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Nur noch eine Mahlzeit pro Tag

Schon zum fünften Mal ist in Äthiopien und in weiten Teilen Ostafrikas die Regenzeit ausgefallen. Die Menschen verlieren ihre Existenzgrundlage und leiden Hunger. Noch ist kein Ende in Sicht. Caritas hilft vor Ort.

Diramu Boru Gujo (38) hat schon mehrere Dürrezeiten erlebt, allerdings noch nie so eine heftige und lange wie diese. Schon zum fünften Mal – über zweieinhalb Jahre – ist die Regenzeit in Äthiopien sowie in grossen Teilen Ostafrikas ausgeblieben.

tig waren, die ihr Nahrung und ein Einkommen gegeben haben. Weil ihre Esel gestorben sind, muss sie jetzt täglich elf Kilometer zu Fuss gehen, um Wasser zu holen und den Kanister auf ihren Schultern zurückzutragen.

Diramu lebt in der Region Oromia, im Süden Äthiopiens. «Menschen aus meinem Dorf sterben, weil sie nicht mehr genügend zu essen haben», erzählt sie. Sie hat Angst, dass sie sich und ihre acht Kinder nicht mehr ernähren kann. «Ich habe die Mahlzeiten für mich und die Kinder rationiert. Es gibt nur noch eine Mahlzeit pro Tag». Wegen der Dürre hat sie alle ihre Tiere verloren: 30 Kühe, 40 Ziegen und 3 Esel sind verendet. Tiere, die für sie wich -

Die Dürre ist eine direkte Folge der globalen Klimakrise. Die grosse Hitze trocknet die Böden aus, das Land erodiert und wird unfruchtbar. Zehn Millionen Menschen sind in Äthiopien von Hunger bedroht, sie können ihre Ernährung nicht mehr sichern. Bereits die Heuschreckenplage vor zwei Jahren sowie die Pandemie haben dem Land zugesetzt. Nun trifft die Dürre sie doppelt hart.

Bargeld, Saatgut und Futter für die Tiere

Caritas Schweiz ist schon seit Jahrzehnten in Äthiopien aktiv. In Oromia unterstützt sie die vulnerabelsten Menschen.

Menschen, die als Hirten und Bauern ihr Geld verdienen. Besonders vulnerable Familien erhalten einmalige Bargeldbeträge, so dass sie Lebensmittel und Medikamente kaufen können, die sie sich selber nicht leisten könnten. Ein Tankwagen bringt zudem frisches Wasser und füllt das Wasserauffangbecken im Dorf. Die Bäuerinnen und Bauern erhalten Futtermittel für die Tiere, die ihnen Nahrung liefern. Caritas stellt auch dürreresistentes Saatgut zur Verfügung und zeigt den Menschen auf, wie sie ihre Produkte besser vermarkten können. Vor Ort arbeitet die Caritas eng mit Gemeinden und Behörden zusammen.

«Die Hilfe von Caritas bringt uns etwas Erleichterung», sagt Diramu. Wir sind sehr dankbar dafür. Alle im Dorf haben wieder genügend zu Essen und Zugang zu sicherem Trinkwasser». Trotz den schwierigen Lebensumständen, hat Diramu ihr ansteckendes Lachen und die Hoffnung nicht verloren. «Der Glaube gibt mir Kraft. Ich bete für Regen, damit ich wieder gut für meine Familie sorgen kann», sagt sie. (lf)

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