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In fragilen Ländern arbeiten

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Medienecho

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Caritas Schweiz konzentriert die Bekämpfung der Armut im Ausland auf die fragilsten Länder. Diese Staaten können den aktuellen Krisen – Covid, Ukraine, Inflation, Verschuldung –kaum etwas entgegenhalten. Eine derart gravierende Situation hat Caritas bisher noch nie angetroffen. Sie könnte aber zu einer neuen internationalen Normalität werden.

In Äthiopien herrscht seit zweieinhalb Jahren Dürre. Gewisse Regionen liefern nur noch einen Bruchteil der Nahrungsmittel, die in der Vergangenheit produziert wurden. Die Sterblichkeit bei Kindern und älteren Menschen steigt. Im Süden verendet das Vieh, wodurch zahlreiche Menschen ihre einzige Lebensgrundlage verlieren. Im Norden hat der Tigray-Konflikt bereits über 500 000 Tote gefordert. Sie sind Opfer direkter Gewalt, aber auch von Hunger. Es ist noch unklar, wie sich der Waffenstillstand vom 2. November entwickeln wird.

Im Tschad herrscht eine sehr instabile politische Situation. Zudem ist das Land schwer vom Klimawandel betroffen. Die Dürreperioden – oder die jüngsten Überschwemmungen – haben zur Folge, dass Ernten ausbleiben und das Vieh umkommt. So leistet Caritas Nothilfe, damit nicht alle Verbesserungen der

Vergangenheit zunichtegemacht werden. Die Bevölkerung (80 % davon im informellen Sektor und in der Landwirtschaft tätig) hat mit Restriktionen, Einkommensausfällen und einer hohen Inflation zu kämpfen. Auch in Burkina Faso und Mali ist die Lage äusserst angespannt.

In Haiti ist das öffentliche Leben zum Stillstand gekommen. Es gibt kein Benzin, zahlreiche Spitäler und Geschäfte sind geschlossen, es mangelt an Trinkwasser, eine Cholera-Epidemie hat sich ausgebreitet. Die Regierung kann die Sicherheit nicht mehr aufrechterhalten, Plünderungen gehören zum Alltag. Armut und Hunger greifen um sich.

Seit 2012 leistet Caritas Schweiz in Syrien und im Libanon Nothilfe und erbringt langfristige Unterstützung. Im Libanon haben sich die Eliten an den Staatsmitteln bedient. Der fehlende Wille, etwas an dieser Praxis zu ändern, ist der Hauptgrund für die prekäre Lage im Land. In Syrien sind die Folgen des Krieges und des Erdbebens eine schwere Belastung für die Bevölkerung. Die hohe Inflation in beiden Ländern hat einen Grossteil der Bevölkerung in die Armut gestürzt.

Die vielen Krisen, welche die Lage in den äusserst fragilen Ländern weiter verschärfen, könnten zu einer neuen weltweiten Normalität werden. Caritas stellt besorgt fest, dass die Finanzierung der internationalen Hilfe in zahlreichen Ländern, zum Beispiel im Südsudan, um bis zu 50 % zurückgegangen ist, weil die Mittel in die Ukraine umgeleitet werden. (fb)

Hilfe für die Opfer des Erdbebens in Syrien

Am 6. Februar erschütterte ein verheerendes Erdbeben den Norden Syriens und den Süden der Türkei. Zehntausende Opfer sind zu beklagen, viele Häuser sind eingestürzt oder unbewohnbar. Caritas Schweiz und ihre lokalen Partner leisten Nothilfe. Derzeit konzentriert sich die Hilfe auf Syrien, wo langjährige Projektpartnerschaften bestehen.

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