Impulse 2011-3

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!mpulse für missionarisches Christsein

Berufung – was passt zu mir? Thema Rauskriegen, was in mir steckt

Interview Seelsorge, die den Blick frei macht für Berufung

Erlebt Der rote Faden

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INHALT

was bewegen Sie wollen Menschen mit modernen Medien erreichen und haben ein Herz für Mission?

Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt:

4 Berufung

Rauskriegen, was in mir steckt

Mitarbeiter Öffentlichkeitsarbeit (m/w)

FOTO: DREAMSTIME

Büroassistent (m/w) IT-Mitarbeiter (m/w) Mitarbeiter Patenschaftsbetreuung (m/w)

8 Seelsorge, die den Blick frei macht Interview

11 Der rote Faden Lebensberichte

Bewerbungen und weitere Infos: Campus für Christus Personal Postfach 100 262 35332 Gießen

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Tel. (0641) 97518-38 Fax: (0641) 97518-40 Personal@Campus-D.de www.Campus-D.de

Wie viel Berufung hätten Sie denn gern? Glosse

16 Beate – ein Name wird Programm Als Missionarin in der Heimat aktiv 17 Missionarin? Ich doch nicht … Lisa Dobernecker erzählt aus Chile

Auftanken Auftanken Ruhe finden Gott begegnen Ruhe finden

18 Zwischen Berufung, Vorbild und überfrachteten Erwartungen Wie Politiker Ihnen helfen können 20 Ein Koffer voller Seminare Angebote für Abende, Tage, Wochenenden in Gemeinden 20 Historische Küsse Ein Beitrag zur Versöhnung zwischen Juden und Deutschen

Ob allein, als Familie oder Hauskreis:

Christliches Begegnungszentrum Seien Sie herzlich willkommen im Schloss Imbshausen e.V. Nähere Am Gutshof 2 Infos und weitere Stellen: Christlichen Begegnungszentrum gesucht) 37154www.Campus-D.de Northeim/Imbshausen (Mitarbeiter Schloss Imbshausen. Wir freuen Telefon: (05553) 99 36 00 E-Mail: info@schloss-imbshausen.de www.schloss-imbshausen.de

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uns auf Sie und wünschen Ihnen unvergessliche Tage am Fuße des Harzes.

21 Weniger als gedacht und mehr als erwartet Eine Gottkennen-Stadtaktion funktioniert nur mit Gemeinden 3 9 22 22 23

Editorial Leitgedanken Sie sind gefragt Impressum Veranstaltungen 2011

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F O T O : C L A U D I A D E WA L D

ED I T OR I A L

Be|ru|fung, die – so steht sie im Wörterbuch. Man schreibt das Wort kaum je verkehrt, so ohne jedes „th“ oder die Grundfrage der neuen deutschen Rechtschreibung: mit „ss“ oder „ß“? Und trotzdem versteht jeder etwas anderes darunter, wenn er den Begriff hört. Wikipedia unterscheidet vier Bedeutungen: - Berufung als Bitte, ein Amt anzunehmen, in der Regel ein akademisches, zum Beispiel eine Professur, - Berufung als Rechtsmittel, das gegen ein Urteil eingelegt werden kann, - Berufung als Titel eines Romans von John Grisham und - Berufung im religiösen Kontext, die als Verspüren eines „inneren Rufes“ zu einer bestimmten Lebensaufgabe oder einem bestimmten Dienst in der Kirche herausfordert. Wenn Sie die Impulse regelmäßig lesen, dann ist Ihnen klar, dass wir uns am ehesten mit der letzteren Bedeutung von Berufung beschäftigen, wenn wir sie zum Thema eines Heftes machen, doch auch diese hat so viele Bedeutungsfacetten. Am liebsten würde ich Sie jetzt erst einmal fragen, was Sie persönlich unter Berufung verstehen. Wenn Sie möchten, dann schreiben Sie doch einfach einmal Ihre spontane Definition dazu auf. Hier:

Sind Sie fertig? Egal, ob Sie jetzt einen Satz hingeschrieben oder ihn sich nur gedacht haben – solch eine Definition ist nur wie die Spitze eines Eisbergs. Viel interessanter als eine akademisch exakte Definition finde ich die Fragen, die daraus resultieren: Haben Sie einmal eine persönliche Berufung erlebt? Leben Sie Ihre Berufung? Oder leiden Sie daran? Haben Sie den Eindruck, dass Berufung das ist, was immer Ihre Meinung nur anderen Christen passiert, Sie aber noch nie erfahren haben? Oder denist gefragt! ken Sie, dass der Begriff dermaßen überfrachtet ist, dass Sie am liebsten ohne wissen, was Sie von ihn auskommen wollen? Willkommen beim Thema! Wir möchten gerne Sagen Sie uns Ihre n. lte ha Es ist mir klar, dass wir auf den 24 Seiten, die Sie vor sich haben, nicht das der IMPULSE nsche! Auf Wü Meinung und Ihre gesamtchristliche Verständnis von Berufung weiterentwickeln werden, aber ekt unter Campusdir er od e D.d Campusich wünsche mir, dass wir Akzente setzen können, die für Sie hilfreich sind, er mitmachen jed n kan D.de/Umfrage herausfordernd, ermutigend. Lesen Sie, wie Friedemann Schwinger ab Seite 4 (vom 13.8. - 12.9.). e r einigen Lesern ein beschreibt, wie die erste und zweite Berufung eines Christen aussehen kann. Zusätzlich werden wi den ter Un n. cke chi zus Umfrage per Mail Begegnen Sie ab Seite 11 sehr unterschiedlichen Menschen und ihren sehr unen wir attraktive Einsendungen verlos terschiedlichen Erfahrungen mit dem Berufen und lassen Sie sich davon inspiHilfe! e Ihr für Preise. Danke rieren. Oder schauen Sie ab Seite 18 mit mir zusammen einigen deutschen eam. Das IMPULSE-Redaktionst Politikern über die Schulter, die mit ihrem Verständnis von Politik und Lebensberufung unsere Gesellschaft weit über ihre aktive Amtszeit hinaus prägen. Ich wünsche Ihnen gute Impulse mit dieser Impulse

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FOTO: DREAMSTIME

Lehnen Sie sich bereits zurück und sagen sich: „So ernst sollte man dieses Thema nicht nehmen“? Dann nehmen Sie’s doch leicht – wie Andrea Wegener in ihrer Glosse „Wie viel Berufung hätten Sie denn gerne?“ auf Seite 10.

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Berufung

Rauskriegen, was in mir steckt „Können Sie mir sagen, wofür Sie leben?“, frage ich Menschen. Oft folgt eine Denkpause. Manche antworten dann ehrlich: „Für mich.“ Andere meinen: „Für meine Kinder.“ Überzeugend klingen die Antworten nicht. Eher nach vagen Wunschvorstellungen. Zugunsten der Kinder hoffe ich, dass Eltern nicht zeitlebens für ihre Kinder leben wollen. Und wie mag jemand an seinem Lebensende zurückschauen, der resümiert, „Mir ging es immer um mich“? Ich vermute, viele Menschen fragen sich beim Hören dieser Frage erstmals, welche Bedeutung ihr Leben haben könnte. Wofür will ich leben? Wofür bin ich bereit zu sterben?

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THE M A

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Jeder Mensch tr채gt die Sehnsucht in sich, mit seinem Leben eine Spur zu hinterlassen. Jede Berufung steht lange fest, es gilt nur noch, sie zu entdecken.

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Wir lernen dank Jesus, die Regungen unseres Herzens zu beachten, sie wahrzunehmen: Wofür schlägt mein Herz – und warum?

nd wir Christen? Spürt man uns ab, dass wir in unserer Berufung leben? Und dass wir es gern tun? Seit zwölf Jahren laden wir in Dresden, seit einem auch in Chemnitz zum neunmonatigen Seminar „Berufung konkret“ ein. Das Hauptmotiv der Teilnehmer, sich auf solch einen Prozess einzulassen, ist die Suche nach ihrer persönlichen Berufung, ihrem Weg. Dass sie sich neun Monate lang auf Abend- und Samstagstermine festlegen und sogar eine Woche Urlaub einsetzen, ist so unüblich, dass andere Seminaranbieter staunen. Wenn man Christen nach ihren Vorstellungen fragt, fällt auf, dass viele für ihre Berufung ein besonderes Erlebnis erwarten. Etliche meinen dabei, dass Berufung und Freude bei Gott eher zwei Paar Schuhe sind. So, als würde Gott bei seiner Berufung Begabungen oder gar Herzenswünsche seiner Kinder wenig bis gar nicht beachten. Wenn das stimmen würde, wäre es klug, Gott nicht zu deutlich nach der eigenen Berufung zu fragen. Man müsste ja mit „Afrika“ als Antwort rechnen – besonders, wenn man nie dorthin wollte. Der Keim der Berufung ist gelegt Als ich zum ersten Mal begriff, dass unsere Berufung durch Gott schon keimartig in uns angelegt ist, wichen meine Befürchtungen. Dafür wuchs meine Neugier. Zuvor hatte ich meine Berufung in einen vollzeitlichen christlichen Dienst entdeckt, ohne spezielles Ruf-Erlebnis, aber mit Gottes wiederholtem Reden, das gar nicht gegen meinen Willen gerichtet war. Eher war ich mir vor der Entscheidung unsicher. Ich wusste zwar, dass mein durchaus geliebter früherer Beruf nur eine Zwischenstation war, aber den Mut, mich in neues Land zu wagen und eine durch Spenden finanzierte Arbeit zu beginnen, brauchte ich noch. Da

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wirkte Gottes Ruf an mich befreiend. Allerdings gilt seit Paulus, dass sich für Christen Beruf und Berufung unterscheiden können. Paulus war zum Apostel berufen, seinen Beruf als Zeltmacher gab er deswegen nicht auf. Nur für manche in unseren Seminaren hat Berufung etwas mit beruflichen Veränderungen zu tun. Im Buch Jeremia findet man den Grund für die Behauptung, dass unsere Berufung keimartig in uns angelegt sei. Jeremia hört: „Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleib bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die Völker.“1 Jeremia wird zum Propheten berufen, weil Gott ihn dafür schon erschaffen hat. Gottes Berufungen stehen von Mutterleib an fest. Davon lesen wir auch bei Jesaja, David, Salomo, Johannes dem Täufer und Paulus.2 Hier zeigt sich, wie Gott seinem Wesen gemäß mit uns Menschen umgeht: Du bist für etwas „wie geschaffen“ – der Schlüssel dafür liegt bei Gott, dem Schöpfer. Gott weiß, dass keiner so zum Propheten in dieser Zeit an diesem Volk geeignet ist wie Jeremia. Aber der ahnt nichts von seiner Berufung. Ihm ist verborgen, wozu er erschaffen ist. Gottes Weckruf überrascht ihn. Er fühlt sich überfordert. Und er darf widersprechen und seine Zweifel äußern. Gott lässt ihn nicht verstummen. Es kommt zum Dialog. Auch das ist typisch Gott. Niemand braucht für seine Berufung auf ein Ereignis zu warten, als würde damit erst alles beginnen. Jede Berufung steht lange fest, es gilt nur noch, sie zu entdecken. Ereignisse können dabei eine Rolle spielen. Manche erleben eine besondere Gottesstunde, andere begegnen einem Menschen mit einer ähnlich gelagerten Berufung. Wieder andere stoßen auf eine Not, die ihnen an die Nieren geht. Und manche besuchen ein Seminar. Das hilft zu klären. Und Klären braucht Zeit.

Auch Menschen, die keine Christen sind, suchen ihre Bestimmung. Da haben wir ein gemeinsames Thema. Schüler wollen durch Eignungstests Hinweise finden, welche berufliche Richtung zu ihnen passt. Mütter fragen sich, wofür sie nach der intensiven Kinderphase da sein wollen. Mittvierziger bestimmen in der Lebensmitte, ob ihr bisheriger Weg auch ihr künftiger bleibt. Manche geraten dabei in die MidlifeCrisis. Paare, deren Kinder das Nest verlassen, brauchen Klarheit über ihre gemeinsame Bestimmung, um einander nicht zu verlieren. Auch wer aus dem Arbeitsprozess aussteigt, braucht eine neue Perspektive. Jeder Mensch trägt die Sehnsucht in sich, mit seinem Leben eine Spur zu hinterlassen. Berufung ist ein schönes, aufregendes, tiefes, wertvolles Thema. Es ist spannend, mit Menschen darüber zu reden. Gottes erste Berufung ist nicht, Menschen für Aufgaben zu rekrutieren Die Frage nach der Berufung aber wird zwingend zur Frage nach Gott. Er hat den Schlüssel. Kein Weg führt am Schöpfer vorbei. Anders als meist gedacht, führt Gottes erste Berufung des Menschen nicht zu dem „was Gott eigentlich will, das ich tun soll …“. Zuerst beruft Gott sich den Menschen als lebendiges Gegenüber.3 Die „erste Berufung“ sagt uns, wer wir sind. Gott braucht also nicht nur gesunde, arbeitsfähige Menschen. Gottes erste Berufung schließt Behinderte, Kranke und Alte mit ein, einfach jeden. Zuerst sind wir berufen, sein Gegenüber zu sein, nicht etwas zu tun. Dagegen fürchten viele, Gott würde für Aufgaben rekrutieren. Nein, er will uns bei sich haben, wie einen Freund, wie Eltern ihre Kinder. Aber es gilt nun zu entdecken: Wie lebe ich diese erste Berufung konkret? Wie bin ich Gottes Gegenüber? Was ist meine Art, Gott zu begegnen? Da wird es originell! Es ist sozusagen die „zweite Berufung“. Diese beschreibt, welche Art Frucht ich wie

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für Gott bringe. Wenn wir von Gottes Berufungsidee mit uns eine Ahnung haben, müssen wir damit rechnen, dass diese verzerrt sein kann. Wir leben in einer von Gott abgefallenen Welt. Wir fällen Entschlüsse, um unsere Seele vor neuem Schmerz zu schützen. Wir schwören uns z.B., dass uns dies oder jenes nie mehr passieren darf, oder dass wir’s „denen“ aber zeigen werden. Oder unser Bild von Gott bekommt einen Riss und wir misstrauen ihm fortan. Das alles führt dazu, dass wir mit unserer Berufung über- oder untertreiben: wir schießen übers Ziel hinaus, agieren wie getrieben, aber nicht von Gott, oder wir trauen uns gar nicht. Sollte Jeremia z.B. verletzende Worte gehört haben: „Du vorlauter Jungspund, halt deinen Mund und höre den weisen Alten zu, wie es sich für dein Alter gehört!“, wäre es verständlich, dass er sich zu jung fühlt. Er empfindet sich als minderwertig und lehnt daher seine Berufung ab. Solch ein Gefühl, zu jung zu sein, zu alt, zu unerfahren, zu langsam, zu hart oder weich oder was auch immer braucht Klärung: Ist das wirklich Gottes Bild von mir? eshalb integrieren wir in unser Seminar eine ganze Woche „Seelsorge erleben und lernen“. Dies hilft, solche Stolpersteine in unserer Biografie zu erkennen und zur Seite zu räumen. Seelsorge hilft, dass wir nicht kleiner von uns denken, als Gott von uns denkt. Jeremia bekommt das sogar verboten.4 Nachdem wir uns im Seminar mit unserer Persönlichkeit (Schöpfung) beschäftigt haben, suchen wir nach den Gaben des Heiligen Geistes. Der Unterschied zu natürlichen Gaben besteht darin, dass erstere immer im Reich Gottes, normalerweise also in der Gemeinde und zur Ehre Gottes, eingesetzt werden. In der Auswahl der uns geschenkten Gaben5 redet der Heilige Geist zu uns. Dabei ist nichts dem Zufall überlassen. Beim Entdecken der Gaben können wir einander helfen. Oft erkennen andere meine Gaben schneller als ich selbst. Für mich wirkt das, was ich habe, normal. Andere sind anders begabt. Ihnen fällt daher schneller auf, was ich habe und sie nicht. Viel zu selten sprechen wir aus, was wir beim anderen wahrnehmen. Weiterhin helfen zum Entdecken unserer Geistesgaben auch Tests. Auch hörendes oder prophetisches Gebet kann wertvolle Hinweise liefern.6 Wofür schlägt mein Herz? Jesus hat mit seinem Kommen, Leiden, Sterben und Auferstehen alle Voraussetzungen für den neuen Bund zwischen Gott und Mensch geschaffen. Es ist der Bund der erneuerten Herzen.7 Christen lesen aus der Perspektive des

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neuen Bundes im Alten Testament, z.B. Sätze wie „Habe deine Lust am HERRN; der wird dir geben, was dein Herz wünscht.“8 Wer glaubt, dass dieser Vers die eigene Berufung einschließt? Wer traut sich, unbefangen so zu denken? Hier zeigt sich, dass wir dem erneuerten Herzen oft nicht recht trauen. Eher rechnen wir mit unserem verbogenen egoistischen Eigenwillen. Eher gehen wir davon aus, dass wir bestimmt nicht wollen, was Gott will. Stellen wir uns vor, wir hätten einen Wunsch bei Gott frei, den er erfüllt. In diesem Moment beginnt die Suche nach unserem tiefsten Herzenswunsch. Ich habe bisher kaum Menschen getroffen, die sich über diesen Wunsch auf Anhieb sicher waren. Wir brauchen Jesus, damit wir Zugang zu unserem Herzen bekommen. Wir haben uns so weit von unserem eigenen Herzen entfremdet, dass uns unsere tiefsten Herzenswünsche fremd sind. Gehen wir davon aus, dass Jesus sich als unser Erlöser von uns aufnehmen lässt in unsere Herzen? Dort wird er als unser Erlöser wirksam – also tief in uns. Jesus erlöst uns davon, dass unser Wille sich grundsätzlich gegen Gott richtet. Er setzt uns frei, sodass wir beginnen können, dem tiefen Willen unseres Herzens zu trauen. Wir lernen dank Jesus, die Regungen unseres Herzens zu beachten, sie wahrzunehmen: Wofür schlägt mein Herz – und warum? Wo unser Herz ins Spiel kommt, da werden wir lebendig. Da schauen wir nicht auf die Uhr und warten nicht auf den Feierabend. Über Herzensthemen spricht man gern und merkt nicht, wie die Zeit dabei verfliegt. Ich greife auch schneller nach Büchern, die Themen meines Herzens berühren. Treffe ich Menschen, deren Herz ähnlich wie meines schlägt, fühle ich mich ihnen nah und freue mich an inspirierenden Gesprächen. Wir bemerken sehr gut, wo unser Herz lebendig wird, nur beachten wir es zu selten. Doch es lohnt sich, denn unser Herzschlag gibt Hinweise auf unsere Berufung. Klärung ist wichtig – und braucht Zeit Wenn wir tun, wofür unser Herz schlägt, nehmen wir sogar Widerstände in Kauf. Das zeigt sich bei Jeremia in extremer Weise. Zu seiner Berufung gehört Misserfolg als Regelfall. Jeremia leidet an seiner Berufung. Er hadert mit Gott. Doch sein Herz bleibt überzeugt: „Da dachte ich: Ich will nicht mehr an ihn denken und nicht mehr in seinem Namen predigen. Aber es ward in meinem Herzen wie ein brennendes Feuer, in meinen Gebeinen verschlossen, dass ich‘s nicht ertragen konnte; ich wäre schier vergangen.“9 Solch ein brennendes Herz ist Leidenschaft, Passion bis zur Leidensbereitschaft. Das Herz brennt, von Gott entzündet. Jeremia kann nicht anders. „Es kommt darauf an, meine Bestimmung zu verstehen, zu sehen, was Gott eigentlich will, dass ich tun soll …“, schrieb Søren Kierkegaard in sein Tagebuch. Er hatte für seine Klärung eine Auszeit benötigt. Klären braucht Zeit. Widmen Sie Ihrer Klärung Zeit! Weil Gottes Berufung auf uns zugeschnitten ist, haben wir allen Grund, ihn unbefangen und konkret zu fragen, hellwach und achtsam auf alle relevanten Hinweise. Die meisten entdecken ihre Berufung in einem Prozess auf dem Weg, den Gott führt. Ein Seminar und Mentoren können dabei helfen. Friedemann Schwinger lebt mit seiner Familie in Dresden und leitet Berufung konkret, das 9-monatige Seminar, in dem Fragen der eigenen Berufung systematisch erörtert werden. (www.berufungleben.eu) 1. Jeremia 1,5 2. Jesaja 49,1 / Psalm 139,16 / Prediger 6,10 / Lukas 1,15-16 / Galater 1,15-16 3. 1. Mose 1,26a-27 4. Jeremia 1,7a

5. 1. Korinther 12,11 6. 1. Timotheus 4,14 7. Jeremia 31,33 8. Psalm 37,4 9. Jeremia 20,9

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I N TE RVI E W

Seelsorge, die den Blick frei macht für Berufung

Ein zentraler Teil des neunmonatigen Seminars „Berufung konkret“ ist das einwöchige Modul „Seelsorge erleben und lernen“. Impulse spricht mit Claudia Mißbach, die diesen Kurs seit Jahren durchführt. Impulse: Claudia, wieso ist das Seelsorgeseminar ein fester Bestandteil von Berufung konkret? Claudia Mißbach: Wir haben festgestellt, dass es im Leben vieler Teilnehmer Blockaden gibt, die sie daran hindern, ihre persönliche Berufung zu erkennen oder in ihr zu leben. Unser Leitfaden für die Seelsorgewoche ist Johannes 10,10. Dort sagt Jesus, dass er gekommen ist, damit die, die an ihn glauben, Leben in Fülle haben. Dieses Angebot gilt für jeden, aber es gibt, wie gesagt, Blockaden, die es verhindern, in den Genuss dieser Fülle zu kommen.

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Claudia Mißbach ist seit 20 Jahren Mitarbeiterin bei Campus für Christus und hilft Menschen, ihre Berufung zu finden.

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Von welchen Blockaden reden wir? Es sind verschiedene – in der Seelsorgewoche konzentrieren wir uns zumeist auf Schuld, Bindungen, seelische Verletzungen, falsche Gottesbilder und krankes Selbstbild. Beim Wort Bindungen denken viele an Okkultismus. Auf diese Thematik gehen wir auch ein, aber es gibt noch viele andere Bindungen: an Menschen, ungesunde Lebensmottos oder Gedankenmuster, und natürlich gehört der ganze Bereich von süchtigem Verhalten dazu. Beim Thema seelische Verletzungen schauen sich die Teilnehmer sowohl aktuelle Verletzungen als auch Verletzungen aus der Kindheit an. Nicht nur traumatische Erfahrungen hinterlassen Wunden im Herzen, sondern auch erlebte Defizite. Im Bereich falsche Gottesbilder reden wir über Ängste, die wir in Bezug auf Gott haben können, über religiöses Leistungsdenken und das Nichterleben der Liebe Gottes. Und schließlich ist da noch das weite Feld unseres Selbstbildes. Oft haben Menschen große Minderwertigkeitsgefühle oder aber, sie sind stolz. Beides hin-

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FOTO: BERUFUNG LEBEN

LEITGED AN KEN Die Seelsorgewoche ist für viele Teilnehmer ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu ihrer Lebensberufung.

dert uns im Leben – wobei Stolz oft schlicht die Kehrseite von Minderwertigkeitsgefühlen ist. Und all diese Blockaden können in einer Woche ausgeräumt werden? Ja, auch wenn natürlich nicht jedes Problem ein für alle Mal ausgeräumt werden kann. Aber vieles schon. Zumindest bezeugen das die Teilnehmer immer wieder. Häufig erleben sie so viel Freisetzung, dass sie nun entscheidende Schritte in Richtung neuer Lebensstil und eigene Berufung gehen können. Viele sind überrascht und begeistert, wenn sie erkennen, welch einen Auftrag Gott für sie hat. Wie genau werden diese Blockaden ausgeräumt? Hier spielt das Gebet eine zentrale Rolle, auch Einzelgespräche mit uns Mitarbeitern, in denen Lehreinheiten und Anliegen gebündelt besprochen und vor Gott gebracht werden. Dem Feedback zufolge, das wir bekommen, ist dies eine ganz wesentliche Zeit für viele Teilnehmer. Wer sind Deine Mitarbeiter? Das sind einerseits meine Campus-Kollegen, andererseits Personen, die ich im Seelsorgedienst coache. Das Seminar heißt ja „Seelsorge erleben und lernen“, denn ich sehe mich als Multiplikatorin: Ich bilde Menschen aus, auch anderen zu helfen. Und damit das Ganze nicht nur theoretisch ist, nehme ich diese Personen oft mit auf meine dienstlichen Einsätze, wie z.B. auf die Seelsorgewoche. Und wie ist die Resonanz? Prima, ehrlich. Meist herrscht große Begeisterung, wenn jemand feststellt, dass er in der Lage ist, anderen zu helfen. Viele haben sich das vorher nicht zugetraut. Und die, die Hilfe bekommen, sind nicht minder begeistert.

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Wer kann an der Seelsorgewoche teilnehmen? Für die Teilnehmer des Kurses „Berufung konkret“ ist die Woche Pflichtprogramm, aber da die Inhalte in sich abgeschlossen sind, öffnen wir diese Woche auch für alle anderen, die Interesse haben. Leider haben viele eine schräge Vorstellung von Seelsorge. Aus meiner Warte ist Seelsorge ein Dienst, in dem wir Menschen durch die Begegnung mit Jesus in die Freiheit und ins Leben führen. Ein Dienst, durch den man eigene Ressourcen entdecken kann, Leben das „überfließt“ auf andere. Und das hat ja ganz direkt mit der eigenen Berufung zu tun. Seelsorge tut jedem gut. Judith Westhoff

Termine Seelsorge erleben und lernen 9. bis 13. Januar 2012 in Naundorf, Sächsische Schweiz, 13. bis 17. Februar 2012 in Goppeln bei Dresden (Kontakt: Claudia.Missbach@Campus-D.de) Seminare „Berufung konkret“ in Dresden vom 24.9.11 bis 16.6.12 (Kontakt: Friedemann.Schwinger@ Campus-D.de, Tel. 0351-8400658) in Chemnitz vom 8.10.11 bis 23.6.12 (Kontakt: Michael.Voigt@Campus-D. de, Tel. 03721-25160) Das Seminar beinhaltet im angegebenen Zeitraum je acht Treffen samstags von 9 bis 17 Uhr plus zehn Treffen am Dienstagabend (Chemnitz) bzw. Mittwochabend (Dresden) von 18.30 bis 21.45 Uhr. Die Kosten betragen für Chemnitz 179 Euro und für Dresden 195 Euro. Weitere Informationen/Anmeldung unter www.berufungleben.eu

„Könntest du dir vorstellen, vollzeitlich bei uns mitzuarbeiten?“ Die Frage traf mich völlig unerwartet. Andreas hatte mich eine Stunde zuvor spontan um ein persönliches Gespräch gebeten. Er betreute die Münchner Campusgruppe von Erlangen aus und war gerade auf der Durchreise. Ich war in diesem Semester studentischer Leiter in München, und Gespräche mit Andreas waren eigentlich nichts Besonderes, aber diese Frage war neu. Zwei Gedanken schossen mir durch den Kopf: „Danke, dass du mich gefragt hast, es ist mir eine Ehre.“ – und: „Nein wirklich nicht, ich habe andere Pläne!“ Nach Hochzeit und Diplomarbeit wollte ich in die Firma meines Vaters einsteigen. Doch die Frage brachte bei mir einen Denkprozess ins Rollen, der meinen Lebensweg völlig verändern sollte. Nach viel Gebet und Überlegen entschloss ich mich mit meiner Frau, zunächst für drei Jahre bei Campus für Christus mitzuarbeiten. In dieser Zeit bestätigte Gott den neuen Weg so deutlich, dass wir schließlich unsere Lebensberufung darin erkannten. Heute bin ich selbst in der Rolle, junge Menschen zu rufen. Und ich kann Jesus’ Worte leidenschaftlich nachsprechen: „Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter. Deshalb bittet den Herrn, dass er mehr Arbeiter aussendet, die seine Ernte einbringen“ (Lukas 10,2). Ich kann weder Ruhm, Reichtum noch Sicherheiten anbieten, deshalb ist der Andrang in unserer Personalabteilung nicht groß. Aber ich kann unvergleichliche Erfahrungen im Glauben und Gottes Reden bis in die Tiefe der Seele versprechen. Denn das steckt hinter der Zusage von Jesus: „Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt“ (Matthäus 28,20). Wer lässt sich vom Herrn der Ernte rufen? Clemens Schweiger, Missionsleiter

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GLO S S E

Wie viel Berufung hätten Sie denn gerne? Die Stimme aus dem Dornbusch oder Theorie und Praxis des Einstiegs in unserem Missionswerk

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„Ich finde eure Internetarbeit super spannend und hätte auch die nötigen Qualifikationen, um da einzusteigen“, seufzt der junge Mann, mit dem ich auf einem Workshop ins Gespräch komme. „Schade, dass ich nicht berufen bin!“ „Ich bin in eure Arbeit in Uganda berufen“, beharrt ein Anrufer in der Zentrale und erzählt seine Berufungsgeschichte, neben der sich Mose und sein Dornbusch regelrecht langweilig ausnehmen. Bloß dumm, dass seine Frau sich ein Leben im Ausland beim besten Willen nicht vorstellen kann und die kleine Tochter wegen einer chronischen Krankheit in Afrika nicht gut aufgehoben wäre. Wie er sich das denn vorstellt, hakt unser Personalreferent nach. „Tja“, meint der Anrufer, „dann muss ich wohl ohne meine Familie nach Uganda ziehen“.*

Irgendwoher geistert durch die Köpfe vieler Christen die Vorstellung, zum vollzeitlichen bzw. missionarischen Dienst müsse man besonders berufen sein. Wir haben Biographien von Missionaren gelesen, die Gottes klarem Ruf auch an schwierige Orte gefolgt sind. Wir kennen Pfarrer oder Jugendmitarbeiter, die harte Zeiten nur überstehen konnten, weil sie sich ihrer Berufung gewiss waren und daran festhielten. Bei Campus für Christus erleben wir das ähnlich: Wenn Mitarbeiter sich klar von Gott in ihren Dienst berufen wissen, gehen sie mit Schwierigkeiten und Widerständen anders um und geben nicht so schnell auf. Darf’s auch ein bisschen weniger sein? Andererseits blockiert die Vorstellung von der „besonderen“ Berufung manche engagierten Christen, die vermutlich gute Missionare abgäben. Mir drängen sich dabei zwei Fragen auf. Erstens: Wie „besonders“ muss meine Berufung denn sein, und wer entscheidet darüber, ob sie von Gott kommt? Reicht – je nach Gemeindeprägung – der Zuspruch der Herrnhuter Losung an meinem Geburtstag, das prophetische Wort meines Jugendleiters, eine Ansammlung von „Zufällen“, ein Traum oder die genau in mein Leben treffende Predigt? Wie übernatürlich muss es eigentlich zugehen? Ab welcher Stärke hebelt ein starkes Berufungserlebnis andere Überlegungen oder den gesunden Menschenverstand aus? Und zweitens: Wo liegt die Grenze, ab der ein Beruf oder eine Tätigkeit eine besondere Berufung erfordert? Woher rührt die Vorstellung,

der Missionsarzt in Somalia bräuchte eine Berufung, die Lehrerin in MecklenburgVorpommern jedoch nicht? Berufung ja – die Frage ist wozu? Wir glauben, dass jeder Christ berufen ist: berufen, Gott mit seinem Leben zu dienen, seine Gaben einzusetzen, sein Bestes zu geben – die Frage ist nur, an welcher Stelle. So gibt es keine „geistlichen“ Berufe, für die man sich durch ein besonderes Berufungserlebnis qualifizieren müsste. Ganz praktisch haben wir deswegen vor einigen Jahren die missverständliche Frage nach der „Berufung“ aus unserem Bewerbungsverfahren herausgenommen und fragen stärker nach der „Führung“: Beide Seiten prüfen im Gespräch miteinander und im Gebet, ob Gott den Bewerber in den Dienst bei Campus für Christus führt. Das nimmt eine Menge Druck aus dem Prozess! Etwaige Berufungserlebnisse werden nicht ignoriert, sie sind aber nicht losgelöst zu betrachten von der emotionalen oder geistlichen Reife des Bewerbers, seiner beruflichen Qualifikation oder den familiären Umständen. Und wenn wir zu einem gemeinsamen Ja kommen, erwarten wir, dass Gott diese Art der „Berufung“ auch bestätigt – zum Beispiel dadurch, dass sich genügend Missionspartner finanziell hinter den betreffenden Mitarbeiter stellen – auch kein kleineres Wunder als die berufende Stimme aus dem brennenden Dornbusch. Andrea Wegener

* Details der Fallbeispiele sind geändert.

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ERL E BT

Der rote Faden Von der Missionarin zum Nobody Wenn der offizielle Rahmen zum Missionarsein fehlt

Berufung ist eines von vielen theologischen Themen. Spannend wird es, wenn es persönlich wird und man sich fragt, was die eigene Berufung ist. Drei Personen lassen sich hier über die Schulter und ins Herz schauen und erzählen, wie sie Gottes roten Faden in ihrem Leben gefunden haben.

Umfragen, zum Beispiel vor Ostern oder Pfingsten, zeigen jedes Jahr, wie wenige Menschen noch einen Bezug zum christlichen Glauben haben – und ich war einer davon, obwohl ich als Säugling getauft war und während der gesamten Schulzeit den Religionsunterricht besucht hatte. Ich kannte überhaupt nur eine einzige christliche Familie. Durch deren Initiative lernte ich 1987 eine Mitarbeiterin von Campus für Christus kennen. Diese erklärte mir anhand des Heftes „Gott persönlich kennenlernen“, worum es im Glauben geht. Ich ergriff die Chance und lud Jesus in mein Leben ein. An diesem Tag begriff ich, dass Christsein zwingend mit Jesus Christus zusammenhängt! Ich war begeistert und gleichzeitig schockiert, dass es in Deutschland möglich ist, 21 Jahre alt zu werden, ohne eine Ahnung von Jesus zu haben. Gab es in meinem Umfeld tatsächlich nur eine Familie, die mit Jesus lebte? Oder waren da noch mehr, die ihr Christsein aber so leise lebten, dass ich es nicht bemerkt hatte? Nach Abschluss meiner Ausbildung bewarb ich mich bei Campus für Christus. Der vollzeitliche Dienst schien mir die beste und effektivste Möglichkeit, vielen Menschen Jesus vorzustellen. Regelmäßig ging ich auf Studenten zu, kam über Umfragen mit ihnen ins Gespräch, und oft erklärte ich auch das Heft „Gott persönlich kennenlernen“.

FOTO: DREAMSTIME

Wie ein Fisch im Wasser Von Anfang meines Christseins bis heute war und bin ich überzeugt, dass viele Menschen nicht mit Jesus leben, weil sie nie Christen begegnet sind, die ihnen in verständlicher Art und Weise von ihm erzählen konnten, und sie auch nicht zu einer Entscheidung für Christus aufgefordert haben! Als vollzeitliche Mitarbeiterin in der Studentenarbeit fühlte ich mich wie ein Fisch im Wasser: Ich sprach mit Leuten über Gott, leitete Bibelkreise für Leute ohne jegliche Bibelkenntnis, führte Jüngerschaftsschulungen durch und vor allem das Seminar „Wie

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Bettina Schmid spricht leidenschaftlich gern über Jesus. Hier erklärt sie den Weg zu ihm mit dem Heft „Gott persönlich kennenlernen“.

lerne ich vom Glauben reden?“. Dabei arbeitete ich an den Unis in München, Berlin und Heidelberg. Nachdem mein Mann Peter und ich geheiratet hatten, beschlossen wir, als vollzeitliche Mitarbeiter mit Campus für Christus nach Ungarn zu gehen. Peter unterrichtete dort an einer Schule für Missionarskinder. Unser erster Sohn Philipp wurde drei Monate vor der Ausreise geboren. In Ungarn war ich mit unserem Baby und später dann mit zwei Kleinkindern viel zu Hause. Wegen der anfänglichen Sprachbarriere konnte ich nicht so einfach über Jesus reden, aber als „Exotin“ lernte ich viele Leute kennen. Ich lud sie zu missionarischen Adventstreffen ein, Referentinnen waren ungarische Mitarbeiterinnen von Campus für Christus. So konnte ich meinen Wunsch, von Jesus zu reden, indirekt umsetzen, und meine Gäste hörten in ihrer eigenen Sprache, dass Jesus sie liebt. Vom Ausland ins „Ländle“ Nach vier Jahren kehrten wir nach Deutschland zurück, und mein Mann unterrichtet seitdem an einem öffentlichen Gymnasium. Und ich? Jesus platzierte uns in ein 2000-Seelen-Dorf ohne die Möglichkeit, meinen Dienst in gewohnter Weise fortzuführen. Die Umstellung von der offiziellen Missionarin zum „Nobody“ fiel mir sehr schwer. Ich hatte einfach keinen offiziellen Rahmen mehr für das, wofür mein Herz schlägt. Und deshalb haderte ich immer wieder mit Gott. Ich nutzte die Gelegenheiten, die sich mir boten, und wir begannen einen Hauskreis für Leute aus dem Dorf. Auch zu Adventstreffen lud ich ein, doch im Gegensatz zur Arbeit an der Uni, wo wir jedes Semester neue Gruppen und Leute hatten und immer wieder jemand zum Glauben kam, mussten wir hier jahrelang warten. Der jetzige Lebensabschnitt ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Geduld, Treue und Disziplin sind nötig. Witzigerweise fühle ich

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mich heute in meinem Dorf als Missionarin, auch wenn ich keine vollzeitliche Mitarbeiterin mehr bin. Inzwischen haben wir vier Kinder. Das Leben ist randvoll und meine Kraft begrenzt. Und Gott gibt mir in meinem natürlichen Umfeld „kleine“ und „große“ Möglichkeiten. Gott hat mich berufen, von ihm zu reden. Ob im vollzeitlichen Dienst in einem Missionswerk oder als Mutter. Ein besonderes Geschenk war es, dass sich unsere Babysitterin Sarah nach fünf Jahren für ein Leben mit Jesus entschied. Ich erklärte ihr anhand des Heftes „Gott persönlich kennenlernen“, wie sie ein Leben mit Jesus beginnen könne, wenn sie das wolle. Obwohl wir seit Jahren für Sarah gebetet hatten, war ich total platt, als sie einfach sagte: „Klar, das will ich!“ Wenige Tage nach ihrer Entscheidung ging sie zu einem Aupair-Jahr in die USA. Als sie ein Jahr später wieder in Deutschland war, rief sie eines Abends an und meinte: „Ich glaube, heute betet meine Freundin mit mir und lädt Jesus in ihr Leben ein.“ Ich fragte sie: „Wie wirst du ihr das erklären?“ – „Na, genau so wie du damals mir, mit dem Heft.“ Die Freundin schenkte Jesus tatsächlich ihr Vertrauen und Sarah erzählte mir: „Jetzt lese ich die ‚Ersten Schritte im neuen Leben’ mit ihr. Genau wie du damals mit mir.“ Ich habe begriffen, dass es egal ist, wo wir sind und in welcher Stellung. Wichtig ist, dass wir die Fähigkeiten und Gaben einsetzen, die Jesus in uns hineingelegt hat. Gott hat uns berufen und er liebt es, „Nobodys“ zu gebrauchen! Bettina Schmid ist Familienfrau und lebt mit ihrem Mann und den vier Kindern in einem Dorf in Baden-Württemberg.

Jesus platzierte uns in ein 2000-Seelen-Dorf ohne die Möglichkeit, meinen Dienst in gewohnter Weise fortzuführen.

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Ich berufe gern!

Früher hat mich das Wort „Berufung“ eher erschreckt. Es klingt so gewaltig und man kommt sich so unfähig vor: Was hat Gott mit mir vor? Wie soll ich das nur herausbekommen? Und nie wäre mir eingefallen, dass ich beteiligt sein könnte, andere Leute zu berufen! Mittlerweile bin ich da entspannter: Die Bibel zeigt uns Gott als einen Vater, der Menschen beruft und leitet – oft über Umwege, aber er hat ein Ziel! Und ich selbst habe das sehr praktisch erlebt. Weder das Theologiestudium noch den Weg in die Studentenarbeit von Campus für Christus habe ich geplant. Jedes Mal trafen mich die Anfragen wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Nach fünf Jahren in der Studentenarbeit wirbelte die Frage nach meinem zukünftigen Platz noch einmal einigen Staub in mir auf. Fünf Jahre, das war die Frist, die ich mir am Anfang meiner Mitarbeit gesetzt hatte, dann wollte ich noch einmal prüfen. Außerdem hatte ich damals die Altersgrenze erreicht, um noch einmal „anständig verbeamteter Pfarrer“ zu werden. Ich betete und sprach mit einigen Freunden. Kein Blitz. Später besuchte ich das Seminar „Lebensplanung“ von Campus für Christus. Das war klasse! Ich kam mit meinen tausend Fragen, und dort bekam ich Zeit und Werkzeuge in die Hand, um meiner Berufung so richtig auf die Spur zu kommen. Bis spät nach Mitternacht rang ich um Worte, die auf den Punkt brachten, was ich als Gottes roten Faden in meinem Leben bisher erkannt hatte und was ich weiter leben wollte. Dann hatte ich es raus: „Hoffnungsträger fördern“. Aber konnte ich das nicht auch als Pfarrer? Immer noch kein Blitz.

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Gottes roten Faden im eigenen und im Leben anderer entdecken

Irgendwann meinte meine Frau: „Um das zu klären, brauchst Die Arbeit mit Studenten du Zeit für dich allein!“ und fuhr mit den Kindern übers Wochen- ist immer Beziehungsarbeit. Und durch das ende zur Oma (Ist sie nicht wunderbar?). Es dauerte nicht lange, Orientieren in Richtung bis der Staub sich legte und alles glasklar war: Es gab keine neue Beruf spielt Berufung Platzanweisung vom himmlischen Vater. In der Studentenarbeit dabei eine große Rolle. habe ich mit mehr Hoffnungsträgern zu tun, als ich verkraften kann, und die Gründer-Vision von Campus „Erreiche heute die Uni und du erreichst die Gesellschaft von morgen“ begeistert mich wie am ersten Tag. Kein Blitz weit und breit, aber ein „leises Säuseln“ wie bei Elia. Ich glaube, diese Erfahrungen machen mich auch so neugierig auf die roten Fäden im Leben anderer. Und ab und an habe ich das Glück, da etwas zu entdecken, eine Frage zu stellen, einen Tipp zu geben und auf einmal entwickelt sich etwas daraus und ich staune nur, wie der Vater das wieder gemacht hat. Lisa zum Beispiel: Sie war studentische Leiterin Vier Dinge will ich in der Leipziger Gruppe. Und mitten in unserem weiter üben: Gespräch sagte sie: „Ich habe mich entschlossen, • Den roten Faden im Gott zwischen Bachelor und Master ein Jahr zu Leben anderer erkennen. schenken. Ich will gern für ihn ins spanischspra• Mutig Fragen stellen, chige Ausland.“ – „Toll, was schwebt dir da vor?“ herausfordern und Hilfe – „Was Soziales, vielleicht mit Kindern …“ Hm, anbieten. das klang noch nicht so sicher. Ich hatte Lisa als • Die Selbstverantwortung jemand mit einem guten Blick für Studenten und und Freiheit des anderen ihre Fragen kennengelernt, also kam mir der Gedabei achten. danke: „Es gab in Leipzig mal eine Marion, die in • Und voller Leidenschaft Chile ein Volontariat in der Studentenarbeit geGottes Regie erleben, macht hat. Wäre das was?“ Den Rest erzählt sie wenn er beruft und selbst: siehe S.17. Leben verändert. Oder Lilli: Ich hatte sie in Halle als Studentin erlebt, wie sie von Jesus begeistert ist, wie sie leiten und motivieren kann. Was lag näher, als sie für ein Volontariat anzufragen? Hier und da streute ich den Gedanken ein und merkte, dass dies bei Lilli etwas in Bewegung brachte. Gutes Zeichen! Dann kam die Silvesterfreizeit vor zwei Jahren. Wir hatten länger nicht über das Thema gesprochen und ich wollte wissen, wie es ihr so mit dem Gedanken ging. Da tauchte eine wichtige Frage auf: „Sollte ich nicht erst meine Ausbildung mit

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Durchgeknallt?

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Berufen zum Leben

Max und Beate Richter leben mit ihren drei Söhnen in Leipzig.

dem Referendariat abschließen?“ – Klang logisch, aber irgendwie hatte ich den Eindruck: „Wie wäre es anders herum? Jetzt bist du gut in der Gruppe verankert, kennst die ganzen Leute. In einem Jahr verändert sich in der Studentenwelt unendlich viel. Warum nicht das Referendariat ein Jahr hinausschieben?“ Inzwischen ist Lilli am Ende ihres Volontariats und beginnt gerade ihr Referendariat, um die Ausbildung abzuschließen, aber sie weiß jetzt schon: Gott will sie im hauptamtlichen Dienst. Die Studentenarbeit von Campus für Christus lebt davon, dass Studenten sich einbringen und Verantwortung übernehmen – das beginnt nicht erst mit einem Volontariat. Ich kann gar nicht anders, als mich umzuschauen: Wer kommt für die verschiedenen Aufgaben in Frage? Bei wem stimmt das Herz? Wem traue ich zu, in diese Aufgabe hineinzuwachsen? Wer ist bereit, zu lernen und Verantwortung zu übernehmen? Was sagt Gott dazu? Ich genieße es, wenn ich Kollegen fragen kann, was ihr Eindruck ist – und dann fasse ich mir ein Herz und frage direkt. Aber das Spannendste für mich ist, nicht meine Pläne durchzuboxen, sondern die Regie ganz Gott zu überlassen. Wie leicht kann man Menschen manipulieren und mit guten Argumenten überrumpeln, besonders wenn man „der Hauptamtliche“ ist. Aber wem nützt es, wenn die Person dann nicht Gottes Weg geht, sondern nur mir einen Gefallen tut? Max Richter

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„Du kennst mich sicher noch als naives, durchgeknalltes und hyperaktives Mädel. Genau das war ich auch, und ich sage dir jetzt: Dieses Mädel bin ich nicht mehr! Auch wenn du mich für irre hältst – ich glaube jetzt an Jesus Christus …“ Beim Lesen dieser Zeilen und dem anschließenden ausführlichen Bericht kommen mir – um es ganz ehrlich zu sagen – sehr widersprüchliche Gedanken. Sie reichen von „Wow, da hat ja jemand ein super tolles Erlebnis mit Gott gehabt“ über „Das ist ja unglaublich“ bis hin zum zweifelnden „Ach was, einmal durchgeknallt, immer durchgeknallt“. Die Schreiberin des Berichts heißt Mandy Schwarz. Sie erzählt von ihrer kaputten Familie, von Obdachlosigkeit, Drogen, Alkohol und zerbrochenen Beziehungen. Von Partys, die kein Ende nahmen, Geld, Männern und der ständigen Suche nach Sinn. Und schließlich auch von Begebenheiten, die ich einmal vorsichtig als übernatürlich bezeichnen möchte. Erreicht hat mich dieser Bericht über die Webseite Gottkennen.de von Campus für Christus. Die Sache interessiert mich, und so kontaktiere ich die Schreiberin, um zu fragen, ob wir uns nicht einmal unterhalten können. Wir können, und so lerne ich per Telefon eine muntere, sehr artikulierte 22-jährige Frau kennen. Ich höre die ganze Geschichte noch einmal im O-Ton und meine Anfragen weichen dem Eindruck: Hier ist wirklich etwas Wunderbares passiert. Eintritt ins Leben Mandy berichtet davon, wie sie nach den vielen Eskapaden ihres Lebens für ein paar Tage bei ihrer besten Freundin zu Besuch war. Gleich in der ersten Nacht, es war der 13. April 2010, hatte sie einen grauen-

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haften Traum, der sie nachhaltig schockierte. Am 14. April bekam sie ein offenes Bein. Die Freundin, der Mandy von dem Grauen ihres Traumes erzählt hatte, bemerkte beim Zuhören Parallelen zur Bibel. Mandy kannte die Bibel bis dahin überhaupt nicht, doch einige gemeinsam nachgeschlagene Stellen sprachen ganz klar zu ihr. Am 15. April wusste sie innerlich ohne jeden Zweifel, dass ihre Krankheit mit ihrem Lebensstil zu tun hatte und dass sie, wenn sie so weitermachte, an dem Ort landen würde, den sie zwei Tage zuvor im Traum gesehen hatte: der Hölle. An diesem Punkt entschied sie sich für den Himmel und für ein Leben mit Gott. Ihr Bein wurde komplett geheilt, nur eine kleine Narbe zeugt noch von den dramatischen Ereignissen und wird für sie immer eine Erinnerung an den 15. April 2010 sein: den Tag ihres Eintritts ins Leben. Auf der Suche nach „Berufung konkret“ Ist das durchgeknallt? Auf jeden Fall ist es spektakulärer als meine eigene Biographie, aber sicher nicht verrückter als so mancher Bericht aus der Bibel. Und mittlerweile hat sich einiges geändert im Leben der Mandy Schwarz aus Dresden: Sie ist fröhlich und hat Sinn im Leben gefunden. Sie hat wieder Kontakt zu ihren Eltern aufgenommen. Sie arbeitet im Dresdener „Stoffwechsel“ mit,

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„Unsinn“, der Sinn macht Und Mandy? Sie kann zurückblicken auf eine Wegstrecke vom Dunkel ins Licht und ist gespannt auf die Strecke, die vor ihr liegt. „Inzwischen habe ich entdeckt, dass nicht Arbeit mit Kindern, sondern der Einsatz meiner kreativen Gaben für Gott mein Weg ist“, meint sie am Telefon. Ich denke dabei an Paulus, der sagt: Wir haben den Geist, der von Gott kommt. Darum können wir erkennen, was Gott uns geschenkt und für uns geplant hat. Nur für Menschen, die Gott nicht kennen, ist das alles unsinnig (frei nach 1. Korinther 2,12-14). Durchgeknallt? Nein, das ist Mandy nicht mehr. Judith Westhoff

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Eine Station auf Mandys Weg mit Jesus war ihre Taufe.

kümmert sich dort um sozial benachteiligte Kinder und gibt Kurse in Konflikttraining an Schulen. Und sie war Teilnehmerin des nebenberuflichen Kurses „Berufung konkret“ in Dresden, der von Campus für Christus angeboten wird. Zweimal im Monat traf sie sich mit 16 anderen Teilnehmern, um mehr über den Glauben zu lernen und um herauszufinden, welchen Weg Gott für sie vorbereitet hat. Der Kurs hat mittlerweile das Leben von zig Teilnehmern nachhaltig bereichert. Carsten Weise und Alex Türk z.B. sind ebenfalls Mitarbeiter bei „Stoffwechsel“. Carsten hat durch „Berufung konkret“ den Mut bekommen, seinen alten Beruf als Bauleiter zu verlassen. Alex wurde in seiner Ahnung bestärkt, dass Gott mit ihm beruflich noch etwas Neues vorhat, bevor dann der Zusammenbruch der Chip-Industrie in Dresden für ihn zum Absprung führte. Beide sind das Wagnis eingegangen, einen gut bezahlten Job gegen einen spendenfinanzierten einzutauschen, und haben dabei erlebt, wie Berufung konkret wurde – der Name war Programm. Deshalb hatte Alex auch Mandy ermutigt, sich bei „Berufung konkret“ anzumelden. Begeisterung steckt an!

Mandy schaut gespannt und erwartungsvoll in ihre Zukunft. Noch sind viele Fragen offen, aber Gott ist da.

Bitte helfen Sie mit! Im Rahmen von Berufung leben werden immer wieder evangelistische Einsätze durchgeführt. So machen wir Menschen auf den Glauben aufmerksam. Gerade planen wir einen 6-tägigen Einsatz in Tallinn mit anderen europäischen Campus-Arbeiten, zu dem wir gern auch Seminarteilnehmer einladen. Dabei entstehen uns Kosten von 3.500 €, die wir im nächsten halben Jahr brauchen, damit unser Einsatz stattfinden kann. Helfen Sie mit? 100 Impulse-Leser, die jeweils 35 € spenden, setzen so ein klares Zeichen fürs Evangelium in Europa. Vielen Dank. Spendenkonto: Campus für Christus, Volksbank Mittelhessen, BLZ 513 900 00, Kto. 501 688 08, Verwendungszweck: Berufung leben, Z 525

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ME N S CH M I S SION A R

Beate – ein Name wird Programm Als Missionarin in der Heimat aktiv

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Hier stellen wir Ihnen regelmäßig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Campus für Christus vor. Aber nicht ohne Hintergedanken. Wir möchten zeigen, dass Gott ganz normale Menschen zum „Missionarsdasein“ beruft, Menschen wie Beate Städter, Menschen wie Sie.

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„Ich dachte, dass ich für eine solche Arbeit nicht begabt genug wäre … und ich hatte Angst, in irgendeiner abgelegenen Gegend zu versauern!“

ielen Christen fällt zum Begriff „Mission“ als erstes das Stichwort Afrika ein: Sie erinnern sich an Missionare, die in fernen Ländern unter ärmlichen Verhältnissen leben und gelegentlich in unseren Kirchen und Gemeinden von ihrer Arbeit unter fremden Volksgruppen berichteten. Beate Städter wächst zwar in einem christlichen Elternhaus auf und kommt früh zum Glauben, aber „Mission“ im Sinne von Auslandsmission ist für sie als Jugendliche kein Thema: Sie lebt im Vogtland, in der ehemaligen DDR. Dort reisen Christen nicht in ferne Länder. Mission spielt sich für Beate schon immer in ihrer Heimat und nach außen hin unspektakulär ab: Sie engagiert sich in der kirchlichen Jugendarbeit, absolviert in Dresden zunächst ein diakonisches Jahr und arbeitet dort anschließend einige Jahre in der Jugendarbeit mit. Mit „Glück“ – Beate bedeutet die Glückliche – hat all das nichts zu tun. Als ein leitender Mitarbeiter ihrer Ge-

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meinde sie eines Tages herausfordert, eine Bibelschulausbildung zu absolvieren und vollzeitlich in einen geistlichen Dienst einzusteigen, wehrt die zurückhaltende junge Frau ab. „Ich dachte, dass ich für eine solche Arbeit nicht begabt genug wäre“, meint sie im Rückblick. „Außerdem hatte ich einige alleinstehende Katechetinnen aus meinem Bekanntenkreis vor Augen, die auf einsamem Posten ihren Dienst taten und … ich hatte einfach Angst, in irgendeiner abgelegenen Gegend zu versauern!“ In den darauf folgenden Tagen und Wochen lässt sie das Thema nicht los: Gleich in mehreren Predigten und Andachten, die sie hört, geht es um den Vers aus Lukas 9,60: „Du aber geh hin und verkünde das Reich Gottes.“ Beate spürt, dass sie gemeint ist, aber weil sie Gottes Reden bis dahin nie so konkret erlebt hat, ist sie verwirrt. „Dann hat mir jemand erklärt, dass Gott vielleicht manchmal so deutlich ruft, weil wir selbst uns einen bestimmten, unbequemen Weg nicht aussuchen würden. Das hat mir geholfen – aber eigentlich habe ich zur Bibelschule hauptsächlich deshalb ja gesagt, um endlich Ruhe zu haben.“ Erst eine ganze

Weile später begreift sie, dass Gott gern möchte, dass sie glücklich wird – auch durch ihre Berufung. Tatsächlich wird es ein holpriger Weg, vor allem nach der Wende: Mehrere Stellenwechsel, Unsicherheiten und eine Zeit der Arbeitslosigkeit kosten Kraft, und auch ihr Einstieg bei Campus für Christus fällt in eine Zeit vieler Umbrüche. Versauert oder verbittert ist die inzwischen 48-jährige Alleinstehende dabei nicht – im Gegenteil. In ihrem Arbeitsbereich Berufung leben (früher: Matthäusarbeit) hat sie eine Leidenschaft dafür entwickelt, Menschen auf Glaubensfragen anzusprechen. Inzwischen leitet sie andere Christen in dieser Art der persönlichen Evangelisation an. „Ich fand das früher total krampfig, bis ich bei Campus für Christus das Handwerkszeug gelernt habe und anderen über die Schulter schauen konnte, die schon mehr Erfahrung hatten. Zu erleben, dass fremde Leute sich tatsächlich ansprechen lassen, hat mich begeistert!“ Sie ist ganz in ihrem Element – und längst ist ihr Name zum Lebensthema geworden: Beate ist „die Glückliche“ geworden, die sie immer sein wollte. Andrea Wegener

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M ISSION W E LT

Missionarin? Ich doch nicht … Lisa Dobernecker erzählt aus Chile

„Es war schön, dich hier in Chile zu erleben. Du bist eine wahre Missionarin.“ Das waren die Abschiedswort eines deutschen Teilnehmers des Chile-Projekts (siehe Impulse 2/11). „Missionarin? Ich doch nicht! Ich treffe mich doch nur mit Studenten, nehme mir Zeit für sie, plane Projekte und helfe, wo ich eben kann. Macht das eine Missionarin aus mir? Wenn es einen echten Gott gibt und wenn man ihn kennengelernt hat, dann kann man das doch nicht für sich behalten. Und wenn mich jemand fragt, was ich glaube, dann will ich mit einfachen Worten darauf antworten. Das weiterzusagen ist doch genauso wichtig wie Haare schneiden, Häuser bauen oder sonst ein Berufsfeld. Und das mache ich täglich, da wo ich kann. Wahrscheinlich bin ich doch eine Missionarin – und das sogar gerne!

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Diese Zeilen schreibt Lisa Dobernecker von Chile aus an ihre Freunde und Unterstützer. Was bringt eine junge Frau wie sie dazu, dort als Missionarin zu arbeiten? Lisa studierte in Leipzig Psychologie und Lisa mit Studenten im Park. Oft ist die Musik der Einstieg in tiefe half aktiv in der Studenten- Gespräche, mit dem Vorteil, dass es beim Singen keine Spracharbeit von Campus für Chri- barrieren git. stus mit. Schon immer hatte sie eine außergewöhnliche Leidenschaft Bruder, der seinen dritten Geburtstag nicht für Lateinamerika. Aber wie, wo und mit mehr erlebte und über viele Fragen, die wem dort arbeiten, blieb lange unklar. Den sie bewegten. Ich versuchte, ermutigende Tipp, in Chile für Campus für Christus zu Worte zu finden und ihr von Jesus zu erarbeiten, gab ihr schließlich Max Richter, zählen. Das war gar nicht so leicht, aber Leiter der Campus-Arbeit in Leipzig. Und sie hörte zu, fragte nach und wollte sich erstaunlich schnell ergaben sich die nächs- am Ende öfter mit mir treffen. Von da an ten Schritte. Seit Oktober 2010 arbeitet war sie oft bei Veranstaltungen dabei und Lisa in der missionarischen Studentenarbeit schloss viele Freundschaften. Im nächsten Semester kam sie sogar zu in Santiago de Chile mit. Für Impulse hat sie ihren Alltag als Studenten-Missionarin be- unserem Deutschclub. Nach dem offiziellen Teil, als wir gemeinsam in der Cafeschrieben. „Maca lernte ich beim ersten ‚Mädels- teria saßen, bot sich endlich die Möglichnachmittag’ kennen, den ich gestaltete. Sie keit, ihr mehr vom Evangelium zu erzählen. war die Freundin einer Studentin, die wir Gemeinsam mit einer anderen Studentin eingeladen hatten. Von Anfang an fühlte erklärte ich ihr, wie sich das Problem der sie sich wohl bei uns. Schnell kamen wir ins Sünde aus der Welt schaffen lässt, wenn Gespräch, und sie stellte mir viele Fragen man Jesus annimmt. Direkt konnte sie noch über Deutschland und über mich. Sie bot kein Ja dazu finden, aber ein oder zwei Womir an, mir die Stadt zu zeigen, und ich chen später fragte ich sie, ob sie darüber nahm das Angebot gerne an. Bei un- nachgedacht hätte. ‚Ja, ich habe das Geseren ersten Treffen war mein Spa- bet gesprochen.’ Wir waren außer uns vor nisch leider noch nicht so gut und Freude. Ein Königskind mehr. Das musste sie musste viel Geduld mit mir gefeiert werden! Jetzt treffe ich mich einmal pro Woche haben. Mit anderen Worten: zu einem Glaubenskurs mit ihr. Sie hat sich Wir haben viel geschwiegen. irgendwie verändert, ist gelassener, betet Später kamen wir bei einem für ihre Anliegen und Probleme und lernt, Kaffee tiefer ins Gespräch über ihr Leben, ihren kleinen Gott zu vertrauen. Ich bin gespannt, wie ihr Weg weitergeht.“ Lisa Dobernecker und Birgit Zeiss

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THEMA

Zwischen Berufung, Vorbild und überfrachteten Erwartungen Wie Politiker Ihnen helfen können

an nehme einen Begriff wie „Berufung“ und fülle ihn mit so viel Dringlichkeit, Spiritualität und Erwartung, dass er weder begreif- noch hinterfragbar ist. Dann stelle man ihn auf einen (natürlich hohen!) Sockel und bestaune ihn. Diese Verehrung lässt sich leicht nähren, indem man geschönte Biografien fast schon heiliger Menschen wie Missionaren und Glaubenshelden liest. Vorzugsweise sollten sie bereits hundert Jahre tot sein, sodass auch wirklich niemand mehr lebt, der dieses Idealbild zu demontieren imstande ist. Und dann? Dann trauere man darum, dass man selber leider nie in der Lage ist, seine eigene Berufung so zu erfahren und zu leben …

„Einzelne Politiker können zum Vorbild werden durch die Art, wie Reden und Tun zusammenpassen.“ Johannes Rau

Polemisch? Ja. Böse? Vielleicht, aber nicht böse gemeint. Denn leider steckt mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit in dieser Darstellung. Und ich glaube, nicht immer liegt der Ausweg aus dieser Hochgeistlichkeitsfalle darin, noch mehr zu beten. Manchmal sind all meine scheinbar geistlichen Reaktionen nur die Wege, auf denen ich noch tiefer in meine falschen Denkmuster hineinrutsche, nach dem Motto: Je mehr man kratzt, desto schlimmer juckt es. Darf ich Ihnen etwas gegen diesen spirituellen Juckreiz anbieten? Ich verspreche Ihnen kein Allheilmittel, aber etwas, womit ich persönlich schon gute Erfahrungen gesammelt habe. Vielleicht ist es ja auch für Sie geeignet? Ich schau mir gerne Menschen an, die vordergründig nichts mit dem christlichen Glauben zu tun haben müssen – Maler, Schriftsteller, Politiker – und ich frage mich, was sie antreibt, motiviert, bewegt. Viele würden dies nie Berufung nennen, und doch ist es oft näher daran als so manche fromm verbrämte Darstellung christlich geprägter Menschen. Was meinen Sie? Werfen wir zusammen einen Blick über die Schultern und in die Herzen von einigen unserer Politiker? Die Koch-Konsequenz Es ist Ende Mai 2010, als die Nachricht wie eine Bombe einschlägt: Der hessische Ministerpräsident Roland Koch wird sich im August aus der Politik zurückziehen. Geht das? Kann ein Vollblutpoliti-

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ker wie er das Politikerdasein einfach hinter sich lassen? Koch wird mit 14 Mitglied der Jungen Union, mit 21 jüngster CDUKreisvorsitzender, mit 40 jüngster Ministerpräsident – und mit 52 Ruheständler? Nein, erklärt er und gewichtet seine Karriere neu: „Ich selbst bin noch jung genug, nach eigener Anwaltsfirma, Oppositionsführer und Ministerpräsident noch einen neuen, voll aktiven Lebensabschnitt in meiner beruflichen Laufbahn zu starten.“ Und er ergänzt: „Politik ist ein faszinierender Teil meines Lebens, aber Politik ist nicht mein Leben.“1 Für diese Entscheidung erntet er Häme und Hochachtung – beides hat ihn schon vorher nicht von seinem Weg abbringen können. Er wahrt seine Unabhängigkeit und bleibt, was er schon immer war: ein Unternehmer, der etwas unternimmt. Auch eine Berufung. Die Schmidt-Schnauze Der 92-jährige Altkanzler ist immer noch für Überraschungen gut. Seit über 25 Jahren nicht mehr im Amt, gewinnt er locker manche Umfrage: „Wer war Ihrer Meinung nach der beste deutsche Bundeskanzler?“ – „Helmut Schmidt“, ist die eindeutige Antwort.2 Viele meinen gar, wenn er bei der nächsten Bundestagswahl kandidieren würde, hätte er gute Chancen. Warum? Weil er nicht nur den Archetypen des souveränen Staatsmannes darstellt, sondern mit „Vernunft und Gewissen“ Klartext redet, unbequeme Wahrheiten nicht zurückhält, sie aber eloquent bis streitlustig vertreten kann. „Schmidt-Schnauze“ nennt ihn die Opposition dafür – es wird sein Ehrentitel. Seine Lebensbilanz, das Buch „Außer Dienst“ ist überschrieben mit der Aussage: „Wenn es um Prinzipien der Politik und der Moral geht oder um das eigene Gewissen, dann ist man niemals außer Dienst.“3 Schmidt setzt sich damit in Gegensatz zu vielen anderen Politikern, auch Parteigenossen wie Gerhard Schröder, der unterstreicht, dass er gar kein moralisches

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Vorbild sein will. Kein Wunder, dass die Spiegel-Umfrage „Wer ist eine moralische Instanz in Deutschland?“ mit 74 Prozent von Helmut Schmidt angeführt wird. Der erste „Fromme“ der Liste ist übrigens Papst Benedikt auf Platz 7 mit 51 Prozent.4 Im Blick auf seine Lebensberufung erklärt Schmidt: „Nach dem Ende des Hitlerschen Weltkriegs begann ich, mich politisch zu engagieren. Berufspolitiker wurde ich zwar mehr durch Zufall, aber nachdem ich es einmal geworden war, bin ich es aus eigenem Willen geblieben.“5 Auch eine Berufung. Die Kohl-Katastrophe Er ist als Kanzler der Einheit in die Geschichte eingegangen, auch wenn Freund und Feind noch darüber streiten, wie groß sein Beitrag dazu wirklich gewesen ist. 1982 wurde Helmut Kohl deutscher Bundeskanzler und blieb es 16 Jahre lang – die bisher längste Amtszeit eines Kanzlers in Deutschland. Er hinterlässt bleibende Spuren. Als Mensch sieht man ihn in jüngster Zeit in einem neuen Licht, seit sein Sohn Walter mit seinem Buch „Leben oder gelebt werden“ die scheinbare Familienidylle der Kohls demontiert.6 Die FAZ beginnt ihre Rezension mit dem Statement: „Beklemmend und fair: Walter Kohl, der Sohn Helmut Kohls, hat mit sehr viel Takt seine Leidens- und Befreiungsgeschichte geschrieben. In einer einzigartigen Mischung aus Autobiographie und Seelenführer legt er in seinem Buch die Karten auf den Tisch.“7 Es ist die Geschichte einer verlorenen Kindheit und gleichzeitig einer – einseitigen – Versöhnung damit. Der „Sohn vom Kohl“ schreibt anrührend, ehrlich, aber nie verletzend von dem Vater, den er sich immer gewünscht aber nie erlebt hatte, von dem großen Staatsmann, der seine Erfüllung in der Politik fand, aber dabei seine Familie opferte. Auch eine Berufung? Die Rau-Realität Der Buchhändler, Journalist und Politiker krönt seine Karriere mit dem Amt des Bundespräsidenten. Und Johannes Rau tut es auf seine ureigenste Weise: indem er es neu definiert. „Bruder Johannes“, wie er aufgrund seines offenen Bekenntnisses zum christlichen Glauben genannt wird, führt die „Berliner Reden“ seines Vorgängers Herzog weiter, doch er hält nicht nur alle Reden selbst, er mischt sich darin massiv in das politische Tagesgeschehen ein und verlässt die Rolle eines nur repräsentierenden Präsidenten. Rau klebt nicht an seinem Amt und nutzt es doch. Als erster Bundespräsident spricht er im Jahr 2000 auf Deutsch in der israelischen Knesset – und bittet dort um Vergebung für die Verbrechen des Holocaust.8 Er verstirbt 2006 und wird auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin beigesetzt. Sein Grabstein enthält keinerlei Hinweise auf seine Karriere und Bedeutung, oder doch? Er enthält seinen Namen, Geburts- und Todestag und den schlichten Satz: „Dieser war auch mit dem Jesus von Nazareth“9. Auch eine Berufung. Und ich? Was ist meine Lebensberufung? Politiker zu werden, ist es ziemlich sicher nicht. Aber ich habe zum Beispiel die Biografien „Außer Dienst“ von Helmut Schmidt und „Leben oder gelebt werden“ von Walter Kohl mit großem Gewinn gelesen – und ich empfehle sie Ihnen weiter. Sie werden faszinierenden Menschen begegnen, andere verstehen lernen und dabei immer wieder in einen Spiegel schauen. Denn genau das ist es, was gute Geschichten leisten: Sie verknüpfen sich mit unserer Geschichte. Wir ziehen Parallelen, gewinnen Erkenntnisse, profitieren von Erfahrungen, die wir nicht selber machen konnten oder mussten. Der Umweg über eine an-

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dere Person entlarvt unsere eigenen schrägen Verhaltensmuster oder er hilft uns, ein Vorbild zu gewinnen, kein verordnetes, sondern ein selbst gewähltes und damit hilfreiches. Wolfgang Niedecken singt einmal abschätzig: „Noh langer Zick fällt mir sujar ming Vorbild widder enn: ‚Äh, Vorbild dank dir schön, ich jläuv, ich kriej‘ et langsam selver hin’.“10 Apropos selber hinbekommen: Ich habe Ihnen am Anfang von zu viel Beten abgeraten, jetzt rate ich Ihnen zu. Wenn Sie etwas über einen Politiker oder sonst einen interessanten Menschen gelesen haben, dann notieren Sie doch das, was Sie dabei berührt hat, damit Sie es nicht vergessen. Reden Sie mit Gott darüber. Und dann nennen Sie es entweder Berufung oder nicht – aber gehen Sie voran. Hauke Burgarth

1 www.welt.de/die-welt/politik/article7786939/Roland-Koch-Politik-ist-nicht-mein-Leben.html 2 EMNID-Umfrage von 2005 3 Helmut Schmidt: „Außer Dienst. Eine Bilanz“. Pantheon Verlag, München 2010. 350 Seiten, kartoniert, 14,95 Euro. 4 Umfrage vom 15./16.6.2010, www.spiegel.de/spiegel/print/d-73388978.html 5 Schmidt, S. 7 6 Walter Kohl: „Leben oder gelebt werden. Schritte auf dem Weg zur Versöhnung“. Integral Verlag, München 2011. 274 Seiten, gebunden, 18,90 Euro. 7 www.faz.net/artikel/C30405/walter-kohl-leben-oder-gelebt-werden-ausstieg-aus-dem-phantomleben-30326619.html 8 www.hdg.de/lemo/html/dokumente/WegeInDieGegenwart_redeRauVorDerKnesset/index.html 9 upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f6/Johannes_Rau.jpg 10 Wolfgang Niedecken: Fuhl am Strand. In: Für usszeschnigge, 1981. Übersetzung: „Nach langer Zeit fällt mir sogar mein Vorbild wieder ein: ‚Äh, Vorbild, dank dir schön. Ich glaube, ich kriege es langsam selber hin’.“

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IM BLICKPUNKT

Ein Koffer voller Seminare

Historische Küsse

Angebote für Abende, Tage, Wochenenden in Gemeinden

Ein Beitrag zur Versöhnung zwischen Juden und Deutschen

„Wie finde ich meine Berufung?“ „Warum kommt mein Leben nicht in Schwung?“ „Wie kann ich mit anderen natürlich über den Glauben reden?“ – Es gibt Fragen, die werden immer wieder gestellt. Und sie müssen immer wieder beantwortet werden. Damit Menschen im Glauben wachsen können, und damit ihr Leben gelingt. Um bei der Lösung dieser wichtigen Fragen zu helfen, haben die Mitarbeiter von Berufung leben, einem Arbeitszweig von Campus für Christus, Seminare entwickelt. „Wir werden immer wieder in Gemeinden eingeladen, um zu bestimmten Themen Input zu geben“, sagt Friedemann Schwinger, Leiter von Berufung leben. „Neu ist, dass wir unsere Seminare nun bündeln in einem Seminarkoffer. Die darin enthaltenen Module können Gemeinden und andere Interessierte so kombinieren, wie es ihrem Bedarf und ihren Wünschen entspricht. Man kann ein einzelnes Seminar buchen oder mehrere, einen Abend oder ein ganzes Wochenende.“ Die Inhalte ranken sich mehr oder weniger eng um das Thema Berufung, Dabei geht es z.B. darum, Gottes roten Faden in der eigenen Biografie zu erkennen, um persönliche Spiritualität, Prioritätenfindung in der Lebensmitte oder auch thematische Bibelarbeiten. Die Einheiten sind 90 bis 180 Minuten lang und werden von verschiedenen Mitarbeitern von Berufung leben gestaltet. Friedemann Schwinger freut sich über die Neuentwicklung: „Der Erfolg spricht für sich. Wir haben erlebt, dass Teilnehmer schon nach einem einzigen Seminar spürten, dass die Frage nach ihrer Berufung jetzt für sie dran ist. Einige haben sich daraufhin kurzfristig entschieden, am 9-Monats-Kurs „Berufung konkret“ teilzunehmen, der die Chance bietet, in einem Prozess klare Antworten zu finden – so entstand überhaupt die Idee des Seminarkoffers.“ Judith Westhoff

Wieder einmal nutzen wir unseren Aufenthalt in Israel, um manche der Holocaustüberlebenden, die wir regelmäßig unterstützen, persönlich zur treffen. In Aschdod empfängt uns Tsila M., die aus der Ukraine stammt. Seit 1982 lebt sie in Israel. Sie freut sich so über unseren Besuch, dass sie nach meinen kurzen Fragen gar nicht mehr aus dem Erzählen herauskommt. Sie ist selbst überrascht und meint, unser Dasein würde sie so tief berühren, dass sie einfach reden und erzählen müsse. Ihre Stimme stockt und ihr kommen die Tränen, als sie von der Ermordung ihrer Familie erzählt. Sie selbst war damals neun Jahre alt. Acht Familienmitglieder hat sie verloren. Sie ergreift meine Hand, hält sie fest – und erzählt dann doch weiter. Gemeinsam halten wir den hochkommenden Schmerz aus. Und es geschieht etwas: die Begegnung von Herz zu Herz. Versöhnung bricht sich Bahn. Versöhnung zwischen Juden und Deutschen. Am Ende unseres Besuches umarmen wir uns und dann drückt sie mir einen Kuss auf die Wange. Sie ist selbst ganz überrascht: „Historical kisses“, meint sie nur. Und dann folgt gleich ein zweiter und ein dritter – historische Küsse zwischen Deutschen und Juden. Ich freue mich, dass wir einmal mehr dazu beitragen können, dass ein Mensch Frieden mit seiner Geschichte macht. Tsila erhält von GAiN monatlich einen kleinen Betrag, der ihr hilft, ihr winziges Einkommen etwas aufzubessern und sich die Medikamente leisten zu können, auf die sie bisher verzichten musste. Aber wichtiger als Geld

www.berufungleben.eu

Seminarkoffer Interessierte wenden sich bitte an: Campus für Christus, Berufung leben Alttrachau 46, 01139 Dresden Tel. 0351-8400658, Fax: 0351-2799905 Mail: berufungleben@Campus-D.de

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Wie viele andere Überlebende ist Tsila M. nach Israel eingewandert.

Die Preise für einzelne Module des Seminarkoffers richten sich nach Aufwand, Teilnehmerzahl und finanziellen Möglichkeiten der Veranstalter.

Aus den unterschiedlichen Modulen des „Seminarkoffers“ können sich Gemeinden das heraussuchen, was sie gerade brauchen.

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Zwei der Plakate, die in Wetzlar im Mai auf Gottkennen.de hinwiesen.

Weniger als gedacht – und mehr als erwartet Eine Gottkennen-Stadtaktion funktioniert nur mit Gemeinden

Tsila M. (3.v.r.) freut sich, wenn das GAiNTeam sie in ihrer kleinen Wohnung in Aschdod besucht. Zwischen ihr und der deutschen Projektleiterin Gerda Hohaus (2.v.r.) ist eine innige Beziehung gewachsen.

sind auch ihr die persönlichen Begegnungen und die Gemeinschaft mit anderen. Unsere Partner in Israel haben seit kurzem einige „offene Häuser“ eingerichtet. Dort werden Holocaustüberlebende jeden Monat zu einem Abend eingeladen, um sich auszutauschen, Ablenkung vom Alltag zu haben und zusammen zu feiern. Diese „offenen Häuser“ entwickeln sich zu einem wichtigen Teil unseres Patenschaftsprogramms für Holocaustüberlebende und deren Betreuung. Gerda D. Hohaus GAiN hilft in Israel nicht nur Holocaustüberlebenden, sondern auch vielen anderen in Not geratenen Menschen. Vor allem Neueinwandererfamilien aus Äthiopien und Osteuropa sind mehr als dankbar, wenn sie Lebensmittelpakete erhalten oder sich in Suppenküchen und Kleiderausgabestellen bedienen dürfen.

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Ihr kommen die Tränen, als sie von der Ermordung ihrer Familie erzählt. Sie ergreift meine Hand, hält sie fest – und es geschieht etwas: die Begegnung von Herz zu Herz. Versöhnung bricht sich Bahn.

In der letzten Impulse schrieben wir, dass es in Wetzlar einen Feldversuch zu den zukünftigen Gottkennen-Stadtaktionen in anderen Orten geben wird. Vom 10.-19. Mai gab es daher etliche Werbe-Plakate in unterschiedlichem Format in der Innenstadt als Einladung auf die Seite Gottkennen. de – und wir waren gespannt auf die Reaktion. Das Resultat: Die Besucherrate auf Gottkennen. de blieb unverändert. Praktisch niemand ließ sich allein durch Plakatwerbung dazu animieren, die Seite im Internet zu besuchen. Dass ohne Aktionen und Direktansprache von Gemeinden nicht sehr viel geschehen würde, hatten wir uns gedacht, doch dieses klare Ergebnis hat uns überrascht. Die Auswertung: Nach der ersten Enttäuschung war klar, dass effektive und einladende Werbung für den christlichen Glauben (auch wenn neue Medien involviert sind) ohne persönliche Ansprache und Kontakte durch Christen vor Ort nicht machbar ist. Dieses Ergebnis wird bei zukünftigen Stadtaktionen eine entscheidende Rolle spielen, denn offensichtlich kommt es viel stärker auf ein sichtbares Engagement der Christen vor Ort an als auf ein großes Werbebudget. Gottes Humor: Zum Abschluss der Werbeaktion in Wetzlar haben wir an einem Tag mit sieben Teams Umfragen in der Innenstadt durchgeführt, um herauszufinden, ob und wie Menschen die Werbung wahrgenommen hatten. Ein Mann, den wir befragten, hatte nichts von den Plakaten gesehen, fand die Idee einer Internetseite zu Glaubensfragen aber so gut, dass er nach der Befragung nach Hause fuhr, im Internet Gottkennen.de besuchte und sich dort für ein Leben mit Jesus entschied. Er steht jetzt in regelmäßigem Kontakt mit einem unserer E-Coachs in Wetzlar. So überwiegt trotz aller Verbesserungsvorschläge an die Aktion am Schluss die Dankbarkeit: Ein Mensch ist zum Glauben gekommen. Es herrscht Freude im Himmel – und wir freuen uns mit. Hauke Burgarth

Ein Mann, den wir befragten, besuchte nach der Befragung im Internet Gottkennen. de und entschied sich daraufhin für ein Leben mit Jesus. Er steht jetzt in regelmäßigem Kontakt mit einem unserer E-Coachs in Wetzlar.

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SIE SIND GEFRAGT

Berufung – so sieht das bei mir aus: Der Traum vom Ausbilden In meiner Berufsausbildung entwickelte sich mein Wunsch, irgendwann selber einmal Ausbilderin zu werden, aber es ergab sich nichts. Dann heiratete ich, wurde Mutter … na ja, Erziehung ist schließlich auch eine Art Ausbildung. Vor vier Jahren erfuhr ich dann, dass Gott eine reale Person ist, die eine Beziehung zu mir haben möchte und mich von Herzen liebt. Ich habe Jesus mein Leben übergeben und lebe seitdem in einer Gewissheit, geliebt zu sein, wie ich das noch nie erlebt hatte. Als Familie gehen wir seitdem regelmäßig in eine Gemeinde. Dort übernahm ich bald einen Dienst, der mit Verkauf zu tun hatte, hatte ich doch im Beruf auch damit zu tun und immer Freude daran gehabt. Doch inzwischen habe ich meine eigentliche Berufung gefunden: Und zwar gab es in unserer Gemeinde christliche Pfadfinder. Mein Mann wollte sich die Sache mal anschauen – und stieg praktisch gleich als Mitarbeiter ein. Ich wollte mich heraushalten: das war Papa-Sache, dachte ich. Oft brachte ich aber die Kinder zum Stammtreff. Nun bin ich der Typ Mensch, der einfach mit anpackt, wenn es etwas anzupacken gibt, und half dabei sporadisch mal aus. Es machte mir solch einen Riesenspaß – Abenteuer pur! Und nach anfänglichem Zweifel, ob ich nicht nur meine eigene Abenteuerlust ausleben wollte, wurde mir klar: Hier bin ich richtig! Ganz genau richtig! Und nun leite ich seit knapp anderthalb Jahren ein Mädchenteam, Und hier könnte das ich mit den anderen Leitern und Ihr Bericht stehen Mitarbeitern in Pfadfindertechnik, ErSie lesen sich diese Berichte durch ster Hilfe, Orientierung und vielen anund denken dabei: „So etwas hätderen Dingen ausbilde. So hat sich te ich auch zu erzählen. Aber mich mein Wunsch auf ganz andere Weise fragt ja keiner.“ Doch. Wir fragen erfüllt, als ich das jemals gedacht hätSie. In der nächsten Impulse wird es ums Thema „Spannung“ gehen. te! Inzwischen bin ich bereits bei AusKrimis sind – neben den historischen bildungsmaßnahmen für angehende oder Liebesromanen – die meistgeLeiter als Ausbilderin eingesetzt. Am lesenen Bücher. Sind Sie auch Krimiallerbesten finde ich jedoch, dass mich leserIn? Brauchen Sie spannende diese Arbeit mit einer tiefen, nicht Lektüre? Dann schreiben Sie doch in auszudrückenden Freude erfüllt. Diein paar Sätzen auf, was Sie daran ese Berufung auch noch gemeinsam fasziniert. mit meinem Mann zu (er)leben, empBitte mailen Sie Ihren kurzen Text bis finde ich als eines der großen Gezum 29. 8. an Impulse@Campus-D. schenke, das Gott mir mit meinen und de, Betreff „Statements“. Alle Einunseren Gaben gemacht hat. sender erhalten als Dankeschön eine Inika Guhlke, Stuttgart

Gestaltung: www.sonnhueter.com

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tzt auch NEU: Je fach ganz ein n mit diere tu s e n onli g eLearnin

IMPRESSUM Herausgeber: Campus für Christus e.V., Postfach 100262, D-35332 Gießen, Telefon: (0641) 97518-0, Fax: (0641) 97518-40, E-Mail: Impulse@Campus-D.de, Internet: www.Campus-D.de Redaktion: Hauke Burgarth, Christiane Spanka, Andrea Wegener, Judith Westhoff, Birgit Zeiss Lektorat: Elisabeth Richter Gestaltung: Claudia Dewald, Judith Westhoff Druck: Druckerei Halft, Hennef, gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Erscheinungsweise: vierteljährlich Bezug: Schutzgebühr 1,70 €. Die Bezugskosten für die Zeitschrift sind im Beitrag zum CfCFörderkreis enthalten. Unsere Bezieher weisen wir darauf hin, dass ihre Adresse mit Hilfe der Datenverarbeitung gespeichert wird (§ 26 Datenschutzgesetz). Konto: Volksbank Mittelhessen, Nr. 50 168 808, BLZ 513 900 00 Anzeigenverwaltung: Monika Möhlmann, Tel. (0641) 975 18-19, Monika.Möhlmann@Campus-D. de Vertrieb: Campus für Christus Abdruck: Abdruck bzw. auszugsweise Wiedergabe von Textbeiträgen, Illustrationen und Fotos nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Bildnachweis: S. 1: www.istockphoto.com; alle anderen: Bildnachweis am Foto, privat oder Archiv. Campus für Christus versteht sich als Missionsbewegung mit den Schwerpunkten Evangelisation, Anleitung zu Jüngerschaft und Gebet. GAiN ist der Partner von Campus für Christus für humanitäre Hilfe. Arbeitszweige: Studentenarbeit, Berufung leben, Mission Welt, Film- und Internet, Professorenforum, Athleten in Aktion, Crown Life, Ehe und Familie Missionsleitung: Clemens Schweiger (Leiter), Klaus Dewald (stellvertretender Leiter), Gerhard Triebel (Geschäftsführer) Vorstand: Jochen Detlefsen, Klaus Dewald, Bernd Edler, Linda Karbe, Cornelia Martin, Clemens Schweiger, Gerhard Triebel, Christian Vollheim (Vorsitzender). Campus für Christus ist der deutsche Zweig von Agape Europe. Ein Hinweis für unsere Bezieher: Anschriftenänderungen werden uns von der Deutschen Post AG mitgeteilt, sofern der Bezieher nicht schriftlich widersprochen hat. Die Deutsche Post AG geht davon aus, dass Sie mit einer Mitteilung Ihrer Adressänderung an uns einverstanden sind, wenn Sie nicht bei uns schriflich Ihren Widerspruch anmelden. Wir werden Ihren Widerspruch an die zuständigen Zustellpostämter weiterleiten.

Unterwegs Bibelstudienort

Studier bei dir! Egal, ob Sie Hebräisch, Griechisch, Kirchengeschichte, Predigtlehre oder einfach mal systematisch die Bibel studieren wollen – bei uns sind Sie richtig! Sie lernen unabhängig von Wohnort und Zeit. Sie entscheiden selbst, was und wie viel Sie erreichen wollen. Und wie schnell. Ob mit Printmedien oder eLearning, ob einzelne Kurse oder den kompletten Studiengang. Unsere Fernkurse sind für Missionare, die ins Ausland gehen, genauso geeignet wie für Frauen und Männer, die neben Familie und Beruf in einer christlichen Gemeinde mitarbeiten. Unsere Autoren und Dozenten sind erfahrene Theologen aus Kirchen und Freikirchen. Profitieren Sie von deren Wissen und Erfahrung. Für jeden Kurs ist eine Lehrer-Hotline eingerichtet. Nähere Informationen zu Kursen, Studienbedingungen und Kosten finden Sie unter: www.bfu-online.org

kleine Überraschung.

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!mpulse 3/11


F RE I Z E I T E N & S EMIN A R E 2 0 1 1

Gemeinsam Eins – ein Wochenende zu zweit Sie wollen die Freude an Ihrer Beziehung wieder neu entdecken, deren Intensität vergrößern und Fehler erkennen? Dann nehmen Sie sich Zeit zu zweit. Investieren Sie in Ihre Partnerschaft und vertiefen Sie Ihr Miteinander! Die Themen des Seminars sind u.a.: Situation der Ehe in der heutigen Gesellschaft, Kommunikation und Konfliktbewältigung, Sexuelle Intimität, Gottes Gedanken zur Ehe. Zu den einzelnen Themen gibt es jeweils Zeit für Gespräche zu zweit. Seminar-Termine 19.-21.8.11 in Schloss Imbshausen bei Northeim (s. S. 2), 290 € pro Paar, Anmeldung: info@cbs-imbshausen.de 2.-3.9.11. in Bremen, Anmeldung: Ulrich.Lueckert@web.de 23.-25.9.11 in Dresden, 280 € pro Paar, Anmeldung: Andreas.Pohl@Campus-D.de 14.-16.10.11 in Lüdenscheid, 90 € o. Unterkunft, Anmeldung: Irmtrauhuneke@web.de 24.-26.2.12 in Diessen/ Ammerseehäuser (s.u.), Anmeldung: g.baumueller@gmx.net

Veranstaltungen von Campus für Christus

19.8.-6.9.11 Kick-Off 2011, Semesterstart an der Indiana University, USA, für Abiturienten und Studenten, 599 € und Missionspartner-Abenteuer 19.-21.8.11

Eheseminar „Gemeinsam E1ns“, Northeim, s.r.

19.8.-3.9.11 Armenien entdecken – ausgebucht 25.8.-4.9.11 Reden wie Gott in Frankreich – Taizé erleben für Studenten, fakultativ eine 2. Woche in Stille, Taizé, Südfrankreich, 170 € mit Hin- und Rückfahrt ab Freiburg 2.-3.9.2011

Eheseminar „Gemeinsam E1ns“, Bremen, s.r.

9.-11.9.11

Gebetsseminar „Hören auf Gott“, Schloss Imbshausen, Northeim

23.-25.9.11

Eheseminar „Gemeinsam E1ns“, Dresden, s.r.

24.-25.9.11

Orientierungstage für Missionsinteressierte, Gießen

24.9.11

„’rauskriegen, was in mir steckt!“, Beginn von „Berufung konkret“ in Dresden, neunmonatiges nebenberufliches Seminar, 199 €

Erlebnis Ammersee

7.-21.10.11

Uganda-Reise, Praktischer Einsatz im Kinderdorf Arche Noah, Ausflüge und dreitägige Safari im Murchison-FallsNationalpark, 1100 € zzgl. Flug

Ammerseehäuser - Gästezentrum mit hohem Komfort

8.10.11

„’rauskriegen, was in mir steckt! Beginn von „Berufung konkret“ in Chemnitz, neunmonatiges nebenberufliches Seminar, 179 €

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14.-16.10.11 Ehewochenende „Gemeinsam E1ns“, Lüdenscheid, s.r. 28.-30.10.11 Gebetsseminar „Leben mit Gottes Reden“, Aufbauseminar zu „Hören auf Gott“, Schloss Imbshausen, Northeim 28.-31.10.11 Männertour ins Erzgebirge, Johanngeorgenstadt, 95 € 10.-12.11.11 „Aus Gnade schöpfen – voll Freude leben. Leben mit Freude, Leid und Gebet“, Glaubenskonferenz in Dresden mit Dr. Bill St. Cyr, USA, ab 60 €, Ermäßigungen 25.-27.11.11 Stark in Christus – Bestehen im Spannungsfeld geistlicher Mächte, Brunnen-Lebensgemeinschaft, Langenbernsdorf bei Zwickau 9.-11.12.11

Gebetsseminar „Gott begegnen – Einübung in die beständige Gemeinschaft mit Gott“, Brunnen-Lebensgemeinschaft, Langenbernsdorf bei Zwickau

28.12.11 - 1.1.12 Silvesterfreizeit für Studenten, Pockau im Erzgebirge, 90 €

Anmeldung und weitere Veranstaltungen unter: www.cfc-veranstaltungen.de oder Tel. 0641-97518-0

!mpulse 3/11

Cafeteria im modernen Bistrostil

„Oase der Sinne“ mit Salzsauna, Erlebnisdusche, Infrarotkabine

● Modern ausgestattete Zimmer ● Seegrundstück mit Badestrand und Booten ● Hervorragende regionale Küche

Hier wird Ihr Urlaub oder Ihre Tagung zum Erlebnis Christliches Gästeund Tagungszentrum

Gemeinschafts-Diakonissen-Mutterhaus Hensoltshöhe

Ringstraße 29/52 86911 Dießen am Ammersee / OT Riederau Fon 08807 / 94898-0 info@ammerseehaeuser.de www.ammerseehaeuser.de

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Postfach 100 262 35332 Gießen www.Campus-D.de

Kirchentag in Dresden Vom 1. bis 5. Juni waren 120.000 Besucher zu Gast bei 500.000 Dresdnern – ein Campus-Team war mittendrin und hat den Anlass genutzt, um mit Einheimischen und Gästen über Gott zu reden – unter anderem anhand der Soularium Bildkarten. „Ich konnte zum Soularium schnell einen Bezug aufbauen und viele Eindrücke auf einem Bild festmachen und dadurch viel Neues über mich erfahren.“ Stefan

„Das Soularium hat mich sofort gefangen genommen und ich konnte mich darin stark vertiefen. Ich habe über mein Leben nachgedacht wie schon lange nicht mehr. Ich werde auf jeden Fall weiter darüber nachdenken.“ Helen „Immer wieder schön, man trifft alte Freunde und findet neue Bekanntschaften. Es ist toll, dass alle so offen für Neues sind.“ Tobias

Viele Bilder, viel Spaß und tiefe Gespräche prägten die Begegnungen.

F O T O S : T I T U S B Ö H M U N D P R I VAT

„Der Kirchentag verbindet sehr stark, man kommt schnell miteinander ins Gespräch. Durch die grünen Schals fühlt man sich wie eine große Einheit.“ Julia

Am Thema Kirche und Gott kam in diesen Tagen in Dresden niemand vorbei.


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