex 4,30f; 7,10; 14,21; 17,5f 9 Ex 5,22f.; 6,12.30 10 u.a. Ex 8,9; 9,29-30; 14,13-16; 17,9; 32,7-14 11 Ex 33,11.18; vgl. Num 12,6-8 12 Ex 33,15 (frei übertragen) 13 Ex 19,4-6 14 u.a. Ex 8,8; 15,25; 17,4.11-12; 24, 12-18; 32,7-34,8; Num 12,13 15 Ex 18,13-18; Num 11,11-17 16 Ex 17,9; 24,14; Num 21,32; 17 Ex 4,29; 17,10-12; 18 Num 10,29-32 19 Ex 17,9.14; 24,13; 33,11; Num 11,28; 13,16; 27,17-23 20 Ex 2,13f 21 Ex 4,10 frei ­übersetzt 22 Ex 4,28-31; 14,13-14; 18,8-11; 19,7 etc. 23 Ex 2,16-17 24 Ex 4,30-31 25 Ex 14,11-12 26 Ex 32,7-14.32 27 Ex 18,14-26; 16,7-8; Num 12,1-15 28 Num 11,24-29 29 Num 20,1-12 30 s.a. Jak 3,1 31 Deut 3,24

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Si e s in d gefr ag t

Leiter werden, Leiter sein – so sieht das bei mir aus: Leiter eines Wunder-Werks Natürlich war die Idee völlig abwegig. In den Anden Südperus ein modernes Krankenhaus nur auf Spendenbasis zu bauen, klang nicht rea­listisch. Eine Klinik mit zeitgemäßer Ausstat­ tung, in der ehrenamtliche Mitarbeiter armen Indianern dienen würden, klang nicht wie ein vertrauenswürdiges Projekt, eher nach illusio­ närer Traumtänzerei. Trotzdem ahnten wir, dass Gott im Bergdorf Curahuasi mehr tun wollte, als eine Arztpraxis einrichten – und dass er uns in die Leitung berufen wollte. Als wir im Januar 2004 unseren Lebenstraum in Clubs, Kirchen und Schulen vorstellten, war das Echo positiv, aber keineswegs überwältigend. Trotzdem ver­ spürten wir die innere Gewissheit, Gott würde unser Vertrauen in seine unbegrenzten Mög­ lichkeiten letztendlich belohnen. Und wirklich – dreieinhalb Jahre später feierten wir mit 4500 Menschen die Einweihung des Hospitals ­Diopsi Suyana als nationales Ereignis. Fasziniert von diesem Wunder betonte ich in meiner Eröff­ nungsansprache: „Nur Gott kann viel aus wenig und alles aus dem Nichts schaffen. Die Ehre ge­ bührt Gott allein.“ Bei allen Herausforderungen – es ist eine große Ehre, Leiter dieses wunder­ baren Werks zu sein. Dr. Klaus John (Die ausführliche Geschichte finden Sie in Dr. Johns Buch Ich habe Gott gesehen, Brunnen ­Verlag)

Bücher sind eine echte Hilfe Ich leite seit vier Jahren eine christliche Buch­ handlung, in der ich vorher bereits mehrere Jahre als Angestellte gearbeitet habe. Meine da­ malige Chefin hat mir schon früh angekündigt, dass sie mir die Aufgabe eines Tages übertra­ gen wolle. Ich würde sagen, sie hat die Fähig­ keiten für diese Arbeit in mir gesehen. Ich sel­ ber brauchte aber noch Zeit, mich mit meinen Gaben zu beschäftigen. Dabei geholfen ­haben mir z.B. Bücher wie „Der Gabentest“ von Chris­ tian A. Schwarz und „Kreative Lebens­planung“ von Paul Donders. Inzwischen begleite ich selbst Menschen dabei, ihre Talente zu entde­ cken und eine für sie passende Aufgabe zu fin­ den. Die genannten Bücher sind mir dabei im­

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mer noch eine Hilfe. Auch wenn es effektiv ist, die eigenen Gaben und den Dienstbereich erst einmal auf diese Weise einzugrenzen, irgend­ wann muss man sich überwinden, einfach mal ein Projekt übernehmen und Verantwortung tragen. Dann stellt sich schnell heraus, ob man für eine Sache geeignet ist oder nicht. Bringt man gewisse Grundvoraussetzungen mit, lernt man alles andere und wächst mit seinen Auf­ gaben. Auch als frischgebackene Leiterin ha­ ben mir Bücher zum Thema Leiterschaft von Autoren wie John Maxwell und Bill Hybels ge­ holfen. Als sehr hilfreich empfand ich außer­ dem verschiedene Mentoren, deren Dienste ich zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschied­ lichem Maß in Anspruch genommen habe. Britta Ehlers, Osterholz-Scharmbeck

An die Hand genommen Ich bin zum Leiter geworden, weil mich ­einer „mit auf den Weg genommen hat“, das heißt, er hat mich miterleben lassen, wie er be­ stimmte Dinge macht (Veranstaltungen planen und durchführen, predigen, Gespräche füh­ ren, Konflikte klären etc.). Er ist mir zum Vor­ bild geworden, weil er mich erstens mitgenom­ men hat und mich selbst Dinge erleben ließ. Zweitens konnte ich kleinere Aufgaben selber übernehmen und bekam brüderliches Feed­ back. Wir standen drittens in menschlich gutem Austausch, Vertrauen konnte wachsen und die geistliche Beziehung vertiefte sich. Manchmal ist es sicher auch dran, wenn man viertens eine gemeinsame Vision für einen Arbeitsbereich unter Gebet entwickelt und konkrete Ziele for­ muliert. So ein Leiter ist ein Ermutiger, einer, der andere befähigt zum Dienst in der Gemein­ de. Unbedingt sollte er beratende Freunde im Hintergrund um sich herum haben, die ihn auch betend begleiten. Ulrich Wiedmann, Wilhelmsdorf

„Vom Geschriebenen ins ­Sinnliche“ Im Frühjahr 2008 waren wir als Familie zu Be­ such im Bibelgarten in Oberlichtenau bei Puls­ nitz und waren davon sehr angetan. Es hat

Und hier könnte Ihr Bericht stehen Sie lesen sich diese Berichte durch und denken dabei: „So etwas hätte ich auch zu erzählen. Aber mich fragt ja keiner.“ Doch. Wir fragen Sie. In der nächsten Impulse wird es ums Thema „Evangelium im Internet“ gehen. Vor allem um die Frage, wie virtuelle Anstöße zu praktischen Erfahrungen im „wirklichen Leben“ führen können. Bitte schreiben Sie uns ein paar Sätze darüber, was Sie persönlich oder was Sie als Gemeinde damit erlebt haben. Wie engagieren Sie sich im Netz? Haben Sie einen Tipp für andere, die im Internet bis jetzt eher die große Gefahr sehen?

uns sehr beein­ druckt, biblische Zusammenhän­ ge nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen und zu fühlen. Maik Förster, der damals die Füh­ rungen machte, bemerkte neben­ Bitte mailen Sie Ihren Kurzbericht bis bei, dass es so zum 30.11. an impulse@campus-d. etwas ­eigentlich de, Betreff „Statements“. Alle Einalle 100 Kilome­ sender erhalten als Dankeschön eine ter geben müsste, kleine Überraschung. um dem großen Bedarf gerecht zu werden. Sie erhielten jeden­ falls Anfragen von Schulklassen, katholischen Reisegruppen, Gemeinden und Familien auf Wochenendausflügen. Viele Menschen wollten diese besondere Bibel erleben. Seine Aus­sage „alle 100 Kilometer“ hat mich nicht mehr los­ gelassen: Wir wohnten 100 km von dort ent­ fernt. Es dauerte noch fast ein halbes Jahr, dann fühlte ich mich so bedrängt von dem Gedan­ ken, dass ich Freunde bat, Gott im Gebet zu fragen, ob das etwas für uns sei. Die Antwort war eindeutig: Alle, die ich gefragt hatte, sagten mir, dass ich ruhig mal die ersten Schritte ma­ chen solle. Heute, nach vielen großen und klei­ nen Wundern und sehr viel Segen im Bezug auf das Grundstück und die Finanzierung, kann ich sagen: Es ist ein neues Glaubenswerk entstan­ den. Eine neue Bibelübersetzung ist auf den Weg gebracht worden, und zwar nicht aus dem Hebräischen ins Deutsche, sondern vom Ge­ schriebenen ins Sinnliche. So wird die Art, wie Jesus in Gleichnissen die Botschaft vom Him­ melreich deutlich machte, durch den Nachbau der Gleichnisse mit allen Sinnen erfahrbar. Gott hat aus einem kleinen Gedanken, der sich in meinem Herzen festsetzte, ein großes Projekt mit vielen und für viele gemacht. Und ich bin, ohne das jemals so geplant zu haben, zu einem Initiator und Leiter geworden. Heino Langer, Brünlos
 (Nähere Infos zum christlichen Erlebnisgarten ­finden Sie unter www.jesus-land.de.)

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ME n sc h m i ss i o n a r

Mr Campus Ein Statiker, der alles andere als statisch ist

Die Zentrale in Gießen trägt seine Handschrift, als Bauingenieur wie als Geschäftsführer.

K

aum ein Gesicht ist in Deutschland so eng mit Campus für Christus verknüpft wie das von Gerhard Triebel. Sein berufliches Leben ist auch Campus-Geschichte: Er stößt schon zu der Bewegung, als sie in Deutschland noch gar nicht als Verein registriert ist. Die ersten Campus-Missionare, die er während seines Studiums in Berlin kennenlernt, sind Amerikaner. Sie reden begeistert von Jesus, wollen alle Menschen mit der guten Nachricht er­reichen und leiten die jungen Deutschen, die zu ihnen stoßen, in Evangelisation und Jüngerschaft an. „Dass man auf Multiplikation hinarbeitet und Leute so bewusst schult, kannte ich so nicht aus unseren Gemeinden. Das hat mich damals sehr beeindruckt.“

Gerhard Triebel ist 1967 eines der Gründungs­ mitglieder des Vereins „Campus für Christus e.V.“, und nachdem er dreieinhalb Jahre in sei­ nem Beruf als Statiker gearbeitet hat, steigt er 1973 selbst als vollzeitlicher Mitarbeiter ein. „Ich habe das schon stark als Berufung emp­ funden, wobei ich heute eher von Führung sprechen würde. Gott hat mich mit dieser Grup­

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F o t o : C l eme n s S c h we i ger

F o t o : C l a ud i a D ew a l d

F o t o : C l a ud i a D ew a l d

Hier stellen wir Ihnen regelmäßig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Campus für Christus vor. Aber nicht ohne Hintergedanken. Wir möchten zeigen, dass Gott ganz normale Menschen zum „Missionarssdasein“ beruft, Menschen wie Gerhard Triebel, Menschen wie Sie.

Gerhard Triebel hat sein gesamtes Arbeitsleben für Gott eingesetzt – und man spürt ihm ab, dass er es gern getan hat und noch tut.

Als Geschäftsführer gehört er automatisch zum Vereins­ vorstand von Campus für Christus, wo er, hier noch mit Duane Conrad (li) und Hartmut Unger (re) den Kurs des Werkes mitbestimmt.

pe in Kontakt gebracht, ich bin dort geprägt worden und habe auch gut hineingepasst.“ Er hat sich immer vorstellen können, als Missionar nach Afrika zu gehen, es hat sich dann aber nicht ergeben, und das hat er nie bedau­ ert. „Es gab ja auch in Deutschland genug zu tun. Neben der Studenten­ arbeit entwickelte sich damals gerade die Gemeindearbeit, und das lag mir sehr; ich bin als Bauingenieur mehr der Praktiker und habe gerne mit ‚normalen’ Leuten zu tun, nicht nur mit Akademikern.“ Einige J­ ahre lang ist Gerhard Triebel an den Wochenenden mit Bernhard Rebsch, sei­ nem Kollegen und Mentor, zu Gemeindeschulungen unterwegs, und in der Woche kümmert er sich im Büro um Finanzen und Verwaltung. Dass er dort in seinen Stärken arbeitet und ein treuer Haushalter ist, fällt auf: Einmal kann er ein auch in finanzieller Hinsicht großes Problem des Werkes lösen – prompt ernennt ihn 1974 der damalige Missionsleiter zum Geschäftsführer des beständig wachsenden Werks. Gerhard Triebel hat das Werk von ein paarundzwanzig („und da wa­ ren noch die ganzen amerikanischen Kollegen dabei“) auf rund 140 Mit­ arbeiter anwachsen sehen; er hat den Umzug der Zentrale von Freiburg nach Gießen mitgestaltet und später – typisch Bauingenieur – den auf­ wändigen Umbau der jetzigen Zentrale. Als Verwaltungsleiter ist er q­ uasi mit dem Werk gewachsen und hat sich über Weiterbildungen das nöti­ ge Wissen angeeignet. Bei seinem Einsatz für Campus für Christus hat er auch seine Frau Elsbeth kennengelernt und mit ihr vier Söhne großge­ zogen. Nach fast vierzig Jahren braucht man ihm über Höhen und Tie­ fen des Dienstes in einem Missionswerks nicht mehr viel zu erzählen, aber nur einmal hat ihn eine Krise im Werk so mitgenommen, dass er ans Aufhören dachte. „Wenn da ein gutes Angebot von außen gekommen wäre, wäre ich vermutlich gegangen“, meint er heute, und fügt gleich ver­ schmitzt hinzu: „Vielleicht gut, dass ich gar nicht erst vor der Wahl stand. Gott hat meine Berufung ja nicht zurückgenommen, bloß weil es schwie­ rig wurde.“ Andrea Wegener

„Gott nimmt seine ­Berufung nicht ­zurück, auch wenn es mal schwierig wird.“

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M i ss i on W e lt

Das Wunder von Chile

Als im Oktober die 33 verschütteten Bergleute nach 69 Tagen aus dem chilenischen Bergwerk San-José gerettet wurden, verbreiteten die Medien diese gute Nachricht auf der ganzen Welt. Die Geretteten trugen T-Shirts mit dem Aufdruck „Gracias Señor“ (­Danke, Herr) und dem Jesusfilm-Logo auf dem Ärmel, als sie einer nach dem anderen ans Tageslicht gelangten. Und die Welt konnte es auf den Fernsehbildschirmen mitverfolgen.

Dass Gott eine solch gute Publicity bekam, ha­ ben die Mitarbeiter von Campus für Christus er­ möglicht. In Chile war das Überleben und die Rettung der Bergleute wochenlang Gesprächs­ thema Nummer eins. Die Mitarbeiter von Cam­ pus für Christus beteten und überlegten, was sie tun könnten. Schnell war klar, dass sie den Männern unter Tage den Jesusfilm schicken wollten, und zwar in der Audioversion. Aber wie sollten die MP3-Player zu den Empfängern kommen? Die Regierung kontrollierte streng, und auch große christliche Gemeinden konnten nichts bewegen. Schließlich gelang es Christian Maureira, dem Leiter von Campus für Christus Chile, Kontakt zu Verwandten eines der Einge­ schlossenen zu knüpfen. Es kostete ihn zwei Tage auf dem Bergwerksgelände und viele Ge­ spräche mit Angehörigen, bis die kleinen Ge­ räte mit dem Jesusfilm und Teilen der Bibel ihre Empfänger erreichten. Der Kontaktmann, der sich unten um die Verteilung kümmerte, war Christ und wurde von den beteiligten Psycholo­ gen als eine herausragende Person erwähnt, die

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eine enorme seelische und geistli­ che Stütze für die anderen Arbeiter war. Er schrieb noch vor der Ret­ tung einen Dankesbrief an Chris­ tian Maureira und schloss mit einem Vers aus Psalm 95: „In sei­ ner Hand sind die Tiefen der Erde, und die Höhen der Berge sind auch sein.“ Daraufhin hat Maurei­ ra als Geschenk an alle Bergleute T-Shirts mit eben diesem Vers, der Chile-Flagge und dem Schriftzug „Gracias Señor“ anfertigen lassen. Chile feierte letzten September sei­ nen zweihundertsten Unabhän­ gigkeitstag, aber zum Feiern war vielen aufgrund der Ereignisse gar nicht zumute. Die Folgen des schlimmen Erdbebens vom Fe­ bruar mit dem darauffolgenden ­Tsunami sind noch gegenwärtig. Viele Menschen sind jetzt offen für Gott und mehr als sonst stellen sie Fragen nach dem Sinn des Lebens: Worauf können wir uns verlassen, was zählt im Leben und warum lässt Gott so etwas zu? Die Mitar­ beiter von Campus für Christus nutzen weiterhin alle möglichen Gelegenheiten, um praktische Hil­ fe zu leisten, Jesus ins Gespräch zu bringen und Antworten zu geben. Sie sprechen an den Universitäten mit Studenten über Gott, veranstal­ ten Glaubenskurse, zeigen den Je­ susfilm und helfen beim Wieder­ aufbau in der Erdbebenregion. Birgit Zeiss

F o t o : C h i l e n i sc h e R eg i eru n g , A l e x Ib a ñ ez

F o t o : C h i l e n i sc h e R eg i eru n g , J os é M a n ue l de l a M a z a

Impressum

Foto links: Die Bergleute warten auf den ersten Geretteten. Foto rechts: José Samuel Henríquez war der geistliche Leiter der Bergleute. Er sagt: „Unser Erleben war ein Zeichen für die Welt: Dass Beten sich lohnt, dass Herzen berührt werden können, dass es sich lohnt, Gott zu suchen.“

Bitte helfen Sie mit! Weil wir glauben, dass dieses engagierte chilenische Team Unterstützung bei seinem Dienst an den Menschen in Chile verdient, wollen wir ihnen weiterhin mit Mitarbeitern und Finanzen zur ­Seite stehen. Mit jeder Spende tragen Sie dazu dabei, dass wir Mitarbeiter senden können und die Hilfe für die Erdbebenopfer fortgeführt werden kann. Zwei junge Kurzzeitmissionarinnen aus Deutschland sind seit Herbst dort im Einsatz. Spendenkonto: Campus für ­Christus, Volksbank Mittelhessen , BLZ 513 900 00, Nr. 501 688 08, Verwendung: Z 663 Chile

Herausgeber: Campus für ­Christus e.V., Postfach 100262, D-35332 Gießen, Telefon: (0641) 97518-0, Fax: (0641) 97518-40, E-Mail: Impulse@­Campus-D.de, Internet: www.Campus-D.de Redaktion: Hauke Burgarth, Andrea ­Wegener, ­Judith ­Westhoff, ­Birgit Zeiss Lektorat: Elisabeth Richter Gestaltung: Claudia Dewald, Judith Westhoff Druck: Druckerei Halft, ­Hennef, gedruckt auf chlorfrei g ­ ebleichtem Papier Erscheinungsweise: vierteljährlich Bezug: Schutzgebühr 1,70 E. Die Bezugskosten für die Zeitschrift sind im ­Beitrag zum CfC-Förderkreis enthalten. ­Unsere ­Bezieher ­weisen wir darauf hin, dass ihre Adresse mit Hilfe der Daten­ verarbeitung g ­ espeichert wird (§ 26 Datenschutzgesetz). Konto: Volksbank Mittel­ hessen, Nr. 50 168 808, BLZ 513 900 00 Anzeigenverwaltung: Monika Möhlmann, Tel. (0641) 975 18-19, Monika.Möhlmann@­ Campus-D.de Vertrieb: Campus für ­Christus Abdruck: Abdruck bzw. ­auszugsweise ­Wiedergabe von Textbeiträgen, ­Illustra­tionen und Fotos nur mit Genehmigung des ­Herausgebers ­gestattet. Bildnachweis: S. 1: ­www.­istockphoto.com; alle ­anderen: Bildnachweis am Foto, p ­ rivat oder Archiv. Campus für Christus versteht sich als Missions­bewegung mit den Schwerpunkten Evangelisation, ­Anleitung zu Jüngerschaft und Gebet. GAiN ist der Partner von ­Campus für Christus für ­humanitäre ­Hilfe. Arbeitszweige: ­Studenten­arbeit, ­Berufung leben, ­Mission Welt, Medien für Jeden, P ­ rofessorenforum, ­Crescendo, ­Athleten in ­Aktion, ­Crown Life, G ­ emeinsam Eins, ­Gottkennen.com Missionsleitung: Clemens Schweiger (­Leiter), Klaus Dewald (­stellvertretender ­Leiter), ­Gerhard ­Triebel (­Geschäftsführer) Vorstand: Jochen ­Detlefsen, Klaus Dewald, Bernd ­Edler, ­Linda Karbe, Cornelia ­Martin, Clemens Schweiger, ­­Gerhard ­Triebel, Christian Vollheim ­(Vorsitzender). Campus für Christus ist der deutsche Zweig von ­Agape Europe. Ein Hinweis für ­unsere ­Bezieher: Anschriften­ änderungen werden uns von der Deutschen Post AG mitgeteilt, sofern der Bezieher nicht schriftlich wider­ sprochen hat. Die Deutsche Post AG geht davon aus, dass Sie mit ­einer Mitteilung Ihrer Adress­änderung an uns einverstanden sind, wenn Sie nicht bei uns s­ chriflich ­Ihren Widerspruch anmelden. Wir werden Ihren Wider­ spruch an die zuständigen Zustellpost­ämter w ­ eiterleiten.

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Le i t ged an ke n

Es werde Licht!

Leiterentwicklung als Schlüssel

Unterwegs nach Lettland mit Boten der Hoffnung

F o t os : C l a ud i a D ew a l d

Andreas Graf Praschma (64), Journalist aus Haltern am See, wollte hinter die Kulissen schauen. Er begleitete einen Hilfstransport von GAiN nach Riga, Lettland. Vor Ort erlebte er Weihnachtsfeiern für Kinder. Er begleitete aber auch ein Team hinaus zu den Familien, die nichts haben. Einen der traurigsten Fälle schildert er in seinem folgenden Bericht.

„Unser Land kann nur so schnell wachsen, wie wir Offiziere ausbilden!“ Dieses Zitat wird einem Preußenkönig nachgesagt, der neue Gebiete annektiert hatte. Ich glaube, dass das im Prinzip auch für Missionswerke gilt. Das Feld ist riesig. An Ideen mangelt es uns nicht. Sogar ­finanzielle Mittel lassen sich finden. Die Schlüsselfrage ist immer: Wer kann Neues verantwortlich in die Hand nehmen? Ich durfte als junger Leiter einige Kurse besuchen, kannte andere Leiter auf meiner Ebene und hatte viel Freiheit, meine eigenen Schwerpunkte zu setzen. Doch erst vor etwa 10 Jahren stellte sich mir ein Mentor an die Seite und begann sich intensiver mit meinen Fragen zu beschäftigen. Er sah meine Welt mit anderen Augen an. Manche meiner Überzeugungen fand er gar nicht gut. Aus heutiger Sicht hatte er recht, doch damals war es teilweise schmerzhaft. Dennoch fand ich es spannend, von ihm zu lernen. Ich habe erfahren und bin immer noch am Lernen, wie Leiterentwicklung gelingen kann. Nun bin ich selbst gefragt. Wie kann ich jungen Menschen eine Umgebung schaffen, in der sie zu fähigen Leitern werden? Ich nehme mir ein Beispiel an Jesus. Er war nah dran an seinen Leuten. Er wertete sie aus, brachte ihre Motive und Prägungen ans Licht. Bei allem vermittelte er ihnen Annahme und Liebe. So konnte er sie, wenn es nötig war, auch schroff korrigieren. In allem war er selbst Vorbild. Das ist eigentlich eine sehr schöne Aufgabe. Doch mir ist bewusst, dass sich ständig dringende Aufgaben in den Vordergrund schieben werden. Leiterentwicklung wird nur mit Gottes Weisheit und Hilfe gelingen. Clemens Schweiger, Missionsleiter

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Jonas Remeika und Arthur Rawding laden den Hilfstransport in Lettland ab. Hilfs­ lieferungen bedeuten Schwerarbeit, doch die harte Arbeit lohnt sich.

Kann man so leben? Wie neun Jahre sieht Monika nicht aus, eher wie sechs oder sieben. Sieb­ zehn war ihre Mutter Swetlana, als die Erstgeborene zur Welt kam. Heu­ te ist sie 26 und hat sieben Kinder, das jüngste zwei Wochen alt. Die Großfamilie lebt etwa 70 Kilometer südöstlich von Riga. Sofern man die herrschenden Zustände überhaupt als Leben bezeichnen kann… Trotz der Nähe zur lettischen Hauptstadt und der Zugehörigkeit zur EU hau­ sen die Eltern mit ihren sieben Kindern in einem einzigen Raum. Reste von Tapeten hängen an den nassen Wänden, darunter krabbelt Ungezie­ fer. ­Dicker Schimmel klebt an der Decke des finsteren Raumes, die Luft ist zum Schneiden. In einer Ecke brodelt auf einem Steinofen ein un­ definierbarer Brei, der weder optisch noch vom Geruch her den Appetit anregt. Er ist die einzige Nahrung für die Kleinen.

„On the road“ Szenenwechsel. Jonas Remeika (53) wurde bei Irkutsk in Sibiren ge­ boren. Nach dem Krieg hatte man seine Eltern aus Litauen deportiert. ­Heute lebt er mit seiner Frau in Riga, die drei Kinder sind erwachsen. Jonas ist nur selten zu Hause. Die meiste Zeit verbringt er auf einem zehn Jahre a­ lten 40-Tonner MAN. Weit über zwei Millionen Kilometer hat der Litauer im Lauf von 25 Jahren abgeritten. Jonas benötigt kein Navigationsgerät. Ob unterwegs nach Sibirien, Tadschikistan, Armenien, Georgien, die U­ kraine, Jonas kennt die Autobahnen, Landstraßen und die Schotterpisten, die ihn in die entlegensten Gegenden führen. Seit 15 Jahren fährt er für GAiN Hilfsgüter. Wenn Jonas Remeika das umfang­ reiche Hilfs­güterlager von GAiN in Gießen verlässt, dann warten irgend­ wo schon Menschen auf den Trucker. Zwei prall gefüllte Container im Rücken, geht es ab Richtung Osten. Der Fahrer nutzt die gesetzlich vorge­ gebenen Höchstfahrzeiten bis auf die letzte Sekunde aus. Jonas weiß, was die Menschen da draußen dringend benötigen. In den Containern sind heute auch Schultornister, die landauf landab gesammelt wurden. Viele hilfsbereite Eltern und Kinder haben sie mit Schulmaterial gefüllt, um Kindern in anderen Ländern mit den entsprechenden Mitteln den Besuch einer Schule zu ermöglichen. Nach zweieinhalb Tagen und 1700 Kilome­

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Gl ob al A i d Ne twork

Ein symbolisches Bild für die Einsätze von GAiN: Licht scheint ins Elend. Unten: Monika und Kristine können ihr Glück kaum fassen. Sie glauben: Jetzt wird sich etwas ändern.

tern Fahrt ist Jonas Remeika beim GAiN-Lager in Riga angekommen. 15 Studenten und Haus­ frauen, alles Freiwillige, leeren die Container. Jonas mittendrin, unermüdlich packt er mit an.

Glück kommt in die dunkle Stube Einen Tag später, wieder in der menschen­ unwürdigen Behausung südöstlich von Riga. Daina V­ilde, Leiterin von GAiN Lettland, und Arthur Rawding (48), amerikanischer Maurer und Zimmermann, betreten die dunkle Stube. Geleitet von einer Mitarbeiterin der örtlichen Sozialbehörde bringen sie Kleidung, Kindernah­ rung, Milch, Obst und Schokolade. Dazu Ku­ scheltiere. Die Kinder scharen sich um Monika, die Älteste. Sie begreifen die Welt nicht mehr. Der depressive Vater bringt kein Wort heraus. Dann gibt es für Monika und Kristine mit allem Notwendigen ausgestattete Schulranzen. Die Mädchen können ihr Glück kaum fassen. Raw­ ding begutachtet unauffällig den Raum, sichert dem Vater zu, dass sich hier bald etwas ändern wird. Entweder wird die Behausung in einen menschenwürdigen Zustand versetzt oder, was noch besser wäre, eine richtige Wohnung ge­ funden. Monika und Kristine haben dafür kei­ ne Ohren. Sie sind in ihre Schulranzen vertieft. Auch Jonas bekommt von alledem nichts mit. Er ist längst wieder unterwegs, donnert über ver­ schneite Pisten zurück nach Gießen. Jonas holt bereits die nächste Ladung! Andreas Graf Praschma

GAiN in Lettland Lettland war vor 20 Jahren das allererste Land, in das GAiN Hilfstransporte brachte. Seitdem kommen dort jährlich zehn Container-Lieferungen an. GAiN versorgt in Zusammenarbeit mit Behörden und Kirchengemeinden etwa 5000 arme ­Familien. Jeden Sommer können Interessierte an ­einer GAiN-Reise nach Lettland teilnehmen und das Land und die Arbeit von GAiN dabei kennen­ lernen. Ansprechpartnerin für das Lettland-Projekt ist ­Zaiga Vilde, Tel. 0641-97518-57 oder ­ Zaiga.­Vilde@GAiN-Germany.org ­

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Leiter werden ist nicht schwer...

F o t o : M a r M a r _ P i x e l i o . de

S t ude n t e n a rbe it

Unser Bericht handelt von der Campusgruppe in Augs­burg und ihren Erfahrungen mit Leitung. Der Ort ist dabei allerdings fast frei wählbar, daselbe hätte sich in Bremen, Würzburg, Frankfurt oder Freiburg ereignen können – und tut es auch.

Oder: Warum es gar nicht so einfach ist, mit Vielfalt umzugehen

F o t o : i s t ockp h o t o . com

Augsburg. Mit 263.000 Ein­wohnern ist es die dritt­größte Stadt ­Bayerns nach München und Nürnberg. Im Jahr 2008 verlieh ihr die Bundes­regierung den ­Titel „Stadt der Vielfalt“. Trotz ­ihrer fast 2000-jährigen ­Geschichte gibt es hier erst seit den 70er ­Jahren eine Uni­versität. Heute sind es drei Hochschulen, an denen über 20.000 Studierende ­lernen, Fachkompetenz erwerben, ­Vielfalt (er)leben und sich als Leiter ausprobieren ­können – auch bei der Augsburger Campusgruppe.

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Leiter werden ist nicht schwer... Das erfährt so mancher Student, der in einer Studentengruppe von Campus für Christus aktiv ist und sich plötzlich, mehr oder weniger un­ erwartet, in der Rolle als Leiter seiner Grup­ pe wiederfindet: Studentengenerationen wech­ seln schnell und entsprechend kommen viele junge Leute früher oder später an die Reihe, Verantwortung zu übernehmen. Wer diese He­ rausforderung annimmt, bekommt eine rie­ sige Chance, persönlich zu wachsen, die eigene Gruppe und möglichst auch die Unilandschaft zu ­prägen.

… Leiter sein dagegen sehr „Wir wollten diese zwei Semester, die wir zu­ sammen hatten, ganz bewusst gestalten und auch einmal etwas Neues wagen“, erinnern sich Carina, Milan und Viviane aus der Augs­ burger Gruppe zurück, die im Sommer 2009 gemeinsam die Leitung übernahmen. „Wir fan­ den, dass wir als Christen viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt waren – und die anderen Stu­ denten bekamen nicht einmal mit, dass es uns gibt und was wir eigentlich machen.“ Das sollte sich ändern! Für das darauffolgende Sommer­ semester planten die Augsburger eine Rei­ he von Vorträgen zu schwierigen Fragen rund um das Thema Glaube, und das Wintersemester blieb zur Vorbereitung. Dass Milan, der Global Business Management studiert, an die gan­ ze Sache anders heranging als die Pädagogikstudentinnen Vi­ viane und Carina, lässt sich denken, und auch inner­ halb der ­G ruppe zeigte sich, dass die Studenten je nach Studiengang ganz schön unterschiedlich „tickten“. Diese Unterschied­ lichkeiten anzunehmen und sich da­ rüber sogar zu freuen, war ein Prozess für alle. „Wir haben gemerkt, dass es nichts bringt, wenn wir uns übereinander ärgern oder aufeinander runtersehen – die geschnie­ gelten, oberflächlichen BWLer – die faulen,

verpeilten Sozialwissenschaftler und Lehrämt­ ler… Wir können einander ergänzen und kom­ men damit viel weiter“, meint Viviane im Rück­ blick. Und auch Milan ist für die Erfahrung dankbar: „In der Gruppe war ich quasi dazu gezwungen, mit Leuten konstruktiv zusammen­ zuarbeiten, mit denen mich außer dem Glau­ ben eigentlich nicht sehr viel verbindet. Wann hab ich sonst einmal so eine Gelegenheit?“ Bei der Planung für die Vortragsreihe „Härte­ test“ kommen gute Ansätze zusammen: Auf Milans Initiative setzen die drei Bereichslei­ ter und kleinere Teams ein, die die Werbung, das Abendprogramm, weiterführende Veran­ staltungen und spezielle Aktionen an der Uni eigenständig verantworten („Das war für die Pädagogen erst einmal ungewohnt straff struk­ turiert.“). Carina und Viviane machen sich stark für kreative Einladungsaktionen („Als Märchenfigur verkleidet auf einen Vortrag auf­ merksam zu machen, fanden die BWLer am An­ fang ziemlich kindisch.“).

Erste Erfahrungen Das Wunder geschieht, denn das Konzept geht auf: Zu den Abenden kommen ein gutes ­Drittel der Leute zum ersten Mal, und noch Mo­ nate später werden die Campusianer auf ihre Werbeaktionen angesprochen. Einig sind sich heute alle, dass sich der Aufwand gelohnt hat und dass sie die Erfahrung nicht missen wollen. Aber etwas erschöpft sind sie auch. Carina und Viviane haben mit der neuen studentischen Leiterin ein etwas ru­ higeres Semester mit weniger großen Aktionen gestartet, damit neue Leute gut in die Gruppe hineinwachsen können. Und Milan? Der ist für ein Austauschsemester nach Mexiko gegangen, hat an seiner Uni dort einige Christen getrof­ fen und mit ihnen eine neue christliche Grup­ pe gegründet, obwohl er in seiner Leiterkarri­ ere eigentlich eine Pause einlegen wollte. Die kurzen Monate, die ihm noch in Mexiko blei­ ben, wird er nutzen, um Nachfolger als Leiter für die Gruppe einzuarbeiten. Er weiß ja, wie das ist: Leiter werden ist nicht schwer … Andrea Wegener

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Abenteuer Afrika Studenten erleben Gott in Uganda Wichtigster Bestandteil jeder Hilfe ist die Schulung, denn das Knowhow bleibt da, auch wenn das Team längst wieder in Deutschland ist.

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Die 29 Millionen Einwohner der Republik sprechen neben Englisch über 30 verschiedene Sprachen und sind weitgehend in Stämmen orga­ nisiert. In der Hauptstadt Kampala führen über eine Million Menschen ein Leben zwischen moderner Großstadt und ärmlichen Slums. Trotz der ­großen Probleme wie Aids, Korruption und Armut – die durchschnitt­ liche Lebens­erwartung in Uganda liegt bei 48 Jahren! – zeichnet sich die Bevölkerung durch ihre sprühende Lebensfreude aus. Gemeinsam stürzten sich 19 junge Erwachsene im August 2010 sech­ zehn Tage lang in ihr persönliches „Abenteuer Afrika“ hinein. Es wa­ ren zwei erlebnisreiche Wochen voller neuer Eindrücke, mit unge­ wöhnlichem Essen, Besuchen in Gefängnissen und Kinderheimen, mit Prostituiertenprojekten, missionarischen Einsätzen zusammen mit ugan­ dischen Studenten an der Uni, zahllosen Kilometern auf holprigen Sand­ pisten, mit Nachdenken und Diskutieren über Armut und Krankheit und schließlich auch mit Löwen und anderen wilden Tieren bei einer Safari. Ein Auszug aus dem Reisetagebuch der Gruppe für Montag, 9. August: Nach einem leckeren Bananen-Chapati-Eier-Frühstück beginnen wir un­ seren Tag mit einer Bibelarbeit zum Thema Armut. Danach soll es mit dem Truck zum Krankenhaus in Pader gehen, aber leider hat heute al­ les Anschieben keinen Erfolg, und so gehen wir zu Fuß. Als wir im Kran­ kenhaus ankommen, führt uns der Medical Assistant in der Klinik he­ rum, und wir haben die Möglichkeit, mit Patienten zu beten, die an Aids oder Malaria leiden. Anschließend bereiten wir im Begegnungszentrum unserer Partnerorganisation „Emmanuel International“ die Projekte für den kommenden Nachmittag vor: In einem Flüchtlingscamp, das seit dem Bürgerkrieg besteht, werden wir ein Kinderprogramm anbieten, andere werden Brillen verschenken und eine Gruppe eine Hygieneschulung mit Frauen und Mädchen durchführen. Daneben stehen noch Wundversor­ gung und „Peacetalks“ auf dem Plan. Bei den anschließenden Projekten können wir alle ganz praktisch für die Leute da sein – cool! Es macht richtig Spaß, mit ca. 160 Frauen und Mädchen über die Menstruation und weibliche Hygiene zu reden und Aufklärungsarbeit zu leisten. Gemeinsam sitzen wir dann unter einem großen Baum und nähen mit Stoff und Faden wiederverwendbare Bin­ den. Am frühen Abend verlassen wir das Dorf mitten im afrikanischen Busch in der früheren Bürgerkriegsregion wieder und vor dem Abend­ essen bleibt noch etwas Zeit, alles Erlebte zu reflektieren und uns zu ent­ spannen. Nach einem leckeren Abendessen mit ganzen Fischköpfen gibt es noch einen schönen Abendabschluss und dann heißt es: Gute Nacht! Petra Brunner

Projekte dieser Art bietet Campus für Christus jedes Jahr an, nicht nur in Afrika, sondern auch in den USA, Israel, Chile und an anderen Orten. Allen ist gemeinsam: Wer bei solch einem Projekt dabei war, der kommt verändert zurück. Er macht erste Erfahrungen damit, das Evangelium in einer fremden Kultur weiterzugeben. Denn das ist der Fokus: Jesus weitergeben, und das auf viele verschiedene Arten. Weit weg von zu Hause fällt das oft erstmal leichter, doch wer einmal Feuer gefangen hat, wird es auch daheim nicht lassen können, von Jesus zu reden. Angebote für 2011 unter www.cfcveranstaltungen.de. Vielleicht fällt Ihnen beim Durchsehen ein junger Mensch ein, dem Sie finanziell unter die Arme greifen können, damit er oder sie dieses Jahr dabei sein kann? Danke allen, die es in der Vergangenheit jungen Menschen ermöglicht haben, solch eine Reise anzutreten, die sie nachhaltig geprägt hat und die darüber hinaus dazu beigetragen hat, dass Menschen, denen der Glaube bisher fern war, auf Gott aufmerksam wurden. Hans Reil, Leiter der ­Studentenarbeit

F o t o : C l a ud i a D ew a l d

F o t o : C l a ud i a D ew a l d

Uganda liegt am Äquator, mitten in Ostafrika. Als „Perle Afrikas“ bezeichnete es Winston Churchill einst. Uganda ist tropisch warm und hat daher eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren zu bieten. Es gibt Löwen, Giraffen und Elefanten. Auf den Märkten kann man für ein paar Schilling ­leckere Bananen, Ananas und Jackfrüchte kaufen.

Für die meisten ­ eilnehmer war es T die erste Begegnung mit Not und Elend. Das prägt. Und es lehrt beten.

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M ed i e n für J ede n

Dokudrama „Damaskus“ Die Geschichte des Paulus für Menschen aus dem Nahen Osten verfilmt

Es war einmal in Damaskus, der ältesten Stadt der Welt, der schönsten Stadt des Vorderen Orients, die man auch „­Paradies auf Erden“ nennt. Eine kleine Gruppe von Menschen traf sich, man redete, lachte, erzählte sich Geschichten und träumte gemeinsam. Als der Muezzin der DAMASKUS benach­barten Moschee lautstark zum Gebet rief, seufzte einer der versammelten Freunde: „Schade, dass fast keiner mehr weiß, dass Damaskus auch tiefe christliche Wurzeln hat.“ „Genau, alle halten das Christentum für etwas Westliches, Amerikanisches.“ „Man muss es den Menschen sagen.“ „Wieso man? Wir.“

DVD Damaskus

Damaskus, die älteste Stadt der Welt, trägt den Beinamen „Paradies auf Erden“. Das Doku-Drama (77 Min.) geht vom heutigen Stadtbild aus und taucht ein in eine faszinierende Vergangenheit: Wie war das damals, als Scha‘ul von Tarsus in die goldene Stadt kam? Wie wurde aus dem hasserfüllten Verfolger ein Mensch des Friedens? Und was hat die Begegnung mit Christus damit zu tun? Auf den Spuren dieser historischen Person, die wir als Paulus kennen, wird eines deutlich: Veränderung ist möglich. Auch heute. Regie: Khaled el Khaled; Drehbuch: Maisaa Salloum

Sprachen: Arabisch, Englisch, Deutsch, Türkisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Farsi. Untertitel: Englisch, Holländisch

www.go4god.org

DVD made possible by support from the Klemke Foundation.

Neben ­faszinierenden B ­ ildern und ­geschichtlichen ­Informationen hat der Film eine ­tragende Botschaft: Ein Neu­ anfang ist möglich – auch heute.

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Eine Weile schwiegen sie, doch dann brach sich ihr morgenländisches Temperament Bahn: Sie diskutierten stundenlang. Am Schluss war aus einem abartigen Gedanken etwas geworden, was nur noch völlig unmög­ lich war – aber Unmöglichkeiten sind ja Gottes Spezialität … Das Ergebnis ist ein kleines Wunder. Besser gesagt: Es ist ein Wunder. In kürzester Zeit stand fest, was sie tun wollten. Sie drehten einen Film über das Leben des Scha’ul von Tarsus, der historischen Person, die wir als Paulus kennen, eine Art Dokudrama mit Bezügen bis in die Gegen­ wart, Handlungsort: Damaskus. Überraschend schnell waren Geldgeber gefunden, eine einheimische Filmcrew und Schauspieler. Das Drehbuch stand und der Film wurde Wirklichkeit. Nur 14 Monate nach der Idee wurde er das erste Mal aufgeführt. Die Premiere fand natürlich in Da­ maskus statt, und zwar im großen Opernhaus. Die Zeitungen waren voll des Lobes, der Fernsehsender Al Dschasira brachte einen ausführlichen, positiven Bericht, doch das Beste: Viele Menschen waren ins Nachden­ ken gekommen. Viele sahen Jesus plötzlich mit anderen Augen. Und viele entschieden sich für ein Leben mit ihm. Es war einmal in Damaskus, der ältesten Stadt der Welt. Unsere Freunde freuten sich über den Film und seine Folgen. Und träumten wei­ ter. „Es ist kein Hollywood-Film geworden, sondern ein Film von Arabern für Araber.“ „Aber Araber wohnen auf der ganzen Welt, nicht nur hier.“ „Dann muss man ihnen eben den Film dahin bringen, wo sie wohnen.“ „Wieso man? Wir.“ Seit einiger Zeit ist die DVD „Damaskus – Er kam als Verfolger und ging als Freund“ international erhältlich. Das 77-minütige Dokudrama ist in Arabisch, Englisch, Deutsch, Türkisch, Französisch, Spanisch, Itali­ enisch und Farsi synchronisiert. Und der Film tut weltweit das, was er in Damaskus begonnen hat: Er berücksichtigt in hohem Maße Sehgewohn­ heiten und Erwartungen von muslimischen Menschen aus dem Nahen Osten. Und er berührt Herzen mit seiner zentralen Botschaft: Ein Neuan­ fang ist möglich. Nicht nur bei Saulus/Paulus, sondern auch heute. Es war einmal in Damaskus. Und jetzt passiert es auf der ganzen Welt… Hauke Burgarth

Dieses Doku-Drama wurde an den Originalschauplätzen der biblischen Überlieferung gedreht

„Er kam als Verfolger und ging als Freund“ DVD, 77 Min. Spielzeit, FSK ab 12 Regie: Khaled el Khaled Drehbuch: Maisaa Salloum Sprachen: Deutsch, Arabisch, Englisch, Farsi, Französisch, Italienisch, ­Spanisch, Türkisch. Untertitel in: ­Englisch und ­Holländisch Bestellungen bitte an: Campus für Christus, Postfach 100 262, 35332 Gießen, Tel. 0641-97518-0, Fax: -40, E-Mail: info@Campus-D.de. Weitere Infos unter www.cfc-verlag.de. Campus für Christus gibt die DVD gegen Spende ab, damit viele Menschen sie ihren Arbeits­ kollegen, Freunden und Nachbarn aus ­Nahost schenken.

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IM BLICKPUNKT Gott sorgt für uns

Ein Traum wird wahr „Berufung konkret“ startete in ­Chemnitz

Bei Jens steht ­beruflich eine ­Klärung an. Er ­erhofft sich Richtungs­ weisung und ­möchte lernen, wie er auf Gott hören kann.

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„Ein Traum wird wahr“, raunt mir mein Kollege Michael ­Voigt ins Ohr. Wir sitzen vor 16 Teilnehmern zur Premiere von „­Berufung konkret“ in Chemnitz – ein toller Start. Er leitet den neunmonatigen nebenberuflichen Kurs.

Die Teilnehmer kommen aus 14 verschiedenen Gemeinden, sind zwischen 24 und 58 Jahre alt. Da ist z.B. Dieter. Nach seinen Beweggründen gefragt, meint er: „Mein Pfarrer hat mich mit dem Flyer angesprochen, ich solle mal darüber beten und prüfen, ob ich nicht teilnehmen will. Vor dreieinhalb Jah­ ren hatte ich den Weg zurück zu Jesus gefunden, nachdem ich Gott 40 Jah­ re lang habe links liegen lassen. Jetzt suche ich, wo ich hingehöre. Es könnte bei mir Richtung Seelsorge gehen.“ Jens, der Gewinner des Freiplatzes anlässlich unserer Aktion zum Namens­wechsel von „Matthäusarbeit“ zu „Berufung leben“, sagt, dass er schon lange am Überlegen ist. Für ihn steht beruflich eine Klärung an. Dazu kommt, dass er in seiner Gemeinde bisher noch keinen rechten Zugang zu einer Mitarbeit gefunden hat. Er erhofft sich Richtungsweisung und möchte lernen, wie er auf Gott hören kann. Steffi berichtet: „Ich wurde durch die Glaubenskonferenz von ,Berufung leben’ auf das Seminar aufmerksam. Nachdem unsere Kinder selbstständig geworden sind, suche ich etwas Neues. Ich frage mich schon, ob das so et­ was wie die zweite Pubertät ist? Jedenfalls bin ich froh, dass der Kurs in Chemnitz stattfindet, die Fahrt bis Dresden wäre mir zu weit gewesen.“ In Dresden blieb die Anmeldeliste für den inzwischen schon 12. Kurs bis kurz vor Start zu dünn besetzt. Doch dann meldeten sich kurzfristig noch so viele an, dass wir nun mit 17 Teilnehmern unterwegs sind, einer im Schnitt jüngeren Gruppe als in Chemnitz. Schon am ersten Tag ist es plötzlich wäh­ rend einer Pause ganz still im Raum. Eine jun­ ge Frau erzählt, dass sie erst seit fünf Monaten Christ sei, vor wenigen Tagen getauft wurde und bis Anfang des Jahres noch regelmäßig Drogen KURSE 2011 nahm. Dann schildert sie, wie ihr Jesus begegnet ist, oftmals in Träumen. Nun will sie wissen, was „Berufung konkret – Gott mit ihr vorhat. Eine andere Teilnehmerin ‚rauskriegen, was in mir kam durch Heirat nach Dresden. Sie fragt, was steckt!“ sie für Gott tun kann: „Jetzt will ich es endlich Dresden: mal wissen.“ Mit solch motivierten Gruppen Ab 24.9.11., 199 E Chemnitz: ­einen Prozess über neun Monate zu erleben, be­ Ab 8.10.11., 179 E geistert mich. Und das nun in zwei Städten pa­ Kontakt: rallel. Es stimmt, ein Traum wird wahr. Friedemann.­Schwinger@ Friedemann Schwinger campus-d.de

Sechs Spielfilme in Weltklasseformat mit ergreifenden Geschichten der Bibel offenbaren einen Gott, der alleiniger Versorger des Menschen sein möchte – für alles im Leben. Ideal zum Selbststudium oder zum Einsatz in Predigt, Hauskreis, Jugendgruppe oder in einer Ferienwoche!

Box No 1* mit je drei Filmen:

45 E zzgl. Versand

je 10–17 Minuten Laufzeit Deutsch und Französisch (Untertitel ital., holl., dän., schwed., norw. finn.) *Box No 2 ab März erhältlich

Bestellung Campus für Christus, Crown Life Postfach 100 262, 35332 Gießen, Tel. (0641) 975 18-19 Fax (0641) 975 18-40, www.crownlife.de

Auftanken Auftanken Ruhe finden Ruhe finden Gott begegnen Ob allein, als Familie oder Hauskreis: Seien Sie herzlich willkommen im Christlichen Begegnungszentrum Schloss Imbshausen. Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen unvergessliche Tage am Fuße des Harzes.

Christliches Begegnungszentrum Schloss Imbshausen e.V. Am Gutshof 2 37154 Northeim/Imbshausen Telefon: (05553) 99 36 00 E-Mail: info@schloss-imbshausen.de www.schloss-imbshausen.de

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F o t o : D re a ms t i me . com

IM BLICKPUNKT

Die große Mauer, Symbol für ein geschlossenes China, ist heute reine Touristen­ attraktion. „Offen“ ist China noch nicht, doch das Evangelium ist längst im Lande.

Wie Paulus in China

Wie Gold inmitten des Hungers Pakistan: Ihre Hilfe kommt an

Unterwegs zu alten Freunden

Noch immer leben in Pakistan tausende von Flutopfern in provisorischen Camps, weil ihre gesamte Existenzgrundlage durch die Flut zerstört wurde.

In den vergangenen Monaten verschifften C­ ampus für Christus und GAiN fünf Container bzw. rund 100 Tonnen Hilfsgüter, um die Not lindern zu helfen. Zwei weitere Container sind geplant. Shahid Kamal, National­ leiter von Campus für Christus Pakistan, berichtet, dass die Hilfe, die auch stark durch deut­ sche Spenden finanziert wurde, die Flutopfer wie geplant erreicht: Cam­ pus für Christus ist vor allem in den Städten Charsada, Nasirabad, Larka­ na, Jhampir und Karachi tätig. Dort werden die Hilfspakete vor allem an kinderreiche Familien verteilt. „Das ist für uns wie Gold inmitten all des Hungers“, meinte ein Betroffener, nachdem er ein Paket erhalten hatte. Es wird noch lange dauern, bis alle Heimatlosen wieder ein Dach über dem Kopf und alle Existenzlosen wieder eine Lebensgrundlage haben. Campus für Christus und GAiN werden auch in Zukunft Hilfe leisten, dabei konzentrieren wir uns auf „unsere“ Ortschaften und helfen langfristig. Wer die Opfer weiter­ hin unterstützen möchte, kann dies auch in Zukunft gerne tun. Judith Westhoff

Bitte helfen Sie weiter mit! Die Menschen in Pakistan brauchen weiterhin Hilfe. Mit jeder Spende helfen Sie einer Familie z. B. in Nasirabad, den langen Winter zu überstehen, ihre Kinder warm anzuziehen und sich langsam wieder eine Existenzgrundlage aufzubauen. Danke, dass Sie uns helfen zu helfen. Spendenkonto: Campus für Christus, Volksbank Mittelhessen BLZ 513 900 00, Nr. 501 688 08, Verwendungszweck: Z 761 Pakistan

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Es wird noch lange dauern, bis alle Heimat­losen wieder ein Dach über dem Kopf haben.

Bernd und Sigi Klose arbeiten seit 38 Jahren bei Campus für Chris­ tus. Ihr Herz schlägt für die vielen ausländischen Studenten, die für einige Semester hier in Deutschland sind und sich über menschliche Nähe genauso freuen wie über geistliche Perspektiven. Vor kurzem waren die beiden in China und haben alte Freunde besucht. Sigi erzählt.

„Ich fühle mich Gott aber nicht nahe“, be­ kennt uns die Chinesin Wu Fang* beim Lunch nach dem gemeinsamen Gottes­ dienstbesuch. Wu ist Dozentin an einer Universität in einer der vielen Millionen­ städte Chinas. Während eines Ausland­ semesters in Frankreich hatte sie erstmals von Gott gehört und über ihn nachgedacht. Nach ihrer Rückkehr nach China versan­ dete ihr Interesse jedoch für einige Jahre – bis sie an ihrer Uni die Professorin Xiau Ju* kennenlernte, die sie in persönlichen Gesprächen auf Gott und die Bibel hinwies. Seit etwa einem Jahr besucht sie nun re­ gelmäßig den Bibelgesprächskreis dieser Professorin. Hier treffen sich fünf bis sie­ ben Dozenten und Professoren wöchent­ lich für gut zwei Stunden, um gemeinsam in der Bibel zu lesen, darüber zu diskutie­ ren und auszutauschen. Mein Mann und ich ermutigten Wu Fang, Gott beim Wort zu nehmen und nicht nur auf das Sichtbare zu schauen, son­ dern dem unsichtbaren Gott in uns tag­ täglich zu vertrauen. Für Wu war es inte­ ressant, in uns die Leute kennenzulernen, durch die ihre Kollegin Xiau Ju vor Jahren in Deutschland zum Glauben an Jesus ge­

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F o t o : C l a ud i a D ew a l d

F o t o : C l a ud i a D ew a l d

Aufschwung in fröhlich-gelben T-Shirts: Haitianer räumen Schutt und Müll aus Straßengräben und Flüssen. Es gibt noch viel zu tun!

Weihnachten in Haiti Ein Hilfseinsatz der anderen Art

F o t o : C l a ud i a D ew a l d

„Die Herausforderung? Lösungen Kirchtürme sieht man praktisch keine im Reich der Mitte, doch auch hier treffen sich Christen, so wie bei Xiau Ju.

kommen war. Als wir Xiau im Herbst 2010 nach vier Jahren wiedersahen, erzählte sie uns strahlend, dass sie nun selber einen Bibelgesprächskreis leitet, an dem Kollegen von ihr teilnehmen. Wir sind Gott dankbar, dass sich seine Botschaft so ausbreitet und über Kontinente hinweg multipliziert. Nach ihrer Heimreise vor rund 7 Jahren hatte sie zu­ nächst viele ihrer Verwandten zu Jesus geführt und auch in Krankheit und anderen Problemen Gottes Hilfe erfahren. Viele ­ihrer Kollegen staunen darüber, wie sie es trotz der ­enormen beruflichen Anforderungen schafft, sich liebevoll um ihre kranken und schwachen Eltern zu kümmern und für andere Menschen da zu sein. Durch ihr Reden und Handeln ist sie ein wunderbares Zeugnis für Jesus! Xiau Ju ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie wichtig es ist, sich um die Studierenden aus aller Welt zu kümmern und ihnen die Liebe und das Wort Gottes nahezubringen, so­ lange sie bei uns in Deutschland sind. Die meisten von ih­ nen werden als zukünftige Lehr- und Führungskräfte die Ge­ schicke ihres Landes sowie die der Welt beeinflussen. Der einfachste Kontakt ist die Gastfreundschaft: Laden Sie ein­ fach einen oder zwei Studenten zum Essen ein und lernen Sie sich kennen. Kontakte vermittelt z.B. die „Studentenmission in Deutschland“ (SMD) in Marburg mit ihrem Gastfreund­ schaftsprogramm. Sigi Klose

Konferenz-Tipp „Jesus verbindet – Jesus unites“ Christen aus aller Welt erreichen gemeinsam Menschen in Deutschland Essen, 5.-7. Mai 2011 Kontakt: wbuesing@aem.de

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* Alle Namen sind von der Redaktion geändert

zwischen deutscher Überorganisiertheit und haitianischem Dauerchaos finden!“

Ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben l­aufen beim Leiter von Campus für Christus Haiti die Fäden vieler Hilfsaktionen zusammen. Andrea ­ Wegener half über den Jahreswechsel einige Wochen lang mit, Ordnung ins Chaos zu bringen.

„Durch die Ruinen und den Schutt von Port-au-Prince zu fa­ hren, ist bedrückend – da hat sich so wenig getan, dass man fast den Eindruck hat, das Erdbeben sei erst zwei Wochen her, nicht ein ganzes Jahr! Gleichzeitig merkt man an vielen Stellen, wie die Haitianer nun selbst aktiv werden: Grüpp­ chen von Leuten räumen gegen einen kleinen Lohn den Schutt und meterhoch aufgetürmten Müll aus Straßengräben und Flüssen, viele Häuser werden langsam, aber (hoffent­ lich!) sicher in Eigeninitiative wieder aufgebaut. Schon vor dem Erdbeben hat Pastor Esperandieu ­Pierre, der Leiter von Campus für Christus Haiti, einige Hilfsprojekte ver­ antwortet, aber damals war die Arbeit überschaubar. Seit dem Erdbeben entsteht viel Neues, es kommen viele Menschen, die helfen möchten, und die Not ist weiterhin sehr groß. GAiN hat nicht zuletzt durch den Bau einer Lagerhalle die Grundlage geschaffen, dass die Arbeit weiter wachsen kann – aber es es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten! Gemeinsam mit Esperandieu Pierre und seinem Team entwickelte ich vor Ort vier Wochen lang Abläufe und Struk­ turen, die dem gewachsenen Bedarf gerecht werden. Ich fand das toll: Ich muss kein Arzt sein, um einen Beitrag lei­ sten zu können! Die größte Herausforderung war es, Lö­ sungen zu finden, die irgendwo zwischen deutscher Über­ organisiertheit und haitianischem Dauerchaos liegen – und mit denen die haitianischen Kollegen gut arbeiten können. So kommen Hilfslieferungen weiterhin bei Bedürftigen an, Geld wird da ausgegeben, wo es am nötigsten ist, und Teams von Ärzten und Schwestern, Architekten, Bauhelfern und so weiter können effektiv eingesetzt werden. Denn vorerst wird Haiti weiter Hilfe brauchen.“

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F o t o : C l a ud i a D ew a l d

IM BLICKPUNKT

Thema: Jesus

Wir sind dabei – Sie auch?

Schülern im Unterricht von Gott erzählen

Einsatz auf dem Kirchentag in Dresden

„Es ist hervorragendes Material, auf das ich mich sehr freue!“ „Gemeinsam mit einer Kollegin habe ich Ihren Schulordner bereits an Grund-, Förder- und Hauptschule eingesetzt und sehr gute Erfahrungen damit gemacht“, so zwei begeisterte Lehrerinnen zum Unterrichtsmaterial „Jesus und die kleinen Leute“.

Vom 1.-5. Juni findet in Dresden der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag statt. 100.000 Besucher werden zu diesem Ereignis erwartet. Menschen, die die Gemeinschaft mit anderen Christen suchen. Menschen, die schon immer mal nach Dresden wollten oder deren Freundin, Ehemann oder Clique beschlossen hat: Da fahren wir hin.

Der Kurs wurde von Campus für Christus für Schulkinder der 3. bis 5. Klasse entwickelt Es ist ein ausführlich ausgear­ beitetes Programm, durch das die Kinder einen guten Ein­ blick in das Wirken, Leben und auch Sterben von Jesus Christus erhalten. Sie lernen, warum Jesus sterben musste und dass Gott ihn von den To­ ten auferweckt hat. Da Medien aus der Kinderwelt nicht mehr weg­ zudenken sind, werden die Unterrichtseinheiten unterlegt mit Videoclips aus dem Film „Aufregung um Jesus“, der kindgerechten Familienversion des bewährten Jesusfilms nach dem Lukasevangelium. Dazu gibt es jede Menge Arbeitsmaterial, kreative Elemente, wie z.B. Backrezepte für israelisches Fladenbrot, Rätsel, eine Anleitung zur Anfertigung von Schriftrollen und vieles mehr, um die Schüler auch emotional zu erreichen. „Ich würde sagen, die Kinder hatten einen Riesenspaß“, so ein Pastor, der das Material ebenfalls genutzt hat. Das Schulprogramm entspricht den Rahmen­ plänen für den evangelischen und katholischen Religionsunterricht der unterschiedlichen Bundes­ länder und wird regelmäßig überarbeitet und ak­ tualisiert. Lehrer, die das Material in ihrem Unter­ richt nutzen, oder Eltern, die den Ordner an den Schulen ihrer Kinder empfehlen möchten, bekom­ men unter folgender Adresse nähere Informa­ tionen: christiane.spanka@campus-d.de Christiane Spanka 22

Ich habe den Film mit meiner ­Mutter, meinem Vater und meinem ­Bruder ­angesehen. Meine ­Familie fand das sehr interessant

Eines ist all diesen Menschen inklusive der 500.000 Gastgeber aus Dres­ den gemeinsam: An diesen Tagen kommen sie an Jesus nicht vorbei. Des­ halb werden wir von Campus für Christus mit zwei Teams vor Ort sein, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Und wir laden Sie ein, Teil eines dieser Teams zu werden. Das Stadt-Team wird geleitet von Friede­ mann Schwinger (einem Dresdner). Ihm liegt es am Herzen, mit seinen 500.000 Nachbarn, von denen 80% keiner Kirche angehören, über Jesus ins Gespräch zu kommen. Vielleicht bildet das Kirchentagsmotto „… da wird auch dein Herz sein“ eine Brücke zu dem, was den Dresdnern am Herzen liegt. Wenn Sie sich dafür interessieren, mit freundlichen Dresd­ nern ins Gespräch über den Glauben zu kommen, dann sind Sie herz­ lich eingeladen. Und Sie müssen dazu auch kein professioneller Straßen­ missionar sein. Friedemann Schwinger weiß: „Wir stoßen fast nie auf Ablehnung, dabei ist es interessant, mit Atheisten zu reden, die im Ge­ spräch auf einmal ehrlich und persönlich werden.“ Das Uni-Team wird geleitet von Titus Böhm. Es wird mit einem Stand auf dem „Markt der Möglichkeiten“ vertreten sein und auf fröhlich-kre­ ative Art besonders die jungen Kirchentagsbesucher ansprechen. Sein Schwerpunkt wird die Einladung sein: zu Jesus, in die verschiedenen Campusgruppen und zur Mitarbeit. Wer selber noch jung ist oder gerne jungen Menschen im Glauben weiterhelfen möchte, der ist hier richtig. Titus Böhm freut sich auf diese Chance: „Wir werden natürlich nur mit einem Bruchteil der Besucher reden können, aber wir beten jetzt schon dafür, dass die richtigen an unserem Stand Halt machen.“ Hauke Burgarth

und hat den Film ­gemocht. Ein Schulkind

Machen Sie mit! Wenn Sie dabei sein wollen, dann wenden Sie sich an: Stadt-Team – Campus für Christus, Friedemann Schwinger, Alttrachau 46, 01139 Dresden, Tel. 0351-8400658, E-Mail: Friedemann.Schwinger@Campus-D.de Uni-Team – Titus Böhm, Chopinstr. 24, 09119 Chemnitz, Tel. 0371-2352 09 85, E-Mail: Titus.Boehm@Campus-D.de

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F re i ze i t e n & S em in a re 20 1 1

bei Campus für Christus

2011 mit Herz. Länder entdecken | Menschen helfen 24.-26.2.

Gemeinsam Eins – ein Wochenende zu zweit, Ammerseehäuser, Ammersee, 290 E pro Paar inkl. Candle-LightDinner und Seminargebühr

25.-27.2.

Gebetsseminar „Hören auf Gott“, Ammerseehäuser, ­Ammersee, DZ 120 E pro ­Person; EZ 138 E

25.-27.2.

F­ inanzielle Freiheit ­erleben, Biblische ­Finanzprinzipien Wochen­endkurs, Bad ­Gandersheim, 133 E mit Übernachtung zzgl. 50 E für Seminar­ordner

4.-6.3.

Gebetsseminar „Stark in Christus – Bestehen im Spannungsfeld geistlicher Mächte“, Schloss Imbshausen, Northeim, 95 E

4.-12.3.

Campus meets Munich – Evangelisation praktisch ­erleben, Kurs für Studenten, München, 125 E

26.-27.4. Rhetorikkurs, Gießen 125 E, Studenten/Schüler 30 E 9.-10.5. Seminar Lebensplanung, Gießen Erwachsene 125 E, Studenten/ Schüler 30 E 13.-15.5.

„Gemeinsam E1ns“ – ein ­Wochenende zu zweit ­Neustadt, Holstein 20.-22.5.

Gebetsseminar „Dein Typ ist gefragt – Entdecke ­deine ­Für­bittebegabung“, ­Langenbernsdorf bei Zwickau, 65 E

Anmeldung und weitere ­Veranstaltungen unter:

www.cfc-veranstaltungen.de oder Tel. 0641-97518-0

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Erleben Sie Außergewöhnliches: Reisen Sie mit uns nach Armenien, Chile, Israel oder Lettland. Begegnen Sie Menschen, lernen Sie ihr Land und ihre Kultur kennen. Helfen Sie Menschen durch soziale Einsätze. Wir versprechen Ihnen eine unvergessliche Zeit.

Humanitärer Einsatz mit ­Aktiv-Urlaub Erleben Sie die ­ älteste christliche Nation mit ­ihrer kulturellen Vielfalt und traumhaften Landschaft. Sie besuchen Orte mit 1700 Jahre alten Kathedralen und haben viel Zeit, um die Hauptstadt Jerevan zu erkunden. Ein Ausflug zum 2000 m hoch gelegenen Sevansee bietet Zeit zum Erholen und Baden. ­Erleben Sie außerdem humanitäre Hilfe direkt vor Ort. Sie sortieren Hilfsgüter und verteilen sie bei unseren Besuchen persönlich an die „vergessenen“ Familien. Sie können viel Freude beim Organisieren und Durchführen eines Kindernachmittages erleben und bei einem Baueinsatz mithelfen. Termin: 20. 8. – 3. 9. 2011 Preis: 680 E zzgl. Flug Kontakt: Elke.Seifert@GAiN-Gemany.org Tel. 0641-97518-70

Studentenarbeit, ­Entwicklungshilfe und jede Menge Kultur Es erwartet Sie ein bunt gemischtes Programm: Missionarische Einsätze, konkrete Hilfe für Menschen z.B. in der Erdbebenregion und lateinamerikanische Kultur. Sie unterstützen CampusMitarbeiter vor Ort in ihrer Arbeit und hinterlassen nachhaltige Spuren. Die Eindrücke, die Sie so gewinnen werden, gehen weit über das ­hinaus, was in einem „normalen“ Urlaub möglich ist. Geeignet für alle, die sich für Chile interessieren und sich auf seine Menschen einlassen möchten. Termin: 28. 2. – 18. 3. 2011 Ort: Santiago de Chile als Ausgangspunkt (Einsätze im Süden) Preis: 700 E zzgl. Flug Kontakt: Marion.Aide@Campus-D.de

Rundreise und praktische ­Hilfe Israel – nicht nur das Land unserer Glaubenswurzeln, sondern ein moderner Staat mit vielen Facetten. Erleben Sie einen unvergesslichen Urlaub und lernen Sie mit uns Land und Leute kennen: neben Entspannung und touristischen Highlights in diesem wunderschönen Land begegnen Sie einem Erste-Welt-Land mit Dritte-Welt-Problemen. Erfahren Sie mehr über die humanitäre Arbeit von GAiN in Israel und arbeiten Sie ganz praktisch mit. Geplant sind u.a. Besuche von Holocaustüberlebenden, Treffen von palästinensischen Christen in Bethlehem und die Mithilfe in einer Jerusalemer Suppenküche. Israel – einmal ganz anders. Termin: 23. 5. – 5. 6. 2011 Ort: Rundreise Preis: 1285 E zzgl. Flug Kontakt: Gerda.Hohaus@GAiN-Gemany.org Tel. 0641-975 18-50

Urlaub und h ­ umanitäre Hilfe Eine Mischung aus Urlaub und humanitären Einsätzen: Schauen Sie hinter die Kulissen des Hilfswerkes „GAiN“ und erleben Sie ­humanitäre Hilfe hautnah. Entladen Sie einen Hilfstransport und verteilen Sie die Güter an arme Familien auf dem Land. Bei zwei dieser Familien werden Sie einen Baueinsatz machen, um den Menschen Licht in ihre Wohnung zu bringen. Sie werden viel Zeit für Ausflüge haben: Bummeln Sie durch die historische Altstadt von Riga, genießen Sie den traumhaften weißen Ostseestrand und fahren Sie Kanu im Gauja-Nationalpark. Erleben Sie einen unvergesslichen Urlaub. Termin: 24. 7. – 6. 8. 2011 Ort: Gästehaus, Stadtrand von Riga (ide.lv) Unterbringung in 2-4 Bett-Zimmern Preis: 490 E zzgl. Flug Kontakt: Zaiga.Vilde@GAiN-Germany.org Tel. 0641-97518-50

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Postfach 100 262 35332 Gießen www.Campus-D.de

Happy Birthday, GAiN 20 Jahre Hilfe, die ankommt … Weihnachten „on the road“ Es ist der 25. Dezember 1990. In Gießen macht sich eine Gruppe Freiwilliger auf die beschwerliche Reise Richtung Osten. Ihre beiden Lkws sind mit Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten für Krankenhäuser in Riga und Leningrad beladen.

Studenten sammeln für ­Osteuropa Vorausgegangen war eine große Spenden-Sammelaktion, initiiert von Studenten und Mitarbeitern von Campus für Christus. Auf dem Gießener Weihnachtsmarkt und in der lokalen Presse machten sie die Öffent­lichkeit auf das Leid der Menschen im Ostblock aufmerksam. Sie folgten damit dem Appell von Michail Gorbatschow, im Hungerwinter 1990/91 zu helfen. Ein Name für das Projekt ist schnell gefunden: „­Aktion Hungerwinter“. Die Resonanz in der Bevölkerung ist ­enorm. Privatleute, Kirchengemeinden und Firmen spenden.

1991: Im Reich des Bären Die Studenten um „Aktion Hungerwinter“ organisieren sich immer besser und es fahren zwei weitere Konvois mit Hilfsgütern beladen nach Riga (Lettland) und St. Petersburg (Russland).

1992: Es geht weiter Die Studenten wenden sich wieder ihrem Studium zu. Klaus Dewald übernimmt die Leitung von „Aktion Hungerwinter“. Bald darauf wird er von Campus für Christus angefragt, ob er die Organisation von Hilfstransporten in zwölf Millionenstädte an der Wolga übernehmen will. Er sagt zu, kündigt seine Stelle als Fuhrparkleiter und wird hauptamtlicher Mitarbeiter.

2002: „Aktion Hungerwinter“ wird zu „GAiN“ Durch den Kontakt zu Mitarbeitern von GAiN in Kanada und die verstärkte internationale Vernetzung kam die Idee für einen neuen Namen auf, „Global Aid Network (GAiN)“. Die Projekte, die GAiN langfristig unterstützt, werden zahlreicher, die Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort wichtiger. 2003 wird die Schulranzenaktion geboren, zwei Jahre später kommen die Patenschaften ­hinzu. Nach dem Tsunami Ende 2004 stellt sich heraus, dass das weltweite GAiN-Netzwerk in der Lage ist, auch bei Katastrophen schnell einzugreifen. Aus einmaliger Soforthilfe nach Katastrophen entwickeln sich oft langfristige Projekte, wie jetzt in Haiti.

2008: GAiN wird ein ­selbständiger Verein Seit Mai 2008 ist GAiN als selbstständiger, gemeinnütziger Verein registriert. In der Gießener Zentrale kümmern sich über 20 Mitarbeiter um die verschiedenen Belange von GAiN. Dort befindet sich auch das Logistikzentrum, in dem die Hilfsgüter gesammelt, sortiert und zu Empfängern in der ganzen Welt gebracht werden. In über 160 Sammelstellen in ganz Deutschland kümmern sich Ehrenamtliche darum, dass Hilfsgüter und Schulranzen angenommen und nach Gießen gebracht werden.

Bis heute waren es etwa 700 Transporte, die GAiN von Deutschland aus in die Welt gebracht hat.

F o t o : C l a ud i a D ew a l d

Weihnachten 2010: GAiN feiert sein 20-jähriges Bestehen


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