Impulse 2019-4

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für ansteckenden Glauben

Evangelisieren – wie peinlich! Thema Das Evangelium auf die Straße gebracht Erlebt FSJ bei SHINE


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F O T O : C L A U D I A D E WA L D

inhal

E D I TO R I A L

Was ist eigentlich peinlich? Beim Vorbereiten dieser Impulse-Ausgabe habe ich oft darüber

Evangelisieren – wie peinlich! 6 Thema

FSJ bei SHINE 11 Erlebt

Es war einmal 16

nachgedacht, was mir selbst eigentlich peinlich ist. Dass mein Handy im Gottesdienst klingelt, wenn ich gerade auf der Kanzel stehe? Dass ich einen Fehler mache und (gefühlt) jeder es mitbekommt? Dass ich in der Umkleidekabine stehe und vergessen habe, die Tür abzuschließen? Dass andere bemerken, dass ich Christ bin und deswegen eine abfällige Bemerkung machen? Natürlich ist mir einiges peinlich – allerdings viel weniger als früher. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass ich inzwischen so viele Fehler bei mir und anderen gesehen habe, dass ich das Verbergen einfach zu mühsam finde. Und trotzdem „erwischt“ es mich immer wieder einmal. Richtig peinlich ist mir allerdings, dass ich mich eher für die Kleinig-

Editorial 3 Nachgehakt 4 Leitgedanken 10 Familylife five 14 Flüchtlingshilfe 14 Mit Steven an der Uni 20 Geplauder aus der Studierendenbewegung 22 Impressum 22

keiten des Lebens schäme als für Dinge, die wirklich relevant sind. Paulus hat einmal stark und deutlich formuliert: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht: Es ist eine Kraft Gottes zur Rettung für jeden, der glaubt“ (Römer 1,16). Und ich? Ich schäme mich nicht unbedingt für das Evangelium selbst, aber manche Versuche zu evangelisieren finde ich schon peinlich. Und ich merke, dass dies mein eigenes Reden von Gott beeinflusst. Genau darauf weist Andreas Boppart in seinen Gedanken zum Thema auf Seite 10 hin. Und Friedemann Schwinger aus Dresden wird sehr praktisch, wenn er ab Seite 6 davon berichtet, wie das öffentliche Sprechen über Gott nicht peinlich wird, sondern passend. Ansonsten begegnen Sie in dieser Impulse auch jungen Menschen, wie Ines und Anton, die ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Jugendbewegung SHINE gemacht haben (Seite 11). Ich wünsche Ihnen gute Impulse mit dieser Impulse.

Hauke Burgarth, Impulse-Redaktion

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ICONS: FREEPIK

nach ehakt

„Erinnerst du dich an ein Erlebnis, das wirklich peinlich war?“ Das haben wir unsere Kolleginnen und Kollegen gefragt. Hier sind einige Antworten:

FOTO: UNSPLASH

Sterntaler im Scheinwerferlicht Es war Winter und ich bei Freunden in der Sauna. Klasse! Einziges Problem war die fehlende Abkühlung hinterher, die Sauna war ja im Keller, aber wozu war ich allein im Haus? Ich warf mir schnell ein Handtuch über und ging durchs Treppenhaus vor die Haustür und dann in den dunklen Garten, um etwas auszudampfen. Sterntalermäßig dachte ich mir: Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, da kannst du wohl dein Handtuch beiseitelegen. Ich tat’s, aber das war genug, um den Bewegungsmelder im Garten zu aktivieren. Klack – ging das Licht an, und ich stand gefühlt im Scheinwerferkegel. Natürlich nackt. Die Nachbarn saßen nicht am Fenster, aber ich bekam trotzdem einen Schreck – und dann musste ich lachen wie selten zuvor. Hauke Burgarth ist Redakteur der Impulse.

Eine heiße Spur

Das vergessene Baby Einmal habe ich meinen jüngsten Sohn als Baby im Kindergarten „liegengelassen“. Ich holte seine älteren Brüder dort ab und war schon ganz in Gedanken versunken bei der Nachmittagsplanung. Als ich zu Hause in die Hofeinfahrt einbog, blickte ich auf den leeren Kindersitz! Ich war peinlichst berührt. Zurück im Kindergarten lag mein Kleiner noch genauso in der Spielecke, wie ich ihn hingelegt hatte und war ganz zufrieden. Scheinbar hatte es auch sonst niemand gemerkt. Anke Schäfer ist Teil des Öffentlichkeitsarbeit-Teams.

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Letztens ging ich zum Lernen in die Uni-Bibliothek, wo Getränke nicht erlaubt sind. Bepackt mit Büchern, Laptop und – gut getarnt in meiner Tasche – Kaffee bin ich bereit, Schreibtisch-Heldentaten zu vollbringen. Ich richte meinen Arbeitsplatz ein, nehme Laptop und Bücher raus … und auf einmal greift meine Hand in einen See aus Milchkaffee: Mein randvoller Thermobecher ist komplett ausgelaufen! Panisch realisiere ich die Lage. Lesesaal. Teppich. Aufsicht! Noch konnte die Tasche den See halten. Aber wie lange noch? Möglichst flott, leise und vor allem diskret haste ich zur Toilette (natürlich am anderen Ende des Gebäudes direkt bei der Aufsicht vorbei). Leider hat das mit der Diskretion nicht ganz funktioniert: Der strenge Blick der Bibliotheksmitarbeiter und die Tropfspur, die ich unverkennbar durch die gesamte Bibliothek gezogen habe, waren mir ziemlich peinlich. Julia Spanka arbeitet in der Personalabteilung und studiert berufsbegleitend.


Wenn die meisten sich schon armseliger Kleider und Möbel schämen, wie Viel mehr sollten wir uns da erst armseliger Ideen und Weltanschauungen Stören aus Liebe Es ist mir peinlich, andere zu stören. schämen. Doch als Evangelist kann ich kaum anders, als genau das zu tun. Schon früher, als Student, kam ich mir wie ein Jäger auf der Pirsch vor, der seine nächste Beute sucht. Es fühlte sich nicht nur peinlich, sondern ungehörig an! Dabei wollte ich doch nur, dass sie erleben, was ich erlebt habe, nämlich dass Gott Realität ist und uns in Jesus mit seiner grenzenlosen Liebe beschenkt. Bei Einsätzen nutzten wir für unsere „Annäherungsversuche“ häufig eine Umfrage. Bei den Fragen ist mein erster Impuls oft: „Wie peinlich! Wen interessiert das?“ Aber ich entdeckte beim letzten Einsatz in München, dass es ein Spiel ist! Es hat sogar denen Spaß gemacht, die sich eigentlich nicht für Glaubensfragen interessierten – alles andere als peinlich WCalso. Mit einigen wurde das GeErfahrung „on Air” spräch sogar sehr persönlich. Ich erkannte: Wenn Ich arbeite nebenberuflich als wir bereit sind, andere Aerobictrainerin. Einmal musste ich in Liebe zu stören, stozwischen zwei Stunden „wohin“. Um Zeit ßen wir oft auf Suzu sparen, ließ ich mein Mikrofon-Headchende, die dankset samt Mikrogürtel an. Als ich zurück in bar sind, mit uns den Kursraum kam, schwappte mir schallenüber Fragen zu redes Gelächter entgegen: Uuuuups – ich hatte den, die sie selbst vergessen, das Mikro auszuschalten, während bei ihren besten ich … na, Sie wissen schon. Freunden nicht Judith Westhoff ist Grafikerin in der Öffentlichkeitsansprechen möarbeit und für die Impulse. gen. Denn das ist doch zu peinlich … Frank Winnemöller P I X A B AY

weiß als Leiter von „Internet und Film“, dass Gott auch im Internet zu finden ist.

Albert Einstein

Unglaubliche Gespräche Letzte Woche war ich mit einer Kollegin an der Technischen Universität in Berlin, um mit Leuten ins Gespräch über den Glauben zu kommen. Wir redeten mit einem Studenten, der gerade seine Doktorarbeit schreibt, über Gott und die Welt (und Außerirdische …). Er stellte viele Fragen. Wir sprachen über das Leid in der Welt und ich erzählte ihm, dass Gott eines Tages alles in Ordnung bringen und unsere Tränen von unseren Augen abwischen wird. Da fragte mich der Student: „Wie wird er das machen?“ Aus irgendeinem Grund fiel mir als erstes ein, über den Tag des Jüngsten Gerichts zu reden, weil Gott straft, was falsch gemacht wurde. Als ich anfing, dachte ich: „Sowas muss ihm krass und unglaublich irrelevant vorkommen und irgendwie ist es gerade sehr peinlich und unangenehm, darüber zu reden.“ Zum Glück lief er daraufhin nicht weg und stellte weitere Fragen, um unseren Glauben besser zu verstehen. Wir konnten so eine Brücke des Verständnisses bauen! Kayla Foulk arbeitet als amerikanische Mitarbeiterin bei Campus Connect in Berlin.

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I L L U S T R AT I O N : A N K E S C H Ä F E R

Wie Evangelisieren?

Ich

bin als Tourist in Lübeck. In der Fußgängerzone steht ein junger Mann, etwas erhöht, die offene Bibel in der Hand, und spricht. Er hat Zuhörer. Ich komme näher, schnappe ein paar Sätze auf und will da nicht bleiben. Er evangelisiert. Etwas später kommen Polizisten und bringen ihn weg. Seinen Blick deute ich so, dass er sich gerade sehr märtyrerhaft fühlt. Sein Thema waren Kinder und deren Gefährdung. Wobei er vor allem deren ewiges Leben gefährdet sah. Für schuldig an der Misere hielt er die Eltern. In diesem Moment wollte ich nur eins: inkognito bleiben! Auf seine Zuhörer wirkte sein Auftritt wohl exotisch. Unfassbar. Unglaublich. Nach dem Motto: „Das kann doch nicht wahr sein“, blieben sie ungläubig konsterniert stehen. Emotional zwischen fassungslos und belustigt. Mir fallen vergleichbare Erlebnisse ein, aus München, aus Dresden. Da war ich gar selbst beteiligt. Zu zweit waren wir zu Straßeninterviews in der Fußgängerzone unterwegs. Diesmal

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führt mein Kompagnon das Gespräch. Die junge Frau auf einer Bank erzählt etwas von ihrem Vater. Aus ihren Sätzen schließe ich, dass sie die Tochter eines auch mir bekannten Prominenten ist. Doch da blickt mich mein junger Kompagnon an. Seine Augen leuchten wissend. Er diagnostiziert aus dem bisherigen Gespräch treffsicher: „Oh, keine Heilsgewissheit!“, und weiß sofort, was er zu sagen hat. Und ich? Ich wäre spätestens jetzt am liebsten woanders.

Es hat so wenig mit Jesus zu tun Warum kann Evangelisieren so peinlich sein? Da treten Christen wohl in bester Absicht auf. Sie äußern sich. Sprechen eine Sprache, die nur sie beherrschen. Sie drücken sich aus wie vom fremden Stern, aber sie merken es nicht. Was sie von sich geben, atmet lieblos Druck. Weckt subtil Angst. Es wirkt, als hätten sie selbst ein Problem. Da lädt mich nichts ein. Da bin ich peinlich


THEMA

peinlich!

berührt und traurig. Traurig, weil das so wenig mit Jesus zu tun hat. Jesusmäßig ist anders. Ihm sind die Menschen nachgelaufen. Ihn wollten sie hören. So oft wie möglich. Jesus war anders als Johannes, der Wüstenprediger. Jesus fängt mit dem Reich Gottes an, nicht mit Sünde. Das Reich Gottes ist da. Also, jetzt geht was! Taube hören, Blinde sehen, Lahme gehen und Armen wird die Gute Nachricht verkündigt. Von Jesus Gerufene können endlich ihr festgelegtes Leben verlassen und mit ihm durchbrennen. Sie brechen in ihre Berufung auf. Von jetzt auf gleich. Weil Jesus da ist. Wo Jesus ist, ist das Reich Gottes. Da funktioniert auf einmal, was bis eben undenkbar war. Und Unbeachtete, Ausgegrenzte, Übersehene, schuldig Gesprochene, Zerbrochene fühlen sich wahrgenommen und angesehen. Immer wieder blitzt um Jesus herum etwas von Gottes Wirken auf. Das ist Reich Gottes: ein Raum, der Freiheit atmet, voller Leben. Darum gehört auch Jesus’ Ansage dazu, jetzt umzukehren, dabei zu sein. Die Spur zu

wechseln und ihm zu folgen. Diesem Evangelium zu glauben, seiner ultraguten befreienden Botschaft.

Draußen bei den Menschen Diese Botschaft hat Jesus auf der Straße verbreitet. Er war viel öfter bei Menschen draußen als in religiösen Gebäuden. Er war öfter bei Menschen zu Hause als in Veranstaltungen. Menschen fühlten sich von ihm wahrgenommen und verstanden wie von niemandem sonst. Das geht so weit, dass einer wie der korrupte Zachäus umkehren will, ohne dass Jesus auf ihn einredet. Ich frage mich, wie sich das für Jesus angefühlt hat zu spüren: Wo ich hinkomme, werden Menschen auf göttliche Art berührt. Sie werden heil, frei, können endlich ihre Berufung leben. Ihr Leben bekommt Richtung, Sinn und Bedeutung. Wo ich hinkomme, wird es hell, wahr und Leben erwacht, als wäre gerade Frühling. Ich frage mich, wie sich das für Jesus angefühlt hat, weil er

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ja letztlich geht und den Seinen sagt, dass er sie jetzt sendet. Genauso, wie der Vater ihn gesandt hat. Dass sie jetzt den Heiligen Geist empfangen und fortsetzen sollen, was er anfing. Sollte da nicht etwas von dem, wie es sich für Jesus anfühlte, auf uns überschwappen? Wenn wir sein Tun in seinem Auftrag, als seine Gesandten, fortsetzen?

Abenteuer inklusive Von Anfang an gab es für Jesusnachfolger nur ein Christsein, eines mit dem großen Auftrag, alle Völker zu Jüngern zu machen. In der Kirchengeschichte ging dies leider verloren. Viele glauben heute, Evangelisieren wäre etwas für Spezialisten, Mutige oder Hochcharismatiker. Es wäre vor allem für solche gedacht, die keine Peinlichkeit schreckt. Für viele ist Glaube nur etwas, das ihnen selbst hilft zu leben. Sie verbrauchen ihr Christsein für sich. So war es nie gedacht. Folgen davon sind: Wir bleiben intern, treffen uns in religiösen Gebäuden, setzen auf Veranstaltungen, hoffen, dass jemand vorbeikommt und es bei uns nett findet. Funktioniert das zu wenig, steigern wir die Attraktivität unserer Angebote und hoffen weiter, dass Glaubensferne uns eines Tages doch noch finden. Christsein, wie Jesus es meint, lebt den großen Auftrag. Abenteuer inklusive. Dazu gehört auch, Jesus nach draußen zu folgen. Menschen zu begegnen, wie er ihnen begegnet, auch auf der Straße. Und das mit einem Gefühl, das seinem nahekommt, weil wir uns in seiner Sendung bewegen und fortsetzen, was er anfing. Erfüllt vom Heiligen Geist. Von keinem Muss oder schlechtem Gewissen gedrängt. Aber auch nicht von Angst gebremst, als wäre er noch gar nicht auferstanden und längst die Autorität zur Rechten Gottes. Nicht defensiv, sondern als von ihm Gesandte,

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von ihm erfüllt, in seiner Vollmacht – jesusmäßig also. So wie er. Wo bleibt da noch Raum für irgendein „peinlich“?

Das Reich Gottes auf der Straße Seit Jesus ereignet sich Reich Gottes auf der Straße. Menschen werden angenehm überrascht. Und in dieses Abenteuer hinein sind wir gerufen. So darf und soll sich Christsein anfühlen: im göttlichen Abenteuer unterwegs. Immer wieder sind wir dann selbst erstaunt darüber, was Jesus mit und durch uns bewirkt. Zwei Beispiele: Wir sind mit Teilnehmern unseres „Berufung konkret“-Kurses wieder eine Woche lang in der Fußgängerzone zu Straßeninterviews unterwegs. Am ersten Abend treffen wir Barbara. Sie sitzt allein auf einer Bank, ist auffällig modisch gekleidet, erkennbar geschminkt, älter als wir. Eine Dame. Sie ist die Erste heute, die wir ansprechen. Und sie bleibt an diesem Abend die Einzige. So lange geht unser Gespräch. Wir nehmen uns immer zwei Stunden fürs Ankommen, das Gebet in der Gruppe, dann je zu zweit Interviews mit Passanten auf Bänken und nach jedem Gespräch eine Reflexion und ein Gebet zu zweit. Nach zwei Stunden kommen alle Zweiergruppen zurück. Heute reicht die Zeit gerade mal für Barbara. Das ist ungewöhnlich. Zwei Interviews finde ich optimal, drei sind auch noch okay. Aber nur eines, weil es so lange dauert, ist außergewöhnlich! Und damit nicht genug. Das erlebe ich in dieser Woche dreimal so. „Guten Tag. Wir führen hier ein kleines Interview durch. Sind Sie so nett, uns ein paar Fragen zu beantworten?“. Barbara zögert kurz. Doch dann redet sie und offenbart uns ihre Not. Sie ist einsam, geschieden, wünscht sich viel mehr Kontakt zu ihren Kindern und Enkeln. Sie ist 76 und schreibt immer noch Bewerbungen, um etwas arbeiten zu können, doch niemand braucht sie. Sie bedauert ihre Scheidung, schaut auf ihr Leben zurück und sieht, wie viel schiefgelaufen ist. Und sie gibt sich selbst eine Menge Schuld. Aus der Kirche ist sie schon lange ausgetreten. Dabei ging in ihrer Herkunftsfamilie einst der Pfarrer ein und aus. Sie zog in die Stadt und verlor den Kontakt zur Gemeinde. Wegen ihres Austritts traut sie sich nicht mehr in die Kirche. Als wir ihr versichern, dass es dort keine Einlasskontrolle gibt, macht es klick: „Da haben Sie wahrscheinlich recht.“ Das musste ihr jemand sagen! Dann erzählt sie von ihrem einmaligen Versuch eines Kirchenbesuchs an Silvester. Da sitzt sie allein in einer Kirche und fühlt sich so einsam, dass sie seitdem jeden Jahreswechsel am Fernseher bleibt. Bei unserer letzten Interview-Frage: „Angenommen, Sie könnten Gott persönlich kennenlernen und erfahren, würde Sie das inte-


ressieren?“, ist sie unsicher: „Gott? Aber da müsste ich mich bei ihm ja erst mal entschuldigen.“ Sie merkt, dass da womöglich noch etwas mit Gott geht. Und spürt zugleich, zwischen ihr und Gott herrscht „dicke Luft“. An dem Punkt kann ich ihr kurz erzählen, wie Jesus relevant für mein Leben wurde. Bei mir spielte Beichte eine Rolle, der befreiende Zuspruch von Vergebung und dann das Gefühl, den eben noch mächtig drückenden Rucksack – meine Last – verloren zu haben. Barbara lauscht und ist beeindruckt. Ich kann ihr dann sagen: „Ich glaube, es ist Zeit, dass Sie Frieden mit Gott schließen.“ Dann fragen wir, ob wir gleich hier auf der Bank für sie beten dürfen, also hörbar laut. Sie ist einverstanden. Nach dem „Amen“ wird sie nicht fertig, sich zu bedanken und in Worte zu fassen, wie wertvoll diese Begegnung für sie war. Ungefragt gibt sie uns ihre Karte mit allen Kontaktdaten. Barbara ist allein mit sich, mit ihren Schuldgefühlen, Enttäuschungen und Scherben. Dabei war sie mal wer. So wird sie sich gefühlt haben. Zur Zeit des Mauerfalls war sie 46. Ihr Mann wollte sich ein Kleinflugzeug zulegen. Das kann nicht jeder. Für sie hat dieser Spleen zur Scheidung geführt. Jetzt sitzt sie auf der Bank und ist niemand mehr. Ein gelebtes Leben liegt hinter ihr. Da ist nichts mehr reparierbar. Und zugleich liegt die Chance auf die größte Entdeckung ihres Lebens noch vor ihr. Sie darf Frieden finden und bei Gott ihr Zuhause. Menschen wie Barbara brauchen Christen, die ihnen den Weg weisen, Irrtümer entkräften, etwas von Jesus abbilden, Hoffnung wecken – auf der Straße.

Nicht peinlich, sondern passend An einem anderen Abend treffen wir Karl. Er wird uns später fragen, nach welchen Kriterien wir ausgerechnet ihn als Gesprächspartner gewählt haben. Weil diese Begegnung so „passend“ war. Auch er war der Erste, den wir fragten. Das Gespräch mit ihm mussten wir schließlich von uns aus beenden. Sonst hätten die anderen zu lange auf uns warten müssen. Karl war mal wer im Showbusiness. Eine Krise lässt ihn sein bisheriges Leben, seine materiellen Werte und seine Bühnenwelt infrage stellen. Sie löst eine religiöse Suche bei ihm aus. Er findet für ihn Interessantes im Buddhismus und bei Jesus. Auch er hört unsere letzte Interview-Frage. Und ja, Karl will Gott persönlich kennenlernen und erfahren. Wir dürfen ihm auch gleich noch erklären, wie das gehen kann. Er hat Zeit. Wir vermitteln ihm das Evangelium, zeigen ihm eine Grafik, in der er sich wiederfindet. Er ist sich sicher, dass Jesus außerhalb seines Lebens ist. Das überrascht mich. Seine bisherigen Äußerungen ließen anderes vermuten. Aber er will Jesus jetzt nicht draußen stehenlassen. Wir zeigen ihm ein Hingabegebet an Jesus und fragen,

welche Sätze davon er heute schon Gott sagen könne. Er liest, überlegt und meint schließlich: „Alles.“ Er holt die Lesebrille und betet das Gebet laut. Am gleichen Abend betet ein anderes Interviewer-Paar von uns mit einer Jugendlichen ebenso. Auf der Straße. Diese Begegnungen haben nichts Peinliches. Sie kommen passend zustande. Reich Gottes auf der Straße. Es sind Begegnungen auf Augenhöhe. Wir können Fragen stellen, zuhören, wahrnehmen, bereit sein, knapp die eigene Geschichte mit Jesus erzählen, verständlich das Evangelium vermitteln und, wenn es passt, Gebet anbieten, reflektieren, selbst dazulernen und vor allem Gott erleben, der uns zu vorbereiteten Menschen bringt, die keine christlichen Freunde haben. Das ist Kirche auf der Straße. Draußen bei den Menschen – und bei Jesus. Das ist Abenteuer. Das ist Zukunft. Nach jedem Gespräch halten wir inne und reflektieren, um dazuzulernen. Draußen mit Jesus. Mich bewegt, wie unsere Gesprächspartner aus dem Gespräch gehen. Ihre Körpersprache verrät, ob es für sie zu viel oder zu harmlos war. Und ob ihre Tür offenbleibt. Weil Neugier geweckt und Sehnsucht genährt wird und wir für sie unerwartet interessante Gesprächspartner sind. Weder harmlos noch lästig. Würden wir dagegen unser eigenes Gewissen beruhigen, indem wir – für Gott! – stets die ganze Wahrheit auftischen, würden wir Menschen zutexten, statt ihnen zuzuhören, sie korrigieren, statt angemessen nachzufragen: Türen würden sich schließen. Menschen wären abweisend, hielten Distanz. Auch künftig. Dann dürften wir uns nicht damit trösten, dass es ja immer schon Märtyrer gab. Dann war es peinlich. Doch wer will das? Friedemann Schwinger lebt mit seiner Familie in Dresden. Er leitet die Kurse „Berufung konkret” bei Campus für Christus und engagiert sich als Referent und Mentor.

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Leitgedanken 10 !mpulse 4/19

Zwischen Sprachlosigkeit und Gotteskraft Beim Thema Evangelisation lassen sich zwei stark divergierende Dynamiken beobachten. Wir haben es mit einigen wenigen Christen zu tun, die engagiert und bereitwillig überall das Evangelium verkünden, von der Straße bis zum Flugzeug – ihnen steht eine massive Übermacht an Frommen gegenüber, die sie nervös beobachten, „wir sind keine Evangelisten“ skandieren und sich deshalb passiv im Hintergrund halten. Letzteren wird vorgeworfen, sie hätten zu viel Menschenfurcht, und Erstere stehen unter dem Generalverdacht, sich einfach „nicht so richtig zu spüren“, indem sie ihre Mitmenschen mit Bekehrungsversuchen brüskieren. Fakt 1: Seit Jahrzehnten hat das Thema Evangelisation in unseren Gemeinden und Kirchen unter einem Denkstau gelitten, und viele fühlen sich in einen Raum der Sprachlosigkeit manövriert. Fakt 2: Das Sterben am Kreuz und die Auferstehung von Christus hat nichts von seiner Kraft und Wichtigkeit eingebüßt – und wir müssen nicht post-postmodern versuchen, alle Kanten und Ecken dieses Holzes abzuschleifen. Das Kreuz war immer, ist jetzt und wird immer „Torheit“ und „Gotteskraft“ zugleich sein. Fakt 3: Es braucht einen Aufbruch zu einem gesunden christlichen Selbstbewusstsein, das in seiner DNA individuelle Formen und ein fröhlich machendes Christusbekenntnis integriert hat und neue Worte und Handlungen findet, die dieser gelebten Christusbeziehung authentisch Ausdruck verleihen. Mein Votum deshalb: Versteck dich nicht hinter: „Ich bin kein Evangelist“, sondern frag dich, in welcher Form in deinem Leben Christus sichtbar wird, wie du durch Wort und Tat ganz natürlich deine Glaubenserfahrungen nach außen tragen und dabei für Christus schwärmen kannst. Andreas Boppart, Missionsleiter


Ein Jahr in der Schülerarbeit von Campus für Christus

uli. Es ist die letzte Woche des Freiwilligen Sozialen Jahres von Ines Lindenberg und den anderen vier FSJlern bei SHINE, der Schülerbewegung von Campus für Christus mit Sitz im fränkischen Fürth. Ich telefoniere mit Ines per Skype. Währenddessen laufen andere aus dem SHINE-Team laut sprechend und lachend mit Werkzeug in den Händen durchs Bild. Eine Baustelle ist in vollem Gange: Die Wohnräume der FSJler werden umgebaut. Seit September hat sich ihre Anzahl im Vergleich zu den Vorjahren mehr als verdoppelt. Zurzeit verbringen elf junge Menschen das Jahr nach dem Schulabschluss in Fürth. Dafür mussten die Räume entsprechend verändert werden. Neue Betten wurden gebaut, Löcher gebohrt, Wände hochgezogen. Das Konzept des FSJ wird ebenso wie die Anzahl der Teilnehmer eine neue Dimension erreichen.

Die SHINE Academy Bisher arbeiteten die FSJler primär bei alltäglichen Aufgaben mit. Schülergruppen wurden betreut, Events organisiert und – ganz banal – Klopapier eingekauft. Bei der gerade gestarteten SHINE Academy werden die jungen Leute gezielt geschult: Jeder hat einen Schwerpunkt im Bereich Musik und Lobpreis, Bibelauslegung und Predigt, Foto und Design oder Eventmanagement. Alle gemeinsam erhalten tiefgehenden Basisunterricht für Bibel, Kirche und Gesellschaft sowie Persönlichkeit und Berufung. Neben festen Campusmitarbeitern konnten für die verschiedenen Schwerpunktfächer weitere Dozenten gewonnen werden wie der Gemeindegründer David Metzner oder die Brüder Fred und Christopher Schönneberg von der Band „Normal ist anders“. Die erlernten Inhalte werden direkt in die Realität umgesetzt. Bei den Besuchen bei Jugendgruppen, Schultouren, Großveranstaltungen und der gesamten Planung und dem Marketing können sich die Studierenden der Academy ausprobieren und ihre Ideen verwirklichen. Die Teilnahme wird als Jahr zur beruflichen Orientierung anerkannt. Mirjam Bickel, die Leiterin des FSJ von SHINE Deutschland, ist begeistert von dem neuen Konzept: „Die SHINE Academy ist eine Traumwerkstatt. Denn hier werden Träume durch fundierte Schulungen und praktische Umsetzung zum Leben erweckt. Hier können sich die Studis ausprobieren, ihre Träume verwirklichen und Gott und den Menschen dienen.“ Nathalie Steinhauer

Die FSJler von SHINE 2018/19 (v.l.n.r.): Ines Lindenberg, Anton Klein, Clara-Maria Rymatzki, Oliver Tchonla, Gloria Esau.

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UND SO HABEN SIE IHR FSJ ERLEBT 12 !mpulse 4/19

Name: Ines Lindenberg Alter: 18 Du bist aus: Erlangen Daher kennst du SHINE: Von der SHINE City-Tour in Erlangen 2016. Während der Tour haben christliche Jugendliche aus verschiedenen Erlanger Gemeinden zusammengewohnt. Dabei habe ich gemerkt, dass es ganz viele Christen in meinem Alter gibt. Das hat mir Mut gemacht. Das hast du dort erlebt: Damals zweifelte ich daran, dass Gott meine Gebete erhört. Ich habe SHINE-Mitarbeiter Titos Hailom gefragt, ob er für mein Gebetsanliegen beten kann. Titos erkannte mein tieferliegendes Problem und sagte zu mir: „Gott hat überhaupt kein Problem mit dir und wird auch deine Gebete erhören. Er wartet nur darauf, dass du dir selber endlich verzeihst.“ Dann hat Titos mich in den Arm genommen. Das war einer meiner ersten Gottesmomente, wo ich ihn gespürt hab, und das war schon irgendwie krass. Danach ging’s bei mir richtig bergauf und ich bin Gott viel nähergekommen. Das war deine Hauptaufgabe im FSJ: Ich wurde für die Ordnung von Küche und Bädern unserer Räumlichkeiten eingeteilt. Außerdem habe ich organisatorisch bei besonderen Events wie der Hyperaktion mitgewirkt (das sind Aktionen, um das Klima an Schulen positiv zu beeinflussen: hyperaktion.de). So wie die anderen FSJler auch, habe ich im Bereich Groups mitgearbeitet, also mehrere Schülerbibelkreise und einzelne christliche Schüler betreut und unterstützt. Dieses besondere Erlebnis hattest du mit den Groups: Eine Schülerin hatte einen Weihnachtsgottesdienst an ihrer Schule geplant. Sie hat mich gefragt, ob ich da predigen kann. Wir kannten uns noch nicht lange und es war für mich ein riesiger Vertrauensbeweis. Beim Gottesdienst wurde der Clip eines Poetry Slam zum Thema „Wenn Jesus morgen wiederkäme …“ abgespielt. Meine Predigt bezog sich auf diesen Poetry Slam, aber ich habe die sehr „kanaanäische“ Sprache des Videos für die nichtchristlichen Gottesdienstteilnehmer in ihre Lebenssituation übersetzt. So habe ich eine Brücke zwischen Christen und Nichtchristen geschaffen. Zum Abschluss habe ich aufgefordert: Morgen ist Weihnachten. Darum nutz doch den Tag, um mit Leuten, mit denen du Streit hattest, aufzuräumen. Sag denen, die du liebst, was du für sie empfindest. So sieht eine typische Arbeitswoche bei SHINE aus: Montags ist unser freier Tag, weil wir am Wochenende viel auf Tour sind. Da sind wir z.B. auf Kongressen und bieten Workshops an. Dienstags und mittwochs sind Bürotage, an denen wir mit Lobpreis und Gebet starten. Danach geht jeder seinen Aufgaben nach. Donnerstag haben wir Wachstumszeit. Da beschäftigen wir uns intensiv mit unserem Glauben, unseren Prägungen und Ansichten. Dadurch bin ich sehr stark im Glauben gewachsen und habe mich selbst und das Team viel besser kennengelernt. Das ist bei der Hyperaktion passiert: Die Hyperaktion wird jährlich durchgeführt. 2019 lief die Aktion unter dem Motto „Deluxe Mensch“. Ziel war es, den Schülern die Botschaft zu überbringen, dass jeder einzigartig ist und spezielle Stärken und Talente hat. Dafür haben wir Flyer bereitgestellt, auf denen vorne stand: „Du bist deluxe“ und hinten waren Komplimente zum Ankreuzen oder selbst eintragen. Eine Schülerin der Oberstufe hat mir erzählt, dass sie mit ihren Schülerbibelkreisleuten von Klasse zu Klasse gegangen ist und die Flyer verteilt hat. Die Mitschüler haben das super positiv aufgenommen und direkt untereinander die Zettel mit Komplimenten verteilt. Nur in einer von zehn Klassen hat ein Lehrer abweisend reagiert. Deine größte Herausforderung im FSJ: Das Zusammenleben mit den anderen FSJlern war ein großes Lernfeld für mich. Gleichzeitig waren wir wie eine Familie, geprägt von Gemeinschaft, Vertrauen und Verlässlichkeit. Das sind deine Zukunftspläne: Ich möchte Soziale Arbeit studieren. Meine Zeit bei SHINE war sehr gut, aber jetzt möchte ich erst mal neue Erfahrungen sammeln. Ich stelle mir vor, eines Tages zurückzukehren und meine Gaben erneut bei SHINE einzusetzen. Dein Fazit: Ich nehme aus meinem Jahr bei SHINE mit, dass man fast alles erreichen kann, wenn man Gott auf seiner Seite hat.


Name: Anton Klein Alter: 19 Du bist aus: Weisendorf im Raum Erlangen-Höchstadt Daher kennst du SHINE: Von der SHINE City-Tour Erlangen 2016, bei der eine Woche lang Aktionen stattfanden, unter anderem Pausenhofkonzerte an den weiterführenden Schulen und ein großes Konzertevent mit geistlichem Input zum Abschluss. Das hast du dort erlebt: Beim Abschlussevent sind etwa 1.000 Besucher gekommen, zum größten Teil nichtchristliche Schüler, auch viele Freunde von mir. Sie waren von der Veranstaltung echt begeistert! Und sie meinten, sie würden jetzt besser verstehen, warum ich so bin, wie ich bin. Bei vielen Leuten ist im Kopf: Bibelkreis? Das muss total langweilig sein! Bei den coolen Aktionen während der City-Tour ist dieses Klischee ziemlich über den Haufen geworfen worden. Darum sind die Schülerbibelkreise an Erlanger Schulen nach diesem Event dann auch deutlich gewachsen. Das passierte nach der City-Tour: Mein Freund Oliver Tchonla und ich haben gemeinsam einen Schülerbibelkreis an unserer Schule gegründet. Dazu hatte uns SHINE-Mitarbeiter Amos Koch bei der City-Tour ermutigt. Einer meiner besten Freunde ist dort zum Glauben gekommen. Unser Start war dabei sehr schwierig: Ich hatte als Werbung in der Pausenhalle einen Aushang gemacht, über dem stand: „Nimm dir, was du brauchst“. Darunter waren Kärtchen, die vorne beschriftet waren mit Worten wie Liebe, Hoffnung und Mut. Hinten drauf stand, wann und wo wir uns treffen. Und am Ende des Tages waren alle Zettel weg. Wir dachten, es kommt der große Ansturm, aber es kam nicht einer. Wir wollten noch nicht aufgeben, haben zusammen einen Tag lang gebetet und gefastet. Am Tag, an dem der zweite Versuch starten sollte, habe ich dann die Werbeplakate daheim liegengelassen. Und dennoch hingen sie überall, als Oli und ich morgens die Schule betraten. Unsere Vertrauenslehrerin hatte sie ohne Absprache auch ausgedruckt und aufgehängt! Und von da an trafen wir uns regelmäßig zu siebt. Darum hast du das FSJ bei SHINE gemacht: Ich wollte nach dem Fachabi irgendwo Jugendarbeit machen, die relevant ist, die dem Zeitgeist entspricht. Zuerst dachte ich an die Mitarbeit in einer Gemeinde in USA. Matthias Esau, der im Vorjahr FSJ bei SHINE gemacht hatte, hat immer davon geredet, dass das so hammer ist. Da habe ich mich dann auch beworben. Ich bin mit Plänen in dieses Jahr gegangen, und es ist komplett anders gekommen, als ich gedacht hatte. Meine Erwartungen wurden übertroffen. Ich habe gelernt, dass mehr in mir steckt, als ich für möglich gehalten hätte. Ich durfte unerwartet stark wachsen und habe Talente entdeckt, die mir meinen weiteren Lebens- und Berufsweg viel leichter machen. Das war deine Hauptaufgabe im FSJ: Ich war zunächst zuständig für unsere Instagram Stories, einen Teilbereich unserer Darstellung in den sozialen Medien. Da ich mich dort so positiv hervorgetan habe, durfte ich noch mehr Verantwortung übernehmen und unsere Social Media Auftritte auf ein höheres Level bringen. Das war dein Highlight: Das SHINE Festival war der perfekte Abschluss unseres FSJ-Jahres. Es hat mega Spaß gemacht und man hat gemerkt, dass Gott richtig dahintersteckt. Ich habe dort ganz stark mitgewirkt: Orga, Predigt und Moderation. Auf dem Festival sind sehr viele neue Schülerbibelkreise gegründet worden. Es war so gut, das zu sehen, denn es ist genau das, wofür wir das machen. Dein besonderes Erlebnis beim SHINE Festival: Ich durfte am Sonntag predigen, und da ist etwas Krasses passiert: Seit Freitag war meine Stimme komplett weg, ich konnte wirklich nicht mehr sprechen. Am Sonntag haben ganz viele Leute für mich gebetet. Und dann konnte ich die Predigt auch wirklich durchziehen. Im Nachhinein sind noch viele Leute auf mich zugekommen und hatten prophetische Eindrücke für mich. Das sind deine Zukunftspläne: Ich werde ein duales Studium in Theologie und Management an der THS Akademie beginnen und dabei in Teilzeit bei SHINE arbeiten. Mein Schwerpunkt wird die Leitung der SHINE Groups sein, also der Schülerbibelkreise und der einzelnen christlichen Schüler, die keinen Kreis starten dürfen oder können. Dein Fazit: Das FSJ bei SHINE war eines der besten Jahre meines Lebens!

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Familylife five 5 Minuten für Ihre Ehe Viele Ehepaare wünschen sich Anregungen dafür, wie sie ihre Partnerschaft bereichern können. Aber – und dieses Aber kommt fast immer – das Ganze darf nicht zu umfangreich sein. Gut, dass es Familylife five gibt … Marc Bareth ist Schweizer Mitarbeiter bei Familylife. Immer wieder einmal kam es dort zur Sprache, dass man Ehepaaren eigentlich einen regelmäßigen Input anbieten wollte. Also schrieb er los. Jede Woche. Seitdem schreibt er über Neugier, Kommunikation, Verständnis füreinander und viele andere Themen. Und eine äußere Form war auch schnell gefunden: ein Newsletter sollte es sein, der jeden Mittwoch bei allen Interessenten ankommt. In der Schweiz lassen sich inzwischen gut „Die größte Macht 2.000 Ehepaare durch seine herausfordernden und ermutigenden Kurzgehat das richtige Wort danken inspirieren, die man wirklich in fünf Mizur richtigen Zeit." nuten durchgelesen hat.

Mark Twain

Newsletter und Podcast Familylife five gibt es seit Oktober auch in Deutschland. Und zwar nicht nur als Newsletter zum Lesen, sondern auch als Pod-cast zum Hören. Interesse? Dann melden Sie sich doch einfach unter campus-d.de/partnerschaft an und genießen die Anregungen. Es ist fast wie im Fitnessstudio: lieber regelmäßig und kurz etwas tun, als einmal großen Aufwand betreiben, wenn es bereits schwierig wird. „Nur ins Schwitzen werden Sie bei uns nicht kommen“, verraten Achim und Constanze Gramsch, die die deutsche Paararbeit leiten. „Versprochen.“ Hauke Burgarth

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Andrea Wegener im Hilfsgüterlager

Flüchtlingshilfe 5 Achsen bringen Hoffnung „Hurra, ich sehe schon die schwarze Schnauze“, freut sich Andrea Wegener im Herbst auf der griechischen Insel Chios. Sie hat aber nicht während des Urlaubs einen kleinen Hund entdeckt, sondern sie arbeitet dort in einem Flüchtlingslager und ist begeistert, als der erste schwarze GAiN-Lkw mit Hilfsgütern aus der Schweiz bei ihr ankommt. Zusammen mit GAiN und dem einheimischen Partner Euro Relief engagiert sich Andrea Wegener seit einem guten Jahr in Griechenland. Zunächst war sie auf Lesbos im Camp Moria. Dort leben in Sichtweite zur türkischen Küste bis zu 13.000 Geflüchtete in einem Lager, das für 2.500 Menschen ausgelegt ist. Inzwischen ist die Campusmitarbeiterin eine Insel weitergezogen: Auf Chios sind es „nur“ 3.000


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Geflüchtete bei einer Kapazität von 800. Doch die Zustände sind genauso desolat. Schlimmer noch: Weil auf Chios weniger Menschen sind und weniger Hilfswerke arbeiten, gibt es dort auch weniger Medienöffentlichkeit und Interesse an den Geflüchteten.

Wie kann man helfen? So ist es das Ziel von Andrea Wegener herauszufinden, wie sich die Situation im Lager verbessern lässt, welche Hilfe konkret benötigt wird. Der Lkw, der im Herbst im Hafen von Chios von der Fähre rollt, ist ein erster Schritt in diese Richtung. Weitere müssen folgen und werden es sicher auch. Dabei ist es Andrea Wegener ein Anliegen, dass mehr als Ware in den Lagern ankommt. Es ist wunderbar, dass 370 Stockbetten, 5 Tonnen Babynahrung, 25.000 Windeln, Schlafsäcke, Decken, Zelte, palettenweise Schuhe und noch viel mehr gespendet wurden und jetzt verteilt werden können. Doch was die Geflüchteten in erster Linie brauchen, ist Hoffnung. Hauke Burgarth Das Buch „Wo die Welt schreit“ von Andrea Wegener gibt einen guten Einblick in Hoffnung und Ve r z we if lung der Geflüchteten im Camp Moria. Es kostet 16 Euro und ist direkt bei Campus für Christus erhältlich bzw. in jeder Buchhandlung.

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Ein Mädchen erblickt das Licht der Welt. Aber niemand freut sich. Es beginnt ein Lebenslauf, geprägt von Vernachlässigung und Leid. 31 Jahre später lässt sie ihr altes Leben hinter sich. Der Abriss eines Lebens, das einmal war …

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E R LE B T E R LE B T

Sie sei ein Unfall gewesen. Andere Kinder haben Erinnerungen an bunte Geburtstagsfeiern und eine nette Zahnfee, die jedem Kind beim Verlust des ersten Milchzahns ein Geschenk unters Kissen legt. Nadines Erinnerungen sind weniger blumig: nicht nur, dass sie eben dieser Unfall war, wie ihre Mutter nicht müde wurde zu betonen – sie sei durchweg störend und koste zudem nur unnötig Geld. „Meine Mutter war manchmal einfach gaga“, erzählt die heute 32-Jährige. Das klingt nicht vorwurfvoll, sondern einfach wie eine Tatsachenbeschreibung. „Ich erinnere mich, dass meine Mutter eines Tages in der Küche ausrastete und mit mehreren Messern in ihr Schlafzimmer lief. Mein Bruder und ich dachten, die bringt sich jetzt um.“ Nadine weiß nicht, wie alt sie damals war – höchstens im Kindergartenalter, so viel steht fest.

Im Kreislauf der Drogen Irgendwann ziehen die Eltern mit dem Bruder in ein neues Haus – Nadine wird bei der Oma zurückgelassen. Sie besucht

nun die Grundschule und die ist von der Oma aus leichter zu erreichen. Die Großmutter ist gut zu ihr und kümmert sich um sie. Erstmalig erfährt Nadine so etwas wie Liebe, aber: Welcher Mensch kann schon halten, was diese Worte einem leeren Herzen versprechen? Das Freundliche, das Nadine nun erlebt, kann nicht mehr wettmachen, was bisher schieflief. Früh lernt sie Drogen kennen und Jungs. Was folgt, ist ein Kreislauf von Drogen und Misshandlung, kaputten Beziehungen, Entzug und Therapie. Nun will sie sich umbringen. Zu diesem Zeitpunkt ist Nadine das Abfallprodukt vieler katastrophaler Jahre und am Ende. In ihrem Tagebuch kann man dazu den Satz lesen, dass sie das Gefühl von Hoffnungslosigkeit und die chronischen Schmerzen nicht mehr erträgt. Das Kraftschöpfen zum Weiterleben scheint unmöglich. Es ist alles geplant: Sie will sich mit Medikamenten vollstopfen, in die warme Badewanne setzen und dann die Pulsadern aufschneiden. Als sie aufwacht, ist sie nicht tot, sondern findet sich gefesselt an einem Krankenbett mit einem Katheter zwischen den Beinen wieder. Ihre nächste Station ist die geschlossene Psychiatrie.

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Ein Pfarrer mit roter Hose Es ist im Frühjahr 2018. Nadine lebt seit kurzem in ihrer neuen Wohnung. Hinter ihr liegen viele desaströse Beziehungen inklusive Vergewaltigung und Körperverletzung, ein anhaltender Drogenkonsum und das Zerwürfnis mit ihrem Bruder. Die Vormieter ihrer Wohnung waren zwei Christinnen, die Nadine gebeten haben, noch weiter ihre Post in Empfang zu nehmen, falls welche käme. Die Post besteht in erster Linie aus Kirchennachrichten der örtlichen Landeskirche. Nadine wirft sie regelmäßig in den Müll. Aber irgendwann wird sie neugierig und fängt an, sich mit dem christlichen Glauben zu beschäftigen. Sie knüpft aufs Geratewohl Kontakt zur Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Dresden-Neustadt und ist überrascht, wie cool es da ist. Rote Hose, Jeanshemd – kann das ein Pfarrer sein?

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F O T O : C L A U D I A D E WA L D

adine spricht klar, und dennoch kann man an ihrer Stimmlage hören, dass die Geschichte, die sie zu erzählen hat, sie bewegt. Ihre Geschichte. Nicht nur die Tiefen lassen sich in ihren Worten erahnen, sondern auch die Höhen. Ihre Stimme kann schon mal brechen, wenn von totaler Vernachlässigung und Alkoholismus die Rede ist, aber sie ist weich und zärtlich, manchmal fast andächtig und ehrfurchtsvoll, wenn sie von ihrem neuen Leben erzählt. Und dieses neue Leben verbindet sie, mehr als alles andere, mit einer bestimmten Person: mit Jesus.

„Biografien wie die von Nadine sind nicht alltäglich, aber bei ‚Berufung konkret’ machen wir oft die Erfahrung, dass Menschen eine Neuausrichtung für ihr Leben bekommen. Das Besondere an Nadines ungewöhnlicher Geschichte ist, dass sie als neue Christin alles aufsaugte, was sie im Berufung-konkret-Kurs lernte – und es auch umgesetzt hat. Darum hat sie großartige Erfahrungen mit Gott gemacht. Einmal schrieb sie mir: ‚Ich muss mich erst an all die Wunder und Fügungen gewöhnen, die Gott in meinem Leben tut.’“

Beate Städter war Nadines Coach im Rahmen von „Berufung konkret“


Neues Leben hat Nadine nicht nur theoretisch erfahren. Ihre Begegnung mit Gott krempelte ihr gesamtes Dasein um.

Es stellt sich heraus, dass Pfarrer Schubert, der Mann mit der roten Hose, noch mehr draufhat, als flotte Kleidung zu tragen. Er erkennt Nadines Suche nach Gott, aber auch ihre große Skepsis Menschen gegenüber. Glaubenskurs in einer Gruppe? Nicht mit ihr. Deswegen bietet er Nadine an, einen Kurs mit ihr alleine zu machen. Eines Vormittags erklärt er Nadine, wie sie ihr Leben Jesus geben kann. Er betet für sie, und Nadine schließt einfach ihre Augen und fängt an, mit Jesus zu reden – stockend zuerst, aber dann fließt es nur so. Was dann geschieht, können Worte nur unzureichend beschreiben. Sie selbst sagt, dass eine große Kraft sie durchströmte und ihr Herz aufging. Es war wie ein Sonnenaufgang und wurde heller und immer heller. Seit damals weiß sie: „Jesus ist ansprechbar für mich!“

Von Jesus geflasht Sie hat in ihrer Drogenkarriere viele Flashs gehabt, erklärt sie mir am Telefon, aber dies war der größte von allen. „Es war wundervoll, unglaublich, und trotzdem so, als wären alle Drogen und aller Mist ausgeschlichen worden.“ Dieser Zustand hielt weiter an. Bei der Arbeit am nächsten Tag ist sie noch immer auf „Wolke sieben“ und spürt Jesus so intensiv, dass sie nach zwei Stunden geht, weil es nicht mehr auszuhalten ist. Ihr Arbeitgeber ermöglichte ihr damals Gleitzeit. „Gute Besserung“ wünschen ihre

Kollegen deswegen nur: Sie kennen Nadines emotionale Instabilität und sind es gewohnt, dass ihre Kollegin öfter Gebrauch von der Gleitzeit macht und frühzeitig das Büro verlässt. Dass es diesmal die Gegenwart Gottes ist, die sie nach Hause treibt, ist zu dem Zeitpunkt niemandem klar. Seit diesem Tag geht es bergauf mit Nadine. Die eineinhalb Jahre, die seitdem vergangen sind, sind ereignisreich. Bekehrung, Taufe, Gemeinde und der Start von „Berufung konkret“, der neunmonatigen berufsbegleitenden Fortbildung für Christen, die von Campus für Christus angeboten wird. Die eigene Berufung entdecken und das Leben erkennbar als Christ gestalten, sind die erklärten Ziele im Seminar. Nadine will vor allem Jesus und die Bibel kennenlernen und weiß anfänglich nicht genau, ob der Kurs das Richtige für sie ist. Aber die neun Monate werden zu einer Segenszeit für sie. „Ich habe Jesus und die Bibel definitiv besser kennengelernt“, sagt sie, „aber

zusätzlich haben sich viele andere Fragen geklärt. Ich habe eine andere Einstellung zu meinem Beruf bekommen und eine Ahnung, wohin ich mit meinem Leben in Zukunft steuern möchte. Ich habe Urvertrauen gewonnen, bete nun regelmäßig und lese die Bibel. Ich habe kaum noch Flashbacks, konnte meine Medikamente drastisch reduzieren und füge mir seit meiner Taufe keine Verletzungen mehr zu. Ich fühle mich getragen und geliebt.“ Kurz: Nadine ist angekommen. Ganz so, wie es der Titel des Kurses verspricht, hat sie auch ihre Berufung entdeckt. Sie will Menschen helfen, die vom Schicksal nicht sonderlich verwöhnt wurden, und arbeitet ehrenamtlich im „Stoffwechsel e.V.“ mit, einem Verein in Dresden, der sich um benachteiligte Kinder und Jugendliche in sozialen Brennpunkten kümmert. Es sieht fast so aus, als würde sich hier ein Kreis schließen – wer könnte diese vernachlässigten Kinder besser verstehen als Nadine? Judith Westhoff

Infos und Anmeldung zu den Kursen „Berufung konkret“ in Berlin, Chemnitz, Braunschweig und Dresden: www.campus-d.de/berufung. Koordination Büro Dresden, Tel. 0351-8400658.

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GRAFIK: FREEPIK

IMPRESSUM

Geplauder aus der Studierendenbewegung Mit Miriam in München. Miriam Neber engagiert sich bei Campus Connect, der Studierendenarbeit von Campus für Christus. Hier erzählt sie von ihren Erlebnissen und Gedanken. Wir werden oft gefragt, womit wir unsere 40-Stunden-Woche füllen. Manchmal ist das schwierig zu beschreiben, weil vieles variiert. Aber vielleicht hilft ein Vergleich, euch unseren Arbeitsalltag etwas näherzubringen. Meine Schwester und ihr Mann bauen gerade ein Haus. Und ich habe eine Woche lang mitgeholfen und Innenwände gestrichen und verputzt. Als sichtbares Erfolgserlebnis waren am Ende der Woche fünf Räume fast einzugsbereit. Außerdem konnte ich in voller Montur große Sachen im Baumarkt einkaufen – Farbeimer und Rigipsplatten – und mit Spuren von handwerklicher Betätigung auf sämtlichen Gliedmaßen habe ich mir gleich eine doppelte Portion Wertschätzung an der Kasse abgeholt.

Von Steckdosen und Lichtschaltern Als ich danach an meinem Laptop saß, um an Zielen und Plänen für das Wintersemester zu feilen, war ich gedanklich immer noch beim Hausbau und grübelte darüber nach, mit welcher Tätigkeit am Haus unsere Arbeit vergleichbar ist. Zumindest war ich mir gleich sicher, wer den Eckstein setzt und das Fundament legt. Ich bin mir bewusst, dass unsere Arbeit nicht immer offensichtlich ist und wir in vielen Momenten eher im Hintergrund bleiben. Eigentlich ist unser größter Erfolg, wenn man die Auswirkung davon sieht und erleben kann, obwohl wir nicht zugegen sind. Der Vergleich hinkt natürlich, aber mir gefällt der Gedanke, wir wären so etwas wie Elektriker.

Wir versuchen einerseits, möglichst viele Möglichkeiten zu schaffen, Studenten mit dem lebendigen Gott in Verbindung zu bringen – wie Steckdosen. Wir initiieren und unterstützen Angebote für Christen und Sucher. Andererseits helfen wir ihnen auf unterschiedliche Weise, in ihrer Umgebung Licht zu sein – wir zeigen ihnen gerne die Lichtschalter und teilen unsere Erfahrungen, wie sie als sprachfähige Zeugen auftreten können. Manchmal empfehlen wir krasse Lichteffekte eines weit sichtbaren Events und an anderen Stellen dimmbare Nachttischlampen, die von Gespräch zu Gespräch heller werden. Vieles bei unserer Arbeit findet im Verborgenen statt. All die strategischen Überlegungen gleichen der Planung, wie man Stromleitungen am besten verlegt und Steckdosen platziert. Wir ummanteln Verbindungen mit Gebeten. Von Zeit zu Zeit bohren wir Wände auf, um veraltete oder funktionsuntüchtige Kabel auszutauschen wie gerade jetzt, wo wir intensiv darüber nachdenken, wie wir unsere Art von Evangelisation dieser Generation anpassen können. Klar wird das Bild nicht jeder Situation gerecht, doch so richtig begeistert bin ich dann, wenn ich merke, dass ich längst andere Elektriker an meiner Seite habe – die Studenten, die selbst im „Bau“ mitarbeiten. Miriam Neber

www.jumiko-stuttgart.de

Übrigens …

ChRIStUS FUR EINE vERlORENE wElt 25 Vorträge u. a. mit Mihamm-Kim Rauchholz, Lindsay Brown, Heinz Spindler, Susanne Krüger, Frank Döhler, Stephan Holthaus, Günther Beck, Manfred Müller, Gustavo Victoria, großer Missionsausstellung u. v. m.

JUGEND.MISSIONS.KONFERENZ 5. Januar 2020, ICS Messe Stuttgart

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Campus für Christus ist auch mit einem Stand auf der Jumiko vertreten. Wir freuen uns, wenn Du vorbeikommst für einen Kaffee, ein paar Gummibärchen oder ein Gespräch.

Herausgeber: Campus für ­Christus e.V. Postfach 10 02 62 D-35332 Gießen Telefon: 0641 97518-0 Fax: 0641 97518-40, E-Mail: impulse@­campus-d.de Internet: campus-d.de Redaktion: Hauke Burgarth, Julia Spanka, ­Nathalie Steinhauer, ­ Judith ­Westhoff Gestaltung: Nathalie Steinhauer, Judith Westhoff Druck: Welpdruck, Wiehl, g ­ edruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Erscheinungsweise: ­vierteljährlich Konto: Campus für Christus, Volksbank Mittel­hessen IBAN DE30 5139 0000 0050 1688 08, BIC VBMHDE5FXXX Anzeigenverwaltung: René Adam Tel. 06471 509 46 90 campus@rene-adam.com Vertrieb: Campus für ­Christus Abdruck: Abdruck bzw. a­ uszugsweise ­Wiedergabe von Textbeiträgen, ­Illustra­tionen und Fotos nur mit Genehmigung des ­Herausgebers ­gestattet. Bildnachweis: Bildnachweis am Foto. Ansonsten privat oder Campus-für-Christus-Archiv. Cover: Adobe Stock Campus für Christus versteht sich als Missions­bewegung mit den Schwerpunkten Evangelisation, ­Anleitung zu Jüngerschaft und Gebet. GAiN gGmbH ist der Partner von ­Campus für Christus für ­humanitäre ­Hilfe. ­ orstand: V Andreas Boppart, Kurt Burgherr, Andreas Fürbringer, Raphael Funck, Florian Stielper Campus für Christus ist der ­deutsche Zweig von A ­ gape Europe. Ein Hinweis für u ­ nsere ­Bezieher: Anschriften­ änderungen werden uns von der Deutschen Post AG mitgeteilt, sofern der Bezieher nicht schriftlich wider­sprochen hat. Die Deutsche Post AG geht davon aus, dass Sie mit ­einer Mitteilung Ihrer Adress­änderung an uns einverstanden sind, wenn Sie nicht bei uns ­schriflich I­hren Widerspruch anmelden. Wir werden Ihren Wider­spruch an die zuständigen Zustellpost­ ämter ­weiterleiten. Datenschutz: Unsere aktuelle Datenschutzerklärung finden Sie unter www.campus-d.de/ datenschutz


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Egal wie gut du Jesus kennst oder nicht, ich helfe dir dabei, deinen Glauben weiterzuentwickeln und auf eine neue Ebene zu kommen. Nik arbeitet in der Studierendenbewegung Campus Connect und sein Angebot kommt von Herzen. Mehr Worte für Campus finden Sie unter: www.campus-d.de/meinwort


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